Sette 2 Nr. 7»
Nazoidcr Tagblrtt «Tcr tLejeüjchajter
gärtnei von Lopfmgen zu 4 wahren 6 Monaten Zuchthaus und der 28 Jahre alte Maschinenführer Leonhard Rost eck ans Reichenbach zu 6 Zähren Zuchthaus verurteilt. Bei beiden Angeklagten wurde außerdeiy auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 8 Zahre erkannt. Die Diebsgesellen halten im Sommer und Herbst letzten Zahrs in verschiedenen Ortschaften Württembergs nahezu 8V schwere Einbrüche ausgeführt, wobei ihnen eine sehr er- tzÄniche Beute in die Hünde fiel.
Leichenlü»düng. Am Dienstag vormittag wurde an der Spitze der Bodeinsel in Untertürkheim am rechtsseitiger» Reckarufer .ine etwa 85 Zahre alte Frauensperson xeisn- det. Durch einen Zettel, den sie bei sich führte, konnten die Mutmaßlichen Personalien festgestellt werden.
Aus dem Lande
Sietmmge« OA. Stuttgart, 27. März. Brand. Am Nontag brannte die Scheuer und das angebaute Wohn- tzaus des Schmieds Christian Schreiber vollständig nieder. Als Entsteh, ingsursackje wird Kurzschluß an« genommen
Stetten i. 27. März. Richtsest. I» Anwesenheit de» Vorsitzenden des Verwaltungsrats der Heil- und Pflege- anstalt, Staatsrat Dr. a. Mosthaf fand das Richtfest des neuen Krankenhauses statt.
Schwenningen a. N., 27 März. 70. Geburtstag. Am 12. April wird der Geh. Kommerzienrat Jakob Kienzle, der Gründer der größten Schmennrnger Uhrenfabrik, 70 Jahre alt. Ueber seinem Lebenswerk steht der kurze, aber inhaltsreiche Satz: Aus eigener Kraft. Jakob Kienzle wurde als Sohn eines Schwenninger Landwirt: geboren. Heute lebt Jakob Kienzle in Stuttgart, aber nicht um auszuruhen, sondern er lenkt als Vorsitzender de"- Aufsichtsrats die Geschicke der Kienzle Uhrenfabriken AG.
Pfullingen, 27 März. Tödliches Perke hrs- un glück. Aus der Straße zwischen Pfullingen und dem Sütbahnhof überholte die Straßenbahn ein mit Ochsen best onntes Fuhrwerk, die jedoch scheuten und auf die linke Straßenseite sprangen, wo im gleichen Augenblick ein Lastauto der Klostcrbruuere- entgegenkam. Der Fuhrmann »urbe von den Tieren gegen das Auto geschleudert und tödlich verletz!.
Sechselbrrg OH!. Bo-Iniug 27. Mäez. 5, o h e s Alte r. Der älteste Einwohner. Anwalt Ludwig Ha kn in Waldenweiler, feierte in geist'.ger m>o tkrperi'cher Frische den 90. Geburtstag In der <N9 See-er, zählenden Gemeinde leben noch 14 Personen, di- :".''.jch-n den, 8-.r. und 90. Lebensjahr, sowie 4' Perione-:, dre Zwischen dem 70 und 80. Lebcnsiahr nenen.
Geisttngcn a. St.. 27. Mürz Siadtvorstands- wahl Die Waylzeir des gegenwärtigen Stadtvorstands geht am 30. Mai ds. Js. zu Ende. Oberbürgermeister Harrer will sich aber nicht mehr bewerben. Die Neuwahl wurde auf 5. Mai festgesetzt, der Bemerbungstermin auf IS, April.
Bibcrach, 27. März. Ein elektrisches Gewehr. Ein elektrisches Gewehr wurde in der Kiesgrube am Weg nach Rindenmoos ausprobiert. Zn die Flinte ist eine Ta- schenlampenbatterie eingesetzt. Die Patronen tragen einen Metallfaden. Beim Abdrücken wird Strom in das Pa- kronendrähtchen geleitet, ein Metallfädchen in der Patrone glüht aus und löst den Schuß aus Das Absperren des Stroms bewirkt die Sicherung, die genau so gebaut ist wie bei anderen Gewehren. Die Patrone kann nur mit Elektrizität zur Entzündung gebracht werden, ist also unempfindlich gegen Stoß nnd Druck. Der Erfinder des Gewehrs ist Ed- Pieler.
Vom Bodens«, 27. März. Zwei Bauernhöfe abgebrannt. Vorgestern vormittag brannten in der Gemeinde Mittelsteinweiler bei Ueberlingen zwei Bauernhöfe vollständig nieder. Der Schaden ist groß: die Ursache des Brandes noch unbekannt.
Von der bayerischen Grenze, 27. März. Aus dem fahrenden Schnellzug gestürzt. In der Nähe von Dinkelscherben stürzte die 58 I. a. Maurermeistersehefrau Therese Schönberger von St. Oswald (im Layr. Wald) aus dem fahrenden Schnellzug Pfalz — München, fiel über die fast 10 Meter hohe Böschung des Bahnkörpers hinunter und blieb bewußtlos liegen. Der Unfall wurde im Zug selbst nicht bemerkt Erst geraume Zeit später wurde die schwer verletzte Frau aufgefunden und ins Krankenhaus Zusmarshausen gebracht, wo sie das Bewußtsein noch nicht erlangt bat
Aus Stadt und Land
Nagold, den 28. März 1028.
Wer die Herrschaft über die Dinge, Gedanken und Gefühle verliert, wird ihr Knecht. Das klingt selbstverständlich. Aber in den Selbstverständlichkeiten steckt das Weltgeheimnis . . .
Leidensfrucht
Es bedarf eines großen, verborgenen Leidens, um zu der Innerlichkeit zu kommen, die mit den Dingen fühlt und ihre Seelen tastend spürt. Reeg.
Die Rot zwingt alles Verborgene, Ungeahnte, das Schlummernde, in» wirkliche Leben. — in« wirkende Leben.
L ü t t g e.
Da» Kreuz erdrückt dich nicht; «« zieht hinan.
M. Saur.
Aarfreitag
Die schwankenden. Eingliedrigen Birken haben winzige Blättchen dem Licht entfaltet. Aus den Parkwiesen blüht und leuchtet der Krokus, und die goldenen Ruten der Forsqrien winken dem Lenz entgegen. Deutscher Frühling, rükirend und schön wie «in Eichendorfssches Lied, gießt seine Sehnsucht in alle Herzen.
Mitten in all der hingen Pracht steht, dunkel und ragend in weltgeschichtlichem Ernst, der Karfreitag. Alle Aufklärer«; unser« verirrten Zeit macht vor diesem Tage Halt. Bor dem Opfertod des Edelsten, der je in Menschengestalt über die Erde wandelte, verstummt das Gelärm der behenden .Eystem'schöpfer. Und wenn in fernen Zeiten die Spür von ihren Erdentagen längst verweht ist. so wird
dieser Tag in seiner bezwingenden Größe noch leben für und für.
Niemals hat größere Liebe denn die, daß er sein 6-ben hingibt für die Seinen. So sprach, so handelte Christus, »ec Weltheiland. Und wenn in zwei Jahrtausenden die Menschheit es nicht vermochte, sich in die Größe seiner Gedanken einzuleben, so zeigt dies nur um so klarer ihren Ewigkeitswert. Noch manck^; Stufe haben wir Irrenden und Ringenden zu überwinden, che wir dem Heilnnd zu Füßen sitzen.
In allen Kirchen feiert man das Mvsterium dieses Opertods, für das uns im Ungewitter des Weltkriegs neu Las Verständnis kam. Wie viele unserer Brüder im Volk haben für eine heilige Sache ihr Leben oeopfertl Ihr Sterben verschmilzt in geheimnisvoller Weise mit dem Opfer auf Golgatha. Auch wir haben in dunklen Stunden mit dem Erlöser geklagt: „Warum, o Gott, hast du uns verlassen?" Bis wir in bitterer Selbsterkenntnis einseben mußten, daß Gott uns suchte in den Mammen der Läuterung. Noch ist mancher Schlackenrest auszuglühen in unserem Volk, ehe uns fröhliche Auferstehung im Osterfest beschieden lein wird!
Abkehr von den trügerischen Idealen der Welt und ihrem lockenden Schein, Rückkehr zum großen Gedanken der Gotteskindschafk — das muß der Weg fein, den wir gehen. Und wenn aus dem ersten Schweigen des heiligen Freitags auch nur ein Hauch die Herzen anweht, so ist dies schon Gewinn.
Unsere Heimat
bringt die zweite Hälfte der Darstellung von Schubarts Leben, wie er von Geislingen nach Ludwigsburg kam, wie er dort scheiterte und auf Wanderschaft mutzte, wie er endlich glaubte, in Ulm einen ruhigen Aufenthalt gefunden zu haben, dann aber verhaftet und auf dem Hohen Asperg eingekerkert wurde. Schließlich ist noch die Rede von Schu- barts Lebensende in Stuttgart.
__ Donnerstag . 28. März ISA
Wildberg, 27. März. Schulschlußseicrn. Die letzte» 2 Wo >hen in unserem Schulbetrieb standen im Zeichen der Schub schlußfeiern.Den Reigen eröffnetc die Haushaltschule mit einem Mütterabend. Die Schülerinnen des ältesten Jahrgangs hatten ihre Mütter und eine Reihe anderer Persönlichkeiten r„ einem Kaffee eingeladen, wobei sie zugleich ihre Kunst im Bereiten von Backwerk zeigen wollten, die ihnen unter der trech Uchen Leitung ihrer Lehrerin, Frl. Brodbeck. auch gut gclum gen ist. Gedichte, Gesänge und eine kleine Aufführung unterhielten die Gäste. Schulvorstand Rcntschler dankte im Namen der Gäste für die Darbietungen für Magen und Herz und ermahnte die Schülerinnen, das Gelernte nun auch praktisch o.nzuwcndcn und immer mehr zu erweitern, so daß sie einmal als tüchtige Hausfrauen ihrer Familie wohl vorzustehen vermögen. — Am Montag folgte dann die öffentliche Schlußprü- fung in der Gewerbeschule. Von den hier unterrichtenden Lehrern führte jeder eine Lehrprobe aus seinem Lehrfach vor Dabei konnte bermerkt werden, wie tiefgründig der Unterricht ist, und wie es jedem Lehrer ein Anliegen ist, dem Nachwuchs des Handwerks das Beste zu geben, was sie zur theoretischen Ausbildung für ihren Beruf bedürfen. In der Schlußansprache gab Schulvorstand Rentfchler einen Rückblick über das abgelau- scne Schuljahr und ermahnte die Schüler, sowohl in der praktischen als auch in der Schulausbildung fleißig, pünktlich und ausdauernd zu schaffen, damit sie dem schweren wirtschaftlichen Druck, der gegenwärtig auf dem Handwerkerstand liegt, nicht erliegen, sondern eine Stellung erringen, die sie innerlich befriedigt und wirtschaftlich sicher stellt. Zum Schluß teilte er die Prämien und Belobungen aus. Prämien erhielten: Friedr. Stepper (Schönbronn), Ernst Jordan (Rotfelden), beide in Fa. Rau; Albert Leibrecht (Wildberg), bei Schlosser Maier; Otto Hauser (Wildberg), bei Schneidermeister Baumgärtner. Belobungen erhielten 8 Schüler: Wilhelm Schnaible, Schreiner, Hans Dilger, Vermessungstechniker; Friedrich Braun. Dreher; Gustav Frey, Müller; Max Fritz, Schneider; Karl Schmid, Schreiner; Hermann Schneider, Mechaniker; F. Kemps. Schmied. - - Schulentlaßfeier. Am Dienstag Abend fand im altgewohnten, festlich geschmückten Schulsaal der Oberklaffe die seierliche Entlassung des ältesten Jahrgangs der Volksschüler statt. Die Eltern und Freunde der Schüler, die Lehrer, der Geistliche, der Ortsschul- und Eemeinderat, der Kirchenze- meinderat und sonstige Freunde der Schule waren zugleich vertreten. Gedichte, Gesänge und 2 Aufführungen, die alle auf den
Schulschlußfeiern l
Das Schuljahr ist nun wieder zu Ende, die Jugend zieh: ' froh in die Ferien, um nachher frisch gestärkt die neuen Pflich- , ien zu übernehmen. Andere haben die Schulbank für immer > verlassen, um in einem Beruf für die Lebensarbeit und den Le- i bcnskampf in letzter Instanz sich vorzubereiten. Einer alten schönen Sitte gemäß veranstalteten nun die einzelnen Schulen ihren Schülern und deren Eltern, aber auch der übrigen Öffentlichkeit Abschiedsfeiern. Hierbei soll einesteils in einem Jahresbericht eine kurz gedrängte Ueberfichl über das verlaufene Jahr gegeben werden, andernteils warten die Schüler mit Beweisen ihres erworbenen Könnens auf, ohne sich jedoch dabei einer Kritik auszusetzen oder ohne öffentliches Lob ernten zu wollen. Und so wollen wir cs auch halten, wenn wir in aller Kürze eine Skizze von diesen Veranstaltungen geben. Den Anfang mit den Schlußfeiern machten in vergangener Woche ' die Landw. Winterschule und die Gewerbeschule. Am Dienstag folgte nun das Evangelische Lehrerseminar. Eingelcitet wurde die Feier durch eine Klaviersuite von August Halm. Ihm folgte ein Andante zu 4 Händen von Hayden und der Chor „Vater unser im Himmelreich" durch den Seminarchor vorgetragen. Eine Sonate zu 4 Händen von Mozart, ein Marsch zu 4 Händen von Schubert und schließlich der Kanon von Gumpelzhai- mer „Domine resugium" vervollständigten eine Veranstaltung. ! die durch die Ansprache von Oberstudiendirektor Bauser be- ! sonderes Jntereffe gewann. Um es gleich gesagt zu haben, die musikalischen Leistungen bezeugten von neuem die längst be- ! kannte Tatsache, daß der Musikunterricht im Seminar Nagold i auf einer unvergleichlichen Höhe steht und zu Leistungen führt, s wie sie an anderen Anstalten dieser Art wohl selten zu vermer- : ken find. Dem Vortrag des Schulvorstandes sei nun folgendes l entnommen: Von den 75 Seminaristen haben alle bestanden j und es sei ihnen, aber besonders dem nimmermüden Lehrkör- ! per für die geleistete Arbeit der Dank zugesichert. Die Verhält- l niffe im Seminar haben sich nunmehr allmählich gefestigt, insofern als das Seminar wieder voll besetzt ist und der uneinge- s schränkte Unterricht in allen Klaffen wieder ausgenommen j wird. Des verstorbenen Studienrats Bach wird durch Erheben j von den Sitzen und in einem warmen Nachruf gedacht. Der für ! das kommende Jahr sehnlichst erwartete Vau der Dampfheizung wird wegen Mangel an Mitteln noch um ein Jahr zurückgestellt, trotzdem wird ein neuerlicher Versuch, den Plan für Heuer f zur Durchführung zu bringen, nochmals gemacht werden. Die r Schiilerzahl des Seminars wird sich von Ostern ab von 75 auf 135 erhöhen, und zwar vor allem durch die Schaffung einer Abiturientenklaffe mit 26 Schülern und die Neuaufnahme in die untere Klasse mit 30 Schülern. Die Seminarübungsschule wird ebenfalls durch den Ausbau ihrer eigentlichen Bestimmung zurückgeführt werden können. Das Schicksal des Seminars wird von der endgültigen Entscheidung über die Lehrerausbildung die Erhaltung des Seminars als solches oder die Umstellung in eine Aufbauschule — menschlichen Ermessen nach wohl in absehbarer Zeit bestimmt werden. Das Seminar, das ursprünglich nur für 3 Klaffen gebaut wurde, ist selbstverständlich für die nunmehr eingcwiesenen 5 Klaffen räumlich beschränkt. Deswegen wird die Frage akut werden, ob das Seminarrektorat die Präparandenanstalt zurücksordern mutz oder aber, ob man sich an höherer Stelle zur Bewilligung für die Mittel eines Neubaues entschließen kann. Von nächstem Jahr ab wäre eine Weiterführung eines geregelten Unterrichts unter den augenblicklichen Verhältnissen unmöglich. Mit dem schon erwähnten Klaviervortrag schloß die in sehr anerkennenswertem sachlichem Rahmen aufgezogene Schlußfeier.
Am gleichen Abend hatte auch die Miidchenmittclschule zu einer Schlußfcier eingeladen. Für sie bedeute es eine Echlutz- feier in doppeltem Sinne, einmal bildete es den Abschluß des Schuljahres, zum andern war cs der Abschluß ihres 43-jährigen Bestehens. Nicht nur die Prominenten und andere geladene Gäste hatten sich hierzu eingefunden, sondern vor allem waren es ehemalige Schülerinnen, die aus alter Anhänglichkeit und in Gedanken an schöne Jugendzeiten herbeigeeilt waren. Auch hier war es wieder ein sehr nettes Programm, aus Chorvorträgen, Gedichten usw. zusammengesetzt, das die Ansprache des Schulvorstandes umrahmte. Oberlehrer Sandler, der 19 Jahre an der Mittelschule mit unermüdlichem Pflichteifer wirkte, der mit Leib und Seele an dieser Arbeit hing und der sein ganzes Ich in diese seine Lebensarbeit hineingelegt hatte, ihm mag es nicht leicht gefallen sein, vor der Oeffentlichkeit einen Bericht über dies alles zu geben. Mit der Begrüßung verband er den Dank an die Mitarbeiter, an das Bez.-Cchulamt und den Evang. Oberschulrat, die die Durchführung des letzten Schuljahres 4928/1929 noch ermöglicht hatten. Aus seinem Jahresbericht sei entnommen: 3 Schülerinnen besuchten das 7. Schuljahr und 16 Schülerinnen das 8. Schuljahr. Das 7. Schuljahr wird von der Volksschule übernommen werden. Der Gesundheitszustand war gut. Bon den Schülerinnen konnten 7 mit dem Zeugnis „gut" und 1 sogar mit einer noch etwas besseren Zensierung die Schule verlassen. In dringlichen Worten pslanzte Oberlehrer Sandler den jungen Menschen Mahnungen für das kommende, schwere Leben ins Herz. Sic möchten sich bei all ihrem Tun und Lasten stets fragen „Was würde meine Mutter dazu sagen?" und sie möchten sich an das Wort halten :Bkeibe fromm und halte dich recht, denn solchen wird es wohl gehen. Sie möchten sich aber auch bewußt bleiben der Rechten und Pflichten als künftige Staatsbürgerinnen Mit
blick d-n der SLulvorstand auf die ganze Lebensmüder'L estchule warz Man hörte da von dem ersten Versuch der Erün-
Kul? 1886 ^Ä tatsächlichen Gründung im
">!!»--^0 Priatschule, von den „märchenhaften" Zuständen in der „Bachkuche", dem ehemaligen Schullokal von dem Staatsleben und Ereignissen in der Stadt' von Vorstoß gegen die Mittelschule durch die Lätein- kttM- ö!" usw. In übersichtlichen Darlegungen er-
klarte er dre Momente, dre zur Aufhebung der Schule aefiibrt Sandler ist der Ueberzeugung, daß die Mittel- .wlöst kör gellten Aufgaben in ihrem 43jährigen Bestehen gut gelost hat und glaubt, dag eine gut ausgebaute Mittelschule für die hiesigen Schulverhaltniffe sehr dienlich gewesen wäre Er anerkennt aber auch die Notwendigkeiten, die der Schule Cchick-
besiegeltem Stadtschultheiß Mater, auf die Auflösung der als ein Opfer der Zeitströmungen, versäumt nicht, dem verdienten Lehrer. Schulleiter und Menschen im Namen der Stadt und der Stadtverwaltung für alle Mühe und Aufopferung den herzlichen Dank zu sagen Aber auch die ganze und vor allem die ehemaligen Schülerinnen und deren Eltern werden der Schule als solcher und ihrem Leiter niemals den Dank versagen und ihnen das beste Andenken bewahren.
Ueber Nagolds Grenzen hinaus, im Oberamt Nagold und den benachbarten Obeiämtern, begegnet die Tätigkeit der La- tem- und Realschule einem regen Interests. So war auch der gute Besuch zu verstehen, den die Abschlußfeier am Mittwoch ^ "" Traubensaal zu verzeichnen hatte. Das aufm
stellte Programm war äußerst reichhaltig und trotzdem ragte die Ansprache des Vorstandes, Stud.-Rat Nagel, heraus AK wesentliche Punkte dürfen wir dabei den Abgang des Siud.- Asseffors Harder, der als Stud.-Rat versetzt wurde, bemerken .und der Eintritt von Stud.-Affeffor Haug an seine Stelle Weiterhin die Besetzung der 8. Lehrstelle durch Hilfslehrer M u Iler. Dem verstorbenen Stud.-Rat Bach, der als Zeichenlehrer an der Schule tätig war, wird auch an dieser Stelle wärmster Dank nachgerufen für all das Gute, Schöne u. Künstlerische, das er den Schülern vermittelte und für all die Liebe die er ihnen schenkte. Auch dem scheidenden Religionslehrer Stadtpfarrer Presset, wird der Dank für die geleistete Arbeit ausgesprochen und ihm viel Glück an seinem neuen Wirkungsort Tübingen gewünscht. Mit dem Dank an den gesamten Lehrkörper verbindet der Schulvorstand den Dank an die Stadtverwaltung im allgemeinen, imbesonderen für die Einrichtung eines eigenen Physik- und Chemiesaales. Die Schülerzahl beträgt im ganzen 166, hiervon 40 in der Lateinschule und 126 in der Realschule. Hiervon find wiederum 82 Einheimische und 84 Auswärtige. An Mädchen besuchten 40 (4-i-36) die Schule. Von den 35 Schüler(innen) der Klaffe 6 erhielten 33 das Reifezeugnis. Von ihnen wiederum treten 15 in die hiesige 7. Klaffe über. Um den hohen Wert einer guten Schul- und Geistesbildung gegen so viele Wenn und Aber, ob notwendig oder nicht, zu verteidigen, geht der Redner auf die einzelnen Lehrfächer ein und versteht es, in überzeugender Weise das Hohe Lied bei Wissenschaften zu singen, das sich verkörpert im griechischer Vorbild, in der höchsten Geistes- und Körperbildung.Und wenn auch nicht in allen Dingen das gesteckte Ziel erreicht würde, so erreichten doch die meisten einen mehr oder weniger hohen Prozentsatz der an sie gestellten Forderungen und dann gelte im allgemeinen der lateinische Grundsatz: In großen Dingen bedeutet es schon etwas gewollt zu haben! Die Schulfeier solle wieder ein ächtbarer Ausdruck sein für die verständnisvolle Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus im Dienste der Ausbildung und Erziehung der Jugend, zu ihrem und eigenen Wohl, zum Wohl des Volksganzen und unseres Vaterlandes. Aus dem übrigen Programm wollen wir neben den ins Aussprache und Betonung gut rezitierten Gedichten den Schülervortrag „Ueber Werden und Vergehen von Eisen und Stahl" erwähnen, der sein durchdacht und vorzüglich aufgebaut war. Daß auch die Musik eine gute Pslegestätte in der Latein- und Realschule gefunden har, zeigten die Klaviervorträge (Schubert und Mozart) und die Chöre, die dem Gesangslehrer ein lobend Zeugnis ausstellten. Für besonders gute Leistungen wurden folgende Preise und Belobungen verteilt: Preise: Kl. I Gotth. Kemps, Rotfelden Klara Nicht, Nagold. — Gerhard Unrath, Nagold. — Kl. 2: Wilh. Dengler, Oberjettingen
Th. Kiefner, Nagold. Maria Schill, Ebhausen. Gotth
Killinger, Oberjettingen. Äd. Wenninger, Emmingen. Kl
3: Alb. Nicht, Nagold. Kl. 4: Isolde Dambach, Nagold. Alb. Hartmann, Pfalzgrafenweiler. Kl. 5: Herrn. Müller. Eültlingen. Kl. 6: Jos. Geißler, Giindringen. — Hermann Raas, Nagold. Kl. 7: Eottl. Baitinger, Oberjettingen. Belobungen: Kl. 1 :Herta Maier, Nagold. Kl. 3: Gerhard Blankenhorn, Nagold. — Hildegard Kemps, Ebhausen Hans Knödler, Nagold. Eertr. Kühnle, Nagold. Ernst Mast, Mötzingen. — Erwin Pfeifle, Ebhausen. Albert Raufer, Ebhausen. Kl. 4: Otto Hörmann, Nagold. — Manfred Jäger, Nagold. Kl. 5: Gerhard Dengler, Wildberg - Margarete Härle, Nagold. Kl. 6: Otto Klein, Nagold. Kl. 7:
Oskar Harr, Nagold. Reinh. Herter, Eültlingen. Der
Schulbeginn ist auf 16. April festgesetzt.
Und nun. Ihr Mädels und Jungens, ein schönes Fest, genießt die Ferien in frisch-fröhlichem Treiben und Ihr „Damen und Herren" geht mit mutigem Wagen in Eure neue Berufsarbeit. Glück auf!