Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter"

Samstag, 15. Juni 192g.

Seite 2 Nr. 138

Württemberg

Der neue Kirchenpräsident

Wie bereits gemeldet, wurde Prälat Wurm-Heilbronn zum Kirchenpräsidenten gewählt. Der neue Kirchenpräsi- oent Theophil Wurm ist am 7. Dezember 1868 in Basel geboren, wo sein Vater, der verstorbene Dekan P. Wurm, damals theologischer Lehrer am bekannten Basler Missions, seminar gewesen ist. Sein theologischer Bildungsgang har ihn von Tübingen ein Semester zum Studium nach Berlin geführt. Seit seinem Besuch des ersten nationalökonomischen Kurses des Evangelisch-Sozialen Kongresses im Herbst 1893 N er mit der evangelisch-sozialen Bewegung eng verbunden. Nach kurzer Vikarszeit in Echterdingen und fünfjähri­ger Stadtoikarszeit an der Friedenskirche in Stuttgart wurde er 1899 in den Dienst der Evangelischen Ge­sellschaft berufen, vor allem zur Organisation der evan- gelischen Arbeit an der weiblichen Jugend. 1901 übernahm er die Stadtmission sowie das Sekretariat der Evangelischen

Gesellschaft. Seine Tätigkeit in der Evangelischen Gesell­schaft war besonders den hilfsbedürftigen, gefährdeten und verlorenen Volksgenossen gewidmet, u. a. war er auch mit Seelsorge in den Gefängnissen betraut.

In den unmittelbaren Dienst der württembergischen Lan­deskirche trat Theophil Wurm im Jahr 1913 als zweiter Stadtpfarrer in Ravensburg und lernte hier aus eige­ner Anschauung die Verhältnisse der oberschwäbischen Dia­spora und die segensreiche Tätigkeit des Gustav-Adolf- Vereins kennen. Im Jahre 1919 wurde er in die verfassung­gebende Landesversammlung, die bekanntlich auch über die Stellung der Kirche im neuen Staat und über den Religions­unterricht an den Schulen grundlegende Entscheidungen zu treffen hatte, als Abgeordneter gewählt. Im Landtag hat «r sachkundig und erfolgreich vor allem auf kulturpolitischem Gebiet mitgearbeitet. Sein politisches Mandat legte er frei­willig nieder, als er im Jahr 1920 Dekan in Reutlingen wurde. Trotzdem anfangs in einem Teil der Gemeinde Vor- urteile gegen den angeblichenReaktionär" bestanden, hat er sich in kurzer Zeit das allgemeine Vertrauen erworben und hat mit Leuten anderer politischer Richtung nicht nur reibungslos, sondern fruchtbar und gedeihlich zusammen- gearbeitet. An der Gründung des Altenheims in Reutlingen war er wesentlich beteiligt. Dem gegenwärtigen Landes­kirchentag wurde er im Jahr 1925 auf Vorschlag der Grupp« 1 zugewählt: 2 Jahre später wurde er Prälat des Sprengels Heilbronn.

> Im Pfarramt wie an führender Stelle hat er sich das Vertrauen der Gemeinden und der Geistlichen erworben. Er steht als eine für die Fragen der Gegenwart und der theo­logischen Wissenschaft aufgeschlossene Persönlichkeit von ern­ster und warmer Frömmigkeit, starkem sozialem Empfinden, eindringendem Urteil, organisatiorischem Geschick und wer­tem Ueberblick in hoher Ächtung.

Amtseinführung des neuen Kirchenpräsidenten

ep. Am Freitag, den 14. d. M., fand um 11 Uhr die feierliche Einführung des neuen Kirchenpräsidenten Theophrl Wurm in sein Amt statt. Präsident Röcker begrüßte ihn und verpflichtete ihn auf das Amtsgelübde. Im Namen des Oberkirchenrats begrüßte Dir. Dr. Müller den Kir­chenpräsidenten. Im Namen der Gruppe I sprach Abg. Fischer. Namens der Gruppe II begrüßte Abg. von Mayer I den Kirchenpräsidenten. Darauf ergriff Kirchen- -räsident Wurm das Wort zu einer wirkungsvollen Ein­führungsansprache. Die freundlichen Begrüßungen lassen ihn hoffen, daß vorhandene Gegensätze zurücktreten werden hinter der Pflicht zur gemeinsamen Arbeit auf demselben Grund evangelischer Glaubensstellung. Sodann gab er dem Gefühl der Gemeinschaft Ausdruck, das Kirchenleitung und Landeskirchentag mit den Kirchengenossen und dem ganzen Volkstum verbindet. Er gedachte des Pfarrstandes, auf dessen innere Einstellung und ganze Amtsführung so v,el ankomme, der Lehrer, der verschiedenen Schulgattungen, der Zahl derer, die in freiwilliger Mitarbeit oder im Haupt­beruf, in Gemeindearbeit und Innerer Mission unermüdlich für da» leibliche und seelische Wohl des Volkes tätig sind. Die Zukunft der Kirche ruhe nicht auf Menschen oder aus Ordnungen, sondern auf der Treue, mit der sie ihrer eige­nen Botschaft nachleben.

Mit herzlichen, zur Einigkeit aufrufenden Worten von Präsident Röcker schloß die bedeutungsvolle Stunde.

Stuttgart. 14. Juni.

Die Aufwertungsansprüche der Heuckel-Donnersmarck- scheu Verwaltung, die erstmals im März 1928 bei den Stutt­garter Terraingesellschaften angemeldet, jedoch erst im April §929 auch im Klageweg geltend gemacht wurden (und zwar bei der Bahnhosplatz-Gesellschast über den Betrag von 1)4 Millionen RM., bei der Industriehof A.G. über di« noch phantastischere Summ«' von 4,2 Millionen RM.) sind von den beiden Hauptgesellschaften nach sorgfältiger Prüfung des Sachverhalts und nach Einholung eingehender Rechtsgut­achten als sowohl aus tatsächlichen wie aus Rechtsgründen völlig unbedründet bereits vor Jahresfrist zu» rückgewiesen worden. Die Gesellschaften sind der festen Ueberzeugung, mit ihrer Ablehnung der eingeklagten Auf­wertungsansprüche auch vor Gericht durchzudringen. Sie

Landwirtschaftsfragen im Landtag

' Im Landtag wurde gestern der Etat des Wirtschaftsmini-

ster. ums mit den Ausschußanträgen angenommen. Abge - lehnt wurde der soz. Antrag auf Streichung des Ministe- riaidirektorposkens sowie der Antrag des Christl. Voiksdien-

stes, an Sonntagen die Postzustellung auszuheben, angenom­men dagegen ein soz. Antrag, der Gemeinde Waldenbuch bei der Zahlung des Bahnkostenbeitrags Stundung und Erleich­terungen zu gewähren.

3m übrigen beschäftigte sich das Haus mit landwirtschaft­lichen Fragen, denn zur Erörterung stand das Kap. 65 (Z e n- 1 ralstelle für die Landwirtsch a f t). Dieses Kap tel ruft seit jeher die Landwirte des Hauses, die sich sonst nicht allzu oft vernehmen lassen, auf den Plan, denn hier fühlen sie ich im richtigen Fahrwasser. Gleich 16 Mitglieder des Hall­es meldeten sich zum Wort, so daß der Präsident um mög- ichste Kürze bat, ein Wunsch, der ihm freilich nicht immer erfüllt wurde. Für die Sozialdemokratie sprach der einzige

Landwirt dieser"Fraktion, der Abgeordnete Fauser. Er begründete einen Antrag auf Schaffung eines Reichsmonopolä für die Ein- und Ausfuhr von Getreide und Mühlenprodukten. Der Abgeordnete Wernwag schilderte in bewegten Wor­ten die Not der Landwirtschaft und wandte sich vor allem Segen die Einfuhr von Gefrierfleisch. Der Abg. Köberle (Z.) wünschte ein Arbeitsrecht für die Landwirtschaft, der Abg. Nassal (Z.) die Deckung des Pferdebedarfs bei der Schutzpolizei aus der württ. Pferdezucht. Dem Abg. Haus­mann (Dem.) war die fremdländische Obsteinfuhr ein Dorn im Auge. Der Abg. Lins (Z.) verlangte eine Stan­dardisierung der landw. Erzeugnisse. Der Abg. Kling (C.V.D.) bezeichnete das Notprogramm der deutschen Re- gierung als sehr erfreulich. Der Abg. Mezger (S.) trat der Behauptung entgegen, daß die Sozialdemokratie den Kleinbauern enteignen wolle. Es sprachen dann noch zahl- reiche Abgeordnete. Morgen wird die Beratung fortgesetzt.

Haben deshalb von vornherein erklären lassen, daß Ver­gleich sv e r h a n d l un g e n nicht in Frage kom­men. Nachdem die Kläger, bezw. ihr Erblasser für das gesamte Gelände des alten Bahnhofs nur wenig mehr als 5 Millionen in Friedensmark und den Rest mit Papiermark im Goldwert von weniger als 50 000 Mark bezahlt haben, wäre es geradezu grotesk, wenn die Kläger, die zu den reichsten Leuten Deutschlands zählen, ihrerseits nun einen in die Millionen gehenden Aufwertungsbetrag ansprechen könnten.

Marbach, 14. Juni. Gefährliches Wasser. Der Neckar führt schon wieder beträchtliche Schlammassen mit sich, die einen Aufenthalt in seinem Wasser nicht zu einem Genuß machen. Schon im letzten Jahr wurde die Beobach­tung gemacht, daß an vielen Stellen des Neckars sich Tau­sende von Blutegeln tummelten. In den letzten Tagen mußte lautL. Z." wieder diese Beobachtung gemacht wer­den, aber während die Länge der Blutegel voriges Jahr etwa 23 Zentimeter betrug, sind in den letzten Tagen bei­nahe ausschließlich solche von 1012 Zentimeter Ausmaß gesehen worden.

Heilbronn, 14. Juni. Besuch des Staatspräsi­denten. Der Staatspräsident Dr. Bolz hat sein Er­scheinen zur Eröffnungsfeier der Käl-chen-Festspiele am 30. Juni zugesagt. Die Eröffnung beginnt vormittags 11 Uhr mit einer Morgenfeier, bei der der Präsident der Dichterakademie, Walter von Molo, die Weiherede der deutschen Dichtkunst halten wird. Sodann folgt ein Fest­mahl im Rathaus, nachmittags Fahrt auf den Wartberg, abends Eröffnungsaufführung.

Tllägerkingen OA. Reutlingen, 14. Juni. Neolithl- scherFund. Aus Anlaß der Wasserleitungsarbeiten fan- den sich in etwa 2 Meter Tiefe etwa 40 StückSchnur­becher", jedoch nicht um ein Skelett gestellt, sondern fast alle gefüllt mit Asche, teilweise mit Knochenresten, die von klei­neren Tieren, Tauben und dergl. stammen. Wahrscheinlich Handel es sich um eine Brandopferstätte, weil die Grube um- und übermauert war mit Tuffsteinen. Die henkellosen, gefälligen Tonbecher gehören alle einem Typ an und sind zweifellos Handarbeit, ohne Glasur, in der Größe nur wenig verschieden.

Lauklingen OA. Balingen, 14. Juni. Ehrenbürger. Der frühere Oberhofmarschall des letzten Königs von Würt­temberg, Gras Alfred v o n S t a u fse n b e r g, der sich nach feiner Zuruhesetzung auf seinem Gut in Lautlingen nieder­gelassen hat, konnte dieser Tage mit seiner Gemahlin, einer geborenen Gräfin Uxküll-Gyllenband, das Fest der silbernen Hochzeit begehen. Die Gemeinde ernannte ihn aus diesem Anlaß wegen seiner Förderung der wirtschaftlichen Interessen der Gemeinde und der wohltätigen Gesinnung der gräflichen Familie zum Ehrenbürger und überreichte ihm eine künstlerisch ausgeführte Urkunde.

Der volkswirtschaftliche Verlust infolge der Kraftsahrunfälle

Nach der letzten amtlichen Statistik vom Jahr 1828 be­trugen im Deutschen Reich die tödlichen Kraftwagenunfälle 1850 und die Krafträderunfälle 425. In der Zwischenzeit haben die Kraftwagen um 80 und die Krafträder um 70 Prozent zugenommen. Die gesamten tödlichen Unfälle sind auf jährlich 4250 gestiegen. Die Zahl der durch Kraflfahr- zeuge im Straßenverkehr verletzten Personen beträgt weit mehr als 100 000. An Zusammenstößen dürften sich durch Kraftfahrzeuge im letzten Jahr mindestens 150 000 ereignet haben. Die 4250 tödlichen Unfälle entsprechen nach dem in Amerika ermittelten Arbeitszeitverlust von 6000 Arbeits­tagen auf einen tödlichen Fall, insgesamt 25 Millionen ver­lorenen Arbeitstagen. In einem Jahr bedeuten die 4250 tödlichen Unfälle 1551250 verlorene Tage. Die durch Kraftfahrzeuge verletzten 100 000 Personen verursachen, wenn man die durchschnittliche Krankheitsdauer nach der Statistik der deutschen Krankenkassen mit 10 Tagen an­nimmt, einen Gesamtverlust von 1 Million Arbeitstagen.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 15. Juni 1828.

Was wir brauchen, das sind Menschen, die Festigkeit und Ueberzeuaungstreue besitzen, Menschen, die eine lleberzegung haben und zu Vieser Ueberzeugung stehen.

Aeschbacher.

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Die Landwirlschaftsschule Nagold

bezw. ihr Leiter, Herr Oekonomierat Ha eck er wird am morgigen Sonntag eine Besichtigung der Wiesen durch­führen, zu der alle Landwirte, aber auch alle anderen, die Interesse am Wiesenbau haben, eingeladen sind. Treff­punkt ist um 2 Uhr in der Vorstadt. (Siehe Anzeige).

Unsere «Feierstunden"

wandern mit dem Titelblatt, anderen Bildern und einer dazugehörenden Abhandlung nach Kanada in den Natio­nalpark bei St. Alberta. Weiter sehen wir: Zur Tausend­jahrfeier der Stadt Meißen, Skagerrak-Gedenktag, Die Grundsteinlegung zum neuen Berliner Funkhaus. 25 Jahre Charlottenburger Waldschule, Der deutsche Flieger Willy Neuenhofen eroberte den Höhenweltrekord u. a. m. Auf der letzten Seite kann man sehen, wo unsere Bananen so schön gelb werden.

über Raume im fr. Postamtsgebäude aufgestellt. Die Miete be- ^ Juli 1929. Die Friedensmiete beträgt 69V RM Die Mieterin verzichtet auf die Dauer von S Jahren, der Ver- mieter auf die Dauer von 10 Jahren auf die Ausübung des ^Oer Mietvertrag wird genehmigt Aus

das Ausschrelben wegen Miete eines Baggers zur Reiniquna des Stausees sind mehrere Angebote eingegangen. Nach Bera­tung erscheint am günstigsten die Anschaffung eines Handbaa- gers und Umbau desselben zum Betrieb durch einen Motor Der Anschaffungspreis beträgt etwa 1700 RM. Schon des öst reren und mit allem Nachdruck wurde vom Eemeinderat ver­sucht Mittel und Wege zu finden um den Stausee wieder in­stand setzen lassen zu können. Durch alle Schwierigkeiten hin­durch wurde nun diese Regelung gefunden und es ist zu hoffen dag der Stausee in Bälde wieder dem Badebetrieb voll und ganz dienen kann. Durch den Umbau des Baggers und durch die Baggerarbeiten entstehen der Stadtgemetnoe nicht uner­hebliche Kosten. Mit Ludwig Schmidt, Schreiner hier wurde über einen 41 Ar großen Acker (Kaufpreis 2600 RM) im Hessenteich am Stadtwald ein Kaufvertrag, welcher heute dem Eeminderat zur Genehmigung vorgelegt wird, abgeschlos­sen. Da das Grundstück im Gebiet der Feldoereinigung '3 liegt wird der Antrag auf Genehmigung mit 5:6 Stimmen zurück­gestellt und beschlossen, noch nähere Erhebungen über die Be­bauungsmöglichkeit des Grundstücks anzustellen evtl, eine Be­sichtigung an Ort und Stelle vorzunehmen. Genehmigt wird der Brennholzverkauf vom 3. ds. Mts. mit einem Erlös von 4877 RM. (Ausbot 4 214 RM.), der Stangenverkauf vom sel­ben Tage mit einem Erlös von 54 RM. Forstm. Mutsch­ler wird ermächtigt, die nicht verkauften Stangen vom Prie­men bestmöglichst unter der Hand abzugeben. Ferner wird der Stammholzverkauf vom 7. ds. Mts. mit einem Durchschnitts­erlös von 104,1 Proz. (Ausbot 96 400 RM.. Erlös 100 400 R.- Mark) genehmigt. Käufer des Stammholzes ist die Holzein­kaufsgenossenschaft Altensteig. Die durch den Staat unter­haltene Strecke der Bahnhofstraße von der Ettergrenze beim Sägewerk Gebr. Theurer bis zum Bahnhof fällt durch die Staubbelästigung besonders unangenehm auf. Das Stratzen- bauamt in Calw teilt nun auf Anfrage mit, daß das Stratzen- stück in Bälde einer Oberflächen-Behandlung unterzogen werde. Die eingereichten Gesuche um Gewährung einer Bei­hilfe zur Ausbesserung von Gebäuden Bedürftiger hat das In­nenministerium genehmigt, unter der Voraussetzung, daß die Stadtgemeinde für ihr Darlehen keine höhere Verzinsung als 5 Prozent fordert und es auf die Dauer von mindestens zwei Jahren gewährt. Gegen die llebernahme der Bedingungen

wird nichts eingewendet d. h. der Zinssatz von 7 Prozent auf 5 Prozent herab und die Dauer der bewilligten Darlehen mit zusammen 350 RM. auf 2 Jahre festgesetzt.

Anschließend nichtöffentliche Sitzung.

Mötzingen, 15. Juni. Rege Bautätigkeit macht sich Heuer entgegen dem vergangenen Jahr bemerkbar. So hat an der Nagolderstraße vor dem Ort Straßenwart Johannes Kapp ein Wohnhaus nebst Scheune erbaut. Bauer Chr. Strähle erstellte für sein abgebranntes Anwesen etwas günstiger placiert an der Hauptstraße einen Neubau, Bauer Gottlob Hiller baute im Schafweg, Gipser Lu­ginsland an der Vollmaringerstraße, Maurer Gott- lieb Hirneisen schuf sich am Mühlweg ein neues Heim und Gemeindepfleger Stotz erstellte an der Bondorfer- stratze ein stattliches Gebäude. Ihnen allen Glück und Se­gen im neuen Heim!

Calmbach, 15. Juni. Verunglückt. Mittwoch nachmit­tag verunglückten 2 auswärtige Arbeiter, die beim Stras- senbau im Kleinenztal beschäftigt waren. Als sie einen Materialzug begleiteten, entgleisten einige beladene Wa­gen, und sie kamen unter diese zu liegen. Schwer verletzt wurden sie hervorgezogen und dann dem Bezirkskranken­haus zugeführt. Die Verunglückten sind E. Elauner aus Eräfenhausen und Christof Schleeh aus Agenbach. Letzterer ist ziemlich schwer verletzt.

Freudenstadt, 15. Juni. Unfälle. Auf der Baustelle der Oberrealschule ereignete sich am Donnerstag ein Unfall durch einen Erdrutsch, der aber glücklicherweise ohne ern­ste Folgen blieb. Durch den langanhaltenden Regen in den letzten Tagen wurde die Erdwand an der Ostseite der Baustelle gelockert und drohte einzustürzen. Heute früh ließ nun die Bauleitung die gefährdete Stelle räumen. Ein Arbeiter H. Herdter wollte noch sein Arbeitsgerät zurückhalten in dem Augenblick, als die Wand einstürzte. H. wurde teilweise unter den Erbmassen begraben, doch konnte er sofort freigemacht werden. Der Verletzte erlitt eine Schädelverletzung, die ihn einige Wochen arbeitsun­fähig macht. Das Pferd des Fuhrm. Laistner scheute und warf den Fahrer vom Wagen herunter. L. kam unter das Pferd zu liegen und erlitt neben Kopf- auch innere Verletzungen. Seine Frau wollte ihm zur Hilfe eilen, kam dabei auch unter das Pferd und zog sich einen Unterschen­kelbruch zu. Beide mußten in das Krankenhaus verbracht werden.

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Unterhaltung und Wissen'

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Hein Biill bei Scapa Flow (Kriegserinnerung) Dieergiebigen" Prügel Uralte Weisheit des Ostens Rund um den Rundfunk