Rugold« Tagblatt „Der Sejeüjchastar-
Atoutag. 4. Februar 1929.
ag. 4. Fevruar 182Ä.
m Vereinshaus >es L^hän. Die , Samstag sinbef in lrdigung und der gut lilienadcnd des wird in-einem noch etden.
raussagen - zum Trotz i-Frost werter fühlen von Donnerstag auf ermomersrstände von anen, so werden aych gemeldet,. !« von Ver- Prag 24 Grad unter -n wir solche Zahlen Nägosd und Walvach zten TerL zugcfroren l auf. ihrem Rüchen d fröhliches Treiben, eise etwas als Stief- ledeutend kleiner und t streiken- und fie.hat andern viele KäMn- et am. Ä»mstag,.chus anzey wüsche gefreut
:n den gegenwärtigen ^ enhimmel zu betrach- ragen besonders her- i" im Sonnensystem, wruar, die grüßte öst» reicht, und die. den Mars und.Ju- tinüurch sichtbar» Austen und geht Ende schon vor Mitternacht m ist.Nie Castell.« unserem Scheitel zu jedoch von uns ZW e getrennt, während wn der Erde 148P7 -i gleiMellen. Zürtzl- en auf den Sirius, s, weiß, aber oft uh»
irius ift.you der Erde
ilometer entfernt. Jäi lderä des" Frühling^:
eschen von den Käp- :ren» geladenen «der r Kreisen treten 'die fgezagenen Faschings-' chst hatte der T u r n- de. zu einem Masten- er heimelig wirkende h jagt, dag die jetzi- agtraft der letzten Hesse winterliche -Starre er ganz und garnrcht dlust, sie habeir-die Wunderten wir- fo- lauern und gerieten Matteten, vor altem schmachvoll wirtenden regelrechten Markt, istki n d l c s rk t den und Treiben, es .
ließen in einen Tau- i
cht, Tanz, Mufik und lem Getue. Ein Zut- l für verkorkste Mä- und Rarrenzeug, ein . hrheit, huhähu, die hypnotisiert, fixiert b pries- ihr« frische. alte eine größte-Aus- - trägem,. Schnürrieh- n Hippodromdirektor n Galopp über die ibaüer kam mit einer ! ch de» Markttrudet eine Bretzeln ab und - das wir nicht alles . der Fa. L e i-tz gen. ' mg der lukullische,, j de im Olymp trennte , larrengros, das» ge- s kusikkolleg brachte die ^ » Kimmung herein. Und das weiß ich einmal Ein frohes und'noch -r. — Lustig gings Prinz-Karneval i.B. rischste aller närrisch- lkapelle, seinen Diri- Ragolder National- bekannten Oper- „Zu an Hut", .zu Gehör,
;ern auf» ließen eine !
die. .Bretter gehen, ' ich und vergnügt mit rrcn und Närrinnen.
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ganzen Jahr, ged ich i ists: Man könnt« de« Lichtbringer"» heiße», a Licht und hollem :s Monats, der Licht- U
nachtschweren 21. De- ^
d Urkraft des Lebens Menschen zu neuem iarken. Schon beginnt Mi wie denn auch.der lstian (26. Jam), da Das Grün der Saat m Erdreich, und schon mme, die. wenn auch ndet. Und der Mensch s der Hülle der Dun- Einkerkerung in Haus dende Winter mit stzi- n lockend die Jugend ' kalte und Dunkelheit »en befreit zu werden im Herzen Io vieler illem 'dem Landmann
Sette3 - Nr. 20 _ _
mit der neuen Arbeit auch die Freiheit in Lust und Licht wieder gibt, er bringt mit dem längeren Tag auch neue Hoffnung- Und Lebensfreude. Lichtmeß, du Tag der jungen Sonne, du Tor ins neue segenschaffendc Arbeitsjahr, mir grüßen dich. Sei und werde uns die Brücke zu neuem starkem Hoffen, der Bürge eines gesegneten Jahres, ein wirklich Helles Fest des Lichtes!
Ei« schwarzer Prediger
Am Samstag Mittag brach ein richtiger Sturm auf das Veremshaus los, gal: es doch, einen leibhaftigen Sohn Afrikas,, einen Neger zu sehen und in seiner Muttersprache reden zu hören. Es war nicht bloß Neugier, welche die Hunderte aus Nagold und weiterer Umgebung hieher zog, sondern die Mist siorisfteunde des vorderen Schwarzwalbes halten ein Recht, auch einmal mit eigenen Augen etwas von der fernen Völkerwelt zu sehen, der ihre treuen Gebete und willig gebrachten Ostsy: seit Jahren gelten. — Zwar mußte bei der Missions- kvnserenz lewer Mssianssekretär Jehle aus Stuttgart fehlen. .An seiner Stelle führte Dekan Otto den schwarzen Gast ein, Lnknüpfend an 5. Mose l3. wo geboten ist: Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Auch heule gebe cs manche .Herzen, die anders wohin gaffen und bei den Kreaturen des Her Ms Genüge suchen, viel Heidentum macht sich in der so- getmnnten Christenheit breit. Durch den Besuch des schwarzen BneverL möge der Missionsgeist unter uns entfacht werden, wie ernst, als Graf Zinzendorf im Jahr t73t in Kopenhagen am Hof des dänischen Königs einen „Möhren" aus Westindien sah, der die Not der Ncger-SNaoerei schilderte und damit den Arfftoß" zuM Herrnhuter Missionswerk gab. Als dann der Eingeborenen-Pfarrer Modi Din aus Kamerun sich zeigte, so rvor es ein seltsam Gefühl, diesen Vertreter der Regerrasse so nah zu sehen: Das krause Wollhaar. daS Schwarzbraun der Haut, die Stuinpfnaie m« den weil offenen Nasenlöchern, die aufgeworfenen Lippen — wie fremdartig und doch wie nah iind verwandt: aus diesem afrikanischen Gesicht leuchten so lieb und warm die treuen bekehrten Augen und was der Mund in seiner fremden Sprache sagte, war so schlicht evangelisch, daß sofort die Brücken geichlagcu waren und alle Anwesenden ergriffen wäret, von dem Gedanken: Die Liebe Christi lebt in »ns allen und verbindet uns ; alle Unterschiede von Nationalität, Rasse und Stand schwinden an dieser' Sonne und wir fühlen uns als Brüder und Schwestern. Herr Modi dankte zunächst Pr hie Wärme nicht nur des Saales, mehr der Liede, die ihm und smren afrikanische» Voltsgenoffen schon durch die Nagolder gespendet worden sei. Dusch seine Lehrer, das Ehepaar Gute- tu ti st von Haiterbach sei er von Jugend auf mit dem Namen Nagold bekannt. Anspielend an die Erzählung von dem armen Menschen von Gadara, dem Jesus einen bösen Geist austrieb, schilderte Pfarrer Modi Din sie Unwissenheit und Gebunden- tzät der armen Heiden, in der er selbst einst auch gesteckt sei, rme leine Volksgenossen meinend, „es recht zu machen". Erst durch Jesus ging ihm ein Licht auf. wie verkehrt ihr Dcoiben sei. welches Unheil die Vielweiberei verursacht, der unselige Kamillen- und Stammeshaß, die große Furcht vor dem Tod und den Geistern, der Betrug der Zauberer und Medizinmänner. Die Predigt der Basler Missionare, das in der Missionsschule gehörte Work Gottes öffnete auch unserem Modi Di« die Augen und gab ihm Licht. Als er vom Tag seiner Taufe, diesem Freudentag, sprach, wie leuchtete da sein Auge! Geschlagen, gehaßt, aus dem Elternhaus verstoßen, enterbt und verfolgt ließ er sich doch nicht beirren, sondern tat mit vielen seiner Volksgenossen entschlofien die entscheidenden Schritte. Die Kraft des Wortes Gottes übertrifft eben alles und ist stärker als Tod und Hölle. Ein teurer Preis sei für die Ka- - meruner bezahlt, das Blut Jesu und seiner treuen Zeugen, der Missionare. Ader nun sei es bei vielen so gegangen, wie bei zenem Gardarener: eine große Veränderung sei'vor sich gegangen, sie sind nicht mehr Leute des Haffes und der Furcht, sie rennen und lieben ihren Erlöser. Ca. 500 Christengemeinden m Kamerun grüßen heute die Brüder und Schwestern im Schwarzwald. — Missionar Göhring hatte sich mit viel Gewandtheit zum Sprachrohr des Fremden gemacht und seine Worte ins Deutsch verdolmetscht. Missionar Stahl, früher in Dual«, beschloß mit warmen Worten die schöne, gesegnete Versammlung. Mit der Mission ists nicht aus. Schaffet, daß Gottes Wort laufe, daß nicht einst „Letzte zu Ersten" werden und die.Heiden Afrikas die lästige Christenheit beschämen! Kfr.
Landwirtschaftlicher Bezirksverein und t Diehzuchtgenossenschaft Nagold.
Am Samstag, den 2. Februar ds. Js., nachm, von 1.3V Uhr ab, fand im Gasthaus zur Trauve in Ebhauscn die ordentliche Ecneralversammmlung des Landwirtschaft- Achen Bezirksvereins und der Viehzuchtgenoffenschaft Nagold statt, zu der die Mitglieder sehr zahlreich erschienen wanen. lyer Vorsitzende Kleiner' gab zunächst einen Rückblick über das abgelaufene Jahr und berührte dabei sie ungünstigen Preisverhältntsse der landw. Erzeugniffc. Namentlich liegen die Getretdepreise trotz der verlstiltnis- mäßig guten Qualität nur ca. 15—20 Proz. über den Friedenspreisen, während die Anschaffungskoften aller Bedarfsartikel der Landwirtschaft 6V bis 70 Prozent über den Friedenspreisen liegen. Hierin besteht ein krasses Mißverhältnis. Diese Zustände sind absolut unhaltbar und gebieten sofortige Abhilfe, wenn sie nicht zum Zusammenbruch der landwirtschaftlichen Betriebe führen sollen.
Der Vorsitzende der Dtehzuchtgenoffenschaft, Veterinärrat Dr. Metzger, trug hierauf den Kassenbericht der Viehzuchtgenoffenschaft vor, welchcr ohne Beanstandung anerkannt wurde. Anschließend wurden die Neuwahlen für die Viehzuchtgenoffenschaft vorgcnommen. — Run ergriff Tierzucht-Inspektor Dr. Walter das Wort zu einem längeren Vortrag über den Stand der Viehzucht- genoffenjchaft Nagold. Die Mitgliederzahl der Viehzucht- genoffenschaft betrug im Jahr 1928 15V. Die Zahl der eingetragenen Tiere: 26 Farrcn und 196 Kühe, vas find 16 Tiere mehr als im Vorjahr. Der Zuchtviehmarkt in Herrenberg war mir 55 Tieren beschickt, wovon leider nur 3 aus dem hiesigen Bezirk und zwar alle drei von der Ge- lnerndc Gültlingen waren. Der Redner berichtete sodann noch Er die in Altcnfteig stckktgefundene Junaviehprämic- rungDes wetteren verbreitet er sich über dicDnrchführung der Mclchleistungskontrolle. welche bis jetzt innerhalb des hiesigen OB. nur in Altniftd und zwar mit gutem Er- ,olg durchgcführt werde. Ganz besonders beleuchtete er nun noch die Frage der Jungviehweide und führte dabei autz, daß cs mit einigem guten Willen möglich wäre, beinahe in jeder Gemeinde eine geeignete Fläche für Zwecke der Jungvieh- bezw. Kälberwcidc anzulegcn. Dies wäre kür die Viehzucht von ganz besonderem Vorteil und würde nur ganz geringe Kosten verursachen.» Namentlich aber darf die Errichtung einer Jungviehweid« für den Ober- Mntedezirk nicht aus dem Auge gelaffen werden. Die An- .pesinden folgten dem lehrreichen Vorrräg mit größter Aufmerksamkeit und belohnten den Redner mit großem '
Beifall. — Der Vereinssektretär trug sodann den Kassenbericht des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins vor. Er tonnte hierbei mitteilen. daß das Barvermögen des Vereins 5 71C48 RM. beträgt, wozu noch Äufwertungsforde- rungen aus Kriegsanleihe und Sparguthaben bei der Oberamtssparkaffe Nagold im Betrag von etwa 4 400 -tl kommen. Die Milgliederzahl beträgt für das Jahr 1929 922, d. sind 14 Mitglieder mehr als im Jahr 1928.
Der Vortrag des Oekonomierat Häcker mußte leider infolge Krankheit des letzteren ausfallen. — Nachdem noch einige Anfragen aus der Versammmlung erledigt wurden, tonnte der Vorsitzende Kleiner die gut verlaufene Versammlung gegen 5 Uhr abends schließen.
Durchgehend« Pferde
Gestern um die Mittagsstunde gingen die vor «inen besetzten Schlitten gespannten Pferde der Ankerbcauerei durch und rasten in gestrecktem Galopp von Ziegler Grüninaer durch die Freudenstädterstraße auf vas vor der Bäckerei Stottele aufgeschich- lete Holz. Der Schlitten kippte unterwegs um und warf die Mitfahrenden heraus, ohne ihnen jedoch einen Schaden zuzu- fügen. Das eine beim Anprall gestürzte Pferd kam ebenfalls heil davon.
Schonbronn. 2. Febr. Generalversammlung der Molkereigenossenschaft u. des Bieh-Bersicherungs-Bereins. Am Donnerstag fand die alljährliche Generalversammlung der Molkereigenossenschaft und des Vieh-Verfiche- rungsvereins auf dem Rathaus statt. Von der Molkereigenossenschaft begrüßte Vorstand Gottlob Herr die gut besuchte Versammlung und dankte den Anwesenden für ihr zahlreiches Erscheinen. Anschließend wurde der.Rech- mmgsbericht vorgetragen, welcher mit Befriedigung ausgenommen wurde, da man hören konnte, daß tausende Liter Milch und viele Zentner Butter durch die Genossenschaft verwertet wurden. Die der Zeit entsprechenden neu aufgestellten Satzungen wurden von der Versammlung genehmigt. Rechner K u g e l wurde einstimmig wieder zum Vorstandsmitglied gewählt. Heber Punkt „Wünsche und Anträge aus der Versammlung" wurde noch verschiedenes gesprochen, worauf Vorstand Herr die Versammlung beschließen konnte. Schultheiß Stockingcr eröffnet« nun sofort die Generalversammlung des Viehversicherungsvereins. Rechner Herr erstattet den Kasscn- lnricht; der Kaffenbestand ist allerdings kein sehr hoher. Bekanntgegeben wurde, daß in diesem Jahre 6 Notschlach- lungen vorgekommen sind, wobei ein Mitglied doppelt betroffen wurde. Erfreulicherweise ist die Zahl der Notschlachtungen nun wieder auf das Normale zurückgegangen gegenüber der Zeit, wo die sogenannte Wendencr Krankl>eit so ungeheure Verluste unter dem Viehstand brachte. Trotzdem ist auch der Viehversicherungsverein über jene Zeit gut hiniibergekommcn. Der Verein ist nun seit über 50 Jahren in Tätigkeit. Aufgestellt wurden neue Satzungen, die von der Versammlung gutgeheißen wurden. Die seitherigen Kommissionsmitglieder wurden durch Zuruf wicdergewählt. Schultheiß Stockingcr schloß hierauf mir Worten des Dankes an die Erschienenen die Versammlung.
Herrenberg. 3. Febr. Eine Bezirksgeslügekschau stand heute im öffentlichen. Interesse des Tages. Ueber tOVO Besucher aus Stadt und Bezirk mögen es gewesen sein, die ihre Aufmerksamkeit den 185 A u s s t e lk u n g s n u m- >n e r ii in der städtischen Turnhalle schenkten. Der Bezirks- vcrein für Geflügelzucht hat ein schönes Kapital aus seiner sorgfältigen hingebenden züchterischen Arbeit aufzeigen und ausstellcn können. Besonders auch der wirtschaftliche Nutzen der Eeflügelhaltung konnte neben prächtigen Leistungen auf Schönheit und "Rasse veranschaulicht werden. Und nicht zu Unrecht hat Stadtschulthciß Schick, der Protektor der wohlgelungenen Schau, in seiner trefflichen Eröffnungsansprache auf diese wesentlichen Gesichtspunkte hingewiescn. Der Erfolg der Bezirksschau muß durchaus befriedigen und auch zu neuer Arbeit anspornen, konnten doch neben vielen Einzelpreisen in „bf.", „gut" und ,.sgt." insgesamt 28 Ehrenpreise durch den staatl. geprüften Preisrichter Kail vom Landesverband den fleißigen Züchtern zuerkannt werden. Besonders erwähnt sei noch die der Schau zugekommene Förderung und finanzielle Unterstützung seitens der Stadtverwaltung, der Amtskörperschaft, des landw. Bezirksvereins und der Landwirtschaftskammer.
Herrenberg, 3. Febr. Gaubezirkstagung. Im festlich geschmückten Saal der „Walhalla" hielt der Gcwerk- schafybund der Angestellten (EDA.) seinen Gaudezirkstag. Etwa 60 Vertreter hatten sich aus 14 Ortsgruppen des Schwarzwaldgaucs hiezu eingefunden. Ein Gesellschaftsabend in gewählter Aufmachung leitete die bedeutungsvolle Tagung ein. In deren Mittelpunkt selbst stand eine öffentliche Kundgebung mit einem fesselnden aufklärenden Vortrag des Bundesvorftehers Dell a l d-Bcrlin. Eaugeschäftsführer Streube l-Stuttgart konnte als Vorsitzender begrüßen den Vertreter der Stadt, Stadtschultheiß Schick, den Vertreter von Gewerbe und Handel, Kaufmann W. Niethammer. Mitglied der Handelskammer Calw, sowie neben den Vertretern der Presse die zahlreich erschienenen Gäste. Ein grundlegendes Referat über Aufgaben und Ziele des EDA., dieser parteipolitisch und konfessionell völlig neutral gerichteten Organisation. fand größten Beifall. Der Aufgabentreis des GDA. umfaßt die wirtschaftlichen, sozialen und staatsbürgerlichen Grundrechte seiner Mitglieder und sieht in der Volksgemeinschaft fein höchstes Ziel. 360000 Mitglieder wollen und sollen als selbstbewußte WirtschaftstrSger Mitarbeiten am beruflichen Stand, am Wiederaufstieg des kommunalen wie staatlichen Lebens, an der Höherführung und -Entwicklung des einzelnen wie des gemeinsamen Strebens. Alles aber zum Wohl des geliebten deutschen Vaterlandes und des gesamten deutschen Volkes. — Mitglied Zimmermann. Betriebsleiter der Trtkotfabrik Dollmüllcr, konnte für 35jährigc Mitgliedschaft mit einer prächtigen Silderplatte geehrt werden.
Spiel und Sport
Nagold l — Stuttgarter Kickers Reserve 2:5 (2:3) Ecken 3:9.
Die Freunde des Fußballs, welche sich zum gestrigen Freundschaftsspiel einaefunden hatten, werden wähl nicht enttäuscht den Sportplatz verlassen haben, denn es wurde wirklich das geboten, was man erwartet hatte. Wenn auch die Gäste im Zusämmcnlpicl, Technik. Schnelligkeit und ' sonstigen Feinheiten selbstverständlich besser waren, so ha
AM die dWMeu Mel!
den auch die Einheimischen ihren Mann gestellt, was ganz besonders vor der Pause der Fall war. Der altbekannte Unparteiische Herr Müller, llnterreichendach, führte das Spiel sehr gut.
Die Gäste spielten mit Götz, Abele, Uhl, Ulrich, Weiler 2. Cochcr, Wilhelm. Ruß, Hartmann, Fritzenschast und Knüpfte 2. Das Spiel begann mit einem guten Tempo und schon nach anderthalb Minuten kam N. in Führung. Die Kickers ließen sich jedoch nicht darausbringen, arbeiteten schöne Vorlagen heraus und konnten in der 13. Minute ausgleichen. R. hatte immer noch gut Stand gehalten und nach 2 Minuten erzielte es einen weiteren Führungstreffer; der Ball gleitete dem Torwart über die Hände weg ins Netz. Nun wurden die Gäste sehr gefährlich für das N. Tor, erzielten zunächst einige Ecken und hatten in der 31. Minute wieder ausgeglichen. Bis zur Pause reichte es noch zu einem weiteren Torerfolg. Obwohl auch N. noch verschiedene Vorteile hatte, blieb der Erfolg aus. Nach der Halbzeit spielten die Gäste ziemlich überlegen, denn R. hatte in dem Tempo nachgelassen. In kaum 5 Minuten erreichten die Gegner ein „billiges" Tor. Im weiteren Verlaus mußte sich N. mehr auf Abwehr einstellen. Bei einigen Angriffen konnte das Leder nicht mehr ins gegnerische Heiligtum gebracht werden. Der Endspurt gestaltete sich etwas lebhafter und 5 Minuten vor Schluß schossen die Kjckers ihr 5. Tor. Wenn auch die Einheimischen nicht sie gen konnten, was vorauszusehen war, so haben sie immerhin von der besseren Mannschaft manches gelernt.
Sendefolge de« Süds. Rundsuni Stuttgart
4. Frvr»r:
1V.ÜÜ: Borrrag: Die Lfterreichisch« Nüche. IL.15: RachmiULlrkoll^cct. üi.vb: g.itangsde» Detterbrrtcht, Bericht de» LandkLardeitsamt». wab: Äortrag: Bon Johann Strauß zum Jazz. 1S.4S: Bortrag: »tkurllr Rrcht»- kragen au» der Wahlordnung zum BetrtrbsrLtegcsetz. Strrifzüge durch
üi« Wirtschaft. 18.45: Bortrag: Äunstsiilschungen. L8.1Z: Sqmphonirkvftzrft. -Inschlietzend: „Ivb» Worte Fasching". Zeitangabe, Nachcichtcndlrnst. Srch». lagc-ciinen.
Die neueste „Funk-Illustrierte" (20 F) stet» vorrätig bei «. «. Zaiser-Ragold.
Letzte Nachrichten
Die Antwort Brauns
Berlin, 3. Febr. 5n einer Preiiebesprechung führte der neußische Ministerpräsident Braunzu den bekannten Beschwerden der bayerischen Minister Dr. Held, Dr. Schmelz! und Gürtner aus: Bei der Ministexbespr^ chung im Januar habe der Vertreter des Reichsfinanzmkm- sters folgende Forderungen der „Eisenbahnländer" dargelegt:
Preußen: 1. Entschädigung für das durch den Fricdensoee- lrag verlorene Staatseigentum einschl. Saargruben ohne Lberschlefien 3Z0 Milliarden Gotdmark. Daraus abgezalstt bisher 5Y Millionen im Jahr 1925. 2. Restkaufgeld aus dem llebergang lür die preußische Eisenbahn aus das Reich 4L Milliarden Papiermark, deren Auswertung einschließlich Zinsen verlangt wird.
>. Rückzahlung eines im Jahr 1920 von Preußen an das Reich für den Betrieb der Reichsbahn bezahlten Barvvrschusies 35,7 Millionen Aoldmark.
Bayern: 1. Entschädigung iür staatliche Kohlengruben im Saargebiet (Pfalz) 30 Millionen. Davon bereits erhalten 3.1 Millionen Mark. 2. Entschädigung für die Eisenbahn 560 Millionen Papiermark, deren Aufwertung beansprucht wich 3. Entschädigung für die Post 820 Millionen Papiermark, deren Aufwertung beansprucht wird. 4 Auswertung der Sonderbier- . sreuerabfindung. da das Gesetz vom 9 April 1927 und dle vorhergehenden Gesetze vom Staatsgerichtshvf für ungültig erklärt sind.
Sachsen: Restentschädigung für Eisenbahn 859 Millionen Papiermark, deren Aufwertung beansprucht wird.
Württemberg: 1. Restentschädigung für Eisenbahn 1300 Millionen Papiermark, deren Aufwertung beansprucht wird 2 Restentschädigung für die Post 250 Millionen Papiermark, deren Aufwertung beansprucht wird. 3 Aufwertung der Sonder« biersteuerabfindung.
Baden: 1. Restentschädigung für die Eisenbahn 565 Millionen Papiermark, deren Auswertung beansprucht wird 2 Auswertung der Sonderbier st euerabfindung
Hessen: Restentschädigung für die Eisenbahn 221 Millionen Papiermark, desgleichen Mecklenburg-Schwerin: 25 Millionen Papiermark, desgleichen Oldenburg 205 Millionen Papiermark, deren Aufwertung beansprucht wird.
Es sei nicht richtig, daß er (Braun) den Forderungen der andern Länder, besonders Bayerns Schwierigkeiten gemacht habe; allerdings habe er dagegen Stellung genommen, daß die bayerischen Forderungen den anderen vorangestellk werden. Bon einer .preußischen Aushöhlongspolitik zur Vernichtung der Eigenstaatlichkeit der Länder durch Finanzmaßnahmen' könne keine Rede lein. Es sei zu bedauern, daß die herkömmliche Preußenfeindlichkeit in Bayern von den verantwortlichen Staatsmännern durch unrichtige Behauptungen noch genährt werde.
Kundgebungen gegen die Kriegsschuldlüae im Ruhrgebiet.
Eine volksparteiliche Entschließung.
Essen, 4. Febr. In allen Gemeinden des Ruhrgebiets wurden am Sonntag viel besuchte Kundgebungen der Kriegervcreinigungcn gegen die Kriegsschuldlüae veranstaltet. Uederall wurde ausgesprochen, daß viele Millionen vereinigter alter Soldaten in diesen Tagen die verleumderische Anklage zurückweisen, daß Deutschland am Krieg schuld sei. Auch der in Essen versammelte Reichsparteitag der Deutschen Volkspartei faßte eine Entschließung gegen die Kriegsschuldlüge, die wie folgt lautet: „Die heute tn Essen versammelten Männer und Frauen der deutschen Volkspariei erheben lebhaften Widerspruch gegen di« Vergewaltigung, die zehn Jahre nach Kricgsschluß noch immer dem deutschen Volke angetan wird. Nachdem durch Oeffnung der deutschen und fremden Staatsarchive, sowie durch die wissenschaftlichen Ergebnisse der geschichtli chcn Forschung einwandfrei nachgewiesen ist. daß das deutsche Heer und die deutsche Marine 1914 reinen Herzens ausgczogen sind, um deutschen Boden gegen die Rachsucht Frankreichs und den wirtschaftlichen Vernichtungswillen Englands zu verteidigen, kann es das deutsche Volk weiter nicht mehr ertragen, zum Vcrbrechervolk gestempelt zu werden Die DVP. steht hinter der Erklärung. die unser verchrungswürdigcr Reichspräsident von Hindenburg vor anderthalb Jahren in Dannenberg abmlb und verlangt, daß ein unparteilicher internationaler Gerichtshof unverzüglich die Ehre des deutschen Volks wie dcrhrstellt. Heraus mit dem Sparartikel 231! Heraus mit den fremden Truppen aus dem Rheinland und der Saar? Ebre. Recht und Freiheit für das deutsche Volk!"