Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter*

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-es zur Winterszeit, ein großer Fleiß und Wille erfor­derlich war.

Alkensteig. 19 Juli. Brand. Gestern schlug der Blitz ^ auf dem Helle in die mit Heu gefüllte Scheune des Karl- Bauer von hier, jetzt in Eninaen wohnhaft, und zündete. Trotz raschen Eingreifens der Feuerwehr brannte sie voll­ständig nieder. Die Scheuer ist von Metzgermeister Lörcher und Gerbermeister Eduard Buob gepachtet.

Bericht über die Gemeindcratssitzung vom 17. Juki 1929.

In der Vausache des Hermann Lenk, Bäckermeisters hier nimmt der Eemeinderat Kenntnis von einem Beschluß des Be­zirksrats, nachdem der Letztere die vom Eemeinderat beschlos­sene Aenderung der Baulinie am Gasthaus zum Schiff geneh­migt und die Einsprache des Vankkaßiers Vurahard als unbegründet abgewiesen hat. Ferner wird ein Erlaß des In­nenministeriums bekannt gegeben, nach welchem die von W. Helle, Kraftwagenvermieter hier nachgesuchte Genehmigung zum Weiterbetrrieb der Kraftfahrlinie Altensteig-Na- gold an Sonn- und Festtagen, bis 31. Juli 1933 erteilt wurde. — Frau Blumenwirt Pfeifle Witwe hat die Stadtgemeinde für einen im letzten Winter wegen Glatteis auf der Blumen­straße erlittenen Unfall haftbar gemacht. Der Eemeindeversiche- rungsverein, bei welchem die Stadtgemeinde gegen Haftpflicht versichert ist, hat jedoch eine Haftung der Stadtaemeinde für den Unfall nicht anerkannt, da festgestellt ist, daß die Stadt die Blumenstraße am Unfalltage vorschriftsmäßig gestreut hat. Die Ansprüche werden daher als unbegründet äbgewiesen. — Die Verträge der Stadtgemeinde und der städtischen Sparkasse mit den Empfängern städt. Baudarlehen werden unterzeichnet. —

Die Akkumulatorenbatterie im städt. Elektrizitätswerk ist unbrauchbar geworden und soll als Altmaterial verkauft wer­den. Das Angebot der Fa. N. Strauß, Eifenhandlung in Cannstatt erscheint als das günstigere, weshalb das Altmate­rial an dieselbe abgegeben wird. — Friedrich Hennefarth, Silberarbeiter hier, hat Antrag auf Gewährung eines Dar­lehen durch die Landesversicherungsanstalt gestellt zum Erwerb eines Wohnhauses (Kellierhaus) beim Krankenhaus des Frie­drich Wackenhut, Zimmermeisters. Zu dem Antrag wird neben der Eintragung einer erststelligen Hypothek auf dem Baugrundstück die selbstschuldnerische Bürgschaft durch die Stadtgemeinde für das Darlehen übernommen. — Bernhard Theurer, Staatsstratzenwart i. R. und Jakob Stümpert, Pflasterer bitten um käufl. Ueberlassung der Parz. Nr. 210:

6 Ar 37 Quadratmeter an der Hafnersteige, oberhalb des Bild­hauer Braunschen Anwesens, um darauf ein einstöckiges Wohn­haus zu erstellen. Dem Gesuch wird, da der Wohnun^bau möglichst gefördert werden soll, stattgegeben, bei einem Preis von 250 RM. pro Quadratmeter. — In den nächsten Tagen werden 2 Eisenbahnwagen zur Unterbringung von Mietern, die ihren Mietzins nicht bezahlen, hier eintreffen. Es ist be­absichtigt, dieselben zwischen der Wasserstubbrücke und dem Schuttablagerungsplatz aufzustellen.

Licbenzell, 18. Juli. Eine Sommer-Singwoche fand im Monbachtal bei Bad Liebenzell vom 8 . bis 14. Juli mit 90 Teilnehmern und Teilnehmerinnen statt. Während bei früheren Singwochen die Lehrerschaft einen Wesentlichen Anteil stellte, kam diesmal, ganz wie beab­sichtigt, die Hauptbeteiligung aus der Geschäftswelt. Den in Handel und Industrie tätigen Menschen sollte in er- > ster Linie das Tor geöffnet werden, das in die Welt des Liedes und der Seele Hineinführt. Wer in dem harten Daseinskampf dieser Tage seine Kräfte und seine Zeit verbrauchen muß, braucht am aller ehesten die innere Be­lebung und Erhebung, die das neue Singen mit seinem unvergänglichen Liedgut bieten will. Der Erfolg hat alle Erwartungen erfüllt. Das Abschlußsingen fand am Samstag, dem 13. Juli, in Pforzheim in Verbindung mit dem Wochenend-Gottesdienst in der alten ehrwürdigen Schloßkirche statt unter zahlreicher Beteiligung der Ee-

I meinde. Am Sonntag morgen wirkte die Singschar mit mehreren Liedvorträgen beim Gottesdienst in Bad Lie­benzell mit und sang hernach noch eine Reihe Volkslie­der auf dem Platz neben der Seebrücke. Der übrige Teil des Sonntagsvereinigte die Sommer-Singschar mit vie­len herbeigeeilten Teilnehmern früherer Singwochen im Monbachtal zu einem festlich-fröhlichen Singtal. Die Singleitung lag wiederum in den bewährten Händen von Stadtpfarrer Walter Kiefner.

Leaenpfronn OA. Calw, 19. Juli. Blitzschlag. Gestern vormittag ging ein schweres Gewitter über der Gemarkung nieder. Im Nu waren die Straßen und Gassen des Ortei­in Bäche verwandelt. Der Blitz schlug, ohne zu zünden, in die Scheuer des Landwirts Jakob Seeger. Der angerichtete Scha­den dürfte etwa 250 RM. betragen.

Vürkt. Landeslheaker

kleines Haus — Operetkcnspielzeit, Sonntag, 21 . Juli: Ein Walze, .raum von Oscar Strauß. Montag, 22. Juli: Ein Walzertraum. — Dienstag, 23. Juli: Ein Walzertraum. — Mittwoch, 24. Juli: Ein Walzertraum. — Donnerstag: 25. Juli: Die Csardas-Fürstin von Emmerich Kalman. — Freitag. 26. Juli: Die Csardas-Fürstin. Anfang je abends 8 Uhr.

Spork

Rückkehr der „Sverige" nach Grönland. Das schwedische Flug­zeug „Sverige", das am Donnerstag um 11.18 Uhr Greenwicher Zeit in Richtung Labrador gestartet war, um 1 Uhr mittag wegen dichten Nebels nach Jvigtut (Grönland) zurückgekehrt.

Empsangsveransiaitungen sür die „Bremen". Die Erstfahrt der „Bremen" wird in Neuyork mit größtem Interesse verfolgt. Die Blätter berichten ausführlich über den Verlauf der Fahrt. Das Schiff wird bei seiner Ankunft in der Ouarantänestation van einem städr. Empfangsausschuß begrüßt werden. Bürgermeister Walker wird am Dienstag nachmittag das an Bord der „Bre­men" befindliche Flugzeug auf den Namen ..Neuyork" taufen.

Handel und Verkehr

ÄonjunktureiilwiMunst

Beschäftigung, Erzeugung und Umsatz sind, wie das Deutsche Institut für Konjunkturforschung mitteilt, in einzelnen Industrie- zweigen in den letzten Monaten gestisgen. (Die Gesamt» beschäftigung liegt aber immer noch unter dem Stand vom Herbst 1928). Insbesondere hat sich die Nachfrage nach Produk­tionsmitteln erhöht: zum Teil aus dem Inland (Nationali- f sierungsbedarf, Ausbau neuer Industrien, Reichsbahnaufträge usw.), zum größeren Teil jedoch aus dem Ausland (fortschrei­tende Industrialisierung der ausländischen Volkswirtschaften). In den Verbrauchsgüter-Induftrien ist die Abwärtsbewegung zum Stillstand gekommen. Die Lagerhaltung im Einzel­handel dürfte verhältnismäßig gering sein, da die Auftragsertei­lung schon seit Monaten kaum über den laufenden Bedarf hinaus- ging. Die Bautätigkeit ist zwar etwas geringer als im Borjahr; trotzdem ist sie immer noch verhältnismäßig hoch, so daß vielen Industriezweigen ein gewisses Beschästigungsminimum ge­sichert ist. Der Ausbau mancher Industriezweige (Kunstseide-, Grammophon-, Radio- und chemische Industrie), der zum Teil

Samstag, 20. Juli 1929.

direkt (Auslandanleihen) oder indirekt (Beteiligung, Interessen­gemeinschaften usw.) mit Hilfe von Auslandkapital erfolgt, wirkt auch für die Gesamtwirtschaft anregend. Auf der anderen Seite hält auf dem inländischen Kapitalmarkt die Verknap­pung weiter an. Wichtige ausländische Kreditmärkte sind eben­falls angespannt. Soweit langfristige Kredite überhaupt aufgebracht werden können, werden sie zu einem großen Teil vom Baumarkt aufgesaugt, da hier der Kreditbedarf besonders groß und dringlich ist. Die kurzfristige Finanzierung ist nach Wegfall der Hemmungen vom Devisenmarkt her zwar etwas er­leichtert. Die hohen Geldsätze und die große Beanspruchung der Notenbanken zeigen ober, daß der Bewegungsspielraum recht eng ist. Eine größere Geschäftsbelebunq müßte daher in hohem Grad durch Selbstfinanzierung der Wirtschaft getragen werden. Die; würde eine starke Ausweitung des Wechselumlaufs und dement­sprechend eine Erböhung der ilnlicherbeitsmomente in der Wirt­schaft nach sich ziehen. Der Wechselumlauf verharrt in Nähe seines bisherigen Höchststands von rund 1114—12 Milliar­den RM. Konkurse, Wechselproteste und Vergleichsverfahren liegen nur wenig unter ihrem hohen Stand vom Frühjahr dieses Jahrs. Die Liquidität der Kesamtwirtschaft hat sich also nicht wesentlich gebessert.

Stuttgarter Börse, 19. Juli. Das Geschäft an der heutigen Börse schrumpfte noch mehr zusammen: die Tendenz war schwächer und die Kurse bröckelten weiter ab. Die Börse schloß schwach.

Württembergische Bereinsbank Filiale der Deutschen Bank.

Märkte

Pforzheimer Schlachlviehmarkt. Auftrieb: 2 Ochsen, 1 Kuh, 3 Rinder, 4 Farren, 55 Kälber, 2 Schafe, 9 Schafe. Preise: Kälber 2. 81-84, 3. 75—79 ^(.

Biehpreise. Backnang: Farren 250—400, Ochsen und Stiere 355—800, Kühe 360—530, Rinder und Kalbinnen 215—600. — Biberach: Farren 220—320, Ochsen 450—760, Kühe 400—650, Kalbeln 650—880, Jungvieh 180—350. — Rottweil: fette Ochsen 1400—1800. Ansetzlinge 900—1100, trächtige Kühe 480—670. Wurstkllhe 290—400, trächtige Kalbinnen 550—750, Jungvieh 160 380, Kälber 90—100

Sch: preise. Backnang: Milchschweine 33—55. — Biberach:

Läufer 110, Milchschweine 40—64. — Ehingen a. D.: Ferkel

40-^55, itterschweine 260—320. — Echlerdingen a. F.: Läufer 70—100, Milchschweine 40—50. — Heilbronn: Milchschweine 45 bis 60, Läufer 90. — Rollweil: Milchschweine 42—55. — Spai- chingen: Milchschweine 45—55. — Wangen i. A.: Ferkel 45—55

Aruchtpreise. Winne-'den: Weizen 12.80—13.20, Haber 11 bis 11.40, Dinkel 9.50—10. loggen 11.50—12, Gerste 11—11.50

Stuttgarter kartosselmarkt (auf dem Leonhardsplatz). Zufuhr 120 Ztr. Preis 3.50—4.10 für I Ztr.

Wetter sür Sonntag und Montag Ueber dem Kontinent liegt noch ein Hochdruck. Für Sonntag und Montag ist vorwiegend heiteres und trockenes, aber zu Ge­wittern geneigtes Wetter zu erwarten.

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