cooch, V. Februar 1829.

teu.

Maria Pfeiffer. Horb

>atmann, 83 Jahre.

>eb. Schüttle, 67 Jahre.

Friedrike Züfke, 33 I.. !

lguste Groß, geb. Wag- , geb. Wild. 77 Jahre. >

Kalmbach, 73 Jahre. ;

Imine Weil, geb. Funk. !

nther Schübelin. Her- >ph Kusterer, früherer ahre, Conweiler. ch. Dürrschnabel, 75 I..

m Kern über Mittelcuropo ° l noch frostiges und trockenes

lLrren Auftigr!

g. 5. Februar 1929.

' und Vater, Sohn öruder u. Schwager

Zaulus

urift

im Alter von 34 chieden.

»ulus geb. Maurer

Lind.

r und Maurer.

Donnerstag, den 7. ! Uhr in Pforzheim.

5. Februar 1929.

ZgUNg,

vcise herzlicher Liebe uns während der Hinscheiden meines 'eres guten Vaters, gers

walz

meister

zuteil wurden, für ng des Liederkranzes, nden Nachrufe und Seiten der Bäcker- gervereins sagen wir tank.

trquernden Hinter-.

> Walz geb. Nolhfuß Kindern

e de; Mevs-ev

Etlicher Beziehung. Für

zrat Dr. Haus Stölzl«

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ser, Buchhdlg., Nagold.

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Nr. 32

Gegründet 1827

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Donnerstag, den 7. Februar 1S2S

Poftsch.-Kto. Stuttgart ülir

108. Jahrgang

Die französischeMentalität'

Loearuo ElfSsfifcher Autonomismus

Kein Volk ist weniger imstande,, sich in die Gedanken­welt was man manchmal auch durch'Memilität" aus- drücken kann» eines andern Volks zu versetzen, a(s die Franzosen. Sie beurteilen das fremde Volk ausschließlich nach der Erwägung: Was würden wir Franzosen im glei­chen Fall r»n oder getan haben?

Im Locarnovertrag hat Deutschland auf die gewaltsame Wiedererlangung von Elsaß-Lothringen freiwillig ver­zichtet. Die Franzosen sagen sich: Freiwillig hätten wir Franzosen das nie getan; wenn die Deutschen es dennoch getan haben, so müssen sie ihre Hintergedanken dabei gehabt haben. Sie können sich aus ihrem eigenen Denken heraus einen deutschen Verzichr gar nicht anders vorslellen, als be­haftet mit dem Heinrichen Vorbehalt ihn zurückzunshmen, sobald die Gelegenheit dazu günstig ist. Wenn sie den deut­schen Verzicht gleichwohl angenommen haben, so deshalb, weil er f r e i w i l l i g e Anerkennung der Vestim - m u ngdes Versailler Vertrags'"'ber die ent- militarisierteZone einschließt und weil er eben durch die Freiwilligkeit des ganzen Paktes zwsich-n Frankreich eine willkommene Gelegenheit gibt, Deutsch­land vor aller Welt ins Unrecht zu setzen, falls es sich durch französische Gewaltpoli­tik je um Widerstand mit gleichen Mitteln reizen ließe.

Aus dieser französischen Art, die Dinge anzuschauen, folgt, daß der Locarnovertrag für die Besserung der deutsch-französischen Beziehungen gar nichts bedeutet. Er mag seine Bedeutung haben für die englische Politik gegenüber dem europäischen Fest­land, er mag allenfalls sein«- Bedeutung haben für den Geld Kredit Deutschlands im Ausland, besonders kn. Ame­rika, er mag seine Bedeutung haben für die Welt ringsum, nur für die deutsch-französischeVerständigung", der er auf die Strümpfe helfen sollte, bedeutet er nichts. Frankreich hat das Gefühl, dieKetten. die es Deutschland durch das Versailler Diktat auferlegt hatte, in Locarno mit englischer Hilfe nicht unbeträchtlich verstärkt zu haben, ohne von sich aus nur das geringste Zugeständnis zu ma­chen. Irgendeinen Grund, seine eigene Einstellung zu Deutschland einer Nachprüfung zu unterziehen, sieht Frank­reich nicht, am allerwenigsten im Locarnovertraa.

Auf dieser Art, die Dinge, anzuschauen, baute sich auch die zweitägige Rede auf, die Poincare vor der franzö­sischen Kammer' hielt, um durch diese Kraftanstrengiing den elsässischenA u t o n o m i s in u s" ein für allemalzu vernichten.. Zugegeben, er wird alr und geschwätzig, der große Kriegsmacher von ehedem, aber geän­dert hat er sich nicht; Er bleibt, der er war, der mit-allen Wassern gewaschene Ränkeschmied, der innere Schwierig­keiten, wenn er sie nicht sonst zu lösen vermag, mir dem Lärm seiner Deutschenhetze zu übertänben trachtet. Er rech­net dabei immer noch zuversichtflch auf die deutsche Uneinig­keit. Das Verlangen der elsässischen Autonomisten nach Selbstverwaltung und Achtung ihrer Eigenart ist Poincare im Grund nichts anders als die Fruchtreichsdeut scher Verhetzung". Poincare ist auch darin echter Franzose, daß er sich nicht vorstellen kann, wie jemand einen gegebenen Fall nach anderen Beweggründen behandeln könnte, als er selbst es tun würde.

So fragt er sich einfach: Was würde ich tun, wenn ich deutscher Staatsmann wäre? Und die Antwort lautet: Selbstverständlich würde ich als Deutscher mit allen Mit­teln» die mir zur Verfügung ständen, im Elsaß die Auf­lehnung gegen die französisch« Herrschaft zu schüren trach­ten! Und unbewußt macht er von hier aus 'den für ihn zwin­genden Rückschluß: Hinter der autonomistischen Bewegung im Elsaß kann nichts anderes stehen als das Deutschtum und die deutsche Regierung. Denn von Natur sind die Elsässer doch keine Deutschen, sondern Franzosen! Frankreich wäre ein Nationalitätenstaat? Nein, das gibt's nicht und das darfs nicht geben! Ich Poincare, der schon einmal Europa in Brand gesteckt habe, um das Elsaßvon der deutschen Tyrannei zu erlösen", werde es verbieten, und wenn die Elsässer nicht glauben wollen, daß sie ihrer Abstammung nach Franzosen und nicht Deutsche sind, so werde ich ihr Deutschtum niedertrampeln, wie Mussolini das Deutschtum der Südtiroler niederzutrampeln bemüht ist, die ia auch nicht glauben wollen, daß sie als Italiener auf die Welt ge­kommen sind.

Wir Deutschen können gelassen abwarten, wie Poincare das Wandeln auf Mussolinis Spuren bekommt. Im Elsaß handelt es sich um Millionen, wo es sich in Südtirol um Hunderttausende handelt. Und ob Mussolini die wortbrüchige Vergewaltigung der Hunderttausende gelingt, ist ja noch nicht ausgemacht. Daß Gortes Mühlen langsam mahlen, gilt nia-k nur für das Privatleben, cs gilt erst recht für die Geschichte der Völker. So hart wie die Tiroler Bauernschädel sind die Alemannenschädel allemal.

Poincare hakte am Schluß seiner zweitägigen Rede über die deutschenMachenschaften" im Elsaß den Erfolg, den jeder in der französischen Kammer haben kann, der das imperialistische" Register zu ziehen versteht. Allen Qualm, den er so in seinen zahllosen Krtegervereins-Sonnkagsreden bat steigen lassen, blies er noch einmal boch. um die Kern­

frage der eifässischen Frage damit zu verfchleiern. Und i siehe da, die Kammer war von diesem bloßen Kunststück so , hingerissen, daß sie ibn stürmisch bejubelte. Mer sich aber außer den Kommunisten an der Huldigung für Poincare nicht beteiligte, das waren die Elsässer, mit denen er sich in seiner zweitägigen Rede heriimgebissen hatte, die Walter, Brogly, Hauß, Stürmet. Bohlet. Die blieben sitzen, obwohl sie von den anderen Abgeordneten geradezu be­stürmt wurden, sich mit zu erheben. Das wäre vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen.

Hier ist also der Erfolg der Methoden, womit Frankreich dasbefreite" Elsaß beglückt, mit Händen zu greifen, und daß die Welt aus diesen Erfolg aufmerksam und gezwungen wird, hinzlu,om:en und hinzujehen, das ist die Hcmptwir- kunq der zweitägigen Hetzrede Poincaistc. Was sollten wir Deutschen gegen diese Wirkung einzumeuden haben? Aller­dings iin selben Aicm hat Poincare die Lüge verbreitet:

In dem Entwurf zum Reichshaushalt seien 94 Millionen Mark für Ausicmds-propaganda enthalten, und man könne sich denken, daß ein nichr unbeträchtlicher Teil davon ins Elsaß fließe. Wir brauchen nicht zu befürchten, daß uns diese Lüge im Ausland viel sckaden werde. Für so dumm hält uns schwerlich jemand, daß wir für die Germanisis­rung" des Elsaß Millionen hinauswen'en sollten, so lange Poincare das Geschäft kostenlos besorgt.

jNeueste Nachrichten

i Die Koalitionsverhandlungen auf Spitz und Knopf

In der Besprechung des Reichskanzlers mir den oier Mi­nistern der Regierungsparteien, die heute von 112 Uhc dauerte, machte der Reichskanzler den weiteren Vermitr- lungsvorschlag. daß die Koalition gleichzeitig für das Reich und für Preußen gebildet werden solle. Im Reichskabinett solle das Zentrum neben dem Verkehrs- auch das Justizministerium, und wenn es Dr. Kaas gelinge, auch die preußische Zentrumsfraktion für eine preußische Koalition zu gewinnen, dazu noch das Reichsministerium für die besetzten Gebiete erhalten. Reichsminister v. Guerard begab sich sofort in den Reichstag, um der Zentrumsfraktion über das Ergebnis der Besprechung zu berichten.

Im Hintergrund der Verlfandlungcn steht das Gespenst der Verantwortung sür die bevorstehende Reparationsentscheidung. Keine Partei will für sich die schwere Verantwortung übernehmen weder für die zweifellos sür Deutschland sehr ungünstig aus­fallende Arbeit derSachverständigen", noch für ein etwai­ges Nein der Reichsrcgierung, wenn die Pariser Zu­mutungen gar zu arg würden. Es soll daher eine möglichst breite parlamentarische Stütze für dis Verantwortung ge­schaffen werden, das Zentrum will sich aber nichtkoalitions- mähig binden" lassen. Denn wäre es das, dann müßte es allen Beschlüssen der Reicksregierung in der schicksalsschweren Reparationsentscheidung bedingungslos zustimmen, was um so gefährlicher wäre, als mit Sicherheit angenommen wer­den kann, daß eine allzu ungünstige Entscheidung in Paris das deutsche Volk zu entschiedenem Widerstand aufrütteln wird.

Braun beim Reichspräsidenten

Berlin. 6. Febr. Der Herr Reichspräsident empfing heut« den preußischen Ministerpräsidenten Braun.

Staatssekretär Henh/amp

Berlin. 6. Febr. Als Nachfolger des zwangsweise jn den Ruhrstand versetzten Staatssekretärs im Reichsernäh- rungsminisierium, Dr. Hoffmann, wird der dem Zen- trum ungehörige Ministerialdirektor Heukamp genannt.

Zwischen dem rechtsstehenden Dr. Hofsmann und dem Reichsernährungsminister D i e t r i ch - Baden (Dem.) sollen seit mehreren Monaten Meinungsverschiedenheiten be­standen haben.

Arbeitspflichtjahr

Berlin, 6. Febr. Die deutschnationote Fraktion d«4 preußischen Landtags hat in einem Arantrag die preußische Regierung ersucht, bei der Reichsregierung dahin vorstellig zu werden, daß dem Reichstag der Entwurf eines Arbeits­dienstpflichtgesetzes (Arbeitspflichtjahr) oorgelegt werde. Rach diesem Antrag soll jeder männliche und weibliche Deutsche verpflichtet sein, von einem gewissen Alter an, so­weit die Gesundheitsverhältnisse es zulaffen, ein ssahr lang im öffentlichen Dienst Arbeiten verschiedener Art zu ver­richten. Dieses Arbeitsdienstjahr soll an die Stelle der ans­gehobenen Militärdienstpflicht treten und den staatsbürger­lichen Gemeinsinn fördern. 3n Bulgarien ist das Arbeit?- ,

Tagesspiegel

Das Reichskabinett hat dem Reichspräsidenten als Rach^ solger des Reichsgerichtspräsidenken Simons den Mini­sterialdirektor Bumke vom Aeichsjustizmimsterilmi vor- geschlagea.

Me deulschnationale Landkagsfraktion hat bei dem Skaaksgerichkshof in Leipzig gegen Preußen Klage erhoben. Eie beantragt, daß das Verfahren über die Bildung von religionslosen Sammelklaffen und Sammelschulen sür nichtig erklärt werden soll, da es mit der Reichsverfafsnng nicht vereinbar sei.

Der irische Freiheitskämpfer de Valero wurde verhaftet, als er von dem südirländischen Freistaat aus die Grenze de» nordirländlschen Ulsters überschritt, um an einer Versamm­lung in Belfast teilzunehmen. De Valera ist Führer der republikanischen Partei in Irland. Der Aufenthalt ia Ulster ist ihm schon lange verboten.

Der Senat in Washington hat die Flotteaoorlage <La> von 15 Kreuzern) mit 68 gegen 12 Stimmen angenommen unter Beibehaltung der Bestimmung, daß die Schisse l innen drei Zähren gebaut sein müssen. Diese Bestimmung war von Präsident Loolidge bekämpft worden, er wird aber seinen Einspruch nicht eiulegen.

Pflichtjahr schon bald nach dem Krieg mit großem Erfolg eingeführt worden; es hak wesentlich zu dem verhältnismäßig raschen Wiederaufbau des Landes beigetragen.

Kommt Trohki nach Berlin?

Berlin, 6. Febr. Halbamtlich wird mikgeteilt, daß von Moskau noch keine amtliche Anfrage nach Berlin gelang! sei, ob der cris Rußland ausgewiesene Bolschewist Trohkt sich in Deutschland bzw. Berlin niederlassen dürfe. Das Aeichskabinett habe sich daher noch nicht amtlich mit der Frage befassen können. Allerdings seien auf privatem Weg Anfragen gestellt worden.

Diplomatische Vertretung Südafrikas in Berlin

London, 6. Febr. Reuter meldet aus Johannesburg, der Finanzminister der Südafrikanischen Union,'H a v c n g ä. werde in seinem Haushaltooranschlag die Ernennung von Vertretern der Union in Berlin, Paris und Buenos Aires vorsehen. Der gegenwärtige Zivilverwalter von Südafrika, A. I. Worth, soll für den Berliner Posten vorgesehen sein.

König Alexander geht nach Agram

Belgrad, 6. Februar. Der Agramer Bürgermeister Dr. Srkulj wurde gestern vom König in Audienz empfangen. Er teilte darauf mit, der König habe ihm in Aussicht ge­stellt, daß er in absehbarer Zeit zu einem längeren Auf­enthalt nach Agram kommen werde.

Das amerikanische Lreuzerprogramm

Washington, 6. Febr. Die Kreuzeroorlage muH wegen der an ihr vorgenommenen geringfügigen Abänderungen an das Abgeordnetenhaus zurückgehen, bevor sie Präsident Coolidge oorgelegt werden kann. Nach der Vorlage sollen in den nächsten drei Jahren je 5 Kreuzer auf Stapel gelegt werden. Der Bau des Flugzeugmutterschiffs muh vor dem 1. Juli 1930 begonnen werden. Die Gesamtkosten werden 274 Millionen Dollar betragen. Davon entfallen 17 Millio­nen auf jeden einzelnen Kreuzer und 18 Millionen aus das Flugzeugmutterschiff.

Seulsäier Reichstag

Selloggpakt

Berlin, 6. Februar.

Präsident Löbe gedenkt zunächst der Eröffnung der Nationalversammlung vor 10 Jahren. Sodann wird die Vorlage zur Entlastung des Reichsgerichts in 2. und 3. Lesung angenommen.

Es folgte die 2. Beratung des Vertrages über die Aechtung des Kriegs. Der Auswärtige Ausschuß er­suchte die Reichsregierung in einer Entschließung, das In­krafttreten des Paktes zum Anlaß zu nehme», um aus Grund dieser neuen Sicherheit für die Erhaltung des Frie dens bei den Regierungen der Vertragspartner und dem Völkerbund, die Erfüllung der Verpflichtung zur all­gemeinen Abrüstung, sowie zum Ausbau der Mög­lichkeiten, vorhandene und entstehende Gegensätze der Völ kerinteressen und offenkundige Ungerechtigkeiten auf fried­lichem Weg zu beseitigen, mit allem Nachdruck binzuwirken.

Die Deutschnationalen haben eine Entschließung ein- gebracht, wonach gleichzeitig mit der Bekanntgabe der Rati sikation den Signakarmächten mikgeteilt werden soll, daß der Friede nicht als gewährleistet angesehen wer­den könne, solange die allgemeine Abrüstung Nicht durchgeführt und die Mög'ichkeit zur Revision der Friedensverträge »cmäß den Forderungen der Ge- rechtipkeit und der Elcichberechkigung Nicht geschaffen sei. Eine solche Revision ercketne um so unabwelsktcher. als in