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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Dl« kommunistische Weltkundgebung

Pari», 2S. Juli. Nach einer Anordnung aus Moskau sollen die Kommunisten in allen Ländern am 1. August eine Kundgebung gegen China, gegen ten Krieg und für Sowjetrußland, veranstalten. Ae französi­sch« Regierung hat dagegen scharfe Maßnahmen getroffen und zahlreiche Verhaftungen vornehmen lassen. Diele Schriften wurden beschlagnahmt. Am 1. August wird die Pariser Polizei auf 22 000 Mann verstärkt und das Mili­tär marschbereit in den Kasernen gehalten.

Prag, 29. Juli. Die tschechoslowakische Regierung hat eine große Zahl von Kommunisten verhaftet. Aus beschlag­nahmten Schriften geht hervor, daß die Kommunisten aus Moskau Anweisungen und Geld erhalten haben.

Württemberg

Stuttgart, 29. Juli. Die württ. Staatsein­nahmen und -Ausgaben. Der Ausweis über die Einnahmen und Ausgaben des Landes Württemberg im Rechnungsjahr 1929 bis Ende Juni 1929 zeigt im ordent­lichen Haushalt eine Mehrausgabe bis Ende Juni 1929 von 11084 000 Mark. Im außerordentlichen Haushalt gleichen sich Einnahmen und Ausgaben aus.

Selbstmordversuch nach dem Zusammenstoß. Am Sams­tag abend nach Einbruch der Dunkelheit stieß Ecke Lud- wigsburger- und Retraitestraße ein großer Lastwagen mit Anhänger mit einem Personenwagen zusammen. Der Führer des Personenwagens, ein Wagnermeister aus der Cannstatterstratze, erlitt einen schweren Beckenbruch. Der Führer des Lastwagens blieb unverletzt. Als er den Scha­den besah beide Fahrzeuge wurden stark beschädigt und mutzten abgeschleppt werden, sprang er aus seinem Magen, zog sein Taschenmesser und versuchte, sich die Hals­schlagader durchzuschneiden. Schwerverletzt wurde er ins Katharinenhospital übergeführt. Trotzdem der Kraftwagen­führer sich selbst als schuldig bekannt, ist die Schuldsrags noch nicht restlos geklärt.

20 000 Strafzettel hat die Stuttgarter Verkehrspolizei nach dem Bericht, des Polizeipräsidiums Im vorigen Iahr- an Kraftfahrer verteilt gegenüber rund 15 000 im Jahr 1927. .

Stuttgart, 29. Füll. H an d iv e rKs k a 'm m e r p r ü f un- e n. Im Monat Juni 1929 haben die Meiskerprüfungeü bei er Handwerkskammer Stuttgart abgelegt: 8 Damenschneide- rinnen, 3 Elektroinstallateure, 7 Flaschner, 7 Friseure, 1 , Konditor, 1 Kupfenchmied, 18 Mechaniker, 3 Modellbaüer,

1 Posamentier, 5 Putzmdcherintzen, 8 Schmiede, 19 Sch'reiner, ' 1 Seiler, 6 Tapeziere, 6 Wagner und 1 Weißnäherin.

Ludwigsburg. 29. Juli. Zurücknahme des Platz- ^ angebots. Der Gemeinderat hat beschlossen, das früher ! dem Finanzministerium gemachte Platzangebot für die Ber- ' kegung der Technischen Hochschule nach Ludwigsburg an­gesichts der ablehnenden Haltung des Landtags zurückzuMhen und so den Weg zur alleinigen Verhandlung mit der Stadt Stuttgart frefsumachen.

Tübingen. 29. Juli. Von der Ilniversität. Dem Assistenten am pharmakologischen Institut der Universität Tübingen, Dr. Zarl Pulewka, bisher Privatdozent an der Universität Königsberg, ist die Lehrberechtigung für Pharmakologie und Toxikologie an der medizinischen Fa­kultät der Universität Tübingen erteilt worden.

Reutlingen, 29. Juli. Fahrten zu Turnfesten werden aus der Stadtkasse nicht unter st ützt. Der letzten Gemeinderatssitzung lag ein Gesuch des Arbeiter- Eportkartells Reutlingen um Gewährung einer Unter­stützung aus der Stadtkaste für die zum Arbeiter-Turnfest nach Nürnberg abgeordneten 80 Arbeiterturner- und -sport- ler vor. In der Aussprache wurde festgestellt, daß man der Konsequenzen halber mit derartigen Unterstützungen nicht anfangen könne, die Angehörigen der Deutschen Turnerschaft hätten zu ihrer Reise auf das deutsche Turnfest in Köln auch nichts erhalten. Schließlich müßte man auch die Gesangvereine zu den Fahrten auf die Sängerfeste unter­stützen. Bei der Abstimmung wurde das Gesuch gegen die Stimmen der Linken abgelehnt.

Rottenburg. 29. Juli. Hauptamtliches Diöze» sanpräsidium für die weiblichen Jugend­verbände. Der Bischof von Rottenburg hat sich ent­schlossen, die Stelle eines gemeinsamen hauptamtlichen Diö- zesanpräses für die weiblichen katholischen Jugendoerbände des Bischoftums Rottenburg zu errichten und demselben die , oberste Leitung und Aufsicht hinsichtlich folgender Verbände zu übertragen: 1. Diözesanverband der sozialen weiblichen Jugendvereine: 2. Diözesanverband der religiösen weib­lichen Jugendvereine und Kongregationen; 3. Diözesanver­band der Vereine katholischer Handlungsgehilfinnen und Beamtinnen: 4. Diözesanverband der Hausangestellten und Dienstmädchenvereine.

Waldhausen OA. Welzheim, 29. Juli. Tödlicher Sturz. In der Nacht auf Sonntag fiel Küblermeister Karl Schniepp alt in seinem Haus die Treppe herab. Eine große .Wunde am Hinterkopf führte den sofortigen Tod des 69- jährigen Mannes herbei.

Röblingen, 29. Juli. Schwere Branvwunden. Auf bisher ungeklärte Weise geriet der Kraftwagen der Autovermietung Maier in Brand, währenddem der Sohn Wilhelm Maier dm Motor unten liegend Reinigungs­arbeiten vornahm. Der ölgetränkte Anzug fing sofort Feuer. Die Verbrennungen sind lebensgefährlich.

Plochingen, 29. Juli. Kircheneinweihung.' Die von dem Stuttgarter Architekten Alfred Schmid erbaut« kath. St. Konradskirche wurde am Sonntag vormittag von Bischof Dr. Sproll eingeweiht. Pfarrverweser Heinz­mann - Plochingen teilt« mit, daß die neue Kirche 190 000 Mark koste und doß noch eine Restschuld von 35000 Mark vorhanden sei.

dp Gmünd, 29. Juli. K i r ch e n e i n w e i h u n g. Gestern feiert« di« evang. Kirchengemeind« in Schwäb. Gmünd di« Einweihung der neu hergestellten und geschmackvoll aus- aestatteten Stadtkirche (Augustinertloster). Gleichzeitig nahm Dekan Rohr er-Aalen die Investitur des neuen zweiten Stadtpfarrer» Plag vor, bisher in Böckingen bei Heil­bronn. Di« Gemeind« begrüßte den neuen Stadtpfarrer durch ein« Abordnung des Kirchengemeinderats. Auch der neu« TouMein, ein Meisterwerk des Gmünder Bild­hauer», Prof. I. W. Frhrle, konnte seiner Bestimmung -übergeben werden.

Münsingen, 29. Juli. Höhlenenkdeckung. Wir die .Rundschau von der Alb' berichtet, hak der Wünschet- rutengänger Friedrich Hafner von Kirchberg a. Jagst große Höhlengänge auf den Markungen von Eglingen und Buttenhausen festgestellt, deren Eingang in ge­ringer Tiefe am Hang von Battenhausen zwischen der alten und neuen Steige gegen den Fladhof zu suchen ist. Die in Indelhausen durchgeführten Höhlenmessungen ergaben eine Fortsetzung dieser Höhle gegen die Landstraße nach Hayingen.

Ravensburg, 29. Juli. Unterschlagungeneines Gemeindepflegers. Wegen fortgesetzter erschwerter Amtsunterschlagung und Urkundenfälschung verurteilte das erweiterte Schöffengericht Ravensburg nach Ilstägiger Ver­handlung den 65 I. a. Landwirt Mathias Bauschatz aus Nehmetsweiler (Oberamt Ravensburg) zu 1 Jahr 3 Mo­naten Zuchthaus und 100 Geldstrafe bei sofortiger Ver­haftung. Bauschatz ist seit dem Jahre 1922 Gemeindepfleger und hat in dieser Eigenschaft Unterschlagungen begangen und entsprechend falsche Buchungen vorgenommen: im Jahr 1926 mußte Bauschatz bereits einen Abmangel von 1200 -1t decken und in der letzten Zeit hat er wieder 2000 unter­schlagen.

Friedrichshofen. 29. Juli. Eine Ehrung für Dr. Colsman. Am 35. Juli hielt die Handelskammer Ra- vensburg hier ihre 4. diesjährige Vollsitzung ab. Zu Be- ginn der Sitzung gab der Vorsitzende, Direktor Ruile, dem Bedauern der Handelskammer Ausdruck über das am 1. Juli dieses Jahres erfolgte Ausscheiden des Kammer­mitgliedes Kommerzienrat Dr. A. C o l s m a n als General- direktor des Luftschiffbau-Konzerns. Er gedachte in ehren­den Dankesworten der Verdienste, die Colsman sich um den Aufbau und die Entwicklung der Friedrichshafener In­dustrie wie um die gesamte Wirtschaft des Kammerbezirks erworben hat. Die Kammer hofft, daß Dr. Colsman ihr auch fernerhin als Mitglied erhalten bleibt. Nachmittags besichtigte die Kammer das RiesenflugschiffDo. X" in Altenrhein.

Der Württ. Fliegerverein zu der Döblinger Starkstrom-Leitung

Der Württ. Fliegerverein schreibt zu der Böblinger Starkstromleitung:

Eines der bedauerlichsten Anzeichen, wie fremd man in Deutschland den Bedürfnissen der Luftfahrt gegenübersteht, ist die Tatsache, daß noch immer die verhängnisvollen Drahte an den Masten nahe dem Böblinger Flugplatz hän­gen. Selbstverständlich ist dem Sportflieger, der nur an sonnigen Tagen auf dem Flughafen und Umgebung seine > Kreise zieht, diese Leitung ziemlich gleichgültig. Wie wird es aber, wenn es sich für ihn darum handelt, nach überraschen» >

_ Dienstag, 3C Zuli igog .

dem Hereinbrechen von schlechter Witterung noch stchen Flughafen zu erreichen? Und wie soll es gar werden mit der Entwicklung des Luftverkehrs insbesondere des Luftfracht- und Luftpostverkehrs, Zweigen der Luftfahrt, dis nicht bei Schönwetterfliegerei stehen bleiben dürfen, > sondern die nur dann entwicklungsfähig sind, wenn die Flugzeuge- bei jedem Wetter ungehindert auf den Flughäfen starten! und landen können. Der Flugplatz Böblingen und damit: ganz Würt­temberg werden, solange die Starkstromleitung an der jetzi­gen Stelle steht, an der Entwicklung dieser, wie sich in Ame­rika gezeigt hat, wichtigsten Zweige der Liiftfährb nicht mehr beteiligt sein. Der Württ. Fliegerverein hofft, daß die Württ. Regierung dem langen Zögern der- Elektrizitäts- gesellschaft durch entsprechende polizeilich«. Anordnungen bald ein Ende macht.

Verbandstag der württ. Schuhmachermeister

Heidenheim. 29. Juli. Der württ. Schuhmachermeister­verband hielt vom 20. bis 22. Juli hier seinen 15^ Verbands­tag ab. Aus dem Vortrag von Handwerkskammer-Syndikus Nachbauer überDas Schuhmacherhandwerk im Wirt­schaftskampf der Gegenwart" ist besonders, yervorzuheben, daß ein wesentlicher Grund für den Verdienstrückgang des Schuhmachers der häufige Wechs e I dev Mode ist, denn durch ihn werden die Forderungen, die an die Haltbar­keit des Schuhwerks gestellt werden, immer geringer. Die Schuhe brauchen gar nicht mehr so lange, zu halten. Es kommt ja doch sehr bald wieder eine andere Mode, der man sich anpassen müsse, um nicht als rückständig und unmodern zu gelten. Interessant waren auch die Ausführungen über den Umfang und die Leistungsfähigkeit der heutigen Schuh­industrie. Während es vor 45 Jahren nur 36 große Schuh­fabriken gab, ist deren Zahl und Umfang seitdem bedeutend gestiegen. Eine bis ins Kleinste gehende- Rationalisierung wurde eingeführt und es sei diesen Großbetrieben, wie z. B. Salamander, heute möglich, pro Tag uniD Mann 7 bis 8 Paar Stiefel fertigzustellen. Auch die- schwere Konkurrenz, der Firma Bata wurde genannt, die bekanntlich beabsichtigt,, in jeder größeren und mittleren Stadt Geschäfte zu errichten, die einen Einhsitsschuh von 8.50 Mark? verkaufen werden, sowohl für Herren wie für Damen:

In der L eh r l i n g s h a l t u mg-isb Württemberg mit' der Einschränkung der Lehrlingszahl vorangegangen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die schematische Einführung des Achtstundentags in vielen- Fällen die Möglichkeit Zur Betätigung auf dem Gebiet der insbesondere auch vom Schuhmacherhandwerk so sehr beklagten: Sch warzar beid gegeben habe. Das Schuhmacherhandwerk müsse sich auch entschieden dagegen wenden, daß ihm durch Arbeiten in Gefängnissen, wo billige Arbeitskräfte zur Verfügung:

I stehen, Konkurrenz gemacht wird, des weiteren, daß Für-- sorgeanstalten und Krüppelheime, an öffentlichen Aufträgen.

I sch beteiligen.

Aus Stadt und Land

Nagold, den. 20, Juli 1929. ^

Wer in die Ehe tritt, ohne den. Willen: Nur Du tritt neben die Ehe. Oefer.

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Dom Rathaus

Nächste öffentliche Gemeinderatssitzung am Mittwoch, den 31. Juli, nachmittags 5 Uhr.

Dorstttche Lehrwanderung

Am letzten Freitag fand, von schönstem Wetter begün­stigt, die Lehrwanderung des Forstamts Nagold statt. Aus diesem Anlaß versammelten sich vorm. 8.30 Uhr außer den staatlichen Förstern 18 Waldmeister und Waldschützen der unter staatlicher Bewirtschaftung stehenden Gemeinden des Forstamts am Rathaus in Haiterbach. Unter Führung von Forstmeister Majer wurden die Stadtwaldungen von Katterbach besichtigt und die wechselvollen Waldbilder jeweils an Ort und Stelle besprochen und die zutreffen­den wirtschaftlichen Maßnahmen klargelegt. In einem ausgedehnten Vortrag sprach Forstmeister Majer über die Forstschädlinge". Der Mensch selber ist ein Forstschäd­ling, wo er bei Vestandesbegründung und Nutzung nicht durchaus fachmännisch zu Werke geht und wo Fuhrleute bei der Abfuhr von Walderzeugnissen den Jungwuchs be­schädigen. Großer Schaden entsteht oft an Waldrändern und im Walde durch Schafe, wo der Schäfer seine Herde mangelhaft beaufsichtigt, oder gar absichtlich im Walde weiden läßt. Wild schadet durch Schälen der Rinde und Abäsen der jungen Triebe und Knospen; Mäuse durch Be­nagen der Rinde, Insekten, wie Rüsselkäfer, Borkenkäfer, Nonne usw., die immer in gewisser Anzahl vorhanden sind, können, wenn ihnen günstige Entwicklungsmöglich­keiten durch lang andauernde Trockenheit, Sturm usw. geboten sind, verheerenden Schaden anrichten. Auch sprach der Vortragende jeweils sehr eingehend über die entspre­chenden Gegenmaßnahmen: Vorbeugung gegen Forstschäd­linge und Bekämpfung derselben. Ueberall muß der Forst­mann bei Begehung des Waldes sein Auge haben. Den Abschluß fand die Lehrwanderung in derTraube" in Katterbach. Möge jeder Teilnehmer das Gesehene beherzi­gen zum Nutzen und Wohls des schwäbischen Waldes. Dem Führer, Herrn Forstmeister Maser sei an dieser Stelle für die sehr interessanten Vorträge und eingehenden Erläu­terungen Dank gesagt.

Dom Stenographenverein

erfahren wir, daß der Samstag Abend für seine Mitglie­der einige recht gemütliche, frohe Stunden im Kurhaus Waldlust" brachte. Der Grund zur Feier war in dem Ab­schluß des heurigen Ansängerkurses und dem guten Er­folg der Nagolder Stenographen in Urach, durch den Sieg von Urach", festgelegt.

Württ. Bolkstheater

Man schreibt uns: Heute abend das reizende Lustspiel Du ich weiß etwas" von Rudolf Kneisel, welches in Ber­lin am Kurfürstendamm Hunderte von Aufführungen er­lebte. Flotte Handlung, lustige Szenen, drollige Ver­wechslungen, sind die Hauptvorzüge des netten Lustspiels. Karten im Vorverkauf in der Buchhandlung Zaiser.

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ep. SlnMvochen in Württemberg. Immer größer wird der Kreis derer, die im Singen des alten Liedguts einen Weg zur Verinnerlichung und Vertiefung unseres Volks­lebens sehen. Auch in Württemberg hat das neu« Singen

eine gute Stätte gefunden,, so finden jährlich verschiedene Skngwochen statt. Vom 18, bis 25. August wird- wie­der eine Singwoche in Bad Voll abgehalten- werden unter der Leitung von Ernst S chrebe r. Der Tag- beginnt mit Wecken und Gymnastik, es folgt die Morgenfeier,, das Frühstück, dann Stimmbildung Lehre oder Vortrag mit Aussprache, Chorsingen, allenfalls Instrumentalmusik und Mittagessen. Nach einer reichlichen Mittagspause verkauft die Arbeit ähnlich wie am Vormittag. Vor dem Abendbrot findet man sich zum Volkstanz zusammen und nachher zum Gemeiuschaftsabend mit Musik, Vorlesen und Er­zählen. Eine weitere Smgwoche wird vom, Finkeusteiner Bund vom 1. bis 8. September unter der Leitung von Adolf Seifert irr. Münsingen veranstaltet.

Oberschwandorf, 29. Juli. Ausschußsitzung des Bezirks­feuerwehrverbands Nagold. Am gestrigen Sonntag fand hier die jährliche Ausschußsitzung des obengenannten Ver­bandes statt. Nach den Beratungen, die unter dem Vorsitz von Oberamtsbaumeister Schleicher-Nagold vonstatten gingen, fand anschließend eine Hebung der hiesigen Wehr statt, die im allgemeinen befriedigte. Während die Schul­übungen in verschiedenen Teilen zu wünschen übrig lies- sen, konnte der anschließende Angriff, dem das Schmied Bürkle'sche Anwesen als Objekt diente, als gut bezeichnet werden. Am 1. September ds. Js. soll nun in dem benach­barten Walddorf der Bezirks feuerwehrtag abgehalten werden, bei welchem die Motorspritze von Na­gold Mitwirken soll. Zu diesem Feuerwehrtag werden die Wehren des Bezirks jetzt schon aufgefardert. zahlreich zu erscheinen.

Walddors, 29. Juli. Ausflug de» Radfahrer-Vereins Edelweiß" Walddorf. Am letzten Sonntag veranstaltete der hiesige Radfahrer-VereinEdelweiß" einen Ausflug an den Bodensee. Pünktlich morgens um )44 Uhr war das Auto der Firma Kaise r-Nagold zur Stelle und auch die Teilnehmer hatten sich entgegen sonstiger Gewohnheit, präzis eingefunden und um 3.45 Uhr verließen wir unter frohem Sang unseren Heimatort. Ueber Rottweil gings und um 9 Uhr hielt das Auto in lleberlingen. Hier wurde ein gutes und reichliches Vesper eingenommen. Um 10.20 Uhr bestiegen wir den DampferZähringen", der uns bis Meersburg brachte. Hier mußten wir umfteigen u. erreich­ten gegen 12.15 Uhr Friedrrchshafen. Im Gasthaus zum "Schiff" nahmen wir das Mittagessen ein, um nachher die Hasenanlagen, ein Wasserflugzeug und das Museum in Friedrichshafen zu besichtigen. Durch Anschläge daraus aufmerksam gemacht, daßGraf Zeppelin" zu einer Probe­fahrt aufgestiegen war, beschlossen wir, die Landung des­selben am Abend abzuwarten. Es war interessant zu sehen, wie der Riesenfisch zur Erde gezogen wurde. Um 7.30 Uhr bestiegen wir wieder unser Auto, um die Heim­fahrt anzutreten. Ueber Ravensburg-Saulgau, wo wir wieder eine Ruhepause machten, gings in rascher Fahrt über Balingen heimwärts. Der Firma Kaiser sei auch auf diesem Wege nochmals aufrichtiger Dank gesagt für die umsichtige und sichere Führung auf diesem Ausflug. All Heil"!

Mötzingen, 29. Juli. Vom Radfahreroerein. Der Rad­fahrerverein feierte gestern sein 25jähriges Jubiläum. Er begnügte sich damit, dasselbe in Form eines Eartenseites zu begehen, da es in diesem Jahr an sonstigen Festen m der Umgebung nicht fehlte. Den sportlichen Veranstaltun­gen am frühen Morgen, wie Vereinsrennen und FUM- jagd folgte mittags 1 Uhr zunächst eine Eefallenen-Ey-