Seite 4 — Nr. 151

Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"

Montag» 1. Juli 192g.

Letzte Nachrichten

Furchtbareg Flugbootunglökk aus dem Bodensee

Lindau. 30. Zum.

Am Samskag nachmik ag um 6 Ahr Überschlag sich bei der Landung auf dem Bodensee zwischen Bad Schachen und Lindau ein Flugboot des Bodensee-Aerolloyd. Der Pilok und 4 Fluggäste sind ertrunken.

Die Süddeutsche Lufthansa teilt mit: das Unglück habe sich dadurch ereignet, daß der Pilot, der in westlicher Richtung bei glatter See nach einem Rückflug landete, von der Sonne stark geblendet wurde. Dadurch verschätzte er sich beim Abfangen der Maschine.

Zu dem schweren Flugbootunglück auf dem Boden­see werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Das Flugboot ist mit derartiger Wucht auf das Wasser aufge­schlagen. daß sich der Vorderteil mit dem Motor vom Rumpf getrennt hat. Es war nur mit großer Mühe möglich, zwei der Fahrgäste aus dem Rumpf des Flug­zeuges herauszubringen. Kaufmann Wüster hatte schwere Quetschungen an der Brust erlitten, während Apo­theker Fierley fast unverletzt geblieben ist. Die beiden Frauen der Geretteten konnten vom herbeigeeilten Motor­schiff der Landespolizei nur noch als Leichen geborgen werden. Die Leiche des Flugzeugführers Zinsmeier konnte bis zum Sonntag nachmittag noch nicht geborgen werden. Man nimmt an, daß sie sich in dem abgetrenn­

ten Teil des Flugzeuges befindet. Das Unglücksflugboot pellt eine Verbesserung des alten Delphintyps dar und konnte alle Fluggäste fassen. Es war das dritte der zu Rundflllgen über dem Bodensee verwendeten Flugboote des Bodensee-Aero-Lloyd.

Zwei Todesopfer bei einem Explosionsungliick.

Duisburg, 30. Juni. In der AE. für Steinkohleverflüs­sigung in Duisburg-Meiderich entstand am Samstag abend in der großen Halle, in der die Reaktionsgefässe aufgestellt sind, in dem sogenannten Druckraum durch das Schweißen eines Rohranschlusses eine Explosion. Der Luft­druck war so stark, daß Stücke des aus Wellblech und Glas bestehenden Hallendachs in die Luft gewirbelt wurden. Ein mit dem Ablesen der Druckuhren beschäftigter Di­plom-Ingenieur trug so schwere Verletzungen davon, daß er kurze Zeit nach seiner Einlieferung in das Kranken­haus verstarb. Bei den Aufräumungsarbeiten wurde dann noch die Leiche eines Arbeiters gefunden, sodaß das Unglück zwei Todesopfer gefordert hat.

Hendel und Berkehr

Frachtermäßigung für natürliches Mineralwasser. Mit Gül­tigkeit vom 27. Juni 1029 ist auf der Deutschen Reichsbahn der Ausr-ahmetarif K 130 für natürliches Mineralwasser in Kraft ge­treten. Der Tarif gilt von Bad Ditzenbach, Bad Teinach, Bad Ueberkingen. Endersbach und Jmnau nach allen Bahnhosen der Deutschen Reichsbahn mit einer Ent­

fernung bis zu 300 Kilometer. Der Tarif ist gebunden an die Auslieferung einer Mindcstmenge von 8000 Tonnen innerhalb 368 aufeinander folgenden Tagen. Die Ermäßigung beträgt durch­schnittlich 43 Prozent.

Der Würlr. Kreditverein ?l -G. in Stuttgart legt vom 26. Juni wie aus dem Anzeigenteil ersichtlich ist, in der Zeit vom 26. Juni bis 16. Juli 1929 GM. 2 000 000 — reichsmündelsichere 8prozen- tige Goldhypotheken-Pfandbriefe zum Vorzugskurs von 96,75 Proz. zur Zeichnung auf.

Ein Konkurs. Ueber das Vermögen des Alexander Greiner, Inhaber des Restaurant-Kaffees und Konditorei Königin Olga­bau in Stuttgart, Olgabau, ist seit 28. Juni 1929 das Konkurs, verfahren eröffnet. Rechtsanwalt Dr. Schaudt in Stuttgart wurde zum Konkursverwalter ernannt.

Hamburg-Amerika-Linle. Der chapagdampfer „New Dort", der am 14. Juni von Cuxhaven abgefahren ist, ist am 24. Juni, 8.30 Uhr abends, wohlbehalten in Neuyork eingetrossen. '

Märkte

viehpreise. INunderkingen: Pferde 800, Farren 303— 680» Ochsen 830—750, Kühe 250—450, Kalbinnen 440—750, Rinder 170 bis 396 RM. d. St.

Schweinepreise. Gaildorf: Milchschweine 55—60. — Munder- kingen: Mutterschweine 245—300, Läufer 80—100, Ferkel 45—5?» — Nürtingen: Läufer 80—100. MPchschweiue 33- 65 RM. d. St.

Detter

Unter dem Einfluß des westlichen chochdi»-??. der nach Osten vo...ickt, ist sür Dienstag vielfach heiteres und trockenes Wetter zu erwarten.

Amtliche Bekanntmachung. Hintere Leuchtzeichen der Räder.

Nach der Verordnung vom 27. April ds. Js. (R. E. Bl. I S. 88) muß vom 1. Juli 1929 ab je­des Rad (zweirädriges Kraft- und Kleinkraft­rad sowie Fahrrad) bei Dunkelheit oder starkem Nebel mit einem Hinteren Leuchtzeichen (Schluß­licht oder Rückstrahler) von gelbroter Farbe ver­sehen sein. Dieses Leuchtzeichen, dessen wirksamer Durchmesser nicht größer als 5 Zentimeter sein darf, muß an der Rückseite des Rades angebracht und darf niemals verdeckt sein. Das Leuchtzeichen muß bei Dunkelheit auf eine Entfernung von 150 Meter in einem Streuwinkel von je 30 Grad nach beiden Seiten von der Längsrichtung des Rades aus deutlich erkennbar sein.

Ein Rückstrahler muß mit dem Prüfzeichen, außerdem mit dem Namen und Wohnort des Her­stellers — bei ausländischen Herstellern der Deut­schen Hauptvertretung — versehen sein.

Der Führer ist dafür verantwortlich, daß sich das Hintere Leuchtzeichen in vorschriftsmäßigem Zustand befindet.

Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft.

Nagold, den 8. Juni 1929. 2091

Oberamt: Baitinger.

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Otto Hummel Maria Hummel

geb. Sauer

Vermählte

Gültlingen Wildberg

Juni 1929

2771

stillu.Vv1.-Vvrvü» stlsgolü

Der Verein beteiligt sich an dem Kriegertag am 7. Juli in Wart. Anmeldung hiezu bis Mittwoch bei Kamerad Heller wegen Bestellung des Autos erbeten.

Ferner beteiligt sich der Verein mit einer Fahnen­gruppe an dem Bezirkskriegertag in Calw am l4. Juli. Meldung der evtl, daran teilnehmenden Ka­meraden bis Samstag, 6. Juli, bei Kamerad Heller. 1 Der Borstand.

In den nächsten Tagen trifft ein Waggon 3

(Kristall) bei uns ein und bitten wir unsere Mitglieder um rechtzeitige Vorbestellung.

e. k. m. d. ll.

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X / Hrrausgegeben von der Gesellschaft der Freunde de» württembergischen Lande«amt» für Denkmalpflege ^ Schriftleitung: August Lämmle

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Ergänzung zum Sommerfahrplan des „Gesellschafters*

Ausschneiden!

Fahrplan der Autolinie Gärtringen-Deckenpfronn-Gültlingen-Wildberg.

8.00

5.40°

«« 2 » ZS

— Z 555° 8.45 11.40°"

— " 6 10" 9.04 11.50-2

14.05g, — 20.12« 20.12g, D ab Wildberg . . . an ^

14.20Z — 20.27ff 20.27Z 7 ab Gültlingen . . ab

14.35» 17.00 20.40§ 20.42§ ab Deckenpfronn . . ab

" 17.20 - 20.57" -r an Gärtringen . . ab N

5.40

Z § Z an Z,

6.50

6.40

g.« 13.50,, 19.25 - SZ 13.353 19.12 an

5.25° 6.25° 6.30 9.40* 12.10-§ 13.20Z 18.58 21.18 — " 6.10" — 9.25 12.05"« 12.05" 18.38 20.58

*) Auto-Anschlutz nach Stammheim—Calw.

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