Seile 2 Nr. 5«

Nagoldrr TagblattDer SrleSschcrster"

Donnerstag. 7. März 182»

'4. Die Signatärslaatcn MindecheitSverträte wer­den einer Acnderung ihrer Verpflichtungen nur unter der Bedingung znstimmen. daß der Minderheitenschutz ein all­gemeines Gesetz wird, das auf alle Staaten ohne Unterschiedausgedehnt wir d.

5. Wenn der Völkerbund ein neues Verfahren beschließt, so würden die S'-gnatarstaalen aus ihrer Zurückhaltung her­austreten und die Anwendung des in den Minderheitsver- trägen vorgesehenen Verfahrens fordern, nach der der Völkerbund sich nur mit den MinderheitSfragen auf den Antrag einer einzelnen Autsmacht unter dessen eigener Verantwortlichkeit befassen darf.

y. Wenn die Mindcrheitsfrage vor dem VolkerbundS- rat zur Verhandlung gelangt, so müssen die Signatar­staaten der MinderheitSvcrträge zu den Verhandlungen zugezogen werden.

Französischer Druck auf Dr. Schacht

Paris. 6. März. Die Unterausschüße der Sachverständigen konserenz haben gestern den ganzen Tag über gearbeitet, um der heute nachmittag stattfind'enden Vollsitzung ihre Beschlüsse über die Einsetzung eines Reparationstrustes vorlegen zu können. ..Petit Parisien" hält es für unmöglich, daß man die Organisation des Trustes im einzelnen ausarbeiten könne, ohne die von Deutschland zu zahlende Summe zu berühren. Vom deutschen Standpunkt aus sei es verständlich, wenn Dr. Schacht vor amtlichen Vorschlägen zurückschrecke. Ähnlich, aber unter Ausfällen gegen die deutsche Abordnung, äußert sich -erGaulois", der Dr. Schachts Zögern darauf zurückfübrt, daß die öffentliche Meinung Deutschlands durch eine syste­matische Pressekampagne auf den Widerstand vorbereitet morden sei. und daß es daher geaenwärtig keine deutsche Re­gierung gäbe, die sicher genug wäre, um die Verantwortung zu übernehmen.

Eine Erklärung -es holländischen Ministerpräsidenten zu der Ukrechter Veröffentlichung

Haag. 6. März. In der heutigen Nachmittagssitzung der zweiten Kammer teilte der Ministerpräsident de Geer mit -daß er aus Anlaß des nestraurigen Zwischenfalls, der sich in den letzten Tagen ereignet habe, eine Erklärung abzugeben wünsche. Bevor seinerzeit der Minister des Auswärtigen nach London abgereist sei, hätte er dem Ministerpräsidenten mit- -eteilr, daß die Veröffentlichung eine/ aufsehenerregenden Schriftstücks zu erwarten sei, von dem Herr van Beuningen zu Rotterdam eine Abschrift bei dem Generalsekretär des Mi­nisteriums d. Aeußern hinterlassen hatte. Das Original hätte »an Beuningen vorgezeigt. Beide Minister bedauerten außer- orüeiuiich dir .csolgte Brröss-iillichung; diese sei jedoch nicch zu verhindern gewesen. Der einzige Weg. der der Regierung sssengestanden habe, habe darin bestanden, den betroffenen ausländischen Regierungen Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Die Regierung sei davon überzeugt, daß Holland von keinem einzigen Volke Gefahr drohe.

Massenverhaftungeu in Irland

Dublin, 6. März. Etwa 40 junge Leute sind verbitte: «nd zahlreiche Haussuchungen vorgenommen worden. Die Verhaftungen stehen im Zusammenhang mit einer Erklärung des Präsidenten Cos grave, in der er ausführte, in Ir­land seien verbrecherische Bestrebungen im Gang, durch die das ganze Gesellschaftssystem bedroht werde.

Regierungserfolg in Mexiko

Mexiko. 6. März. Amtlich wird milgeteilt, daß die Regie­rung ihren ersten Sieg über die Aufständischen daoon- getragen habe. Nach einem schweren Gefecht bei Orizaba sin Staate Beracruz habe sich ein ganzes Regiment, das zu den Aufständischen übergegangen war, den Regierungs­truppen übergeben. Nach Meldungen desDaily Telegraph" aus Mexiko wurden im Staate Sonora die Kämpfe zwi­schen Reqierungstruppen und. Aufständischen b:s setzt mit wechselndem Erfolg geführt. Die Regierung hat 15 000 Mann Kavallerie und Infanterie in die Kampfzone des Staates Beracruz entsandt. Ferner beschloß die Regierung, das Eigen­tum der ausstöndischen Führer zu beschlagnahmen.

Amerika und die Revolution in Mextko

London. 6. März.Times" schreibt in einem Leitartikel zum mexikanischen Ausstand: Es ist bezeichnend, daß Präsi­dent Hooverzu verstehen gegeben hat, das Verbot, Waf­fen nach Mexiko auszuführen, bleibe in Kraft. Das tedcuter, daß die Aufständischen abgesehen von geschmug­gelten keine Waffen von den Vereinigten Staaten er­halten werden, während die mexikanische Regierung m d-r Lage lein wird, allen Kriegsbedarf za erhalten, den sie braucht, um den Aufstand zu unterdrücken. Amerikanische Bankiers sind ebenfalls bereit, jede finanzielle Unterstützung zu gewähren, die zu dem gleichen Zweck nc>tw»nd g sein könnte. Portes GU und sein Kriegsminister Calles können zuversichtlich sein.

LMleNSerg

Stuttgart. 8. März.

Todesfall. Am Dienstag vormittag erlitt d * Vorstand »es Organischen und Chemisch-Pharmazeutischen Laborato­riums der Technischen Hochschule Stuttgart. Professor Dr. ohil. und Dr. med. h. c. William Küster, vor Beginn der Vorlesung in der Technischen Hochschule einen Schlagansall. der seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Professor Dr. Kü­ster war auf dem Gebiet der Blut- und Gallenfarbstoffe eine führende Persönlichkeit. Mit ihm scheidet ein nicht nur weit über Deutschlands Grenzen bekannter und geachteter Gelehr­ter, sondern auch ein von seinen Schülern hoch verehrter Leh­rer dahin.

Die Vorstandfihung der Wärst. Landwirlschaflskammer fand am 4. März in Stuttgart statt. Es wurden die mit der Einführung einer Buttermarke zusammenhängen­den Fragen nochmals eingehend besprochen. Von der Grün­dung des früher geplanten Markenschutzverbands zusammen mit Bayern mutzte nach der jetzigen Stellungnahme von Bayern abgesehen werden. Die Verleihung der wür.temb. Buttermarke erfolgt durch die Württ. Landwirtschaftskam­mer. Die hiebei anfallenden Geschäfte werden durch eine milchwirtschastliche Prüfungsstelle bei der Landwirtschafts­kammer durchgeführt. Zur planmäßigen Regelung des Milchabsatzes und der Milchverwertung soll zusammen mit dem Rationalisierungsausschuß ein Generalplan aufgestellt werden, der u. a auch bei der Zuteilung von Reichsbeihilfen zugrunde gelegt werden soll. Bor der planlosen Einrichtung besonders kleinerer leitungsschwacher Molkereien an oft un­geeigneten Plätzen ist zu warnen, da sich hier die Unkosten pro Liter zu hach stellen. Zum Absatz der Eier wird «ine württ. Eierablatuentrale GmbH, aearündet Um die in Le-

Beraiung der Gemeindeordnung im Landtag

Am Dienstag nachmittag setzte der Landtag die Beratung der Gemeindeordnung bei ..Gemeindenutzungen" fort. Da­bei gab es eine längere Aussprache zu Art. 141. Der Dbg. Hermann (Z.) warnte davor, daß man in einer Zeit der wirtschaftlichen Rot zu radikal vorgehe und die Nutzungen aufhebe. Man müsse es begrüßen, daß dem Gemeinderat däs Bestimmungsrecht über die Gemeindenutzungen belaßen werde. Der Abg. Rath (DB.) erklärte, es liege kein Grund vor, gegen die Gemeindenutzungen Sturm zu laufen. Der Abg. Klein <BB.) wünschte, daß an den Gemeindenutzun­gen nichts geändert werde. Wo sie aber aufgehoben werden sollten, müsse eine Entschädigung gewährt werden. Gegen letzteres Verlangen wandte sich Staatspräsident Dr. Bolz, weil eine solche Entschädigung böses Blut n-ochen würde in den Gemeinden, in denen seinerzeit keine Ent­schädigung gewährt wurde. Nach Ablehnung von komm. Anträgen wurde der Art. 141 in der Ausschußsasjung an­genommen.

Bei Art. 144 wurde ein Antrag Obenland (BB.) abgelehnt, demzufolge den Nutzungsberechtigten eine an­gemessene Entschädigung gewährt werden sollte. An. 151 handelt von den Anteilen der Geistlichen. Lehrer und Ge­meindebeamten an Eigentumsnutzungen. Hier wurde auf Antrag des Abg. Küchle (Z.) die Regierungsvorlage wie­dechergestellt. Demnach ist derjenige Teil an den Eigemums- nutzungen, der den Geistlichen und Lehrern zusteht, als Teil des Einkommens ihrer Stellen lolanae sortzureichen. als d'e

Nutzung für Sie Bürger selbst besteht. Der Gemewderal kann Gemeindebamlen einen gewissen Anteil an den Ge­meindenutzungen als Besoldungsteil gewähren.

Am Mittwoch wurden zunächst Wahlen zu einige:: Aus­schüssen vorgenommen. Dann setzte man die Beramng der Gemeindeordnung bei Art. 159 (Feststellung des Haushalt­planes) fort. Es gab dabei eine ziemlich heftige Aussprache Nach dem Ausschußantrag muß d-r Haushaltplan in Ab­schrift unter Anschluß der Einwendungen und der hieraus gefaßten Beschlüsse der Aufsichtsbehörde oorgelegt werden. Gegen die Mitvorlegung der Einwendungen wandte sich der Abg. Heymann (S.) mit einem Antrag. Staatspräsident Dr. Bolz betonte, daß die meisten städtischen Etats genau nachgeprüst würden und daß dabei den Gemeinden oft um­fangreiche und wichtige Auflagen gemacht würden. Der Abg. Mautbe (Dem.) stimmte dem Antrag Heymonn zu. während der Abg. Maier (DB.) darauf hinwies, daß durch die fortwährenden Erhöhungen der Gemeindeumlaxen die Gemeinden dem Untergang entgegengehen. Der Abg. Rath (DB.) bezeichnete das Aufsichtsrecht der Regierung als er­zieherisch für die Gemeinden und zog sich den scharfen Wider­spruch der Abgg. Mößner und Heymann (S.) zu, als er ao- deutetc, daß. wenn eine Gemeinde finanziell Zugrunde gehe, daran die Linke schuld sei. Der Antrag Heymann wurde mit 3b gegen 33 Stimme'' ab^clelmt. Nachträglich an­genommen wunde noch m D>;. leb ein Aistroq Strobel iBB.). wonach de- Ha,:s>'oitp->.n mindeste ns b Tage vor der Beratung jedem Gemcinderaiemimsied zuzustellcn.

Die Gemeindenutzungen

tracht kommenden Kreise aufzuklären, werden demnächst in den hauptsächlich in Betracht kommenden Bezirken Werbe­versammlungen abgehalten werden, bei welchen der orga­nische Aufbau der genossenschaftlichen Eierverwertung, so­wie die Voraussetzungen der Verleihung des Markenstem­pelsdeutsches Frischei" dargeleat werden. Für das württ. Unterland sollen, nachdem im Oberland Obstverwertunqs- stellen errichtet sind, planmäßig weitere Verwertungsstellen eingerichtet werden, und zwar zunächst im nördlichen Test des Landes. In der Frage der Baulandbewertnng wird die Landwirtschaftskammer erneut beim Landesfinanzamt vorstellig werden.

BLckerverbandstag. Am 16. und 17. Juni d. I findet in Gmünd der Landesoerbanüstag des Württ. Bäckerinnungs- verbands statt.

Krankheitsstatistik. In der 8 Iahreswoche vom 17. b-s 23. Februar wurden in Württemberg tolli-md«- Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Diphtherie 21 (tödlich). Genickstarre 2 (), Kindbettfieber 3 (). Tuberkulose der Lunge und oes Kehlkopfs sowie anderer Organe 12 (43), Scharlach 68 1), Paratyphus 1 (), Paratyphusverdacht 1 ().

Fleischbeschaugebühren. Die Belohnungen für Einzel- leistungcn in der Schlachtvieh- und Fleffchbeschau sind neu festgesetzt worden. Die als Re:!eoergüt,mgen vorgesehenen Sätze wie auch die Belohnungen für die Trichinenschau sind unverändert geblieben.

Zum Mord In Stetten. Die Angelegenheit der Ermor­dung des Weichenwärteraushelsers Psund in der Haltestelle Stetten i. R. ist immer noch nicht ganz geklärt. Psund wurde damals durch Hineinzwängen eines Kragensihoners in Mund und Hals erwürgt. Dieser Kragenschoner soll angeb­lich ein Eisenbahnfundgcgenstand sein, der Eigentümer hat sich aber nicht gemeldet. Zur restlosen Aufklärung der Sache ist es von Bedeutung für die Untersuchung. w>e der Kragenschoner an den Tatort bzw. in die Hände des Halte­punktvorstehers Götz gelangte. Hoffentlich meldet sich doch noch der Verlierer oder die Veriiererin des aus inaschinen- gestrickter Seide von schwarzer Farbe bestehenden Kragen- jchoners, der anscheinend schon längere Zeit getragen wurde.

Die Eissprengungen im Neckar

Die Sprengungen unterhalb und unmittelbar bei der Daimlerbrücke förderten solche Eismengen zutage, daß der mühsam gesprengte Kanal bis zum Gaisburger Wehr in Ge­fahr war, wieder völlig verstopft zu werden. Das Packeis hat sich in Lagen bis zu fünf Eisschollen übereinandergescho- ben. Die größten Saiwierigkeiten ergeben sich durch den Wassermangel des Neckars. Das Cannstatter Wehr hat eine so geringe Ueberströmung, daß die gesprengten Eisschollen nicht darüber geschwemmt werden. Die Eisschollen, die in Obereßlingen gesprengt werden, sammeln sich bei Untertürk- heim wieder an und müssen dort von neuem abgesprengt wer­den. Unmittelbare Gefahr für die Brücken besteht nach Ansicht der Baufachleute nicht. Dagegen könnte das Eintreten plötz­lichen Hochwassers eine sehr schwierige Lage herbeisühren. Großen Schaden erlitt das Elektrizitätswerk Untertürkheim dadurch, daß das Wehr gezogen wurde, um das abaesprengte Eis abzuschwemmen. Das Werk, das eine durchschnittl'ck« Tagesleistung von 10 000 bis 15 000 Kilowattstunden hotte, stellt seit Samstag still. Die tsi-cheria-m Kost»n der Spren­gungen am Neckar betragen rund 10 000 Mark.

Tübingen. 6. März. Preisgekrönt. Die Refor­mationskantate von Karl Hasse wurde vom Kirchenrat des Hamburgischen Staates preisgekrönt. Sie wird in dessen Auftrag im Värenresterverlag in Kassel gedruckt werden und am 25. Mai zum Reformationsjubiläum in Hamburg zur Uraufführung kommen.

Einbruchsdiebstahl. Nachts wurde in dem Ladengeschäft Karl Schott, Lange Gasse 42. einqebrochen. Die Täter ge­langten durch ein Fenster, das sie durch Anbohren öffneten, in den Laden, wo sie der Kasse etwa 200 RM. entnahmen. Als der Besitzer den Laden betrat, suchten die Diebe uner­kannt das Weite.

Kiebingen OA. Rottenburg, 6. März. Der Ertrun« keneaufgefunden. Der während der Eisbefreiung am hiesigen Wehr verunglückte Hilfsarbeiter Heim wurde gestern aufgefunden.

Döttingen, OA. Münsingen, 6. März. Hirtentreue. Mitte vorigen Monats verunglückte der bei Friedrich Haujch von Pliensbach bedienstete Schäfer Georg Geprägs auf der Winterweide im Kinzigtal dadurch, daß ihm drei Ham­melschafe in die Kinzig fielen, die er zu retten versuchte und auch glücklich zwei ans Land brachte, das dritte Schaf riß ihn aber mit ins tiefere Wasser. Zum Glück konnte er sich an einem Weidenbusch festhalten und sich so wieder befreien. Eine schwere lähmende Krankheit war die Folge vieles kalken Bads und diese fesselte ihn bis vor einigen Togen aufs Krankenlager. Gegenwärtig weilt er hier in Erholung.

Friedrichshafen, 6. März. Um die Rettung der Pfahlbauten n Sonntag sand in Kreuziingen eine Jnteressenlenvers nnuunz sta". die vom Badenseegeschichts­verein einberufc i war. um Mittel und Wege zu finden, damit die Pfahlbauten des Bodensees noch vor der Boden­seeregulierung gerettet und erhalten werden könnten,. Zum Schluß wurde folgende Entschließung angenommen:Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß eine neue Untersuchung der Pfahlbauten am Bodensee unver­züglich in Angriff genommen wird. Sie würde es ebenso j freudig wie dankbar begrüßen, wenn dieses Unternehmen j gleich den Staaten und Städten auf der deutschen und öster­reichischen Seite, auch von der schweizerischen Bundesregie­rung und den Regierungen der drei Uferkantane St. Gal­len, Thurgau und Schaffhausen, sowie den Gemeindever­waltungen und Privaten am schweizerischen User weitmög­lichst unterstützt und gefördert würde.

Dlaubeuren. 6. März. Bezirkstag des Der- dandsgemeinnützrger Bauvereine. Am Sonn­tag fand in Blaubeuren aus Anlaß des zehnjährigen Be­stehens der Heimstättengenossenschaft eine Bezirkslagung des Verbands gemeinnütziger Bauvereine Württembergs statt, die aus verschiedenen Teilen Württembergs sehr gut besucht war. Der Vorsitzende, Oberbäurat Daser, machte über den Wohnungsbau 1929 die Mitteilung, daß nach Mitteilung der Wohnungskreditanstalt die gemeinnützigen Bauvereine in steigendem Maß aus den Mitteln der Wohnunaskredit- anstalt Gelder empfangen, im letzten Jahre seien es 25 Broz. gewesen. Es wurde gewünscht, daß die Oberamissparkassen mehr Mittel zum verbilligten Zinssatz den gemein,,ütziaen Bauvereinen zufließen lassen würden. Stadtpfarrer Dr. Schenket (Zuffenhausen) sprach über Bodenreform. Architekt Beer (Stuttgart) zeigte in einem L'cllidilder- vortrag die modernen Bauweisen in Fralrkfuct a. Nit., Hof­land. Bremen. Stuttgart. ,

Aus Stadt and Lamd

Nagold, den 7. März 1929

Me unser (Sehen nur ein stets gehemmtes Fal­len, so ist das Leben unseres Leibes nur ein fort­dauernd gehemmtes Sterben, ein immer aufgescho­bener Tod. Wir setzen indessen unser Leben mit gros­sem Anteil und vieler Sorgfalt fort, so lange als möglich, wie man eine Seifenblase so lange und so groß als möglich aufbläst, wiewohl mit der festen Ge­wißheit. daß sie platzen wird. Schopenhauer.

Kreis-Generalversammlung des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten ete.

Von der Reichsbund-Bezirksleitung Nagold wird uns mitgeteilt:

Bei unserer letzten Kreiskonferenz in Herrenberg wurde beschlossen, die nächste Kreistagung in Alten steig ab­zuhalten. Diese findet nun am kommenden Sonntag; nach­mittags 2 Uhr im Gasthaus zurSchwans" statt. Der Kreis 4 aus den Oberämtern Freudenstadt, Herren- berg, Horb und Nagold bestehend bildet einen kräftige» Zweig am Stamm unseres schwäbischen Gaues das sollte auch bei dieser Tagung zum Ausdruck kommen da­durch, daß sich besonders der Nagolder Bezirk dabei recht zahlreich sehen läßt. Auch die aus dem großen Ringen heil zurückgekommenen Kameraden möchten mal so kame­radschaftlich sein und einen Sonntagnachmittag für unsere Sache opfern. Vielleicht werden sie nach Schluß der Ta gung doch sagen:es war interessanter als bei einer Frühjahrskontrollversammlungü!" Um auch denen, die gern etwasvergessen" wie beimKommiß" entge­genzukommen, bringen wir am Freitag imGesellschafter" ein Inserat, das Euch, liebe alte Kameraden, nochmals daran erinnern soll, daß auch Ihr und wir alle den Leid­tragenden des Krieges etwas versprochen haben? Also, Kameradinnen und Kameraden, kommt am Sonntag nach Altensteig zur Kreistagung des Reichsbundes undkon­trolliert", wie die Versprechungen eingelöst werden!!!

Künstliche Augen. Im Interesse des in Betracht kom­menden Publikums liegt es, darauf zu achten, daß Herr Müller-Welt aus Stuttgart zur Anfertigung künstlicher Augen nach Natur am 18. März in Pforzheim, Hotel Nus. sich aushält. '

Späterlegung der Abendzüge anf der Enz» und Nagolddaha?

Wie der Verkehrsverein Pforzheim mitteilt, hat die Reichsbahndirektion Stuttgart für den kommenden Jahresfahrplan die Späterlegung der Züge auf der Enz und Nagoldbahn um 10 bis 12 Minuten in Aussicht ge stellt. Die Abfahrt in Pforzheim wird dann nach 22 30 Uhr erfolgen. Gerade diese wenigen Minuten haben bisher