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Nagolder TagblatlDer Gesellschafter

Samstag, 24. August 1929.

Was die gesetzliche Regelung des Köhren anlangt, so enchi-it der Entwurf keine Bestimmung der/ Aufgabe der höheren Schulen. Diese soll in die Vollzugs-^ Verordnung ausgenommen werden. Auch die verschiedenen Gattungen der höheren Schulen werden nicht im Gesetz festgelegt. Vielmehr soll die Entscheidung darüber, welche Schulen als höhere Schulen zu gelten haben, der Schul­verwaltung Vorbehalten bleiben. Dagegen enthält das Ge­setz Vorschriften über die Schullastenverteilung, über Klas­sen- und Schülerzahl und über Zwergschulen. Das Recht zur Erhebung von Schulgeld bleibt den Gemeinden gesichert. Für die Landwirtschaftsschulen werden in dem Entwurf die gesetzlichen Grundlagen geschaffen.

Der 4. Teil des Entwurfs hetrifft Prinakschulen und Privatunterricht. Die Errichtung solcher schulen bedarf der Genehmigung des Kultministeriums oder der Oberschul­behörden.

Im 5. Teil des Entwurfs sind Strafvorschriften, Ueber- gangsbestimmungen und Schlußbestimmungen enthalten. Im le^en Artikel ist vorgesehen, daß das Gesetz am 1. April 1930 in Kraft treten soll.

Neueste Nachrichten

Kabinettskrise wegen der Arbeitslosenversicherung ?

Berlin, 23. August. Zeitungsberichten zufolge haben im Reichskabinett die beiden volksparteilichen Minister, sowie der Reichsernährungsminister Dietrich (Dem.) und der Reichsfinanzminister Hilferding (Soz.) gegen den Entwurf des Reichsarbeitsministers Wissell (Soz.) ge­stimmt. Es wurde davon gesprochen, daß Wissell zurücktreten werde.

Nach dem B. T. sollen im sozialistisch gerichteten Alla. D. Gewerkschaftsbund Bestrebungen für einKompromiß im Gang sein dahingehend, daß die ganze Reform des Ge­setzes etwa auf das nächste Jahr verschoben werden soll. Die Vorschriften zur Abstellung der Mißbräuche sollen beschränkt werden, im übrigen das Gesetz unver­ändert bleiben. Dafür wolle sich die Sozialdemokratie mit einer Beitragserhöhung um ein halbes ,Prozent auf 6 Monate begnügen.

Internationale Konferenz für kirchliche Hilfswerke

Basel, 23. August. Heute ist hier die internationale Kon­ferenz für kirchliche Hilfswerke eröffnet worden, zu der füh- rende Kirchenmänner fast aller europäischen Länder, sowie aus Nordamerika erschienen sind. Unter den deutschen Teil- nehmern befinden sich u. a. der Präsident des deutschen evangelischen Kirchentags, Freiherr v. Pechmann-Mün- chen und Prälat O. D. Schöll-Stuttgart. Die Konferenz wird sich u. a. mit der Gründung einer protestanti­schen Kreditgenossenschaft beschäftigen. Als erster Redner sprach der Methodistenbischof l). H u e l s e n-Zürich ^Wer die evangelische Bewegung in der Ukraine und über die Aufgaben des gesamten Protestantismus gegenüber den orthodoxen Kirchen in den Balkanländern. Pastor O. Zöck- 1 e r - Stanislau betonte die elementare Kraft dieser evan­gelischen Bewegung in der Ukraine und forderte neben fi­nanzieller Hilfe moralische Unterstützung dieser Volksmassen. Die Konferenz wird morgen die Berichte der Abgeordneten über die gegenwärtige Lage des Protestantismus in den ein­zelnen europäischen Ländern entgegennehmen.

i Der russisch-chinesische Skreik '

^ Mukden, 23. August. Amtlich wird hier bekannkgegebrn, daß das chinesische Oberkommando einer bedeutenden Flie- gerabteilung und Tanks den Befehl erteilt hat, sofort an die Grenze abzugehen. Zur Aufrechkerhaltung der Ruhe und Ordnung an der Ostchinabahn wurde ein besonderer Stab gebildet. '

Württemberg

Stuttgart, 23. August.

' Württ. Landestheater. Die neue Spielzeit der WürtL. Landestheater beginnt am Sonntag, den 1. September mit der Uraufführung von Paul Franks LustspielGrand-Hotel" unter der Regie von Kurt Junker im Kleinen Haus. Die erste Spielwoche bis einschl. Freitag, den 6. September wird ausschließlich vom Schauspiel bestritten, während die Oper ihre Tätigkeit erst am Samstag, den 7. September mit der Neueinfkäieruna von VerdisAida" anfängt. In der Oper folgt dann am Sonntag, >>en 8. SeptemberDer fliegende Holländer", am Dienstag, den 10. SeptemberOrpheus in der Unterwelt". Die erste Spielwoche des Schauspiels bringt nach der Uraufführung vonGrand-Hotel" am Montag, den 2. September eine Wiederholung vonWilhelm Teil", am Dienstag, den 3. September AnzengrubersDie Kreuzel- fchreiber". Am Mittwoch, den 4. September wirdGrand- Hotel" wiederholt und am Donnerstag, den 5. September geht in neuer Einstudierung SchönherrsGlaube und Hei­mat" nach mehrjähriger Pause wieder zum ersten Mal in Szene. Am Freitag, Len 6. September werdenDie Kreuzel- fchreiber", am Somstag, den 7. SeptemberWilhelm Teil" wiederhost.Glaube und Heimat" erscheint am Sonntag, den 8. September zum zweiten Mal auf dem Spielplan. Der Vorverkauf für sämtliche Vorstellungen beginnt am Mittwoch, den 28. August.

Aus dem Lande

Zuffenhausen, 23. August. 65. Geburtstag. Stadt- schultheiß Guten tunst feierte gestern den 65. Ge- burtstag.

Hof und Lembach OA. Marbach, 23. August. Bahn­hofeinbruch. In der Nacht auf Donnerstag wurde auf dem Bahnhof Hof und Lembach ein frecher Einbruchsdieb­stahl verübt. Die Täter nahmen ihren Weg durch den Wartesaal zum Dienstzimmer. Die Dienstzimmertür wurde gewaltsam mit einer Axt geöffnet, der Kassenschrank un- aebohrt und vermutlich mit Sprengkapseln gesprengt. Im Kassenschrank befanden sich nur etwa 40 RM. Die Täter entwendeten davon etwa 30 RM-, nachdem sie noch ver­schiedene Schubladen geöffnet hatten.

l Böblingen, 23. Aug. Heldentum im Kleinen. Austritt aus der evang. Kirche. Voran- schlagderAmtskörperschaft. Die nahezu 77 Jahre alte Frau Maisch wurde gestern beerdigt. Sie stand 47 Jahre lang im Dienst der Allgemeinheit als Hebamme. Ihre aufovferunasvolle Tätigkeit erstreckte sich auf nahezu

3000 Entbindungen. In dankbarer Erinnerung gaben ihr daher viele Mütter, Söhne und Töchter unserer Stadt das letzte Geleite. Im Bezirk sind aus der evang. Kirche im ganzen 101 Personen ausgetreten, und zwar 1 zur kath. Kirche, 3 zu den Adventisten, 1 zu den Baptisten, 2 zu den Bibelforschern, 11 zu den Neuapostolischen, 22 zum Frei- denkertum und 61 zur Evang. Gemeinschaft infolge der Neu­regelung des Verhältnisses der Kirche zu dieser. Von den nunmehr 130 Mitgliedern der Evang. Gemeinschaft haben 45 ihre Doppelmitgliedschaft erklärt. Der Voranschlag der Amtskörperschaft schließt mit einem Abmangel von 440 000 Mark ab, der durch das verfügbare Restvermögen und eine Umlage von 410 000 gegenüber 400 000 Mark im Vorjahr gedeckt werden soll.

Reutlingen, 23. August. Zwei Reutlinger im Faltboot auf der Donau von Ulm ins 'Schwarze Meer. Fritz Klett und Emil Baud er starteten im April auf einem Sonnlandsaltboot von Ulm aus auf der Donau nach Konstantinopel. Dieser Tage lan­deten nun die beiden Unternehmungslustigen in Warna und sie werden heute in Konstantinopel eintreffen.

Tübingen, 23. August. Von der Universität. Der Staatspräsident hat die ordentliche Professur für öffentliches Recht an der rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Fa­kultät der Universität Tübingen dem Pr^atdozenten Pro­fessor Dr. Hans Gerber in Marburg, vertragen.

Bissingen a. Enz, 23. August. Die Freveltal eines Wilderes. Gestern früh erlegte Jagdaufseher Nürnberg im Rokenackerwald einen 67 Jahre alten Reh­bock, der Spuren langer, großer Qualen aufwies. Dem Tier war der Vorderlauf völlig abgeschossen. Auch am linken Hinkerlauf waren Schußstellen vorhanden, die zwar wieder verwachsen waren, jedoch eine Kürzung des Fußes um 58 Zentimeter zur Folge hatten. Das linke Ohr war von 9 Millimetergeschossen durchlöchert und am Hinteren Keulenschenkel konnte weitere Geschoßstücke festgestellt wer­den. Das Geweih hatte ganz abnorme Form, was darauf schließen läßt, daß der Aehbock schon längere Zeit in diesem verkrüppelten Zustand im Wald herumging. Das geht auch aus der völligen Vernarbung sämtlicher Schußwunden her­vor. Der ganze Befund des Tieres zeigt, daß es sich nicht um Schüsse aus Iägergewehren handelt, sondern um die Freveltat von Wilderern. - - - - -

Rottweit, 23. August. Besuch. Auf der Durchreise in das Bad Kissingen kam Kardinal Graf Huyn, Patriarch von Alexandrien mit dem Wonhsitz in Rom» in hiesiger Stadt an. Er nahm Absteigequartier bei Stadtpfarrer Kleiner.

Tleufra OA. Rottweil, 23. August. Schwerer Mo­torradunfall. Beim Bahnhof überfuhr abends ein 23jähriger Motorradfahrer aus Amsterdam den 40 I. a. Gelegenheitsarbeiter Ulrich von hier. Dieser erlitt hierbei einen Schädelbruch. Der Fahrer stürzte und trug einen Knöchelbruch, sowie Schürfungen an der Schulter davon. Dipl.-Ing. H. aus Stuttgart, der gleich nach dem Unfall die Stelle passierte, lud die beiden Verunglückten in sein Auto und verbrachte sie ins Bezirkskrankenhaus nach Rottweil.

Dunningen OA. Rottweil, 23. August. Unglücksfall. Abends wollte die 22jährige Tochter Josephine des Land­wirts Flaig in einem Schrank ein Kleidungsstück holen. In dem Schrank befand sich ein Gewehr ihres Bruders, das beim Herausnehmen des Kleidungsstücks losging und die Unglückliche in den Kopf traf, was den sofortigen Tod her­beiführte.

Vom bayr. Allgäu, 23. August. Ein Wechselfäl­scher. Mit der Sense auf dem Rad. Der Kauf- . mann Stephan Hurler in Kempten, der in letzter Zeit einen Salzhandel betrieb, wurde vom Landgericht Kempten wegen Betrugs zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Hur- ler hat sich in mehreren Fällen Wechsel unter falschen Vor­spiegelungen ausstellen lassen, die er nicht einlöfen konnte, und dadurch seine gutgläubigen Garanten, darunter einen älteren Hausbesitzer namens Förster in Oberstaufen um den letzten Pfennig gebracht. Hurler war vor längerer Zeit der Autoführerschein entzogen worden, weil er in rasendem

Tempo einen Fuhrmann anfuhr und dann den Verletzten noch ohrfeigte. Der Landwirtssohn Karl Schädel von Schongau geriet mit einer Sense auf dem Rad an ein Auto, dessen Zelluloidfenster er mit der Sense durchschnitt und die Insassen aufs schwerste gefährdete. Er selbst stürzte vom Rad und zog sich schwere Fußverletzungen zu.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 24. August 1929.

Das Dauer hat, geht langsam auf im schweren deut­schen Voden. ^ Francois.

Sonnlagsgedanken

Wachstum

Ich denke, das Leben ist nichk gemachk, daß wir zufrie­den darinnen sein sollen, sondern daß wir darin wachsen sollen. Dazu aber heißt es, sich tapfer ln ihm einrichteu.

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Sturm und Woge zu sein, ist «sich- jedem vergönnt; aber eine Gestalt liegt in jedem, die kann er um einen Schritt näher zur Vollendung führen. Wir sind alle unter- Wegs zum Bilde, das wir werden sollen. Stammler. ,

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Ernte

Wie das Bild des Sämanns, der über die dunklen Schol­len schreitet und den weißen Samen streut, so regt immer auch das Bild des Schnitters zum Nachdenken an: vom ra­schen Hieb seiner klingenden Sense fallen die ährengekrönten Halme, die eben noch im Glanz der Sonne sich wiegten, ein Sterben in der Ernte, um in der Aussaat zu neuem Leben zu werden. Vor einem Jahrzehnt noch konnten wir das Bild der fallenden Halme nicht sehen, ohne an die bluttris- sende Sense des Schnitters Tod zu denken, die auf den Schlachtfeldern junges Leben scheinbar wahllos und sinnlos dahinmähte. Wie ein gräßlicher Traum liegt diese Zeit hin­ter den Völkern, hinter uns. Aber immer wieder geht seit jenen Jahren wie das Raunen des windbewegten Kornfelds ein klagendes Fragen durch die Zeiten, und durch die Völ­ker: wo ist die Aussaat jener blutigen Ernte aufgegangen? Wo reift echtes Menschsein, wahres, treues Mannestum, starkes, stilles Frauentum einer besseren Ernte entgegen?

Die Gegenwart mit ihrem vielerlei eigensüchtigen Hasten nach Vergänglichem möchte zwar mutlos machen und den Ausblick verdüstern, aber die furchtbare und gigantische Ver­gangenheit weitet den Blick für die Zukunft und stärkt de» Glauben: eine solche Ernte war nicht vergebens, ihre aus­gestreuten Körner haben Boden gefunden, einmal brechen die Keime durch zum Licht und eine neue heilige Ernte wird reif. ^ ckd.

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Die Arbeitsmarktlage im Arbeitsamtsbezirk Nagold

hat in der Zeit vom 15. bis 21. August 1929 infolge Ent­lassungen von Arbeitern, insbesondere im Bezirk der Ne­benstelle Freudenstadt, eine weitere Verschlechterung er­fahren. Die Zahl der in der versicherungsmäßigen Arbeits­losenunterstützung stehenden Personen beträgt 269 gegen­über 219 am 15. August 1929. Auf das Hauptamt in Nagold entfallen von diesen 269 Unterstützten 74 männ­liche, 2 weibliche, Freudenstadt 140 männliche, 2 weibliche, Herrenberg 16 männliche und Horb 14 männliche, 1 weib­liche Personen. Insgesamt 11 männliche der oben er­wähnten 269 Personen stehen im Genuß der Krisenunter­stützung.

Ueber Stand und Entwicklung der einzelnen Berufs­gruppen ist folgendes hervorzuheben: In der Landwirt­schaft gehen die Anforderungen an Hilfskräften für die Ernteärbeiten nur noch vereinzelt ein. Dienst- und Pferde­knechte für Dauerstellen sind dagegen nach wie vor gesucht. Der Beschäftigungsgrad im Baugewerbe ist uneinheitlich.

Das württ. Handwerk zur Arbeitslosenversicherung

. , Ablehnung der Beitragserhöhung

Skuttgark. 23. August.

Dom Württ. Handwerkskammertag (Vorortskammer Stutgart) wird mitgeteilt: Der Sachoerständigenausschuß zur Begutachtung von Fragen der Arbeitslosenversicherung, der seinerzeit von der Reichsregierung und dem Reichstag eingesetzt wurde, hat seine Arbeiten am 26. Juli vollendet- Aufgabe des Ausschusses war, ein Gutachten über die Aen-- derung der Arbeitslosenversicherung abzu- geben. Darin ist eine Reihe von Maßnahmen zur Ver­besserung der Träger der Arbeitslosenversicherung vorge« schlagen worden. Da nach der Meinung eines Teils der Mitglieder des Ausschusses durch diese Maßnahmen der zu erwartende jährliche Fehlbetrag der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung nicht gedeckt wird, wurde auch die Frage einer Beitragserhöhung untersucht. Der Ausschuß hat schließlich nach wiederholten Beratungen mit ganz geringer Stimmenmehr­heit einen Antrag auf Erhöhung der Beiträge zur Ar­beitslosenversicherung um H Prozent angenommen und zwar mit dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß sie zeitlich befristet (2 Jahre) sein soll. Dieser Beschluß wurde gegen sämtliche Stimmen der Arbeitgeber» die noch zu einem erheblichen Teil durch Stimmen der übrigen Mitglieder des Ausschusses verstärkt wurden, an­genommen. Um der Reichsanstalt über den besonderen Einnahmeausfall des nächsten Winters hinwegzuhelfen, wurde beschlossen, mit Unterstützung der Reichsregierung den Versuch zu machen, für diesen Zweck einen weiteren Ueberbrückungskredit für die Reichsanstalt von irgend einer Seite zu beschaffen. Die dem Reich gegenüber bestehende Schuldenlast soll bis 1. April 1935 zinsfrei gestundet werden.

Der Württ. Handwerkskammertag lehnt den Versuch, die finanzielle Lage der Trä­ger der Arbeitslosenversicherung zum Teil durch Beitragserhöhung zu bessern, aus dasentschiedenste ab. Bei der außerordentlichen An­spannung der öffentlichen Abgaben aller Art» insbesondere

auch Ser Sozialabgaben, kann das Handwerk mit Rücksicht auf die unbedingte Notwendigkeit der Aufrechterhaltung seiner Konkurrenzfähigkeit unmöglich eine weitere Erhöhung der Soziallasten tragen. Eine solche kann auch durchaus nicht im Interesse der Arbeitnehmer­schaft liegen. Der Abmangel der Reichsanstalt kann um muß durch weitere Ersparnisse beseitigt werden. Ganz abgesehen von den besonderen Verhältnissen im Hand­werk sollte aber schon aus allgemeinen wirtschaftspolitischen, insbesondere aber auch aus reparationspolitischen Gründen eine Beitragserhöhung bei der Arbeitslosenversicherung un­bedingt vermieden werden.

Tagung

des Reichsverbandes des Deutschen Gartenbaus

Stuttgart. 23. August. Der Fachausschuß für Obstbau des Reichsoerbands des Deutschen Gartenbaus veranstaltet seine diesjährige Herbstver­sammlung vom 7. bis 9. September in Ravensburg. Am Sonntag, 8. September, 8 Uhr, werden die Obstanlagen des Präsidenten der Württ. Lanwirtschaftskammer, Guts­besitzer Adorno, in Kaltenberg besichtigt. Nachmittags findet eine öffentliche Sitzung des Fachausschusses in den Waldhornsälen in Ravensburg mit folgenden Vortragen statt:Die Entwicklung des Obstbaus im Bodenseegebiet (Gutsbesitzer Adorno).Unter welchen Gesichtspunkten muH die künftige Organisation der Obstbaugebiete erfolgen. (Dr. Ebert-Berlin).Inwieweit lassen die süddeutschen An­baugebiete bereits eine Spezialisierung erkennen?" (Land- wirtschaftsrat Treukle-München). Montag, 9. September, 9 Uhr, Besichtigung der Schwäbischen Obstzentrale Aktien­gesellschaft Ravensburg. Nachmittags Besichtigung von Obstanlagen der näheren Umgegend. Der Dienstag bietet anschließend Gelegenheit zu einer Bodenseefahrt und Be­sichtigung der Insel Mainau. An den Ausflügen und Be- sichtigungen können nur diejenigen teilnehmen, dre sich vis zum 5. September bei der Schwab. Obstzentrale in Ravens­burg angemeldet haben. Auch wegen der Unterkunft ist e empfehlenswert, sich an die Obstzentrale in Ravensburg s wenden. ^ -