Seite 3 — Nr. 208
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Donnerstag, 5. September 1929.
großen Kraftleistung. Vor allem die Jungen müssen noch slugtüchtig und reisefähig gemacht werden. Noch vor den Schwalben, die, wie die Bauernregel sagt, um Marä Geburt fortziehen, haben sich die Staren zu ihrer Reise gerüstet. Rohrsänger, Grasmücken, Bachstelzen und Blaukehlchen und Wachteln, sie alle verlassen uns. Bei schönem Wetter erschallt nochmal ihr Gesang, fast so freudig wie im Frühjahr, als wenn sie sich jener schönen Zeit noch einmal in Liebe erinnern wollten. Es ist etwas Eigenartiges um dieses alljährlich wiederkehrende Erscheinen des Vogelfluges. Wunderbar ist auch, wie die Zugvögel so sicher ihrem Ziele zustreben, wunderbar besonders dann, wenn sie ihre Wanderung in der Nacht fortsetzen. In klaren Nächten hat man wiederholt beobachtet, daß sie in der verdünnten Luft hoch über der Erde unbeirrt nach dem Süden weiterfliegen. Vogelkenner sind der Ansicht, daß die Zugvögel sich von den Sternen gewissermaßen als Wegweiser leiten lassen, eine Meinung, die dadurch bestätigt zu werden scheint, daß die Wandervögel bei bedecktem Himmel unruhig werden und näher zur Erde Herabkommen.
Zur Zeppelinfahrt
So ganz entgegengesetzte Gefühle beherrschen in diesen Tagen unsern Sinn und unser Herz: himmelhoch-jauchzend
-zu Tode betrübt. Der Houngplan, der uns auf
Geschlechter hinaus zu Sklaven macht, der uns eigentlich nie mehr froh werden lassen darf, weil wir keine freien Menschen mehr sind. Und doch kommen Augenblicke „himmelhoch-jauchzend" in denen wir — wenigstens die Sonnenmenschen — alles zu vergessen vermögen, Stunden, in denen wir leuchtenden Auges aus deutsches Schaffen und Wirken und in die deutsche Zukunft schauen. „Graf Zeppelins" Weltflug war solch eine uns wieder einmal auf die Höhe der Freude führende Tat, die besonders gestern unser ganzes Volk beherrschte. Welcher Jubel, welche Hochstimmung in Friedrichshafen, welche Freude im ganzen Vaterland. Freude herrschte auch bei unseren Kleinen, bei unseren Schülern, die diesmal die Ankunft garnicht abwarten konnten, sollte es doch anschließend schulfrei geben. And so war es denn auch. Schulfrei, schulfrei, schulfrei! hörte man an allen Ecken und Kanten freudig den Erwachsenen Zurufen, so freudig, daß man garnicht an einen Schulanfang erst in dieser Woche glauben möchte. Einer von ihnen, wenn auch ein weniger Lauter, fand den Weg auf die Redaktion und fragte ob wir „dies" aufnehmen wollten und wir wollen es, weil hieraus die Sehnsucht unser aller Herzen und zugleich eine Hoffnung klingt, die uns vielleicht bei einer der nächsten Deutschlandfahrten erfüllt wird. „Glück ab, Graf Zeppelin"!— Man schreibt: „Soeben erfahren wir, daß das stolze Luftschiff glücklich von seiner Weltreise zurückgekehrt, im sicheren Heimathafen landen wird. Das erfüllt uns mit hoher Begeisterung. Wie freuten wir uns, daß uns Deutschen wieder einmal eine solche Großtat gelungen ist und das in einer Zeit, in der der Himmel deutscher Zukunft mit schwarzen Wetterwolken verhüllt ist! Der Name „Zeppelin" und damit der Name unserer geliebten schwäbischen Heimat ist damit über die ganze Welt getragen worden. Das läßt die Herzen schwäbischer Jungen und Mädchen höher schlagen. Aber leider mischt sich für uns in diesen Kelch der Freude ein bitterer Tropfen. Während alle Ausländer den Luftriesen auf der Weltfahrt bewundern konnten, hatten wir Einheimische noch keine Gelegenheit, ihn zu Gesicht zu bekommen. Wir wollen gewiß nicht unbescheiden sein; aber es wäre billig, daß sich „Zeppelin" auch einmal seiner engeren Heimat zeigen würde, nachdem er sich zur Genüge aller Welt gezeigt hat. Staat über den Prärien Amerikas, über New- yorks Wolkenkratzern, über der unendlichen Wasserwüste des Weltmeeres, über Rußlands Wäldern, über Sibiriens und Jnnerasiens Steppen, über China und Japan möge sich unser Luftbezwinger auch einmal wiegen über den grünen Tannenwipfeln des Schwarzwaldes, über den blauen Bergen der Schwäbischen Alb, über den Rebenhügeln des Neckarlandes. Unser Wunsch geht also dahin: Nachdem sich die kühnen Luftschiffer von den Anstrengungen der Weltreise erholt haben, möchten sie an einem der sonnenbe- glänzten Herbsttage, die uns beschieden sind, noch einmal aufsteigen und sich in einem Rundflug dem „Schwabenländle" zeigen. Das erhoffen sehnlichst alle Nagolder Schüler und ihre Lehrer". — Wie viele Stoßseufzer werden wohl schon nach Friedrichshafen gewandert sein?
Die neue Arbeitslosenversicherung
Der Fehlbetrag der Arbeitslosenversicherung soll jetzt durch Erhöhung der Beitragssätze und durch Einschränkung der Leistungen beseitigt werden. Bis auf einen Fehlbetrag von 47 Millionen ist man einig. Aus den bisherigen parlamentarischen Beratungen ergibt sich folgendes Bild:
I. Beiträge
Bisher: Jetzt:
für alle Versicherten Saisonarbeiter erhalten volle Untergleichmäßig stützung erst nach 52 Wochen. Sonst
26 Wochen. geminderte Unterstützung für Lohn
klasse 7—10 Sätze der Lohnklasse 6, für Lohnklasse 11 Sätze der Klasse 7.
II. Wartezeit
für alle Versicherten 14 Tage für Arbeitslose ohne Angegeben Tage. hörige, 7 Tage bei 1—3 Angehöri
gen, 3 Tage bei mehr Angehörigen.
III. Verweigerung der Arbeitsannahme.
Straffrist 4 Wochen.Straffrist von zwei bei mildernden, acht Wochen bei erschwerenden Umständen.
IV. Beiträge.
3 v. H. 3>< v. H. bis 31. März 1931.
Alfons Simon
Am Freitag Abend, wird, wie aus dem Anzeigenteil ersichtlich, Herr Alfons Simon im Traubensaal einen Expe- rimental-Vortrag aus dem Gebiet des Gedankenlesens, Hellsehens, der Suggestion, Gedankenübertragung usw.hal- ten. Herr Simon, der vor einer Reihe von Jahren schon einmal hier in Nagold gastierte und eine gute Aufnahme fand, legte uns eine Reihe bester Zeitungsbesprechungen vor, durch die auch wir, wie z. B. die „Badische Presse" schreibt, „einen Besuch der populär-wissenschaftlichen Vorführungen nur empfehlen können."
Mötzingen, 3. Sept. Von der Landwirtschaft. Die schönen, hochfommerlichen-warmen Tage der vergangenen Woche halfen auch den letzten Rest der Getreideernte vollends einbringen. Da gabs zum Schluß noch gute Garben. Was in der Woche vorher in die Scheunen kam, war mehr oder weniger feucht. Das Ergebnis der Ernte bietet Heuer ein ungleiches Bild. Manche Körnerfrucht befriedigt in Menge und Güte; anderes Getreide wieder läßt recht zu
§ wünschen übrig. Die vorjährige Ernte war besser. Stroh ! gibts Heuer massig; die Garben bauschten sich zu unerhör- i ter Fülle. — Das Oehmd ist recht gut und schön hereinge- > kommen. — Jetzt ist man am Hopfenzapfen. Die Scheunentore stehen allenthalben offen, und bis in die späte Nacht hinein erklingen die Lieder der Hopfenzopfer und -Zopferinnen. Vor die Häuser hat der Zimmermann hier und dort kleine, nette Hüttchen gemacht, in denen Kohlenofelein geheimnisvoll durch die Dunkelheit glühen: die Hopfendarren sind in Tätigkeit. Die Hopfenernte ist diesmal eine Rekordernte: es gibt so viel, wie schon lange nicht mehr. Auch die Qualität ist gut, lupulinreich, wenn auch einzelne rote Dolden darunter sind. Der Preis ist für diese Qualität herzlich schlecht. Ja, ja . . der Hopf ist eben ein Tropf!
Herrenberg, 4. Sept. Amtsübernahme. Am heutigen Tage übernahm Hauptlehrer V e r> l aus Sulz sein Amt an der Klasse VI hier. Schulvorstand Riethmüller geleitete ihn in sein mit Blumen schön geschmücktes Klassenzimmer und begrüßte ihn im Namen des Ortsschulrates und des Lehrerrats herzlich. Auch die Schülerin Luise Den gl er hieß im Namen der Klasse den neuen Lehrer willkommen. Die schlichte Feier, zu der sich das ganze Lehrerkollegium eingefunden hatte, war durch Lieder der Klasse umrahmt.
Calw, 4. Sept. Tödlicher llngliicksfall. Der beim Gemeindeverband Elektrizitäswerk Teinach angestellte Monteur Rüdt von Merklingen war gestern früh in Hausen bei Leonberg mit Jnstandsetzungsarbeiten an den Ortsnetzleitungen beschäftigt und kam hierbei in Berührung mit einer Starkstromleitung, was seinen sofortigen Tod herbeiführte. Der Verunglückte war 35 Jahre alt, verheiratet und hinterläßt eine Frau mit zwei unversorgten Kindern.
Obertal, 4. Sept. Beide Füße gebrochen. Montag nachmittag verunglückte der 21 Jahre alte Holzhauer Hermann Morlock von Halden, Sohn des I. G. Morlock, dadurch, daß er von einem Hochstand für Hirschjagd ab- itürzte und dabei beide Füße brach. Der Schwerverletzte wurde sofort ins Bezirkskrankenhaus nach Freudenstadt gebracht.
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Letzte Nachrichten
„Graf Zeppelin" im Auge der Wellkritik
Die Anerkennung der franz. Presse für „Graf Zeppelin."
Paris, 4. Sept. Die französischen Blätter veröffentlichen spaltenlange Schilderungen ihrer Sonderkorrespondenten über die glückliche Landung des Zeppelins in Friedrichshafen und die riesige Begeisterung, mit der das Luftschiff in der deutschen Heimat begrüßt wurde. In genauen Darstellungen werden die hervorragenden Leistungen des Luftschiffes den französischen Lesern vor Augen geführt. Das wunderbare Luftschiff, schreibt das „Journal", das die Strecke Lakehurst-Friedrichshafen in 68 Stunden zurückge- legt hat, scheint von seiner Weltreise ohne Beschädigung heimgekehrt zu sein. Bemerkenswert sind die Ausführungen des „Journal des Debats", das nicht gerade als deutschfreundlich angesehen werden kann: „Das Luftschiff klang vor 15 Jahren in den französischen Ohren wenig sympatisch; heute gilt es, die einmütige Bewunderung festzustellen, mit der die Tat des Friedenswerkzeuges, das Erbe mörderischer Luftschiffe von 1914, in der gesamten Welt ausgenommen wird. Frankreich gesellt sich offenen Herzens dem Glückwunsch zu, der Dr. Eckener u. seinen Gefährten von überall her zufliegt".
London zur Heimkehr des „Graf Zeppelin".
London, 4. Sept. Die Londoner Abendblätter veröffentlichen ausführliche Berichte über die Heimkehr des „Graf Zeppelin" und den begeisterten Empfang, den das Luftschiff in Friedrichshafen fand. Die Unmöglichkeit, für Lloyd George mit seiner Familie ausreichende Unterkunftsmöglichkeiten zu beschaffen, sodaß der liberale Führer den Empfangsfeierlichkeiten nicht beiwohnen konnte, wird stark beachtet und teilweise in Fettdruck wiedergegeben.
Große Begeisterung in Amerika über die Zeppelin- Landung.
Newyork, 4. Sept. Ueber die letzte Ozeanfahrt des „Graf Zeppelin" und seine glatte Landung im Heimathafen herrscht in ganz Amerika große Begeisterung. Die Zeitungen berichten darüber in größter Aufmachung und viele Leitartikel sprechen von einem großen Schritt vorwärts auf dem Weg zum dauernden Zeppelin-Ozeanverkehr.
Danktelegramm Dr. Eckeners an die Sowjetregierung.
Kowno, 5. Sept. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat Dr. Eckener dem Außenko^nmissariat ein Telegramm gesandt, in dem er der Sowjetregierung für alle Maßnahmen bei der Fahrt des „Graf Zeppelin" über russischem Gebiet seinen Dank ausspricht. Weiter bringt Dr. Eckener sein Bedauern darüber zum Ausdruck, daß er wegen der ungünstigen Wetterverhältnisse Moskau nicht habe berühren können, stellte aber in Aussicht, daß er in allernächster Zeit mit dem „Graf Zeppelin" Moskau besuchen werde. —
Das Telegramm Dr. Eckeners ist von der Sowjetregierung mit großer Befriedigung ausgenommen worden.
Die Zeppelinfeier in Saarbrücken.
Saarbrücken, 4. Sept. Anläßlich der glücklichen Rückkehr des Luftschiffes „Gras Zeppelin" von seiner Weltfahrt nach Friedrichshafen ertönten am Mittwoch mittag von 11 bis 12 Uhr alle Kirchenglocken der Stadt Saarbrücken. Aus dem gleichen Grund hatte die Stadtverwaltung die Beflag- gung des Rathauses angeordnet. Ebenso hatten zahlreiche Privat- und Geschäftshäuser Flaggenschmuck angelegt.
Stresemann in Genf eingetroffen.
Genf, 5. Sept. Dr. Stresemann ist Mittwoch Nachmittag kurz nach 5 Uhr in Begleitung seiner Frau und Ministerialdirektor Dr. Gaus in Genf eingetroffen. Der Abgeordnete Prälat Dr. Kaas, der gleichfalls zur deutschen Abordnung gehört, ist zur Zeit in Genf noch nicht anwesend.
Ein italienisches Munitionslager in die Luft geflogen.
Berlin, 5. September. Am Mittwoch flog, wie die Vos- sische Zeitung aus Mailand berichtet, das große Sprengstofflager der Munitionsfabrik von Montichiagi bei Brescia in die Luft. Die Explosion wurde durch einen Brand während der Arbeit verursacht. Die Fabrik wurde in einen Trümmerhaufen verwandelt. Aus der Stadt Brescia eilten Feuerwehren und Miliz herbei, um am Rettungswerk mit zuwirken. Bisher wurden zwölf völlig verstümmelte Leichen geborgen, sowie zwanzig Schwerverletzte, von denen einige mit dem Tode ringen. Die Gesamtzahl der Opfer konnte noch nicht festgestellt werden, da die Räumungsarbeiten noch im Gange sind.
Mailand, 4. Sept. Wie zu dem Explosionsunglück in der Nähe von Mailand aus Brescia ergänzend gemeldet wird, handelt es sich hierbei um die Pulverfabrik im Castel Ve- dolo. Im Augenblick der Explosion arbeiteten in der Fabrik 37 Angestellte, größtenteils Frauen. Die Mauern des Gebäudes wurden durch die Gewalt des Luftdrucks zum Teil umgelegt und die Arbeiterinnen unter den Trümmern begraben. Die Zahl der Toten ist mittlerweile auf 17 gestiegen. Ungefähr 20 Verwundete wurden in den benachbarten Krankenhäusern untergebracht; eine von ihnen schwebt in Lebensgefahr. Das Feuer wurde in später Nachtstunde gelöscht. '
Der volksparkeMche Reichskagabgeordnete und Reichs- minister a. D. Dr. Scholz erklärte in einer Versammlung in Königsberg (Ostpreußen), auf der Haager Konferenz fei der Poungplan in verschiedener Hinsicht verschlimmert und Deutschland mit neuen Leistungen belastet worden. Die Räumung sei zwar zugesagt, aber teuer erkauft. Sehr bedenklich stehe es um die Ueberwachung. Ebenso bedenklich sei das Ergebnis, daß wegen der Saarfrage besondere Verhandlungen geführt werden sollen. Der Reichstag sollte nun erklären: Ohne freies Saargebiek kein Boungplan. Er glaube nicht an die Durchführbarkeit des Poungplans. Jedenfalls müsse die deutsche Finanz- und Wirtschaftspolitik (Hilfer- ding und Curlius) von Grund aus geändert werden.. Der ganze Zustand im Innern dränge nach Reformen. Die Arbeitslosenversicherung könne mit Vernunft ohne jeden Reichszuschuß, aber auch ohne Beitragserhöhung geordnet werden. Was der Poungplan etwa gegenüber dem Dawesplan an Zahlungserleichkerungen biete, müsse zum Abbau der Steuerlast verwendet werden. Auch bei den Ausgaben der Länder und besonders der Städte ließe sich manche Ausgabe finden, die nicht zu d«n „produktiven" gezählt werden könne.
Weltbund für Freundschaftsarbeil der Kirchen. Bei der Konferenz des Weltbunds in Kassel, Ende August, wurden die deutschen Beschwerden betreffend Versailles offen behandelt und von den englischen Gästen voll anerkannt, aber leider gelang es nicht, eine scharfe Entschließung durchzusetzen, gerichtet an die Kirchenregierungen in England und Amerika. Und doch ist laut Satzung des Weltbunds der Hauptzweck desselben, durch die Kirchen auf die Regierungen und Völker einzuwirken, damit-die Politik humanisiert werde. In der deutschen Sektion haben die Flaumacher noch zu großen Einfluß.
Die deuksche Himalaja-Expedition. Die Londoner .Times" meldet aus Kalkutta: Die ersten Berichte von der deutschen Himalajaexpedition besagen, daß vom 10.—20. August zwei Gruppen im Ausgangslager auf dem Zemuglekscher die in Betracht kommenden Annäherungswege auf den Kintchin- junga zu erforschen. Eine Gruppe, die aus drei Bergsteigern bestand, erreichte eine Höhe von etwa 5700 Meter auf der Simoustaffel. Da sie jedoch feststellte, daß der Boden infolge der Lawinen verräterisch war, kehrten sie zum Ausgangslager zurück. Die zweite Gruppe stieg bis zur Höhe von 6600 Metern am äußersten Ende des Zemuglet- schers auf, stieß jedoch dann auf einen steilen Felsen und auf eine Eiswand, die für die beladenen Träger unzugänglich war. Weitere Erkundungen werden notwendig sein, bevor ein ernster Angriff auf den Kintchinjunga unternommen werden kann.
Der regelmäßige Zeppelindienst, wie er gegenwärtig den Gegenstand der Verhandlungen Dr. Eckeners mit der Good Near-Zeppelingesellschast in Akron bildet, ist so gedacht, daß von letzterer Gesellschaft der Dienst über das Stille Weltmeer nach Hawai, Philippinen usw. mit zwei großen Luftschiffen übernommen würde, während die deutsche Gesellschaft zwei erheblich größere und auch etwas gedrungener gestaltete Luftschiffe als „Graf Zeppelin" in den Dienst über das Atlantische Meer einstellen soll. Auch an eine später einzuführende Südamerikalinie wird gedacht.
Handel und Verkehr
Ein kritisches Zahr für die Hagelversicherung
Kd Millionen Entschädigungen Die bisherigen Anmeldungen und Regulierungen von Hag schaden lassen kaum noch einen Zweifel darüber aufkommen, dl die für Entschädigungen beanspruchte Summe die aller Vorjah übersteigen wird, selbst die des katastrophalen Unwetterjahrs IN m bem von den privaten Hagelversicherungsanstalten allein me als SS Mill. RM. an Entschädigungen gezahlt worden sind geg rund 20 Mill. RM. im Jahresdurchschnitt 1924/26.
Die meteorologische Wissenschaft führte die Wetterkatastroph des Jahrs 1S27 auf die gesteigerte Sonnenfleckentäti,