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tütigkeit die Hagelschläge wesentlich eingeschränkt werden würden. Diese Erwartung hat sich als trügerisch erwiesen, denn namentlich in Bayern, Württemberg, Baden und Schlesien haben neuerdings die Verheerungen durch Hagelschläge einen ganz ungewöhnlichen Umfang angenommen, wobei zu bemerken ist, daß bei weitem nicht für alle Schäden Vergütungen geleistet werden, weil nach fachmännischer Schätzung kaum 40 Prozent der an­gebauten Feldfrüchte gegen Hagelschaden versichert zu werden pflegen. Nach einer Statistik, die sich auf die Geschäftsberichte der Privatgesellschaften (4 Aktiengesellschaften und 10 Eegenseitigkeitsgesellschaften) stützt, betrugen die Hagelversiche­rungssummen 1924 1S7S Mill. RM., 1925 2367 Mill., 1926 2433 Mill., 1927 2811 Mill., 1928 2944 Mill. RM. Außerdem hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten in Deckung ge­nommen: 1925 83 Mill. RM., 1926 138 Mill. RM., 1927 206 Mill. und 1928 237 Mill. RM. Insgesamt waren demnach 1928 bei den privaten und öffentlich-rechtlichen Anstalten Feld­früchte im Wert von 3181 Mill. RM. gegen Hagelschaden ver­sichert gegenüber 3277 Mill. RM. im letzten Friedensjahr 1913, wobei aber zu berücksichtigen ist, daß Deutschland 15 Porzent seiner landwirtschaftlich genutzten Anbaufläche durch den Versail­ler Friedensvertrag verloren hat. Die Aktiengesellschaften ge­währen den Versicherten gegen einmalige, im Frühjahr zahlbare feste Prämie ohne jede Nachschußverbindlichkeit Deckung, während die Gegenseitigkeitsgesellschaften im Frühjahr eine Vorzahlung ein­fordern und bei nicht ausreichenden Einnahmen in hagelreichen Jahren im Herbst einen Nachschuß einziehen. Es haben danach bei den privaten Versicherungsgesellschaften betragen in RM.:

Prämieneinnahmen Entschädigungen.

1924 . . . . 18301570 14166770 '

1925 .... 28151450 18891040

1926 .... 33125670 27620290

1927 .... 59 463 700 59 044 950

1928 .... 42881380 31369730

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet man mit Entschädig»», gen im Gesamtbetrag von etwa 60 Will., woraus sich für die Gegenseitigkeits-Gesellschaften die Notwendigkeit ergibt, die Nach- fchüsse gegen das durch Hagelfälle durchaus nicht begünstigte Vor- jahr etwa zu verdoppeln. Wie die Aktiengesellschaften dem durch die Witterungsunbilden verursachten Notstände Rechnung traqen. werden, bleibt abzuwarten. ^

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Zahlungseinstellungen. Die Modellkleiderfirma Georges Foerg u. Co. und die Damenmäntelfabrik Henry Meyer u. Co. in Berlin haben mit bedeutenden Schulden die Zahlungen eingestellt. ^

Skulkgarker Börse, 4. Sept. Die Tendenz an der heutigen Börse war anfangs uneinheitlich, im weiteren Verlauf konnte sich jedoch eine festere Stimmung durchsetzen, welche bis zum Schluß anhielt. Württ. Vercinsbank Filiale der Deutschen Bank.

Pforzheimer Schlachkviehmarkk. Ochsen 1. 5860, 3. 5256, Farren 1. 55, 2. und 3. 5350, Kühe 2. und 3. 4228, Rinder

I. 6063, 2. 5558, Schweine 2. und 3. 9092, 4. 8891, 5. 80 bis 82 Aufgetrieben waren 6 Ochsen, 7 Kühe, 43 Rinder, 22 Farren, 5 Kälber, 429 Schweine.

Viehpreise. Gmünd: Farren 219530, Stiere 230650, Kühe 251580, Rinder 182621, Kälber 125160. Pforzheim: Stiere 326, Kühe 350430600, Rinder 203350, Kälber 80. Riedlingen: Ochsen 540620, Farren 280860, Kühe 450750, Kalbeln 480820, Iungrinder 265315 »4L.

Schweinepreise. Aalen: Milchschweine 4757. Gmünd: Saugschweine 4260. Herrenberg: Milchschweine 4761, Läu­fer 72100. kirchheim u. T.: Milchschweine 4060, Läufer 6090. Riederstellen: Smustckuveine 4560. Oberstenfeld: Milchschweine 5065. R':>-".^en: Mutterschweine 165315, Milchschweine 4860. Tuttlingen: Milchschweine 3550 »K.

Frachtpreise. Aalen: Weizen 1212.50, Roggen 1012, Haber 8.5011. Heidenheim: Kernen 12.5012.80, Weizen 11.50 bis

II. 80, Roggen 99.80, Haber 9.1010. Leutkirch: Weizen 12, Gerste 1111.70, Haber neu 8, Dinkel-Saat neu 11.50. Tutt­lingen: Weizen 13.5014, Gerste 12, Haber 1212.50

Pferdemärkte. Bietighe'-,»: Zufuhr 370 Pferde, Verkauf etwa 40 Prozent. Preise: schwere Rassen bis zu 2000, mittelschwere 10001300, leichtere 700900, ältere Arbeitspferde 200400. Pforzheim: Auftrieb 76 Pferde, darunter 2 Fohlen. Preise: leichte Arbeitspferde 150500, mittlere 6001000, schwere Arbeitspferde 11001600

Hopsen. In Tettnang sind mehrere Einkäufer abgereist. Der Einkauf wird bei gedrückten Preisen fortgesetzt. Für Bestvorhan-

__Donnerstag, 5. September 1929.

dene wird 6065 höchst selten für Ausstich mehr angelegt.

In Rottenburg geht der Hopfenaufkauf nur langsam von statten. Gestern wurden die ersten Hopfen zu 7080 »4L verkauft.

Reuenskein, OA. Oehringen, 3. Sept. Obstmarkt: Zufuhr: Mostäpfel 24 Ztr. je 1.50 »Ä. Tafelobst: 160 Ztr. Aepfel je 4.50 bis 5 »K, 80 Ztr. Birnen je 4 »4L, 60 Ztr. Zwetschgen je 45 Alles verkauft.

: Reuenstein, OA. Oehringen, 4. Sept. (Rlassenernte in Obst. Denkbar niedere Preise.) Die Hohenloher Ebene, bekannt als bestes Obsterzeugungsgebiet, bat Heuer einen Obsterntesegen, wie er schon seit Jahrzehnten nicht mehr zu verzeichnen war. Man darf mit einem Ertrag von 95 Prozent einer Vollernte rechnen. Die Preisbildung auf den Neuensteiner Obstmärkten ist Heuer für den Verbraucher selten günstig. Auf dem letzten Markt z. B. kostete der Zentner Mostobst eine Mark. Die Land­wirte wären gezwungen, das nicht abgehende Obst zu Brenn­zwecken zu verwenden oder Überhaupt nicht zu ernten. Dadurch würden ungeheuere Werte der Volksernährung verloren gehen. Zur Zeit sind die Preise so nieder, daß nicht einmal der Zeitauf­wand für das Ernten bezahlt wird. Die Landwirte fragen sich, ob sie unter diesen Umständen das Obst überhaupt noch ernten sollen. Der Obstmarkt in Neuenstein, der im Jahr 1927 750 Eisenbahnwagen verschickt hat, wird voraussichtlich Heuer noch mehr liefern. Die Anfuhr steigert sich bei jedem Markttag und wird Mitte September ihren Höhepunkt erreichen. Obstmärkte sind jeden Dienstag und Freitag.

Gestorbene: Anna Schray, geb. Ziefle, 36 Jahre alt, Schönegründ Christian Rentschler, Holzhauer, 71 Jahre alt, Würzbach.

Die heutige Nummer umfaßt K Seiten einschließlich der BeilagenHaus-, Garten- und Landwirtschaft" und die Mode vom Tage".

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Der über Mitteleuropa liegende Hochdruck behauptet sich vor­erst noch gegen ein von Westen vordringendes Tief. Für Freitag und Samstag ist mit Fortdauer der hochsommerlichen Witterung zu rechnen.

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