Ragolder Tagblatt „Der Seiellkchatter
Dieustag. 7. Mai 1S2«
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Sciie 3 — Nr. 1Ü«
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sÜbergabe. An, >es Staatspräsidenten iandesuniversität und nisterialdirektors Dr, nd des Präsidenten ür Landwirtschaft iw Rektoratsübergabe an ,ahr wiedergewählten mmerhalbjahr hat die erende, darunter 60 rnrtssöhne. Als Not- sfung eines modernen sräumen, die Errich- tzerlegung der Maschj- Oie Festrede hielt Frau lt über „Liebigs Ein- Zeitgenossen und der
eckar ertrunken, n zwei hiesige Herren auf dem zurzeit Hoch- Meter unterhalb der Während es dem eine» ,ke Neckarufer bei der der andere, der verh. Meter unterhalb der mken. Der Leichnam n. Das Hochwasser ist 'gegangen.
ch. Die starken Regen- i, daß zwischen Bronn- eter unterhalb Bronn- Zaumbestand in dem r Frühzug Gönningen lie Erdmassen schoben rrch das sofortige Anwerden.
g- 5. Mai. Gllick- »rer Otto Müller hier, ner Firma in Düffel- Ireises in Form eines
r Opfer der Ber- esopfern der Berliner auch ein Ebinger, Veterinärrat Landen- , der sich studienhalber »enberger befand sich ch etwas zu weit vor so unglücklich in die lr.
. Leichenfund in ind Ebersbach wurde :iche des seit dem 24. imilie Ostertag entdeckt »es Mädchens vorliegt, r gar durch ein Bernd sich kaum einwand-
ung der württ.
und Sonntag tagten etervereine. Vorstand ietcrvereine Sachsens, deutschen Mieter. Der mgsrat a. D. Krauß- und Mieterbewegung".
ltd Land
». den 7. Mai 1920. s ist er schon. Hebbel.
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Jahr wieder am zwei- , Mai, statt. Der Ee- eutschland von der Ai- ng propagiert. Träger meist die Ortsgruppen n. In den ersten 2ah- abgelehnt worden als herüberkominene Volks- ngkeit wird aber mehr t, in der der alte, aus ndete Familiengedanke milienform, in der die spielerisch aufgefaßten chen. Die Forderung ich eine Minderbewer- r der Erziehung einer ziel sahen, das arm an rrerem Erleben ist. Die- viele Kinder ihr eigen rges. Mit dem qmerika- aeutfche nichts mehr zu völlig deutsche Einrich-
ndheitspflege
ltheißenamts fand gc- es Bez.-Schulamts, der Sportvereins, des Turn- prechende Versammlung ziene-Museum in Dres- Ausstellung. Schon fest in dem Bestreben, wer- ienischen Denken zu ge- Nagold zu bekommen, r wird in der Zeit vom e Ausstellung, die einen lfgebaut werden. D« 'sind in mustergultl- selbst wird in groben te behandeln: Körper- rrfönliche Eesundhens- ! »eiten, Leibesübungen. ,
schlechtskrankheiten. »r-
ISMUS und Entwicklung - der der Stadtverwal
tung erwachsenden hohen Unkosten sind die Eintrittspreise äußerst niedrig gehalten. Erwachsene bezahlen 30 und Kinder 10 Z. Die Schulen, auch die des Bezirks, werden s wohl meistens geschlossen die Ausstellung besuchen. Es ' wäre entschieden zu begrüßen, wenn die hiesigen Herrn > Aerzte sich hin und wieder zu Führungen durch die Aus- i stellung zur Verfügung stellen würden. Am Abend des 21. i Mai wird eine offizielle Eröffnung stattfinden. ^
„Aus dem Schwarzwald". s
Das Kopfblatt der Schwarzwaldvereinszeitung bringt , eine Einladung zur diesjährigen Hauptversammlung nach ! Loßburg-Rodt. dessen Ortsgruppe zugleich ihr 25-jöhri- ges Bestehen feiert. Au Aufsätzen ist mancherlei zu finden, das auch unsere nähere Heimat berührt: Ein Prior von Rippoldsau als Flüchtling in Freudenstadt, Noch einer Wanderung ins österreichische und bayrische Allgäu, Der Lautenbach-Hof bei Bad Teinach (Oberlehrer Rehm) ufw. Die Abhandlung über Hannikel dürfte unsere Leser, besonders die. die sich den Roman aus Schillers Heimatjahren zu Eemüte führen, interessieren. Die Tabelle „Mitglieder- bcwcgung 1927/28" spricht von einer Aufwürtsbewegung -cs Schwarzwaldvereins. Unter der Rubrik Vereinsehrcn- zeichen finden wir auch Nagolder Namen und auch die Ortsgruppenmitteilungen wissen von der letzten Nagolder Generalversammlung zu berschten.
Gosthöse in Württemberg. Diese soeben erschienene praktische Schrift enthält eine große Anzahl guter Easthöfe und Fremdenheime im württ. Echmarzwald. Neckarland, Schwab. Waid, in Hohenlohe-Franken, Oderschwaben bis zum Bodensee und Allgäu und in der Schwäbischen Alb. Die Schrift hat eine wertvolle Bereicherung dadurch erfahren, daß in ihr auch die Wo- chenendprcise einer Anzahl Easthöfe ausgenommen sind, um damit auch den Reisenden mit Sonntagsrückfahrkarten einen kur^n Erholungsaufenthalt zu ermöglichen. Ein einleitender Text beschreibt die grundverschiedenen Gebiete des schönen Schwadenlandes. Die Schrift wird kostenlos zugesandt voin Verkehrsverband Württcmberg-Hohenzollern in Stuttgart Hauptbahnhof und ist außerdem in den Reisebüros erhältlich.
Jselshauscn, 7. Mai. Beerdigung. Unter überaus zahlreicher Beteiligung von hier und auswärts wurde gestern der so jäh ums Leben gekommene hier geborene Wilhelm Mäntele, Flaschner in Stuttgart, in die heimatliche Erde gebettet. Der Geistliche sprach herzliche Trostworte Uber Psalm 39, 10. Unter ehrenden Nachrufen wurden Kränze niedergelegt von der Direktion des Gaswerks Stuttgart, bei dem er 10 Jahre in Arbeit stand, vom Metallarbeiterverband und voni Siedlnngsverein, die ein treues, eifriges Mitglied in dem Dahingeschiedenen betrauern. Der Kriegerverein sandte seinem Kameraden die übliche Ehrensalve übers Grab. Der Gesangverein und gemischte Chor umrahmte die Feier mit schön vorgetragenen Liedern. Aufrichtige Teilnahme wendet sich der Witwe mit ihrem Kinde und besonders den betagten Eltern zu. die im Weltkrieg schon 2 Söhne verloren.
Spielberg, 6. Mai. Goldene Hochzeit. Gestern konnte Friedrich O e st e r l e. Totengräber, und seine Ehefrau Christine, geb. Kappler, die goldene Hochzeit feiern. Beide erfreuen sich noch großer Rüstigkeit. An der Feier nahm die ganze Gemeinde lebhaften Anteil. Es war ein stattlicher Zug. der sich zur Kirche bewegte. Auch der Kriegerverein nahm mit Fahne geschlossen daran teil. Anschliessend an den kirchlichen Akt war im „Rößle" die Familienfeier.
Herrenberg, 0. Mai. Vom landwirtschaftlichen Bezirksverein. In der am 4. ds. stattgefundenen Ausschnßsitzung des landwirtschaftlichen Bezirksvereins Herrenberg wurden die Neuwahlen für die Wahlperioden von «1 Jahren vorgenommen. Zum Vorsitzenden wiedergewählt wurde Herrn Rudolf Adlung, Domänepächter in Sindlingen, zum Sekretär Herr Verwaltungsaktuar Berner und zum Kassier Herr Otto Krayl, Herrenberg. Die Wahlen erfolgten mit größter Einmütigkeit. Als stellv. Vorsitzender wurde Herr Martin Schöberl e, Oeschelbronn berufen. Dem Vorstand gehören weiter folgende Herren an: Landesökonomierat Faß, Veterinärrat Haas. Wilhelm Hill er, Gutsbesitzer in Bondorf. Schultheiß Reichert. Haslach, Schultheiß Eärttner. Eärtringen, Schultheiß Notier. Kayh, Georg Stöffler, Gemeinderat, Kuppingen. Der Bezirksvereinsausschuß besteht aus den Obmännern und 10 zugewählten Mitgliedern. — Zur Unterstützung der für die Landwirtschaft des Bezirks wichtigen Wege des kleinbäuerlichen Versuchsringes leistet der Verein einen jährlichen Zuschuß von RM. 200.— Für Äie Reuffer'sche Dienstbotenstiftung werden von der Amts- l körperfchaft, wie in den Vorkriegszeiten jährlich 20 RM. beigetragen. Die Mitgliederzahl hat sich erfreulicherweise erhöht und beträgt 1137. — Für die Bezirksratswahl
kommen wieder die diesjährigen Vertreter der Landwirtschaft H. Rudolf Adlung, Sindlingen und als Stellvertre ter Herr Martin Schnberle, Oeschelbronn in Vorschlag. Zur Beteiligung an dem Besuch der landw. Wanderausstellung, veranstaltet von der deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft vom 4.—9. Juni 1929 in München, haben sich aus dem Bezirk 30 Mitglieder gemeldet. — Der Vezirks- verein wird sich auch an der 70V-Jahrscicr der Stadt Herrenberg beteiligen und wird voraussichtlich zum Festzug etwa 100 Reiter stellen.
Bondorf, 6. Mai. Warnung vor Kreuzottern. Bei einem Spaziergang fand kürzlich Herr Amtsverweser Heller eine 37 Zentimeter lange, lebende Kreuzotter im Steinbruch, die er sofort tötete und zur Besichtigung und Präparierung nach Haufe brachte.
Calw, 0. Matz Werkstattbrand. In der Werkstätte von Mechanikermeistcr Wackenhuth auf der Insel brach Samstag vormittag durch in Brand geratenes Pech ein Schadenfeuer aus. Da die überaus starke Flammenbildung das ganze Gebäude zu gefährden schien, wurde sofort die Weckcrlinie alarmiert; ihr Eingreifen war jedoch nicht mehr notwendig, denn es gelang den in der Werkstatt befindlichen Arbeitern glücklicherweise in kurzer Zeit, den Brandherd völlig abzulüschen. Der Sachschaden ist geringfügig und durch Versicherung gedeckt.
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des Muttertags!
Aus aller Welt
Oberst Bauer Im Krankenhaus in Nanking ist der in letzter Zeit in chineiiscl-en Diensten stehende deutsche Oberst Dr. Max Bauer an den Folgen der Pockenkrankheit gestorben. Dauer, aus der Fußartillerie hervorgegangen, war einer der hervorragendsten Offiziere des Großen Generalstabs und im Weltkrieg vertrautester Mitarbeiter des Generals Ludendorff. Er wurde seinerzeit mit der Bearbeitung des berühtmen Hindenburg-Programms beauftragt. Rach dem Mißlingen des Kapp-Pulsches, an dem er beteiligt ivar, hielt sich Oberst Bauer bis zur Amnestierung 1925 im Ausland auf. Im vorigen Jahr folgte er einer Einladung des chinesischen Diktators Tschiangkaischek nach Nanking. Der in einem Teil Chinas herrschenden Pockenkrankheit ist er nun auch zuin Opfer gefallen. Auf dem Sterbelager äußerte er den Wunsch, daß seine Leiche nach Deutschland überführt werde. Das chinesische Kabinett hat beschlossen, Oberst Bauer alle militärischen Ehren zu erweisen.
Die „Grola". Die landwirtschaftliche Stadt „Grola" ist inmitten der Hamburger Großstadt auf dem Heiliaengeist- seld nunmehr sertiggestellt und gerüstet zur Aufnahme der großen landwirtschaftlichen Ausstellung (Grola). Für diese Zwecke sind etwa 90 Gebäude, Hallen und Schuppen erstanden, dazu ein großer Vorführungsraum mit Tribüne. Mit der Anfuhr der Ausstelluiigstiere ist bereits am Samstag begonnen worbe».
Boykottierung' der Steuerpfändungen. Bei einer Zwangsversteigerung von steuergepfändeten landwirtschaftlichen Geräten und Schweinen in Tönnin (Schleswig) wurde kein einziges Gebot abgegeben, sodaß die Versteigerung eingestellt werden mußte. Derartige Fälle sind in der letzten Zeit namentlich in Schleswig häufig geworden.
Munitionsfund. In der Nacht zum Freitag fand man in einem Wagen der Berti net) Stadtbahn Halenfee eine Kiste mit 400 Dum-Dum-Patronen, deren Kugelspitzen abgefeilt waren. Der „Verlierer" hat sich wohlweislich nicht gemeldet.
Straßenbahnunglück in Nürnberg. Am Montag vormittag entgleiste ein Triebwagen mit Anhänger auf der Ringlinie, wahrscheinlich infolge Versagens der Bremse. Der Wagen kam den Heutorberg herunter und fuhr über die Haltestelle hinaus gegen eine steinerne Treppe. Etwa 12 Personen wurden verletzt, zwei davon sehr schwer.
Gasvergiftung. In der Wertestraße in Berlin hat ein 35jähriger Invalide sich mit Frau und zwei Kindern durch Gas vergiftet.
Aus wirtschaftlichen Sorgen hat sich der Gutsbesitzer Alfred Girgull in Leitwarren bei Neukirch (Ostpreußen) seine ganze Familie, Frau und drei Kinder im Alter von 7 bis 10 Jahren, vergiftet.
Das Kleinsportluftschiss Rk. 27 zerstör!. Bei der ersten Probefahrt des Roab-Kagensteinschen halbslarrc» Nleiiispvniuitjchiiss in Kassel setzte nach einer Fahrt von 48 Minuie» der eine der beiden Motoren aus (die vorgeschriebene Mindcsiprobezeii betragt 80 Minuten). Mittels des Tiefensteuees und starker stia.-abgade konnte das Luftschiff aber gefahrlos landen Die Abnahmebeamten der Deutschen Versuchsanstalt für Llifljahrl stellten einige technische Mängel fest, die erst behoben werden wußte», ehe Rn 27 nach erfolgter Gasergünzung zu zwei weiteren Probefahrten und zu», beabsichtigten Flug nach Frankfurt zugelasicn werden tollte. Am Sonntag nachmittag wurde nun das Lusischiss am Ankermast von einem starken Wind erfaßt und geknickt. Der Stabl- rohrkiel brach in der Mitte durch, eine der Gle-ch- gewichtsslachen wurde zerrissen und einer der Motoren .leriwrl.
Boolssahrl eines deulschen Seemanns über da» Allantische Meer. Der deutsche Seemann Paul Müller hat in seinem Rettungsboot „Aga" das Atlantische Meer überquert und ist am Samstag in Gibara auf der Insel Kuba eingetroffen. Bei der Uebersahrt benutzte er sowohl Segel wie Ruder. Da er keine Einreisepapiere für Kuba bei sich hatte, wurde er 24 Stunden in Gibara festgehalten und konnte erst durch Vermittlung des denk' scheu Gesandten in .Havanna seine Fahrt sortsetzen. Er kam am Sonntag in Havanna an, wo er Lebensmittel an Bord nahm Müller sagte, er habe bei Beginn seiner Fahrt zunächst gar nickst die Absicht gehabt, die Insel Kuba anzulausen.
Letzte Nachrichten
Das Ergebnis der Genfer Abrüstungskonferenz.
Genf, 7. Mai. Ueber das Ergebnis der am Montag abgeschlossenen Tagung des vorbereitenden Abrüstungsausschusses können vom deutschen Standpunkt aus folgende Feststellungen vorgenommen werden:
Die deutsche Regierung hat in den bisherigen Verhandlungen die Forderung vertreten, daß folgende vier Kategorien der Landrüstungen in einem Abrüstungsabkommen herabgesetzt werden müßten: 1. Effektive Truppenbestände, 2. Die gesamten ausgebildeten Reserven, 3. Das im aktiven Dienst verwandte Kriegsmaterial, 4. Das gesamte lagernde ergänzungsfähige Kriegsmaterial.
Großfcucr im Kreis Blumenthal. — 12 Gebäude vernichtet.
Bremen, 7. Mai. Im Dorf Rade im Kreis Blumen- thal wurde am Montag nachmittag gegen 3.30 Uhr plötzlich die Feuerwehr zu einem Brand eines Bauernhauses gerufen. Kurze Zeit darauf wurde Eroßfeuer gemeldet, da auch das Nachbarhaus Feuer gefangen hatte. Die Feuerwehr der ganzen Umgegend, insgesamt neun Wehren, erschienen auf der Brandstätte. Insgesamt brannten 12 Gebäude. Aus dem Wohnhaus mußten die Leute mit Gewalt herausgeholt Werden, da sie sich in einem Zimmer eingefchlossen hatten und das brennende Haus nicht verlassen wollten, da sie nicht versichert waren. Die Unglücksstätte bildet ein furchtbares Bild der Verwüstung. Die Brandursache soll ein Schornsteinbrand gewesen sein.
Riescnbrand in Holland. — Bisher 21 Häuser eingeäschert.
Amsterdam, 7. Mai. In Rossum bei Zaltbommel brach am Montag ein riesiger Brand aus. der sich infolge des
Gchentt Vücher
rum Muttertag!
scharfen Windes mit großer Geschwindigkeit ausbreitete. 21 Häuser sind bereits in Asche gelegt. Zwei Frauen wurden bei dem Brand schwer verwundet. Vermutlich ist auch ein Todesopfer zu beklagen. Ueber die Ursache herrscht noch völlige Ungewißheit.
Ein politischer Anschlag in Kowno. — Der Adjutant des Ministerpräsidenten getötet.
Kowno, 7. Mai. Am Montag abend gegen 8.30 Uhr kurz vor Beginn der Borstellung in der Staatsoper wurde ein politischer Anschlag verübt, der augenscheinlich auf den Ministerpräsidenten Woldemaras gemünzt war, der ziemlich regelmäßig die Vorstellungen der Staatsoper zu besuchen pflegt. Die Attentäter, drei an der Zahl, feuerten auf den persönlichen Adjutanten des Ministerpräsidenten, Oberleutnant Gudinas und den Adjutanten des Kriegsministers, Hauptmann Virbickas. acht Schüsse ab. Oberleutnant Gudinas wurde tödlich getroffen, Hauptmann Virbickas schwer verletzt. Außerdem wurde noch ein Knabe, ein Verwandter des Ministerpräsidenten Woldemaras, der ander Hand des persönlichen Adjutanten des Ministerpräsidenten ging, schwer verletzt. Die Attentäter, die. wie verlautet, polnisch gesprochen haben sollen, sind unerkannt entkommen.
Handel und Verkehr
Neue 50Ü Millionev-Reichsanleihe
Halbamtlich wird mitgeteilt, daß der Plan, einen Teil der im Besitz des Reichs befindlichen Reichsbahnoorzugsaktien bei Sparkassen und den Reichsversicherungsanstalton unterzu- bringeo, d. h. an sie zu verkaufen oder zu verpfänden, aufrechterhalten werde, für den Augenblick soll das Reichssinanzmimste- rium zur Aufnahme einer Anleihe von 500 Millionen RM. ermächtigt werden, um der Geldnot der Reichskasse auf das Monats- ende abzuhelfen. Der diesbezügliche Gesetzentwurf ist bereits dem Reichsrat zugegangen.
Im Reichssinanzministerium ist man sich klar, daß dieser Weg einer neuen Anleihe seine schweren Bedenken hat. Es besteht namentlich die Gefahr, daß von der unglückseligen füns- prozentigen Reichsanleihe 1927 des früheren Reichssinanzministers Reinhold, die trotz der Erhöhung des Zinsfußes auf 6 v. H. >m Kurs fortwährend sank und nur künstlich längere Zeit a»? 87 gehalten wurde — seit 16. April wird sie an der Böfte überhaupt nicht mehr notiert — nunmehr größere Beträge auf den Markt geworfen werden, um die neue höheroerzinsliche Reichsanleihe zu zeichnen. Der Marktwerkt der Anleihe 1927 und an- rer Anleihen wird also weiter sinken und die Besitzer werden weiteren empfindlichen Schaden haben. Im Reichsfinanzmlnifte- rium wird im Zusammenhang mit der neuen Anleihe ein Straferlaß für Steuervergehen erwogen. Mit Speck fängt man Mäuse.
Berliner Dollarkur,. 6. Mai 4.213 G.. 4.221 B.
Dt Abl.-Anl. 51 50
Berliner Geldmarkt, 6 Mai. Tagesgeld 8,25—10,3 o. H. Mo- naisgeld 8,25—9,5 v. H.
Drivatdiskont: 7.5 v. H kurz und lang.
Die Württ. Melallwarensabrik Geislingen schlägt eine Dividende von 8 v H. vor sim Vorjahr 7 v. H.)
Eröffnung der Neckardampsjchissahrl. Die Neckardampfschifffahrt eröffnet am Donnerstag, den 9. Mai lHimmelfahrt), wieder die Personenfahrten zwischen Heilbrvnn und Heidelberg und umgekehrt durch das prächtige burgenreiche Neckartal und de» Odenwald.
Märkte
Viehpreise. Brockenheim.- Kühe 450—570, Kalbinnrn 580 bi» 750, Rinder 300-400, Kleinvieh 160—300. — Hall: Kühe 200 bis 575, Jungvieh 150—350. — Neuhausen a. F.: Kleinvieh 175 bis 240, Rinder 240—360, Kälber 500-700, Kühe 250-600. Stiere 350. — Oberrot: Ochsen 650, Kühe 350—650. Rinder und Jungvieh 200—400
Herrenberger Zuchtviehmartt. Der alljährlich am l. Mittwoch im Mai in Herrenberg stattfindende Zuchtviehmarkt des Fleckviehverbandes für den Württ. Schwarzwaldkreis brachte trotz der ungünstigen Witterung eine große Anzahl von Besuchern. Der Auftrieb von Zuchtvieh war entsprechend der guten Anmeldungen recht gut. Mit 63 Farren und 28 weiblichen Tieren war dies der bisher stärkste Herrenbcrger Markt. Die Preisbildung verlief bei der gedrückten Finanzlage der Gemeinden ruhig. Der Durchschnittspreis siir Farren lag um 800 RM. Leider fanden die besten Tiere wenigstens der Alters- klgsse keinen Absatz, wie auch beobachtet werden konnte, daß das noch jugendliche, teilweise unfertige Vatertier der Jugendklasse viel stärker gefragt wurde. Diese hauptsächlich aus die Geldknappheit zurückzuführende Erscheinung dürfte nicht immer zum Nutzen der Gemeinden ausschlagen. weil die jugendlichen Tiere noch die sorgsamste Pflege zur Weiterentwicklung benötigen. Die Qualität der Farren war befriedigend und stand über der des Vorjahres vor allem nach Tiefe und Breite des Rumpfes und nach der Stärke der Gliedmassen. Hingegen genügte die Qualität der weiblichen Tiere, abgesehen von den «pitzentieren, noch nicht ganz den Anforderungen, die an verkäufliches Zuchtvieh gestellt werden müssen. Die Nachfrage nach starkträchtigen Rindern konnte nicht voll befriedigt werden. Von den der Marktprämiierung zugeführten Tieren wurden von den Farren 63 Prozent und zwar 10 mit 1.; 15 mit 2. und l5 mit 3. Preis, von den Rindern 70 Proz. und zwar i mit 1.; 6. mit 2. und 7 mit 3. Preisen ausgezeichnet.
Es ist zu hoffen, daß in Zukunft der Herrenberger Zuchtviehmarkt unter wirtschaftlich günstigeren Verhältnissen und bei wärmerem Maiwetter als Heuer wieder das Interesse weiter Kreise von Landwirten und Züchtern findet, gen folgendermaßen zu:
Stuttgarter Möbelmessc. Der Besuch der dritten Stuttgarter Engros- und Export-Möbelmesse hat in den ersten Tagen au» dem ganzen Land stark eingesetzt. Der Sonntag brachte einen Höhepunkt der Geschäftsabschlüsse. Die Aussichten für die Geschäft»- entwicklung sind gut.
Wetter für Mittwoch und Donnerstag:
Süddeutschland liegt im Bereich eines schwachen Hochdruck«. Für Mittwoch und Donnerstag ist zwar mehrfach helleres^ ab« noch nicht beständiges Wetter zu erwarten.
Familieunachrichtru.
Vermählte: Rudolf Hinninger — Annel Oppold, Karls- ruh c-C alw. — Siegbert Lemberger — Eugenik Walz, Calw.
Gestorbene: Marie Eberwien, geb. Hilke, Calw. — August Schwarzer, 40 Jahre, Rohrdorf OA. Horb. — Anna Lauffer, geb. Maisenhälder. 54 Jahre, Mühlen a. N.
Die heutige Nummer umfaßt 8 Seite« einschließlich der Beilage „Haus-, Garten- «nd Landwirtschaft-.