Seite 4 Nr. 206

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Dienstag, 3. September 1829.

Die obcrschlesischen Gewinner des großen Loses.

Groß-Strelitz, 2. September Das große Los der Preus- sisch-siiddeutschen Klaffenlotterie ist, wie bereits gemeldet, in der ersten Abteilung nach Oberschlesien gefallen, wo es in der Kollekte des Zeitung- und Buchdruckereibesitzers Hübner-Grotz-Strelitz gespien wird. Ein Viertel des Lotterieloses spielt der Lotterieverein eines kleinen Dörf­chens dicht bei Eroßstrelitz. Die Mitglieder dieses Lotterie­vereins sind vorwiegend arme Häusler und Arbeiter, die das Gelbe sehr gut gebrauchen, können. Zwei weitere Viertel der Glücksnummer werden in Ujeft, einem kleinen oberschlesischen Landstädtchens, ebenfalls im Kreis Eroß- Strelitz gespielt. Auch hier sind die Spieler kleine Leute. Das letzte Viertel des Glücksloses befindet sich in dn Hän­den von Spielern in Hindenburg-Zaborze, wobei es sich ebenfalls um wenig Begüterte handeln soll.

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Mordversuch. Der in Rheinau (Baden) wohnhafte 84 Jahre alte Arbeiter Steinleitner versuchte seine Ge­liebte, die 19 Jahre alte Arbeiterin Buggert aus Laden­burg, die das Verhältnis lösen wollte, zu töten. Als das Mädchen nach Arbeitsschluß nach Haus fuhr, folgte er ihm nach und warf es vom Rad, so daß es gegen einen Baum schlug. Er mißhandelte das Mädchen und warf es in den Neckar. Von zwei mit dem Auto vorüberfahrenden Herren wurde die Bewußtlose ans Land und in ihre Wohnung verbracht. Der Täter flüchtete.

Ein Mörder erschossen. Vor dem Kurhaus in Bad Ems sollte am Sonntag ein verdächtiger Landstreicher fest­er/nommen werden, er tötete aber den Beamten durch einen Hieoolverschuß und entfloh. Am Montag vormittag konnte er jedoch durch Polizeibeamte an der Lahnbrücke bei dem Dorf Nievern gestellt werden. Sofort richtete er den Re­volver gegen «inen Beamten, ein zufällig vorbeigehender

Handel und Verkehr

Skeuerkermine für die Landwirtschaft im September 5. September: Lohnsteuer für die Zeit vom 16.31. August. A. September: Lohnsteuer für die Zell vom 1.IS. Sep­tember.

Absatzförderung für Originalwintersaakguk. Der Zinssatz für Kredite zum Bezug von Originalsaatgut durch Landwirte ist um jährlich 6 v. H. für Diskontkredite auf die Dauer von zweima. 3 gleich 6 Monaten gesenkt worden. Die Zinsverbilligung, die ausschließlich den das Originalsaatgut kaufenden deutschen Land­wirten zugut kommen soll, erfolgt durch die Reichskredit-Gesell­schaft bzw. die Preußische Zentralgenossenschaftskasse.

Rückgang dec Konkurse im August. Nach der Steigerung der Konkursziffer im Juli (von 831 auf 888) ist im August ein ziem­lich starker Rückgang gefolgt, und zwar, nach einer Zusammen­stellung der FinQizzeitschriftDie Bank", auf 785 Konkurse. Die Anzahl der Vergleichsverfahren hat eine ähnliche Entwicklung ge­nommen: Juni 468, Juli 556,'August 534.

Zahlungseinstellungen. Die Zahlungen haben eingestellt: die Kurzwaren-Großhandlung C. Cohn A.-G. und die Baumwoll- waren-Großhandlung Leo Vukofzer in Berlin. Die Ueber- schuldung soll bedeutend sein.

Aruchtpreise. Erolzheim: Dinkel 8.80, Hafer neu 8.50, Gerste neu 10. Giengen a. d. Br.: Gerste neu, Weizen neu 11.50, alt 12.50. Winnenden: Weizen alt 12.7013.20, neu 12. Hafer alt 1011, neu 7.607.90, Dinkel alt 9.309.60, neu 9. Roggen alt 1010.50, neu 9, Genie alt 10.50, neu 10 .-t/ d. Ztr.

Nürnberger Hopfenbericht, 31. August. Es wurden 20 Ballen vom Lande und 50 Ballen von der Bahn zugefahren. 40 Ballen Umsatz. Tendenz unverändert. Cs wurden bezahlt: Für Markt­hopfen 4065, für Württemberger und Tettnanger Hopsen 95 bis 105 Mark.

Stand der Weinberge in Württemberg

Auf Grund der Rebstandsberichte wird über den Stand der Weinberge im ..Weinbau" mitgeteilt: Gutes Erntewetter, gutes Traubenwetter! Wie anders lassen sich die Sommermonate gegen das Vorjahr an! Damals langanhaltende Dürre, tiefgehende Bo­dentrockenheit und eine im Wachstum und im Reifprozeß ver­zögerte Entwicklung der Trauben; Heuer infolge der ab und zu eintretenden Niederschläge ein ungehemmtes kräftiges Triebwachstum und eine für die gegenwärtige Zeit er­staunliche Dickenzunahme der Traubenbeeren. Schade nur, daß die württembergische Hauptrotweinsorte, der Trollinyer, infolge des Wintersrostes gerade in den aller­besten Lagen nur wenig Behang zeigt; wo die Stöcke dieser Sorte Ertrag ansetzen konnten, sind die Trauben von seltener Vollkommenheit. Recht zufrieden darf man in Lagen mit früh verlaufener Blüte auch mit dem Riesling, dem Sylvaner, dem Gutedel, dem Limburger, dem Affenthaler und der Müller­rebe sein; spät verblühte Trauben dieser Sorten sind durch Aus­rieseln etwas ungleich. Portugieser und Clbling stehen mittel­mäßig. Alles in allem haben sich die Aussichten aus einen be­

friedigenden Herbst bedeutend gebessert; inan varf es ge­radezu als Wunder bezeichnen, daß sich nach dem sibirisch kalten Winter noch ein so schöner Traubensegen eingestellt hat. Man wird nicht fehlgehen, wenn man im Unterland die heurige Weinernte der Men^e nach so hoch einschätzt wie die vorjährige, im mitt­leren und oberen Neckartal und in der Bodenseegegend wird weniger als im Vorjahr geerntet werden. Auch die jetzt oft ge­hörte Erwartung eines den 1928er in der Qualität übertref­fenden Heurigen kann, wenn das Wetter während der beiden Monate bis zum Herbst gut bleibt, in Erfüllung gehen.

Riesige Heringsfänge

Von den deutschen Fischdampfern werden gegenwärtig wahre Rekordfänge an frischen Heringen mit dem Grundschleppnetz er­zielt Fänge von 120 000 bis 180 000 Pfund pro Dampfer mit einer Reisedauer von nur acht Tagen sind an der Tagesordnung. Die Fischmärkte Altona, Wesermünde und Cuxhaven sind an man­chen Tagen der Woche vollständig mit Heringen überfüllt, so daß es der Fischverarbeitungsindustrie zeitweise unmöglich ist, die Ware entsprechend zu verarbeiten. Ein großer Teil der Anlan­dungen muß deshalb vielfach an die Fischmehlfabriken abgestoßen werden. Die Auktionspreise lind aus diesem Grund an manchen Tagen so niedrig, daß die Dampfer trotz riesiger Fänge kaum auf ihre Kosten kommen. Da die Heringe durchweg von aus­gezeichneter Qualität sind, werden auch große Mengen von ihnen einaesalzen und in die Kühlhäuser gelagert. Der Platz hierfür ist bereits zum größten Teil erschöpft. Durch das Einlagern der Heringe in den Kühlhäusern glaubt man die Einfuhr von eng­lischen Heringen im Herbst einschränken zu können. Deutsch­land, führt bekanntlich alljährlich viele Millionen Pfund frischer Heringe aus England ein. Als Nebenfang zu den Heringen wer­den in diesem Jahr auch eine große Anzahl mächtiger Herings­haie und Tunfische mitgefangen und an die Fischmärkte gebracht. Wegen ihrer Schmackhaftigkeit und der Zartheit des Fleisches fin­den diese Riesenfische beim Publikum guten Absatz.

Gestorbene: Dorothea Klingel, Calw. Wilh. Schü­ler, Stadttaglöhner, 70 Jahre alt, Freu­denstadt Johanna Eräther, qeb.Maisch, 64 Jahre, Haslach.

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.

Detter

Infolge des Hochdrucks im Osten ist für Mittwoch und Don­nerstag immer noch vorwiegend heiteres und trockenes Wetter zu erwarten.

Die Zahl der Sommertage ist mit 2. Sept. auf 49 gestiegen.

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Mittwoch von 24 Uhr im Jugendamt. s «7

Ueber das Vermögen des Johann Eg. Mast, Schreinermeisters in Ettmannsweiler OA. Na­gold» ist am 2. September 1929, vormittags 9 Ahr das

BergieiHMrsstzre« -

eröffnet worden. Termin zur Verhandlung über den Vergleichsvorschlag ist am Montag, den 23. September 1928, nachm. 4 Uhr. Vertrauensper­son ist Vezirksnotar Zürn in Altensteig. Der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens nebst sei­nen Anlagen und das Ergebnis der weiteren Er­hebungen ist auf der Geschäftsstelle zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt.

Württ. Amtsgericht Nagold.

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Tochter des ft Georg Schmid Landwirt

Kirchliche Trauung 12 Uhr in Sulz

Wir bitten, dies statt jeder besonderen Ein­ladung entgegennehmen zu wollen.

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k. V. Kaiser, IMsM WoU.