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sieben Kriegsschiffe harten funkentclegraphisch von der Regierung Verhaltungsmaßregeln erbeten. 'Außerdem hätten 23 militärische Befehlshaber von 22 mexikanischen Staaten um Befehle nachgesucht. Auf Grund anderer Meldungen erscheine aber letzteres zieinlich fraglich. — Wie „Associated Prees" aus Nogalcs meldet, haben sich die Staaten Zacue- cas und Nayarit der Revolution angeschlofsen. Somit haben sich nach Angaben der. Führer der Aufständischen insgesamt S Staaten gegen die mexikanische Regierung erhoben. Reuter meldet aus Neuyork, die Nachrichten. nach denen der mexikanische Präsident Gil und die Mitglieder seiner Regierung gefangen genommen worden wären, entbehren jeder Grundlage. In der mexikanischen Hauptstadt herrschte Ruhe. Wie aus El Paso gemeldet wird, kam es gestern nachmittag zwischen 5000 Kann mexikanischer Bundestruppen unter dem Befehl des Generals Ürbälege und einer starken Streitmacht Aufständischer zu einem erbitterten Kampfe.
Entführung eines Amerikaners and eines Eualänders durch mexikanische Rebellen. Der amerikanische Vizstonful .in Durango hat dem Staatsdepartement gemeldet, daß hundert mexikanische Rehellen den amerikanischen Leiter einer Bergwerksgesellschaft im mexikanischen Staate Du- nango und einen britischen Angestellten dieser Gesellschaft entführt haben und als Lös geld 24 000 Pesos. 200 Mäntel. 30 Bettdecken und 3 Kisten Nägel fordern.
DiirkieMekg
Stuttgart. 5. März.
Der Landesparteiiag -er Deutschen Volkspartei. Der ge- schästsführende Ausschuß der Deutschen Bolkspartei in Württemberg hat beschlossen, den Landesparteitag am 6. und 7. April in Stuttgart abzuhalten und am 3. April den Neichsausschuß für Handel und Industrie in Stuttgart tagen -n lassen Zum Vorsitzenden des Arbeiter- und Angestellten- ausschusses wurde Berbandssekretär Berge r-Ulm bestimmt, dek gleichzeitig auch dem Parteioorstand zugewählt wurde, um auch den Arbeitnehmerschichten einen stärkeren Einfluß in -er Parteiorganisation einzuräumen.
Prüfungen im Wasserbaufach. Bei der in der Zeit vom 8 bis 16. Februar d. I. avgehaltenen Prüfung im Waffer- baujach sind 10 Baumeister für befähigt erklärt morden. Sie haben die Bezeichnung ..Wasserbautechniker" erhalten.
Der Stellenmarkt für üaufmarmsgehilfen im Februar. Der ungewöhnlich strenge und anhaltende Winter ist auf das Wirtsch 'tsleben nicht ohne Einfluß geblieben. Eine ganze Reihe Werke beantragten teilweise bzw. völlige Stillegung ihrer Betriebe. Kündigungen und Entlassungen von kaufmännischen Angestellten sind aber in mäßigem Umfang erfolgt. Der Ouartalsküirdigungstermin. der in den Monat Februar fällt, brachte allerdings recht zahlreiche Kündigungen infolge Rückgang der Beschäftigung. Liquidation und Konkurs zahlreicher Firmen. Offene Stellen waren gegenüber Januar weniger angeboren. Verlangt wurden wieder hauptsächlich junge Kräfte mit guten KeNntnisien. Der Lehrstellenmarkt weist einen Rückgang in der Nachfrage nach Lehrlingen und nach Lehrstellen aus.
Der Mörder Dr. Anaers außer Verfolgung ge fehl. Der 86jährige Mechaniker Wilhelm Krieger aus Nürnberg. der am 4. Januar den Vorsitzenden der Anthroposophischen Gesellschaft. Dr. Karl Ilnger. im Luitpoldhaus tu Nürnberg erschaffen hak. war bis jetzt in der psychiatrischen Abteilung des hiesigen Gerichtsgefangniffes unker- gebracht. Die nunmehr zum Abschluß gelangte Voruntersuchung hat dazu geführt, daß Krieger außer Ver- -svlgung gesetzt und in das städtische Krankenhaus übergeführk worden ist.
Todesstrahlen. Der 39 I. cu Sch'offer Gottlob Weigel von Heiibronn spielte sich als Entdecker der Todes- sirahlen aus Auf viele tausend Meter wollte er mit diesen Strahlen zerstörend wirken können und n. a. Flugzeug» aus der Luft holen. Bei seinen Bemühungen, das nötige Geld z« beschaffen, brachte er 25 000 Mark zusammen. Auf dem Truppenübungsplatz in Münsingen sollte ein Versuch vorgeführt werden, aber Weigel Halle mit 7500 Mark, die er zuletzt noch von einem Stuttgarter Kommerzienrat erhalten hatte, das Weite gesucht und sich nach Südafrika begeben. Später kehrte er zurück und wurde verhaftet, kr erhielt 1 Jahr 6 Monate Gefängnis
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Wieder erklang König Olafs Lied, diesmal aber nicht schmerzzerrissen, iondern erfüllt von unendlicher Glückseligkeit.
Heydens Stimme hielt mühelos ine schwere Partie durch. Sein Gesang berauschte ihn wie einst, der Jubel des Königs Olaf war der Jubel ieines eigenen Herzens
Als er sang, luchte iein Äuge das geliebte Weib, und sekundenlang ruhten ihre Blicke ineinander
Der letzte Takt verklang Die Oper war zu Ende
Wie vom Donner gerührt laßen die Menlchcn eine Weile da. dann aber kam der Dank für das gewaltige, überwältigende Erlebnis spontan zum Ausbruch.
Der Beifall wollte kein Ende nehmen. !
Als Heyden mit dem Komponisten Arm in Arm vor die ! Rampe trat, war das Publikum wie toll. s
Es ruhte nicht, bis der Sänger ein paar Worte sprach.
„Meine Freunde!" rief Heyden in das Haus. „Auf Wiedersehen!"
Nur diese wenigen Worte sprach er. aber das Publikum na im sie wie ein Geschenk.
Wir werden ihn wieder singen Hörens Diese Gewißheit war alle» der schönste Gewinn
*
Am Tag nach der Ausführung von König Olafs Lied war der Schäfer Hanus frühzeitig nach Uelzen gelaufen, wo er verschiedenes zu besorgen hotte Eigentlich hätte er das auch später erledigen können und Mutter Roland hotte ihm obgeraten, da das Wetter unsicher ausiak. Aber der gute Hanus war nicht zu halten.
c ute mußten in den Zeitungen die Berichte über die Uraufführung der Oper stehen, und er war neugierig. Er hatte
Nagold« Tagblatt »Der «eseLschafter"
Alm, 5. März. Die 29. Vollversammlung des Kath. L e h r e r v e r e i n s in Ulm findet hier am 3. und 4. April im Saalbau statt. Als Redner ist Professor Dr. Luchtenberg- Darmstadt gewonnen. — Verhaftung. Auf Grund richterlichen Haftbefehls erfolgte die Verhaftung der beiden Geschäftsführer des Ulmer Sparund Kreditoereins. Dies ist in Zusammenhang zu bringen mit dem Fall Erbach. — Ehrung. Dem Maschinensetzer Anton Kneer bei der Ulmer Zeitung wurde aus Anlaß seines 35jährigen Dienstjubiläums non der Handwerkskammer Ulm eine Ehrenurkunde verliehen.
Laichiagen OA. Münsingen, 5. März. Laichin gen will zu Geislingen. Von B'aubeuren aus wurde in den le'-ten Tagen die von hier aus anqestrebte Loslösung der Gemeinde Laichingsn vom Bezirk Münsingen und Zuteilung zum Bezirk Geislingen als verspäteter Fastnachtsscherz in verschiedenen Zeitungen gebracht und dabei dc-c- auf hingewiesen, daß Laichingen zum Oberamtsbezirk V'aa> beurei: wolle. Tatsache ist, daß der G'meindcrat.von L-'- chingen schon am 14 April 1928 im Interesse sowohl t>er Gemeinde als der Einwohnerschaft einstimmig beschirm m hat. an das Staatsministerium die Bitte zu stellen, es möchte Schritte unternehmen, daß die Gemeinde Lcnchinqcn d m Oberamtsbezirk Geislingen zugeteilt werde. Weiterhin wurde am 27. September 1928 an den Württ. Landtaa die Bitte um Laslösung der Gemeinde Laichingen vom Ober - amtsbxzirk Münsingen gerichtet.
Sulz a. R.. 5. März. EinLagerhausabgebrannt.
Mittwoch. 6. März 192«
-r:n r-onmag ir„n oracy >m .neuer- uno Nagergsvauvs i>er Brauerei Böller Feuer ans, das in der Holzkonstruktion reichlich Nahrung fand, so daß das Gebäude vollständig niederbrannte. Die Kellereien selbst erlitten keinen größeren Schaden.
Oehringen. 5. März. S t a d t v o r st a n d s w a h l. Der bisherige Amtsinbaber, Skodtschultheiß Bern»r. -rhieit 1663 Stimmen und ist somit wiedergewählt. Von 2700 Wahlberechtigten stimmten rund 63 v. H. ab.
, Niederstetten. OA. Gerabronn, 5. März. Seltene Jagdbeute. Kürzlich wurden von Reinhold Marquardt aus seinem Jagdgebiet zwei Pfeifenten erlegt. Die Pseifente, auch rotbrüstige Mittelente und Rothals genannt, ist in Württemberg nur als Zugvogel bekannt. Als Brutvogel kommt sie bei uns nicht vor. dagegen in Nord deutschtand. An der Festlandsküste in Rorddeutschtand tritt die Pfeisente im Herbst häufig auf.
Kiebingen, OA. Rottenburg. 5. März. Ertrunken. Bei vorgenommenen Arbeiten am Wehr des Elektrizitlno- werks zur Befreiung der Fallen vom Eis ertrank der Hilfsarbeiter Eugen Hein. Als dieser am Losständcr beschäftigt war. löste sich der Keil. Gervaliige Wasscrmassen rissen den Unglücklichen in die Tiese, wo er bis heute noch nicht gefunden wurde.
Pfullingen, OA. Reutlingen. 5. März. Rektar- wechsel. Dieser Tage fand im Rathausfa-a! d'e Verabschiedung des Rektors Gänßten und die Einführung des Rektors Ziegler statt.
Sie »W«« z» Wort: Re»- und Wriereios. Milcherzmer, MM« «ol> SiMmin
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Die am Sonntag vormittag im Hotel Viktoria abgehaltene Hauptversammlungdes Verbands ländlicher Reit- und Fahrvereine wurde von Baron v. Freyberg eröffnet. Als Gäste waren erschienen General v. Soden, Direktor Dr. Ströbel von der Landwirtschaftskammer und Präsident Dietlen vom Landw. Hauptverband. Der Jahresbericht stellte fest, daß durch die Notwendigkeit der Uedernahme der Lohnfuhren innerhalb der Landwirtschaft der Schwerpunkt der Ausbildung der ländlichen Jugend in Pferdekenntnis, Pflege und Reiten in die städt. Reitewereine verlegt werden mußte. In Welzheim fand ein 14tägiger Fahrkurs statt. Beim Württ. Landgestüt in Güterstein wurden vierwöchentliche Lehrgänge eingerichtet. Der Verband beschloß, von sich aus zukünftig keinen Versicherungsvertrag mehr einzugehen: er empfiehlt den Vereinen die genaue Prüfung der Bedingungen der einzelnen Gesellschaften. Oberstleutnant Lausser betonte, daß die Regenversicherung ernsthaft überlegt werden müsse.
An Veranstaltungen werden 1929 voraussichtlich stattfinden: 21. Juni in Tübingen. 14. Juli in Balingen. Ende August oder Anfang September in Freudenstadt, September in Biberech; fraglich sind noch 22. Juni ly Nürtingen, ferner Heidenheim und Göppingen.
In der öffentlichen Versammlung des Landesverbands der Milcherzeuger- und Lieferantenvereinigungen Württembergs sprach über „Die Lage der württ. Milchwirtschaft, insbesondere des Frischmilchgebiets" Dr. Frhr. v. Staus- f e n b e r g - Rißtissen. Die Veröffentlichung des Reichs- ernäbrungsmimsteriums über Maßnahmen aus diesem Gebiet könne man nur als Beruhigungspillen bezeichnen. Die Hauptschwierigkeiten liegen, wie bei den anderen landw. Erzeugerqruppen, in der Preisfrage. Bei der Preisbildung der Milch sprechen Faktoren mit. die die Wirkung des Gesetzes von Angebot und Nachfrage teilweise ausschalten. Nicht das Angebot von Frischmilch entscheidet, sondern die Erzeugung überhaupt. Sinkende Butter-. Käse- und Fleischpreise gefährden jeweils den Frischmilchpreisstanö dadurch, daß aus den Werkmilchbezirken die nicht verarbeitete Milch in die Frischmilchbezirke dringt. Die Tatsache, daß Stuttgart aus den entlegensten Teilen des Landes Milch beziehe, zeigt die Verworrenheit der Verhältnisse. ^ Abhilfe müsse zunächst in den Werkmilchgebieten durch Förderung der Verwertung geschaffen werden. Ein weiteres Erfordernis ist die Behebung des Frischmilchverbrauchs. Deutschland und Württemberg gehören mit zu denjenigen Ländern, die am wenigsten Frischmilch konsumieren. In seinem Schlußwort erklärte Frhr. v. Stausfenberg. daß die Möglichkeiten einer Verständigung der Milchsrzeuger-Vercinigunqen mit den Milchhören gefunden werden müßten. Ein Ausgleick
mit Bayern müsse versucht werden. Dr. Göser - Stuttgart sprach sich für gegenseitige klare Darlegung der Verhältnisse aus. die eine Verständigung wesentlich erleichtern wirde. Der Milchhof habe sich für die Einführung des Milchausschanks in Schulen und Fabriken eingesetzt. Er habe den besten Willen, mit der Landwirtschaft zu arbeiten.
Der Württ. Weinbauverein hielt am Sonntag unter dem Vorsitz von Landesökonomierat M ä h r l e n - Weinsberg eine Landesversammlung ab. ^
Nach kurzen einleitenden Worten erstattete Reichstagsabgeordneter Haag sein Referat. Die Agrardebatte vom 4. Dez. 1928 hätte vor allem auch den Weinbau auf das Gebiet der Selbsthilfe verwiesen. Wenn auch nicht zu verkennen sei, daß noch manche Fortschritte in betriebswirtschaftlicher Hinsicht zu erreichen seien, so könne trotzdem die Selbsthilfe allein niemals zum Ziel führen. Dis Lage des Weinbaues werde weitgehend auch durch wirtschaftsvolitr- sche Maßnahmen bestimmt. Die Ursache der Krise im Weinbau sei die drohende Konkurrenz des Auslands, die durch Zweckentsprechende Zoll- und Handelspolitik ferngehalten werden müßte. Wenn auch die Handelsverträge mit den Weinbau treibenden Ländern abgeschloffen seien, so sei trotzdem die Gefahr einer gefährlichen Konkurrenz auf die Dauer noch nicht behoben, da bereits in den nächsten Jahren diese Verträge abgelaufen seien. Sehr zu begrüßen sei der Ausbau der Versuchsanstalt für Weinbau in Weinsberg, deren Aufgabe es sein werde, alle Möglichkeiten des württ. Weinbaus zu erforschen.
Der neue Welngesehentwurf liegt jetzt vor. doch läßt sich über eine Reihe wesentlicher Bestimmungen keine Klarheit gewinnen, da bei einigen Fragen der Reichsregierung das Recht eingeräumt wird, Sondervorschriften zu erlassen. Der Verschnitt von Erzeugnissen verschiedener Herkunft und Jahre bleibt wie bisher, jedoch mit gewissen Einschränkung«« erlaubt. Verboten ist der Verschnitt von Weiß- und Rotwein. Rotwein darf nur mit Rotwein, Dessertwein (Südwein) nur mit Dessertwein verschnitten werden, doch ist es gestattet, einem Dessertwein einen ousländsiche» Wein anderer Art zuzuletzen, sofern dabei die Eigenart des
Dessertweins gewahrt bleibt, lieber den Verschnitt in- un- ausländischer Weine im allgemeinen behält sich die Neichs- regierung weiteres vor. Die Reichsregierung kann de» Verschnitt von deutschem Weißwein und deutschem Schillerwein mit ausländischem Weißwein und ausländischem Schil» lerwein verbieten oder beschränken. Der aus Hybriden- trauben gewonnene Weißwein darf nicht mit andere« Weinen verschnitten werden. Nicht klar ist, ob der Verschnitt von Schillerwein mit ausländischem Rotwein erlaubt sein toll.
Der Zusatz an Zuckerwaffer ist auf 25 Prozent erhöht. Die Reichsregierung kann mit Zustimmung des Reichsrals die Entkeimuna von Traubenmost und -Wein durch Fit-
von einer Oper nur einen nebelhaften Begriff, er wußte nur. „dar war een Ding, dat auf der Bühne gespielt wird, wo alles gesungen wird." Das hatte er im Laufe der Zeit weg- gekriegt.
In Uelzen kaufte er sich — es war das erstemal in (einem Leben — eine Zeitung und suchte nun, wo über die Uraufführung zu lesen war.
Endlich fand er es.
Sein Gesicht verklärte sich, als er von dem großen Erfolg der Oper und vom Jubel über Heydens Wiederauftreten las. Es war ihm zumute, als sei er daran mitbeteiligt Mit einem Male fühlte er sich wie gehoben, ein stolzes Gefühl erwachte in ihm.
Der Heyden und der Rosen, diese Kerle waren vom Rolandshos! Das war ein Ereignis.
Mit der Zeitung in der Hand wanderte er heim.
Als ihn Mutter Roland über die Heide lchreiten lab. wunderte sich das alte Mütterchen über leinen gravitätischen Gang und Klein-Elschen lachte hell auf über den guten, alten Kerl
„Nu. Hanus?" begrüßte ihn Mutter Roland. „Du gehst ja heute so kerzengerade, als hätt'st du en Stock verschluckt. Bist ja ungeheuer stolz geworden."
„Dat is nich annersch, Mutter Roland. Da lesen Sie man wat de Zeitung über unser» Heyden und über n Kantor schreiben. Dat hat mir ,anz selig gemacht Der Oper hat en Riesenerfolg gehabt, un de Leute sin ,anz verrückt, denn unser Heyden hat wieder gesungen "
„Was hat er?"
„Wieder geiungen. Mutter Roland'n. Er kann wieder sing Da staunt nu unsere gute Mutter Roland'n "
Eine Weile stand die alte Frau ganz fassungslos, dann ritz sie ihm das Zeitungsblatt aus der Hand und trippelte ms Haus, die Brille zu suchen.
Und während das gute Mütterchen drlnnen mit feuchten Augen las. ging Hanus zu Otto und erzählte ihm alles.
Dann ließ er den Fassungslosen stehen und zog seinen Sonntagsanzug an. „Mutter Roland'n!" rtes er der otten Frau, die eben die Lektüre beendet hatte, zu: „Heut ir Feierabend Heut >s mir wie Sonntag. Ich muß ins Dorf gehen un en Schnaps trmken."
Mullei Roland wehrte ihm nicht. lagt« :hm nicht. day ec
das auch hier tun könne, denn sie wußte, daß es dem gute« Hanus nicht aus den bewußten Schnaps ankam. sondern» daß er em wenig . . . protzen wollte.
Gravitätisch marschierte Hanus ins Dorf. Verwunderte Blicke trafen den Schäfer. Was ficht den heute cm? Im Sonntagsstaat mitten m der Woche? So »ragten sich di« Heidebauern.
Hanus schritt ins Wirtshaus.
Nur wenige Gäste saßen am großen runden Tisch
Er grüßte gemessen und nahm Platz Würdevoll bestellte er einen Schnaps. Diesmal begnügte er sich nicht mit dem billigen Korn, sondern bestellte einen starken Likör.
Das fiel aus.
Einer fragte ihn. ob er das große Los gewonnen habe.
Hanus verneinte, ließ sich aber erweichen, die große Neuigkeit zum Besten zu geben.
Eine Oper!
Sie wußten alle nicht recht, was das war. Aber es mutzte schon was ganz Großartiges sein. Und der Kantor hatte io« Dings gemacht, und der Herr Leyden hatte die Hauptroll« gesungen I Dunnerkiel, das war schon ne Sache!
Voll Bewunderung sahen sie auf den Schäfer, der ihne« das Zeitungsblatt zu lesen gab und ihre Bewunderung stolz hinnahm.
Ein junger Postbeamter trat ein und schritt auf Hanus zu.
„Ich Hab ne Depesche für Euch! Willst du sie Mitnehmer; Hanus?" fragte er.
Hanus reckte vor Staunen und Stolz den Kopf noch höher-
„Gib her! Ich nehm s mit"
Lange hielt er das Telegramm in den Händen, es zuckt« ihm in allen Fingern, es zu öffnen Aber nein» das gml doch nicht, da stand: „Frau Anna Roland."
Das war kür die Frau.
Hanus zahlte und schlendert« heimwärts.
Mutter Roland »ah «bn zurückkehren.
„Was gibt's denn. Hanus?"
„Ich bringe man en Telegramm. Mutter Roland'n."
Er pflarnt? sich dicht neben sie, als sie «s öffnete, und sich ihr über die Schulter. '
- . (Schluß folM