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Nagoldcr Tagblatt „Der Gesellschafter'
Samstag, 20. Juli 192g.
beauftragt sei, mit der Nankinger Regierung über eine amerikanische Vermittlung in dem Streit zwischen China und der Sowjetunion zu verhandeln. Der amerikanische Gesandte bat die Nankinger Regierung, im mitzuteilen, ob sie bereit sei, die amerikanische Vermittlung anzunehmen.
Amerikanischer Vermittlungsschritt im Ostbahnstreit.
Newyork» 19. Juli. Staatssekretär Stimson teilte mit, dag die Regierung der Vereinigten Staaten die Verbindung mit den Botschaftern Englands, Frankreichs und Japans ausgenommen habe, um einen gemeinsamen Schritt der Mächte zur Verhinderung eines russisch-chinesischen Krieges herbeizufiihren. Stimson erklärte, Rußland und China hätten den Kelloggpakt unterzeichnet. Die Ansprüche beider Völker seien solcher Natur, daß sie einem Schiedsgericht zur Lösung unterbreitet werden könnten.
London, io. öuii. *U>ie Reuter aus Osaka me.del, sollen die russischen Truppen die Offensive ergriffen und die Grenzstädte Pogranitschnay« und Manschnli eingenommen haben
Die diplomatischen Vertreter Cbinas und Rußlands haben den französischen Außenminister Briand über den Zwischenfall, der in den Beziehungen der beiden Länder eingetreten ist. unterrichtet. Briand bat beiden zur Mäßigung geraten, damit ein bewaffneter Zusammenstoß vermieden werde.
Neutralität Englands
London, 19. Juli. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" berichtet: Amtliche Kreise sehen die Lage keineswegs für wirklich ernst an und sind der Meinung, es würde außerordentlich töricht von Rußland sein, in dem Augenblick anzugreifen, in dem Moskau bestrebt sei, eine Versöhnung mit Großbritannien herbeizuführen. Die halbamtliche Haltung Großbritanniens in dem Konflikt sei streng neutral.
Die japanische Negierung wird in dem russisch-chinesischen. Streitfall neutral bleiben, aber bei weiterer Zuspitzung sich bemühen, in Moskau und Nanking mäßigend einzuwirken. In London glaubt man, daß die Sympathien der neuen japanischen Regierung, im Gegensatz zur vorigen, auf seiten Rußlands seien.
Die russisch-englische Annäherung
London, 19. Juli. „Morningpost" will von einer Zurückweisung wissen, die die britische Regierung in ihren Bemühungen, die diplomatischen Beziehungen mit der Sowjetregierung wieder aufzunehmen, von seiten Rußlands erfahren habe. Hendersons Note, in der er darum ersuchte, Laß ein Vertreter der Sowietregierung nach London kommen solle, um alle für die Wiederaufnahme der Beziehungen in Betracht kommenden Fragen/ so u. a. die antibritische Propaganda und die Regelung der russischen Schulden zu erörtern, sei in Moskau ungünstig ausgenommen worden. Moskau sei nicht bereit, diese Vorbedingung für eine Anerkennung zu erörtern. Die Sowjetregierung bestehe darauf, daß Verhandlungen über diese Punkte auf dem regelrechten diplomatischen Weg nach der Wiederaufnahme der Beziehungen geführt würden. Die Antwort der Sowjetregierung werde in der Kabinettssitzung der nächsten Woche erwogen werden. — „Times" dagegen berichtet, die Antwort der Sowietregierung sei noch nicht beim Auswärtigen Amt eingetroffen.
Die deutschen Vertreter in Südafrika
Kapstadt, 19. Juli. Als deutsche Mitglieder der neuen gesetzgebenden Versammlung des südafrikanischen Mandatsgebiets hat der Mandatsverwalter August Stach. John Meinert und Gustav Rosemann erwählt. Die gesetzgebende Versammlung ist heute zum erstenmal zusammengetreten.
Württemberg
Stuttgart, 19. Juli.
Das Verfassungsbuch. Die sozialdemokratische Fraktion des Stuttgarter Gemeinderats beantragte, eine größere Anzahl des von der Reichsregierung auf den 10. Verfassungstag herausgegebenen Verfassungsgedenkbuchs anzukaufen und sie den Stuttgarter Schul- und Klassenbüchereien zu überweisen und als Schülerprämien zu verwenden. Der Antrag wurde von der Mehrheit angenommen mit der Maßgabe, daß es der inneren Abteilung des Gemeinderats überlassen bleibe, wieviel solche Bücher (zu 1 Mark) angeschafst werden sollen.
Die Eingemeindung Rotenbergs. Wie die Südd. Ztg. berichtet, hat nun auch der Stuttgarter Gemeinderat der Eingemeindung von Rotenberg nach Stuttgart zugestimmt. Wie verlautet, verlangt die Amtskörperschaft Eßlingen für die verloren gehende Gemeinde von Stuttgart eine Abfindungssumme von 40 000 Mark.
Stuttgart hat keinen Wassermangel. Anläßlich der Beantwortung einer Anfrage bezüglich des Wassermangels in einigen noch nicht völlig ausgebauten Straßen im südwestlichen Stadteil erklärte Bürgermeister Dr. Sigloch, daß Stuttgart genügend Wasser besitze, und daß die Bevölkerung nicht zu befürchten brauche, es könnte bei der jetzigen Hitze wieder ein Wassermangel eintreten.
Eine neue private Badeanlage in Lannstatt. Der Gemeinderat hat dem Schwimmverein Cannstatt die städtische Mombachquelle in Cannstatt zur Schaffung einer Badeanlage auf Kosten des Vereins überlassen, mit der Verpflichtung, das Schwimmbad zu bestimmten Zeiten den Schulen zur Verfügung zu stellen und den niederen Teil desselben als Plantschbecken von den Kindern benützen zu lassen. Der Stadt steht das Recht zu, den Vertrag mit dem Schwimmoerein jederzeit rückgängig zu machen und das Bad ohne Ablösungszwang selbst zu übernehmen.
Obertürkheim. 19. Juli. Opfer der Mordtat. Der am Sonntag nacht von dem geschiedenen Bauarbeiter Friedrich Messerschmied in den Unterleib gestochene Schreiner Wilhelm Neffle von Obertürkheim ist seinen Verletzungen erlegen. Dem Gewerbefachlehrer Lieb, der in fraglicher Nach! ebenfalls von Mefserschmid gestochen und schwer verletzt wurde, geht es besser.
Aus dem Lande
Asperg OA. Ludwigsburg, 19. Juli. Gefangenen- «hruny auf dem Asperg. Auf Hohenasperg hatte ein krimineller Gefangener, der seine 13. Strafe abzusitzen hat, Geburtstag. Der Jubilar bekam einen Blumenstrauß mit herzlichen Glückwünschen zugesandt. Außerdem fanden sich etwa 15—20 Sänger eines Gesangvereins ein. die dem
Gefangenen ein Stündchen brachten. Die Sängerschar hat für ihre Leistungen 50 Mark bekommen.
Marbach. 19. Juli. Zur Landw. Ausstellung in Marbach. In den nächsten Tagen wird in allen Gemeinden des 5. Landw. Gauverbandes und weit darüber hinaus das Plakat erscheinen, das zum Besuch der Landw. Ausstellung in Marbach vom 13 bis 16. September einladet. Der künstlerische Entwurf stammt von Gewerbeschulrat K e e- f e r-Marbach. Die Herstellung geschah im Fünffarbendruck. Auf blauen Feld befindet sich eine große, streng stilisierte und das ganze Plakat beherrschende goldene Aehre als Hauptsymbol der Landwirtschaft und als das wahre Gold der Erde. Hinter der Aehre befindet sich ein bunter Früchten- kranz, ebenfalls in strenger Stilisierung in Farbe und Form, jedoch hinter der Aehre zurücktretend, als weiteres Symbol der Landwirtschaft. Diesen beiden Symbolen stark untergeordnete sind an den vier Ecken des Plakats noch kleinere Embleme angebracht, die sich auf die Landwirtschaft (Saar und Ernte unten) und aus die ausgestellten Tiere (Kleinvieh, Pferde und Zuchtvieh oben) bezeichnen. Das Plakat fällt angenehm ins Auge. Hoffentlich trägt es mit dazu bei, daß die Ausstellung den verdienten Massenbesuch erzielt.
Tübingen, 19. Juli. Von der Universität. Der Professor der Finanzwissenschafi und des Steuerrechts, Finanzminister a. D. Dr. Theodor Pistorius, tritt mit Semesterschluß von seinem Amt als Dozent der Universität zurück. Dieser Rücktritt des jetzt 67 Jahre alten, in weitesten Kreisen beliebten und geschätzten Hochschullehrers bedeutet für Tübingen einen schweren Verlust. Professor v. Pistorius stammt aus Tübingen. Er war Finanzminister von 1914 bis 1918. Nach dem Krieg wurde er Hochschullehrer. Jetzt wird er sich nur noch seiner Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule und an der Verwaltungsakademie Stuttgart widmen, wo er ohnedies seinen Wohnsitz hat.
Rottenburg, 19. Juli. Ein Konkurs, der Aufsehenerregt. In Ofterdinqen OA. Rottenburg erregt der Konkurs des Eisenhändlers Ä- St. berechtigtes Aufsehen. Wie die Rottenburger Zeitung hört, sollen die Passiven etwa 90 000 Mark betragen, denen im günstigsten Fall 12 000 bis 15 000 Mark Aktiven gegenüberstehen. Da der in Konkurs Geratene gleichzeitig Rechner der Darlehenskasse in Ofterdingen war, beriefen die Mitglieder der Darlehenskasse eine außerordentliche Versammlung ein. Der mit der Prüfung betraute Revisor erstattete einen Bericht, dem zu entnehmen war, daß der Rechner bei der Kasse einen zum größten Teil ungedeckten Kredit von etwa 32 000 Mark für sich in Anspruch genommen hat, so daß ein großer Teil der Summe für die Kasse als verloren gilt. Auch eine Anzahl Bürger, die dem Rechner zum Teil Blankowechsel unterzeichnet haben, haben wesentliche Vermögensoerluste zu gewärtigen.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 20. Juli 1929 Es gibt noch eine größere Liebe als die nach dem Besitz des geliebten Gegenstandes sich sehnende: Die die geliebte Seele erlösen wollende. Und diese Liebe ist so göttlich schön, daß es nichts Schöneres auf Erden gibt.
Morgenstern.
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Dienstnachrichteu.
Der Herr Staatspräsident hat je 1 Lehrstelle an der evang. Volksschule in Möttlingen OA. Calw dem Lehrer Wilhelm Wagner in Bösingen OA. Nagold; Wenden OA. Nagold dem Amtsverweser Karl Wörner in Nufringen OA. Herrenberg übertragen.
Unter wessen Gericht
Ihr denkt, wir leiden im großen Gericht —
Ach ihr Fremden alle, ihr ahnt es ja nicht,
Wie dunkel die Wege sind, die wir gehen,
Ihr habt nicht in Deutschlands Alltag gesehen,
In den Alltag des Volkes, das einmal gekannt Ein im Sonnenschein liegendes Vaterland.
— Ihr Fremden alle könnt ja nicht wissen.
Was es heißt: Besiegt, entrechtet, zerrissen.
Von grausamen Sklavenhaltern bedroht.
Und der Mißklang: Teurung und tägliches Brot Ihr ahnt nicht, wie der in die Ohren uns gellt.
Was es heißt um eine versunkene Welt Zu traueren, in der sehr reich wir gegangen,
Was es heißt um heilige Werte zu bangen,
Die dem Deutschen nicht dürfen verloren gehen Ach nein, das alles, ihr könnt's nicht verstehen!
Und wie wir stündlich mit kleinlichen Dingen,
Mit der Armut des Lebens müde uns ringen Und möchten ihn endlich von uns streifen Den Druck. Ihr könnt das niemals begreifen.
Wir tragen viel schwerer ja als ihr denkt.
Und doch, uns wird sehr großes geschenkt:
Eine heilige Liebe sich zu uns fand — Wohl hält sie Gericht überm deutschen Land Ueber uns. Doch Liebe kann niemals verderben.
Gott ist uns nahe, wir werden nicht sterben.
Und der Feind, er schlägt, doch zerschlägt er uns nicht. Wir stehen unter Gottes Gericht.
M. Feesche.
Württ. Bolksthealer
»Heimat" von Sudermann
Man hat Sudermann eine Zeit lang allen Ernstes für den Retter des deutschen Dramas gehalten. Er ist es nicht geworden, noch gewesen. Er ist zwar ein Theatraliker reinsten Wassers, ein Dramatiker, der seine Szenen wirksam vorbereiten und aufbauen kann, der Spannung zu erregen versteht und packende, kräftig einschlagende Aktschlüsse schreibt. Aber es kommt in der Dramatik nicht nur auf die Freude am Stoß und Knall an, sondern wesentlich auch auf die seelischen Inhalte, mit denen diese packende Szenen gefüllt werden. Und da ist es bei Sudermann nun häufig so: er baut eine Handlung auf, aus der er einen Konflikt herausgestaltet, einen spannenden Konflikt zwischen zwei gegensätzlichen Anschauungen oder Menschen, aber auf einmal werden Kompromisse geschlossen, es ist, als ob die kämpferischen Gegensätze gar nicht gewesen wären und das Stück, das konsequenter Weise mit einer tragischen Lösung hätte enden müssen, geht friedlich aus oder bekommt einen Verlegenheitsschluß, der sich gar nicht aus dem Verlauf der Handlung ergibt. So haben alle seine Stücke einen zwiespältigen Charakter: gute, auch dichterisch ansprechende Szenen wechseln mit verlogenen, kitschigen, lebensvoll und eindringlich gestaltete Menschen mit unwahren, unerträglichen Kulissenge
schöpfen. Kurz: Sudermann ist der gewandte Vermittler zwischen Altem und Neuem, zwischen der alten theatralischen Kunst und Technik und der neuen des Naturalismus.
In der „Heimat" ist die einst verstoßene Tochter eines verabschiedeten Oberstleutnants, der ganz in den Ehrbegriffen und strengen Ansichten seines Berufs lebt in di- Vaterstadt zurückgekehrt. Auf die Bitten der Mutter und Schwester, sowie der Freunde erfolgt eine Art Versöhnung und sie wohnt im elterlichen Hause. Aber bald offenbaren sich die Gegensätze. Auf der einen Seite: der Vater mit seinen strengen Ehrbegriffen, die aber doch in ihrer Starrheit manchmal übertrieben und unecht wirken. Auf der anderen Seite: Magda, die berühmtgewordene Sängerin, — vor Jahren aus dem Elternhaus gewiesen, weil sie sich dem Willen des Vaters nicht beugen wollte, zuerst unschuldig, dann aus Liebe schuldig geworden, durch diese Schuld aber ein freier, selbständiger Mensch geworden, der in liebender Sorge für das Kind aufgeht und in der Kunst Glück und Größe findet.
Diese Gegensätze vertragen sich nicht. Aber das Schlimme ist es nun, daß Sudermann diese Gegensätze gar nicht konsequent durchführt und zum richtigen Ende führt. Magda predigt mit großen Worten das Recht der freien Mutterschaft, das Glück der liebenden Mutter, das. i Erößerwerden durch die Schuld. Aber sie predigt es eben ' nur, während ihr Handeln aus ganz anderen Dingen besteht. Was tut sie eigentlich im Stück? Sie spielt sich als die berühmte Künstlerin auf, die mit einem Gefolge von Dienerschaft reist, der das Publikum zujubelt, die so vielerlei Launen und Stimmungen hat. Die Auseinandersetzung erfolgt dann doch und das Interesse wird wieder von den Nebensächlichkeiten auf die Hauptsache gelenkt. Ihr früherer Geliebter, der Vater ihres Kindes, der geschniegelte, aalglatte Regierungsrat von Keller kommt ins Haus. Er hat sein früheres Leben aufgegeben, weil es seiner Karriere im Wege steht. Seinem ehrgeizigen Streben gilt auch die Anknüpfung mit Magdas Vater, dem Oberstleutnant. Dieser merkt etwas von der Sache, stellt seine Tochter und Keller zur Rede und verlangt Wiederherstellung ihrer Ehre durch Heirat. Da begehrt Magda auf: diesen Schuft soll sie heiraten, der sie im Elend sitzen ließ, sie, die sich dann aus eigener Kraft über Wasser hielt, und emporgearbeitet hat. Sie. die freie, selbständige Künstlerin. Doch der Vater verlangt es und sie hängt schon noch mit einem Teil ihres Herzens am Elternhaus, an der Heimat, Aber — so folgert sie weiter — was hat mir die Heimat eigentlich gegeben? Hat sie mich nicht ausgewiesen und mir alles genommen. Der Vater fordert sofortige klare Entscheidung: entweder Heirat oder sie und er werden nicht mehr lebend das Zimmer verlassen. Da schleudert es ihm Magda ins Gesicht: „weißt Du überhaupt, ob ich seiner noch würdig bin. ob er der einzige war? Der Vater schreit „Dirne", erhebt den Revolver — da streckt ihn ein Schlaganfall nieder.
Auch in der „Heimat" zeigt sich Sudermann als der kluge Vermittler zwischen alter und neuer Kunst, als der blendende Dramatiker, dem allerdings die Tiefe, Wahrheit und Folgerichtigkeit des Inhalts vielfach fehlt. Dazu kommt noch, daß uns Heutigen diese Konflikte und dramatischen Motive, die seine Zeit in Spanung und Erregung versetzten nicht mehr allzuviel zu sagen haben. Jedenfalls kann nur eine ganz ausgezeichnete Aufführung aus dem Stück wirklich etwas machen. Sie steht und fällt mit der Rolle der Magda. Die gestrige Darstellerin dieser Rolle aber hatte dafür fast nichts einzusetzen, was sie befähigen würde, diese Rolle einigermaßen befriedigend durchzuführen. Eine solche Magda darf man auch dem anspruchslosesten Publikum nicht zu bieten wagen. Mehr wollen wir nicht sagen. Die Leistungen einiger anderer Darsteller waren recht befriedigend: Josef Mangold als der Oberstleutnant und Hermann Mangold als Keller.
Lachen, Lachen, ist morgen die Parole im Theater, wird doch der große Lustspielschlager „Der M e i ster- boxer" von Carl Mattern gegeben, der im Schauspiel- ! Haus Stuttgart über 50 Aufführungen erlebte, und stets die größten Heiterkeitserfolge erzielte. — Es soll ja so gesund sein, sich ab und zu halb tot zu lachen. — Nachm. 3 Uhr: Kindervorstellung „Max und Moritz".
Seltene Pflanze
Im Seminar hat man zur Zeit den seltenen Anblick ! von 3 blühenden Vucca reeurva renckuia. An über 1 Meter hohen Vlütenstengeln sind an 15 bis 20 kleinen Zweigen etwa 200 bis 250 8—10 Zentimeter große weiße, wie Porzellan aussehende Blumen. Die Pflanzen selbst sind ungefähr 26 Jahre alt.
„Unsere Feierstunden"
Am brandenden Meer über dem die Sonne blutrot untergeht, steht ein hageres Weib, starr in die Ferne blickend und verzweifelnd die Hände ringend. Ihr trauriges Geschick, das sie so weit trieb, erzählt in schlichter Kürze die Erzählung: „Das war auf Usedom . ." von Johanna de Haas. Außerdem bringt die vorliegende Nummer unserer Vilderbeilage den gewiß unerwarteten, überraschenden Schluß der Erzählung „Thomas Altenhubers zweite Frau" und eine ermahnende Plauderei „Herzhafte Lebensauffassung". Die Bilder überraschen wieder durch ihre Vielseitigkeit. Da sehen wir unter anderem: Das modernste Krankenhaus Europas in Regensburg — Die erste transportable Flugzeughalle — Der wandernde Fernseher — Europas größtes Schiffshebewerk im Bau — Ein Bild von der soeben er- öffneten Großen Ruhrländischen Gartenbauausstellung. Und wie gefällt Ihnen das Titelblatt „Zwei kleine Wasserratten am rauschenden Ostseestrand"?
Der Vereinigte Lieder- und Sängerkranz Nagold veranstaltet morgen Sonntag Nachmittag eine Gesellige Zusammenkunft im Garten des Easthoss zur „Linde" mit Eesangsvorträgen und Spielen für die Kinder.
Wildberg, 19. Juli. Vom Turnverein. Wenige Tage trennen uns noch von dem 42. Landesturnfest in Hen- bronn, bei welchem sich der hiesige Verein mit einer Riege am Vereinswetturnen beteiligt. Schon seit enngen Wochen herrscht lebhaftes Treiben auf dem Turnplatz und hat unser hochverdienter Ehrenturnwart ^
ter tatkräftiger Mitwirkung des Turnfreunds Ludwig Dieterle Mühe und Arbeit nicht gescheut, den Turnern die nötigen Unterweisungen zu diesem Vereinswettstre zu erteilen. An zwei Barren treten die Turner für UM - bergs Ruf ein und ist die Beteiligung auf.dem Land - turnfest um so erfreulicher, da durch die erngeschrani Verhältnisse im Turnen, besonders des ganzen StM,ran-