Ragolder TagblattDer Seiellkchatter

Dieustag. 7. Mai 1S2«

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Sciie 3 Nr.«

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sÜbergabe. An, >es Staatspräsidenten iandesuniversität und nisterialdirektors Dr, nd des Präsidenten ür Landwirtschaft iw Rektoratsübergabe an ,ahr wiedergewählten mmerhalbjahr hat die erende, darunter 60 rnrtssöhne. Als Not- sfung eines modernen sräumen, die Errich- tzerlegung der Maschj- Oie Festrede hielt Frau lt überLiebigs Ein- Zeitgenossen und der

eckar ertrunken, n zwei hiesige Herren auf dem zurzeit Hoch- Meter unterhalb der Während es dem eine» ,ke Neckarufer bei der der andere, der verh. Meter unterhalb der mken. Der Leichnam n. Das Hochwasser ist 'gegangen.

ch. Die starken Regen- i, daß zwischen Bronn- eter unterhalb Bronn- Zaumbestand in dem r Frühzug Gönningen lie Erdmassen schoben rrch das sofortige An­werden.

g- 5. Mai. Gllick- »rer Otto Müller hier, ner Firma in Düffel- Ireises in Form eines

r Opfer der Ber- esopfern der Berliner auch ein Ebinger, Veterinärrat Landen- , der sich studienhalber »enberger befand sich ch etwas zu weit vor so unglücklich in die lr.

. Leichenfund in ind Ebersbach wurde :iche des seit dem 24. imilie Ostertag entdeckt »es Mädchens vorliegt, r gar durch ein Ber­nd sich kaum einwand-

ung der württ.

und Sonntag tagten etervereine. Vorstand ietcrvereine Sachsens, deutschen Mieter. Der mgsrat a. D. Krauß- und Mieterbewegung".

ltd Land

». den 7. Mai 1920. s ist er schon. Hebbel.

'29

Jahr wieder am zwei- , Mai, statt. Der Ee- eutschland von der Ai- ng propagiert. Träger meist die Ortsgruppen n. In den ersten 2ah- abgelehnt worden als herüberkominene Volks- ngkeit wird aber mehr t, in der der alte, aus ndete Familiengedanke milienform, in der die spielerisch aufgefaßten chen. Die Forderung ich eine Minderbewer- r der Erziehung einer ziel sahen, das arm an rrerem Erleben ist. Die- viele Kinder ihr eigen rges. Mit dem qmerika- aeutfche nichts mehr zu völlig deutsche Einrich-

ndheitspflege

ltheißenamts fand gc- es Bez.-Schulamts, der Sportvereins, des Turn- prechende Versammlung ziene-Museum in Dres- Ausstellung. Schon fest in dem Bestreben, wer- ienischen Denken zu ge- Nagold zu bekommen, r wird in der Zeit vom e Ausstellung, die einen lfgebaut werden. D« 'sind in mustergultl- selbst wird in groben te behandeln: Körper- rrfönliche Eesundhens- ! »eiten, Leibesübungen. ,

schlechtskrankheiten. »r-

ISMUS und Entwicklung - der der Stadtverwal­

tung erwachsenden hohen Unkosten sind die Eintrittspreise äußerst niedrig gehalten. Erwachsene bezahlen 30 und Kinder 10 Z. Die Schulen, auch die des Bezirks, werden s wohl meistens geschlossen die Ausstellung besuchen. Es ' wäre entschieden zu begrüßen, wenn die hiesigen Herrn > Aerzte sich hin und wieder zu Führungen durch die Aus- i stellung zur Verfügung stellen würden. Am Abend des 21. i Mai wird eine offizielle Eröffnung stattfinden. ^

Aus dem Schwarzwald". s

Das Kopfblatt der Schwarzwaldvereinszeitung bringt , eine Einladung zur diesjährigen Hauptversammlung nach ! Loßburg-Rodt. dessen Ortsgruppe zugleich ihr 25-jöhri- ges Bestehen feiert. Au Aufsätzen ist mancherlei zu finden, das auch unsere nähere Heimat berührt: Ein Prior von Rippoldsau als Flüchtling in Freudenstadt, Noch einer Wanderung ins österreichische und bayrische Allgäu, Der Lautenbach-Hof bei Bad Teinach (Oberlehrer Rehm) ufw. Die Abhandlung über Hannikel dürfte unsere Leser, beson­ders die. die sich den Roman aus Schillers Heimatjahren zu Eemüte führen, interessieren. Die TabelleMitglieder- bcwcgung 1927/28" spricht von einer Aufwürtsbewegung -cs Schwarzwaldvereins. Unter der Rubrik Vereinsehrcn- zeichen finden wir auch Nagolder Namen und auch die Ortsgruppenmitteilungen wissen von der letzten Nagolder Generalversammlung zu berschten.

Gosthöse in Württemberg. Diese soeben erschienene praktische Schrift enthält eine große Anzahl guter Easthöfe und Frem­denheime im württ. Echmarzwald. Neckarland, Schwab. Waid, in Hohenlohe-Franken, Oderschwaben bis zum Bodensee und Allgäu und in der Schwäbischen Alb. Die Schrift hat eine wert­volle Bereicherung dadurch erfahren, daß in ihr auch die Wo- chenendprcise einer Anzahl Easthöfe ausgenommen sind, um damit auch den Reisenden mit Sonntagsrückfahrkarten einen kur^n Erholungsaufenthalt zu ermöglichen. Ein einleitender Text beschreibt die grundverschiedenen Gebiete des schönen Schwadenlandes. Die Schrift wird kostenlos zugesandt voin Verkehrsverband Württcmberg-Hohenzollern in Stuttgart Hauptbahnhof und ist außerdem in den Reisebüros erhältlich.

Jselshauscn, 7. Mai. Beerdigung. Unter überaus zahl­reicher Beteiligung von hier und auswärts wurde gestern der so jäh ums Leben gekommene hier geborene Wilhelm Mäntele, Flaschner in Stuttgart, in die heimatliche Erde gebettet. Der Geistliche sprach herzliche Trostworte Uber Psalm 39, 10. Unter ehrenden Nachrufen wurden Kränze niedergelegt von der Direktion des Gaswerks Stuttgart, bei dem er 10 Jahre in Arbeit stand, vom Me­tallarbeiterverband und voni Siedlnngsverein, die ein treues, eifriges Mitglied in dem Dahingeschiedenen be­trauern. Der Kriegerverein sandte seinem Kameraden die übliche Ehrensalve übers Grab. Der Gesangverein und ge­mischte Chor umrahmte die Feier mit schön vorgetragenen Liedern. Aufrichtige Teilnahme wendet sich der Witwe mit ihrem Kinde und besonders den betagten Eltern zu. die im Weltkrieg schon 2 Söhne verloren.

Spielberg, 6. Mai. Goldene Hochzeit. Gestern konnte Friedrich O e st e r l e. Totengräber, und seine Ehefrau Christine, geb. Kappler, die goldene Hochzeit feiern. Beide erfreuen sich noch großer Rüstigkeit. An der Feier nahm die ganze Gemeinde lebhaften Anteil. Es war ein statt­licher Zug. der sich zur Kirche bewegte. Auch der Krieger­verein nahm mit Fahne geschlossen daran teil. Anschlies­send an den kirchlichen Akt war imRößle" die Familien­feier.

Herrenberg, 0. Mai. Vom landwirtschaftlichen Bezirks­verein. In der am 4. ds. stattgefundenen Ausschnßsitzung des landwirtschaftlichen Bezirksvereins Herrenberg wur­den die Neuwahlen für die Wahlperioden von «1 Jahren vorgenommen. Zum Vorsitzenden wiedergewählt wurde Herrn Rudolf Adlung, Domänepächter in Sindlingen, zum Sekretär Herr Verwaltungsaktuar Berner und zum Kassier Herr Otto Krayl, Herrenberg. Die Wahlen erfolgten mit größter Einmütigkeit. Als stellv. Vorsitzen­der wurde Herr Martin Schöberl e, Oeschelbronn be­rufen. Dem Vorstand gehören weiter folgende Herren an: Landesökonomierat Faß, Veterinärrat Haas. Wilhelm Hill er, Gutsbesitzer in Bondorf. Schultheiß Reichert. Haslach, Schultheiß Eärttner. Eärtringen, Schultheiß Notier. Kayh, Georg Stöffler, Gemeinderat, Kup­pingen. Der Bezirksvereinsausschuß besteht aus den Ob­männern und 10 zugewählten Mitgliedern. Zur Un­terstützung der für die Landwirtschaft des Bezirks wichti­gen Wege des kleinbäuerlichen Versuchsringes leistet der Verein einen jährlichen Zuschuß von RM. 200. Für Äie Reuffer'sche Dienstbotenstiftung werden von der Amts- l körperfchaft, wie in den Vorkriegszeiten jährlich 20 RM. beigetragen. Die Mitgliederzahl hat sich erfreulicherweise erhöht und beträgt 1137. Für die Bezirksratswahl

kommen wieder die diesjährigen Vertreter der Landwirt­schaft H. Rudolf Adlung, Sindlingen und als Stellvertre ter Herr Martin Schnberle, Oeschelbronn in Vorschlag. Zur Beteiligung an dem Besuch der landw. Wanderaus­stellung, veranstaltet von der deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft vom 4.9. Juni 1929 in München, haben sich aus dem Bezirk 30 Mitglieder gemeldet. Der Vezirks- verein wird sich auch an der 70V-Jahrscicr der Stadt Her­renberg beteiligen und wird voraussichtlich zum Festzug etwa 100 Reiter stellen.

Bondorf, 6. Mai. Warnung vor Kreuzottern. Bei einem Spaziergang fand kürzlich Herr Amtsverweser Heller eine 37 Zentimeter lange, lebende Kreuzotter im Steinbruch, die er sofort tötete und zur Besichtigung und Präparierung nach Haufe brachte.

Calw, 0. Matz Werkstattbrand. In der Werkstätte von Mechanikermeistcr Wackenhuth auf der Insel brach Samstag vormittag durch in Brand geratenes Pech ein Schadenfeuer aus. Da die überaus starke Flammenbil­dung das ganze Gebäude zu gefährden schien, wurde so­fort die Weckcrlinie alarmiert; ihr Eingreifen war jedoch nicht mehr notwendig, denn es gelang den in der Werk­statt befindlichen Arbeitern glücklicherweise in kurzer Zeit, den Brandherd völlig abzulüschen. Der Sachschaden ist geringfügig und durch Versicherung gedeckt.

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für 8uppe7i.5Oken. OsrriÜLe, Lalate.

Gederrket

des Muttertags!

Aus aller Welt

Oberst Bauer Im Krankenhaus in Nanking ist der in letzter Zeit in chineiiscl-en Diensten stehende deutsche Oberst Dr. Max Bauer an den Folgen der Pockenkrankheit ge­storben. Dauer, aus der Fußartillerie hervorgegangen, war einer der hervorragendsten Offiziere des Großen General­stabs und im Weltkrieg vertrautester Mitarbeiter des Generals Ludendorff. Er wurde seinerzeit mit der Bear­beitung des berühtmen Hindenburg-Programms beauftragt. Rach dem Mißlingen des Kapp-Pulsches, an dem er beteiligt ivar, hielt sich Oberst Bauer bis zur Amnestierung 1925 im Ausland auf. Im vorigen Jahr folgte er einer Einladung des chinesischen Diktators Tschiangkaischek nach Nanking. Der in einem Teil Chinas herrschenden Pockenkrankheit ist er nun auch zuin Opfer gefallen. Auf dem Sterbelager äußerte er den Wunsch, daß seine Leiche nach Deutschland überführt werde. Das chinesische Kabinett hat beschlossen, Oberst Bauer alle militärischen Ehren zu erweisen.

DieGrola". Die landwirtschaftliche StadtGrola" ist inmitten der Hamburger Großstadt auf dem Heiliaengeist- seld nunmehr sertiggestellt und gerüstet zur Aufnahme der großen landwirtschaftlichen Ausstellung (Grola). Für diese Zwecke sind etwa 90 Gebäude, Hallen und Schuppen er­standen, dazu ein großer Vorführungsraum mit Tribüne. Mit der Anfuhr der Ausstelluiigstiere ist bereits am Sams­tag begonnen worbe».

Boykottierung' der Steuerpfändungen. Bei einer Zwangsversteigerung von steuergepfändeten landwirtschaft­lichen Geräten und Schweinen in Tönnin (Schleswig) wurde kein einziges Gebot abgegeben, sodaß die Versteigerung eingestellt werden mußte. Derartige Fälle sind in der letz­ten Zeit namentlich in Schleswig häufig geworden.

Munitionsfund. In der Nacht zum Freitag fand man in einem Wagen der Berti net) Stadtbahn Halenfee eine Kiste mit 400 Dum-Dum-Patronen, deren Kugelspitzen abgefeilt waren. DerVerlierer" hat sich wohlweislich nicht gemeldet.

Straßenbahnunglück in Nürnberg. Am Montag vor­mittag entgleiste ein Triebwagen mit Anhänger auf der Ringlinie, wahrscheinlich infolge Versagens der Bremse. Der Wagen kam den Heutorberg herunter und fuhr über die Haltestelle hinaus gegen eine steinerne Treppe. Etwa 12 Personen wurden verletzt, zwei davon sehr schwer.

Gasvergiftung. In der Wertestraße in Berlin hat ein 35jähriger Invalide sich mit Frau und zwei Kindern durch Gas vergiftet.

Aus wirtschaftlichen Sorgen hat sich der Gutsbesitzer Alfred Girgull in Leitwarren bei Neukirch (Ostpreußen) seine ganze Familie, Frau und drei Kinder im Alter von 7 bis 10 Jahren, vergiftet.

Das Kleinsportluftschiss Rk. 27 zerstör!. Bei der ersten Probe­fahrt des Roab-Kagensteinschen halbslarrc» Nleiiispvniuitjchiiss in Kassel setzte nach einer Fahrt von 48 Minuie» der eine der bei­den Motoren aus (die vorgeschriebene Mindcsiprobezeii betragt 80 Minuten). Mittels des Tiefensteuees und starker stia.-abgade konnte das Luftschiff aber gefahrlos landen Die Abnahmebeamten der Deutschen Versuchsanstalt für Llifljahrl stellten einige tech­nische Mängel fest, die erst behoben werden wußte», ehe Rn 27 nach erfolgter Gasergünzung zu zwei weiteren Probefahrten und zu», beabsichtigten Flug nach Frankfurt zugelasicn werden tollte. Am Sonntag nachmittag wurde nun das Lusischiss am Ankermast von einem starken Wind erfaßt und geknickt. Der Stabl- rohrkiel brach in der Mitte durch, eine der Gle-ch- gewichtsslachen wurde zerrissen und einer der Motoren .leriwrl.

Boolssahrl eines deulschen Seemanns über da» Allantische Meer. Der deutsche Seemann Paul Müller hat in seinem RettungsbootAga" das Atlantische Meer überquert und ist am Samstag in Gibara auf der Insel Kuba eingetroffen. Bei der Uebersahrt benutzte er sowohl Segel wie Ruder. Da er keine Einreisepapiere für Kuba bei sich hatte, wurde er 24 Stunden in Gibara festgehalten und konnte erst durch Vermittlung des denk' scheu Gesandten in .Havanna seine Fahrt sortsetzen. Er kam am Sonntag in Havanna an, wo er Lebensmittel an Bord nahm Müller sagte, er habe bei Beginn seiner Fahrt zunächst gar nickst die Absicht gehabt, die Insel Kuba anzulausen.

Letzte Nachrichten

Das Ergebnis der Genfer Abrüstungskonferenz.

Genf, 7. Mai. Ueber das Ergebnis der am Montag ab­geschlossenen Tagung des vorbereitenden Abrüstungsaus­schusses können vom deutschen Standpunkt aus folgende Feststellungen vorgenommen werden:

Die deutsche Regierung hat in den bisherigen Verhand­lungen die Forderung vertreten, daß folgende vier Kate­gorien der Landrüstungen in einem Abrüstungsabkom­men herabgesetzt werden müßten: 1. Effektive Truppen­bestände, 2. Die gesamten ausgebildeten Reserven, 3. Das im aktiven Dienst verwandte Kriegsmaterial, 4. Das ge­samte lagernde ergänzungsfähige Kriegsmaterial.

Großfcucr im Kreis Blumenthal. 12 Gebäude vernichtet.

Bremen, 7. Mai. Im Dorf Rade im Kreis Blumen- thal wurde am Montag nachmittag gegen 3.30 Uhr plötz­lich die Feuerwehr zu einem Brand eines Bauernhauses gerufen. Kurze Zeit darauf wurde Eroßfeuer gemeldet, da auch das Nachbarhaus Feuer gefangen hatte. Die Feuer­wehr der ganzen Umgegend, insgesamt neun Wehren, er­schienen auf der Brandstätte. Insgesamt brannten 12 Gebäude. Aus dem Wohnhaus mußten die Leute mit Ge­walt herausgeholt Werden, da sie sich in einem Zimmer eingefchlossen hatten und das brennende Haus nicht ver­lassen wollten, da sie nicht versichert waren. Die Unglücks­stätte bildet ein furchtbares Bild der Verwüstung. Die Brandursache soll ein Schornsteinbrand gewesen sein.

Riescnbrand in Holland. Bisher 21 Häuser eingeäschert.

Amsterdam, 7. Mai. In Rossum bei Zaltbommel brach am Montag ein riesiger Brand aus. der sich infolge des

Gchentt Vücher

rum Muttertag!

scharfen Windes mit großer Geschwindigkeit ausbreitete. 21 Häuser sind bereits in Asche gelegt. Zwei Frauen wur­den bei dem Brand schwer verwundet. Vermutlich ist auch ein Todesopfer zu beklagen. Ueber die Ursache herrscht noch völlige Ungewißheit.

Ein politischer Anschlag in Kowno. Der Adjutant des Ministerpräsidenten getötet.

Kowno, 7. Mai. Am Montag abend gegen 8.30 Uhr kurz vor Beginn der Borstellung in der Staatsoper wurde ein politischer Anschlag verübt, der augenscheinlich auf den Ministerpräsidenten Woldemaras gemünzt war, der ziem­lich regelmäßig die Vorstellungen der Staatsoper zu be­suchen pflegt. Die Attentäter, drei an der Zahl, feuerten auf den persönlichen Adjutanten des Ministerpräsidenten, Oberleutnant Gudinas und den Adjutanten des Kriegs­ministers, Hauptmann Virbickas. acht Schüsse ab. Ober­leutnant Gudinas wurde tödlich getroffen, Hauptmann Virbickas schwer verletzt. Außerdem wurde noch ein Knabe, ein Verwandter des Ministerpräsidenten Woldemaras, der ander Hand des persönlichen Adjutanten des Mini­sterpräsidenten ging, schwer verletzt. Die Attentäter, die. wie verlautet, polnisch gesprochen haben sollen, sind uner­kannt entkommen.

Handel und Verkehr

Neue 50Ü Millionev-Reichsanleihe

Halbamtlich wird mitgeteilt, daß der Plan, einen Teil der im Besitz des Reichs befindlichen Reichsbahnoorzugsaktien bei Sparkassen und den Reichsversicherungsanstalton unterzu- bringeo, d. h. an sie zu verkaufen oder zu verpfänden, aufrecht­erhalten werde, für den Augenblick soll das Reichssinanzmimste- rium zur Aufnahme einer Anleihe von 500 Millionen RM. er­mächtigt werden, um der Geldnot der Reichskasse auf das Monats- ende abzuhelfen. Der diesbezügliche Gesetzentwurf ist be­reits dem Reichsrat zugegangen.

Im Reichssinanzministerium ist man sich klar, daß dieser Weg einer neuen Anleihe seine schweren Bedenken hat. Es be­steht namentlich die Gefahr, daß von der unglückseligen füns- prozentigen Reichsanleihe 1927 des früheren Reichssinanzministers Reinhold, die trotz der Erhöhung des Zinsfußes auf 6 v. H. >m Kurs fortwährend sank und nur künstlich längere Zeit a»? 87 gehalten wurde seit 16. April wird sie an der Böfte über­haupt nicht mehr notiert nunmehr größere Beträge auf den Markt geworfen werden, um die neue höheroerzinsliche Reichs­anleihe zu zeichnen. Der Marktwerkt der Anleihe 1927 und an- rer Anleihen wird also weiter sinken und die Besitzer werden weiteren empfindlichen Schaden haben. Im Reichsfinanzmlnifte- rium wird im Zusammenhang mit der neuen Anleihe ein Straf­erlaß für Steuervergehen erwogen. Mit Speck fängt man Mäuse.

Berliner Dollarkur,. 6. Mai 4.213 G.. 4.221 B.

Dt Abl.-Anl. 51 50

Berliner Geldmarkt, 6 Mai. Tagesgeld 8,2510,3 o. H. Mo- naisgeld 8,259,5 v. H.

Drivatdiskont: 7.5 v. H kurz und lang.

Die Württ. Melallwarensabrik Geislingen schlägt eine Divi­dende von 8 v H. vor sim Vorjahr 7 v. H.)

Eröffnung der Neckardampsjchissahrl. Die Neckardampfschiff­fahrt eröffnet am Donnerstag, den 9. Mai lHimmelfahrt), wieder die Personenfahrten zwischen Heilbrvnn und Heidelberg und um­gekehrt durch das prächtige burgenreiche Neckartal und de» Odenwald.

Märkte

Viehpreise. Brockenheim.- Kühe 450570, Kalbinnrn 580 bi» 750, Rinder 300-400, Kleinvieh 160300. Hall: Kühe 200 bis 575, Jungvieh 150350. Neuhausen a. F.: Kleinvieh 175 bis 240, Rinder 240360, Kälber 500-700, Kühe 250-600. Stiere 350. Oberrot: Ochsen 650, Kühe 350650. Rinder und Jungvieh 200400

Herrenberger Zuchtviehmartt. Der alljährlich am l. Mitt­woch im Mai in Herrenberg stattfindende Zuchtviehmarkt des Fleckviehverbandes für den Württ. Schwarzwaldkreis brachte trotz der ungünstigen Witterung eine große Anzahl von Besu­chern. Der Auftrieb von Zuchtvieh war entsprechend der guten Anmeldungen recht gut. Mit 63 Farren und 28 weiblichen Tie­ren war dies der bisher stärkste Herrenbcrger Markt. Die Preisbildung verlief bei der gedrückten Finanzlage der Ge­meinden ruhig. Der Durchschnittspreis siir Farren lag um 800 RM. Leider fanden die besten Tiere wenigstens der Alters- klgsse keinen Absatz, wie auch beobachtet werden konnte, daß das noch jugendliche, teilweise unfertige Vatertier der Jugend­klasse viel stärker gefragt wurde. Diese hauptsächlich aus die Geldknappheit zurückzuführende Erscheinung dürfte nicht immer zum Nutzen der Gemeinden ausschlagen. weil die jugendlichen Tiere noch die sorgsamste Pflege zur Weiterentwicklung benö­tigen. Die Qualität der Farren war befriedigend und stand über der des Vorjahres vor allem nach Tiefe und Breite des Rumpfes und nach der Stärke der Gliedmassen. Hingegen ge­nügte die Qualität der weiblichen Tiere, abgesehen von den «pitzentieren, noch nicht ganz den Anforderungen, die an ver­käufliches Zuchtvieh gestellt werden müssen. Die Nachfrage nach starkträchtigen Rindern konnte nicht voll befriedigt werden. Von den der Marktprämiierung zugeführten Tieren wurden von den Farren 63 Prozent und zwar 10 mit 1.; 15 mit 2. und l5 mit 3. Preis, von den Rindern 70 Proz. und zwar i mit 1.; 6. mit 2. und 7 mit 3. Preisen ausgezeichnet.

Es ist zu hoffen, daß in Zukunft der Herrenberger Zucht­viehmarkt unter wirtschaftlich günstigeren Verhältnissen und bei wärmerem Maiwetter als Heuer wieder das Interesse wei­ter Kreise von Landwirten und Züchtern findet, gen folgendermaßen zu:

Stuttgarter Möbelmessc. Der Besuch der dritten Stuttgarter Engros- und Export-Möbelmesse hat in den ersten Tagen au» dem ganzen Land stark eingesetzt. Der Sonntag brachte einen Höhe­punkt der Geschäftsabschlüsse. Die Aussichten für die Geschäft»- entwicklung sind gut.

Wetter für Mittwoch und Donnerstag:

Süddeutschland liegt im Bereich eines schwachen Hochdruck«. Für Mittwoch und Donnerstag ist zwar mehrfach helleres^ ab« noch nicht beständiges Wetter zu erwarten.

Familieunachrichtru.

Vermählte: Rudolf Hinninger Annel Oppold, Karls- ruh c-C alw. Siegbert Lemberger Eu­genik Walz, Calw.

Gestorbene: Marie Eberwien, geb. Hilke, Calw. Au­gust Schwarzer, 40 Jahre, Rohrdorf OA. Horb. Anna Lauffer, geb. Maisenhälder. 54 Jahre, Mühlen a. N.

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seite« einschließlich der BeilageHaus-, Garten- «nd Landwirtschaft-.