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Nagolder Tuzblatt »De, «SeKllsqafter

Diewstag, s. März ISA»

Me russischen Eisbrecher vor Warnemünde

Kiel. 4 März. Das Reichskanalomi Kilt mit: Die rus­sischen Eisbrecher standen heute srüh 8 Uhr mit den bis­her durch das Eis geführten Dampfern, von denen die .Eider" das Ruder gebrochen hat. unmittelbar vor Warne­münde. Dorthin werden die Hände sdompfer wegen der Eisschwierig^eiten gebracht. Die Eisbrecher werden vor­aussichtlich allein nach Kiel kommen.

Ein Fährschiff im OstseepackeiS stecken geblieben

Warnemünde. 4. März. Das deutsche Fährschiff .M e ck- i « nburg' Hot gestern mittag um 13.08 Uhr Warnemünde verlassen und ist um 17.05 Uhr in Gjedfer angekommen. Die wechselnden Winde verschoben die Fahrrinne im Packeis ständig. Trotzdem gelang es der entgegenkommenden deut­schen Fähre .Schwerin": die Strecke Gjedser-Warnemände von 13.30 Uhr bis 21.20 Uhr zu bewältigen. Das im Kiel­wasser der .Schwerin" um 15.35 Uhr von Gjedser abfah- rrnde dänische Fährschiff .Dan mark" blieb im P a ck- eis stecken. Die dänische Fähre hatte 400 skandinao sche Besucher der Leipziger Messe an Bord. Auf der Ostsee kam am Abend sehr starker Nebel auf. Wegen der Ge­fahr der in ständiger Bewegung befindlichen Eismassen und wegen des Gefahr bringenden Nebels lehnte die .Dgnmark" die von deutscher Seite um 3.23 Uhr angebotene Hi fe durch das Fährschiff .Schwerin" ab. Heute früh setzte die .Dan- mark" ihre Fahrt fort und kam etwa 1414 Stunden nach der Abfahrt um 3.55 Uhr in Warnemünde an. Die Fahr­strecke Gjedser-Warnemünde wird unter normalen Verhält­nissen in 2K Stunden zurückgelegt.

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Kommunisten Verhaftungen in Ungarn

Budapest. 4. März. Die Polizei hat in Budapest und in der Provinz im Lause der letzten Nacht auf Grund der von ihr beschlagnahmten Dokumente über die neue kommunisti­sche Propagandcwrgamsation neuerbings mehr ats ein Dutzend kommunistischer Agitatoren fest- genommen. Die Zahl der Verhafteten beträgt jetzt 8b. Die Polizei hat festst?!'--,, können. daß vor kurzem ein Emissär der Sowjetregicrung in Budap-it war, um den Mitgliedern der kommuwstii'chcn Organisation I -struktioneu zu übevbringen.

Das Kabinett des Präsidenten hoover

Washington. S. März. Das Kabinett Hoover setzt sich an« folgt zusammen: Das Staatssekretariat übernimmt der bisherige Gouverneur der Philippinen Henry Stinson. bi« inneren Angelegenheiten, der Präsident der Stan­ford-Universität Lyman-Wilibur, der Bruder des bisheri­gen Marinesekretärs, das Kriegssekretariat der frühere Vor­sitzende des Finanzausschusses im Repräsentantenhaus. James Good, das Marinesekretariat der Rechtsanwalt Francis Adams, der unter seinen Vorfahren zwei Prä­sidenten der Vereinigten Staaten zählt. Die Justiz über­nimmt der bisherige Chief-Solicitor William Mitchell, die Post der bisherige stellvertretende Handelssekretär» Walter Brown, das Handelssekretariat der Präsident der Ameri­can Steel Foundris Chicago. Patterson Samont, ein bekannter Wirtschaftsführer des mittleren Westens: die Landwirtschaft der frühere Gouverneur von Missouri. Arthur Hyde.

Starke Herabsetzung der deutschen Limvanderungsquole

Neuyork. 4. März. Der Senat lehnte am Sonntag die Entschließung ab, durch die das neue Quotengesetz aus ein weiteres Jahr außer Kraft gesetzt werden sollte. Wenn der Senat nicht in einer Sondersitzung, was aber sehr unwahr- peinlich ist. nochmals über die Verschiebung berät, muß Präsident Hoover am 1. April die Borordnung erlassen, durch die das ner-e Gesetz in Kraft gesetzt wird. Nach dem neuen Gesetz wird die deutsche Einwanderungs­quote von 51227 auf 24 908 gesenkt, während die eng­lische. schottische und nordirische Quote von 34 000 auf 85 8S4 gehoben wird. Die Quote des Irischen Freistaates wird von W567 auf 17 724 gesenkt. Das Repräsentantenhaus nahm «ine Entschließung an. die die Außerkraftsetzung des neuen Quotengesetzes um ein^weitcres Jahr vorsieht.' Angesichts Ar Entscheidung des Senat-plenums har der Beschluß des Repräsentantenhauses jedoch nicht die allergeringste Bedeu­tung. Eine weitere Verschiebung des neuen üuotengesctzes kann nur eintreten. wenn Präsident Hoover. der heute sein Amt antritt .sein Veto einlegt. Entsprechende Schritte zur Erreichung dieses Vetos hoben die deutsch-amerikanischen Verbände bereits unternommen.

» Revolution in Mexiko

Stadt Mexiko, 4. März. Die Hauptstadt ist in großer Aufregung über Gerüchte von dem Ausbruch der Revolution in Beracruz. Di.- Reooulutionäre haben nach neueren Mel­dungen die Stadt Nogules im Staate Sonora nachmittags eingenommen. Sie wurden von Regierungstruppen unter­stützt, die unter dem B?fehl des Generals Jesus Aguirre und des Gouverneurs von Topete. General Manzo. stehen. Ver­schiedene Städte im Staate Veracruz haben sich ebenfalls er­hoben General Ealles ist von der Regierung zurückberufen worden und Präsident Cortes Gil hat einen Kriegsrat ein- berusen, an dem die militärischen Führer teilnehmen wer­den. Der Leiter der militärischen Operationen im Staate Tamaulipas hat ein Kommunique veröffentlicht, in dem er­klärt wird, daß drei Bataillone, die unter dem Befehl Aguir- ra» stehen, meuterten. In der Stadt Mexiko und in Tam­pico herrsche, so heißt es in dem Kommunique weiter, Ruhe. Die Regierung habe die Zuversicht, daß sie bald Herr der Lage sein werde.

Württemberg

Stuttgart, den 4. März 1929.

lugu«, d« Evangelisch - Sozialen Kongresses. In der Psingstwoche. vom 21.23. Mai 1929, findet in Frankfurt am Main die 36. Tagung des Evangelisch-Sozialen Kon­gresses statt.

Aus dem 2 ande

Zuffenhausen. 4. März. 2 5 jähriges Amte subiläum von Stadilch ult heiß Gutetun st. Stadtschultheiß Guten kunst seierte am Samstag sein 25jährig«s Jubiläum als Stadtvorstand. Der Jubilar darf sich allgemeiner Hochachtung und Verehrung erfreuen.

Not kennt kein Gebot!

Ne tan-wirlschaslliche Woche ix Slnllgakt

Wie bereits berichtet, sprach in der H a u p t v e r s a m m- lung des Landw. Hauptverbands am Samstag Reichsernährungsminister a. D. Dr. Hermes über ..Die wirtschaftspolitische Lage der deutschen Landwirtschaft". Anschließend wurde von der Versammlung folgende Ent­schließung einstimmig anerkannt:

Die durch das Notprogramm des Reichs veranlaßlen Maßnahmen haben sich für die würtlembergischen Verhält­nisse als völlig unzureichend erwiesen. Die Landwirtschaft hat in ihrer vorjährigen Großen Notkundqebung keinen Zweifel darüber gelassen, daß der schwierige Weg verstärkter Selbsthilfe nur möglich ist. wenn die verantwortlichen Re­gierungsstellen unverzüglich die erforderlichen wirtschafts- politischen Voraussetzungen schassen. Die letzte AgrarSevatte des Reichstags zeigte aber, daß der deutschen Regierung der gute Wille fehlt, die eigene Landwirtschaft vor dem Unter­gang zu retten.

Zur Zollpolitik muß die Auffassung des Reichsernährungs­ministers, daß die Getreidezölle gegenüber den entsprechen­den Maßnahmen ür die Wirtschaft für unsere süddeutsche Landwirtschaft weniger Bedeutung hätten, mit allem Nach­druck korrigiert werden. Die Getreidezölle sind zunächst min­destens auf die Höhe der Schwedensätze zu erhöhen. Gerech­tigkeit und Not erfordern eine Umsatzsteuer auch für den ersten Umschlag ausländischer Lcbensmitteleinfuhr.

Zur Handelspolitik hat der Landw. Hauptverband schon vor Monaten den dringlichen Vorschlag gemacht, eine Kon­tingentierung für die Verwendung von Auslandsgetreide in unseren Eroßmühlen einzusühren. Zu dieser von Sachver­ständigen anerkannten Anregung hat die Reichsregierung offiziell bis jetzt noch keine Stellung genommen. Die neuen Steuerdeckungspläne müssen abgelehnt werden, weil Ne Lasten zum größten Teil aus der Landwirtschaft liegen blei­ben würden. Das Steuervereinheitlichungsgesetz wird in seiner gegenwärtigen Form abgelehnt, weil es durch die Eebäudeentschuldungssteuer aus landwirtschaftliche Gebäude durch die Baulandbewertung landwirtschaftlich genutzter Grundstücke eine schwere Neubelastung der Landwirtschaft darstellt. Die Baulandbewertung muß beseitigt werden. Bei der Unrentabilität der Landwirtschaft kann nur eine Steuerermäßigung in Frage kommen.

Die Ausrechterhaltung des Ärbeitslosenversicheruiigs- gesetzes in der jetzigen Fassung untergräbt den Arbeirs- willen, wirtl demoralisierend, fördert die Landflucht und zerstört unsere Geiamttvirtschaft. Abänderung des Geletzes ist dringlichste Aufgabe der Reichsregierung.

Die Landwirtschaft Württembergs und Hohenzells,ns erinnert Reichsregicrung und Reichslag an die Neujahrs-

mahnung des Reichspräsidenten. Sie warnt Sie verant­wortlichen Stellen in letzter Stunde vor der Außerachtlas­sung der unvermeidbaren Auswirkungen der steigenden Bauernnot auf die gesamte deutsche Wirtschaft: Not kennt kein Gebot!

Im Vortragssaal der Württ. Landwirt- schastskammer am Samstag vormittag sprach Pres. Dr. Münzin ger, Hohenheim, über das Thema: Bauernarbeit, Bauernlohn und Bauern nct. Er wandte sich zunächst gegen die Behauptung, als ob es nur dem größeren Besitz schlecht gehe, während von einer Notlage der Bauern nicht gelprochen werden-we Er beschrieb die Vorteile des bäuerlichen Betriebs als Fran'ien- wirtschaft, die Verwendungsmöglichkeit aller in ihm stecken­den Familienkräfte. Die Gesamtleistung der Famillenwirt- schast müßte auch zur höchstmöglichen Rente sichren, wer.» sie unterstützt wird durch technisches Misten und Körnen und in der Hauptsache durch der Landwirtschaft mchk allzu

ungünstige äußere Verhältnisse. Weil die Vauerkil-öc?u gleich bedacht sind in bezug aui Klima. Boden und Wirs­schaftslage, finden wir im Bauernbetrieb Ausa> rinngen aller in ihm steckenden Kräfte: neben Betrieben, die trotz der jetzigen Notjahre schuldenfrei geblieben sind und ihrem Inhaber wenigstens ein auskömmliches Leben gestatte», solche, die nur das fortgesetzte Heruntersetzcn der dringend­sten Lebensbedürfnisse und das zum Teil unbewußte Zeh­ren von der Substanz der Betriebe und der in ihm arbei­tenden Menscben noch aufrecht erhält. Freie Bauern die einen, elende Zinssklaven die andern. Bei den Vorgefühlen Untersuchungen liegt der Stundenlohn der bäuerlichen Fo- milicnwirtschaft etwa bei 20 Pfennigen je MSnnerarbeits- stunde. Dabei sind zu solchen Untersuchungen nur ordentlich geführte Betriebe benützt worden. Wieviele Bauern mögen Meder eine Kapitalverzinsung, noch einen Arbeitslohn durch ihre Wirtschaft Herauswirtschaften!

Der Geschäftsführer des Deutschen Lalidwirlsckaftsrats, Dr Schindler, Berlin, sprach dann überSelbsthilfe und Staatshilfe im Absatzproblem der deut­schen Landwirts chas t". Der Vortragende zeigte, wie olle wissenschaftlichen Prognosen über die Marktentwicklung im Getreidebau sich als fälsch erwiesen haben, und erklärte die Entwicklungsmöglichke'ten, nne sie sich aus Grund des heutigen Stands von Wissenschaft und Technik für die Ge- treideerzeuaung der Welt in den nächsten Jabren mit hoher Wahrscheinlichkeit ergeben. Auf Grund neuester Züchtungs­und Forschungsergebnisse, die er in Nord- und Südamerika s-lbst studieren konnte, gelangt er zn der Auffassung, daß eine alsbald-ae Behebung der auf dem Weltmarkt begehen­den Absatzschwierigkeiten für Getreide nicht er­wartet werden dürfe.

Ludwigsburg. 4. März. Tagung. Der Württ. Front­kämpferbund harte auf Sonntag, 3. März, seinen diesjähri­gen VertretertagnachLudwigsburg einberufen. Es erschienen von über 40 Ortsgruppen etwa 120 Vertreter. Nach kurzen Worten des Vorsitzenden der Ortsgruppe Lud­wigsburg, Kam. Rau, übernahm der Bundesvorsitzende, Major Gleich. Stuttgart, die Leitung der Tagung. Durch einstimmigen Beschluß wurde Major Gleich wieder zum Bundesvorsitzenden gewählt

Heilbronn. 4. März. Uraufführung. Am Don­nerstag, 7. März, findet im Stadklhenker die Uraufführung der Operette .Tutopi heiratet" von Tsch »pik statt. Der Komponist, der sein Werk eine .kulturelle Operette" nennt, lebt in Stuttgart. Die Inszenierung besorgt Oberspielleiker Lebert.

Heilbronn, 4. März. Meineid. Das Schwurgericht hat den Elektromeister Bäuerle wegen Anstiftung zum Meineid zu 1 Jahr Gefängnis, den Elektrolehrling Küb! er wegen Meineids zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt.

Aalen. 4. März. In den Ruhe st and. Viel- begehrte Stelle. Hier trat auf 1. März der Volks- schulrektor Müller nach 49sähriger Tätigkeit im württ. Schuldienst und 22jähriger hiesiger Wirksamkeit, darunter fünf Jahre als Schulvorstand, nach verdienstvollem Leben in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Rektor Bauer aus Schwenningen a. N. Um die Gutsverwalterstelle bei der hiesigen städtischen Oekonomieverwaltung (etwa 50 Morgen Güter, Farrenhaltung usw.) hatten sich 169 Bewerber ge- meldet, meist Schüler aus Winterabendschulen mit zwei Kur­sen. Gewählt wurde in der letzten Gemeindsrotssitzung Herr Herd eg. zurzeit im Tempelhof bei Crailsheiin.

Böblingen. 4. März. Hohes Alter. Am Samstag feierte August Wolf. Veteran von 1866 und von 187071, seinen 85. Geburtstag. Aus diesem Anlaß erhielt er von Reichspräsident von Hindenburg ein Glückwunschschreiben nebst besten Blld mit eigenhändiger Unterschrift.

Tübingen, 4. März. Von der Universität. Der außerordentliche Professor an der Evang.-theolog. Fakultät in Tübingen, Dr. Wilhelm Rudolph, hat einen Ruf als Direktor des Deutschen Evangelischen Instituts für Alter­tumswissenschaft im Heiligen Land abgelehnt. Der Posten war vor dem Krieg von Prof. Dalman und später von Prof. Alt, Leipzig, verwaltet.

Akademische Preisaufgaben. Die verschiedenen Fakul­täten der Universität Tübingen haben für das Jahr 192930 Preisaufgaben gestellt, deren Lösung nunmehr wieder neben der urkundlichen Bescheinigung mit Goldmünzen und Geld­beträgen ausgezeichnet werden.

Sinmaringrn. 4. März. Ungetreuer Postbeam. ter. Ein hiesiger Oberpostschafsner wurde seit längerer Zeit beobachtet und konnte nun überführt werden, daß er Post­sendungen oeöstnet un^> ih--po K-vn-n

Besitzen

sollten Sie den Roman, den Sie z. Zt. fortsetzungswcise in Ihrer Heimatzeitung l.sen

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ll.'m, z. März. Dr. Schwammberger wieder­gewählt. Oberbürgermeister Dr. Schwamm berger wurde bei der Wahl am Sonntag wieder zum Stadtvorstand gewählt. Sein einziger Gegenkandidat Wieland dürft- hauptsächlich außer den Anhängern aus Stadtbundkreisen die Stimmen von vielen kleinen Leuten und Erwerbslosen er­halten haben.

Aus Stirbt und d

Ragold, den 5. März 1939

Glaub' nicht, du könnt'st es doch erklimmen. Und Woll'n sei höchste Kraft und Pflicht.

Was ist, ist durch Vorherbestimmen.

Theodor Fontane.

Zum Lode eines alten Bekannten

Am letzten Sonntag Nachmittag wurde einer der älte­sten Männer unserer Stadt, Immanuel Müller, frü­her Milchfuhrmann, zu Grabe getragen.Er wurde hier am 2. Juni 1845 geboren als Sohn des Johann Gottfried Müller, Schneiders hier, und war eine hier wohlbekannte Persönlichkeit. Jeden Tag fuhr er einst mit seinem Milch­wagen in aller Morgenfrühe im Sommer wie im Win­ter vom Sindlingerhof, in besten Dienst er 40 Jahre lang stand, in die Stadt herein und versorgte das Seminar und viele Familien der Stadt mit Milch. Pflichtgetreu und unverdrossen besorgteder Manuel", wie man ihn nannte, seinen Auftrag. Die Bewohner der Stadt wuß­ten es gar nicht anders, als daß das Milchwägelein jeden Tag zur bestimmten Stunde durch die Straßen der Stadt fuhr und vor den und jenen Häusern Halt machte. Hu­morvoll pflegte er auch später zu erzählen, daß er in jener Zeit viel an starkem Husten gelitten habe; aber der Arzt habe ihm den Trost gegeben, wenn er lang fort huste, könne er alt werden. Der Arzt habe recht gehabt. Als vor 20 Jahren seine Kräfte nachlietzen, fand er freundliche Aufnahme und Pflege im hiesigen Spital, wo er den Feierabend seines Lebens verbrachte, dankbar für alles, was man ihm tat, besonders auch für alle Unterstützung, die ihm von manchen Seiten zukamen» Am Grabe wid­mete Herr Stadtpfarrer Presse! oem Verstorbenen liebevolle Worte; die zahlreiche Trauerversammlung sang ihm etliche Verse ins Grab nach, worauf sich das Grab des schlichten, treuen Mannes schloß.

Konfirmanden-(Kommunikanten-) Verzeichnis 192S-

Heuer wie in jedem Jahr geben wir ein Verzeichnis der Konfirmanden und Kommunikanten des Oberamts- bezirks Nagold und der Ortschaften, die zum Dekanat Na­gold gehören, oder auch mit unserem Oberamt wirtschaft­lich verbunden sind, heraus. Wir hoffen dadurch gerne, den jungen Menschen selbst, wie den Eltern und anderen Angehörigen und überhaupt unseren Lesern eine Freude zu machen.

Pfrondorf, 4. März. Generalversammlung. Vergange nen Sonntag hielt der Liederkranz seine jährliche Generalversammlung im Gasthaus zum Adler ab. Sowohl der Geschäfts- als auch der Kassenbericht gaben zu keiner­lei Erinnerungen Anlaß. Die Vereinsämter wurden durch Akklamation in den seitherigen bewährten Händen belasten. Glücklicherweise spukte der Geist des Preisstngens, der in den Vereinen zwar schon viel Gutes, aber zweifel­los viel mehr Unheil, Selbstüberhebung und andere fal­sche Früchte zeitigte, nicht in den Köpfen, sondern man entschloß sich, im kommenden Sommer einen Ausflug an den Bodensee zu mach«n