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Nsgolder TagblattDer Sesellfchafter"

Mittwoch. 22. Mai 1g»S

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Rücktritt des Generals Laues

Mexiko, 21. Mai- Der vormalige Präsident von Mexiko. General Calles, ist von seinem Posten als Kriegsminister zurückgetreten. Er wird sich auf seine Farm zuttickziehen und sich der Landwirtschaft widmen.

Die letzten japanischen Truppen verlassen Schantung

Schanghai, 21. Mai. Eine Meldung aus Tsingtau be­tagt. daß die letzten japanischen Truppen sich gestern ein­schließlich des Oberkommandos aus der Provinz Schantung nach Japan eingeschifft haben.

12 000 2ungmannen in Stuttgart

Württemberg

Stuttgart, den 21. Mai 1929.

Der viergleisige Ausbau auf der Strecke Stuttgart Ludwigsburg ist mit Ausnahme der Bahnhöfe Kornwest­heim Pbf. und Ludwigsburg Pbf. beendet. Zwischen Stutt­gart Hauptbahnhof und Ludwigsburg Personenbahnhof sind nunmehr in Betrieb: das Ferngleis BreitenStutt­gart, das Ferngleis StuttgartBreiten, das Borortgleis LudwigsburgStuttgart und das Vorortgleis Stuttgart Ludwigsburg. Der ab 15. Mai dieses Jahres gültige Fahr­plan für die Strecke StuttgartLudwigsburg ist ent­sprechend der neuen Betriebsweise aufgestellt.

Ruhiger Verlauf des süddeutschen Treffens der Kom­munisten. Der Versuch der Kommunisten, ein süddeutsches Treffen in Stuttgart zu veranstalten, ist gescheitert. Die Polizei hatte umsastende Vorkehrungen getroffen, um dem erlassenen Verbot Achtung zu verschaffen. Eine berittene Patrouille mußte am Sonntag auf dem Marktplatz einschrei- ten, wo von Kommunisten versucht worden war, in ge­schlossenem Zug zu marschieren. Bis zum Abend kam es noch zu kleineren aber unbedeutenden Zwischenfällen. Der Mon­tag verlief ruhig.

Ueber das süddeutsche Arbeitertreffen in Stuttgart wird von der Süddeutscher Arbeiterzeitung noch berichtet, daß die Straßenkundgebungen trotz dem Verbot stattfanden. Am Samstag abend wurden auf dem Hauptbahnhof eine An­zahl Arbeiter sistiert, die die Plakette des süddeutschen Arbeitertreffens trugen. Am Sonntag trat der Gummi­knüppel in Aktion, so in der Hauptstätterstraße und in der Böblingerstraße. An der Eichstraße unternahm berittene Schupo eineAttacke". Auf dem Marienplatz fand eine Kundgebung mit kurzer Ansprache statt. Dann bewegte sich ein Zug mit etwa 500 Leuten nach Degerloch hinauf. Ein Ueberfallkommando schritt ein. In Sillenbuch sammelten sich die Versprengten. Am Sonntag abend war dann noch ein Zug von etwa 1000 Teilnehmern beim Ostendplatz. Auch hier schritt die Polizei, mit Karabinern bewaffnet, ein, doch hatte sich die Versammlung schon aufgelöst. Ein Funk­tionär wurde in Schutzhaft genommen.

Auch in Waiblingen will das Stuttgarter Gaswerk bauen. Im Sommer 1927 brannte das große Sägwerk von Ioh. Eberle in Waiblingen nieder. Der Betrieb nmrde dann nach Schorndorf verlegt. Nun erwarb, wie wir hören, das Gaswerk Stuttgart den an der Winnender Straße gelege­nen Teil des Anwesens. Es wird darauf einen Neubau er­stellen, in dem Geschäftsräume und Beamjenwohnungen untergebracht werden sollen.

Aus dem Lande

Eßlingen a. R.. 21. Mai. Angenommene Be­rufung. Oberbaurat Rudolf Lern pp hat den Ruf an den Lehrstuhl für Hochbaukunde und Baukonstruktion für Bauingenieure an der Hochschule in Stuttgart auf den 1. Oktober d. I. angenommen.

Waiblingen» 21. Mai. Neues Kindererholungs­heim. Die Stadtgemeinde verkaufte an Karl Pflug- selber, Gastwirt und Metzger in Stuttgart, das Wohn- und Stallgebäude derWaldmühle" nebst einem 165 Ar großen Baumgarten. Der neue Besitzer beabsichtigt, ein Kindererholungsheim darin einzurichten und dieses noch diesen Sommer zu eröffnen.

Rottenburg, 21. Mai. Bischof Dr. Sproll hat gestern nachmittag in Begleitung von Monsignore Regens Herkommer den erneut schwer erkrankten Erzbischof von Freiburg besucht.

Alm. 21. Mai. Das Festbuch zum Liederfest. Das Festbuch für das 32. allgemeine Liederfest liegt jetzt im Druck vor. Unter denen, die ihm ein Geleitwort gewidmet haben, befindet sich auch Staatspräsident Dr. Bolz. Er schreibt: Möge das schwäbische Liederfest zu einer macht­vollen Kundgebung für das deutsche Lied, den deutschen Ge­danken werden! Der erste Teil des Buchs ist der Feststadt Alm, ihren Schönheiten und ihrer Geschichte gewidmet. Wei­tere Aufsätze beziehen sich auf den Gesang im allgemeinen. Intereffant ist eine Einführung in den musikalischen Fest- plan, dem sich dann die Zusammenstellung des Plans mit Liedertexten anreiht. Das geschmackvolle Festbuch schmücken auch zahlreiche Illustrationen.

Guffenstadk OA. Heidenheim, 21. Mai. Schulden­last landwirtschaftlicher Betriebe. Am Diens­tag war ein Vertreter des Landwirtschaftlichen Hauptver­bands in Stuttgart hier, um Untersuchungen über die Schn- denlast der kiesigen landw. Betriebe anzustellen. Die Er­hebungen werden in ungefähr 25 Gemeinden in Württem­berg gemacht und zwar von nur rein landw. Betrieben. Sie werden alsdann in Berlin als Unterlagen zu Verhandlungen benützt; besonders soll die große Verschuldung des Klcin- grundbesihers nachgcwiesen werden.

Saulgau, 21. Mai. Auf die Geliebte geschos­sen. In der Gemeinde Enzkofen, Post Hohentengen OA. Saulgau, verletzte der 25 I. a. led. Hilfsarbeiter Lauer Müllerdie 21 I. a. Hilda Kraft durch einen Revolver- schuß sehr schwer. Der Täter, der ein schlecht beleumundeter Mensch ist, soll der Kraft schon seit längerer Zeit mit Er­schießen gedroht haben, weil sie. die Mutter seines vier­jährigen Kindes, nichts mehr von ihm wissen wollte. Der Lynchjustiz entging der Täter nur durch die Flucht mit einem Fahrrad. Er stellte sich jedoch noch in der Nacht der Polizei.

Die Bebauung des CannslaKer Wasens

Stuttgart, 21. Mai. Die Pläne und Vorschläge, die auf ben Wettbewerb für die Verwertung des Wasens und der Erweiterung Stuttgarts im Neckartal eingegangen sind, zeigen übereinstimmend, daß das Neckartal mit den Hängen gegen das Remstal (Festbach) das große Erweiterungsgebiet der Stadt ist.

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ep. Die 13. Reichstagung des Verbands Evang. Iungmännerbünde, die zusammen mit dem 60jährigen Jubiläum des Württ. Iung- männerbunds über die Pfingsttage im flaggen­geschmückten Stuttgart abgehalten wurde, gestaltete sich zu einer gewaltigen Kundgebung evangelischer Jugendarbeit und zu der größten Reichstagung in der Geschichte des Bunds. Alle angemeldeten Gäste konnten in Freiquartieren unter­gebracht werden. An vielen Plätzen grüßte die Flagge mit dem grünen Eichenkreuz auf weißem Grund und die Losungs­worte, unter denen die Tagung stand:Wir sollen Gott fürchten und lieben."

Zu dem festlichen Auftakt in der prächtig geschmückten Stadthalle am Pfingstsamstagabend hatten sich rund 6000 junge Menschen zusammengefunden. Anker der Leitung von Reichsjugendwart l). Stange-Kassel grüßten nach einem Einleitungswort des Reichsvorsitzenden Fritz Hu In­ders-Barmen die Vertreter der 13 im Reichsverband zusammengefaßten Bünde und verwandter Bestrebungen sowie eine große Zahl ausländischer Vertreter mit passenden Schriftworten. Reichssekretär L üst-Kassel stellte in seiner Hauptansprache fest, daß die 13. Reichstagung mit ihren rund 12 000 Teilnehmern die zahlenmäßig stärkste in der Geschichte des Reichsverbands sei. Lic. v. Paul Hum- bürg- Barmen und der Direktor des Württ. Jungmänner­bundes, Pfarrer K e p p l e r - Stuttgart, fanden gehaltvolle Worte für die Gedanken des Pfingstfestes und der Tagungs­losung. Gemeinsame Posaunen- und Singchöre verschönten den verheißungsvollen Auftakt.

Eine große Enttäuschung brachte der regnerische Pfingstsonntagmorgen. Trotzdem klangen nach Len zahlreich besuchten Morgenwachen von vielen Kirch­türmen und Plätzen der Stadt die Choräle der zahlreich eingetroffenen Posaunenchöre. In den in vielen, vielfach stark überfüllten Kirchen Groß-Stuttgarts abgehaltenen Pfingstfestgottesdicnsten predigten namhafte Füh­rer der Jungmännerbewegung.

Eine eindrucksvolle Kundgebung war die Versamm-

lung auf dem Marktplatz um 11.30 Uhr vormittags Trotz des fortgesetzt niederrieselnden Regens hatte sich der ranze Marktplatz und seine Zugangssträßen mit einheimi- chen und auswärtigen Gästen gefüllt. In bunter Reihen- olge wechselten Ansprachen von Reichssekretär Lust- Kassel, Stadtpfarrer D ö l k e r - Stuttgart und Dr. Horch- Ravensburg mit Darbietungen von Chören der Stuttgarter Iungschar und der 400 Posaunenbläser, die Pastor v. Kuhlo persönlich dirigierte.

Die eigentliche 60jährigeIubelfeierdesWürt- tembergischen Iungmännerbundes um 3 Uhr nachmittags in der Stadthalle war eine Massenkundgebung größten Stils. In der etwa 8000 Menschen fassenden, mit Fahnen, Girlanden und Blumen künstlerisch geschmückten Festhalle drängten sich rund 10 000 Menschen zusammen. Auf der geräumigen Tribüne saßen in vorderster Reihe die Gäste des Auslands, dahinter die Reichs- und Bundes­leitung und die Sprech-, Sing- und Posaunenchöre. Nach dem feierlichen Einzug der 350 Fahnen- und Wimpelträger, die sich in malerischem Halbkreis auf der Tribüne aufstell­ten, eröffnete Oberkirchenrat Schaal - Stuttgart die Feier mit einer gehaltvollen Predigt. Langjährige Führer der

württembergischen Jungmännerbewegung, so der Bundes- Vorsitzende Stadtpfarrer Heim, Rektor Kiefner und Wilhelm Elsässer-Stuttgart gaben einen kurzen Ueber- blick über die Geschichte des Württ. Iungmännerbundes, die in einer besonderen Festschrift beschrieben ist. Der Toten und Gefallenen wurde in einem ergreifenden Akt gedacht. Nach dem Hinweis von Pfarrer R i e t h m ü l l e r - Berlin, des ehemaligen Eßlinger Stadtpfarrers und jetzigen Leiters des Reichsverbandes der weiblichen Jugend, auf die enge Gemeinschaft der männlichen und weiblichen Verbände fand Reichsmark v. Stange zum Schluß noch unvergeßliche Worte über die Tagungslosung. Männer-, Posaunenchüre und ein Sprechchor verschönten die Feier.

Die nach Landsmannschaften und Bünden geordneten 12 öffentlichen Abende waren teilweise so über­füllt, daß Paralleloersammlungen abgehalten werden mußten.

Die rasche und ungestörte Verkehrsführung von Stutt­gart in Richtung Eßlingen ist ein so bald als möglich zu erfüllendes Erfordernis. Dies gilt sowohl für eine Autobahn, als auch für eine auf besonderem Bahn­körper anzulegende Schnell-Straßenbahn, am besten ab Bahnhof Stuttgart über Berg bis Eßlingen. Die direkte Verbindung von Cannstatt mit Gaisburg, Ostheim usw. über den Wasen ist von den meisten Entwürfen aus­genommen. Schließlich ist auch die in späteren Jahren mög­liche Schiffahrt nicht vergessen. Das Gelände zwischen Wangen und Hedelfingen ist nach Ansicht aller Bearbeiter ein Platz, auf dem der Verkehr vom Wasser zum Land einst eingerichtet werden kann.

Den ersten Preis hat der Entwurf von Prof. Bon atz und Architekt Schaler erhalten, der folgende Dreiteilung vorsieht: 1. Direkt hinter der Neckarbrücke das Volksfest­gelände, dann Ausstellungsgelände, und zuletzt gegen Unter­türkheim Spiel- und Sportplatzgelände. Unter den B a u- t e n und Anlagen sind im einzelnen vorgesehen ein Aus­stellungsrestaurant, Kongreßhalle, Stadion, Festwiese, Reit­bahn, Flugplatz mit Flugzeughalle, Sporthallen, Svortplätze, Autogaragen, Autowerkstätte, ein Parkplatz für 500 Autos, ferner Badeanlagen. Nach dem Plan von Bonatz soll auf dem linken Neckarufer eine 25 Meter breite Autoschnell­verkehrsstraße StuttgartEßlingen erbaut werden. Auf dem Gelände zwischen Wangen und Hedelfingen sind große Hafenanlagen vorgesehen mit Industriebauten, An­lage- und Lagerplätzen, Eisenbahanlagen, sowie Gebäude für die Hafenpolizei.

Heute beginnt

unser neuer Roman

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Da» Schicksal der Familie von Ebrach schildert Frau Schneider-Foerstl in ihrem RomanDie andere Genera­tton". Wie schon aus dem Titel unschioer zu schließen ist, stellt sie den Jungen die Alten gegenüber und umge­kehrt. Sie gibt in diesem Roman ein Bild unserer Zeit Sie gestaltet es manchem schwergeprüften Elternpaare pnn Trost. Sie zeigt uns. wie wir mit Raten und Taten wohl unsere Pflicht tun, wie wir aber das Menschen­gestalten und Menschenbilden doch letzten Endes den, Leben überlassen müssen, das immer wieder und im ewigen Gleichmaß andere Generationen werden läßi Der Roman ist trotz der ihm eigenen Spannung eine meisterhafte Schilderung vielneftalttaen Geschehens

Aus Stadt und Land

Ragold, den 22. Mai 1929.

Wenn wir Menschen untereinander die stumme, uns beherrschende Frage: Was kann ich von ihm ha­ben? ablösen wollten durch die andere: Was kann ich ihm sein? wir könnten die mit großen Worten bewegte Gemeinschaftswalze verrosten lasten.

Dienstnachrichte«.

Die Bewerber um die 2. Stadtpfarrstelle in Nagold haben sich binnen 3 Wochen beim Ev. Oberkirchenrat zu melden.

Ausstellung über Gesundheitspflege

Die schon mehrfach im Anzeigen- und lokalen Teil an­gekündigte Ausstellung des Deutschen Hygienemuseums in Dresden wurde gestern abend 6 Uhr im Traubensaal offiziell eröffnet. In seinen Begrüßungsworten wieß Herr Stadtfchultheiß Maier auf die wachsende Aufmerk­

samkeit hin, die heute der Erhaltung der Gesundheit ge­schenkt werden müsse. Er dankt insbesondere dem Hygiene­museum, daß es nunmehr auch kleinere Städte mit seiner Ausstellung aussuchen wolle, dankt der Allg. Ortskranken­kaste für die Bereitstellung von 40 Proz. eines evtl, ein­tretenden Defizits, den Aerzten für ihre Bereitwilligkeit an verschiedenen Abenden die Führung durch die Ausstel­lung zu übernehmen, der Presse und anderen für ihre Werbe- und vorbereitenden Arbeiten. Herr Doktor Stähle hatte als erster die Führung für diesen Abend übernommen. In seinen einleitenden Worten beantwor­tete er die Frage: Warum geht man in eine solche Aus­stellung und haben die Bestrebungen der modernen Hy­giene überhaupt einen Zweck? Die Antwort darauf geben Zahlen, die besagen, daß die Sterblichkeit in 25 Jahren, d. h. von 1900 bis 1925 um genau die Hälfte zurückgegan- gen ist. In Nagold ist z. B. die Sterblichkeitsziffer im Jahre 1900 bei einer Einwohnerzahl von 3500 bis zum Jahre 1925 bei einer Einwohnerzahl von über 4000 von 92 auf 58 gesunken. Der Redner begrüßt, daß das jetzt an den. Erwachsenen nachgeholt würde, was seines Erachtens einst bei den Kindern versäumt wurde und er gibt als Arzt der Hoffnung Ausdruck, von nun ab der grenzenlosen Un­kenntnis über den eigenen Körper und über besten Ge­sunderhaltung vor allem durch die Schulen gesteuert zu sehen. In der sich daran anschließenden Führung durch die übersichtlich aufgestellte Ausstellung sieht man die Ausstel­lungsobjekte in Bildtafeln, plastischen Darstellungen, Präparaten, Wachsmodellen und Leuchtkästen, die unter den lebendigen Worten des Herrn Dr. Stähle eindring­lich zu den Zuhörern sprachen.

So wandert man durch folgende Abteilungen:

Anatomie (Körperbau, Lebensvorgänge, Herz- und Blutgefässe, Knochengerüst, Seh- und Hörorgane usw.) Persönliche Gesundheitspflege (Beobachtungen und dergl.) Ernährung (Matz und Art der Nahrungsmittel und ihre Nährwerte); Körperpflege (Leibesübungen); Tuberkulose (ihre Entstehung und Verhütung); Geschlechtskrankhei­ten (Symptome und versch. Gestalt); Ansteckende Kinder­krankheiten (Krätze, Skrofulöse, engl. Krankheit usw.) Säuglingspflege; Eewerbehygiene (Berufskrankheiten usw.) Erste Hilfe bei Unglücksfällen (Verbrennen, Brüche und dergleichen). Alkoholismus (Einwirkung auf die ed­len Organe, Nerven, Herz, sowie auch Leber, Nieren usw.); Entwicklung der menschl. Leibesfrucht( die embryo­nale Entwicklung bis zur Geburt).

Es kann nur jedem warm empfohlen werden, sich die seltene Gelegenheit nicht entgehen zu lasten. Manches Wertvolle über Gesundheit und gesunde Lebensweise kann aus dem Besuche der Ausstellung erblühen! Ge­sundheit ist das höchste Gut! Näheres über die Zeiten, an denen die Ausstellung geöffnet ist, während denen Führungen stattfinden usw. ist aus dem heutigen Anzei­genteil ersichtlich.

Wieder ein Opfer schlechter Stratzenverhältnifie

Am Samstag Abend um 6.15 Uhr fuhr der Schreine­reibesitzer M a st von Ettmannsweiler mit seinem Auto von Rohrdorf nach Nagold. In der Höhe der Tuchfabrik überholte er einen Motorradfahrer und geriet dabei in eines der vielen Löcher. Die Steuerung wurde ihm her­umgeschlagen, der Wagen geriet in das Bahngleis und rannte dann an ein Straßenbankett. Der Wagen über- fchlug sich u. wurde dabei schwer beschädigt.Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Zu dem wunderbaren Verhältnis derEisenbahnstraße" gesellt sich nun noch de­ren jammerwürdiger Zustand. Man muß wirklich ge­spannt sein, wann die Eisenbahnoerwaltung und die staat­liche Straßenbauverwaltung endlich einmal zur Einsicht kommen, denn mit der zwecklosen, kaum ein paar Monate haltenden Bewalzung vom vergangenen Jahr ist dem llebelstand dieser Straßenstrecke noch lange nicht gedient.

Altensteig, 21. Mai. Tödlicher Unglückssall. Heute mit­tag gegen 4 Uhr ereignete sich hier ein schweres Unglück. Solange der Bäckermeister Hartmann damit beschäf­tigt war, in der Gerberei Beck Eerberlohe aufzuladen. band er seine Kuh an einen in der Nähe stehenden Kü­ferwagen. Durch ein Geräusch erschreckt, rannte die Kuh mit dem Wagen plötzlich die Rosenstraße abwärts. Der des Wegs kommende etwa 55jährige Sattlermeister O tmar wollte die Kuh aufhalten, wurde aber so heftig überrannt, daß er einen schweren Schädelbruch erlitt und auf dem Transpott in feine nahegelegene Wohnung ver-