Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, 26. August 1929.

26. August 1828.

Seite 3 Nr. 199

neser Körperschule, jahte Pflicht eines rauen beim Wett- bt da die Leibes- die zuchtvoller lotwendige Ergän- e stilleFreizeit", it. das der einzelne Denn ganz selbst- ff die Stunde ein. ezirksvorstand, 2n- Z2 sprach. Wie an- oenn die Geräusche nd so wächst neben hl innerste Ver- Wege einige Hun- lereinen vom Gäu garten der Natur, ncherlei Erlebnisse, s)ie Leitung dieses Bezirksturnwarts chm. 4)4 Uhr ging ! sich; das Zeichen markige Ansprache llgemeiner Gesang rnenchors Unter- Erfahrungen die- ndlager nicht mög- Willen, der ihm t; und das ist be­ne Jugend wieder

rbeitslosen-

bar

in, dag der unbe- ützung nicht nur unrechtsmäßig be- rn außerdem auch > in verschiedenen i betrügerischer In- tzung erfolgt. Da­mnen ein Arbeits- hne hiervon dem ! Verurteilung er- Geld- bezw. Frei-

i Rundfunk

1. September d. 8. sammelten Vertreter -namt Zürich mittels nt geschützten Fern- dessen Mitglieder in Kielflügel Professor lierspieler, sowie ein ölst, in Paris sin r, ein Bratschist, ein Zürich ein Geiger, > Diese Veranstaltung Nationen" darstellen, en Rundfunksendern

elle"

Mädchen zurau­sch inzwischen ent- vorgestellt. Es ist ch sonst irgend ein utofahrer aus dem Heuer Bürger, der Pfrondorf fahrend nt Toten-Weg be- seines Autos be- »ssenen Hasen, den n und dem Jagd- als Präsent über- ang, derunheim- ück und fuhr seines ^folgern" nicht ge- l einem phantasie- xebauscht und viel- twachsenen unter- e Meldungen vor- kanntermaßen von ahren kaum eines ,er Fahrer sowie dchen und anderen , sondern der Bei- to, komm doch rii- ja auch schließlich

September ist der intern Blick, schaut September zu bra- st nicht gekocht. im Hornung vor ter hell, bringt es :egen kommt Saat September hübsch Ist Aegidi (1) bst ansag. Wie etter bleiben muß. rchen und Schmal­en, kann man dem Michaeli die Saat u Michaelis Nord - Soviel Tag vor 23. April) Eis. -- llus-Wien (16. Ok- !ögel vor Michaeli er. Treffen die streng der Winter

urtstag durfte ge- Pfeifle feiern. Vorabend seines h wir gratulieren gesegneten, zufrie-

»eumlage

ng am 21. August, um seinen Zah-

ag nachzukommen,

ente in Höhe der

Die amerikanische Küste erreicht

Die Seefahrt «Graf Zeppelins- beendet Landung ooransfichtlich heute abend 10 Ahr

San Franzisko. 25. August.Graf Zeppelin" teilte Samstag mittag 12 Uhr deutsche Zeit durch Funkspruch mit. daß er sich auf 171 Grad 10 Minuten östlicher Länge und 43 Grad 30 Minuten nördlicher Breite befinde.

Landung desGraf Zeppelin" in San Diego?

Tokio, 25. August. Die Nacht auf Samstag war nach einer Funkmeldung des Luftschiffs an die japanische Funk- stelle Otschischi sehr unruhig. Das Luftschiff wurde rom Sturm hin und her geworfen. Der Morgen war kalt und neblig, worunter besonders die drei neuen japanischen Mit­reisenden litten und die den heißesten Sommer hinter sich haben, den Tokio seit langem erlebt hat. Am Samstag abend hoffte man die ersten Inseln an der Südküste von Alaska zu sichten. Schätzungsweise dürfte die Flugstrecke von Tokio bis zur Landungsstelle in Kalifornien 9500 Kilo­meter betragen. Man hofft, am Montag abend etwa 10 Uhr am Ziel zu sein, und zwar wahrscheinlich nicht in Los Angeles sondern in San Diago oder San Franziska.

Am Samstag abend 9 Uhr deutsche Zeit hakte das Luft- schiff den Standort 174. Grad 20 Minuten westlicher Länge, 44. Grad 20 Minuten nördlicher Breite. Geschwindigkeit 115 Kilometer.

Noch 170 Meile« von San Franzisko entfernt

New-Pork, 26. Aug. Nach einem Funkspruch aus San Franzisko war .Gras Zeppelin" um 23 45 Uhr MEZ noch l70 Meilen von San Franzisko entfernt.

Der Standort des »Graf Zeppelin" um Mitternacht

New-Aork, 26. Aug. Nach dem letzten in San Fran­zisko eiNgegangenen Funkspruch von Bord desGrat Zeppe­lin" befand sich vas Luftschiff uw 24 Uhr MEZ auf t 26 Grad Westlänge und 38,30 Grad Nordkreite.

Luftfahrttechnisches zur Zeppelinfahrt

Noch sind Einzelheiten über den fabelhaften Flug des l.2 127 nicht zu uns gelangt und doch läßt sich schon die Tragweite des Ereignisses luftfahrttechnisch abschätzen. In erster Linie bedeutet das Gelingen den Sieg des Luftschiffs über das Flugzeug im jetzigen Stadium seiner Entwicklung.

Schweres Eisenbahnunglück bei Düren

Der D-Zug ParisWarschau entgleist 8 Tote, 18 Schwer- und 25 Leichtverletzte

Köln, 25. Aug. Am heutigen Sonntag vormittag 8.04 Uhr entgleiste bei der Einfahrt in den Bahnhof Buir bei Düren der Schnellzug Paris-Warschau. Es entgleisten die Lokomotive und sieben Wagen, darunter drei ausländi­sche. Nach den bisherigen Feststellungen wurden 8 Perso­nen getötet, 18 schwer und 25 leicht verletzt, wobei es sich meist um Ausländer handelt. Hilfszüge und Eerätewagen aus Düren und Köln waren rechtzeitig zur Stelle. Sani­täter, Aerzte und Feuerwehren aus der Nachbarschaft eil­ten sofort zur Hilfe.

Die Ursache des Unglücks.

besteht darin, daß der Lokomotiviführer des Unglückszu­ges namens Nordhaus, der aus Hamm i. Wests, stammt, in ein Ueberholungsgleis, das wegen eines Brückenbaues auf der Strecke bei Buir angelegt war, zu schnell hinein­fuhr. Noch auf dem Bahnhof in Düren hatte der Lokomo­tivführer einen Vorsichtsbefehl erhalten, in dem ihm auf­gegeben wurde» in das Ueberholungsgleis bei Buir lang­sam zu fahren. Der Lokomotivführer Nordhaus, der mit schweren Verletzungen geborgen wurde» ist mittlerweile im Krankenhaus Buir gestorben. Der Heizer des Zuges konnte sich noch im letzten Augenblick durch Abspringen retten.

Die Unglücksstelle

auf dem Bahnhof Buir bei Köln bietet ein Bild grauen­hafter Verwüstung. Die Aufräumungsarbeiten werden

AN 100 Stunden von Deutschland zur japanischen Haupt­stadt zu fliegen, das muß dieses erst nachmachen. Vorläufig stehen noch dem Flugzeug als schwer überwindbare Hinder­nisse bei weitausgreifenden Flügen Nacht und Nebel entgegen. Auch die funkentelegraphische Ortspeilung ist im Flugzeug noch nicht zu dem Grad der Vollkommenheit ent­wickelt wie beim Luftschiff. Das Wesen eines gasgetragenen Luftfahrzeugs liegt in der Taffache, daß es leichter ist als die Luft, sich also schwebend erhalten kann ohne die Kraft einer Maschine, und daß es steuerfähig bleibt, solange auch nur ein einziger Motor mit etwas Kraftentwicklung läuft. In aller Ruhe kann man sich auch nachts funkentelegraphische Orientierung suchen, sobald für die großen Fahrten nur einige wenige Stationen auf der Strecke angelegt sein wer­den. Solange gefahrloser Flug dem Flugzeug bei Nacht nicht gewährleistet ist, solange bleibt das Luftschiff ihm überlegen. Ein« Landung im dichten Nebel gehört noch zu den Manövern, die kein Flugzeugführer ohne große Gefahr riskieren kann. Die große Landegeschwindig­keit der Flugzeuge bildet dabei neben ihrem hohen Ge­wicht die größte Gefahr. Bei einem Luftschiff dagegen, das in aller Ruhe mit dem Echolot sich seine Entfernung von dem Erdboden oder der Wasseroberfläche bestimmen kann, das die Schnelligkeit seiner Fahrt über dem Erdboden be- liebig regeln kann bis zu dem Ausmaß, daß es über einer bestimmten Stelle still steht, das weiter sein Gewicht regeln und durch Ballastausgabe einen drohenden Anprall auf die Erde verhindern kann, können gelegentlich auch Landungen im Nebel ohne Schaden vorgenommen werden.

Der meteorologischen Navigierung ist der Erfolg in erster Linie zu danken. Diese liegt in der Möglichkeit, mit dem Luftfahrzeug ohne zu großen Zeitverlust, ja sogar gelegent­lich mit Zeitgewinn, Umwege um dieSchlechtwetter- gebicte" machen zu können. Auf diese Methode für Luft» fabrten aufmerksam gemacht zu haben, ist das Verdienst des bekannten Aerologen Professor Dr. Hergesell, der sie schon im Jahr 1910 dringend empfohlen hat. In Dr. Eckener hat Hergesell einen gelehrigen und verständnisvollen Schüler gefunden, der, wie bekannt, einer der besten praktischen Me­teorologen ist, von dem man sagt, errieche das Wetter".

noch lange Zeit in Anspruch nehmen. Die Strecke Aachen- Köln ist auf 24 Stunden gesperrt, so daß die Züge umge­leitet werden müssen. Lokomotive und Tender liegen auf -er Seite, die beiden folgenden Wagen haben sich quer gestellt, die anderen sind zum Teil ineinandergeschoben oder umgefallen. Am besten scheint der Speisewagen weg­gekommen zu sein. Die Gleise sind auseinandergerissen. Bei den Rettungsarbeiten muhten die Wagen zum Teil auseinandergeschweißt werden. Fünf Tote befinden sich im Krankenhaus in Buir. Drei Tote im Krankenhaus Dü­ren konnten noch nicht feftgestellt werden. Der Bevöl­kerung der ganzen Umgegend hat sich begreiflicherweise eine große Erregung bemächtigt. Große Menschenmafsen strömen auf Autos, Motor- und Fahrrädern der Unfall­stelle zu, die scharf abgesperrt ist. In dem benachbarten Düren feierte man am heutigen Sonntag Schützenfest, so daß in der Stadt lebhaftes Treiben herrschte. In Anbe­tracht des schweren Unglücks wurden alle Festlichkeiten in der Stadt eingestellt.

Der Lokomotivführer des Unglückszuges lebt!

Köln, 25. Aug. Der Lokomotivführer Nordhaus, der den bei Buir veruglückten Zug führte, ist nicht, wie irr­tümlich gemeldet worden war, seinen Verletzungen erle­gen, sondern lebt. Es ist ihm ein Arm ausgerissen wor­den, jedoch scheint unmittelbare Lebensgefahr nicht zu be­stehen.

jeweils zahlenden Miete an die Stadtgemeinde abgetre­ten. Gegen diese Rentenabtretung, welche noch der Geneh­migung des Versicherungsamtes bedarf, wird vom Ge­meinderat aus nichts eingewendet. Auf das Ausschrei­ben betr. Wiederbesetzung der Schuldienerin st elle an der Gewerbe- und Frauenarbeitsschule auf 1. Septem­ber 1929 sind 14 Bewerbungen eingegangen. In geheimer Abstimmung und durch das Los wird Emma Hennefahrt, geborene Lebold, Ehefrau des Friedrich Hennefahrt, Silberarbeiters, gewählt. Im Anschluß hieran wird noch bestimmt, daß die Schuldienerin zu ihren bisherigen Ob­liegenheiten noch die Vrennholzaufräumung zu besorgen hat, wofür ihr jährlich 25 RM. Gehalt mehr bezahlt wer­den. Auf das ergangene Ausschreiben betr. Akkord über Lieferung von Schottermaterial an die Prie­mensteige, an das Tannbach- und Gompelscheuerfträßchen und an den Petersweg sind von Güterbeförderer Henßler hier und Löwenwirt Günther Simmersseld Angebote ein­gegangen. Der Eemeinderat Simmersfeld wünscht, daß der Mindestsordernde der beiden Gemeinden, ohne Rücksicht auf den Wohnsitz des Akkordanten, berücksichtigt werde, da das Gompelscheuerfträßchen gemeinschaftlich mit den angren­zenden Gemeinden unterhalten werde. Diesem Wunsche entsprechend wird beschlossen, die Lieferung von Schotter an das Gompelscheuerfträßchen, dem Löwenwirt Günth- ner, Simmersfeld um sein Angebot (12.95 RM. pro Ku­bikmeter), im übrigen die Beifuhr dem Güterbeförderer Henßler hier zu übertragen (Petersweg um 12.90 RM. pro Kubikmeter, Tannbachsträßchen und Priemensteige um 11.90. RM. pro Kubikmeter). Vergeben werden die bei der Herstellung einer Wasserleitung im Feldweg Nr. 4 (Feldbereinigungsgebiet 3) vorkommenden Grab- und Betonierungsarbeiten, sowie das Legen von Wasserleitungsröhren und zwar die Ersteren um den Vor­anschlag an Joel Walz und Georg Schaible, Maurer­meister und das Letztere an Karl Ackermann, Schlosser­meister um ein Angebot von 11)4Proz., ferner das Setzen der Hydranten um den Voranschlag. Voranschlagsbera­tung für das Rechnungsjahr 1929. Wie seither, so wurde auch Heuer denEemeinderatsmitgliedern ein vervielfältigter Entwurf des Voranschlags zugestellt, aus welchem das Er­gebnis der Rechnung 1927. der Voranschlag für 1928, 1929 und Heuer erstmals für 1913 hervorgeht. Die Einnahmen von 1929 betragen 386 000 RM., die Ausgaben 543 000 RM., so daß sich ein Abmangel von 157 000 RM. ergibt, welcher durch eine 36prozentige Eemeindeumlage zu decken wäre. Es werden dann die einzelnen Einnahme- und Aus- gäbeposten durchberaten, wobei an den Ausgaben zusam­men 58 000 RM. gestrichen werden, da sie teils durch Schuldaufnahme aufgebracht werden, teils aus anderen Gründen wegfallen sollen. Der Grund für den ausnehmend großen Abmangel liegt darin, daß Heuer die Holzerlöse um etwa 50 000 RM. niederer sind, als im letzten Jahr. Wohl sind die Verhältnisse heute ganz andere, als diejenigen von 1913; gewisse Ausgaben sind aber doch ganz unver­hältnismäßig hoch gestiegen. Es ist daher noch mehr wie bisher Sparsamkeit im Gemeindehaushalt am Platze. Aus diesem Grunde mußte die Ausführung von verschiedenen wichtigen Arbeiten zurückgestellt werden, auch die Beschluß­fassung über die Ausführung eines Halbkandels in der Hohenberg-, Halden- und Karlsstraße soll später erfolgen. Zur teilweisen Deckung des Abmangels soll erneut ver­sucht werden, einen Beitrag aus dem Ausgleichsstock und zu den Lehrergehältern zu erhalten. Trotzdem der hohe Abmangel der durch Eemeindeumlage zu decken ist, eine Erhöhung des Umlageprozentsatzes erfordern würde, hält der Eemeinderat einstimmig für unmöglich, den bisherigen Prozentsatz von 20 Proz. noch weiter zu erhöhen, da dies für die Steuerzähler untragbar wäre. Es wird daher be­schlossen, die Eemeindeumlage für das Rechnungs­jahr 1929 auf 20 Prozent zu belassen. Es seien nachstehend noch einige Zahlen aus dem Voranschlag angeführt: Wal­dungen Einnahmen 171000 RM., Ausgaben 71000 RM.; Stromgebühren, Zählermiete und Installationen Einnah­men: 110 000 RM., Löhne auf Elektr. Werk Ausgaben 27 000 RM., Reparaturen, Betriebsstoff, Installations­material Ausgaben 58 000 RM.; Steuern und Abgaben Einnahmen 46 000 RM., Ausgaben 44 000 RM.; Besol­dungen außer Elektr. Werk, Schutzmannschaft, Straßen­wärter und Forstbeamten 38 000 RM.; Fürsorgewesen Ausgaben: 14 000 RM.; Volksschule mit Hauswirtschasts- schule und Gewerbeschule Ausgaben 44 000 RM.; Üatein- und Realschule Ausgaben 20 000 RM.; Schlachthausge­bühren Einnahmen: 6 500 RM.; Wasserzinse Einnahmen 16000 RM., Eesundheits- und Wohlfahrtspflege (Kran­kenpflege, Begräbniswesen, Schlachthausverwaltung, Was­serversorgung usw.) Ausgaben 26 000 RM.; Sicherheits­polizei Ausgaben 12 000 RM.; Straßen und Wege Aus­gaben 55 000 RM.

Balersbroun» 24. Aug. Tödlicher Anglücksfall. Freitag vormittag verunglückte im staatlichen Scholterwerk der am 25. Mai 1904 geborene und seit 28. Juni ds. Js. verheiratete Arbeiter Ernst Fa ißt von Rinkenberg. Ein Rollwagen war kurz vor Entladung an der Quetschmaschine aus den Schienen gesprungen. Die Arbeiter wollten mit Stemmeisen den Wagen wieder ins Geleise zurückheben, dabei glitt Faißt aus, stürzte und wurde dabei von der Transmission ersaßt und gegen das Schwungrad geworfen. Dem Bedauernswerten wurde das eine Bein mehrmals gebrochen und der Körper seitlich furcht­bar aufgerisien. Der Verunglückte ist am Nachmittag seinen Verletzungen erlegen.

Aus aller N)elt

Die Gefallenengedenkfeier am Tannenb-rgdeukmal

Insterburg, 26. Aug. Aus Anlaß des 15. Jahrestages der Schlacht von Tannenberg fand am gestrigen Sonntag am Tannenberger Nationaldenkmal eine Gedenkfeier statt, bei der 60 Gedenktafeln enthüllt wurden, die von den Ost- und West- Regimentsvereinen den in der Schlacht bei Tannenberg Gefal­lenen gewidmet wurden. Schon lange vor der Feier war die Zufahrtsstraße zum Denkmal von Tausenden belegt. Unter den Ehrengästen sah man den Generalfeldmarschall v. Makensen. Generalleutnant Frhr. v. Esebeck und die aktiven Generale und Kommandeure der ersten Division, die auch die Ehrenkompagnie stellte. Um 11 Uhr 30 betraten die Ehrengäste und die Ver­treter der Reichs-, Staats- und Provinzialbehörden den Vorhof des Denkmals, in dem die Fahnen-Abordnungen Aufstellung genommen hatten. Nachdem Generalseldmarschall von Makensen die Front der Ehrenkompagnie abgeschritten hatte, spielte die Kapelle den Choral .Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre". Im Namen des Tannenberg-Denkmalvereins begrüßte General­major a. D. Kahns die Erschienenen und hob u. a. hervor: Wir dürfen nicht rasten, bis das deutsche Volk mit schärfstem Schwert den bisher nicht gelösten Gordischen Knoten der

Schuldlüge zerhauen hat, die doch allein aus dem Schuldbe- wußtsein unserer Feinde geboren ist". Nach weiteren Ansprachen des Wehrkreisführers Müller-Königsberg und des Stand- ortführers Peschmann ergriff Generalseldmarschall von Makensen das Wort und wies darauf hin, daß es nur der restlosen Hin­gabe an das Vaterland zuzuschreiben sei, die sich die ehemalige Armee zur Aufgabe gemacht hatte, um die Ehre des Vater­landes zu retten, daß hier so viele für das Vaterland gestorben seien. Ihnen gebühre Dank und Ehre. Nur im Vertrauen aus Deutschlands Kraft können wir einig sein. Nach einem Gebet erfolgte die Enthüllung der Ehrentafeln und die Kranznieder­legung durch die Vertreter der Behörden und Vereine, während die Kapelle das Lied vam Guten Kameraden spielte. Ein Vor­trag des Sängergaues Tannenberg und der gemeinsame Gesang des Liedes ,O Deutschland hoch in Ehren" beschloß die Feier.

Reichspräsident von hindenburg ist in Begleitung seines Adjutanten, Oberstleutnant v. Hindenburg, zur Gems- jagd inFallbei Lenggries eingetroffen. Der Reichspräsi­dent machte die gewohnten Pirschgänge. Die Jagd ist durch Nebel und Regen etwas behindert.

General Liman v. Sanders, im Weltkrieg Kommandeur der verbündeten Streitkräfte auf G alli p o li, ist im Alter von 74 Jahren in München gestorben. Die Beisetzung findet in Darmstadt statt.

Der älteste Rechtsanwalt Deutschlands ist der Geheime Iustizrat Hubert Dahmenin Elberfeld, der am 23. August in außerordentlicher körperlicher und geistiger Frische den 85. Geburtstag feierte. Dahmen übt heute noch seinen Beruf aus.

Schnlentlassnng wegen Fernbleibens von Aepublikfeiern. Das Berliner Provinzialschnlkollegium hat beschlossen, daß Kinder, die von ihren Eltern aus politischen Gründen von den Berfastungsseiern der Schulen ferngehalten werden, künf­tig im Verwaltungsweg ans der Schule entlasten werden sollen.

Der Boykott von Neumünster. 3m Oktober sollte in Neu­münster eine Ausstellung und Versteigerung von holsteinischem Rotbunkvieh abgehalten werden. Weil aber die Stadt für den 1leberfall aus den Banernzua am Landvolktag noch keine Genugtuung gegeben hat, wird die Ausstellung in eine andere Stadt verlegt. Der Hofbesitzer Behr, der damals von dem Zolizeiinspektor Bracker durck einen Säbelbieb lckwer ver­

letzt worden war, hat gegen Bracker Anklage wegen schwerer Körperverletzung erhoben.

Ein religiöser Friedenskongreß in Jerusalem 1SZ2. In Frankfurt a. M. waren dieser Tage Vertreter verschiedener Religionsgesellschaften vereinigt, um über die Abhaltung einesreligiösen Weltfriedenskongresses" zu beraten. Es wurde beschlossen, im Jahre 1932 einen Kongreß inIeru - salem abzuhalten. In den geschäftsführenben Ausschuß wurden gewählt die Herren Ieseguel, Löwenthal und Ban­kier Monod aus Paris, Matthews-Amerika, Prof. Schultze- Breslau, Steele-London und der Inder Justus Ali.

,^6ine Geisteskranke als Brandstifterin. In Neufahrn (Riederbayern) und Umgebung brachen in ganz kurzer Zeit zwölf Brände aus, deren Entstehungsursache nicht ermittelt werden konnte und die die größte Beunruhigung km ganzen Bezirk hervorriefen. Iehk konnte die 55jährige Landwirts­witwe Maria Högl aus Neufahrn, deren großes Anwesen' seinerzeit als erstes dem Feuer zum Opfer fiel, als Brand­stifterin entlarvt werden. Zuletzt lief sie einem fahrenden Heuwagen nach und zündete diesen auf offener Straße an. Eine auf dem Wagen sitzende Frau zog sich beim Abspringen! von dem brennenden Wagen erhebliche Verletzungen zu. Als die Brandstifterin bemerkte, daß man sie verfolgte, warf sie sich in den Straßengraben und schlug sich selbst mit Steinen so heftig auf den Kopf, daß sie schwere Wunden erlitt. Di« Frau, die geistesgestört ist, hat eingestanden, die zwölf Brände gelegt zu haben.

Das Tavernbahnunglück. Das furchtbare Eisenbahn- Unglück bei L o is ar n, der ersten Station der Tanernbahn, hinter Schwarzach»St. Veit, das vier Tote und etwa 60 Schwer- und Leichtverletzte gefordert hat, ist auf der ein­gleisigen Strecke durck Gegeneinanderfahren eins von Ga- stein kommenden Personenzugs und eines von Schwarzach. St. Beit kommenden D-Zugs entstanden. Der Verkehrs- beamte von Loifarn hatte, trotzdem der Derkehrsbeamte in Schwarzach-St. Veit die Annahme der Kreuzung in Schwarzach abgelehnt hatte, den Personenzug abgelassen. Der Derkehrsbeamte wurde sofort seines Amtes enthoben. Di« beiden Lokomotivführer und die beiden Heizer sind schwer verbrüht. Bei der Bergung der jämmerlich schrei­enden Eingeklemmten halfen außer Len schnell herbeigeeil­ten Eisenbahnhilfszügen die benachbarten Feuerwehren.