Seile 3 Nr. 213

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

nen oder gar seidenen Kleidchen und Strümpfe, die Stök- kelschuhe usw. am Landw. Hauptfest einmal im Kleider­schrank und kommt alle, die ihr es nur irgend machen könnt, in eurer schönen und so stolzen bäuerlichen Tracht!

Die Männerwelt wehrt sich

Eine Gesellschaft zur Reform der Männerkleidung

Der Stoßseufzer über Uneinigkeit in der Herrenmode, den wir vor kurzem an dieser Stelle vom Stapel ließen, wird in unserer Landeshauptstadt sogar schonvereins­mäßig" behandelt. Wir lesen hierüber einen Tagungsbe­richt, den wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen: Just das rechte Wetter war es an diesem Freitag zu Be­trachtungen über das Unzweckmäßige, Ungesunde und Sinnwidrige der heutigen Männerkleidung. Die Gesell­schaft zur Reform der Männerkleidung hatte zu einem Vortrag über dieses Thema eingeladen. Man unterhielt sich über die in heißen Sommertagen wirklich brennend ge­wordene Frage. Das Gefühl: So kann es nicht weiter­gehen mit der Herrenmode, ist heute allgemein. Darüber sprach Gurt Hagen vom Landestheater oder vielmehr, er plauderte darüber. Man lauschte mit Interesse und reger Anteilnahme dieser Plauderei über denUnfug der heutigen Herrenmode", aus der uns Herr Hagen heraus­bringen will zum Knopf-, westen-, Hosen- träger-, strumpf- bänder- und kragenlosen Reformanzug. Einst haben die Männer, sagt Herr Hagen, über die Modetorheiten der Frauen gelächelt; heute haben sie das Recht hiezu verlo­ren. Ein Blick auf die eingeschnürten, mit viel zu schwe­ren Stoffen belasteten, in der freien Bewegung- gehemm­ten und gesundheitswidrigen, von Licht und Luft abge­schlossenen Körper der Männer beweist es.

Der Redner verweist in diesem Zusammenhang auf die Menschen, zu deren Beruf es gehört, eine Uniform zu tra­gen. Was müssen sie in der sommerlichen Hitze aushalten, die Schutzleute, die 'Straßenbahnbediensteten, die Angehö­rigen der Reichswehr. Mit welchem Recht zwingt der Staat oder der Vorstand einer Gesellschaft sein Personal, den Dienst zu verrichten in Kleidern, die in heißer Som­merzeit das Unnatürlichste sind, was man sich denken kann. Als ein besonderes Monstrum bezeichnet der Redner den hohen steifen Kragen; die Herren der Schöpfung schnüren sich noch immer täglich den Hals damit ein und ab. Daß sie damit die Schilddrüse gesundheitswidrig zusammenpressen, kommt ihnen gar nicht zum Bewußtsein. Nicht nur die Kragenfolter, sondern auch die das richtige Zwerchfellat­men verhindernde Weste, dieserlinderlatzähnliche Be­hälter", müsse verschwinden. Für die heiße Jahreszeit sol­len nach der Ansicht des Redners drei Kleidungsstücke ge­nügen: Sandalen, leichte, waschbare Rohseidenhose, Aus- schlaghemd. Die Männerkleidung müsse auch wieder far­benfreudiger werden; das Einerlei von grau, schwarz und braun habe etwas Ermüdendes.

Man sieht aus den Auffassungen, die Curt Hagen ver­tritt und die heute viele mit ihm teilen, daß die Begriffe gut angezogen sein" sich gegen früher sehr stark gewandelt haben. Die außerordentliche Hitze dieses Sommers hat der Gesellschaft zur Reform der Männerkleidung viele Anhän­ger zugeführt".

llnterjettingen, 10. Sept. Sängerausflug. Ein feiner Ge­danke wars, der schon vor einiger Zeit die Vorstandschaft der beiden Vereine Gesangverein und gem. Chor beseelte, als der Entschluß gefaßt wurde, eine Sängerfahrt zu unterneh­men und als Reiseziel den Schwarzwald zu wählen. Wohl blickte man etwas besorgt zum Himmel, hoffend, der Wetter­gott werde ein Einsehen haben und seine Schleusen nicht ge­rade an diesem Tag öffnen. Hell und vielverheißend brach sich die Sonne am vergangenen Sonntag schon in frühester Mor­genstunde Bahn und so konnten die 3 Wagen mit der etwa 70 Personen zählenden Gesellschaft mutig losfahren hinein in einen lachenden Herbsttag. Üeber Nagold, Pfalzgrafenweiler war man rasch in derStadt der Freuden", die trotz vorge­rückter Saison noch ordentlich belebt ist. Nun gings weiter auf krummen und geraden Wegen, über Kurven, bergauf und bergab, vorbei an Mädchen in reizenden Trachtengewänden, katholischen Schwestern und Geistlichen, Sägmühlen, Häuschen mit Strohdächern, Kurhäusern und Hotels mit ihren Bewoh­nern und was das Wesentlichste ist: wir waren im tiefen Schwarzwald. O Schwarzwald, o Heimat, wie bist du so schön! Die letzte Wegsteigung war hinter uns. man atmete freier, der Wagen hielt und wir standen vor dem Ruhestein-Hotel. Nach kurzem Fußmarsch hat man die Stelle erreicht, die einen fei­nen Aublick auf den zwischen hohen Tannen gelegenen Wild­see bietet. Herrlich mags dort sein, da sich Männlein und Weiblein frei und ungezwungen ihres Lebens und des Was­sers freuen. Der Ruhestein mit dem in nächster Nähe gelege­nen Gedenkstein der 126er war bald erreicht und der gefallenen Brüder ehrend gedacht. Hierauf gings wieder talabwärts nach Baiersbronn, wo man Rast machte, da inzwischen auch der Magen seine Rechte geltend machte. Frischgestärkt, in heiterster Stimmung fuhren wir weiter das Murgtal entlang zur Murg­tal-Sperre. Ausrufe des Staunens wurden laut. Doch wir soll­ten noch Größeres sehen. Ueber Huzenbach, Raumünzach. Schönmünzach gings hinauf zur Schwarzenbach-Talsperre bei Forbach. Fast wollte man ängstlich werden, ob die Motore auch wirklich für derartige Steigungen gewachsen sind. Doch sie Habens glänzend fertig gebracht. Der wackeren Kraftwagen­führer sei mit Lob und Anerkennung gedacht. Wenn man an der Murgtal-Sperre erstaunt stand, so stand man hier fast vor Rätseln, daß Menschenhände so Großes leisten mögen! Schade daß die Stauung nicht wie vor etlichen Wochen höher war. Zweieinhalb Kilometer lang ergießt sich der Schwarzen­bach mit einer Tiefe von 6-1 Metern in den Berg hinein. Das Kraftwerk Forbach konnte wegen Bauarbeiten nicht besichtigt werden In schneidigem Tempo gings nun wieder zurück nach Freudenstadt, die Dämmerung bereitete inzwischen ihre Schat- ten aus, es wurde noch kurze Rast gehalten und man fuhr mit Sang und Klang der Heimat zu. Manch fröhlich Siedlern er­klang in die Nacht hinaus, ein Beweis von der allgemeinen Befriedigung, die jedes Herz erfüllte. So geht es nun wieder an die Arbeit, man probt und übt, auch wenn's oft Hertz her geht, man weiß, es wird anerkannt, nach der Arbeit kommt das Vergnügen!

Vom Gäu, 9. Sept. Wiederaufbau. Einen kurzen Be­such in dem im letzten Jahr abgebrannten Haslach. Dreizehn Monde sind seitdem vergangen. Am 6. und 11. August war es, als die Brandfackel riesengroß über dem friedlichen Eäudorf flammte. Mit roten Lettern sind diese genannten Tage in der Ortschronik geschrieben. Und in frischer Erinnerung ist vielen Lesern jene Hiobsbotschaft, die uns derGesellschafter" unter dem frischen Eindruck des erschütternden Ereignisses berichtete. Mitten im Dorfe lagen 12 Wohnhäuser und Oekonomiegebäude in Schutt'und Asche und hoffnungslosan dem Grabe seiner Habe" standen die obdachlosen Familien. Sorge und Not gingen durch die Dorfgassen und hohlwangig schaute das nackte Elend den Haslacher Bauern über die Schultern. Vor dreizehn Monaten. Heute guckt der Alltag nicht mehr ganz so grau, die Not nimmer so gähnend. Die Zeit heilt Wunden und die Schaffenskraft und Zähigkeit des Gäu- bauern baute mit frischer Hoffnung an der Stelle, wo ehedem noch wüste Trümmer sich häuften. Zwar hat die heutige Bauweise nicht mehr die Giebel aneinander ge­lehnt, nicht mehr ein Haus in des andern Schatten ge-

Mittwoch, 11. September 1928.

stellt. Die Bauordnung der Jetztzeit kennt andere Gesetze s und die Praxis des neuen Bauens geht vernünftige Wege, i Die offene Lücke in Dorfesmitte ist der Ort stattlicher j Bauernhäuser geworden. Der Dorfstraße entlang steht der große Vau des seinerzeit am meisten geschädigten Landwirts u. Gem.Rat ErLther. Das bis auf die Stock­mauern abgebrannte Eemeindebackhaus ist schon länger erneuert und mit einer Wohnung erweitert worden. Ein dritter Bau steht am Westflügel des Brandplatzes. Da­zwischen hat man schöne Gärten angelegt und auch durch Einlaß von Licht und Sonne recht Schönes geschaffen. An­dere Abgebrannte haben sich auf zum Teil eigenen Grund­stücken am Ortsausgang des Kuppinger Wegs neue Bauernhäuser erstellen lassen und sind im Lauf der ver­gangenen Monate eingezogen. So ist aus der ersten Not, der Wohnungsnot geholfen. Als BauerMietzinsen" ist nicht einfach. Das hat man bald satt. Hier Tisch und Bett in engem Raum, dort Scheune und Schuppen, drüben den Viehstall, droben die Pferde und wer weiß wo Schweine und Geflügel untergebracht!Das möchte ich nicht mehr erleben" höre ich sagen,das ist das erstemal zuviel". Und bei alledem ohne Ernte, ohne Futter, ohne Heu und Stroh und Kraut und Rüben, ohne Wagen und Geschirr, einfach ohne alles. Wahrlich, Haslach hat ein schweres Jahr hin­ter sich. Trotz der gegenseitigen Hilfe in allen Teilen sind noch nicht die letzten Spuren des Unglücks getilgt. Auch finanzielle Lasten und Schuldverschreibungen müssen ge­tragen werden, wenn es bei der heutigen Not der Land­wirtschaft oft schwer fällt. Und doch mahnt das Erreichte aber still aber eindringlich zum Dank gegen Gott und Menschen. Mit ihnen weiter vorwärts.

Letzte Nachrichten

Gedanken zum Volksbegehren

Berlin, 11. Sept. 2m "Tag" veröffentlicht der Reichs­tagsabgeordnete Schmidts-Hannover einen Artikel unter der ÜberschriftGedanken zum Volksbegehren", in dem er sich mit der Notwendigkeit und dem Ziel des in Aus­sicht genommenen Volksbegehrens eingehend beschäftigt. Reichstagsabgeordneter Schmidt-Hannover schreibt u..a: Die Aktion gegen den Poungplan soll dem Ausland be­weisen, daß das nationale Deutschland sich nicht wie bis­her zum willenlosen Werkzeug des feindlichen Tributscha­chers machen läßt; sie soll eine völlig neue Reparations­politische Lage schaffen. Da die Rechtsbasis der Gegner für die uns auferlegten Tribute das erpreßte Anerkenntnis unserer Kriegsschuld ist, muß der Stoß gegen den Poung- plan mit dem Angriff gegen die Kriegsschuldlüge verbun­den werden. Eine solche Verknüpfung bedarf natürlich einer staatsrechtlich und gesetzestechnisch fein abgewogenen Fassung. Den Gegnern muß das Konzept für die Abwehr verdorben, bedenklichen Freunden der Grund zu Einwän­den nach Möglichkeit genommen werden. Ganze Scharen von Kritikern verfasern und durchleuchten solche Gesetzent­würfe. Unnötig zu sagen, daß er Herrn Severing auch nicht eine sachlich begründete staatsrechtliche Möglichkeit bieten darf, ihn in der Versenkung verschwinden zu las­sen; unnötig zu sagen auch, daß die Fassung vielleicht zum Leidwesen manches Getreuen erheblich von der Form einer Versammlungsentschließung abweichen muß. Daß auch bei sorgfältigster Berechnung der Erfolgsmöglichkeiten unbe­kannte Größen in dem kommenden Kräftespiel Zurückblei­ben müssen, liegt in der Natur der Sache. Schon jetzt aber sei allen, denen die frische Farbe der Entschließung von der Gedanken-Blässe angekränkelt wird, die einer Offen­sive in außen politischen Fragen deshalb widerraten, weil dadurch die berüchtigte große Koalition neu gekittet würde, folgendes entgegen gehalten: Ein Sichabfinden mit dem Haager Ergebnis muß und wird vom Ausland als freiwillige Zustimmung der gesamten Nation zu ihrer Dauerversklavung aufgefaßt werden. Wer ein Volksbe­gehren gegen den Pariser Plan in ein Volksbegehren ge­gen die Rheinlandräumung umfälscht, verschweigt, daß die frühere Räumung der dritten Zone mit der Preisgabe der wirtschaftlichen und politischen Zukunft des ganzen Volkes bezahlt wird. Wer der Rechten rät, doch ruhig den Versuch eine Durchführung des Poungplans mitzumachen und dafür innerpolitische Zugeständnisse einzuhandeln, der hat nicht begriffen, daß es heute um mehr geht als um Koalitionsprobleme und Kabinettskonstruktionen. Entscheidungen drängen herauf, die für den Bestand des Deutschtums im ganzen mitteleuropäischen Raum schick­salhafte Bedeutung haben. Sie sind nur im Angriff zu meistern!"

Eine Bethaftung im Zusammenhang mit den Bomben­anschlägen.

Itzehoe, 11. Sept. Am Dienstag nachmittag wurde im benachbarten Krempe ein angeblich früherer Polizeihaupt­mann im Zusammenhang mit den Bombenanschlägen ver­haftet und, ohne dort vernommen zu werden, alsbald nach Hamburg geschafft. Ueber die Personalien usw. wird strengstes Stillschweigen beobachtet. Der Verhaftete wurde schon längere Zeit verfolgt und gesucht. Er kam am Dienstag mit seinem Auto nach Krempe und stieg im Kremper Hof" ab, um mit dem Zug nach Heide weiter­zufahren. Kurz nach seiner Ankunft wurde er verhaftet.

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Dieder ein verheerendes Feuer in llnterfcanken

Am Samstag abend gegen 10 Uhr wurde die Gemeinde Stockheim (Rlwn) von einer gewaltigen Feuersbrunst heimgesucht, der 22 Scheunen und 10 Wohnhäuser mit den dazu gehörigen Nebengebäuden zum Opfer fielen. Das Vieh konnte größtenteils gerettet werden. Die Entstehungsursache ist noch nicht bekannt.

Schwere Unglücksfälle

Im Seengebiet von Trammersfors (Finnland) kenterte am Freitag nachmittag im Sturm der finnische DampferKuru". Er soll etwa 150 Fahrgäste, darunter viele Schulkinder an Bord gehabt haben. Menschen sollen ertrunken sein. Gerettet wurden nur 23 Personen, darunter der Kapitän. Dieser berichtete, bis zu 10 Meter hohe Wellen haben gleich nach der Ausfahrt aus Trammersfors am Näsi-See über das Schiff geschlagen. Die Fahrgäste drängten sich entsetzt auf eine Seite des Schiffes und eine neue mächtige Sturzwelle brachte es rasch zum Kentern. Ganz Finnland ist in Trauer. In allen Kirchen wurden am Sonntag Trauergottesdienste abgehalten.

Der 1247 Tonnen große dänische DampferDan" aus Esbjerg ist mit der ganzen Besatzung von 25 Mann 80

Seemeilen nördlich von Danzig untergegangen. Aus seine drahtlosen Hilferufe wurden aus der deutfchen Marine­station Pillau ein Torpedoboot und aus Travemünde ein Dornier-Flugboot ausgefandt, die aber von dem Schiff kein« Spur mehr fanden. Es herrschte starker Wind, doch wird auch vermutet, das Schiff könne auf eine treibende Mine gestoßen sein.

Flieger als Detektive. Verfolgung einer Brieftaube. Ein aus­gezeichnetes Stück haben sich am Sonntag nachmittag die Flieger Karl Bohnenkamp und der aus seinen Schauflügen bekannte Dr. Fisser geleistet. Der Generaldirektor der ZecheRhein­preußen" in Homberg, Dr. Pattberg, erhielt vor einigen Ta­gen einen Behälter mit einer Brieftaube und einem Brief. In dem Brief wurde er mit Ermordung bedroht, wenn er nicht 5000 Mark an der Taube befestige und sie dann fliegen lasse. Pattberg gab der Polizei sofort Kenntnis von dem Erpresfungs- versuch, und man beschloß, zunächst die gesetzte Frist verstreichen zu lassen, um zu sehen, ob sich der Besitzer der Brieftaube sehen lassen würde. Als das nicht geschah, stellten der Flieger Karl Bohnenkamp und Dr. Fisser auf dem Duisburger Flugplatz Ver­suche an in der Verfolgung von Brieftauben mit dem Flugzeug. Es war nicht leicht, und es gehörte die ganze Geschicklichkeit des Fliegers, die Beobachtungsgabe des Beobachters und vor allem die fabelhafte Einspielung beider dazu, um ein so winziges Ziel, wie eine Brieftaube es darstellt, mit Gewißheit zu verfolgen. Ms die Versuche befriedigend ausgefallen waren, schritt man zur Tat. Am Sonntag überflogen nun die beiden zu festgesetzter Stunde das R ttberasche Grundstück, über dem zu verabredeter Zeit die Taube I -gelassen wurde. Das Tier wandte sich spornstreichs nach Hochheide und fand sofort seinen Schlag. Die Flieger aber fanden ihn auch, photographierten ihn, und die Kriminalpolizei konnte jetzt den Schreiber des Erpresserbriefs dingfest machen. Nach dem Polizeibericht handelt es sich bei dem festgenommenen Erpresser um den Bergmann Wilhelm Greven aus Homberg. Als Mittäter konnte der Bergmann Werner Feldmann aus Mörs-Hochstraß verhaftet werden. Die beiden Verhafteten sind auf der Zeche Rheinpreußen beschäftigt.

Handel und Verkehr

Berliner Dollarkurs. 10. Sept. 4,198 G-, 4,205 B.

Dt. Abl.-Anl. 53.75.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 10.

Berliner Geldmarki, 10. Sept. Tagesgeld 79L v. H., Mo­natsgeld 910,5 v. H.

privatdiskonl: 7,125 v. H. kurz und lang.

Weiterer Verluslabschluß eines französischen Großunkernehmen» in Deutschland. Der Geschäftsabschluß (31. Dezember 1928) der Eitroen-Äutomobil-AG. Köln, einer Tochtergesellschaft der Pariser Werke von S. A. Citroen, weist einen Rohgewinnen von 3 692 534 Mark au? bei einen Unkostenbetrag von 3 811438 Mark, so daß sich ein Verlust von 118 904 Mark ergibt. Dazu kommt ein Ver­lustvortrag aus dem Vorjahr für 9 Geschäftsmonate von 46 689 Mark. Das Aktienkapital beläuft sich auf 4 Mill. Mk., wovon die Hälfte einbezahlt ist.

Stuttgarter Schlachlviehmarkl, 10. Sept. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schiachthof waren zugetrieben: 38 Ochsen, 29 Bullen, 400 Jungbullen, 404 Jungrinder, 111 Kühe, 1213 Kälber, 1555 Schweine, 2 Schafe, 1 Ziege. Davon blieben unverkauft: 35 Jungbullen, 44 Jungrinder, 5 Kühe, 55 Schweine. Verlauf des Marktes: mäßig belebt, Ueberstand bei Großvieh und Schweinen.

Ochsen:

ausgemästet

oollfleischig

fleischig

Bullen:

ausgemästet

vollfleischig

fleischig

Jungrinder:

ausgemästet oollfleischig fleischig gering genährt

«LH«:

ausgemästet

vollfleischig

10. 9.

5. 9.

Kühe:

10. 9

5 9.

87-60

fleischig

23-29

23-29

48-88

gering genährt

1822

Kälber:

feinste Mast, und

5153

50-52

beste Saugt! Aber

79-83

79-83

4649

4648

mittl. Mast- und

gut« Saugkälber

6977

69-77

geringe Kälber

60-67

59-67

5962

6862

Schweine:

5257

5156

über 300 Pfd

87-89

84-85

46-49

45-49

240-300 Pfd.

88-89

84-86

200-240 Pfd.

8991

8688

160200 Pfd.

86-88

8386

120160 Psid.

85-86

80-83

42-48

41-48

unter 120 Pfd.

85-86

80-83

3139

31-38

Sauen

64-76

64-74

Württ. Radelstammholzverkäufe. Aus den württ. Staatswal­dungen wurden in letzter Zeit für Nadelstammholz folgende Durch­schnittserlöse in Prozent der Landesgrundpreise erzielt: im Forst­amt Simmersfeld für 32 Fm. Fichten und Tannen (Scheidholz) 103 Prozent, aus weiteren Schwarzwaldsorstbezirken für 2219 Fm. desgl. ebenfalls Scheidholz 104 Prozent, für 1300 Fm. Fichten und Tannen 97 Prozent, für 2068 Fm. desgl. meist rauhes Holz mit weiter Abfuhr, zum Teil bergauf, 90 Prozent, für 851 Fm. Forchen 101 Prozent, für 708 Fm. desgl. (geringe sehr ästige Ware) 90 Prozent, im Forstamt Gundelsheim für 93 Fm. Fich­ten und Tannen 119 Prozent, aus einem weiteren Forstbezirk des Unterlands für 2312 Fm. desgl. (beschwerliche Abfuhr, sehr zer­streut liegendes Scheidholz) 94 Prozent; aus 8 Forstbezirken de» Äordostlands für 3030 Fm. Fichten und Tannen 102 Prozent, für 399 Fm. desgl. (zerstreut liegendes Scheidholz) 100 Prozent und für 38 Fm. Forchen 98 Prozent, aus einem Albforstbezirk für 39 Fm. Forchen (Scheidholz) 100 Prozent, im Forstamt Wiblingen für 117 Fm. Fichten und Tannen (Scheidholz, Windwurfholz) 96 Prozent, aus 3 weiteren oberschwäbischen Forstbezirken für 149 Fm. Fichten und Tannen, worunter zwei Drittel zerstreut liegen­des Scheidholz, 99 Prozent und für 259 Fm. Fichten und Tannen, meist sehr rauhe Ware, 95 Prozent der Landesgrundpreise.

Stuttgarter Mostobstmarkt (auf dem Wilhelmsplatz), 10. Sept. Zufuhr 800 Ztr., Preis 1.902.20 ^ für 1 Ztr.

Stuttgarter Sartossetgroßmarkt (auf dem Leonhardsplatz). 10. Sept. Zufuhr 250 Ztr., Preis 2.203.50 ^ für 1 Ztr.

Stuttgarter hopsenmarklbericht vom 9. Sept. Die Zufuhr zum heutigen Hopfenmarkt betrug 5 Ballen, durchweg sehr schöne grüne Ware. Verkauft wurde nichts und machte sich seitens der Käufer eine gewisse Zurückhaltung bemerkbar. Nächster Markt: Montag, den 16. September ds. Js.

Zwangsversteigerung einer Brauerei. Bei der Zwangsver­steigerung der Brauerei Hofer mit Landwirtschaft ersteigerte Frau Witwe Hofer in Haslach OA. Tettnang das Anwesen um der» Preis von 107 000 Mark.

Wetter für Donnerstag und Frettag Da die Wetterlage in Südeutfchland immer noch von Hoch­druck beeinflußt wird, ist für Donnerstag und Freitag weiterhin vorwiegend heiteres und trockenes Wetter zu erwarten.

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