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Nagoldcr Tagülatt „Der Gesellschafter"
Neueste Nachrichten
Slenderung der Krankenversicherung
Berlin, 29. August. Das Arbeitsministerium plant eme Aenderung der Krankenversicherung, die üne „Rationalisierung" der Leistungen und der Organisation herbeiführen soll. Durch Einschränkung unnötiger und Ausmerzung von Doppelleistungen hofft man, ohne Erhöhung der Beiträge die Aufwendungen der Kassen steigern zu können.
Erlaubt und wieder verboten
Wiesbaden, 29. August. Die englische Besatzungsbehörde hotte vor einiger Zeit die Genehmigung für Rundflüge auf dem Wiesbaden-Mainzer Flugplatz erteilt. Hierzu wurde aus dem Flugplatz eine 1500 Quadratmeter große Flugzeughalle errichtet. Nunmehr hat das englische Oberkommando die Rundflüge verboten und den Fliegern besohlen, binnen 24 Stunden von dem Berkehrslandeplatz abzufliegen.
Eine merkwürdige Zumutung
Saarbrücken, 29. August. Bei der Stadt Saarbrücken ging dieser Tage ein an den „Maire" (franz. Bezeichnung des Bürgermeisters) der Stadt gerichtetes Schreiben vom französischen Ministerium des Innern ein, worin die Stadt Saarbrücken ersucht wird, einen Zuschuß für den Bau eines französischen Nationaldenkmals zu leisten. Der Bürgermeister habe die zu veranstaltende Sammlung selbst zu leiten. Im Fall seiner Verhinderung müsse ein Ausschuß gebildet werden, dessen Mitglieder namentlich nach Paris zu melden seien. Man scheint also in Paris immer noch nicht zu wissen oder nicht wissen zu wollen, daß Saarbrücken eine rein deutsche Stadt ist.
Deutscher Katholikentag in Freiburg
Areiburg, 29. August. Die 68. Generalversammlung der Katholiken wurde nach dem gestrigen Vegrüßungsabend eingeleitet mit einem Pontifikalamt zu Ehren des Heiligen Geistes im Freiburger Münster, bei dem Abt Adalbert von Neipperg vom Kloster Neuburg bei Heidelberg die Festrede hielt. Im übrigen war der heutige Tag ausgefüllt mit den Arbeiten der Vertretertagung, die in mehreren Gruppen für die Versammlung die Entschließungen vorbereitet. Dw Abend brachte eine ganze Reihe von Standesversammlungen. Nuntius Dr. Pacelli benutzte den heutigen Tag dazu, um dem Charitasheim auf dem Feldberg einen Besuch abzustatten. Die Reichstagsfraktion des Zentrums wird am Samstag am Grab des früheren Reichskanzlers Fehren- bach einen Kranz niederlegen.
Beitritt des TNederrösierreichischen Bauernbunds zur Heimwehr
Dien. 29. August. Der Bundesausschuß des Nieder- österreichischen Dauernbunds beschloß im Hinblick auf oie
Vorgänge der letzten Zeit, mit seinen mehr als 100 000 Mitgliedern dem Bund des Heimwehren Niederösterreichs beizutreten, um die hohen idealen Ziele und Bestrebungen der Heimwehr zu unterstützen.
Tagung des Minderheikenkongresses
Genf, 29. August. Der 5. europäische Nationalitäten- kongreß hat nach dreitägiger Beratung gestern abend seine Arbeit mit der Annahme verschiedener Entschließungen abgeschlossen. Die wichtigste dieser Entschließungen betont, daß der Völkerbund als Hüter der Minderheitenschutzbestimmungen versagt habe.
Die Unruhen ln Palästina
Kairo, 29. August. Die Vorgänge in Palästina haben die moslemische Bevölkerung Aegyptens in leidenschaftliche Erregung versetzt. In den Städten werden Kundgebungsversammlungen veranstaltet. In Kairo kam es zu blutigen Zusammenstößen mit der Polizei. Das Iudenviertel wird durch Militär bewacht.
Beirut, 29? August. Reuter meldet: Eine aus syrischen Mohammedanern, Christen und Juden bestehende Abordnung zog gestern vormittag nach dem Palast des Präsidenten der syrischen Republik, um gegen die Verdrängung der eingeborenen Bevölkerung Palästinas durch die Zionisten Einspruch zu erheben.
Württemberg
Stuttgart, 29. August. Städtische Wohnungsbauten 1929/30. Die Stadt baut zur Zeit in verschiedenen Stadtteilen insgesamt 1011 Wohnungen, vier Läden und 7 Werkstätten. Die Erstellung von weiteren rund 60 Wohnungen für Obdachlose ist zwar beschlossen, auch sind die Pläne schon genehmigt worden, die Ausführung mußte aber bis zur Klärung anderer damit in Zusammenhang stehender Fragen zurückgestellt werden. Da für das Jahr 1929/30 allein der Vau von insgesamt 1189 Wohnungen vom Gemeinderat am 14. März 1929 beschlossen wurde, sind weitere Wohnungsbauten in Vorbereitung. Es fehlen noch 482 Wohnungen. Für die genehmigten 1189 Wohnungen stehen städtische Mittel zur Verfügung in Höhe von 5 658 000 RM., von der Wohnungskreditanstalt wird erwartet ein Betrag von 3 952 000 Mark, so daß sich die Gesamtkosten aus 9 610 000 Mark belaufen.
Stuktgark, 29. August. 8. Zuchtschweineschau und Versteigerung des schwäb.-häll. Schweines. Die Mürtt. Landwirtschaftskammer veranstaltet am Samstag, 14. September ds. 3s. in Schwäb. Hall die 8. Aucht- schweineschou mit anschließender Eber- und Zuchtsauen-Ver- steigerung. Bei der Versteigerung, die mittags 12 1!hr beginnt. kommt eine größere Anzahl aus den ersten Zuchten des Landes zum Verkauf. Für die Eberhalter und für die Schweinezüchter des Landes ist günstige Gelegenheit zum Ankauf guter Zuchttiere geboten.
Begnadigung. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Der Stellvertreter des Staatspräsidenten hat durch Entschließung vom 24. d. M. die dem früheren Haltepunktvorsteher Jakob Götz von Böttingen wegen Mord im Zusammentreffen mit schwerem Raub zuerkannts Todes- strafe unter Aufrechterhaltung des übrigen Inhalts des Urteils des Schwurgerichts Stuttgart vom 19. April 1929 im Wege der Gnade in lebenslängliche Zuchthaus st rase umgewandelt.
Cannsiakk, 29. August. Schweres Spreng-Unglück. Bei den Neckarkanalarbeiten unterhalb des Gitterstegs werden zurzeit aus einer alten Mauer mächtige Steinquader herausgebrochen. Gestern sollten nun dort zwischen 4 und 5 Uhr wieder solche Sprengungen vorgenommen weiden und zwar wurden 9 Schuß geladen. Vorschriftsmäßig wurden die 9 Ladungen vom Sckießleiter mit einem Prüfer daraus untersucht, oh die Kabelleitung (die Ladungen werden elektrisch zur Explosion gebracht) intakt war. Dabei wurde tatsächlich eine nicht intakte Stelle festgestellt und darauf sofort von dem kontrollierenden Beamten mit einem Vorarbeiter und zwei Arbeitern sämtliche Schüsse nochmals untersucht. Dabei ging plötzlich ein Schuß los; der Schießleiter und der Vorarbeiter wurden schwer verletzt, die beiden Arbeiter leicht. Alle vier wurden sofort ins .Krankenhaus gebracht, wo der schwerverletzte Vorarbeiter, der etwa 30 Jahre alte Josef Schleicher aus Hofen seinen Verletzungen erlegen ist.
Aus dem Lande
Heilbronn, 29. August. 10 000 Mark Zuschuß für die Heilbronner Hütte. Bei der 55. Hauptversammlung des D.-Oe. Alpenvereins, die in Klagenfurt stattfand. würde der Sektion Heilbronn ein nachträglicher Zuschuß bezw. eine zweite Rate von 10 000 Mark für den Bau der „Neuen Heilbronner Hütte" bewilligt.
Göppingen» 29. August. Zur Stadtvorstandswahl. Der Termin zur Bewerbung um die hiesige Stadtvorstandsstelle läuft mit dem heutigen Tag ab. Außer der Wiederbewerbung des bisherigen Stadtvorstands, Oberbürgermeister Hartmann, lag bis gestern abend nur eine einzige Bewerbung vor. .Der Bewerber ist ein aus Bolen
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(Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung 76)
Sie sprach nicht mehr dagegen und wartete auf sein Gehen. Er hob ihre Finger hoch und drückte seine Lippen darauf. „Es hat einmal eine Zeit gegeben, da hatte ich mehr Recht an dich, Lore-Lies! — Aber ich bin zufrieden, dag du diese Hände, welche dich einmal geschlagen haben, wenigstens nicht zurückstößt".
Im gleichen Augenblicke zuckten diese zwischen seinen Fingern, als schmerze sie sein Druck — sofort gab er sie frei. „Gestattest du, daß ich auch zu einer Zeit komme, in der du nicht zu Hause bist?"
Sie überlegte kurz. „Du hast im Sinne, mir das Kind
zu nehmen?" — Nun sah sie ihn an.-Das erstemal
an diesem Abend.
Er verneinte. „Ich schmälere dir dein Recht in keiner Weise und nehme mir nur, was du mir freiwillig gibst".
Im selben Augenblick wachte der Junge auf. Durch irgendeine ungeschickte Bewegung hatte er feinen Fuß an die Wand gestoßen, der nun arg zu schmerzen begann. Er sah, wie Ebrach im Mantel, mit der Mütze in der Hand, bereits unter der Türe stand. Mit einem wilden Laut warf er sich auf die Seite und preßte den Kopf in die Kisten.
Ebrach ließ seine Kopfbedeckung zu Boden fallen und sprang zu ihm ans Bett. Er war noch so arm an Liebes- worten für sein Kind und so ungeschickt im Liebkosen eines solchen Wesens, das Blut von seinem Blute war. Aber er fand doch das Rechte, denn der Knabe wurde ruhiger, legte beide Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn. „Bleib, Vater!"-
Er rückte weit gegen die Wand. „Hier, bei mir, hast du noch Platz genug! Ich mache mich ganz schmal. Du kannst den größten Teil davon für dich haben. — O, bitte, Vater!"
„Was würde Mutter sagen?"
„Mutter hat ihr Bett für sich, dort neben dem Fenster.
— Nicht wahr, Mutter, der Vater darf doch bleiben?" Und als keine Antwort kam, bettelte er weiter. „Wir halten uns ganz ruhig, Vater und ich. Ich will auch nicht mehr plaudern, damit du schlafen kannst, Bloß einmal — vergönnt mir's doch nur einmal, Mutter! Hans Linke, der mit mir in die Schule geht, darf alle Tage bei seinem Vater liegen, bis er einschläst. Ich Hab' es noch gar nie gedurft! Mutter!"
„Ich will noch ein Kisten bringen," sagte Lore-Lies. Eine tiefe Röte brannte in ihrem Gesichte. „Du hast aber noch gar nicht gefragt, ob Vater bleiben will?"
„Ja!" Kam es fest aus Ebrachs Mund. Er nahm den Mantel wieder ab. „Aber wir brauchen kein weiteres Kissen, Lore-Lies!"
„Wie komisch das klingt," lachte der Junge und drückte sich eng an die Wand. „Niemand hat Mutter noch so geheißen. — Lore-Lies wiederholte er kosend. „Das ist schön, nicht wahr, Vater?"
„Ja, wunderschön mein Junge! Ich kann es nicht oft genug wiederholen".
Ehe Ebrach den Rock abnahm, sah er sich um.
Das Zimmer war leer.
Er entkleidete sich mit einer Eile, die selbst dem Jungen auffiel. „Du bist viel rascher wie Mutter!" lobte er und wandte kein Auge von ihm. „Mutter hat immer noch tausenderlei zu tun: erst betet sie. dann kämmt sie sich die Haare — Haft du gesehen, was sie für schöne Haare hat, ganz golden — und bis hierher", er zeigte an Ebrachs Körper bis an die Knie. „Dann nimmt sie dein Bild aus dem Gebetbuch und küßte es — und wenn sie meint, daß ichs nicht sehe, tuts sies zweimal und weint dabei. — Hol doch einmal das Gebetbuch, Vater, es liegt dort drinnen in ihrer Schublade".
„Darf ich das auch?"
Das Kind nickte. Ebrach sah nach der geschlossenen Türe und holte das Gewünschte. Sein Bild, vollständig vergilbt schon — es stammte noch aus den Tagen ihrer Brautzeit
— fiel ihm entgegen. Er legte es eilig wieder zurück, als er ihren Schritt hörte, und schlüpfte rasch zu dem Jungen unter die Decke.
Das erstemal bei seinem Kinde!
Er schlang den Arm um den schmiegsamen Knabenkörper, mit der anderen Hand drückte er dessen Kopf be
_Frettag, 30. August 1929.
vertriebener und zurzeit in Berlin lebender Deutscher namens Donatt, ein geprüfter Verwaltungssekretär.
Geislingen a. St.. 29. August. Unter di: Räder geraten. Als gestern abend 9 Uhr der Schnellzug D 88 die Station verließ, entfiel dem Oberzugsschaffner Ludwig Groß III aus Stuttgart die Laterne. Er wollte sie auf- heben, stieß aber dabei auf einen auf dem Bahnsteig stehen-- den Gepäckkarren, so daß er unter den Zug gestoßen und überfahren wurde. Groß war sofort tot.
Neresheim. 29. August. Wenn man unter Staatsaufsicht steht. Nach dem Gesetz vom 11. Iuntz 1927 über die Verwaltung der unter besonderer Staatsauf- sicht gestellten Gemeinde Schloßberq kann der Ortsvorsteher Gemeinderatsbeschlüsse mit der Wirkung beanstanden, daß der Bezirksrat an Stelle des Gemeinderats beschließt. Auf Grund dieser Gesetzesbestimmung hat der Be- zirksrat einen Beschluß des Gemeinderats Schloßberg, wonach eine zweite Hebamme für diesen Ort ausgebildet und angestellt werden soll aufgehoben, weil kein Bedürfnis hierfür besteht.
Talheim, OA. Rottenburg, 29. August. EinKindtöd- lich überfahren. Unter der Obhut 'eines älteren Bruders spielte das 1jährige Söhnchen des Landwirts Karl Wagner in seinem Wägelchen am Rand der Straße, als plötzlich die Pferde eines des Wegs kommenden Fuhrwerks scheuten und den Kinderwagen übsrrannten. Das Kind wurde derart schwer verletzt, daß es nach wenigen Minuten verstarb.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 30. August 1929.
Der Jugendliebe reines, unentweihtes Gefühl ist der kurze Nachtigallgesang im Lebensfrühling, unvergeßlich dem Gemüt, — der Erinnerung unsterblich. Goethe.
Unser Wille
In der für Deutschland bisher leider bezeichnenden Parteizersplitterung liegt die Wurzel seiner Leiden. Mit dieser Erkenntnis allein ist es nicht getan. Es muß darüber hinaus allen Vereins- oder Parteivorständen — und gerade denen, die dem Reichsausschuß für das deutsche Volksbegehren bisher noch nicht beigetreten sind — zur vornehmsten Pflicht werden, bei allem ihren Tun zunächst einmal die Parteibrille abzusetzen und an das große Ganze zu denken, was uns alle eint, an Deutschland.
Weiterhin liegt es im Wesen mancher Zeitungen, grundsätzlich aus jeder Mücke einen Elefanten zu machen, weil diese Zeitungen sonst allzu langweilig wären. Auch hier sollte es in Deutschland mehr ruhige Sachlichkeit und abgeklärteren Verstand geben.
Allen guten Journalisten — denn nur die schlechten sind unbelehrbar — und allen denen, die Führer einer Partei, eines Verbandes oder irgend einer Gemeinschaft sind, möchten wir heute den aus eigener Lebenserfahrung geborenen Rat geben: Versetzt euch im Geiste in das Junkersflugzeug, mit dem Köhl-v. Hünefeld—Fitzmaurice den Atlantik bezwangen oder in den „Grafen Zeppelin", der soeben die Welt umrundet hat. Seht euch die Welt und insbesondere unser deutsches Vaterland nur einmal aus der richtigen Perspektive an, dann werdet ihr für immer nicht nur abgeklärt als Führer, sondern wahr sein!
Wer erst gelernt hat, Deutschland aus der Adlerperspektive zu betrachten, der weiß, wie schön diese unsere Heimat ist, wenn man sie in ihrem festen erdegebundenen Zusammenhalt sieht, ohne alle Eifersüchteleien der kleinen Menschen, die dem Blick dort oben entschwinden. Da droben wächst der Glaube an unser Volk und an den Gott, der wohl verzeihend alle unsere Fehler sieht, der uns aber doch nimmermehr zu sklavischer Indolenz geschaffen hat, sondern zur verkörperten Kraft.
Deutsches Schicksal ist es, daß sich die unüberwindliche Einheitskraft des deutschen Volkes seit Jahrtausenden immer erst in Zeiten tiefster Not zusammenfand. Heute ist wieder ein solcher Wendepunkt in unserer Geschichte ge-
hutsam an seine Brust. „Ist es so recht, mein Bub? — Liegst du auch gut?"
Der Junge preßte sich erschauernd gegen ihn: das erstemal bei seinem Vater! —
Ihrer beider Blut schlug zusammen, pulste aneinander, drängte sich bei Vater und Sohn Herz an Herz.
Da schrie der Junge auf. „Vater, du weinst ja!"
Ebrach suchte sich zu beherrschen, aber es war ihm unmöglich. — Nach elf Jahren endlich bei seinem Kinde, bei dem Kinde, das ihm der einzige Halt in seinem Leben geworden war, das ihm aus den Klauen des Branntweins gerettet hatte und die Ursache war, daß er nicht m Schmutz und Elend zugrunde ging. ..
Der Knabe streichelte seine Wangen, küßte ihm die Tranen weg und hielt dann sein Gesicht zwischen den schmalen, feingliedrigen Händen. „Vater! — Wein doch nicht, Mo ter! —" Er weinle nun selbst, ohne es zu wollen. „Gehst du nun nie mehr fort? — Und Vater — ich möchte so gerne einmal zu dir kommen in dein Haus, das du du dort auf dem Berge gebaut hast".
„Gleich morgen! Ich lasse den Wagen kommen, dann fahren wir hinauf".
„Zeigst du mir dann auch alles?"
„Alles, mein Bub!"
„Und —' . ..
„Was möchtest du denn noch wissen, mein Kind!' .
„Wenn mich die Leute fragen, darf ich dann sagen, dag du mein Vater bist".
„Allen Leuten darfst du es sagen!"
„Warum heiße ich aber nicht wie du?"
„Du heißt wie ich, mein Junge: Max von Ebrach -
Das Kind erdrückte ihn beinahe, so warf es sich ch?" an die Brust. „Und morgen, Vater — morgen spielst ou mir dann auf dem Flügel vor. Oder auf der Emge. Mir ganz allein". Der Mund lallte nur noch und das Oyr fing kaum noch zur Hälfte die geliebte Stimme des -Vaters auf. „Dir ganz allein, Bub!"
Der große Apfelbaum vor dem Fenster ließ das Mond- licht wie durch ein Spitzengewebe Hindurchschimmern. E - rach hielt das schlafende Kind an seine Brust gedruckt. ^ sah nach den Scheiben, durch welche die matte Helle ia die ein großes Viereck auf den Boden zeichnete.
(Fortsetzung folgt).