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Nagolder Tagblatt »Der Seiellschafter-

Dieustag. 7. Mai 1828.

Billlionen Viark beginnt und jedes Jahr um 25 Millionen Mark steigen. Auf einen Abschnitt von 37 Zähren berech- «et, gelangt man also zu einer Durch schnitts za h- Üung von 1980 Millionen Mark, für die Dauer der ersten 10 Jahre gerechnet, auf eine solche von 1787 Mil­lionen Mark. Wenn man den Zinsen- und Tügungsdienst .für die amerikanische Dawesanleihe einbezieht, wird stch die auf 37 Jahre berechnete Durchschnitts­zahlung auf 2050 Millionen Mark stellen. Bei den Zahlen des Youngschen -p>ans sind alle Leistungen, die von Deutschland gefordert werden können, einbegriffen.

ES ist selbstverständlich, daß bei einem Abkommen, das nicht mehr rein wirtschaftlicher Begründung (Leistungs­fähigkeit, Handelsbilanz usw) entspringt- bestimmte Schutz­maßnahmen (Transferschuh usw.), die nicht nur den Interessen des Schuldners, sondern auch denen der Glau- biger dienen, getroffen werden müssen. Die Wirtschaft- Eichen Bedingungen der deutschen Abord- «ung find heute vormittag Owen Polin g «ikgekeilt worden. Die französische Abordnung hak noch nicht Stellung genommen.

Württemberg

Kirchenpräsident v. v. Merz 1'

q». Stuttgart, 6. Mai. Wie bereits kurz berichtet, ist Kirchenpräsident O. Dr. Johannes von Merz in der Ramt auf Sonntag nach kaum überstandener Grippe an einer HerÄSHmung unerwartet rasch gestorben.

Mrchenprüsident O. Dr. Johannes von Merz ist am 24 . Februar 1857 in Hall geboren als Sohn des heute noch vielfach bekannten kunstsachoerständigen Stadtpfarrers und späteren Prälaten Merz. Nachdem er das Gymnasium in Stuttgart durchlaufen hatte, bezog er die Universität Tü­bingen, wo er sich als Angehöriger des Stifts dem Studium der evangelischen Theologie und der Kunstwissenschaft wid­mete. 1884 wurde er Dr. pil. auf Grund einer Arbeit auf dem Gebiet der Kunst. Der Erweiterung und Vertiefung seiner Kenntnisse auf diesem Gebiet diente eine große Studienreise nach Italien, Frankreich, England, Holland und Belgien. Zeitlebens hat er sich die Pflege der kirch­lichen Kunst, 30 Jahre lang als Vorstand des Vereins für christliche Kunst und lange auch als Herausgeber des Christ­lichen Kunstblatts angelegen sein lassen. Nach verschiedener Verwendung im unständigen Kirchendienst wurde er 1887 Stadtpfarrer (Helfer) in Ludwigsburg und trat 1884 als geistlicher Assessor in das Evangelische Konsi­storium ein unter Verleihung des Titels und Rangs eines Oberkonsistorialrats. Dank seiner hervorragenden Sachkenntnis wurde er in die Ausschüsse verschiedener Kom­missionen berufen. Der Ministerialabteilung für die höheren Schulen gehörte er 23 Jahre lang bis 1922 als Delegierter an und bewahrte den Höheren wie überhaupt dem Schul­wesen bis zuletzt sein reges Interesse. Von 1899 ab war er als Kommissar bei der Ersten Theologischen Dienst­prüfung tätig; 1909 wurde er von der Evangelisch-Theo­logischen Fakultät Tübingen in Anerkennung seiner hervor­ragenden Tätigkeit im Dienst der Kirche zum Ehrendoktor der Theologie ernannt. Bei der 7. und 8. Landessynode wirkte er als landesherrlicher Kommissar, ebenso als Kom­missar des Kirchenregiments bei der Landeskirchenversamm- luna i. I. 1919 mit. 1903 wurde er Wirklicher Ober- konfistorialrat, von 1913 ab hat er Titel und Rang eines Prälaten. Neben seinem umfangreichen Hauptamt be­kleidete er verschiedene Ehrenämter, denen er seine reiche Erfahrung und sein sachkundiges Urteil zugutkommen lassen konnte.

Als im Frühjahr 1924 die Verfassung der evange­lischen Landeskirche in Württemberg in Kraft trat, .wurde er von der Landeskirchenversammlung und der Oberkirchenbehörde zum Kirchenpräsidenten gewählt und übernahm mit einer bedeutsamen Kund­gebung und mit einer Ansprache an das Kirchenvolk das neue Amt. Als Kirchenpräsident gehörte er dem Deutschen Evang. Kirchenausschuß und dem Kirchenbundes­rat als Mitglied an und nahm an den Sitzungen in Berlin und Eisenach bis zuletzt teil, war auch als kirchenregiment- licher Vertreter bei der Weltkirchenkonferenz in Stockholm zugegen. Auch in den Engeren Ausschuß und den Inter­nationalen Ausschuß der Allgemeinen Evangelisch-Luthe­rischen Konferenz wurde er 1928 gewählt. Nachdem ihm während seiner ganzen amtlichen Tätigkeit die Vorbildung der württembergischen Theologen in Seminar und Stift «in besonderes Anliegen gewesen war, war es für ihn noch eine große Freude, den Uebergang des Stifts in Tübingen und der niederen evangelischen theologischen Seminare in kirchliche Leitung und Verwaltung i. I. 1928 erleben zu dürfen.

Nun hat der Tod einem Leben unermüdlicher, von reichem Segen gekrönter Arbeit ein jähes Ende bereitet. Die evangelische Kirche Württembergs steht in Trauer an der Bahre ihres ersten Kirchenpräsidenten.

Die Trauerfeierlichkeiten sind in folgender Weise festgesetzt:

Am Mittwoch vormittag 1410 Uhr findet in der Stifts­kirche in Stuttgart ein Trauergottesdienst statt. Die Leiche wird in der Stiftskirche aufgebahrt. Die Beisetzung auf dem Pragfriedhof ist auf 11 Uhr anberaumk.

Die Württ. Regierung zum Tod des Kirchenpräsidenten

Stuttgart. 6. Mai.

Staatspräsident Dr. Bolz hat aus Anlaß des Ableben» de» Herrn Kirchenpräsidenten 0. Dr. v. Merz an den Evang. Oberkirchenrat folgendes Beileidsschreiben gerichtet: .

Bei dem überaus schmerzlichen Verlust, der dre Evan- getifche Kirche in Württemberg durch das Hinscheiden des Herrn Kirchenpräsidenten l). Dr. v. Merz betroffen hat, spreche ich dem Evang. Oberkirchenrat und allen Angehöri- aen der Evany. Kirche im Namen der Württembergischen Staatsregierung das aufrichtigste und wärmste Beileid aus.

Der Verewigte hat der Evang. Kirche, deren oberster Behörde er seit Jahrzehnten angehörte, i» einem langen Leben rastloser und aufopfernder Arbeit unschätzbare Dienste geleistet. Seine Hauptaufgabe hat der Verstorbene in der Heranbildung eines tüchtigen, den schweren Anfor­derungen unserer Zeit vollauf gewachsenen Pfarrstandes gesehen und er hat dabei immer in harmonischer Weis«

auch mit den staatlichen Behörden zusammengearbeitek. Be­geistert für gute alte und neue Kunst nahm er auch an der Entwicklung des kirchlichen Bauwesens in unserem Lande führenden Anteil und arbeitete außerdem eifrig mit bei der Pflege der vaterländischen Kunst- und Mtertumsdenkmäler» sowie tu allen Fragen des Natur- und Heimatschuhes in Württemberg. Als erster Kirchenpräsident hat er sodann mit glücklicher Hand den bedeutungsvollen Uebergang in die neuen Verhältnisse vollzogen und an diesem wichtigen Wendepunkt des kirchlichen Lebens auch für die Belange des Staates volles Verständnis und freundliches Entgegenkom­men bewiesen.

Mit der Württ. Staatsregierung trauern weite Kreise unseres Landes um den hochverdienten Mann und werben ihm ein dankbares Andenken bewahren.'

Außerdem hat der Kultminister dem Evangelischen Oberkirchenrat in einem herzlichen Beileidsschreiben die Teilnahme der Kultverwaltunq am Hingang des Herrn Kir­chenpräsidenten l). Dr. von A^erz ausgchprochen.

Lkuktgarl, 6. Mai. Besuch des Reichskanzler» und des Reichsinnenmini st er s. Aus Anlaß des Jubiläums der Technischen Hochschule werden Reichskanzler Müller und Reichsminister Severing nach Stuttgart kommen und gleichzeitig der württembergischen Regierung ihren Besuch abstatten.

Skultgart. 5. Mai. Neisen auf die Schlacht­felder. Der Württ. Frontkämpferbund unternimmt im Lauf des Sommers Reisen auf die Schlachtfelder der West­front durch das Württ. Reise- und Verkehrsbureau (Romin- ger) unter Führung von erstkundigen Kameraden. Näheres ist durch das Geschäftszimmer des Württ. Frontkämpfsr- bunds Charlottenbau zu erfahren.

rve/^en c/urc/r VM sp/sFs/ir/a/L VI KI krolrt sc/rm/er/mc/kf.

Stuttgart. 6. April. Vom Landtag. Der Verwal- tungs- und Wirtchaftsausschuß nahm einen Antrag Dr. Hölscheran, das Staatsministerium möge bei den zustän­digen Stellen dafür eintreten, daß 1. von der Reichs­bahn eine Personal-, Wirtschafts- und Tarifpolitik getrie­ben wird, wie sie den Lebensnotwendigkeiten des Landes entspricht und daß alle Maßnahmen getroffen werden, die zur Erhaltung und Erhöhung der Betriebssicherheit und zur Erhaltung der Dienstfähigkeit des Personals erforder­lich sind; 2. gegen die untragbare Belastuna des Deutschen Reichs, der deutschen Wirtschaft und der deutschen Reichs­bahn durch dauernde Kriegstribute nachdrücklichst lmgekämpft und auch fernerhin an dem Standpunkt fest­gehalten wird, daß durch die Belastung der Reichsbahn- gesellschaft durch die Reparationsverpflichtungen die Be­triebssicherheit der Reichsbahn nicht gefährdet werden darf. Des weiteren befaßte sich der Ausschuß mit einem Antrag des Christi. Volks dienst es, in dem verlangt wird, daß die Aufsicht des Staats über Kartelle. Mono­pole, Konzerne u. ä. an Stelle der Kartellverordnung vom 2. 9. 1923 durch gesetzliche Maßnahmen in einer Weise durchgreifend geordnet wird, die den Mißbrauch der wirt­schaftlichen Machtstellung dieser Gruppen zum Nachteil der Verbraucher und der ganzen Volkswirtschaft möglichst aus­schaltet.

Der Württ. Philologenverein hielt am Sonntag seine Mitgliederversammlung ab. Der Vorsitzende Professor Dr. Diehl erstattete den Bericht übe» das abgelaufene Ver­einsjahr, wobei er sich mit der Frag«- der Aufblähung der höheren Schule befaßte. Die höhere Schule müsse jedenfalls daran festhalten, daß sie L e i st u n g s s ch u l e, nichi Massenschule für die Mittelmäßigen fei. Heber Reisealter und Schule sprach Studiendirektor Dr. Kalchreuter.

Polsterwagen der Straßenbahn. Vorläufig sind 15 Motorwagen der Straßenbahn mit Lederpolstern versehen worden. Die Verwaltung richtet an die Fahrgäste das Ersuchen, die Polsterung schonend zu behandeln.

Denkmalsweihe für die württ. Gebirgstruppen. Am Sonntag wurde auf dem Walüfriedhof das Ehrenmal für di« württ. Gebirgstruppen (Württ. Gebirgsschützenregiment, Württ. Gebirgsartillerie-Abtlg. Nr. 4 und Württ. Gebirgs» maschinengewehr-Abtlg. Nr. 25) unter zahlreicher Betei­ligung eingeweiht. Generalmajor Sp roher, der erste Kommandeur des württ. Gebirgsschützenregiments, hielt die Gedenkrede.

Der Württ. Kriegerbund hielt am Samstag eine Früh- jahrsoersammluna des Gesamtpräsidiums ab, in der be­schlossen wurde, Frau Fabrikant Anna Jäckle-Schwen­ningen das Ehrenkreuz für Verdienste von Frauen um den Württ. Kriegerbund, die Silberne Brosche zu verleihen. General Frhr. v. Matter teilte mit. daß die Sportabkei- lung des Württ. Kriegerbundes aus 560 Schützenabteilun­gen mit rund 13 600 Schützen besteht. Nach dem Rechen­schaftsbericht von Verwaltungsdirektor Fortunat hat der Bund im Jahr 1928 für Wohlfahrtszwecke 117 000 Mark ausgegeben. Die ärztliche Beratungsstelle hat sich gut be­währt.

Geislingen, k. Mai. Gewerbeschulrat Schlunk zum Stadtvorstand gewählt. Bei einer Wahl­beteiligung von 72,4 Prozent fiel in der Stadtoorstands- wahl die Entscheidung auf Dipl.-Jng. Gewerbeschulrat Schlunk vom Württ. Landesgewerbeamt in Stuttgart. Er erhielt von 6915 abgegebenen Stimmen 3632, sein ein­ziger Gegenkandidat Amtsrichter Dr. Matth eis erhielt 3245 Stimmen. Gerwerbeschulrat Schlunk steht im 42. Lebensjahr und stammt aus Thüringen.

Aus dem Lande

Hohenheim, 6. Mai. Rektorats Übergabe. Am Samstag fand hier in Anwesenheit des Staatspräsidenten Dr. Bolz sowie der Rektoren der Landesuniversität und der TechnisüM Hochschule, des Ministerialdirektors Dr Me yd ing vom Kultministerium und des Präsidenten Dr. v. Sting von der Zentralstelle für Landwirtschaft iw Baikonsaal des Schlosses die feierliche Rektoratsübergabe an den seitherigen für ein weiteres Amts,ahr wiedergewähiten Professor Dr. Brigl statt. Im Sommerhalbjahr hat die Hochschule 210 eingeschriebene Studierende, darunter 60 Württemberger. 35 v. H. sind Landunrtssöhne. Als Not­wendigkeit wurde bezeichnet die Schaffung eines modernen Chemie-Hörsaales sowie von Uebungsräumen, die Errich­tung einer neuen Turnhalle und die Verlegung der Maschi- nenprüfungsanstalt in einen Neubau. Die Festrede hielt Frau Prof. Dr. Andromikow- Wrangell über ..Liebigs Ein­fluß auf die Landwirtschaft seiner Zeitgenossen und der Jetztzeit".

Eßlingen a. N., 6. Mai. Im Neckar ertrunken. Am Samstag nachmittag unternahmen zwei hiesige Herren in einem sog. Klepperboot eine Fahrt auf dem zurzeit Hoch­wasser führenden Neckar. Etwa 30 Meter unterhalb der Pliensaubrücke kippte das Boot um. Während es dem einen Insassen gelang, schwimmend das linke Neckarufer bei der Roserschen Fabrik zu erreichen, ist der andere, der vech. Kaufmann Erwin Palm, etwa 500 Meter unterhalb der Pliensaubrücke in den Fluten ertrunken. Der Leichnam konnte bis jetzt nicht geborgen werden. Das Hochwasser ist inzwischen wieder vollkommen zurückgegangen.

Reutlingen, 6. Mai. Bergrutsch. Die starken Regen­fälle der letzten Tage haben verursacht, daß zwischen Bronn­weiler und Gomaringen, etwa 200 Meter unterhalb Bronn­weiler ein Abhang samt seinem Baumbestand in dem Augenblick ins Rutschen kam, als der Frühzug Gönningen ab 6.40 Uhr die Stelle passierte. Die Erdmassen schoben sich auf den Zug herein, und nur durch das sofortige An­halten konnte ein Unglück verhütet werden.

Remmingsheim, OA. Roktenburg- 5. Mai. Glück­licher Gewinner. Kraftwagenführer Otto Müller hier, beteiligte sich an dem Preisrätsel einer Firma in Düssel­dorf und wurde Gewinner des 1. Preises in Form eines Opel-Viersitzers.

Ebingen, 6. Mai. Ein Ebinger Opfer der Ber­liner Kämpfe. Unter den Todesopfern der Berliner Kommunistenunruhen befindet sich auch ein Ebinger, und zwar der 23jährige Sohn von Veterinärrat Landen- berger, Hermann L a n d e n b e r g e r, der sich studienhalber in Berlin aufhielt. Hermann Landenberger befand sich unter den Zuschauern, wagte sich etwas zu weit vor und wurde von einem Querschläger so unglücklich in die Brust getroffen, daß er sofort tot war.

Ahlngen OA. Göppingen, 6. Mai. Leichenfund in der Fils. Zwischen Uhingen und Ebersbach wurde gestern in der Fils treibend die Leiche des seit dem 24. Januar vermißten Dienstmädchens Emilie Ostertag entdeckt und geborgen. Ob ein Selbstmord des Mädchens vorliegt, oder ob es durch einen Unfall oder gar durch ein Ver­brechen ums Leben gekommen ist, wird sich kaum einwand­frei klären lassen.

Alm. 6. Mai. Landestagung der württ. Mietervereine. Am Samstag und Sonntag tagten hier die Vertreter der württ. Mieteroereine. Vorstand Gürtler, der Vertreter der Mietervereine Sachsens, wünschte eine einheitliche Front der deutschen Mieter. Der erste Berbandsvorsitzende, Oberregierungsrat a. D. Krau ß- Stuttgart, sprach überBodenreform und Mieterbewegiing".

Aus Stadt und Land

Nagold, den 7. Mai 1929. Was einer werden kann, das ist er schon. Hebbel.

Muttertag 1S2S

Der Muttertag findet in diesem Jahr wieder am zwei­ten Sonntag im Mai, also am 12. Mai, statt. Der Ge­danke des Muttertages wird in Deutschland von der Ar­beitsgemeinschaft für Volksgesundung propagiert. Träger der örtlichen Veranstaltungen sind meist die Ortsgruppen des Reichsbundes der Kinderreichen. In den ersten Jah­ren ist der Muttertag von vielen abgelehnt worden als unnötig und als eine von Amerika herüberkommene volks- fremdc Einrichtung. Die Notwendigkeit wird aber mehr und mehr eingesehen in einer Zeit, in der der alte, aut Pflicht und Verantwortung gegründete Familiengedanke bekämpft wird zugunsten einer Familienform, in der die Freuden der Ehe und einer mehr spielerisch aufgefaßten Mütterlichkeit im Vordergrund stehen. Die Forderung einer solchen Reform zieht natürlich eine Minderbewer­tung der Mutter nach sich, die in der Erziehung einer Kinderschar ein mühevolles Lebensziel sahen, das arm an äußeren Freuden, aber reich an innerem Erleben ist. Die­sen Müttern, ob sie nun eins oder viele Kinder ihr eigen nennen, gilt die Ehre des Muttertages. Mit dem ymenka- nischen Muttertage aber hat der deutsche nichts mehr ZU tun, er ist in seinem Geiste eine völlig deutsche Einrich­tung geworden.

Ausstellung über Gesundheitspflege

Auf Einladung des Stadtschultheißenamts fand ge­stern abend zwischen Vertretern des Bez.-Schulamts, der , einzelnen Nagolder Schulen, des Sportvereins, des Turn- ^ Vereins und der Presse eine vorbesprechende Persamnnung statt über eine vom Deutschen Hygiene-Museum in Dres­den hier in Nagold abzuhaltenden Ausstellung. Schon >e Jahren hatte man sich bemüht in dem Bestreben, we - teste Kreise zum selbständigen hygienischen Denken zu S ' winnen diese Ausstellung nach Nagold zu bekommen. Nunmehr ist dies gelungen, u. zwar wird in der Zert vo 21. bis 27. Mai ini Traubensaal die Ausstellung, die einen Raum von 250 pm erfordert, aufgebaut werden. Ausstellungsgegenstände sind in Musterguts ger Ausführung. Die Ausstellung selbst wird in gro8 Umrissen die nachfolgenden Gebiete behandeln: Kor^e bau und Lebensvorgänge, Persönliche Eesundym pflege, Ernährung, Kinderkrankheiten, Leibesubung - Säuglingspflege, Tuberkulose, Geschlechtskrankheiten, ,

beitshygiene, Erste Hilfe, Alkoholismus und Entwt -

der menschlichen Leibesfrucht. Trotz der der Stadtverwck