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Nr. 35

Raqolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, 11. Februar >829.

iZeit ihr Wer!: Elektron, Cannstatt, an die AEG. verkauft, j Die Direktion der Maschinenfabrik Ehlingen hat nun beim 'Gewerbe- und Handelsaussichtsomt die Stillegung ihres «Werks Cannstatt beantragt. An Betracht kommen 440 Ar- ! beiter und 200 Angestellte. Da es sich bei einer,i Berkans ; um einen Betriebs« b b r n ch handelt, sind die Firmen an «die sechswöchige Sperrfrist gebunden. Die Direktion"stellte deshalb «inen weiteren Antrag, die Sperrfrist ans drei Wv- 'chen für einen Teil der Belegschaft (150- zu kürzen.

! Eßlingen. 10. Febr. Betrügerin A o r st b e a in t en- uni form. Bor einigen Tagen trat ein fremder Herr in Forstbeamlenuniform einer Sammelliste unter dem Arm in Steinbach auf. Er gab vor, er sei !m Forstfach tätig und sammle für den Ticrschutzvereiii. für die notleidenden Tiere und namentlich für die Vögel Durch sein gewandtes .Auftreten erhielt er von mehreren Personen Beträge von 50 ^ bis zu 2 ,4t. Die ersommelten Gelder hat er aber gleick »nachher in Alkohol umgesekk. Der Schwindler wurde tags Daraus in Plochingen ermittelt.

Ulm. 10- Febr. DerSchneider von Ulm aus der ,Bühne. Der schwäbische Heimatdichter Hermann Streich . hat die Schicksale des bekannten Schneiders Ludwig Albrecht Berblinger von Ulm. der .das Fliegen probierte", für die Bühne bearbeitet. Das Stück besteht aus sechs Bildern und einem Nachspruch Es behandelt den unglücklichen -Schneidermeister, im Gegensatz zu der längst vergessenen Mresselschen Oper, der geschichtlichen Wahrheit gemäß, als keinen durchaus ernst zu nehmenden selbstlosen begabte» und äefchickken Menschen, der ober das Unglück hatte, daß ihn» Kie Veranlagung fehlte, seine Gedanken auszuwerien, und baß er seiner Zeit um ein halbes Jahrhundert vorauSeilft and darum von ihr nicht verstanden wurde. Das neue Stück dürfte in Bälde aus der Bühne erscheinen

Aebr Absag ung der In der Hauptversammlung

Lorch, OA Brelzheim. lO Gewerdeausstellung. de» Gewerbe- und Hondrlsvereins wurde beschlossen. die geplante Gcwcrbsousstellung nicht zu veranstalten. Mehr­fache Ausstellungen und Tagungen in diesem Jahr in der Umgegend wie auch nicht ausreichendes Interesse manä-er diesiger Kreise lasten es ratsam erscheinen, den Plan auf später zu verschieben

Schramderg. 10- Febr. L o h n v e r ha n d l u n g e n. Die für den 8. Februar angesetzten 'Lohnverhandlungen in der Schwarzwälder Uhrenindustrie sind zwecks Schaffung eines «aen LohntarisS bzw. teilweiser Abänderung des fetzt gel­tenden auf Mitte Februar verschoben worden.

Ravensburg, 9. Febr. Wegen Betrug an der» Allgemeinen O r t s k r a n k e n k a s s e Tettnang und wegen Vergehens >m Sinne des 8 175 Strafgesetzbuch »erhandelte das erweiterte Schöffengericht Ravensburg ge gen den 28 Jahre alten Dentisten Ernst Hornig aus Köln, zuletzt in Tettnang. Hornig kam im Jahr 1926 nach Tettnang als Leiter der Praxis der Dentistenwitwe Schmid und im Jahre 1927 übernahm er die Praxis pachtweise. Bei der Abrechnung mit der Allgemeinen Ortstrankenkaste ließ sich Hornig Unregelmäßigkeiten zuschulden kommen, indem er Arbeiten in Rechnung stellte, die noch gar nicht gemacht waren. Als dann die Praxis des Hornig zufammenbrach. ging er unter Hinterlassung großer Schulden und lieber- «ignung seiner Ausftände flüchtig. Er fand wieder eine Anstellung in Königsberg, wurde dort verhaftet und am 2S. September vorigen Jahres ins Untersuchungsgefängnis «ingeliefert. Hornig wurde wegen versuchten Betrugs und »egen Sitttichkeitsverbrechens zu 3K Monaten Gefängnis verurteilt, ein Mitangeklagter Gehilfe ert-ielt vier Wochen Ges'nqni»

Ans Stadt and Laad

Nagold, den 11. Februar 1929

Eine blühende Phantasie bedarf der Gärtnerzucht eines lauteren und strengen Geistes

Dieastnachrichterp

Die Reichsdahndirekiion hal dn R-npsvahnoberinspektoren Palmer in Calw (Reichsdahnbelriebsamls zum künftigen Reichsbahn-Verkehrsamt Stuttgart I, Krebs in Freude n- üadl (Reichsbahn-Bauamt) zum künftigen Reichst» ihn Be- kriebsamt Stuttgart 1 und Fischer (Karl) in Nagold nach Bietigheim (Wiiitt.) versetzt

Do« de« letzten Tage»

Wer sich in vergangener Woche durch etwas niedrigere Temperaturen während der Tagesstunden dazu verleiten Uetz, an einen nunmehr einsetzenden Witterungswechsel zu glauben, der war gehörig auf dem Holzweg, denn nach wie vor bewegte sich die Quecksilbersäule des Thermome­ters zwischen 10 und 20 Grad unter Null. Doch wer Le- denskünstler ist, der erlebt eben in diesen Tagen die Freude am Winter. Wie tief blau der Himmel! Wie ausgeglühter Stahl legt er sich um die Weißlohe der Sonne, die in auf­lebender Kraft mit dem Winter ringt. Habt ihrs gehört, wie der Schnee fingt, das Lied des Winters, das in so Hel­len, unbegriffenen Tönen unter Schritt und Tritt hervor­quillt und sich zur ganzen Symphonie von klingender Ei­seshärte u. machtvollem Herrentum zusammenreiht! Seht nur die frischfrohen Menschen, wie sie mit Schlitten. Schi­ern und Schlittschuhen ausrücken. Sie spotten der Winter­nacht und . . . reiben sich die Nase und Ohren, weil der Winter sie zwickt und lachen dabei in die Sonne hinein, die sie in geschützten Winkeln so wohlig warm umfängt. Der Schiverein machte gestern wieder einmal eine gemein­schaftliche Ausfahrt, wo Wege ».Straßen sich etwas neigen waren die Rodler in Tätigkeit und auf der Nagold, die bei der anhaltenden Kälte zum Teil Grundeis zeigt, und aus der städtischen Eisbahn unter strengster Diskretion und unter uns gesagt: im Volksmund auchPoussierschüs­sel" genannt tummelten sich große Scharen mit blan­kem Stahl an den Füßen aus Freude am Sport, manche

vielleicht auch. um die Geister der vorabendlichen

Schützennarrenschlacht zu bannen.

Ja, das ist ein Kapitel für sich, die Schlacht der Schützen gegen Trübsinn, Alltag für Vergessen und Froh­sinn. Die Schlacht ward gewonnen! Das Kurhaus Wald­lust war wie immer von seinem Besitzer im Sinne des MottosReklame" ganz einzigartig ausgestattet. Der Saal, die Sälchen, Zimmer und Zimmerchen im Erdge­schoß und 1. Stock erstrahlten in der Buntheit von Fähn­chen, Lampions, Plakaten der führenden deutschen Indu­strie und verbreiteten einen Faschingszauber über sich, der wohl auch dem Schützenfasching den ,Hberamts"-ruf gege­

ben hat. Das MottoReklame" hat eine besondere gün­stige Wirkung gehabt: man sah wohl kaum ein Kostüm, das schon zum 2. Mal getragen worden wäre, alles neue Häs", die einem das Herz erfreuen mußten. Wirklich, die Masken waren strahlend schön und es wäre schade, woll­ten wir versuchen, mit profanen Worten all die zum Teil wertvollsten und geschmackvollsten Gedichte von Kostümen zu schildern, die aus der Reklamewelt gekommen waren. Wir würden dabei auch in den Fehler verfallen, schließlich eine oder einen zu vergessen und für jeden, der nicht be­schrieben und erwähnt würde, wäre es unbedingt schade. Neben Reklamefiguren der bekannten Markenindustrie hatte auch die Nagolder Geschäftswelt mit findigem Kopf und köstlichsten Gedanken ihrePropagandachefs" ent­sandt. Was man nun tat? Man tollte, lachte, tanzte, sprang und scherzte, freute und bewegte sich unter den Klängen von zwei Musikkapellen im Saal und der Tanz­diele im 1. Stock, hörte sich närrisches Gequassel durch fünf Lautsprecher vom RundfunksenderWaldlustia" der von Herrn Hugo Mona uni auf das Liebenswürdigste ebenfalls unter dem MottoReklamv" montiert war an und erlebte neben Büttenreden den Einzug des Kö­nigs von Rcklamatien, der seine Residenz für Samstag abend in Nagoldia, derStadt der Rosen und der Schle­hen" aufgeschlagen hatte. Faschingszauber erfüllte jeder­mann und keiner wird wohl die mahnenden Schläge der Uhr gehört haben und als es dann zu Ende ging, als man sich endlich von den lockenden und prickelnden Weisen der Kapellen trennen sollte, dann. . . mußte man noch auf das Auto warten. Während nämlich die heitere Göttin Stimmung" aller Herzen erobert hatte, war der eisbcir- tige Wettergott eifersüchtig geworden. Jedenfalls fuhr er mit seinem minus 15 Grad denTollen" ernüchternd ins Gesicht. Das Gute diesesschlechten Benehmens" des Wct- tergottes war, daß die verschiedenen Kater gleich aus den Köpfen und Köpfchen flüchteten und iin KurhausWald­lust" zurückblieben, um dann am Morgen von den Besen hinausgefegt zu werden. Und heute? Da wird noch in so manchem blonden und schwarzen Köpfchen die Schützen­schlacht ihren Spuck treiben und man freut sich auf den Dienstag abend, der wie wir hören, den Schlußakkord spie­len soll.

Mufikverein Nagold

Die beiden letzten Vorspielabt nde bestritten zwei frühere Spieler des SeminarsErnst Roth und Kurt Hoffman». Ernst Roth spielte mit Studienrat Schmid als Begleiter nebst einer Boch-Jnvcntion für Violine und Klavier und der Violinsonate in ?-ckur von Händel das Violinkonzert in r>-moli von Bach. Wir haben sein Spiel an dieser Stelle schon ftühcr gewürdigt und können es für heute unter lasten, auf Einzelhei­ten einzugehen. Der Höhepunkt des Abends war das Violin­konzert von Bach. Ernst Roth sp elle es auswendig und mit prachtvoll sattem und edlem Ton und herrlichem Ausdruck; er kennt die Schönheit Bachscher Melodik und versteht sie über­zeugend darzustellen. Dabei vermeidet er alle billigen Mittel des Vortrags und gibt so dieser Musik die Würde und Hal­tung, die ihr gebührt.

Kurt Hoffmann hatte bei seinem Klavierabend am letzten Donnerstag wenige Zuhörer, schade und nicht recht verständlich, zumal zwei Werke aut dem Programm standen, die zu hören, man nur selten Gelegenheit hat: A. Halms Pastorale und K. Schunds Präludium uns Fuge in ft-mvll. Zum Eingang spielle Kart Hoffmann die Suite in ck-moll von Bach mit glänzender Technik und schönem Anschlag- Ein solides Können ermöglicht es dem Spieler, auch bei sehr scharfem Tempo noch Klarheit und Deutlichtzit des Vortrags zu wabren, bei Bachs Kiaoieistil keine leichte Aufgabe. Studienrat Schmid zeichnete als Einstimmung für das Halmsche Pastorale mit kurzen Wor­ten ein Bild der Persönlichkeit dieses genialen Künstlers, der am 1. Februar unerwartet rasch aus dcm Leben geschieden ist, ohne bis jetzt die Anerkennung erfahren zu ha aen, die er ver­dient HStle. Dem Seminar Nagold ist er allerdings kein Un­bekannter, seine Musik wurde hier schon immer hoch geschätzt und eifrig gespielt. So waren uns auch die Klänge des Pa­storale nicht fremd, und wir erfreuten uns von Neuem an die­sem wunderbaren Werk, das in seiner Gru» dhalrung an den Geist der Poene Mörickes erinnert und so recht geeignet fein dülfte, für Halm und seine Musik zu werben.

K. Schmids Präludium urd Fuge in k-rnoll wird sich wohl nicht jedem beim erstmaligen Hören erschließen, das P- ä- ludium vielleicht noch eher. Aber damit ist ja für diese Musik selbst noch gar nichts gesagt. Wenn man in der glücklichen Lage ist, den Komponisten selbst darüber reden zu hören, wie es am letzten Donnerstag der Fall war, so fallen die etwa vorhandenen Bedenken restlos, Kühnheit erscheint als Selbst­verständlichkeit, das Gewebe dieser Fuge wira durchsichtig, u. daraus leuchtet die Erfüllung eines klaren Formwillens, der eine herrliche Sy these schuf aus dem Erbe eines Bach einer­seits und eines Wagner uns Bruckner andererseits. Die kom­menden Jahrzehnte werden Klarheit bringen darüber, ob in dieser Riqtnng nicht die Entwicklung der deutschen Musik überhaupt gehen wird, wenn man einmal des nur-polyphonen Stils wieder müde geworben ist. Wer will das heute sagen? Kurt Hoffmann gab zur Darstellung dieses Weitzs sein Bestes, er spielte es wohl nicht nur den Zuhörern, sondern noch mehr seinem einstigen Lehrer. Die Sonate in O-ckur von Beethoven beschloß den Abend. H.

nicht. Die Kameradschaft des Amerikaners wird oft mit der Jugend des Volkes begründet, doch wird dies nicht ganz stimmen, vielmehr ist sie in höderem Maße in der unermeßlichen Weite des Landes mit seinen riesigen Schätzen und verhältnis­mäßig gelingen Bewohnerzahl zu suchen. Doch an dem Reichtum Amerikas zevren drei schwele Geschwüre. 1. Die Farmerfrage. Steuerliche Belastung, starke Konkurrenzen, zu teuere Arbeitskräfte, geringe Preise für landwirtschaftliche Produkte drücken auf die Farmer und stellen eine Farmenrot in den Vordergrund. In Ver­folg all dessen die einsetzende Landflucht. 2. Die Rege» frage. D»rch den Sie« der Noidstaa'en im Bi1ra<"krieg des.Jabres 1860 wurde den Negersklaven die Freiheit gegeben. Die Zuwanderung nach den Nordstaatcn, besonders nach den Großstädten war eine- dauernde und wirkt sich nunmehr bald katastrophal aus. Dies wird wohl ein unlösbares Problem für Nordamerika bleiben. 6. Gemeindeverwal­tung. Die Mißstünde in der Gemeindeverwaltung liegen in der Parteiwirtschaft begründet und nehmen zum Teil ganz groteske Formen an. All diese Fragen wurde« von dein Redner mit crikststimmenden aber auch humorvollen Beispielen erläutert. Er sprach dann weiter über die in­dustriellen Verhältnisse und den eigenartigen amerikani­schen Wohlsahrtsgjauden, der innerlich und äußerlich aus­gehöhlt ist. In der Presse z. B. werden dringende und brennende Fragen nicht erörtert, wogegen man nebensäch­liche Dinge breitschlägt. Einen wesentlichen Teil des Vor­trags nahm das Verhältnis des Amerikaners zur Kirche ein, wobei uns der Referent zeigte, wie sehr der Ameri­kaner den Glauben an sein wirtschaftliches Wohlergehen mit seinem religiösen Empfinden vermengt und wie oor- nig die Kirche oft zu geben weiß, auf daß die Seele erhal­ten bleibt. Herr Stadtpfarrer Presset dankte nunmehr dcm Redner für seine ganz vortrefflichen Ausführungen, die da­von zeugten, daß man von einem Menschen Worte hörte, der mit offenen Augen durch die Welt geht und zu kom­binieren versteht. Herr Hermann Raas sprach Len Ver­anstaltern imbesonderen den Seelsorgern den Dank für den Abend aus. Zum Schluß wurde unter Mitwirkung des Kirchenchors und der ganzen Gemeinde von Hern. Roth- acker das bekannteHort ihr Herrn und laßt euch ja gen" zum Vortrag gebracht. Es war ein Abend, der nach allen Seiten hin befriedigte und viel Freude und An­erkennung ausgelöst hat.

Gemeiudeabeud

Die überaus starke Beteiligung des diesjährigen Gemeinde­abends im Traubensaal bewiest wieder von neuem sowohl die Zweckmäßigkeit dieser nunmehr zum 2. Mal staitgekundenen Veranstaltung als auch die freudige Anerkennung, die diese Abende finden Sämtliche Vereine waren durch persönliche Schreiben eingeladen worden und hatten auf diesen Zeitpunkt sich frei gehalten.

Nach einleitenden Begrößungsworten des Herrn Stadtps. Preise! wartete der Krrchenchor unter der sicheren Stabführung von Herrn Seminar lehrer Haisch mit einigen Chören auf, so zuerst mit dem wunderbaren .Maria durch ein Dornwalv ging". Der unermüdliche Herr Rektor Kiefner hatte auch für den gestrigen Abend etwas auf Lager, und zwar verstand er es, seine eigenen Photographie» in einer sehr intzr ffanten Reihen- folge zu einem Lichtbilveroortrag zusammei-zustellen. Nach einer anfänglichen Wanderung durch das Nagoldtal, besonders um Nagold herum, landete man glücklich in den Montafoner Bergen. »Es waren zwei Königskinder* vom Kuchenchor vor- gelragen, be>ndete den ersten Teil des Abends. Nach einer Pause durfte man nun dem bochinter« ffanten Vortrag des Arbeitersekretärs Springer über Amerika lauschen. In ganz kurzen Zügen sei folgendes heransgeschält: Von dem wirk schaftlichen Willen zeugen schon äußerlich die Wolkenkratzer. In Kameradschaftlichkeit und der Kanst der Menschenbehand- lung sind di« Amerikaner unS weit voiaus und wer da sagt, daß man in Amerika auf der Straße sterben und verderben kmm. oh« daß sich jemand um einen kümmert, der kennt Amerika

Obcrjettingen, 9. Febr. Berkehrsunfall. Am Samstag Mittag um 1 Uhr ereignete sich auf unserer Kreuzstraße vor dem Rathause ein bedauerlicher Vertehrsunfall. Dort standen nichts Böses ahnend zwei Frauen, die 71 Jahre alte Witwe Katharin Rinderknecht und un­sere Krankenschwester im Gespräche miteinander. Wie Augenzeugen sagen, standen die Frauen abseits auf der rechten Straßenseite. Da kam von Herrenberg her durch das Dorf ein Motorradler mit Beisitzer auf dem Rücksitz. Ob er Signale gab oder nicht, das konnte bis jetzt nicht einwandfrei sestgestellt werden. Immerhin fuhr er die Frauen an. Diese hatten keine Gelegenheit mehr gehabt, aus die Seite zu gehen. VeDe wurden zur Seite und auf den Boden geschleudert. Während die Krankenschwester mit einer leichteren Handverletzung davon kam, erlitt die Frau Rinderknecht erheblichere Verletzungen am linken Arm und am Kops. Sie wurde bis zum Eintreffen des Arztes im Hanse des Kaufmanns Fleischte untergebracht und versorgt. Der Unfall hat vei den Zyschauetn große Entrüstung hervorgerufen. Man darf doch'wohl von ju­gendlichen Fahrern erwarten, daß sie durch ein Dorf hin­durch vorsichtig fahren und Rücksicht üben, besonders wenn ältere Leute um den Weg sind.

Herrenberg, 10. Febr. Generalversammlung her Be­zugs- und Absatzgenosscnschast. An die 400 Mitglieder der Bezugs- und Absatzgenoffenschaft mochten es sein ,die sich heute Nachmittag im großen Postsaal zur ordentlichen Ge­neralversammlung eingefunden hatten. Und sehr ent­täuscht wäre der gewesen, der auf Grund der gehässigen Angriffe letzter Monate gegen die Vorstandschaft an dem fest fundierten Bestand der Organisation Zweifel gehegt hätte. Was Vorstand Domänepächter R. Adlung-Sind­lingen an positiver zielbewußter Arbeit und unentwegter aber sicherer Führung leistet, hat gerade heute mehr als deutlich gesprochen und ein vielstimmiges kräftiges Echo bei der ganzen Mitgliederschaft mit ihren 770 Köpfen wie auch an maßgebenden amtlichen Stellen gefunden. Haben die aus Verbitterung erhobenen Anwürfe gegen die Lei­tung ja kürzlich vor den Schranken des Amtsgerichts Her­renberg ihre gerichtete Sühne gefunden, so fanden sie so heute vor der Eeneralversammmlung ihre moralische Genugtuung. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats Verw.-Akt Berner hat sich als Versammlungsleiter seiner Aufgabe mit Umsicht u. Geschick entledigt. Geschäftsführer Krayl gab einen umfangreichen Tätigkeitsbericht. Einige Zah­len aus dem Umsatz der verflossenen Jahre 1927 und 1928 sollen zunächst reden: An Kunstdünger wurden umgesetzt 1927 insgesamt 24 754 Zentner, 1928 insgesamt 25 044 Zentner. Die Verbrauchszahlen an Futtermitteln nennen 1927 zusammen 3170 Zentner, 1938 zusammen 2035 Zent­ner. Den Höchstverbrauch an Kraftfutter trifft Soyaschrot mit 1830 Ztr. in beiden Jahren und Erdnutzmehl mit 1320 Ztr. Ein bedeutsames Ereignis aus dem Jühr 1928 sind die vertraglich festgelegten Beziehungen zu demKunst- düngerkonzern der Firma Fr. Hantel L Cie, E.m.b.H Mannheim, die den Verein in die Lage versetzen, den Kunstdüngerbedarf so einzulagern, daß bei einsetzender Nachfrage jedem Bedarf ohne Schwierigkeit entsprochen werden kann. Ein besonders schätzenswerter Vorteil in dem neuen Weg der Genossenschaft liegt darin, daß das Risiko auf das denkbar geringste Maß zurückgefchraubt ist, da erst mit dem Weiterverkauf des Lagers die finanziellen Verpflichtungen in Kraft treten. Die früheren Käufe auf Wechsel sind damit ganz weggefallen und die Kreditinan spruchnahme behoben. Die Grundlage für den Vertrag war der bisher umstrittene Hallenkauf, an dem bereits 9000 abgetragen sind und dessen Abschluß nur dem Kurzsichti­gen einDorn im Auge" sein konnte. Die finanzielle Seite des Vertrags zeigt sich in der besten Auswirkung. Sämt­liche Wechselverbindlichkeiten von 1928 sind heute abge­deckt. Auch konnte seit Vertragsabschluß die zuvor lastende Zinsenschuld von 6 434 RM. anno 1928 ganz abgetragen werden. Die Genossenschaft ist ihrem Ziel der Unabhängig­keit von fremden hochverzinslichem Kapital durch die Aenderung der Geschäftsführung ganz erheblich näher ge­rückt. Am Willen der Genossenschaftler liegt es, auf dem festen Grund weiter und höher zu bauen. Der folgende Revisionsbericht ergab durchweg ein gutes Bild. Im Ha­ben nennt er 244 202,95 -K im Soll 242 980.60 -4t. Gewinn am 31. Dezember beträgt 6 087F9 RM. Aus sämtliche voll einbezahlten Geschäftsanteile kann einer Dividende von

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