Seile 2 — Nr. W
Nrgolder Tagvlatt „Der Geielljckaiter
Dienstao, 12. Mörz 1829
werde und Jndultrie. Die Aussickt loll der Gewerbeouisickt , übertragen werden, aber nur auf Anruf des Hausoehilsen tätig werden. Es ist anzunehmen, daß im weiteren Verlauf der Verhandlungen, die sckon eine wesentliche Annäherung in den gegenseitigen Standpunkten gebracht baden, noch eine gewisse Uebereinstimmung erzielt wird. Hier wie in anderen Fällen wird das Gesetz ja nicht für diejenigen gemacht, die die allgemein anerkannte Notwendigkeiten erfüllen. sondern t,ir jene, die ungeschriebene Gesetze für sich nicht gelten lassen.
Neueste Nachrichten
England und der Achtstundentag
Genf. II. März. Heute begann hier die 43. Tagung des Verwaltungsrats des Internationalen Arbeitsamts. Der englische Arbeitsminister Steel Maitland führt« aus. die englische Regierung sei keine grundsätzliche Gegnerin des Washingtoner Abkommens über den achtstündigen Ar- bsitstag. Sie habe aber die Bestätigung des Abkommens bisher aus verschiedenen Gründen ablehnen müssen. Ein- mal sei die Begriffsbestimmung der Arbeitszeit, der Arbeitsstunde und Arbeitswoche mangelhaft. Ebenso sei unklar die Bestimmung von Fällen höherer Gewalt, in denen die 48-Stund«n-Woche ausnahmsweise überschritten werden könne. Endlich seien auch die Ueberstunden und Ausnahmefälle mangelhaft -bezeichnet. Wenn den englischen Bedenken Rechnung getragen würde, so stände der-Bestätigung durch England nichts mehr im Wege. Der englische Gezverk- Aastsfführer Po ul ton wandte sich in einer längeren Rede gegen die Ausführungen des Ministers.
Amerikanische Waffenlieferung für Mexiko
London. 11. März- Es wird berichtet, daß die Regierung in Washington dem Verkauf von 16 000 Gewehren. einigen Millionen Patronen, Flugzeugbomben usw. an die mexikanische Regierung zugeskimmt habe.
Die Berichte über die Kämpfe in Mexiko lauten widersprechend. 3m Norden scheinen die Aufständischen siegreich zu sein, während an der Ost- und Südostküste die Ne- gierungstruppen die Oberhand haben sollen. Ein Führer der Aufständischen im Staat Colima, der Priester Miguel, wurde gefangen genommen und erschossen.
' Mrllemberg
Stuttgart, 11. März-
Tragischer FuhrmannHtoü, Der aus Tuttlingen gebürtige Fuhrknecht H e r b stre i t'des Fuhrunternehmers Schall in ' Hedelfingen wollte am Samstag abend mit einem beladenen Dungwagen bei Wangen die Hedelfinqer Straße überqueren. Dabei sprang am Wagen die Wage heraus. Er , wurde von einem Wagscheit erfaßt und unter den Wagen geschleudert. Dieser drückte ihm den Brustkorb ein, was seinen sofortigen Tod zur Folge hatte.
Von der Technischen Hochschule. Der Staatspräsident hat ,, dem außerordentlichen Professor sür Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Stuttgart Herrmann für seine Person die Rechte eines ordentlichen Professors verliehen.
Beerdigung auf öffentliche Kosten? Die Fincmzkommis- skon des Gemeinderats hat durch Stichentscheid des stellv. Vorsitzenden einen sozialdemokratischen Antrag angenommen, wonach alle Bestattungen allgemein auf Kosten der Stadt vorgenommen werden sollen. Wenn dieser Antrag auch in der zweiten Lesung angenommen werden sollte, so würde der Stadt ein weiterer Aufwand von vorläufig etwa 400 OVO Mark erwachsen. Gegen den Antrag stimmten Bürgerpartei, Deutsche Bolksparkei und Demokraten.
Der Stuttgarter Tiergarten auf der Doggenburg ist ohne ' Verlust an Tieren durch den langen und harten Winter gekommen: nur ein Reh ist der unvernünftigen Fütterung durch das Publikum zum Opfer gefallen.
Das Neckareis hat sich am Samstag in Bewegung gesetzt und der Fluß ist nun wieder vollkommen eisfrei. Die Sprengungen, die am User nötig waren, wurden ohne Schwierigkeiten ausgeführt.
Hauptversammlung des Schwäbischen Albvereins. Der Schwöb. Albverein e. V. hielt am Sonntag vormittag zum erstenmal in seinem 40jährigen Bestehen seine Mitglieder- - Versammlung in Stuttgart im Konzertsaal der Liederhalle . unter dem Vorsitz von Professor Nägele- Tübingen ob.
Eine der wichtigsten Aufgaben des Vereins ist die Weg- ' bezeichnung. Bon den baulichen Arbeiten sind hervorzuheben der Bau des Raichberghauses, die Winderinstand- setzung des Lupfenturms. sodann die Herstellung eines Wanderschutzweges im Neckartal zwischen Pliezhausen und Kirchentellinsfurt. Im Oberland konnte die Warte auf dem schwarzen Grat als Vereinseigentum übernommen und in Stand gesetzt werden. Die Zahl der Mitglieder des Schwab. Albvereins beträgt nahezu 40 000. Als Ort für die Herbstoersammlung wurde Kirchheim u. T. bestimmt. Eine gesellige Unterhaltung am Nachmittag im Festsaai der Liederhalle beschloß die Tagung.
Ausstellung „Reisen und wandern- in Dresden. Eine vom Wirtschastsministerium einberufene Besprechung mit den staatlichen und städtischen Behörden, sowie den in Betracht kommenden Verbänden hat zu dem Ergebnis geführt, daß eine Beteiligung des Lands an der Ausstellung „Reisen und Wandern" in Dresden zu empfehlen ist. Für Württemberg steht eine etwa 500 Quadratmeter große Halle zur zur Verfügung. Dort soll eine geschlossene, das Charakteristische hervorhebende und einheitlich nach einem künstlerischen Entwurf durchgeführte Sonderschau des Lands Württemberg in der Groppe 1 .Deutsche Heimat' Platz finden. Die Dres- . dener Ausstellung beginnt am 15. Mai.
Böblingen, 11. März. TagungdesSchwäbischen Sängerbunds. Am Samstag fand hier eine Sitzung des Gesamtausschusses des Schwöb. Sängerbunds unter Borsitz von Oberbürgermeister I ä k l e - Heidenheim statt. Der Vorsitzende sprach dabei über das vom 29. Juni bis 1. Juli in Ulm stattfindende 32. Allgemeine Liederfest. Der Gesamtausschuß erklärte sich gegen die norddeutschen Ab- sichten, die reine Männerchor-Organisation aufzugeben und Gemischte Chöre, sowie Frauenchöre als vollwertige Mitglieder aufzunehmen. Der Schwäbische Sängerbund will eine Vereinigung von Männerchören bleiben. Die Aufnahme von Frauenchören ist innere Vereinsangelegenheit. Am Samstag abend fand dann noch eine Begrüßungsfeier llatt, der am Sonntaa die Mitaliederveriammluna unter
großer Beteiligung aus dem ganzen Land folgte7 Dem Jahresbericht war zu entnehmen, daß der Sängerbund am 1. Januar 1929 28 Gaue, 1100 Vereine, 50 000 Sänger,
85 638 unterstützende Mitglieder, zusammen 134 665 Mitglieder zählte. Die Bundesrechnung ergab 91 099 -4t Einnahmen und 87 233 -4l Ausgaben. Das Bundesvermögen beträgt 52 506 -4l. Oberbürgermeister Iäkle wurde unter großem Beifall zum Präsidenten wiedergewählt. Die nächstjährige Tagung findet in Schwenningen statt. Im Jahr 1931 kommt Mergentheim an die Reihe.
Hemmingen OA. Leonberg, 10. März. DaS zweite Todesopfer. Dr. med. Brunk, der vor einiger Zeit bei Fellbach einen schweren Aukounfall hatte, ist nun seiner dabei getöteten Frau im Tode nachgefolgt.
Heilbronn. 11. März. D. h. c. Gustav Fuchs gestorben. Der Senior -er Danziger Zeitungsver «ger und Besitzer der .Danziger Neuesten Nachrichten', Senator a. D. Dr. h. c. Gustav Fuchs ist in der Nacht zum Samstag nach langem schwerem Leiden im 72. Lebensjahr gestorben. Gustav Fuchs wurde im Jahre 1857 in Heilbronngeboren. 3m 3ahr 1894 gründete er in Danzig die «Danziger Neuesten Nachrichten', deren Besitzer und Verleger er bis zu seinem Tod war. Anläßlich seines 70. Ge- burkstügs im 3uni 1927 wurden ihm zahlreiche Ehrungen zuteil, u. a. wurde er Ehrenbürger der Danziger Technischen Hochschule, und Dr. h. c. der württemberglschen Universität.
Eningen OA. Reutlingen, 11. März. Der Tod auf dem Leitungsmast. Am Sonntag nachmittag zeigte der 24 Iabre alte Fabrikarbeiter Georg W i ck, Sohn des Hafners Wick in Eningen, im Beisein mehrerer Kameraden seine Turnkünste. Er bestieg den eisernen Leitungsmast, der sich in der Nähe des Eninger Sportplatzes und der Eifertshöhe befindet. Gleichzeitig berührte er einen Telephondraht, und da dieser gefahrlos war, versuchte er dies auch an einem anderen Leitungsdraht. Sofort nach cer Berührung desselben stürzte er mit verbrannten Händen ob und blieb mit gebrodenen Gliedern bewußtlos liegen. Bis das Krankenauto ankam. war der Verunglückte verschieden.
Lllwaagen. 11. März. Ein seltener Revisionsgrund — Der Richter als Zeit un gsberichterstatter. Ein Berufungsurteil der Strafkammer hier wurde neben anderen zahlreichen Rügen mit der Revision aus deshalb angefochten, weil der als Referent beisitzende Richter gleichzeitig auch als Zeitungsberichterstatter für sechs Zeitungen gegen Bezahlung tätig war. Es wird ihm vorgeworfen, er habe, bevor das Urteil zu den Akten kam und die Entscheidung rechtskräftig war, den teilweisen Inhalt amtlicher Schriftstücke, die infolge Verletzung einer anderen Rechtsnorm gar nicht Gegenstand der mündlichen Verhandlung waren, für Zwecke der Presse benützt und er habe während der Hauptverhandlung zu diesem Zweck Notizen gemacht, statt seine ganze Aufmerksamkeit uneingeschränkt dem Gang der Hauvtverhandlung zu widmen. Es liege hienach neben einer Verletzung des § 17 des Gesetzes betr. die Presse auch eine Amtspflichtverletzung vor. Auch entspreche es nicht der Würde und dem Ansehen eines erkennenden Gerichts, wenn eines seiner richterlichen Mitglieder gleichzeitig während seiner amtlichen Täticckeit die Vorarbeiten für Zeitungsberichte fertige. Die Benützung der Gericktsakten zu diesem Zweck stelle einen Amtsmißbrauch dar. Ein Verhandlungsbericht soll das Ergebnis der mündlichen hauptverhandlung, v>°mals aber Auszüge aus nickt zur Erörterung gelangten Akken enkhalken. Auf die Entscheidung des Reichsgerichts ist man allgemein gespannt.
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Aus Stadt und Land
Nagold, den 12. März 1929.
Der Zorn ist eine gemeine Erregung über Gemeines und zieht zum Gegenstand herab.
Ernst Freiherr v. Feuchtersleben.
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Das Wetter in Nagold
Das württ. Statistische Landesamt veröffentlicht die Berichte von 27 württ. Wetterwarten über den Januar. Einleitend wird festgestellt, daß der Januar kalt und schneereich war. Im Monatsdurchschnitt war die Temperatur um 3 bis 3,5 Grad zu niedrig, die Zahl der Frost-(Mi- nimum unter 0 Grad) und Wintertage (Maximum unter 0 Grad) erheblich zu groß. Die Niederschlagsmenge war um durchschnittlich 35 Proz. zu klein. Die Sonnenscheindauer war vielfach zu groß. Der 17. oder 29. Januar waren allgemein die kältesten, der 20. und 23. Januar die wärmsten Tage. Die 410 Meter hoch gelegene Wetterwarte in Nagold machte im Januar nachstehende Beobachtungen: Mittlerer Luftdruck in Millimetern 730,2, mittlere Lufttemperatur in Grad Celsius 5,1, höchste am 30. Januar mit 4,7 Grad, tiefste am 17. Januar mit 20,4 Grad. Wintertage 16, Frosttage 31. monatliche Niederschlagssumme in Millimetern 23, Zahl der Tage mit Niederschlag 10. mit Schnee 7. mit Schneedecke 31, mit Nebel 3.
Halmfeier im Seminar
Wenn das Seminar Nagold eine Gedächtnisfeier für den jüngst verstorbenen Komponisten, Musikästhetiker und Musikpädagogen August Halm veranstaltete, so war das mehr als ein Akt pietätvoller Höflichkeit. Halms Geist befruchtet und beherrscht schon seit mehr als 10 Jahren das musikalische Leben unsres Seminars. Er war und ist hier nicht nur Führer in praktischen Fragen des Musikunterrichts, wo er als erster neue Wege gesehen und geebnet hat, sondern auch im weiten Maße in unsrer Einstellung zur Musik überhaupt. Doch soll die Feier in erster Linie dem Komponisten Halm gelten. Es kamen neben der Violinsonate in F-dur und den beiden kleinen Suiten für Violine und Klavier noch Bagatellen, eine Gavotte und Las Pastorale für Klavier zum Vortrag. Es war eine kleine Auswahl aus seinen Werken, aber vollauf genügend, um ein Bild von dem Schaffen des genialen Musikers zu bekommen. Halm war ein überragender Könner, vielleicht der Könner unter den Zeitgenossen. Er ließ die andern experimentieren und formte inzwischen mit fiche- . rer Meisterhand. Und so wurde seine Musik geschlossen, gesund und blühend, zwar nicht modern aber dafür überzeitlich, und das dürfte über ihren Wert entscheiden,
Studienrat Schmid schuf in seiner Ansprache die Dimensionen, in denen Halm gesehen werden muß, will man seiner Erscheinung gerecht werden. Halm gehört mit Bruckner, so sehr die beiden als Gegensätze erscheinen, in eine Rangordnung. Sie beide sind die großen Synthetiker des neuen Musik und darum die berufenen Führer In ihrem
Erbe liegt das, was allenthalben gesucht wird: Schönheit Einheitlichkeit, Geschlossenheit, adliges Seekentum.
Generalversammlung des Gewerbevereins
Wenn auch die Frühjahrssonne warm und lockend am Himmel stand, und alle möglichen pessimistischen Prophezeiungen für eine schlechte Beteiligung an der Versammlung laut geworden waren, so durfte Herr Fabrikant Kapp als Vorstand nicht weniger denn ungefähr 70 Mitglieder aus Nagold und den verschiedenen Nachbargemeinden am Sonntag Nachmittag um halb 5 Uhr im Neben- ' zimmer der „Traube" begrüßen. Seine Begrüßung dehnte er ebenfalls auf den in der Versammmlung anwesend«! Vertreter der lokalen Presse aus. Herr Obersekr. Schuster gab sodann als Schriftführer einen kurz gefaßten lleberblick über das abgelaufene Vereinsjahr und zeigte an so vielen Dingen und Erfolgen, daß die „befürchtete" Jugend des neuen Vorstands zu allem andern gewesen ist, denn zum Nachteil des Vereins. In diesem Jahresbericht kam insbesondere zur Erwähnung: der gutverlaufene und noch in aller Gedächtnis haftende Ausflug nach dem Verbandstag in Heidenheim Ausflug nach Sulz und Eültlingen, die erfolgreiche Werbeveranstaltung in Emmingen, die vorbereitende Tätigkeit um das Arbeitsamt Nagold, Verkehrsjragen, um die sich vor allem die Herren Paul Schmid, Wohlbold und Stadtschultheiß Maier, sehr verdient gemacht haben, Paul Schmid insbesondere bei den Fuhrplankonferenzen als Vertreter der Handelskammer. Erwähnung erfuhr auch noch die Heuer nicht benutzt gewesene Freistelle der „Alt- meisterdankstistung", die vergeblichenVemühungen um Erstellung eines Kranen ans dem Bahnhof in Nagold, vergeblich, da die Eisenbähnverwaltung die Hälfte der Kosten von dem Antragsteller verlangte, Meisterkurs unter Leitung des Herrn Eewerbeschulrates Beutelspacher und schließlich die Beteiligung an der Eemetnderatswahl 1928. Wie der Schriftführer betonte, sei nichts unversucht geblieben, um die Interessen des Gewerbes nach jeder Richtung vertreten zu sehen. Aus dem Kassenberiqr oes Kassiers, Herr Eugen Rentschler. war ein Kassenve- stand von 210,45 -4tk., ein Bankguthaben von 603 -4t und 3354,45 -4t auf Konto „Sannwaldstiftung" zu entnehmen. Der Mitgliederbestand beträgt zur Zt. 189.
Schon seit einer langen Reihe von Jahren war keine' Ehrung von langjährigen Mitgliedern vorgenommen worden und so kam es, daß Herr Vorstand Kapp an 26 Mitglieder für 25—33jährige treue Mitarbeit im Verein Ehrenurkunden und Ehrenplaketten verteilen konnte. Er betonte dabei vor allem, wie viel die Geehrten im Interesse von Handel und Gewerbe, in den vielen Jahren ihrer treuen Mitgliedschaft unter Opfer von Zeit und Geld geleistet hätten und er wünscht, daß sie alle noch recht lange in ihrer Reihe zur Mitarbeit und zum Vorbild für die Jungen weilen möchten. Diplome erhielten: H. Hertsch, Schreinermeister: Karl Bertsch, Flaschnermeister: Christian Beutler, Schneidermeister: Friedrich Vuz, Schreinermeister: Wilhelm Fischer, Bäckermeister, Wilhelm Harr, Küfermeister: Christian Häußler, Metzgermeister: Ludwig Heß, Güterbeförderer: Rudolf Hollaender, Photograf: Fr. Kemps, Eerbermeister; llhrmachermeister Kläger,- Herrn. Knödel, Kaufmann; Joses Lang, Stadtbaumeister, Jakob Luz, Kaufmann: Wilhelm Mayer, Eerbermeister: Heinr. Merkle, Wagnermeister: Hermann Rentschler, Fräserei, L. Rentschler, Spinnereibes.,' W. Sattler, Eerbermeister: Gustav Schleicher, Oberamtsbaumeister: Friedrich Schuster, Eärtnereibesitzer: Christian Schwarz, Kaufmann: Eottlieb Schwarz, Kaufmann: Gottfried Seeger, Bäckermeister: Fr. Lenz, Steinhauermeister, Rohrdorf; Schmiedmeister Feuerbacher, Ebhausen; Friedrich Strähle, Fabrikant. Für eine Mitgliedschaft von 25 und mehr Jahren sowie langjährige Mitarbeit im Ausschuß erhielten bronzene Plakette: Paul Schmid, Kaufmann; Friedr. Schmid, Kaufmann; Schreinermeister Düttling; Friedrich Gabel, Schreinermeister; Ernst Günther, Uhrmachermeister: Karl Klumpp, Metzgermeister; Carl Seeger, Rohrdorf; Johs. Schüttle, Rohrdorf; Adolf Schnepf, Fabrikant; Heinrich Lang sen., Konditormeister. Ferner erhielt für 26jährige Mitarbeit im Ausschuß Herr Paul Schmid, Kaufmann, die silberne Plakette des Verbands württ. Gewerbe-Vereine und Handwerkervereinigungen.
Die bisherigen Statuten waren veraltet. So hatte Herr Paul Schmid sich der Mühe unterzogen, neue auszuarbeiten, die im Ausschuß einer Durchberatung unterzogen wurden und die nunmehr in der Generalversammlung nach deren Verlesung zur einstimmigen Annahme gelangten. Bei den Wahlen gab es keinerlei Veränderung, lediglich daß für das durch Krankheit ausgeschie,dene Ausschutzmitglied, Herr Konditor Lang, ein solches aus der Reihe der Mitglieder von Ebhausen benannt werden soll. Dies wird in den nächsten Tagen nach interner Beratung in Ebhausen geschehen. Entsprechend früherer Eeflogenheit sollen nunmehr wieder Erörterungsabende .angesetzt werden, 5—6 an der Zahl, von denen 2 in Emmingen und Ebhausen stattfinden werden. Die älteren Mitglieder gaben bei dieser Gelegenheit aus ihrer Erfahrung in den damaligen Sprechabenden gute Ratschläge, stellen jedoch als Erfordernis hin, daß eine bessere Beteiligung denn früher verzeichnet werden müsse, zumal bei der heutigen Notlage des Handwerks es genügend Anregungen und Themen gäbe. Einem Antrag aus der Versammlung, mehr wie bisher mit Ausstellungen auf dem Plan zu erscheinen, mußte entgegengehalten werden. daß hierfür Gelder notwendig seien, über die man bisher noch nicht verfügen könne. Es wird der Rat erteilt, anläßlich der landwirtschaftlichen Ausstellung in diesem Sommer oder Herbst, soweit das Gewerbe ein verwandtes ist, sich daran zu beteiligen, sonst aber auf eine in 3 Jahren bei dem 75jährigen Jubiläum des Vereins stattfindende Ausstellung hinzuarbeiten. Eine rege Diskussion brachte die Frage: Soll der Eewerbeverein den nunmehr durch seine Lostrennung „köpf- und heimatlos" gewordenen Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein aufnehmen? Es kommt hierbei einmütig zum Ausdruck, daß der Fremdenverkehrs-' und Verschönerungsverein eine selbständige Vereinigung sein müsse, die jedoch dem größten Interesse und der weitmöglichsten Unterstützung durch den Eewerbeverein versichert sein dürfte. Herr Stadtschultheiß Maier erklärte sich bereit, eine Versammlung einzuberufen, sobald die interessierten Kreise Handwerker, Wirte. Kaufleute. Innungen usw. tatsächlich auch wahres Interesse zeigen würden. Sie dürfte der Unterstützung durch die Stadtverwaltg., wie auch schon bisher, sicher sein. (Es ist ein trauriges Kapitel für Nagold, wenn man an die immer wieder laut werdenden Klagelaute über den schlechten Fremdenverkekr und dabei an die oft