Seil« 2 Nr. 2«

Nagolder Tagülait .Der Gejelljchaiter

Fk-nrtag. 4. Feüruar

1823.

Tei-te

N-

die Stellungnahme seiner Fraktion Nir die Ausfchutzveratung und für die zweite Lesung vor.

Abg. Stöcker (Komm.) bczeichnete das Spiel mit dem Kellogpakt als eine Heuchelei. Je mebr die Völker behaup­ten. den Krieg zu ächten, umsomehr rüsten sie. Die Nnter- ^ichnung des Paktes durch Coolidge. Baldivin. Poincare Mussolini und Müller sei die liederlichste Komödie eines Massenbetrugs. (Der Redner erhält einen Ordnungsruf.)

Der Kellagspakt wird dann dem Auswärtigen Ausschuß übenvjesen.

Das Hans vertagt sich aus Montag 3 Uhr.

Das Arbeitsschutzgesetz

Dem Reichstag ist der Entwurf des Arbeiksschutzgesetzes »vgHangen.

R i ch t unter Las Arbciksschutzgesetz fallen die Arbeit in Betrieben der Land - und Forstwirtschaft, ferner in

de: Hauswirtschaft einschließlich der im Haushalk des Arbeitgebers geleistete» persönlichen Dienste. Der Arbeit­geber wird verpflichtet,, den gesamten Betrieb so einzurichten und zu unterhalten und die Beschäftigung so zu, regeln, daß di« Ardcilrr' ,er gegen Gefahren für Leben, Gesundheit und Sittlichkeit scivei- geschützt sind, wie die Art eines solchen Betriebes cs gestattet. Die Arbeitszeit des einzelnen Arbeitnehmers darf acht Stunde» täglich nicht über­schreiten, von diesem Grundsatz sind aber zahlreiä)e Ausnahmen zulässig. Besteht ein dringender Bedarf nach M eh r ä r b e i t, so ist diese bis zu zwei Stunden werk­täglich. jedoch höch stens bis z u,6 0 Stunden jähr­lich zulässig. Durch Tarifvertrag können weitere 42 stunden jährlich vorgesehen werden.

Ein besonderes Kapitel ist dem erhöhten Schug für jugendliche und weibliche Arbeitnehmer gewidmet. Arbeitnehmer unter achtzehn Jahren und Arbeiterinnen über achtzehn Jahre dürfen nicht zwischen acht llhr abends und sechs Uhr morgens beschäftigt werden. Ausführlich wer­den auch Mutterschutz und Kinderschutz behandelt. Als Kind im Sinne des Arbeikerfchutzgesetzes gilt, wer das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet oder noch volksschulpslichtig ist. Kinder unter 12 Jahren dürfen nicht beschäftigt werden, über zwölf Jahren nur mit Austragen von Waren und an­deren Botengängen oder nur in Familienbetrieben auch mit anderen Arbeiten, und zwar nicht länger als drei Stunden, and während der Schulferien vier Stunden täglich. Eine .Beschäftigung darf nicht zwischen acht Uhr.abends » d acht svh» mörggns und nicht vor dem Vormittagsunterricht er­folgen. Das Rachtbäckverbot wird von 9 Uhr abends bis 5 Uhr morgens aufrecht erhalten. Ueber die Sonn­tagsruhe werden die geltenden Best immune-n n't ihren .zahlreichen Ausnahmen aufrecht -whalten.

Neueste Rachrichteu

Für Reform der Jnvatidenocesichrru.'g

Berlin. 3. Febr. Die Spitzenorgänisationrn der Gew?,k- jschaften haben in einer Eingabe an den Rcichsarbeitsminister rür den Ausbau der Jn'p ali de n e r si ch e r u n g sol­zende Hauptforderungen aufgestellt: Erhöhung der Renten durch Ausbau weiterer Lohn- und Beikragsklasjen. .Herab­setzung der Jnvaliditätsgrenze von 66?.'- auf 50 Prozent: Gewährung von Witwenrenten auch ohne vorliegende .ln »aiidiM: Beseitigung der Kürzungsbestimmungen nach Para­graph 1311 der Reichsyersichernnasordnung und Neu­regelung der Lastenverteilung zwischen Invaliden- und. An aestelktenverstcherung. Die Erhöhung des Grundbetrags der Renten und die Herabsetzung der Altersgrenze von 05 auf «0 Jahre werden als zurzeit nicht dringlich bezeichnen Wie derVorwärts" dazu mitteilt, bestellt wenig Wahr­scheinlichkeit. daß diese Forderungen vom Reichstag ange­nommen werden, der nach einem anderen Ausweg aus den Schwierigkeiten aussehe.

Aman Ittlah» Sohn reist «ach Moskau

Pari», 3. Fevr. DasJournal ' berichtet. Aman Allahs ältester Sohn. Hedajat Ullah, der gegenwärtig Schüler eine? Pariser Lyzeum» ist. sei von seinem Vater brieflich aufgefor- tiert worden, unverzüglich nach Moskau zu reisen. Der Prk»z werde sich 3 bis 4 Tage in Berlin anfhalten.

Württemberg

Stuttgart. 3. Febr. Beileid der württ Regie­rung. Der württ. Staatspräsident hat aus Anlaß des Ablebens von Oberbürgermeister a. D. Möhler dessen Angehörigen namens der württ. Regierung die herzlichste Teilnahme ausgesprochen

Dom Stuttgarter Rathaus. Vom Ehr. Volksdienst wird uns geschrieben: In den Blättern wird berichtet, der Christ­liche Volksdienst (LH. B. D.) auf dem Stuttgarter Rathaus sei mit der Sozialdemokratie in Fraktivns- oder Arbeits­gemeinschaft getreten. Das ist n i ch t r i ch t i g. Tatsache ist. daß der LH. B. D. in völliger Unabhängigkeit und ohne jeg­liche Bindung seine Arbeit tut. Daß er diese auch jetzt noch, wie bisher schon, in einigen Abteilungen und Aus­

schüssen tun kann, dankt er freilich der Sozialdemokratie. ' ' ' Best '

I» der Inneren Abteilung war nämlich der Beschluß gefaßt worden, die Minderheiten von der Mitarbeit in den Ab­teilungen und Ausschüssen auszuschließen. Schloß.man uns von einer Seite die Türe zu u»ü> tat sie andererseits wieder aus. so hatte der zur Mitarbeit gewählte Ch. B. D. keinen Augenblick zu zögern, einzutreten.' Boraüsjetzung war, daß diese nur zahlenmäßige Mandatszufanimenzählung uns die völlige Freiheit und Unabhängigkeit lasse, di« auch nach wie vor besteht.

Erweiterung de» Luftverkehrs auj dem Flughafen Stuttgart-Böblingen. Ab 4. Febr. werden 2 weitere Flug­linien in Betrieb genomme.n die aus meteorologischen und betriebstechnischen Gründen im Hochwinter stillgelegt waren. L» sind dies die Linien BerlinHalleLeipzigErfurt---- StuttgartZürich und die Rachmittagslinie nach Frankfurt. Sodann wird die Linie nach München wieder alltäglich beflogen, nicht wie bisher nur dreimal wöchentlich. Der Kraftwagenverkehr .zwischen dem Luftreisebüro hier und dem Flugplatz Böblingen wird entsprechend verstärkt.

Bllgerzug aach Rom. schen den Diöz

Oswtu Keller ln Italien. Der berühmte Pianist und Lehrer der Meisterklassen am Leipziger Konservatorium, Professor Oswin Keller, ist soeben von einer Konzert­reise mit zwei Kaini-Cantator-Konzertflügeln durch Italien 'zurückgekehrt. Diese glich einem wahren Triumph,zu§. In allen Städten herrschte bei Publikum und Presse Begeiste­rung sowohl über die Meisterschaft des Künstlers als über die nie gehörte Klangschönheil der Kaim-Cantator-Flügel. In Bologna, dem Siß der bedeutendsten Musikakademie Italiens, wurde der Künstler durch. Ueberreichung einer goldenen Medaille während des Konzerts zum Ehrenmit­glied dieser Akademie ernannt, eine große und seltene Ehrung für einen deutschen Künstler. Professor Oswin Keller schrieb hiezu an die Firma Kaim, daß er diese großen Erfolge mit in erster Linie dem bezaubernden Klang der Kaim-Cantator-Flügel verdanke.

Der Stettener Raubmord ausgektärt. Der an» Sonnrag,

Gemäß einer Vereinbarung zwi- fiözesen'Rottenburg und Augsburg werden die Küritas-Verbänd« der beiden Diözesen im kommenden Früh­er von Lindau ans einen gemeinsamen Pilgerzug nach Rom unternehmen

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den 14. Oktober 1928, abends zwischen 11.21) und 11.50 Uhr. auf dem Haltepunkt Stetten, Gde. Endersbach verüb»» Raubmord, dem der 55 Jahre alte Weichenwärtergushelser Karl Pfund zum Opfer gefallen ist, und bei dem aus der Stationskasse ein Betrag von 100 Mark geraubt wurde, ist nunmehr durch das Landeskriminalpolizeiamt aufgeklärt worden. Im Lauf der Ermittlungen richtete sich der Ver­dacht gegen den 48 Jahre alten Vorsteher des Haltepunkts Stetten, Jakob Götz, selbst. Der Verdacht verdichtete sich so sehr, daß Götz am 22. Januar 1929 mit seinen» Neffen, ver ebenfalls verdächtig erschien, festgenominen wurde. Während sich der Verdacht gegen den Reffen als unzutref­fend erwies, so daß er wieder entlassen werden'mutzte, wurde gegen Götz richterlicher Haftbefehl' erlassen. Durch die nachfolgenden kriminalpolizeiliclzen Ermittlungen konnke dann soviel Belastungsmaterial sestgestellt werden, daß Götz nach tagelangem Leugnen am Abend des 1. Februar 1929 unter der Wucht des Beweismaterials ein umfassen­des Geständnis angelegt ha» Er befand sich n» Geldverlegenheit und gibt an, er je»'durch Zeitungsgerüchre über Raubüberfälle auf Eisenbahnstationen durch maskierte Räuber auf den Gedanken gekommen, mit einer Maske vor dem Gesicht seinen Kollegen Pfund zu überfallen und die Stationskasse zu berauben. Er habe dann den schwäckstichen Pfund mit der Faust niedergeschlagen, dieser l)abe sich zur Wehr gesetzt und ihn» die Maske herumergerissen. Nun sei er gezwungen gewesen, den Pfund zu töten, um nicht ver­raten zu »Verden. Er habe ihm einen Kragenschoner, der anscheinend als Fundgegenstand auf einem Tisch gelegen sei, gewaltsam in den Mund gestopft und habe den Pfund erstickt. Aus einer leicht zu öffnenden Tischschublade habe er dann einen Betrag von etwa 100 Mk. an sich genommen. Dann habe er die eigentliche Stationskasse, eine Stahl­kassette, zu erbrechen versucht. Dies sei ihm aber nutzt ge­lungen. obgleich er einige Tage vorher schon die Schließ- .kloben dieser Kassette mir einem Meißel gelockert habe, um sie leichter erbrechen zu können. Er habe zwar den Schlüssel zu dieser Kassette im Besitz gehabt, habe sictz aber nicht.ge- tränt, sie mit dem Schlüssel zu öffnen, »veil sonst der Ver­dacht der Täterschaft aus ihn gefallen wäre.

Walds«. 3. Febr. Eine teure Neuerung. Wie demW. T." mitgeteilt wird, ist es doch eine recht sonder­bare Angelegenheit mit dem Arbeitsamt Biberach-Waldsee Dies kostet nach dem Etat etwa 52 000 RM. pro Jahr. Vor der Zusammenlegung kosteten die beiden Arbeitsämter Biberach und Waldsee getrennt und im Nebenamt versehen zusammen nur etwa 11000 RM. Die Neuerung beläuft sich also fast auf das Fünffache! Wo soll das enden? Dies scheint dieVerbilligung durch Zentralisation" zu sein.

Gmünd. 3. Febr. Im Schnee st ecken gebliebe in Infolge Schneeverwehungen sind die Wagen der Linie GmündHeubach, GmündRechberg stecken geblieben, während der Kurs nach Weiler (DegenseldWeihenschinj gefahren werden konnte. Auch die Omnibusse der Reich: - post hatten sich schwer durchzukämpfen. Am Abend war es nicht möglich, die Linie nach Gschwend durchzuführen: durch Kursführung über Spraitbach gelang es. den Betrieb heikle früh aufzunehmen. Die Linie MögglingenHohenstadt da­gegen mußte eingestellt werden. '

^"EtwEkk. Z. Febr. Mordverdacht. Hier wurde der fahrige Bauarbeiter Schneider von Stetten in Hohen- LEn verhaftet. Er ist dringend verdächtig, das 10jährige Mädchen Marie Priatelli in Bürgermoos bei Tettnanq cr- mordet zu haben.

Tuttlingen, 3. Febr. Raffinierte Betrügerin. AN er Tage wurde hier eine schon längst und von mehreren Behörden gesuchte Betrügerin und Diebin in der Person der ledigen 28 Jahre alten Berta Miller, frützere Fern­sprechbeamtin aus Slutrgan. sestgerwmmeii. Sie bat sich unter dem falschen Namen Irma Glück aus Freudenstadt »ei* etwa 6 Monaten in Württemberg und Baden he rum- getrieben und sich als Tochter eines pensionierten höheren Beamten ausgegeben.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 4. Februar 1928.

Wenn das Leben uns hart anfaßt, fühlen wir zuweilen etwas wie Abneigung gegen diejenige»», welche uns durch Verzärtelung schwächten. Immer teurer aber werden uns Jene, die cs mit Liebe verstanden haben, uns abzuhärten und zu stählen.

Dieustnuchrichte,

Der Herr Staatspräsident hat die Oberjörsterstelle Hürdel dem Forftafseffor Oechßler beim Forstamt Alpirsbach, die Öbersörsterstelle Calmbach dem Forstafsessor Kreidler beim Korstamt Calmbach übertragen.

Dom Wochenende

gemeinde verlicch das Ggtteshaus.Im Vereinshaus herrscht z. Zt. besonders reges Khan. Die jährliche Bezsicksmissionskonsercntz am Samstag findcf in einem Sonderbericht entsprechende Würdigung und her gut verlaufene und stärk besuchte Familienadend des C. B. I. M. am gestrigen Sonntag wird in . einem noch folgenden Bericht näher beleuchtet weiden.

Das Frostwettcr. Allen Wettervoraussagen zum Trotz haben wir die. letzten Tage denftartcn-Frost weiter fühlen müssen: Haben wir selbst in Nagold von Donnerstag auf Freitag und Freitag auf Samstag Thermomersrftände von 20 und .22 Grad verzeichnen können, so werden a'tzch aus anderen Gebieten starke Kältet», gemeldet:, so von Ber­lin 21. Ostsee 21, Schlesien 29 und 32, Prag 24 Grad unter Null usw. Seit langen Zeiten haben wir solche Zahlen wohl nicht, mehr registrieren können. Nagold und Waldäch sind oberhalb des Wehres zury. größten TerL zugcfroxen und ihre, starken Eisdecken gestatten auf. ihrem Risiken den Schlittschuhläufern ein reges und fröhliches TxeiÄei». Die städt. Eisbahn wird auf diese Weise etwas als Stief­kind behandelt, einmal ist die Fläche bedeutend kleiner, und zuin anderer»! dürfenBehörden" nicht streiken- und sie. hat es getan und hat nicht nur einen, sondern viele KaHM- duckel. gemacht. Dazu noch au-rgerechnet am:-Ä«nstagauf den: sich scharr so viele währende der gasizey- Woche gefreut hatten,. .

Der Jugendjonntag. Das war wirklich ein Tag froher Jugend der gestrige Sonntag! Winterfrische und Ju­gendfrische! Man sah mit Freuden in der Stadtkirch« auf die Schar christbewußter Jugend, die zeigte, daß es etwas Ganzes ist, das zu dieser Bewegung zählt. Sie füllte weit- ausladende Stuylreihen mit dem reizvollen Bild, das Ju­gend immer darftellt. Bundesdirektor K e p p l e r-Stutt- gart hielt an Hand von Psalm 92 den Feftgottesdicnft. Trotz starker Kälte wurden die Herzen durch diese Predigt warm gemacht, und wer fühlte nicht mit, als es hieß: Wir find jung, die Welt ist offen, o du schöne weite Welt! Unsre Sehnsucht, unser Hoffen zieht hinaus ins weite Feld Prüder laß den Kopf nicht hängen, kannst ja nicht dre Sterne sehn: aufwärtsblicken. vorwärtsdrängen. wir sind jung und das ist schön!" Kirchenchor und ein Schüler­chor verschönken den Gottesdienst. Eine dankbare Jugend

Sternenpracht. Es ist ein Genuß, in dev gegenwärtigen prachtvollen Winternächten den Sternenhimmel zu betrach­ten. Ans der Zahl der großen Sterne ragen besonders her­vor unsere hell leuchtendenNachbarn" im Sonnensystem, der Abendstern Venu s, der am 7. Februar, die grüßte öst­liche Entfernung von der Sonne erreicht, und die. -ep Himmel beherrschenden Wandelsterne M a es und Ju­piter. Elfterer ist, noch.di» Nacht hindurch sichtbar» Ju­piter näher» sich aber mehr dem Westen und geht Ende Februar 5 Stunden nach der Sonne, schon vor Mitternacht unter. Von den funkelnden Fixsternen ist Re Capella im Sternbild des Fuhrmanns über unserem Scheitel zu nennen, das Ebenbild unserer Sonne, jedoch von uns 390 ' Billionen Kilometer oder 40 Lichtjahre getrennt, während die mittlere Entfernung der Sonne von der Erde 148ch? Millionen Kilometer beträgt: Die drei gleichhellen. Türteft sterne des Orion weisen nach links unten auf den S.irius, den hellsten Stern des ganzen Himmels, weiß, aber ost un­ruhig blau und rot aufblitzend. Der Sirius ist. von her Erde 9 Achtjahre oder rund 88 Billionen Kilometer entfernt. Ist» Osten «Heben sich schon die Sternbilder.^ des Frühling?.: Großer Bär und Löwe. ?

Prinz Karneval regiert'. Ganz abgesehen von den Käp- pensttzuugen in kleineren, und größeren, geladenen «der auch sich zufällig zusammenfindenden Kressen treten 'die Vereine vonamtswegen" mit gutaufgezogenen Faschings- Veranstaltungen auf den Plan. Zunächst hatte der Turn­verein seine Mitglieder und Freunde, zu einem Masken­ball in die 'buntgeschmückte, wie immer heimelig wirkende Waldluft eingeladen. Wenn man auch sagt, daß die jetzi­gen Veranstaltungen noch nicht die Zugkraft der letzten be­sitzen, daß zetzt noch alles in eine gewisse winterliche Starre eingehüllr sei, so stimmte das hier aber ganz und garnüht Fröhliche Menschen und die Wäldlust, sie habeir-dte Eiskruste schon zum Tauen gebracht. Wunderten wir so­dann wieder herunter in die Stadtmauern und gerieten dabei in den nicht minder schön ausgestatteten, vor allem auch Lurch seinen rühigen Schmuck geschmackvoll wirkenden Iraubensaal, da konnten wir einen regelrechten Markt, den Nagolder M uj e u ms-E h r i st k»n d l c s» rk t erleben. Das war ein fröhliches Leben und Treiben, es waren Stunden, die Sorgen vergessen ließen in einen Tau­mel und Tohuwabohu von. Lärm, Licht, Tanz, Musik «nd schließlich auch närrischem und törichtem Getue. Ern Zut- kerftand und ein Zuckerbäcker sorgten für verkorkste Mä­gen, ein anderer Stand harte Spiel- und Rarrenzeug, ein Kasperle sagteihr" einmal die Wahrheit, hnhochu, die Niesenschlange, wurde von Eleonore hypnotisiert, .fixiert od. sonst etwas ähnliches, das. Eierweib pries ihre frische?- wochcnalte Ware an, ein Hausierer hatte eine größte'Ä«s- wahl bester Friedensware in Hosenträgern, Schnürrieh- men, Krawatten, Schnullern uss-, ein Hippodromdirektor ließ seine Rassepferde einen gestreckter» Galopp über die Bretter der Welt ausführen, der Säubaüer kam mit einer richtiggehenden lebendigen Sau Lurch de» MarkttrubG spaziert, ein Bäckerbub setzte billig seine Bretzeln ab und noch jo vieles andere Lustige mehr, das wir nicht alles aufzüylen können. Eine kalte Platte der Fa. L.e.i tz gen. Christian, sorgte für die Befriedigung der lukullischen Sehnjuchtsanwandlungen. die Sektbude im Olymp trennte die Narrenaußenwachen von dem.Na.rrengros, Las» ge­schmackvoll und exotisch kostümierte .Musikkolleg bracht«, die richtige Sonntagsnachmittagsausgehstimmung herein. Und dann . . . . wars aus. Wann? - Ja das weiß ich einmal nicht und dann sag ich es auch nicht! Ein frohes und'Noch lange nachklingendes Fest ist vorüber. Lustig gings auch gestern abend im Löwen zu, wo Prinz-Karneval i.V. Musikmeister Fischer über die närrischste aller närrisch­sten Musikkapellen, die Stadtkapelle, seinen Diri-

gentcnstab schwang. Sic spielten die Ragolder Nationäl- Rhapsodien aus der bekannten Oper- ,:Zu

Hymne, brachten was brauchst du g'scherter Rammel.an Hut", .zu Gehör, warteten mit Kölner Karnevälschlagern auf, ließen eine Musikalische Mufiktragikomödie über die. .Bretter gehen, spielten zum Tanz und waten fröhlich und vergnügt mit den kostümierten und maskierten Narren und Närrinnen. Sssssst! aus! -.

Lichtmeß.Von allen Monden im ganzen Jahr, ged ich das Kränzlein dem Februar." Wahr ifts: Man könnt« de« Februar den Befreiünsmonat. denLichtdringer", heiße». Es »st wirklich gesteigertes Mag von Licht und hollem Schein, das uns schon der Beginn des Monats, der Licht- meßtag. bringt, im Verhältnis zum nachtschweren 21. De­zember. Und das Licht als Urstnn und Urkraft des Lebens erhebt nunmehr auch die Seele des. Menschen zu neuem Glauben, den Körper zu neuem Erstarken. Schon beginnt jetzt der Saft in die Bäume zu steigen: wie denn auch, der Volksmund sagt: An Fabian, Sebastian (20. Jan-Z, da fangen die Bäume zu »reiben an. Das Grün der Saat saug» junge Kraft aus jaftgeschwelltcm Erdreich, und schon erklingt auch da und dort eine Stimme, die. wenn auch ndch zaghaft, von Lenz und Liebe kündet. Und der Mensch strebt mit diesem Sehnen heraus aus der Hülle der Dun­kelheit und den engeren Banden der Einkerkerung in Haus und Stube, denn wenn auch der scheidende Winter mit sei­nen wollen Gaben an Schneegefilden lockend die Jugend anzog. dem Alter dringen Nebel, Kalte und Dunkelheit gar mancherlei Beschwerden, von denen befreit zu werden ein sehnendes Rufen und Wünschen im Herzen so vieler ist Nun. der Lichtmeßtag der vor allem 'dem Landmänn

mit der ne»»er wieder gibt, c Hoffnung- ün gen Sonne, d mir grüßen di starkem Hoffe wirklich Helles

Am,Sam! Beremshaus ft einen Neger z» hören. Es ws Nagold und w ftmlSsreunde d auch einmal m welt zu sehen, Ostfy: seit Hgh kvnferenz le»dei /An seiner Stel änknüpfend an anderen Götter .Hörzen. die a» Herzens Genist genannten Chr Bnw«rL möge wie einst, als < am Hof drs sah, der die N Alfftotz'zukn j Eingeborenen-H so »vor es ein so nah zu sehe! Haut, die Slm aufgeworfenen lind verwandt : lieb und warm nt seiner sie«»! daß sofort die ' ergriffen waren uns allen und r Rasse und Sta uns als Brüde rsir die Wärme und sesiicn cisii gespendet ward tust st von Hai Nagold bekann Menschen von schilderte Pfarr -heit der armen »vie seine Vo! -Erft durch Je .Troiben sei, ir unselige Famil dem Tod und Medizinmänner Missionsschule; Dm die Augen i diese« Freuden sthtaaen, gehaß verfolgt ließ e> feiner Volksger Die Kraft des . stärker als Tod nwnmer bezahlt Missionare. A zenem Gardarer gM, sie sind in rennen und liel in Kamerun i Schwarzwald. - wandtheit zum Worte ins Deu in Duala, besä Versammlung. Bottes Wort l, und die Heiden

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Am Samst Uhr ad, fand Sie ordentliche sicher» Bezirks! gold statt, zu waren. Der V Rückblick über die ungünstige Namentlich lie mäßig guten Friedenspreise» darfsartrkel d< den Friedensp» Verhältnis. Di, bieten sofortig druck, der land Der Vorsitz rat Dr. Metz Viehzuchtgenoss anerkannt wui wählen für di Run ergriff T zu einem läng« genossenlchaft ! genossenschaft ! ernaetragenen W Tiere mehr Herrenberg wo '! aus dem hies meinde Eültlii noch über die ii rung.Dcs weit, der Milchleistu hiesigen OA. i iolg durchgcfü. nun noch die s auH, daß cs m nahe in jeder der Jungvich- siir die Piehzu, nur ganz geri darf die Errich Amtsbezirk nich .Detznden folgt Aufmerksamkeit