Nagoldcr Tagblatt »Der Eciellichafter

Montag, 3. Juni 1929.

> 3. Juni 1929.

Seite 3 Nr. 127

Stag Abend im Vaterland mit- Richtung er an­in sich Gedanken FamTe machen onnenstrahl zum ren Federn, den >m Mittagessen'!

nie, die Kinder- eit bereiten Hel­landete dann im achmittags ftand »er sondern den auch Turn- und nde uni sich ver- Vcrpfl,Ästungen ltzte nach Loß- Ptoerbandes, der ier. der Reichs- Ausflug in die ! rte der Krieger- ! negertag. Diese unserer Stadt ! »SM frühen Vor- ! iter den Klängen I tcr ihnen kamen > llter dm Rücken k die alten Sol- öfeidm begannt achten'- War auf ruf der Heimfahrt cht' mauchmalein >nd sangesireud'g.

in der Vorstadt,

> verhä tmsmägig Fall ist uns nur sahrer und einer ab?r keine ernste Tagen hat zu- em Wasser ange- i und brän- en zu ^ H mit der großen le Nachen fahren r klingt fröhlicher por, die Paddel­et» Jagd aufein- m zu bringen... lahme lei denen, im rückeln u. auf , na, schw.igen ebend, ein neues oder sind

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unter Vorantritt ler- und Pfeifer- hnliches Ereignis Nachten auch vor- >ie in Anbetracht rsetzten Eintritts­gab die Wirklich- esigen Ortsgruppe ind gern 600 bis :n Bezirk Nagold,

begrüßen, die Saales mit Ha- pultes mit einer cch die schneidigen Veranstalter stan- äner eigenen Ka- >n, es ist so, denn itgen Ausnahmen Unterordnung er- en und machte in uck, so, wie auch mmler- und Pfei- :ses neue Gebilde ortdauernden Be-

chmeyer, eine n ein fester Wille meinverständlicher 3 Stunden dau- aus, der faszinie- ng stehende Platz in erschöpfend das r einige wenige in schönes Vater- tung zu der Schil- inen Reisen durch allem sei es eine kundtut, wie weit erfreuliche Wahr- alsozialismus und naushaltsain mar- twas unrühmliche erenErwachen" viel er beurteilen Bezirk auf diesem achen führe, dann ns verschleiert sei. i das dünne Ende leren Kinder und iassenversammlun- lten. Die Länder- »rdnete Rolle, das eten Berlin ent- der, der arbeitet, n Arbeit wuchere, idner auf das ei- !

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der Judenfrage", sagen, daß man . sondern daß man llen aus Jdealis- msse: Opferbereit- ben für eine Idee >ie S. P. D. lM. ds" aus) und den istuswort" Kriege >er beharret, wird Zeispiel an einem gt, Arbeiter, Dro- itigt würden, und altes Zeichen und !ens gegolten und as Leben ein, nie hrheit, Ehrlichkeit ste in der Mensch­icht mehr viel im f gegen Rom be- seinen Predigten frage. Der größte gewesen, der mit ft habe. Nichtver- he Staatsmänner

hören, über den wienerischen jüdischen Arzt Hilferdinq als Fi- nanzminlster, über den Postminister, der keinen blassen Dunst bei der Uebernahme seines Amtes vom Postwesen gehabt habe, vom verstorbenen Reichspräsidenten Ebert, der vom Landesge- richt des Landesverrates während des Krieges, auf das Todes- stafe steht, für schuldig berunüen wurde, von Rathenau, der ge­sagt, daß die Weltgeschichte ihren Sinn verloren habe, so Deutschland den Krieg gewönne, von Reichsminister Cres- zinski, der sich mit einein Varmädchen als offizieller Vertreter des Deutschen Reiches mitGemahlin" in Wien empfangen wurde, während er seine Frau, die heute für andere Leute wa­schen müsse, sitzen ließ u. v. a. m. Er verlas auch Auszüge aus dem als Tagebuch abaefaßten Geheimbuch der S. P. D., die den Landesverrat während des Krieges systematisch betrieben habe. Ein Mann, den man im deutschen Lande achten müsse, sei der visheriae oberste Richter. Reichsgerichtspräsibent Simons, der gesagt habe, er könne mit seinem Namen das nicht decken, was er ats oberster Richter der Republik decken müsse. Konferenzen, Dawesverlrag Pariser Abkommen bildeten die weiteren Punkte des Vortrages, alle Parteien, die Zeitungen unterzog er einer näheren Besichtigung, die Steuerpolitik gegenüber der jüd. Großindustrie zeigt z. B. einen der Zigarettenindustrieer­lassenen" Steuerbetrag von voO Millionen, die steuerfreie Reichsanleihe stelle die ausschließliche steuerliche Belastung der Kleinkapitals und des arbeitenden Mannes dar, undsoweirer undsofort.

Die N. S. D. P. kämpfe für die Anschauung, daß man nur durch die Wahrheit zur Freiheit koinme, und daß eine Fas- sadcnänderung am heutigen Staatswcsen keinen Wert habe. Nur ein neuer Aufbau auf gesundem Fundament könne zur Lesunvung führen. Den Parteien rief er zum Schlüsse zu: Ihr seid die Deutschen von gestern, wir sind die von morgen! Nachdem noch von katholischer Seite dem Redner Anerkennung gezollt wurde, die Musikkapelle gespielt, der Ortsgruppenvor­sitzende ein Dankeswort gesprochen und Pfarrer a. D. Münch­meyer ein Schlußwort gefunden hatte, schloß das Deutschlano- lied den Abeno.

Frühwanderuug der evang. Kinderkirche

Wolkenlos wölbie sich der Himmel über der schwarzblauen Tannenköbe des Galgenbergs, als am gestrigen Sonntagmorgen die evang. Kindeikirche sich zum Mono gesetzt halte:Wer recht in Freud n wandern w ll, der geh' öer Sonn' entgegen!' Dieser Spaziergang ivird gerne im Juni un'ernomwen, da die Tage länger werden und d-r Fiühling dem Sommer die Hand reicht. So zogen sie aus, die Kllinstev voran und tue Größten am Schluß der langen, langen Reihe. Sie schätzten sich olücklich, daß sie noch >n naher Fühlung stehen mit Bergen und Wäldern und mit allen Wundern der Natur. Deshalb erklang aus den frischen, fröhlichen Kinderkehle» bei den Insassen der Kuranstalt Waldeck das von P. Gerhardt verfaßte .Geh' aus mein Herz und »uche Freud', welches dankbar ausgenom­men wurde und bei manchem sich sicher ein Stück Jugendpara- dies geöffnet hat. Nach schrillem Pfiff sitzte sich der Zug in Beweguna zum Garien des C. V. I M. an der Herrenberger straße. An lieblichen Genüssen gab es Heuer keine Erfrischung, dagegen war zuerst eineFrische' der Höhenluft zu verspüren. Doch über all bieser Schönheit, die das Stadtbild gewohnte Auge dankbar aufnimmt, werden die Sonnenstrahlen wärmer, ja brennender. Sogar alle Vögel sind schon da, alle Vögel alle!Es singt immer da oben im Garten, da singl's um die Wette mit euch; die Vöglein sind es die zarten, die zwitschern im großen Gesträuch'. Nach ollgem. Gesang wurde von Hrn. Dekan der Waldgotlcsdienst gehalten. Wie anschaulich wurde doch Samuels Berufung (I. Samuel 3) ten Kindern erzählt; denn Samuel hatte ein offenes Ohr und Herz. In Deklama­tionen wurde r och manches Lehrreiche geboren, worauf mit Gesang und Gebet geschlossen wurde. Fröhlich wurde mit Ge­sang zurückmarschiert zum Marktplatz, wo die ganze Schar noch- einmal Aufstellung nahm unv sang in den stillen Sonntag- morgen hinein:Nun danket alle Galt . . Und dann eilten sie heim, voll Dankbarkeit gegen ihre Helfer und Helferinnen und gegen den lieben Gott, der seinen Sonnenschein gesandt und ihre Herzen erfüllt hatte mit viel Freude.

Krrchenbezirksfest

Auch die Kirche kann Feste feiern, Feste, die jedoch grundverschieden von allen anderen ihrer Namensschwe­stern sind, Feste, die frei sind von äußerlichen Vergnügun­gen, dagegen die Menschen zwingen, in sich zu gehen, um den Weg zum Göttlichen zu finden. Es sind auch keine Feste, die einer großen Propaganda bedürfen, um gut be­sucht zu werden, sondern zu denen ein inneres Bedürfnis hinzieht. Alljährlich ist es einmal, daß die evangelische Kirche den Bezirk in ein Gotteshaus ruft, und zwar wech­seln dabei die beiden Städte Nagold und Altensteig ab. Heuer war wieder Nagold an der Reihe und die evange­lische Stadtkirche durfte wie immer bei solchen Anlässen eine große Schar Gläubiger fasten. Der Altar war mit Fliedern und Tulpen schön geschmückt und trug so dazu bei, die Herzen zur Feststimmung zu erheben. Nach einem Or­gelvorspiel leitete der EemeindegesangLobe den Herren, den mächtigen König der Ehren!" den Gottesdienst ein. Ihm folgten Chorgesänge der Kirchenchören Ebhausen, Haiterbach, Iselshausen, Nagold und des Musikvereins Altensteig. Diese Lutherschen Lieder sind Perlen evange­lischen Kirchengesangs, zumal wenn sie unter einer Lei­tung vorgetragen werden, die alle verfügbaren Kräfte auszunutzen versteht. H. Studienrat Schmid zeigt immer wieder aufs neue, daß er nicht nur als Organist Meister­liches leistet, sondern daß er auch als Dirigent Vollende­tes zu schaffen versteht. Sowohl der Wechselgang innerhalb der Chöre mit demHerr Gott, Dich loben wir" als auch die äußerst schwere Motette zu 8 Stimmen von Prätorius nach dem LutherliedGott der Vater wohn uns bei" be­stätigten diese Behauptung, denn die Vorträge boten einen ungetrübten Genuß und erzielten durch ihre Feinheit und Zartheit, durch ihre Wucht und Macht und durch ihre Na­türlichkeit einen prachtvollen Wiederklang. Die Chöre lei­steten nach ihrer Zusammensetzung das Möglichste. Durch­flochten waren die musikalischen Darbietungen mit Ein­gangswort von Herrn Dekan Otto und Schriftworten, die ebenfalls der Dekan des Bezirks sprach. Im Mittel­punkt vom ganzen stand die DrKigf des Herrn Pfarrers Vazlen, z. Zt. in Untergruppenoach,' einem früheren Diasporaprediger in Oesterreich. Als Textwort hatte der Prediger Galater 5, 6 gewählt: In Christo Jesu gilt der Klauben, der durch die Liebe tätig ist. Er sprach von der Aestesstimmung, die uns bei einem Kirchenbezirksfest um­fange, und wie der Alltag mit der Not des Leibes und der Seele uns entgegentrete, wenn wir die Kirche wieder ver­losten. Er leitete hiermit über auf das Werk des Gustav- Adolf-Vereins, dessen Lebensarbeit die Hilfe für die in der Zerstreuung lebenden evangelischen Christen ist. lleberzeu- gendes wußte er zu berichten aus seiner reichen Erfahrung und dem heldenhaften Werke des Eustav-Adolf-Vereins, der auch heute Großes in den vom deutschen Vaterland abgetrennten Gebieten zu leisten hat. Ihn gelte es zu unterstützen, damit er sein Werk vollbringen könne. Im Schlußwort von Herrn Pfarrer Eötz, Ebhausen, hörten wir von der gewaltigen Predigt des heiligen Liedes. Er dankte allen denen, die jahraus jahrein der Gemeinde die gesungenen Predigten vermitteln, die unter göttlicher

Eingebung von unseren Meistern geschaffen wurden. Mit dem Segen wurde die Gemeinde entlasten, die mit den aufs neue wieder eingeprägten Pflichten an der Mensch­heit neuen Lebenszweck und schönes Lebensziel empfangen hat. '

Beobachtungen der Welterstelle Nagold im Mai

Lu ft wärme: Durchschnitt 12,5°; höchste Temperatur 28.3° am 26., tiefste Temperatur0,2° am 5. Sommertage 5, Frostlage t. Die Durchschnillstemperatur der zwei ersten Driitel lgaen etwas unter, die des letzten Drittels ziemlich über dem Durchschnitt, so daß im ganzen der Duichschniit erreicht wurde, Niederschlag: Monatssumme 112,2 mm; höchster Niederschlag 37,0 mm vom 3/4.; cine ebenfalls respektable Höbe erreichte der Regen der Gewillernacht vom 27./28. mi 30,5 mm. Bei der hohen Monatssumme ist die Zahl der Tage mit wirksamem Niederschlag verhältnismäßig gering, sie beträgt 10.

Im ganzen genommrn war die Witterung so, wie man sie vom Wonnemonat nur wünschen kann. Die Gewitterlätig- keit mar sehr lebhaft; bemerkenswert die Geiviiternacht vom 27./28., die meteorologisch betrachtet nur ein Gewitter darstellt, das gleich den Gezeiten auf- und abebdte.

Besitzwechsel

Am Samstag wurde das der W»tive Klunzinger-Erben gehörige Anwesen verweigert Drs höchste Angebot g'ng von Herrn Eugen Welke r-Nagold mit 23 300 aus. Die Ber- Ileigerer haben j.doch den Vorbehalt eines weiteren Zuschlages gemacht.

Rcichslager der Christlichen Pfadfinderschaft.

Im Anschluß an die Reichstagung der Evangelischen Junginänneroünde an Pfingsten in Stuttgart fand nahe beim L i ch t e n st e i n, allf den Hängen der schwäb. Alb, das Reichslager der Christlichen Pfadfinderschaft statt. Ein ganzes Dorf von 50 Zelten war es, das die etwa 500 Pfadfinder, die aus allen Gauen Deutschlands herbeige­wandert, aufgebaut hatten. Bei herrlichen Sonnentagen konnten sich die jungen Leute in unserem schönen Schwa­benlande von harter und aufreibender Werktagsarbeit an Leib und Seele erholen. Die ganze Zeit über herrschte ein fröhliches und buntes aber auch zuchtvolles Lagerleben. Alte Freundschaften von früheren Wanderfahrten wurden erneuert und neue geknüpft. Die Zelte sind nun wieder abgebrochen und die fröhlichen Tage verrauscht, aber alle haben es aufs neue gelobt, im Leben als ein christlicher Charakter ihren ganzen Mann zu stellen und ihrem Gott alle Ehre zu erweisen. Das Lager war auch aus dem hie­sigen Bezirk besucht.

Oberschwandorf. 3 Juni. Denkmalsweihe und Be­zirkskriegertag. Am cp steigen Sonntag fand hier die Ein­weihung des Kriegerdenkmals statt Dasselbe hat seinen Platz beim Rathaus und ist in Bundsandstem von Baumeister Gauß ausgesüdrt. Die tiefempfundene Wnhrrede hielt Pfarrer Veil- Walddmf, woraus verschiedene Kränze niedergelegt, die Namen der 33 Gefallenen verlesen un^ die ganze -leier mit paffenden Chöien des Gesangvereins umravmt wurde. Anschließend fand die Borstäi-deversvmmlung stall, die die Palronenbeihilse für die Jungschützen beschloß, den Bericht der Bezirks-Verbands- und Sterbckasse entpegennahm, über die Beteiligung beim ZOjähr. Jubiläum des Kriegervereins Wart beriet und schließlich außer nebeniächlichen Dingen die nächste Vorständeveriammlung für Allensteig am 6. Januar kommenden Jahres festlegle. Das herrliche Wetter lockte viele Fremde in das festlich ge­schmückte liebliche Torf »nn so kam es auch, daß gegen 2 Uhr ein stattlicher Fcstzug mit überaus großer Anzahl von Krieger- oereinen mit ihren Fahnen prim Festplatz auf den Wiesen sich bewegte. Dort wurde bei Rede und Gesang das 50jährige Jubiläum des dies. Militär- und Veteranen-Vereins in kame­radschaftlicher Weise begangen. Die mit großem Beifall auf- aenommene Festrede hielt Herr Hauptlehrer Bahlinger. Oberstleutnant a. D. Schuhmacher üderbrachte die Grüße vom Präsidium. In schönster Harmonie verlief das Fest, jedem Teilnehmer wird es in angenehmer Erinnerung bleiben. Aus- führl. Bericht folgt.

Allensteig, 2. Juni. Bom Württ. Daumeisterbund.

Die Ortsgruppen Nagold, Neuenbürg, Wildbad, Calw und Altensteig des Württ. Baumeisterbundes, welche zum Bezirks- ocrbcmd Calw zusamengefaßt sind, hielten letzten Sonntag im GasthofZum grünen Baum' ihre diesjährige Tagung ab. Der stell». Bezirksvorsitzende Herr Aidenbach Calw leitete die Versammlung und Herr K ö b e I e-Altensteig begrüßte im Namen seiner Ortsgruppe als Gastgeber die Erschienenen. Von der Bundesleitung war Herr Alf von Stuttgart anwesend, welcher einen eingehenden Geschäftsbericht der Bundesleitung gab. Die Neuwahlen ergaben insofern eine Aenderung, als der bisherige Bezirksvorsitzende Herr Knecht Calw wegen Wegzugs ausscheiden mußte. Zum Bezirsvorsitzenden wurde Herr Bidenbach, zum Schriftführer Herr Rehm-Calw gewählt, ferner wurde Herr Schöttle-Calw als Kassier wiedergewählt. Der nächste Tagungsort ist Neuenbürg.

Letzte Nachrichten

Abreise der deutschen Abordnung nach Madrid.

Berlin, 3. Mai. Die deutsche Abordnung zur Madrider Tagung des Völkerbundsrats ist am Sonntag abend um 19 Uhr unter Führung des Staatssekretärs Dr. vc Schu­bert in der bereits bekannten Zusammensetzung von Ber­lin abgereist.

Heimwehr und republikanischer Schutzbund bei Wien gegeneinander aufmarschiert.

Wien, 3. Juni. Am Sonntag abend wurde in Möd­ling bei Wien ein Heimwehrführer von Sozialdemokraten überfallen und mißhandelt. Daraufhin sammelte die Heimwehrleitung sofort eine große Zahl von Heimwehr­leuten in Mödling, die auf Lastautos hingeschafft wurden. Auch der republikanische Schutzbund brachte seine Anhän­ger mit Lastwagen an Ort und Stelle. Jetzt stehen sich die feindlichen Verbände in Stärke von mehreren tausend Mann gegenüber. Die Lage ist recht gespannt und die Stimmung sehr erregt. Es wurden Verhandlungen einge­leitet, um Zusammenstöße zu vermeiden.

Der Bürgermeister von Stratzburg wird übergangen.

Paris, 3. Juni. Der elsässische Präfekt Borromee hat an die neugewählten Bürgermeister seines Verwaltungs­bereichs Begrüßungsschreiben gerichtet, in denen er ihnen

Richtlinien für ihre zukünftige Tätigkeit gab. Dieses Be­grüßungsschreiben ist dem kommunistischen Bürgermeister von Straßburg, Hueber, nicht übersandt worden.

Der drohende Krieg zwischen der Zenkralregierung la Nanking und Jengyusiang ist im letzten Augenblick vermieden worden. Wie von der Regierung mikgekeilt wird, hat Feng sich bereit erklärt, sich nunmehr völlig ins Privatleben zurück- zuziehen- Man nimmt an, daß er wieder eine Studienreise ins Ausland unternehmen werde.

Spiel und Sport

Handball.

T. V. Nagold 1 - T. V. Altensteig 1 3:3.

Es war vorauszusehen daß das Pflichtrückspiel zwischen den beiden Vereinen in ziemlich scharfer Form ausgetragen wurde. Tatsächlich war es auch ein äußerst hartes Kampfspiel, das je­doch trotz allem nie ins Grobe und Unerlaubte ausartete. Al­lensteig bat Platzwahl und die Sonne im Rücken, geht nach anfänglichem Zögern aber fest ins Zeug und gewinnt nach 10 Minuten das erste Tor, das aber bei etwas schärferem Zusehen des Schiedsrichters nicht hätte gegeben werden dürfen. Na­golds Elf ist etwas verblüfft und findet sich nicht, dem ganzen Spiel fehlt das einheitliche Zusammenwirken. Altensteig ist bes­ser beieinander und kann nach tadellosem Zusainmenspiel ein -weites und bald ein drittes Tor für sich buchen. Mit 3:0 für iür Altensteig ist Halbzeit. Nach Wiederanspiel merkt man deutlich, daß Naaolds Mannschaft sich nicht ohne weiteres eine Niederlage gefallen läßt. Ein Strafstoß, gut platziert, bringt Nagold den ersten Erfolg, und dieser Erfolg spornt die Einhei­mischen außerordentlich an. Scharf geht das Spiel weiter, Na­gold reißt das Spiel an sich, Altensteig läßt in dem außeror­dentlich gesteigertem Tempo etwas nach und nach schönem Durchbruch schießt Nagolds Sturm das zweite Tor. Durch den zweiten Erfolg weiter angefacht drängt Nagold immer mehr und 5 Minuten vor Schluß gelingt es der Platzmannschaft aus­zugleichen. In den letzten Minuten strengen sich beide Mann­schaften außerordentlich an, eine Entscheidung herbeizuführen, für beide Teile jedoch ohne Erfolg, und die Mannschaften müt- sen sich nun in die beiden Punkte teilen von denen gerade der andere noch für jeden der Vereine so wertvoll gewesen wäre, lieber den Schiedsrichter, Hr. H e n n e f a h r t-Calw, waren die Ansichten etwas geteilt.

T. V. Nagold. A-Jugend TV. Altensteig 2, 3:1.

Nagold spielt an, tastet vorsichtig ab um den körperlich stark überlegenen Gegner näher kennen zu lernen. Nach 7 Minuten kommt Nagold mit dem 1. Tor in Führung. Nach diesem ersten Erfolg wird das Spiel auf beiden Seiten zusehends energischer uno verteilt sich wechselweise übers ganze Feld. Was Altensteig stärker ist, ist Nagolds Jugend flinker, doch kommt trotz beider- feitiger schöner Anfänge keine Mannschaft mehr zu Erfolg. 1:0 gehrs in die Pause. In der zweiten Halbzeit spielt Ältensteig uniiier besser, bringt aber trotz aller Angriffe keinen Ball ins Tor und muß sich ein zweites Tor gefallen lasten. Einen Stras- wurf kann Altensteig unhaltbar einsenden und zum Ehrentor verwandeln. KurP vor Schluß gelingt der Nagolder Jugend noch ein drittes Tor und kann jo ihren Sieg sicherstellen.

Ups die Hebungen für die Turnfeste in Haiterbach und Heil­bronn nicht zu stören, werden die Spiele erst wieder im Au­gust fortgesetzt.

Tv. Ebhausen 1, g. To. Wildberg 1, 2:0 (1:0).

Auf dem neuen Spielfelds des Turnvereins Ebhausen tra­fen sich zum fälligen Pflichtspiel die genannten Mannschaften vei sehr primitiven Bodenverhältnissen, sodaß sich ein ausgiebi­ges Spiel nicht entwickeln konnte. Der Jnnensturm von Ebhau- jen verdient besonders heroorgehoben zu werden, ihm ist auch der Sieg von Ebhausen zuzuschreiben. Die beiden Verteidigun­gen waren bei ihrer Abwehr hin und wieder etwas hart. Wild- bergs Sturm konnte trotz zeitweiser starker Ueberlegenheit zah­lenmäßige Erfolge nicht buchen, was in erster Linie auf sein zerfahrenes Spiel zurückzuführen ist. Der Schiedsrichter, ein Herr aus Nagold, zeigte sich bei seinen Entscheidungen manch­mal sehr unsicher, oft pfiff er erst auf Zuruf einiger Spieler. In der zweiten Hälfte des Spiels wurde der Linksaußen von ^ildoergkampfunfähig" gemacht und der Halblinke von Wildberg vom Schiedsrichter vom Platze gewiesen, weil ihm der rechte Verteidiger von Ebhausen, nachdem der Ball abge­spielt war, einen Magenstoß versetzte (!!) Es war dies eine ccare Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Die Richtigkeit die­ser Darstellung konnte von uns nicht nachgeprüft werden. Wir stehen in diesem Falle aueßrhalb der Verantwortung. D. Schr.) Bei anderen Bodenverhältnisten hätte das Ergebnis leicht an­ders lauten können.

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Fußball.

Nagold 1 V. s. B. Stuttgart lVezirksliga-Reserve) 2:5 (1:4)

Schau seit einigen Jahren dürfen wir in jedem Sommer die Bezirksliga-Reserve des V. f. B. Stuttgart hier begrüßen. Immer war ein solches Treffen ein Erlebnis für unsere Zu­schauer und für unsere 1. Mannschaft. So auch gestern. V. f. B. kam gegenüber voriges Jahr in sehr verjüngter Aufstellung. Nur der Mittelstürmer war älterer Jahrgangs ließ dies aber in seinen Leistungen kaum erkennen. Im übrigen war die Mannschaft sehr schnell, jeder einzelne technisch sehr gut durch­gebildet und das Zusammenspiel konnte unserer heimischen Elf als Vorbild dienen. Besonders gefielen der linke Verteidiger und der Rechtsaußen, sowie der Mittelstürmer älteren Jahr­gangs, der zwar weniger Schnelligkeit, dafür aber umso mehr Besonnenheit und Umsicht zeigte. Einer solchen Mannschaft ge­genüber hatte Nagold natürlich einen schweren Stand. Der ein­zelne war zwar nicht schlecht, aber im Zusammenspiel muß es entschieden bester werden, wenn die Mannschaft im Lauf der Zeit auch derart routinierten Gegnern gegenüber zu Erfolgen kommen will. Und vor allen Dingen mehr Ruhe! Sportliches Benehmen geht über spielerischen Erfolg!

! Nagold hat Asisviel und muß zunächst gegen Sonne und s Wind kämpfen. V.ff. B. nimmt den Kampf ernst und will zu Erfolgen kommen. Nagold hat nicht viel zu sagen und muß sich zunächst auf die Abwehr beschränken. Es gelingt Nagold auch, die ersten 25 Minuten das Tor rein zu halten, obwohl V. f. B. bis dahin 3 Ecken erzielt. In der 25. Minute aber fällt das erste Tor und 2 Minuten später schon das zweite. Weiter drängt V. f. B. ohne jedoch mehr wie 2 weitere Ecken zu er­zielen. Nach und nach findet sich auch Nagold bester. Halblinks und Linksaußen wechseln. Letzterer bekommt den Ball, läuft vor, gibt eine sehr schöne Flanke in die Mitte, ein kurzes Ge- ' plänkckl-und schon hat Nagold ein Tor aufgeholt. Aber inner­halb 4 Minuten erzielt V. f. B. weitere 2: Tore und mit dem > Ergebnis von 4:1 für V. f. B. geht es in die Pause. Bei Wie­deranspiel gibt man Nagold keine großen Aussichten. Doch schlägt sich die heimische Elf in der zweiten Halbzeit bedeutend bester als in der ersten. Das Tempo des Gegners hat auch nach- i gekästen, während Nagold trotz der Anforderungen in der ersten : Hälfte ziemlich frisch erscheint. Zunächst hat wohl V. f. B. noch : einigermaßen das Wort, kann auch in den ersten 20 Minuten § noch ein Tor und 2 Ecken erzielen, dann aber übernimmt Na- - gold in der Hauptsache das Kommando und sendet in der 34. » Minute zum zweitenmal ein. Der Rest der Spielzeit gehört ^ Nagold, doch gelingt bei der tadellosen Verteidigung des Geg­ners kein weiterer Erfolg.

, Schiedsrichter Schnaible, Altburg, war dem Spiel ein ge- ! rechter Leiter.

! Nach dem Spiel verbrachte man noch bei Gesang, Rede und " Gegenrede einige harmonische Stunden.

Nagold-Jugend-Altburg Jugend 3:1 (9:1).

Dieses Jugend-Pflichtspiel ging dem Treffen der ersten Mannschaft voraus. Die Jugend von Nagold nahm den Eeg-