Seite 4 — Nr. 205

Montag, 2. September 182g.

Turnen und Sport

T. V. Hirsau Jugend — T. V. Nagold A-Jugend 1:6.

Die Nagolder A-Jugend fuhr gestern nach Hirsau um ein Freundschaftsspiel mit der dortigen Jugend auszutra­gen. Ein schöner Blumenstrauß, den Hirsau den Gästen überreichte, war gleich zu Beginn ein Beweis schöner Turnerfreundschaft zwischen den beiden Jugendmann­schaften. Das Spiel zeigte zwei ziemlich gleichstarke Mannschaften. Zuerst schien es, als ob Hirsau noch etwas überlegen wäre, doch eine größere Durchschlagskraft und Schußsicherheit vor dem gegnerischen Tor, brachte den Na- goldern den hohen Sieg. Die Hirsauer hätten bei etwas größerer Sicherheit ihres Torwarts ein günstigeres Er­gebnis wohl verdient gehabt.

T. V . Nagold Schüler 2 — T. B. Rohrdorf Schüler 6:2.

Die Rohrdorfer Schüler stellten sich zum Rückspiel der hiesigen 2. Schülermannschaft. Ihre etwas überlegene Spielweise und zum Teil auch Körpergröße brachte ihnen einen verdienten Sieg.

Daran anschließend trug die 2. Schülermannschaft noch ein Uebungsspiel mit den Kleinsten, der 3. Schülern aus, das 0:0 endigte.

Fußball.

Horb 1 — Nagold 1, 1:6 (0:3).

Das erste Berbandssviel konnte Nagold für sich ent­scheiden. Es war keine allzu schwere Arbeit für Nagold und doch kann man der Mannschaft nicht volles Lob zol­len. Vor allen Dingen darf erwartet werden, daß das viele Schreien während des Spieles aufhört. Einmal macht es einen sehr schlechten Eindruck und zum anderen wirkt es hemmend auf den Spielverlauf. Ferner ist es unbegreiflich, wenn Stürmer, die doch immerhin über eine gewisse Erfahrung verfügen immer wieder auf die Ab­seitstaktik des Gegners hereinfallen. Hier fehlt die Auf­merksamkeit und die geistige Einstellung zum Spiel, lieber die einzelnen Mannschaftsteile wäre zu sagen, daß die Verteidigung einschließlich Torwart manche Schwächen er­kennen ließen, die bei einem stärkeren Gegner leicht hät- ren verhängnisvoll werden können. Die Läuferreihe ver­siebte auch mancherlei, besonders muß das Zuspiel nach vorne noch besser werden. Der Sturm hat manche schöne Gelegenheiten versäumt, das Ergebnis hätte noch ganz anders lauten könne. Es fehlte vielmals an einem ge- ! sunden und präzisen Schuß, auch das Zusammenarbeiten i innerhalb der Stürmerreihe darf noch besser werden. Alles in allem war aber die Mannschaft dem Gegner ! klar überlegen und wenn sie ernstlich an die Beseitigung ! der verschiedenen erwähnten Mängel herangeht, gibt sie ! ohne Zweifel einen sehr starken Gegner in der Ä-Klasse i unseres Gaues ab. Horb konnte ganz gut gefallen. Vor > allen Dingen die Verteidigung leistete Gutes, nament­lich der linke Verteidiger fiel durch befreiende Schläge ! auf. Tie Läuferreihe war reichlich unruhig und der !

Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"

Sturm scheint das Schmerzenskind zu sein. Er ist zu hilf­los und unentschlossen, um erfolgreich sein zu können. Da­gegen fiel auf, daß die Horber Mannschaft diesmal die ganze Spielzeit gut durchhielt.

Schon in den ersten 10 Minuten führt Nagold mit einem gelungenen Torschuß. Horb läßt sich aber nicht ent­mutigen und versteht es sogar, Nagold für eine gewisse Zeit in seine Hälfte zurllckzudrängen. Bald aber macht sich Nagold wieder frei, verschiedene Abseitsstellungen vereiteln den Abschluß gut vorgetragener Angriffe oder aber wird der Ball in aussichtsreichster Stellung neben das Tor gejagt. Endlich fällt aber doch das 2. Tor und vor der Pause noch ein drittes. Die 2. Hälfte sieht Na­gold wieder im Angriff. Horb wehrt sich aber tapfer, kann selbst einen Angriff vortragen und in einem Ge­dränge zum Ehrentor einschießen. Das Spiel wird nun lebhafter. Nagold drängt, der Ball kommt zum Mittel­stürmer, der die Verteidigung umspielt und unheimlich scharf das 4. Tor schießt. Kurz darauf gibt ein IIMtr. das 5. Tor und schließlich ist das halbe Dutzend voll, während Horb nichts mehr erreichen kann.

Der Schiedsrichter war im allgemeinen gut, abgesehen von einigen schweren Fehlentscheidungen, die er hätte ver­meiden können.

Nagold 2 — Haiterbach 1, 9:0.

Die 2. Mannschaft fand sich überraschend gut zusam­men, zeigte ein flüssiges Spiel und konnte in dauernder Ueberlegenheit dem Gegner eine empfindliche Schlappe beibringen. Mehr Ruhe auf dem Platze ist bei beiden Mannschaften ein unbedingtes Erfordernis, ,

Nagold 3 — Haiterbach 2, 14:0.

Hier fiel das Ergebnis noch höher aus. Bei Halbzeit hieß es 5:0. Nach der Pause klappte H. zusammen, die große Hitze sagte den Spielern aus H. offenbar nicht zu und so konnte Nagold noch 9 mal erfolgreich sein. Für die neu zusammengestellte 3. Mannschaft von Nagold ein schöner Anfangserfolg. Wenn die Mannschaft so beisam­men bleibt und' ihre allgemeine körperliche Ausbildung nicht vernachlässigt, gibt auch sie einen beachtenswerten Gegner ab.

Nagold-Schüler — Haiterbach-Schüler 2:3.

Unsere ganz Kleinen waren ihren Kameraden aus H. rein körperlich stark unterlegen. So zogen sie im Lauf nach dem Ball und im Kampf um den Ball meist den Kürzeren. Auch das Zusammenspiel läßt noch viel zu wünschen übrig. Es darf nicht Vorkommen, wie es oft- mals der Fall war, daß ein einzelner Stürmer vorne ist und die anderen nicht mitlaufen, so daß niemand da ist, wenn der Ball abgegeben wird. Der Stand bei der Pause mit 3:0 für H. war wohl verdient. In der 2. Halb­zeit war das Spiel ausgeglichener, die Nagolder Jun­gen hielten allgemein besser durch und konnten so noch 2 Tore aufholen und damit das Spielergebnis noch recht günstig gestalten. >

Handel und Verkehr

Die Sroßhandelsmeßzahl vom 28. August ist mit 1Z7 g aeaen. über der Borwoche (138,0) nahezu unverändert. ^

Die Gebühren für die Beförderung von Personenkraftwagen und Alolorrader im Ta,ekiverkchr zwischen Friedrichshafen und Ro- manshorn werden ab 2. September ermäßigt. Der Führer eines Fahrzeuges wird gebührenfrei befördert. Die Beförderungskarten gelten zehn Tage.

Märkte

Schweinepreise. Böblingen: Läufer 72, Milchschweine 56—71. — Gaildorf: Milchschweine 50—57 RM.

Aohlenmärkke. Aulendors: Fohlen 250—350, 1—2jährige Pferde 500—900, ältere Pferde 450—500 RM. — Riedlingen: Hengstfohlen 280—350, Stutfohlen 250—320 RM.

Skutkgarker Obst- und Gemüsemarkk, 31. August. Tafeläpfel 8—10, Schlittel-, Ausschuß-, Fall- und Mostäpfel 2—3, Tafel­birnen 6—20, Preiselbeeren 35, Mirabellen 18—20, Pfirsische 45 bis 55, Pflaumen 3—5, Reineklauden 5—10, Zwetschgen 7—12, Kartoffeln 3—4, Stangenbohnen 12—16, Kopfsalat 1 Stück 4—8, Endiviensalat 6—10, Wirsing (Köhlkraut) 8—10, Rotkraut 12—15, Blumenkohl 1 Stück 15—50, rote Rüben 7—8, gelbe Rüben 6—8, Karotten runde 1 Bund 6—12, Zwiebel 7—8, Gurken große 1 Stück 5—15, Salzgurken 0,8—2, kleine Gurken 15—20 (100 Stck,), Rettiche 5—12, Monatsrettiche 1 Bund 10—12, Sellerie 1 Stck. 10—15, Tomaten 4—6, Spinat 10—15, Mangold 8—10, Kohlraben (Kopf) 1 Stück 4—6.

Skuttgarler Karlosfelgroßmarkt. 31. August. Zufuhr 200 Ztr,, Preis 2.80—3.50 NM. für 1 Ztr.

*

Fruchtschranne Nagold.

Markt am 3l. August 1929.

Verkauft:

40,00 Ztr. Weizen Preis pro Ztr. 14.00—14.20

10,20 , Gerste (teils neu) » , » » 9.50—12.00

8,l0 , Haber .... 11.50—12.00

Bei starker Zufuhr Handel etwas schleppend, gedrückt.

Weizen ist noch aufgestellt in der Schrannenhalle.

Nächster Fruchtmark! am Samstag, den 7. Sept. 1929.

Familicn-Nachrichten

Verlobte: Hedwig Kölle — Fritz Saalmüller Calw— Altensteig — Anna Klumpp — Eugen Schaible, E ö t t e l f i n g e n-C a l w — Anna Haller — Eugen Zeeb, Emilie Schwarz — Gustav Bacher, Calw.

Gestorbene: Anna Marie Maser, geb. Bühler, 62 Jahre alt, Reutin — Friederike Fischer, geborene _Kopp, 81 Jahre alt, Herrenberg.

Wetter

Der Hochdruck über dem Kontinent läßt für Dienstag vorwle» gend heiteres und trockenes Wetter erwarten.

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Programm

von Montag, 2. September bis Samstag, 7. September 1929

Montag, r. September: 10.30 Schallplatte», 12.00 Schallplatten, 13.00 Schallplatte», 16.15 Nachm-Kon­zert, 1815 Vortrag: Der Blinde und sein Hund, 18.45 Bortrag: Die neue Musik in Frankreich, 19.15 Vor­trag: Zum 90 .Geburtstag des amerik. National- ökonomen Henry George, 20.00 Kammerkonzert, 21.15 n. Franks.: Bunter Mbend, 23.00 Tanzmusik.

Dienstag, 3 September: 10.30 Schallplatten, 12.00 Schallplatte», 15.45 Frauenstunde: Wert und Ver­wendung unserer Kräuter und Gewürze, 16.15 Nach­mittagskonzert, 18.15 Vortrag: Der Roman eines Buchstabens.Plauderei aus dem Reiche der Sprach- technik, 18.4L Vortrag: August Bebel, 19.15 Vortrag: Deutsche Erinnerungen an Korsika, 19.45 Bericht d. schwäch Sternwarte: Der Sternenhimmel im Sep­tember 20.00 Das Paketboot Tenacith, Schauspiel von

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Vildrac, 21.30 Kammermusik, 22.00 A. d. Cafe Fried­richsbau: Unterhaltungskonzert Mittwoch, 4. September: 10.30 Schallvlatten, 12.00 v. Schießplatz: Promenadekonzert, 13.00 Schallplatte«,

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am Donnerstag» den S. Sept. von vormittags 9 Ahr an 633

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15.00 Kinderstunde, 16.00 Briesmartenkunde, 16.15 a. Bad Wildungen: Nachm.-Konzert, 18.15 Vortrag:: Gartenarbeit und Pflanzenschutz, 18.45 Vortrag: Chi­nesische Volksreligion, 19.15 „Portrait eines alten

uUer Lüsterne

und

Lrsalrtelle

beim Llalltbnknkok — ?ernruk 267

Herren," Skizze von Hermann Linden, 20.00 v. Kur­haus Bad Homburg: Symphoniekonzert, 21.15 Kon­zert, 22.15 Nachrichten, Funkstille.

Donnerstag, 5. September: 10.30 Schallplatten, 12.00 Schallplatte», 16.15 Nachm.-Konzert, 18.15 Vor­trag: Die 7 Weltwunder, 18.45 Aerztevortrag: Ueber- empfiudlichkeitskrankheiten: Asthma, Heufieber und andere, 19.15 Vortrag: Moses Mendelssohns Kultur­bedeutung, 20.00 ältere Tänze, 20.30 a. Bad Dürk­heim: Rheinpfalzstunde: DürSheimer Wurstmarkt, 21.25 Unterh.-Konzert, bis 0.00 a. d. Wilhelmsbau Stuttgart: Unterhaltungs-Konzert.

Freitag, 8 .September: 10.30 Schallplatten, 12.00 Schallplatte», 13.00 Schallplatten, 16.15 Nachm.- Konzert, 18.00 Vortrag: Krankenkost I., 18.30 Bilder a. L. deutschen Zunft- und Städtewesen, 19.00 Vor­trag: Die Entwicklung der mechanischen Nachrichten­übermittlung, 19.30 Vortrag: Rückblick auf das Wet­ter der Woche, 20.00 Der Mantel ,Lper von Puccini, 21.000 Wir gehen ins Cabarett, bis 0.00 Aus dem Cafe Belbe in Mannheim: Tanzmusik.

Samstag 7 .September: 10.30 Schallplatte», 12.00 Schallplatte», 13.00 Schallplatten, 14.00 Jugendstunde, 15.00 Unterhaltungskonzert, 16.30 Aus dem Weinrest. Gilliber: Tanztsc, 18.15 Vortrag: Lebensraum und Lebensgemeinschaft, 18.45 Neue Klaviermusik für Kin­der 20.00 Englische Lieder George Parker, 20.45- „Wieder daheim", die ersten Tage nach den Ferien,. 22.30 bis 0.30 Tanzmusik.

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