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RagolSrr TagbiattDer Gesellschafter

Dienstag. 12. Februar 1828.

tu verlängern, woraus dann ein Karussell entstand, das alt und jung auf das Eis lockt, allerdings sind einige Leute, meist ältere, am Rande eingebrochsn, zum Teil bis an die Brust; sie konnten sich aber alsbald an das Land rett-n. Die sportliche Jugend veranstaltet dort sogar regelrechte Fußballspiele auf dem Eise.

Tübingen. 11. Febr. Auszeichnung einer Kran- kensch weste r. Das Ehrenzeichen des Württ. Roten Kreuzes wurde Frau Hermine Rothmarer. geb. Schäfer, in Böhringen a. d. Iller, füreine Tat uneigennütziger, reiner Menschenliebe"' verlieben und ihr im Hörsaal der llniversitätskinderklinik in Tübingen durch Staatsminisker a. D. Prof. Dr. o. Köhler, mit einer Ansprache über­reicht. Frau Rothmaier. die bis vor kurzem in einer Rem» tinger Familie als Gehilfin tätig war. hat zur Rettung eines Kindes sich sieben Mal Blut entnehmen lassen. Für ihre Aufopferung wurde sie von dem Direktor der Universi­tätsklinik, Prosessor Birk, zu dieser seltenen Auszeichnung > vorgeschlagen.

Aolleaburg, II. Febr- Kein Hoch Wächter mehr. 2n der Gemeinderatssihung wurde die alte Einrichtung eines Pochwächters abgeschasft. Der letzte Turmwächter war Adolf Deuter, der am 14. Januar infolge eines Gehirnschlags Alter von 54 Jahren ^arb. Seine Frau hat jahrelang für ihn. der bei einem Ilnglücksfall das Augenlicht verloren hatte, den Dienst Sommer und Winter versehen.

Balingen, 11. Febr. Balinger Heimatspiele 1 v 2 S. Eewerbeschulassessor Dipl.-Ing. Rudolf Kerndter Hier hat ein Heimatspiel, betiteltDer Vogt von Balingen", geschrieben, in dem eine Episode aus der Geschichte Ba­lingen» während des 30jährigen Krieges, der Handstreich, durch den der Kommandant der Festung Hohentwiel Kon- rad Wiederhold im Jahr 1641 den Oesterreichern die Siadt Balingen wieder entriß, geschickt verwertet ist. Das Sviet toll im Laufe des Frühjahrs seine Uraufführung, zunächst « der Stadt. Stadthalle in Balingen, erleben.

Aus Stadt und Land

Nagold. den 12. Februar 1929.

Ze größer der Selbstgehalt eines Künstlers, desto stärker das Eigenleben seiner Werke

Nagald auf dem Marsch nach Sibirien

Wohl selten hat man die Menschen so flüchtigen Fußes über die Straße springen und kaum die Nase so tief in den Mantelkragen und die Hände möglichst bis zum El­lenbogen in die Manteltasche hineinstecken sehen wie am gestrigen Tage, wo neben einem Temperaturstand von22 Grad während des Tages ein eisiger Wind durch alle Ritzen der Kleidungsstücke mit eisigen Nadelstichen hin­durchdrang. Heute nacht wurde nun dieser Thermometer- ftand noch überholt, 29 bis 30 Grad unter Null konnte man heute morgen an verschiedenen Stellen unserer Stadt ablesen. Die Großen und größeren Kinder wissen schon, wie man sich bei solcher Kälte einzurichten hat, aber kleine Kinder stehen dem machtlos gegenüber. Es ist daher Pflicht der Eltern, ihre Kinder nicht ungenügend ungezo­gen fortzuschicken oder mit ihnen einen Ausgang zu ma­chen und dann möchte es nicht mehr Vorkommen, daß einem die kleinen Wesen vor Kälte weinend auf der Straße be­gegnen

legung seiner Gesetze ergangenen Gerichtsentscheidungen mit und ging auf die mancherlei Streitfragen im Recht ein. Die Beteiligten sind dem Herrn Bezirksnotar Knödel für diesen Kurs sehr dankbar, was von Stadtschultheiß Maier-Nagold ganz besonders zum Ausdruck gebracht wurde. Leider verläßt Herr Notar Knödel demnächst unse­ren Bezirk, was sehr bedauert wird. Auf alle Fälle wün­schen wir ihm in seinem neuen Wirkungskreis in Waiblin­gen von Herzen Glück.

Generalversammlung des

I Arbeiter.Gesangvereins »Frohsinn"

s Man schreibt uns:

Der 2. Vorsitzende Stark eröffnete am Sonntag in der Rose" die Versammlung, begrüßte und dankte den An­wesenden für ihr Erscheinen. Aus dem Protokoll, welches von Schriftführer Gottfried Herb ausführlich bekannt gegeben wurde, konnte man ein gutes, arbeitsreiches ver­flossenes Jahr feststellen, was ebenfalls aus dem vom Vize-Vorstand Stark gegebenen Tätigkeitsbericht zu er­blicken war. Der Kassenbericht von Kassier Ehrat war erfreulich Es wurde dem Kassier Dank und Entlastung erteilt. Wahlen: Für den zurückgetretenen 1. Vorsitzenden I. Jlg mußte Ersatz gewählt werden. Sein Nachfolger wurde Ehr. Schwarzkopf. Die weiteren Funktionäre wie Kassier, Unterkassier, Schriftführer, Kassenkontrolleur usw., sowie Ausschußmitglieder wurden, bei letzterer mit kleiner Abwechslung, sämtliche durch Akklamation wieder­gewählt. Vize-Vorstand Stark schloß um 6 Uhr die harmo­nisch verlaufene Versammlung.

Seele und Wirtschaft

Wir hätten gewünscht, daß gestern abend kein Plätzchen und kein Stuhl mehr im Vereinshaus zu haben gewesen wäre, denn einen Vortrag von solcher tiefe, mit soviel neuen, uns bisher unbekannten Gesichtspunkten bekommt man wohl sehr selten zu hören. Arbeitersekretär Sprin­ger sprach in großen Zügen über das ThemaSeele und Wirtschaft" und ging dabei im besonderen von seiner Tätigkeit und seinen Beobachtungen in Detroit (Fordsche Werke) aus. Der Redner versteht nicht, wenn Henry Ford von unserer Arbeiterschaft als sozialer Arbei­tergott angesehen wird, denn in Wirklichkeit ist er ein ri- goser, selbstherrlicher Herrenmensch, der keine Rllckfichtigen kennt. Ein ausgedehntes Spitzelsystem umgibt die Arbei­ter auch nach Feierabend und rücksichtslos binnen weniger Minuten werden Arbeiter wegen Nichtigkeiten oft in ihrem Privatleben, oder wenn man sie nicht mehr braucht zu Hunderten und Tausenden auf die Straße gesetzt. Die Mächtigkeit der Werke ist ehrfurchterweckend, die Technik ist auf unübersteigbarer Höhe, doch als mörderisch muß die Arbeit am laufenden Band das übrigens keine Er­findung Fords ist, wie allgemein angenommen wird be­zeichnet werden. Alles Persönliche wird den Menschen ge­nommen, Denken und Handeln find geschieden, der Rhyth­mus des Betriebes regiert und von der Arbeitsfreudigkeit des Arbeiters ist nichts mehr abhängig. Arbeitermund sagt, daß preußischer Militarismus ein Kinderspiel gegen dieses Arbeitssystem war Etragbar ist dieArbeit nur dann, wenn man sie als llebergang wie es übrigens alle Ar­beiter fast ohne Ausnahme tun zur Selbständigkeit an­sieht. Amerikan. Streben ist es, allen Sinn auf den Feier­abend zu verlegen, der übrige Tag habe keinen Sinn mehr. Deutsche Arbeiter haben noch ein Klassenbewußt- sein, und wenn diese Einsicht auch einst in Amerika kom-

Forlbildungskurs

Der von der Ortsvorstehervereinigung veranstaltete Fortbildungskurs am letzten Samstag auf dem Rathaus rn Nagold war von 28 Herren besucht. Herr Bez-Notar Knödel in Wildberg hat in dreistündigen klaren und glänzenden Ausführungen den gesamten Aufgabenkrets der Ortsvorsterher und Ratsschreiber auf dem Gebiet der freiw. Gerichtsbarkeit (Vormundschafts-, Nachlaß- und Grundbuchwesen) erschöpfend behandelt und seine reichen Erfahrungen zum Besten gegeben. Er teilte die zur Aus-

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Herrncy und woyllam wie einst war «eine Stimme. Den Sterbenden überwältigre der Gelang, der müde bittere Zug ichwand aus temem Antlitz Unendliche Glückieligkeil. Zu- sriedenheit breitere sich aut den Zügen des Alten aus.

Mit geichlosjenen Augen lag er und lauschte.

Und starb.

* » * *

men wird, dann ist für Amerika die Sozialkrise gekom­men. Entmenschte Wirtschaft ist schicksalsmächtig über die Menschen gekommen und manch einer sehnt sich zurück nach den Zeiten, wo von jedem einzelnen noch ein ganzes Wert, ein ganzes Können verlangt wurde. Doch es gibt kein Zu­rück mehr: Wirtschaftsmächte sind zu Eeschichtsmächten ge­worden und wir Deutsche können unseren Sieg nur durch einen Sieg der Wirtschaft erringen. Die Wirtschaft ist an die Technik gebunden und diese wiederum an die Wirt­schaft. Naturgewalten wurden einst von der Technik über­wunden und heute find wir bald wieder so weit, daß sie vor uns stehen gewaltiger denn einst in ihren Urgewalten. Wohin das führen soll, weiß man nicht und man könnte dabei von der großen Angst gepackt werden. Doch in allen j sehen wir dis Hand Gottes, die uns den richtigen Weg j führt, wenn auch durch tiefe Schluchten und über unebene . Wege. Wir müssen die Wahrheit suchen aus dem göttli- ! chen Wort und dürfen den Glauben nicht verlieren an den.

! der uns das Leben gegeben hat. Seelsorge soll Sorge sein, auf daß die Arbeitszeit nicht in die Seele eindringt, d h.

! die Seele ist ewig und diese darf nicht an das Zeitliche, Endliche, Bedingte der Wirtschaft verkauft werden. Die soziale Frage wird wohl nie gelöst, erst dann, wenn der letzte Mensch mit seinem letzten Weh von der Erde ver­schwunden ist. Wir haben heute in dieser Zeit kein Recht der Ruhe, wir dürfen nicht fliehen, sondern müssen den Kampf gegen die vielleicht bald wieder entfesselten Natur gewalten aufnehmen und auf betendem Herzen die ganze Sorge um die Arbeiterschaft tragen. Am Schluß seines SchristchensSeele und Wirtschaft", das der Redner über söinen Vortrag zum Preis von 50 Pfg. aufliegen hatte, lesen wir Worte, die auch uns aufrechten sollen: Wohl will uns manchmal das Herz schwer werden auf unserem Her­den Gang hinein in die verhängten Zukunftslande und eine große Angst will uns die Kehle schier zusammenpres­sen. Aber dann trifft uns tröstlich und aufrich)end die wundervolle Verheißung:In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!" Heute abend 815 Uhr findet vom gleichen Redner ein Vortrag überSchweigt die Kirche zur sozialen Not?" statt und wie gesagt, wir wünschen für dieses Thema dem Redner trotz des kalten Weges zum wohldurchwärmten s Vereinshaus einen vollbesetzten Saal..

Realschule Wildbeeg

Ostern naht heran und damit die Zeit der Schulsorgen. Es sei hier wieder auf die günstige Gelegenheit hingewie­sen, daß Kinder von Wildberg und Umgebung, die für eine höhere Schule begabt sind, die vier ersten Jahre der Realschule in Wildberg durchlaufen können, ohne den Zug benützen zu müssen, was-mit so vielen Nachteilen verknüpft ist. Näheres über die Aufnahme siehe im heutigen Anzei­genteil.

Unsere Heimat.

Unter denSchwäbischen Köpfen, und Gestalten" ist Johann Moser eine besondere volkstümliche Figur. In den damaligen Kämpfen der Landschaft mit dem Herzog hat er als Rechtsbeistand, als sog. Landschaftskonsulcnt seine trefflichen Kenntnisse und seine großen Fähigkeiten in den Dienst des Ländes gestellt und ist ein Märtyrer seiner Heimatliebe geworden.

? * *

Haiterbach, 11. Febr. Beerdigung. Am 7. Febr. nachm. 2 Uhr wurde die sterbliche Hülle des am 5. Febr. im Al­ler von 69 Jahren verstorbenen Hauptlehrers a. D. Mi­chael Renz zu Grabe getragen. Ein stattliV:s Trauerge­folge zeugte von der Liebe und Verehrung, die dieser kern­deutsche aufrechte Mann in weiten Kreisen erfahren durfte. Nach kurzer Amtstätigkeit in Altnuifra wirkte der Verstorbene 31 Jahre lang an hiesiger Schule. Groß ist die Zahl derjenigen, die ihr geistiges Rüstzeug für den Kampf ums irdische Dasein diesem fleißigen und treuen Lehrer verdanken Nach seiner letzten schweren Berufsarbeit in den Kriegsjahren hat er sich am 1. Juli 1919 in den Ruhe­stand zurückgezogen, wo er in seiner ruhigen, bescheidenen Art seine Kraft auch weiterhin der Allgemeinheit zur Ver-

Slimme und cagle nur:Vielleicht . Das «ähr iicti heul« nach nicht lagen Aber Sie brauchen keine Sorgen zu haben« ich werde nicht noch einmal einem anderen den Ruhm streiti- machen."

Sie «enkte den Kopf bei den harten Worten, die alles nr ihr aufwühlten Ihr ganzes Künstlertum, aus das lle tonst io stolz war. erschien ihr plötzlich so klein, so nichtssagend neben der Periönlichkeil Heydens.

lös. Fonietzung.)

Henden verstand ihn nicht. .Vater, sage mtr doch, was gesehen ist "

.Nichts, nlcht». mein Junge."

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Heyden laß die ganze Nacht bei ieinem Schwiegervater. Eie sprachen wenig Ab und zu erzählte Heyden von temem «euen Leben, und Feyerabend nickte dazu Gegen 11 Uhr schlief Feyerabend ein Aber nicht lange lag er ruhig Kaum eine Stunde dar» «ui begann er sich unruhig aui >emem Lager hin und her zu wälzen, zu reden und zu erzählen Heyden faßte ieine fieberheißen Hände und versuchte ihn «u beruhigen Aber der Sterbende hört? nicht aui 'eine Worte. Er begann von Heydens Triumphzeit zu sprechen: wie er stolz aus den Schwiegersohn war. von den Selig­keiten. die er emvfvnden. wenn Heyden lang, und wie trost­los er war. daß Heyden seine göttliche Stimme verloren hotte.

Heyden hörte es und erschrak. Er erkannte, daß das bittere Ereignis dem Alten allen Lebenswillen genommen halte, wie den guten Grütz

.Daker'" jagte er hastig,ich habe meine Stimme wieder» gefunden!"

Der Sterbende verstand ihn nicht.

Dieder und wieder sprach es Heyden, bis ihn Feyerabend strstungslos ansah.

.Du . . . kannst wieder . .. singen!" keuchte er dann.

.Jal Ja!" rief ihm Heyden ins Ohr Da wurde es ganz still im Raum Einen Zug der über­irdischen Freude verklärte des Sterbenden Antlitz Er stieß «inen tiefen Seufzer aus. iank um und iah Heyden, der sich über ihn beugte, mit brechenden Augen an: 'eine Livven ßormten ein kleine» Wörtlein. da» Heyden nicht verstand. Angstvoll wurde der Ausdruck der Augen.

Heyden begriff, wo, der Sterbende wollt« lind begann zu singen König Olaf» liebevolle« Lied!

Die ganze Staatsoper gab dem alten Feyerabend das letzte Geleit Es wai eine große Feier Der Chor der das H>n- icheiden ne» betrauerte, «ang an ieinem Grabe, der Jnken- doni. der Generalmusikdirektor und andere sprachen dem Toten Worte des Dankes nach.

Heyden sühne iein Kind an der Hand, das mit großen erlchrockenen Augen dem unbekannten Geichehen zuiah

Als der Sarg in die Tiefe gelenkt wurde, «chrie dos Kind mit 'o herzzerreißender Stimme auf. daß alle zuiommen- ruyren. Heyden rröslete es mir guten Worten, tiefe Zärtlich­keit in den Augen

Mora d Acosti «ah dos ergreifende Bild, ihr Auge hing an d«m großen, 'chönen Manne. Ihr Herz schlug heftig Alle Gefühle des Herzens, die sie einst für Heyden empfunden hatte, erwachten aufs neue.

Nach der ernsten, ergreifenden Feier begrüßten der Jr-ien- dant und andere Teilnehmer Heyden und sprachen ihm ihr Lrileid aus.

Berlhold. der Generalmusikdirektor, gab sich besonders herzlich und unterhielt sich lange mit ihm. Willmar war darüber erfreut, er hatte das Gefühl, daß er. wenn er mit Roiens Oper kam. nicht umsonst anklopfen würde.

Als Willmar mit Elle nach einer Viertelstunde den Fried» ho» verließ, stieß er auf Mara

Wieder iah er in die heißen Augen, die ihn einst so be­rückt batten, in denen er einst Hoffnungen las. die jo bitter trügten.

Maro bot ihm die Hand, die er stumm drückte.

Sie gingen eine Weile stumm nebeneinander her. bis Mara zaghaft fragte: »Wie gehl es Ihnen. Herr Heyden?"

Es geht mir gut." antwortete er ruhig und kurz.

Leben Sie noch in Berlin?"

Nein! Ich lebe in der Stille und fühle mich zufrieden dabei."

W der war eine Weile Schweigen.

Und . . . Ihre Stimme? Ist Aussicht vorhanden, daß sie .. . wieder wird "

Er >ah sie offen an. »Sage ihr die Wahrheit!" raunt» ein» Stimme in ihm. »Sag s ihr. damit sie weiß daß . . . doch nlcht der Beste chi Leben teilt." Aber er zwang dt«

»Was tun Sie eigentlich, Herr Heyden? Haben Sie einen neuen Berus gewählt^"

»Ja!" iagle er »Ich bin Landmann geworden. Ich lebe aus einem Heidehos und schaffe dort wie ein Bauer. Ich pflüge das Feld, ich verlorge Haus und Stall. Ein schöner Beruf. Frau . . Dalbade "

Sie fuhr zusammen bei der Nennung ihres Frauen» 'namens Hart kam es von Heydens Lippen, daß selbst da» Kind aufichrak und verwundert den Vater anblickte.

Grollen Sie mir noch. Herr Heyden»"

»Ich habe Ihnen nie gegrollt Jeder Mensch lebt lest» Leben und muß verantworten, was er tut Sie gehen di« Straße des Ruhms, des Erfolges. Mein Weg geht ander», Es sind nur Unterschiede "

Diese Worie taten weh. denn sie fühlte aus ihnen, daß alles in ihm erloschen war.

»Bleiben Sie heute noch in Berlin. Herr Heyden? Ich würde mich »reuen, wenn ich Sie mit Ihrer Kleinen einmal be> mir begrüßen dürste Mein Mann 'st aut Gastspiel­reisen Sie wissen wohl, daß er vor kurzem mll der Staats­oper wieder einen Vertrag geschlossen hat?"

Ich habe mick nicht darum gekümmert."

»Werden Sie kommen. Herr Heyden''"

Er 'chüttelte den Kap» und »agte: »Ich bitte, mir zu ver­zeihen. wenn ich es Ihnen abichlage. Ich_kann das Heim

emes Dalbade nicht betreten "

Sie 'ah ihn tragend an »Sie hasten . .. thn?"

»Nein!" sagte er tiefaufatmend. »Soviel ist er mir nicht wert "

Das Wort traf bitter. Mara sah ihn an. als habe sie nicht recht verstanden.

Dann schrie sie leidenschaftlich auf:Warum verachte» Sie ihn'"

Da nahm Heyden iein Kind auf den Arm und >agte z» Mara: »Sehen Sie sich das Kind an. Al» ich vor fünf Jahren wieder nach Deutichland zurückkom. wußte ich nicht, ob es mein Kind . . oder das des Verführers meiner Fra» war. bis ich in des Kindes Antlitz mich wiedererkannte, lin­der Verführer hieß... soll «ch noch weitersprechen

(Fortsetzung folgt.)