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Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Donnerstag. 7. Februar 1929.

'Lette 3 Nr. 32

zwischen die Behauptung von der Kriegsschuld Deutschlands hinfällig geworden ist.

Die Nationalsozialisten beantragten, das Gesetz erst nach völliger Räumung des besetzten Gebietes und Aufhebung -er zwischen Frankreich und anderen Staaken bestehenden Nüstungsabkommen in Kraft treten zn lassen.

Württemberg

Stuttgart, 6. Febr. Beratung des Fidcikoin» M'ßgesetzes. Der Rechtsausschuß des Landtags begann Gestern mit der Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über «e Auflösung der Fideikommisse. Berichterstat­ter Ist der Abg. Göz (BB). Er erläuterte zunächst den Begriff der Fideikommisse, sowie die Art der Nutzung und bespricht dann die verfassungsmäßige Grundlage. Art. 1 wird nach dem AegierungScntwurf angenommen. Bei Art. 2 betont Justizminister Beyerle. daß die Auflösung reichsgesetzlich vorgeschriebe« sei Bei formaler Regelung sollte Einheitlichkeit herrschen. Berichterstatter Göz erklärte, daß das Gesetz Anwendung finden soll, wenn der größte Teil des Fideikommisses in Württemberg liegt. Art. 2 wird angenommen. Zu Art. 3 beantragen die Abg. Dr. Schumacher und Göhring folgende Entschließung: Das Staatsministerium zu ersuchen, alsbald feststellen zu lassen, «us welcher Rechtsgrundlage die Fideikommisse, Lehen» und ktammgüter in Württemberg zustande gekommen sind.

Abg. Liebig (Ehr. V.) stellte zu Art. 3 folgenden An­trag. Das Fideikommißvermögen geht 12 Jahre nach In­krafttreten des GHetzcS in das freie Vermögen des gegen­wärtigen Inhabers über. Fällt der gegenwärtige Inhaber schon früher fort, so geht mit seinem Wegfall das Fideikom- mißvermögen auf den nach der bisherigen Satzung folge- berechtigten Anwärter über und wird in dessen Hand freies Vermögen. Der Berichterstatter Dr. G öz hat gegen diesen Antrag ernste Bedenken. Ein sozialdemokratischer Redner spricht für den Antrag Liebig. Iustizmimsker Dr. Beyerle erklärt, daß cs der Regierung unmögliche Schwierigkeiten stellen würde. Der Antrag Liebig wird abgelchnt. Ebenso der Antrag Dr. Schumachcr-Göhring (Voz.): Die Fideikom­misse werden mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Das ge­samte Vermögen geht gegen angemessene Entschädigung in das Eigcntuni des Staates über. Der Art. 3 des Regie- rungscnkwurfs wurde dann mit 4 Ja und 5 Rein abgelehnt. Der Borsttzen-e bedauert diese Abstimmung und sieht sich genötigt, die Beratungen bis aus weiteres abzubrechen.

Erneute Rechtsverwahrung des siandesherrl. hochadcis. Fürst Maximilian von Wolfegg hat in der An­gelegenheit des Fideikommißauflösiingsentwurfs an den Württ- Landtag folgendes Schreiben gelangen lassen: Schloß Wolfegg, 4. Febr. 1626. An den Rechtsausschuß des Württ. Landtags! In meinem Namen, ini Namen der fürstlichen Familie Waldburg-Wolfegg, des gesamten Reichserbtruch- sejsenhauses Waldburg und der zu den Wolfegger Resolutio­nen und Protestationen stehenden deutschen Standesherren lege ich erneut Rechtsvermahrungeingegenden württ. Fideikommißauflösungsgesetzent- wurf. Wenn Sie morgen die Beratungen über ihn be­ginnen, so möge sie dabei der Geist leiten, der Ludwig Windt- hvrst beseelte, als er am Dienstag vor 60 Jahren im preußi­schen Abgeordnetenhaus seine berühmte Welfenrede hielt und austrat, um seine Worte zn gebrauchen,gegen Eigen macht in der Form des Gesetzes, gegen Kabinettsjustiz in Gesetzesgestalt* Dann aber werden Sie den Gesetzentwurf dem Slaatsministeriuin zurückgeben müssen, nicht Ie§em lercnilam, aber mit Wmdkhorst sagend, daß Sie .überhaupt nicht votieren können", denn Recht muß Recht bleiben. Maximilian Fürst von Wolfegg zu Wolfegg und Waldsee

Vom Landtag. Der Steuerausschuß des neugewähiten Landtags trat heute zu seiner ersten Sitzung zusammen. -Diesem Ausschuß gehöre» 13 Abgeordnete an (4 Soz., 4 BB.. 2 Ztr-, je 1 D., KP., DB-, Ehr. VD-). Zum Borsitzenden wurde nach dem von den Fraktionen vereinbarten Turnus der Abg. Hitler (BB.) gewählt; zu seinem Stellverr-eter der Abg. Lins (Ztr.). Als Berichterstatter für die dem Steuerausschuß überwiesenen Berhandlungsgegenstände wurden die Abgeordneten Bock (Ztr.), Haecker (BB.). Göhring (Sozi und Schefjold bestellt.

Getreidefchau in Reutlingen. Die Würrt. Landwirtschcifls kammer veranstaltet am 16. Februar im Lindachsaal In Reutlingen eine Getreidejchau für die Bezirke Reutlingen, Tübingen, Rottcnbnrg. lirach und Müusinaen. Die Schau ist geöffnet von vormittags 3 Uhr bis nachmittags 5 Uhr. Mittags 12 Uhr findet in, gleichen Saal eine öffentliche Versammlung statt, in der die Ergebnisse der Schau von Obertandwirtjchaftsrat Dr. Weiß in einem Bortrag bejpro chen werden. Anschließend an diesen Bortrag erfolgt die Bekanntgabe der Preisträger.

Lehrlingsprüfung landwirtschaftlicher Lehrlinge. Die nächste Prüfung von Landwirtschcistsletrlingen wird von der Württ. Landwirtschaftskammer im Monat April oder Anfang Mal d. I. abgehalten Zur Prütunq kann ieder »n delcholtene Landwirtschottslelirling nach Beendigung einer

Stuttgart. 6. Februar.

Der Vorstand der Württ. Landwirtschaftskammer hielt «n 4. Februar in Stuttgart eine Sitzung ab- Es wurden folgende Entschließungen gefaßt:

1. Umfahsteuerrichtsähe. Gegen die vom Lan- -esfinanzamt festgesetzten Umsatzstenerdurchschnittssähe für 1829 protestiert die Landwirtschaftskammer aufs energischste. Bel der bestehenden Absahnot und den niederen Preisen stnd die Umsätze durchweg niederer wie früher, so daß eher «ine Herabsetzung als eine Erhöhung in Frage kommen kann.

LBaulandbcwertung. Die Finanzämter ziehen den Kreis der Grundstücke, .die in absehbarer Zeit über­baut werden", außerordentlich weit und betrachtet Parzellen als Bauland, die vielleicht nie oder erst in Jahrzehnten über­baut werden. Die Landwirtschaftskammer legt gegen diese ungerechte Bewertung Verwahrung ein und ersucht das Landesfinanzamt, die Finanzämter anzuweisen. daß in dieser Frage den tatsächlichen Verhältnissen Rechnung zn kragen ist.

3. Branntweinmonopolgesetz. Der Vorstand Ser Landwirtschaftskammer bedauert, daß die Novelle zum Branntweinmonopolgeseh sich fast ausschließlich gegen die Klein- an- Abfindungsbrenner richtet und deren Existenz ernstlich bedroht. Er bittet die württ. Regierung dringend, sich mit allem Nachdruck für die Erhaltung dieser Betriebe imd kbr« Recht« einzusehen und wenn möglich, «in «n«es

Mindestens zweijährigen vraktiicben Lebrzeit zua"lan»n werden, sofern er das 17. Lebensjahr zurückgelegt hat. An­meldungen sind bis zum 20. März bei der Württ. Landwirt- schastskammer Stuttgart. Marienstraße 33, einzureichen.

Todesfall. Am 3. Februar ist in Backnang Zugführer Wilhelm Benkert im Alter von 72 Jahren gestorben. Biele Jahre war er Vorsitzender des Württ. Eisenbahner­oerbands. Tr gehörte auch als Vertreter der Deutfchnatlo- nalen Volkspartei der verfassunggebenden Landesoersamm­lung an.

Eine Seilbahn zum Waldfriedhos. Die Berkehrsverhält­nisse zum Waldfriedhos sind, trotz dem Autobusverkehr dort­hin. gänzlich unbefriedigend. Der Gemeinderat wird sich deshalb in seiner nächsten Sitzung am 7. Februar mit der Frage der Erstellung einer Seilbahn durch die Stuttgarter Straßenbahn von Südheim zum Waldfriedhos beschäftigen.

Vom Naturschutzpark ln der Lüneburger Heide. Nach langwierigen Verhandlungen ist es dem Vorstand des Ver­eins Naturschutzpark e. B. (Sitz Stuttgart) gelungen, inmit­ten des Parkgebiets der Lüneburger Heide den sog.Eikhof" zu Niederhaverbeck käuflich zu erwerben. Der Hof, um 1900 in Anlehnung an prächtige alte Buchen- und Eichen» bestände durch den bremischen Kaufmann Repen als Luxus- sitz begründet, ist rund 565 Morgen groß und rundet den Vereinsbesitz in günstiger Weise ab.

Generalversammlung des Viehhändlcrvereins. In Ge­genwart von Vertretern verschiedener Ministerien hielt der Verein württ. und hohenz. Viehhändler im Oberen Museum seine Generalversammlung ab. Der Vorsitzende, Adolf Kahn, betonte, daß der Druck der Oeffentlichkeit in Rich­tung auf Ausschaltung des legitimen Zwischenhandels ver­stärkt worden sei, daß ober dieser Tendenz mit aller Energie begegnet werden müsse. Der Vereinssynditus Dr. Ka! koff sprach über Steuern und Viehhandel und verlangte, daß das Straßcnsteuerheft durch eine korrekte kaufmännische Buchführung ersetzt werde. Die Tauschgeschäfte sollten von der Umsatzsteuer freigehaiteu werden. Nach einem weiteren Referat über Senci>enfragcn von Josef Herr mann sprach noch H. Trefz über den Stuttgarter Vieh- und Schlachthof. Er legte dar, daß vom Sluttgarter Grohvichauftrieb nur 0,7 v. 5). nicht hcimisciier Herkunfr seien. Die Erstellung der neuen Kälbermarkthalle komme einem dringenden Be­dürfnis entgegen. Die viertägige Abschlachtungssrist sei vor allem für die Donnerstagmärkte zu kurz.

Achtet auf eure Fastnachtsdekoration. Als warnendes Beispiel diene für diejcinigen, die ihre Lokale mit Papier­dekoration versehen haben, daß in einer Wirtschaft" der Alt­stadt ein Brand dadurch ausgebrochen ist, daß eine aus dem Ofen herausschlagende Flamme die ganze Papierdekorarian in Brand gesetzt hat.

Tübingen, 6. Febr. Straßenbenennung. Ober­bürgermeister Schees schlug vor, das neue Wohnsträßchen zwischen der Albrechtstraße und der Moltkestraße nach der Dichterin Isolde Kurz, die mit Tübingen eng verbunden ist, zu benennen. Um einer Verwechslung mit der Hermann Kurz-Straße vorzubeugen, wurde beschlossen, die neue WohnstraßeJsoldenstraße" zu benennen.

Das städt. Wohnungsneubauprogramm für 1929. Der Gemeinderat beschloß die Erstellung von 42 neuen Wohnungen mit einem Bauaufwand von 440 000 Mark in der Schaffhauferstraße. Es fehlen derzeit in Tü­bingen noch 140 Wohnungen für die Wohnungssuchenden aus der Einwohnerschaft und 31 Wohnungen für die Reichs­wehrangehörigen.

S keimveiler. DA. Neresheim, 6. Febr. Bei in Rodeln vom Auto überfahren. Zwei Knaben im Alter von 5)6 Jahren überquerten mit ihrem Schlitten die Staats­straße NeresheimHeidenheim. Dabei wurden sie von dem vorbeifahrenden Auto von Kiehnle, Neresheim, erfaßt und zur Seite geschleudert. Jedem wurde ein Fuß abgesabren. Einer der Knaben trug auch am Kopf erhebliche Verletzun­gen davon.

Lindau. 6. Febr. Tot am Steuer. In Hergens­weiler wollte der Sohn des Schmiedmeisters Franz Fuchs den Lastwagen seines Vaters in der Autohalle der Bahnhof» Wirtschaft an seinen Platz fahren. Zwei Metzgerburschen, die ebenfalls in der Halle zu tun hatten, ließen das Schloß der Hallentür zufpringen. so daß alle drei eingejperrt waren, da sich die Tür von innen nicht öffnen ließ. Durch die aus­strömenden Gase des lausenden Motors wurden die drei Leute betäubt, und erst nach sechs Stunden konnten sich die zwei Metzgerburschcn durch das Fenster retten, während Franz Fuchs tot am Steuer saß.

Triberg i- Schwarzwald, 0. Febr. Dieverglet­schert e n" W a s s e r f ä l l e. Der 170 Meter hohe Absturz der Gutach, der die Triberger Wasserfälle bildet, ist bis auf schmale Rinnsale zu einem vollkommenen Eisgebilde ge­worden, das über die ganze Höhe und Breite der Schlucht gewachsen ist. Unter diesem Eispanzer schießt das Master <n die Tiefe. Wunderbare Eisgrotten sind entstanden. Man hat diese seltene Gelegenheit benutzt, um die im Eis er­starrten Wasserfälle zu filmen.

Zusammenarbeiten der süddeutschen Regierungen in di« Wege zu leiten.

Während der Landw. Woche vom 28. Februar bis 3. März wird die Württ. Landwirtschaftskammer einen Vortragstag am Samstag, den 2. März, um K1V Uhr abhalten. Es werden sprechen: Dr. Schindler vom Deut­schen Landwirtschaftsrat Berlin über das Absahprobiem in der Landwirtschaft und Prof. Dr. Münzinger-Hohen­heim über Bauernarbeit. Bauern'ohn und Bauernnot. Diese Themata dürsten unsere Landwirte gerade in -er jetzigen Zeit interessieren. Mittags 12 Uhr findet eine Eberversteigerunq des weißen, veredelten Land­schweins im Schlachthof stakt. Außerdem werden noch ver­schiedene, der Landwirtschaftskammer angeschlossene Vereine ihre Versammlungen im Rahmen der Landw. Woche ab- halken. Bel der anaestrebten Einführung einer bayrisch- württembergischen Buktermarke hak sich wäh­rend der Verhandlungen gezeigt, - seitens des bayrischen Staats erhebliche Bedenken bestehen. Um endlich in dieser Angelegenheit vorwärts zn kommen, wird Württemberg von sich ans raschmöglichst die Butterprüfungen einlelten und eine Buttermarke einführen. Ob und inwieweit «in Zu­sammengehen mit Bayern möglich ist, bleibt späterer Ver­einbarung Vorbehalten. Zum Schluß wurde noch «ine Reihe laufender Angelegenheiten erledigt.

Eine« Kursus für die Vetriebsratsvorfitzeude der Land- und Forstwirtschaft

von zwei Tagen veranstaltete am 2. und 3. Februar in Stuttgart die Eauleitung -es Deutschen Landarbeiter-Ver- ' Landes für das Eaugebiet (Württemberg. Baden und Hohenzollcrn). 56 Betriebsratsvorsitzende nahmen daran teil. Gauleiter Harder sprach eingangs der Eröffnung sein Bedauern darüber aus, daß die württ. Forstdirektion sich so wenig für die Aufklärung der Betriebsräte interessiere und den Antrag, einen Referenten zu dem Kurs zu ent­senden, ablehnte. In anerkennenswerter Weise habe dage­gen die Forstabteilung des badischen Finanzministeriums bei ähnlichen Veranstaltungen in Baden immer einen Re­ferenten zur Verfügung gestellt. Zu dem Kurs selbst wur­den Reserate gehalten von Ministerialrat F a a ß-Berlin überGegenwärtiger Stand der Maschincnanwendung in der Land und Forstwirtschaft" und von Regierunqsrat F c t t e-Stuttgart überUnfallverhütung in der Land- und Forstwirtschaft". Eingangs seines Reserats sprach Mi­nisterialrat Faaß seine Verwunderung über die -Einstel­lung der Forstdirektion aus mit der Feststellung, daß ihn sein Chef, der Reichsernährungsminister ausdrücklich dazu ermächtigt habe, in dem Kurs einen Vortrag zu halten.

Beide Referate, die für die Kursteilnehmer sehr belehrend waren, wurden mit großem Interesse verfolgt. Anschließend wurden dann die Aufgaben der Betriebsräte in praktischer k Weise vorgeführt und behandelt. Die Kursteilnehmer wur­den auch aufgefordert, während der Reichsunsallverhü- tungswoche (R. U. Wo.1, die vom 24. Februar bis 3. März 1929 stattfindet, sich in den Dienst der Sache zu stellen und helfen die arbeitende Landbevölkerung für einen erfolgrei­chen Kampf gegen die Unfallgefahren zu interessieren. Eine kurze Aussprache fand am Schluß des Kurses noch über die Sonderfürsorge bei berufsübltcher Arbeitslosigkeit statt. Folgende Resolution fand einstimmige Annahme: Die am 2. und 3. Februar 1929 in Stuttgart versammelten Be­triebsräte der Land- und Forstwirtschaft nehmen mit Be­fremden davon Kenntnis, daß durch Verfügung des Lan- desarbeitsamtes die in der Forstwirtschaft Beschäftigten in der Zeit vom 1. Dezember bis 28. Februar als berufs­üblich arbeitslos erklärt werden. Diese Zeit ist die Haupt- arbeitsperiode in der Holzhauerei. Für die ständige Holz­hauerschaft gibt es in dieser Zeit nur eine Arbeitslosigkeit bei abnorm strengem Winter und kommt somit für eine be­rufsübliche Arbeitslosigkeit nicht in Frage. Die versammel­ten Betriebsräte protestieren daher gegen die Verfügung des Landesarbeitsamtes und beantragen alsbaldige Aufhe bung desselben.

Die wirtschaftliche Lage des Handwerks im Kammerbezirk Reutlingen im Januar 1928

Die Handwerkskammer Reutlingen teilt hiezu mit:

Bei den meisten Handwerksberufen hat sich der Geschäfts­gang im Januar weiter verschlechtert. Der Auftragseingang und Absatz der Erzeugnisse war größtenteils unbefriedigend, so daß vielfach Bctriebseinschränkungcn mit Verkürzung der Arbeits­zeit und Arbeiterentlassungen notwendig wurden. Infolgedes­sen blieben die Umsätze fast überall auch noch hinter denjeni­gen des Vormonats zurück. Die Schwächung der Kaufkraft wei­ter Bevölkerungskreise durch die ausgedehnte Arbeitslosigkeit und die in einer Reihe Industriezweige des Kammerbezirks eingeführte Kurzarbeit machte sich außerordentlich stark bemerk­bar. Da die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse anhält, fehlte es der Unterneh­mungslust an den notwendigen Anregungen, was sich deutlich in einer allgemeinen Zurückhaltung der Käufer und Auftrag­geber des Handwerks zeigte. Größere Lieferungen und Bestel­lungen fielen nur in ganz bescheidenem Umfang an. Dies war l

nicht nur bei der Landwirtschaft, sondern auch bei der Jndu- '

strie und anderen Wirtschaftskreisen der Fall.

Besonders geklagt wird vom Handwerk über den außeror­dentlich langsamen Zahlungseingang. Die Ausständ« haben vielfach ein bedenkliches Ausmaß angenommen. Die Zahlungs­weise verschlechterte sich in der letzten Zeit derart, daß die Be­triebe mit wachsenden Schwierigkeiten in der Rohstoff- und Materialbeschaffung überhaupt in der ganzen Geschäftsführung zu kämpfen haben: zumal es bei den augen­blicklichen Verhältnissen auf dem Geld- und Kreditmarkt mit den hohen Zinssätzen für den Handwerker kaum möglich ist, diesen in Anspruch zu nehmen. Umso drückender wurden unter solchen Umständen die Aufwendungen für die mannigfaltigen Steuern empfunden. Der Ruf nach einer Erleichterung derselben wird vom Handwerk immer dringender erhoben.

Die Bautätigkeit ruhte im Berichtsmonat infolge d«s anhaltenden Frostwctters ganz, selbst die Tiefbauaroeiten mußten fast sämtlich eingestellt werden. Deshalb war die Ar­beitslosigkeit in diesen Berufen auch besonders groß. An Le» Vorbereitungen für das neue Baujahr gemessen, erscheinen die Aussichten bis jetzt nicht besonders gut. namentlich solange die Frage der Finanzierung noch so ungelöst ist wie bisher.

Bei den Malern und Glasern beschränkte sich das Ge­schäft auf die Ausführung kleinerer Arbeiten und Reparaturen rn den Werkstätten.

In den Beklcidungsberusen bezeichnet« man den Monat Januar ebenfalls als unbefriedigend. Gegenüber dem Vorjahr blieb der Arbeitsanfall sowohl im Schneider- wie im Schuhmacherhandwerk ziemlich weit zurück. Die Geld­knappheit machte sich bei diesen Berufen besonders bemerkbar, wie auch die Witterung teilweise ungünstig auf den Absatz einwirkte.

Auch in den holzverarbeitenden Berufen verschlechterten sich die Beschäftigungsverkältnisse weiter. Etwas lebhafter war der Januar nur für das Küferhandwcrk, infolge des größeren Anfalls von Kellerarbeiten. Dagegen klagt das Schreinerhandwerk über starken Arbeitsmangel, der be­reits häufig zu Betriebseinschränkungen nötigte. Der Absatz von Möbeln geht nach wie vor recht langsam zu ungenügenden Preisen und für den Verkäufer recht ungünstigen Bedingun­gen, namentlich was die Zahlungsweise betrifft. Stark macht sich in diesem Beruf die Schwarzarbeit bemerkbar.

Das Wagnerhandwerk war wie bisher schlecht b« schiiftigt. In der Hauptsache gab es kleinere Reparaturen zum » Auchiihren. Reuarbeiten fehlten so gut wie ganz. 7

Bon den metallverarbeitenden Berufen der Flaschner, i Installateure, Schlosser und Mechaniker wird der Geschäftsverkehr im Januar als sehr schwach bezeichnet. Der Auftragsbestand ging in der Mehrzahl der Betriebe weiter zu­sammen. Neue Bestellungen und Lieferungen sielen nur langsam und spärlich an. Besonders schlecht war es im Schmiedehand­werk. Die meisten Betriebe waren kaum zu 40 bis 50 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit beschäftigt.

Bei den Rahrungsmittclberufen ließ der Absatz wie ge­wöhnlich in den ersten Wochen nach Weihnachten nach; blieb aber auch nachher infolge des durch die Verschlechterung der Einkommensverhältnisse eingeschränkten Verbrauchs niedriger als sonst.

Versäumte Abonnements

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Bon der württembergischen Landwirtschaftskammer

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Nächsten Sonr abends imTra der ja hier berei reden über seine rika. Wir freue, and auf die übrii

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Lbershardt, 5 Letzten Montag , bildhauer unsere neue Heimat zu der hiesige Kirche trotz der grimmh Haus am Bcrc verabschiedete in ermahnte ihn, w schöne Schwarzwl freut und fichtlick allen, die dazu l dieser letzten schi Gasthof zum Lai Für LSjiihrige ui zeit wurde dem dieser Tage vor übchnnittelt, mit verbunden war.