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Sisgoltzer T«gbl«tt »Der Seselljchsster"
Freitag, 22. Febraar 142 H.
Stuttgart, 21. Februar. Verfehlungen eines höheren Reichsbahnbeamten. Die RBD. teilt mit: Durch eins dienstliche Untersuchung, die durch Erhebungen unseres Prüfungsamts veranlaßt wurde, ist in den letzten Tagen festgestellt worden, daß der Vorstand des Derkehrsbüros der Neichsbahndirektion in der Zeit vom September 1928 bis August 1928 auf Grund fingierter Ent- jschädigungsforderungen 8 Zahlungsanweisungen im Gesamtbetrag von 4754 RM. gefälscht und das Geld betrügerischerweise an sich gebracht hat. Der Präsident der Reichsbahndirektion hat gegen den Beamten sofort das förmliche Dienstverfahren, eingeleitet und dis vorlä»fige Dienstenthebung verfügt. Gleichzeitig ist Strafantrag bei -er Staatsanwaltschaft Stuttgart erstattet worden.
Vaudarlehensgesuche für das Jahr 192S. Mitte Februar dieses Jahres ist die Frist zur Anmeldung von Baudarlehens- gesuchen bei der Württ. Wohnungskreditanstalt für das Jahr 1929 abaelaufen. Nackdem die Gesuche in einem Ausmaß eingekommen sind, das bei weitem nicht berücksichtigt werden kgnn„ ist es zwecklos, weitere Gesuche einzureichen.
Staatliche Rindvishschauen. Die staatlichen Bezirksriub- »lehschauen werden im Jahr 1929 abgehaltm: im obor- fchwäbischen Fleckoiehzuchtverband: in Blanbeuren. Bibe- rach, Geislingen, Kirchheim, Neresheim, Riedlingcn; im Fleckviehzuchtverband des württ. Schwarrwaldkreises: in Besfendorf OA. Oberndorf. Calw, Nagold, Notlroeil, Rotten. Lurg, Tübingen: im Fränkisch-Hohenlohescken Fleckviehzucht- »erbaud: in Aalen, Ellwangen, Gaildorf, Künzelsau. Murr- .hardt Backnang. Neuenstein OA. Ochringen, Weilers- Heim OA. Mergentheim; im Flsckoiehzuchtnerbond des württ. Unterlandes: in B^igheim, Eßlingen, Ludchgsbnrg, Maulbronn, Möhringen LA. Stuttgart, Urach, Welzheim, ^Winnenden OA. Waiblingen; im württ. Braunoiehzuckst- verband: in Biberach. Lenlkirch, Wangen; im Zuchtoerban- für das Limpurgervieh: in Aalen, Gaildorf.
Zugunfall. L»eute vormittag 11.25 Uhr fuhr im Babn- chvf Jmmendingen eine von einem Zug abgehängie Lokomotive dem Eilzug 384 Frei bürg — Ulm in dir 'Flanke, wobei dessen Lokomotive und Packwagen entgleisten. iLurch den Zusammenstoß wurden zwei Reisende leichter verletzt. sie konnten aber ihre Reise fortsetzen, während e n dritter Reisender ein» erhebliche Verletzung daoontrug. Der : «ntstandene Sachschaden ist bedeutend.
Die »Metallo" Große deulfche Fachausstellung Uir das Sefomle Metallgewerbe findet vom 7. Jum bis 1 Juii d. D. in Stuttgart statt.
Die Kälte. Nach der starken Temperaturerwärmung am Mittwoch nachmittag ist das Thermometer am Donnerstag früh wieder auf 12,5 Grad unter Null gesunken. Hohenheim verzeichnet« 15, Münsingeu 15ch, Freudenstadt 10,4 Grad Kalte.
Täglich werden ln Stuttgart noch 49 bis 50 Wasserrohrbrüche in den Häusern. 5 bis 6 in den Straßenleitungen Gemeldet. In den Tagen der strengsten Kälte gab es bis 15V Rohrbrüche im Tag.
Raubvögel in der Stadt. Dom Wilhelmsplatz wird gemeldet. daß dort ein Raubvogel in der Größe eines Habichts «iederschoß und eine Amsel packte. Raubvögel halten sich auch sonst in der Stadt aus. namentlich Sperber setzen "en kleineren Vögeln stark zu und Hallen sich mit Vorliebe -n der Nähe von Parkanlagen aus. wo sich viele Singvögel vesin- -en. weil ihnen dort Futter gegeben wird.
Reutlingen. 21. Febr. Aus der Chronika von N e u t l l n g e n. In der vor 70 Jahren erschienenen Chronika von Reutlingen des Oberpräzeptors Karl Bames heißt es vom Jahr 1829: „Sehr wenig und geringer Wein. Er wurde nicht reif, man ließ viel am Rock stehen. Im November fing der kalte Winter an.- Bom Jahr 1830: „D e Kälte, die gleich nach Martini des vorigen Jahrs angefangen hatte, dauerte ohne Unterbrechung fort bis den 2. Februar «nd erreichte mehrmals 24. einmal 30 Grad, so daß die Kartoffeln in vielen Kellern erfroren. Hahnen an Fässern zu- ßroren. Vögel erstarrt aus der Lust fielen und nicht nur die
Echoz und der Neckar, sondern der ganze Boden,«? se kick gesloien war. daß man mii Lastwagen darüber fahren konnte. Der Boden geirar vier Fuß tief uns v.ole Bäume zersprangen mit lautem Knall vor Kälte. Auch viele Weinberge wären nicht bezogen (bedeckt) und erfroren "
Rottweil, 21. Febr. Tagung. Der Zentralve-chand Württ. Gemeinde- und köiperschaflsbeomten wird se'ne diesjährige Bertretertagung am 1. und 2. Juni in Rottmcil halten.
Ludwigsburg. 21. Februar. Kranzniederlegung am Königsgrab. Am Donnerstag wurde amäßl ch des 50jährigen Jubiläums der Vereinigung ehem. Leibgardehusaren in Potsdam vom hiesigen Kavallerie-Verein am Königsgrab ein Kranz niedergelegt. König Wilhelm U. war 40 Jahre Schirmherr der Vereinigung der Leibgarde- Husaren.
Welzheim. 21. Febr. 100 Jahre Liederkranz. In diesem Jahr feiert der Liederkranz Welzheim lein lOOsähriges Bestehen. Die meisten Vereine des Sil b-lgaues werden an dem Fest teilnehmen.
Vom Schussental. 21. Febr. Schneegänse. Seit einiger Zeit halten sich etwa 30 Schneegänle bei Erishofen auf. Sie nähren sich von den Spitzen der Winterfrucht, die sie aus der Schneedecke hervorholen. Der Acker muß lm Frühjahr wieder angesät werden. Einzelne Tiere wurden abgeschossen.
Hall. 21. Febr. Strafkammer. Am 5. September o. I. war der Handelsmann H. Stern von Braunsbasi O l. Künzelsau bei einem Autounscill getötet und der Han- d '-mann Moses Marx von Aicholzheim (Baden) erheblich v.rletzt worden. Der Autoführer Eugen Gronbach, Win in Gailenklrchrn bei Hall, war zur Verantwortung gezogen, vmi Schöffengericht aber freigesprochen worden. Auf die von der Staatsanwaltschaft eingelegte Berufung wurde Gronbach nun aber von der Strafkammer zu 2 Monaten Gefängnis und Tragung der Kosten verurteilt.
Niederhofen OA. Bracksnheim. 21. Febr. Ein Fischreiher gefangen. Feldschütz Sautter von hier fand e nrn schönen großen Fischreiher ganz ermattet auf un- nahm ihn mit nach Haus, wo er nun, nachdem er sich erholt hat, ganz majestätisch in der Stube hrrumspazisrt
Mrll. Landtag
Gemeindeordnung
Stuttgart. 21. Februar.
In der heute fortgesetzten zweiten Beratung der Ge- meindrordnung wurde zu Art. 40 e n Antrag des Christi. Volksdienstes, wonach der Wahltag ein Samstag sein soll, abgelehnt, desgleichen ein Antrag Rath (DL) auf Streichung von Absatz 3 dieses Artikels. Nach diesem Absatz kann der Gemeinderat beschließen, daß mit amtlich hergestellten Stimmzetteln abgestimmt wird und daß andere Stimmzettel ungültig sind. Eine längere Erörterung knüpfte sich an den A.t. 45 (Fre e Liste). H er wurde ein Antrag von Deutscher Volkspartei. Demokraten und Bürgerparkei. das Panaschieren allgemein, also auch in Stuttgart zu erlauben. m't 39 oeaen 25 Stimmen abesle'rn, Abcielebut
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wurde ferner ein soz. Antrag, der das Panaicyieren nur i» großen und mittleren Städten verbieten wollte. Beschlösse» wurde, daß das Panaschieren nur in Stuttgart verboten sein soll. Gegen das Panaschieren wurde geltend gemacht. daß es zur Wablunklarheit und Wahlkorruptioij führe, zu Interessen- und Prositwirtschast auf dem Rathaus/
während aus der anderen Seite für Las Panaschieren angeführt wur^e. es gebe den Wählern mehr Freiheit und Hede die Mahlsreudigkeit.
Zu Art. 47 wurde mit 39 gegen 25 Stimmen der Hechten, der Deutschen Bolksparte, und der Demokraten ein Antra» Rath <DÄ.) aus Aufschluß der Stellenwahl abgelehnk. Bei der Verteilung der Sitze ist also die Reihenfolge der Bewerber maßgebend, wenn mehr als die Hälfte aller auf den Wahlvor schlag entfallenden Stimmen für den un- veränderten Wahlvorschlog abgegeben sind. Nur falls diese Voraussetzung nicht erfüllt wird, werden die einzelnen Sitze den Bewerbern nach der Stimmenzahl zugereist, die jeder von ihnen erhalten hat. Art. 58 blieb bei dem Ausschuß- belchluß. daß Verwandtschaft nicht in allen Gemeinden. wie es der Entwurf vorgesehen hatte, sondern zur :» kleinen Städten und Landgemeinden em Hinderrns für de» Eintritt in den Eemeinderat sein soll. D e Mehrbeit war dsr Ansicht. daß in den größeren und mittlerne Städten die verwandtschaftlichen Beziehungen, de Vetterles vict- schaft. keine so große Rolle lp'e'en. Es wurde ein Artik-l bÄ angenommen, der den besoldeten Gemeinderätea d->s Stimmrecht im Eemeinderat, das sie bisher hatten, nimmt.
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Der Vorstand des Württ. Städtetags bat In emsr dritte» Eingabe an den Landtag anerkannt, daß bei der Zweite» Lesung der Gemeindeordnung den Forderungen des Städte- tags In verschiedenen wel°nllich?n Punkten N-ckmung getragen worden sei. Zugleich werden aber weitere Wünsche gelten» gemacht.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 22. Februar 1929.
Mete führen nur deshalb Krieg mit ihren Mitmenschen, weil sie zeitlebens mit sich selbst im Kriegszustände liegen. Friedenssähig werden, d. h. zuerst in sich besiegen: den falschen Stolz. Ehrgeizelei, die -Dummheit.
Ban einem Weg
Wir Menschen müssen in unserem Leben so vielerlei Wege gehen, oder minder schwierige, lange u. kurze. Dem einen bleiben diese Wege erspart, dem andern jene. Doch einen Weg müssen wir alle gehen, reich und arm, hoch und niedrig. Aber wer scheut nicht vor ihn: zurück, wem überläuft nicht ein Grauen, wenn er den ersten Fuß auf ihn setzen soll? Die meisten wollen garnicht glauben, daß dieser Weg ihm schon bevorsteht. Mit selbstgefälligem Sinn und einfältigem Herzen reden sie sich das Muß aus, verschieben den Gang immer wieder aus ein ander Mal, suchen und finden Gründe auszuweichen.
In der ganzen Art seiner Einstellung findet sich der Mann viel besser darein. Mit zusammengekniffenen Lippen geht er fürbaß, ein leichtes-Grauen im Innern. Und ist er darüber hinaus, fo schaut er zurück, lächelnd, an Vergangenes denkend und . . . geht weiter seines Wegs.
Anders die Frau! Sie überwindet ihre Angst vor dem schwierigen Weg niemals. Sie windet und dreht sich in Unruhe und Bangigkeit, sobald sie davor steht. Sie weiß, daß sie hinüber muß und sträubt sich doch immer wieder schaudernd davor. Sie will schier verzweifeln, sie weint, sie sinnt nächtelang, wie sie das Ueberschreiten dieses Weges vermeiden oder noch wenigstens weiter hinausschieben könnte. Jeder Ausweg wäre ihr dazu recht, tausend Kniffe und Hilfsmittel wendet sie an, an die kleinste und arm- ' seligste Hoffnung klammert sie sich, die ein Aufschieben,
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Es dauerte eine ganze Weile, ehe dem Wunsche, der vtel- teichl zum erstenmal m der Schänke geäußert wurde, entsprochen war. Schließlich brachte der Wirt aber bas Schreibzeug.
Dir Augen der ganzen Schänke ruhten auf Heyden, als er pi «chreiben begann Kurz ichilderte Heyden dem Geheimrat. um was es sich handele, und bat um rajchesle Ueberjendung -es Betrages.
Als er den Brief kuverttert hotte, sagte er ko tont zu dem Schäfer, daß es alle hörten: »So. mein lieber Hanus. ich '-ringe den Braunen allein in den Stall Sie gehen noch 'Hetzen. Briefmarken werden Sie >m Bahnhofsreitauram erhalten Sie stecken den Brief in den Nachtschnellzug nach Berlin 55 Pfennige müssen Sie draufkleben. Ich schätze, 'daß die fünftausend Mark spätestens übermorgen da sein «erden "
Die Dauern hörten diete Worte, und Stille wurde lm Raum. Erschrocken iahen sie einander an.
»Den Brief an den Staatsanwalt schreibe ich morgen früh." fuhr Heyd»n im gleichen Tone fort.
Da fuhren die Bauern zusammen und duckten sich. Henden sah es. Hanus hatte recht, es handelte sich hier um ein richtig- geb-ndes Komvlott gegen Mutter Roland
Staatsanwalt! hatte Herr Heyden vom Rokandshof gesagt. Was meinte er damit? Das Wort war angsteinflößend
Al- Hanus schon eine Weile kort war. wagte der Dauer vvrsichtia ?«"« Anknünkung
»Fünftausend Märkerlch lasten Sie sich man schicken? Dal 1« bannig viel Geld. Da wolln Se wohl in der Gegend wat Laufen?"
Heyden sah dem Dauern in die Augen, in denen Angst sickerte und bemerkte ruhia: „Nein! Die 5000 Mark si tür den Wechsel, der Frau Roland präsentiert worden ist Ich will ihn nicht bezahlen Das Geld wird bei Gericht solange deponiert, bi» der Staatsanwalt geiprochen hat Ich kbergebe morgen früh die ganze Angelegenheit dem Staats- «nwalt Jan Willem io» sich in acht nehmen Auf Wechsel» Fälschung steht. . . Zuchthaus Und wenn da» Gericht nur «ml Betrug erkennt, so find ihm doch . » » drei Jahre <Le- ßingnt» sicher."
Diele Worts wirkten niederschmetternd Fintje wurde blaß.
»Ja. is es denn mit dem Wechsel nich in Ordnung?"
»Nein! Mutter Roland hat gulg'äubig ihren Namen aus den Wechsel gesetzt, weil ihr Jan Wstlem iagle, es handele sich um 400 Mark, und dann füllt der Schuft ihn . . . mit 5000 Mark aus."
Fintje iah zu Boden und betrachtete intensiv leine schmutzigen Stiefel. „Dat kann ich mir aber nich denken! Der Jan Willem is en Ehrenmann, der hat sicher de Mutter Roland'n gesagt, um wieviel es sich handelt. Der Jan Willem hat nämlich ne Erfindung gemacht un . . . un da het er sich viel von versprochen Es is n neumodischer Pflug, ganz andersch wie de andern Und das har er ausnutzen wollen m-' dat Geld Ich bin schon unterrichtet Nee. nee. er is n E .renmann Wenn de Mutter Roland'n lo leichtsinnig is und gibt ibm man de Unnerfchrift. tjcha. da wird sie eben befahlen müsten."
»Das steht auf einem andern Blatt. Das Geld ist da. wird da iein. und es wird bezahlt, wenn ... der Staatsanwalt nicht anders bestimmt Eins aber merken Sie sich für alle Zeiten ... der Rolandsdos 's« unverkäuflich Der geht nie aus Mutter Rolands Besitz, und wenn sie ihn verkauft. dann nur an mich, und ich werde den Hof Hochbalten, werde ihn gleich Mutter Roland nicht aus den Händen geben "
Der Dauer Fintfe. in dem es brodelte vor Zorn und Aerger. wagte gleich den andern Bauern kein Wort der Ent» geonung.
W'llwar zahsie und verließ das Wirtshaus.
Der Braune hatte sich gerade in Trab geletzt, als die mühsam »urüchgehaltene W"t der Dauern sich löste.
Ein wüste», wilde» Schimpfen der Enttäuschten fetzte «ln.
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W'llmar stand am Krankenbett der Mutter Rokand.
»Was machen Sie für Geschichten. Mütterchen? Werden krank, weil lo ein Lump Sie um den Hof bringen w»Ut*
Eie lab ihn angstvoll und verlegen an.
.Do toll ich das viele Geld hernehmen?"
»Darum machen Sie sich keine Sorge Das Geld .,. da» bringe ich aus Morgen vielleicht ist es schon da. Ich leihe «» mir von einem guten Bekannten "
»Nee. nee!" jammerte sie. »Wie kann ich es Ihnen jemals wiedergeben?"
Er nahm ihre Hand und streichelte sie: »Darüber. Mütterchen. wollen wir jetzt nicht sprechen. Ich denke auch nicht daran, die Summe zu bezahlen ich will sie nur einstweilen de, Gericht deponieren, üamu «ne Zwangsvollstreckung »
den nächsten Wochen nicht erfolgen kann Im übrigen werde ich dielen gemeinen Betrug beim Staatsanwalt anzeige«. Jan Willem wird keine Freude haben."
»Da .. . werden sie ihn wohl einiperren?"
„Das wird wohl geschehen. Wäre Ihnen das nicht rechH Mutter?-
Mutter Roland känmfte mll sich. „Das .. . bätt' er schon verdient, ober ... er hat ne Frau und fünf Kindersch. Da» >s mir lo bitter "
Ernst antwortete Willmar: „Ich verstehe Sie. Mutter Roland. Sie liebe, gütige Frau! Es werden wenige «eil» die «n loschen Augenblicken on den lieben Nächsten deuten, an den dritten, den Unbeteiligten, der >n das Unglück mit hineingerissen würde Mutter Roland was wollen wir tun? Denn Sie wollen, unterlasse ich die Anzeige "
Ein Zug der Freude ging über das gütige Aktfrauen- gesicht. Sie wollte freudig zustimmen, aber sie wagte e» nicht.
„Das kann ich nicht annehmen. Sie wollen das Geld opfern und . . . nein, das geht nicht.-
Lächelnd schüttelte er den Kopf „Neln. Mütterchen, tch will nichts opfern Im Ggenteil. jetzt müssen Sie opfern. Passen Sie aus Sie versprechen mir. daß Sie niemals wieder kür irgendeinen M-nlchen gutl"aen. und dab Sie nie wieder etwas unterschreiben, was Sie mir nicht vorher gezeigt haben."
„Das tue ich. gewiß mach lch's nicht wieder. Daß dl« Meirichen lo schlecht sein können, das will mir nich in mein armen Kopf"
„Sie sind es nicht alle! Und zweitens: Sie wüsten mir de« Hot verschreiben, oder bester noch verkaufen Die Nutznießung des Hofes bleibt Ihnen bis an Ihr Lebensende Ich trag« eine Hypothek von 5000 Mark aus das Gut ein und verzins« den Betrag me-nem Freunde, bis >ch in der Lage bin. ihr zanr abzustoßen Einverstand-n. Mütterchen?"
„Ja. si»l" nickte sie eifrig „Mit ollem bin ich's Ja. nehmen Sie den Hof In Ihre Hände lege ich Gn gern Nun . . nun bin ich wieder gesund. Und morgen lasse» wir alle» gleich In Ordnung bringen."
.Erhok-n Sie sich ordentlich von dem Schreck. Mutte« Roland Das kommt auf einen Tag nicht an Und fetzt schlafe« Sie recht gut und nsrg-st.n das Bittere, das Ihnen noch einmal begeanen mußte. Gute Nachtl"
„Gute Nacht!" sagte sie dankbar und fügte, ot» er cm de« Tür stand hinzu: »Un schön Dank, mein ... lieber ... lieber Junge."
Weich wurde d»m Manne das Herz bei den innige» Dorten der allen Frau.
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