g, 24. August 1929.

wnn den Verletzten Karl Schädel van dem Rad an ein : Sense durchschallt te. Er selbst stürzte tzungen zu.

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l. August 1929.

uf im schweren deut- Francois.

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chk, daß wir zusrie- wir darin wachsen in ihm einrichieu.

jedem vergönnk; kann er um einen Mr sind alle unter- Stammler, j

r die dunklen Schol- reut, so regt immer denken an: vom ra- die ährengekrönten me sich wiegten, ein mt zu neuem Leben >ch konnten wir das hne an die bluttris- nken, die auf den vahllos und sinnlos liegt diese Zeit hin« >er wieder geht seit bewegten Kornfelds und durch die Völ- krnte aufgegangen? reues Mannestum, Ernte entgegen? igensüchtigen Lasten >s machen und den md gigantische Ver- unft und stärkt den ergebens, ihre aus« >en, einmal brechen : heilige Ernte wird clch.

ltsbezirk Nagold

t 1929 infolge Ent- im Bezirk der Ne- Lerschlechterung er- gsmäßigen Arbeits­beträgt 269 gegen- sHaüptamt in ierstützten 74 männ- nnliche, 2 weibliche, männliche, 1 weib­liche der oben kr­atz der Krisenunter-

einzelnen Beruss- Jn der Landwirt- lfskräften für die Dienst- und Pferde- mch wie vor gesucht, be ist uneinheitlich.

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idwerk mit Rücksicht r Aufrechterhaltung ch eine weitere ragen. Eine solche der Arbeitnehmer- chsanstalt kann und e beseitigt werden, rhältnissen im Hand­wirtschaftspolitischen, -politischen Gründen osenversicherung un-

heil Gartenbaus

Hausschuh für des Deutschen esjährige Herbstver- n Ravensburg, den die Obstanlagen Haftskammer, Guts- chtigt. Nachmittags chausschusses in den olgemden Vorträgen im Bodenseegebiet Gesichtspunkten muß ugebiete erfolgen, die süddeutschen An­erkennen?" (Land­ltag, 9. September, Obstzentrale Aktien- Besichtigung von Oer Dienstag bietet lenseefahrt und Be- Ausflügen und Be­nehmen, die sich bis ^zentrale in Ravens- >er Unterkunft ist es - in Ravensburg zu

Leite 3 Nr. 198

Nagolder TagblaltDer Gesellschafter"

Samstag, 24. August 1929.

Tie Hauptbeschäftigungszeit des Jahres dürfte allem An­schein nach bereits überschritten sein. Auch im Holz- und Schnitzstofsgewerbe ist die Lage trotz vereinzelter Vesse- rungserscheinunaen weiterhin schwankend und wenig be- friedigend.Das Bekleidungsgewerbe, sowie das Nahrungs­und Eenutzmittelgewerbe zeigen ebenfalls einen recht un­einheitlichen und unbefriedigten Geschäftsgang.

UnsereFeierstunden"

wandern diesmal wieder mit uns weit umher. Zuerst gehts in des Zoo's Kinderstube, nach Spanien zu den stol­zen, hübschen Frauen, auf irgend einen Bahnhof, auf dem die Heimkehrer von den Ferien sich tummeln, zum Faltbootsport, zum Murmelspielgroßer Kinder", in die Reklameschau nach Berlin wir sehen die Gondel des Grafen Zeppelin, die Verfassungsfeier in der Reichs­hauptstadt, eine der vielenwohlschmeckenden" Sitzungen in Haag, den weltbekannten Volkstypenmaler Zille u. a. mehr. Der textliche Teil enthält die Fortsetzung des Roma- nesUm Ehre und Glück", eine SkizzeDie Erscheinung", sowie andere wissenswerte Abhandlungen.

Unterhaltung und Wissen"

enthält:

Erbauliches von Zeitungsleuten

Das erste Mal Balkan

Warum sind die Menschen abergläubisch?

Das Ennele zur eisernen Tür, Skizze

Zu spät! Skizze

Der Sitz der Elternliebe

Napoleon

Heiteres

lilllllHIIII!

Gerichtssaal

Tübingen, 23. Aug. Großes Schöffengericht. Gestern kam eine Anklagesache wegen fahrlässiger Tötung zur Verhand­lung. Sie betraf den 27 Jahre alten Landwirt I. Har­rer von Kayh. Horrer war zu Last gelegt, er habe am 19. Febr. mittags gegen 3 Uhr den Tod der Frau Ma­thilde Mühleisen, Ehefrau des Kriminalkommissars Mühleisen in Stuttgart dadurch verursacht, daß seine ihm durchgegangenen Pferde, welche an einen leeren Mist­schlitten gespannt waren, auf ein Auto aufrannten, in dem Frau M. satz. Autzerdem war ihm eine fahrlässige Körperverletzung zur Last gelegt, die darin bestand, daß der Lenker und der Eigentümer des Autos, Möbelfabri­kant Ernst Koch-Nagold durch den Zusammenstoß einen Nervenschock und eine Verletzung an der linken Schläfe er­litt. Aus der Verhandlung ergab sich folgender Tatbe­stand: Horrer kehrte mit seinem mit 2 rassigen, 4- und 7- jährigen Pferden bespannten Mistschlitten vom Felde heimwärts. Die Tiere waren ausgeruht es war an einem Dienstag, als der Unfall passierte und hatten 2 Tage keine, bezw. nur wenig Bewegung gehabt. In der Nähe vom Rathaus schlug das Sattelpferd hinaus, wo­durch die Zugwaage herausgeschleudert wurde. Die so los­gelöste Waage schlug den Pferden an die Sprunggelenke, wodurch diese in Angst gerieten und in rasendem Galopp an der Wirtschaft zur Krone vorbei, die Dorfstratze hin­aufrannten,' Hörer war es nicht möglich, die scheugewor­denen Tiere anzuhalten, er fiel rückwärts vom Schlitten und so rannte das führerlos gewordene Gespann weiter. An der bekannten, man möchte sagen unheimlichen und engen Kreuzung der von Tübingen her führenden Staats­straße mit der Ortsstraße rannten die Pferde mit dem Schlitten auf das von Tübingen her kommende, mit 4 Personen besetzte Auto des Koch. Die Deichsel drang durch die Scheibe und traf Frau Mühleisen am Kopf, das Ge­hirn wurde ihr zertrümmert, was ihren sofortigen Tod herbeiführte. Frau M. war es ganz kurz vor der Kreu­zung übel geworden, weshalb sie eine kleine Strecke weit neben dem Auto herging und sich dann auf Anraten Kochs neben ihn setzte, wo ihre Tochter gesessen war, um mehr frische Luft zu bekommen. Kaum war der Sitzwech­sel erfolgt, so ereignete sich auch schon das Entsetzliche. Koch erlitt einen Nervenschock und eine Verletzung an der linken Schläfe, und hat sich noch nicht völlig davon erholt. Die beiden andern Insassen des Autos blieben unverletzt. Das eine der Pferde wurde aber so schwer verletzt, daß es am andern Tag geschlachtet werden mußte. Horrer war zur Last gelegt, er habe nicht die nötige Vorsicht geübt, da er gewußt habe, daß seine Pferde außerordentlich feu­rig seien, zumal sie ihm im Januar und auch im Oktober vorigen Jahres wiederholt durchgegangen waren, ein Auslösen der Zugwaage unmöglich zu machen, ferner, daß er kein Schellengeläute den Pferden umgehängt hatte. Horrer gab an, er habe getan was er vermochte, um die Pferde zum Stehen zu bringen, doch es sei vergeblich ge­wesen. Üm das Auslösen der Waage zu erschweren, habe er erst im Januar den Waagnagel an der Deichsel, der senkrecht gestanden sei, vom Schmied etwas nach rückwärts schräg stellen lassen. Koch war, da er die Gefährlichkeit der Kreuzung kannte, nachgewiesenermaßen äußerst langsam und vorsichtig gefahren, ihn trifft keinerlei Verschulden. Der Antrag des Staatsanwalts lautete auf 900 Geld­strafe an Stelle von 3 Monaten Gefängnis. Das Urteil lautete: Der Angeklagte wird freigesprochen. Da ihm eine Schuld nicht nachzuweisen war, der Vorgang wurde als nicht zu vermeidender Unglücksfall bezeichnet.

Spöck

Morztl Sieger lm Europa-Rundflug. Nach dreitägiger Ver­handlung hat der mit der Prüfung der Ergebnisse des internatio­nalen Europarundflugs betraute Sportausschuß die Liste der Punktwertung festgestellt. Darnach wird der deutsche Llieger Fritz Morzik von der Deutschen Verkehrsflieger­schule als Sieger in dem Wettbewerb anerkannt. Von den 31 am Ziel eingetrofsenen Fliegern sind 11 Deutsche. Da der Sieger «in Deutscher ist, so wird die Organisierung des nächstjähri­gen Europaflugs dem Deutschen Aero-Club zufallen. Rach der Punktwertungsliste ergibt sich für die ersten 10 die fol­gende Wertung: M o r z i k - Deutschland 138.5 Punkte, Broad 135,25, Carberry 131, L u s s e r - Deutschland 128,25, Gua- z e t t i - Italien 127,25, von D u n g e r n - Deutschland 126,75, K l e p s - Tschechoslowakei 126,5, C a st a l d o - Italien 124,25, G et metti-Italien 122, Miß Spooner 121,5. Von den übrigen deutschen Teilnehmern stehen Roeder an 11., Paß an 15., Kneer an 17., Offermann an 18., Kirsch an 19., Siebet an 20., Iunek an 27. und Kroneiß an 29. Stelle.

Dierkötter siegt in Amerika. Bei einem Dreimeilenschwimmen in Torento als Borbereitung für das große Schwimmen um den Wrigley-Preis auf dem Toronto siegte der deutsche Kanalschwim- msr Ernst Vierkötter (früher in Köln) gegen den Engländer Billington 1:40 gegen 1:40,45 vor über 35 000 Zuschauern.

Graf Zeppelin" macht gute Fahrt

Das Sturmgebiet glücklich überwunden

Noch um 1 Uhr nachmittags hielt man es für unmög­lich, daß «Graf Zeppelin" vor Freitag seinen Weiterflug antreten könnte, da die starken Nordwinde unvermindert anhielten. Als die zahlreiche Menschenmenge, die sich auch heule wieder auf dem Flugfeld von Kasumigaura eingefun­den hatte, von der Startverschiehung hörte, zerstreute sie sich enttäuscht. Aber eine Stunde später bereits traten plötzlich Aenderungen der Wetterlage auf und kurz nach 2 Uhr wurde auf Grund der neuen Wetterlage der Aufstieg des Luftschiffs auf 3 Uhr nachmittags festgesetzt. Die Fahr- gäste waren am Vormittag nicht nach Tokio zurückgekehrt. Sie wollten auch für den Fall, daß der Abflug hätte ver­schoben werden müssen, in ihren Kabinen im Luftschiff über­nachten.

Eine Viertelstunde vor dem Herausbringen des Luft­schiffes aus der Halle stieg Dr. Eckener noch einmal aus der Gondel, begrüßte die anwesenden japanischen Behörden- vertreter durch Handschlag und nahm einen Abschiedstrunk aus dem ihm gereichten Ehrenbecher. Die Musik spielte, ehe ec das Luftschiff wieder bestieg, die deutsche Nationalhymne. Um 3.13 Uhr erfolgte dann unter den begeisterten Zurufen der Menge der Abflug, der sich ohne Schwierigkeiten voll­zog. Das Luftschiff entfernte sich in schneller Fahrt in nordöstlicher Richtung.

Die japanischen Funkstationen haben um 9 Uhr abends japanischer Zeit (1 Uhr mittags d. Z.) Funkmeldungen des Graf Zeppelin" aufgefangen, in denen die Lage des Luft­schiffs mit 35 Grad 40 Minuten nördlicher Breite und 145 Grad 20 Minuten östlicher Länge angegeben war. Das Luft­schiff hat also in 6 Stunden etwa 360 Meilen in östlicher Richtung von Tokio zurückgelegt.

Dr. Eckener hoffte, falls die leichten Rückenwinde an­dauern sollten, in Los Angeles innerhalb 80 Stunden anzu­kommen, d. h. daß er am Sonntag abend die amerikanische Küste bei Seattle erreicht und Los Angeles etwa um 6 Uhr morgens pazifischer Zeit am Montag.

Die Lufttransport-Gesellschaft in Neuyork gibt bekannt, van der Besatzung des Luftschiffs werden in Los Angeles acht Mann zurückgelassen bzw. mit der Bahn nach Neuyork

befördert, damit das Luftschiff vor dem lleberfliegen des Rocky-Gebirges möglichst entlastet wird.

In Los Angeles werden wahnsinnige Zeppelinwetten gemacht.

Die Erfahrungen der Fahrt

In einer Unterredung erklärte Kapitän Flemming vom Graf Zeppelin, der Flug von Friedrichshofen nach Tokio habe Eckener und feine Kollegen überzeugt, daß die künftigen Zeppelinluftschiffe um etwa 60 v. H. größer und schneller sein müßten. Ferner müßte noch eine Reihe von andern Aenderungen getroffen werÄen. So müßte das Steuerruder und die Flossen vergrößert werden.

Sturmfahrt desGraf Zeppelin".

Newyork, 23. Aug. Das LuftschiffGraf Zeppelin" ge­riet 35)4 Grad Nord und 147)4 Grad Ost in ein Schlecht­wettergebiet und mußte ein schweres Gewitter über sich ergehen lassen. Mehrere Minuten lang war das Luftschiff von Blitzen umgeben.Graf Zeppelin" llberstand jedoch das Gewitter ausgezeichnet und hatte unmittelbar nach dem Passieren des Schlechtwettergebietes eines Stunden­geschwindigkeit von 146 Kilometern. Die Radiostation Cordoba am Alsaka fing drei Stunden nach dem Start des Luftschiffes ein Bordtelegramm an eine japanische Radiostation auf.

Graf Zeppelin" hat das Sturmgebiet passiert.

Newyork, 23. Aug. Nach den letzten Meldungen hat das Luftschiff das Sturmgebiet passiert und jetzt klares und ruhiges Wetter angetroffen. Auch die See ist ruhig.

860 Meilen nordwestlich Tokio.

Newyork, 24. Aug. Nach einem bei der San Franzis- koer ZeitungExaminer" eingegangenen Funkspruch be­fand sich das LuftschiffGraf Zeppelin" um 16.20 Uhr Newyorker Zeit (22.20 Uhr MEZ.) 860 Meilen nordöst­lich Tokio. Der Kurs gehr nunmehr auf die Menten. In Los Angeles werden große Empfangs-Vorbereitungen ge­troffen. Es wird mit einer Eesamtfahrzeit von 80 Stun­den gerechnet.

Unheimliche Geschwindlgkeiken. Bei den Vorübungen der eng­lischen Marineflugstation Calshot für den Wettbewerb um den Schneiderpokal erzielte der englische Leutnant Atcherley mit dem Wasserflugzeug Gloster-Napier 4 beim zweimaligen Abfliegen der Rennstrecke bei Cowes eine Stundengeschwindigkeit von 450 Kilometer, und mit dem neukonstruierten WasserflugzeugGol­dener Pfeil" (Gloster Napier 6) eine Geschwindigkeit von 563.15 Kilometer. Atcherley behauptet, er hätte dem Motor ohne Schaden noch mehr zumuten können. Beim Wettfliegen im März v. I. in Venedig stellte der italienische Major de Ber- nardi einenRekord" von 512,776 Kilometern über eine drei Kilometer lange Strecke auf. Man nähert sich nunmehr schon der 600 Kilometergrenze, und es wird der Technik ohne Zweifel ge­lingen, noch schnellere Maschinen herzustellen. Wo aber liegt die Grenze, über die hinaus der menschliche Körper solchen Geschwin­digkeiten nicht mehr folgen kann. - -

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Hobe Oevvinne / ÄekunA 23. 8ept. Verksukstellen cl. Plakate erkenntlick

Letzte Nachrichten

Organisations-Ausschuß zur lleberleitung des Dawesplans zum Poungplan.

Haag, 24. Aug. Unter dem Vorsitz des belgischen Mini­sters De La Croix hat am Freitag eine Zusammenkunft des Organisationsausschusses stattgefunden, der die Auf­gabe haben wird, die Ueberleitungsmaßnahmen für den Uebergang des Dawesplanes zum Poungplan anzubahnen. Zum Vorsitzenden dieses Ausschusses wurde Marco Wal­lenberg Stockholm ernannt.Der Ausschuß, der im Poung- plan vorgesehen ist, benötigt drei Unterausschüsse zur Or­ganisation der verpfändeten Einnahmen der Reichsbahn und der Rtzichsbank.

Deutschland als Sündenbock

Ein neues Finanzangebot an England. Versuche, die Verantwortung an Deutschland zu schieben.

Haag, 24. Aug. Die vier Eläubigermächte Frankreich, Belgien, Italien und Japan haben dem englischen Schatz­kanzler Snowden ein neues Angebot gemacht, das als end­gültig bezeichnet wird. Das Angebot soll im wesentlichen eine SOprozentige Erfüllung der englischen Forderungen darstellen.

Auf der Gegenseite wird nunmehr die längst erwartete Taktik eingeschlagen, auf Deutschland die Verantwortung für die weitere Verhandlungen zu schieben. Der französi­sche Arbeitsminister Loucheur hat am Freitag nachmittag der Presse erklärt, daß das Angebot der vier Mächte an England das letzte Wort sei.

Und wo bleibt die geleistete Arbeit??

Das Diner im königlichen Palais im Haag.

Haag, 24. Aug. Königin Wilhelmine der Niederlande hat amFreitag abend um 7 Uhr im königlichen Palais im Haag ein offizielles Diner gegeben, zu dem die Führer der im Haag anwesenden Abordnungen mit ihren Damen ein­geladen waren. Von der deutschen Delegation nahmen die vier Reichsminister Dr. Stresmann, Wirth, Curtius und Hilferding an dem Diner teil. Außer den Delegierten wa­ren nur einige Mitglieder des Hotels und der niederlän­dische Außenminister eingeladen worden. Als erster erschien der japanische Delegierte. Kurz darauf fuhren Dr. Venesch, Cheron, Dr. Stresemann, Wirth, Vriand, Hilferding, Hy- mans, Venizelos und Snowden vor. Man bemerkte weiter Zaleski und den Generalsekretär der Konferenz, Sir Mar- rice Hanke. Eine große Menschenmenge sah der denkwür­digen Auffahrt zu. Polizei zu Pferde und zu Fuß hielt den Platz in weitem Umkreis abgeschlossen.

Noch kein englischer Räumungsbefehl.

Wiesbaden, 24. Aug. Nach einer Mitteilung der engli­schen Besatzungsbehörde steht nunmehr bestimmt fest, daß noch kein Räumungsbefehl für den nächsten Monat ergan­

gen ist. Dagegen soll die Aufstellung von zwei Plänen an­geordnet sein, von denen der eine Plan eine Beschleunigte, der andere eine etappenweise Räumung vorsehen soll.

Geheimnisvoller Messerstecher. In der Nachk zum Don­nerstag ereigneten sich in dem Düsseldorfer Vorort Eller geheimnisvolle Ueberfälle, die die ganze Bevölkerung in Aufregung versetzten. Kurz vor 1 Uhr wurden in der Näh« des Heimgartens 3 Personen, ein Mann und 2 Frauen, in Abständen von einigen Minuten von einem Unbekannte« mit einem Messer niedergestochen. Eine Arbeiterin wurde, so schwer verletzt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird«

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Handel und Verkehr

Berliner Dollarkurs. 22. August. 4,195 G., 4,203 B.

Dt. Abl.-Anl. 52.40.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 10.50.

Berliner Geldmarkk, 23. August. Tagesgeld 5,253, Monats­geld 9,2510,5, Warenwechsel 7,75 v. H.

privaldiskonk: 7,125 v. H. kurz und lang.

Wünsche des Goldschmiedegewerbes. Der Reichsverband deutscher, Juweliere, Gold- und Silberschmiede, Graveure und Ziseleure beschloßt auf seiner Tagung in Kassel einstimmig, beim Reichsarbcitsminister, dringlich darum zu ersuchen, daß während der Monate November, und Dezember an Stelle des achtstündigen Arbeitstags ein zehn-' stündiger Arbeitstag für das gesamte Gewerbe als zulässig an­geordnet werde, damit die eingehenden Aufträge mit dem vor­handenen eingearbeiteten Fachpersonal bewältigt werden könnten.' Sonst würde sehr viel Arbeit unausgeführt bleiben, besonders auch solche, die aus dem Ausland sehr dringlich eingehe und be­sonders kunstgeübte, eingearbeitete Fachbearbeitung erfordere. Der Lehrlingsausbildung soll durch Zweckprüfung erhöhte Aufmerk-, samkeit gewidmet und ferner erstrebt werden, daß auch in dieses Beiziehung eine engere Zusammenarbeit mit dem Internationalen Juwelierbüro im Haag erfolge. Zum Vorsitzenden des Reichs-, vcrbands deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede, Gra­veure und Ziseleure wurde Juwelier Alfred Schräder (Ham­burg) gewählt, der zugleich auch Mitglied der Internationalen Juwelierbüros im Haag sein soll.

Ein Erfolg deutscher Technik. Bei der Motorenfabrik Ober­ursel hat dieser Tage der zehntausendste Zweitakt-Dieselmotor di« Werke verlassen.

Die Elektrizitätswerke der Argen AG. in Wangen i. A. ver­teilt eine Dividende von 12 Proz. (i. B. 10 Proz.).

52 752 Genossenschaften. Im Monat Juli d. I. wurden im Reich 143 Genossenschaften neu errichtet, 99 haben sich aufgelöst. Am 1. August bestanden 52 752 Genossenschaften.

Preiserhöhung für Trinkgläser. Die maßgebenden Lausitzer Glaswerke haben ihre Preise für Trinkgläser (schles. Becher) um 10 v. H. erhöht.

Der Schiedsspruch im Lohnfkrelk der englischen Bamnwoll- lndustrie lautet, daß die Forderung der Arbeitgeber nach einem Lohnabbau von 12)4 Prozent berechtigt sei. Die ver­minderten Löhne sollen am Zahltag der am 14. November d. I. endenden Woche in Kraft treten.

Nach anderen Meldungen beträgt der vom Schiedsrichter ge­nehmigte Lohnabbau nur 6,25 o. H. ab 14. September.

Dreimonatige Zahlungsfrist für die Frankfurter Allgemeine. Die Gläubigeroerhandlungen für die Schuldenabwicklung der Frank­furter Allgemeinen Versicherungs-AG. haben zu dem Ergebnis ge­führt, daß der AG. ein dreimonatiger Zahlungsaufschub gewährt wird.

Mergentheim, 23. August. Schafmarlt. Zutrieb: 475 Läm­mer. 1464 Jährlinge, 935 Hammel und 613 Mutterschaf«. Ver­kauft wurden 1224 Stück. Preise für Lämmer 6872, Jährling« 9097, Hämmel 70120, Schafe 80108. Der Handel war flau.

Tettnang. 23. Auaust. Hopfen. Der anhaltende Regen ver- hinderte die Hopfenpflücke: die vorrätigen Hopfen sind verkauft z« 90100 Mk. und Trinkgeld für bestvorhandene War«, geringe und Mittelhopfen werden zu 6095 Mk. gekauft. - -

Milchfchweine 4255 ------ - -

Geschäftliches.

Künstliche Augen. Im Interesse des in Betracht kom­menden Publikums liegt es, darauf zu achten, daß Herr Müller-Welt aus Stuttgart zur Anfertigung künst­licher Augen nach Natur am 31. August in Pforzheim» HotelNus" sich aufhält.