Nagolder Tagblatt „Der Gesellschaft«"
Donnerstag, 22. November 1928
mnerstag, 22. November 1928
Seite 3 — Nr. 275
Mark) bleiben unveranverr, en für eine Ermäßigung der e an Zeitungen, Zeitschriften bis 8 Uhr einaelieferten Bild- üterhin eine Ermäßigung um
er Welt
n „weißer Kohle"
n, deren Kräfte sich industriell lt mehr als die Hälfte auf erst ein Drittel ausgenützt, id Eisen, aber die Kohleoor- en ab, während die Wasser- Haben. Das Walchensee- anlage Deutschlands, versorgt erk Mittlere Isar bei elektrischem Strom und gibt mrtterl.berg ab: es hat in be- cisierung der Eisenbahnen er- r das großartige Kach letze Stau- und Kraftanlage der e Rhein-Main-Donau-Kanal. r Alz, die aus dem Chiemsee a sich weitere Kraftwerke, die Großindustrie arbeiten, errosilizium, Azetyhen, Kalk- äalpetersäure und verschiedene minium mittels der elek- z- und Jnnwerke beschäftigen nwerk Töging liefert allein lium im Jahr und mit dem n 80 v. H. der gesamten deut- istoff liefert das Bauxit, ein v. H. Tonerde. Das nötige >ogen. Die gesteigerte Erzeu- Bedeutung, die deutsche Inger abhängig zu machen, von gehen muß, das nun vielfack
i.
äs der elektrochemischen Inas K a lz i um k a r b id, das h Zusammenschmelzen mittels Durch Hinzutreten des Stickst i ck st o f f gewonnen, der als oi rtschaft eine große Be- gewaltigen Fortschritte der er Not des Kriegs zu ver- t hat. Die schon 1908 bekannte toffszu Kalkstickstoff wurde er Ergiebigkeit gebracht. Und g besser durchgehalten, wenn im Bezug künstlicher Dünge- md gewesen wären.
n Fabriken zunächst das Kal- i dieses, durch den elektrischen , mk.' dem Stickstoff der Luft rwendete reine Stickstoff wird rLuft gewonnen, bei deren Temperatur von minus 180 des Sauerstoffs der Stickstoff Höllriegelskreuth bei München rat der Welt, der vier Kubik- >gt. Und die größte Kar- leistet die Fabrik in Hart an emnächst eine amerikanische er Leistung an die Seite tritt. Produktion zusammenhängen- > in den Wackerwerken außer Azetylen erwähnt, das ,ertung zu Beleuchtungs- und igfach weiterverarbeitet wird, Essigsäure (für Färberei, genußzwecke), zu hochkonzen- einem Fettlösungsmittel, das abgekürzt aus Trichloräthylen Namen Fips ersetzt) nicht nur igen, sondern auch in Wäsche- Vasch- und Fleckputz- ennbarkcit das Benzin, Benzol
fk der Pm-,.-.- und Skraf- ist zusammengebrochen. Die nd der im Rohbau vollendete g. Die Untersuchung hat, wie stgestellt wurde, unglaubliche n Gelder ergeben. Die Häuser, l Polizeikommandeur, wurden ein Zimmer statt auf 2000. auf kam. Da die Genossenschaft ib sie ihr der preußische Staat. >alb Jahren etwa 110 000 Mk. )abe man von ihm nicht er- ;r Architekt habe für Bera- und davon bereits 5000 Mar« n 626 Mark, die Passiva lF
ier. Wegen einer eigenartigen n Konsistorium in Halle ein and Organisten inSchierau dwerker im Hause, die nachts hren konnten. Im Lehrerhaus ie Leute unterzubringem -0» ist die Kirche auf und l-eß den en der Orgel ein Nachtlager at ist sehr ungehalten über me als Nachtasyl und hat beim den Lehrer zur Rechen,chaft
mietet. Der griechische Wirt- klärte, daß sich d,e griechische e, demnächst über A Verwen- illeion auf Korfu Beschluß zu ilich das Schloß auf dem Wege eibung verpachten und die für lnstigsten Bedingungen m Bebst soll nickt veräußert werden,
sondern ständig „griechisches Staatseigentum bleiben — Das Schloß ist bekanntlich Privateigentum des Kaisers Wilhelm II- und nur durch Raub „griechisches Staatseigentum" geworden.
Unterschlagung. Der 33jährige Kassierer Wilhelm H ar t- wi g hat bei seiner Hamburger Firma 150 000 Mark unterschlagen und ist geflüchtet.
Letzte Nachrichten
10 Jahre Deutschnational
Dr. Hugenberg an die Deutschnationale Volkspartei.
Berlin, 21. Nov. Der Vorsitzende der Deutschnationa- len Volkspartei richtete aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens der Partei nachstehenden Aufruf an die Parteimitglieder :
„Der Tag der Gründung der DNV jährt sich heute zum 1V. Male. In dem Durcheinander der Novembertage 1918 faßte eine kleine Zahl von Männern den Entschluß, die Partei des nationalen Widerstades zu gründen als ein Bollwerk deutschen Willens, zur Erhaltung von Staat, Kultur und Wirtschaft. Monarchischer und vaterländischer Gesinnung, völkischer Erneuerungswille, soziales Empfinden und christlicher Geist waren und sind die treibenden Gedanken und Kräfte der Partei. An alle Parteifreunde richte ich heute als ihr Vorsitzender, die herzliche Bitte» im Kampf für diese Ziele die Kräfte anzuspannen und zusam- menzusassen. Die zehn Jahre, in denen die neuen Machthaber die Not des deutschen Volkes nicht zu meistern vermochten, sind für uns eine Zeit der Sammlung gewesen. Möge ihnen eine lange Zeit des Aufbaues und der Tate» folgen! Heute, wie vor zehn Jahren, gilt es, alle guten Kräfte unseres Volkes um die alten Farben zu vereinen und vorwärts zu führen. Laßt uns vor allem stets an die Freiheit des Vaterlandes denken!" (gez.) Hugenberg.
Um die Neuwahl des österreichischen Bundespräsidenten. Einberufung der Bundesversammlung zum 5. Dezember.
Wien, 21. Nov. Nach dem der Vorschlag des Bundeskanzlers Dr. Seipel, durch Verfassungsgesetz die Amtsdauer des gegewärtigen Bundespräsidenten zu verlängern, vom Verband der sozialistischen Abgeordneten und Bundesräte abgelehnt wurde, hat der Bundespräsident die Bundesversammlung (Nationalrat und Bundesrat) zur Wahl -eines Bundespräsidenten für den 5. Dezember einberufen.
Taktisches Manöver der Pariser Presse
Paris, 21. Nov. Nachträglich kommt die Pariser Presse, vielleicht aus taktischen Gründen, mit allerlei Ausstellungen «m der Regierungserklärung, die Dr. Skresemann im Reichstag vertrug, heraus. Die Erklärung stachle das deutsche Volk dadurch, daß man ihm einrede (!), sein Recht sei mit Füßen getreten, aus. so daß es kaum mehr verhandlungsbereit sei. Alle Welt wolle sich doch „einigen". Frankreich bleibe „jedenfalls auf dem Boden der Wirklichkeit" — und bestehe darauf, daß die Reparationen und die Berbands- fchulden nicht voneinander getrennt werden. Es sei schlimm, daß die Staatsmänner sich immer noch einbilden, sie können ihre Geschäfte, um das eigene Bolk zu beruhigen. nur hinter einem Vorhang laut vorgetragener nationaler Forderungen führen. Man könne dieses Verfahren aber schließlich hinnebmen, wenn es den Unzufriedenen (in Deutschland) den Mund stopfe.
Hermann Sudermann gestorben
Berlin, 22. Nov. Der berühmte Schriftsteller Hermann Sudermann ist am Mittwoch nachmittag kurz vor 6 Uhr an den Folgen eines Schlaganfalls verschieden, den er vor 7 Wochen erlitten hatte. Er ließ sich damals nach Berlin überführen, wo er im Franziskaner-Hospital von seinem Hausarzt Allan behandelt wurde. Vor einigen Tagen trat eine Lungenentzündung hinzu, die den Tod beschleunigte.
Hermann Sudermann wurde am 30. September 1857 in Matzikon bei Heidekrug (Ostbreußen) geboren. Er entstammte einer alten Mennonitenfamilie und studierte nach der Absolvierung des Realgymnasiums in Elbing an der Universität in Königsberg und Berlin. In seinen wirkungsvollen Dramen, in denen er besonders im Anfang soziale Fragen oder Stoffe aus dem modernen Eesellschafts- leben behandelte, waren stets von größtem Erfolg gekrönt. Unter seinen Werken sind besonders „Der Katzensteg", „Heimat", „Glück im Winkel", „Johannisfeuer", „Frau Sorge" bekannt. Viele von ihnen, wie „Der Katzensteg" und „Heimat", wurden verfilmt. Seit 1891 war Hermann Sudermann mit der Schriftstellerin Klara Lauckner vermählt. Im Alter von 71 Jahren verlieren wir in ihm einen der beliebtesten Schriftsteller der Gegenwart.
Ueber eine Million Reichsmark unterschlagen.
Budapest, 22. Nov. In der Genossenschaft der Bauarbeiter wurden Unregelmäßigkeiten aufgedeckt. Die Polizei hat den Direktor der Genossenschaft, Sugar, wegen Unterschlagung von 20 Milliarden ungarischer Kronen — etwa 1 100 000 Reichsmark, verhaftet.
SpsrL
In fünf Viertelstunden nach München
Auck im Winter wird geflogen. Jeden Montag, Mittwoch und Freitag startet in Böblingen eine Iunkersmaschme nach ^tünchen Ulns kommt am darauffolgenden Dag wieder zurück. Die beiden Wettermeldeskationen Böblingen und München sind mirch die lange Erfahrung so aufeinander eingespielt, daß sie dem Flugleiter die zuverlässigsten Unterlagen für die Wetterlage geben tonnen. Wer narb Abgang des Schnellzuges plötzlich nach München will, bak linwer noch die Möglichkeit mit dem Flugzeug dorthin zu kommen.
Handel «nd Verkehr
Fordwerke in England. Der amerikanische Großindustrielle für Kraftwagen, Ford in Detroit, beabsichtigt in Dagenham bei London ein« Ford-Motor-Eesellschaft mit einem Kapital von 140 Millionen Mark zu gründen, wozu Ford 80 v. H. der Maschinen liefert. In dieser Gründung sollen die .Interessen" Fords in Großbritannien. Frankreich, Deutschland, Holland, Schweden, Italien, Spanien, Belgien. Irland. Dänemark und Finnland .zusammengefaßt" werden, d. h. die^e Länder sollen mit Fard- wagen und Traktoren überschwemmt werden. Ford rechnet damit, daß er bis 1930 täglich rund 10 000 Wagen werde Herstellen kennen. Da die Arbeitslöhne in England bedeutend niedriger sind als in Amerika glaubt man. daß b«j d-n For- wazen ein Preisabbau von 2500 auf 1750 Mark sich ermöglichen laste.
Die Silbersuchssarmen nchm-m in Deutschland immer mehr zu. Dieser Tage ist auf dem Km Burgstätte bei Nesse (Ostsries- lanb) eine solche Farm großen Stils eingerichtet worden. Aus Kanada sind ISO Füchie, durchweg prachtvolle Zuchttier«, ein- getrosfen. Die schönen Pelze stehen noch hoch im Preis.
Wieviel Milch gibt cs in Dculschland? Deutschland hat rund 10 Millionen Milchkühe, die täglich etwa 50 Millionen Liter Milch geben. Das entspricht einer Jahreserzeugung von 180 Millionen Hektolitern Milch. Würde man die gesamte Iahreser,Zeugung in Milchkannen, die durchweg 20 Liter Inhalt haben, füllen und in Eisenbahnwagen zu einem Zug zuiammenstellen. so würde dieser etwa dreiviertel der Erd« umfassen.
Viehpreise. Ellwangen: 1 Paar Ochien 1165—1460, 1 Ochse 486, 1 Farren 350—635, 1 fettes Rind 320—595, Kühe in Milch und mit Kalb 500, trächtige Kalbinnen 520 Ft. — Waldsee: Ochsen 350—700, Farren 270—350, Kalbcln 400—550. Jungvieh 150 bis 250, Kühe 200-250 Ft.
Schwemepreise. Ellwangen: Läufer 45—60, Milchschweine 22—32 Fl. — Ehingen a. D.: Ferkel 25—32, Läufer 45—80, Mutterschweine 180—225 Fl. — Niederstetten: Saugschweine 25—30 Mk. — Tuttlingen: Milchschweine 18—26 Fl. — Waldsee: Milch- schweine 25—37 Fl. — Buchau a. F.: Milchschwein« 34—35 Fl.
Ernleschätzung und Vorralserhebung vom 15. Oktober 1928
Eine gemeinsam von d«r Preisberichtstelle beim Deutschen Land- wirtschastsrat und den deutschen Landwirischastskammern bei ihren Berichterstattern auf 15. Oktober 1928 durchgesührte endgültige Ernteerhebung erbrachte (bei Getreide unter Zugrundelegung der Druschergebnisse) im Reichsdurchschnitt, jedoch ohne Hessen, folgende Ertragssätze im Doppelzentner und se Hektar.
1928
1927
Winterweizen
22.7
19,1
Sommerweizen
22,1
18.6
Winterroggen
17,5
14.3
Wintergerste
' 24,9
22,9
Sommergerste
20,8
16,7
Hafer
18,8
16,6
Kartoffeln
133,1
13S,9
In den Händen der Landwirtschaft (K) und zum Verkauf verfügbar (6) waren im Reichsdurchschnitt (ohne Hessen) in Prozen- rusSusüx, squsltzoj Hau logostzS '81 wv söusuisstUI aog usz
.
1928
1927
1928
1927
Winterweizcn '
76.4
72,6
65,1
60,2
Sommerweizen -
90,0
90.1
80,7
77,2
Winterroggen,
71.1.
66.9
46,1 '
37,4
Wintergerste '
50,4
43.4
30,6
9.5
Sommergerste
68,1
72,2
53.0
. 46,2
.Hafer
87,4
87,9
37,9
24,4
Kartoffeln
84,0
82.0
42,1
34,0
Welker für Freitag und Samskag:
Ein Hochdruck über Frankreich behauptet sich zunächst noch gegen eine Depression bei Island. Für Freitag und Samstag ist mehrfach heiteres, aber noch nicht beständiges Wetter zu erwarten.
Sendefolge der Südd. Rundfunk A.-E . Stuttgart
DouueriZtüg, 22. Noormber:
10.3V: Schallplattenkonzert. 11.00: Nachrichtendienst. 12.30: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 1-1.00: Nachrichtendienst. 16.15: Nachmittagskon^rt. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.15,: Vortrag: Die Gymnastik der Frau. 18.45: Aerzteoortrag: Ueber die menschliche Tuberkulose. 19.lb: Modeberufe. 19.45: Portrag: Verteidigung, Hauptoerhandlung, Rechtsmittel, Privatklage. 20.15: Schneider Wibbel. Rhein. Komödie. Anschließend: Zeitangabe, Nachrichtendienst, Mandolincnkonzert.
Freitag. 23. November:
10.30: Schallplattenkonzert. U.lX): Nachrichtendienst. 12.30: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 14.00: Nachrichtendienst. 16.15: Nachmittagskonzert. 18.00: Zeitangabe. Wetterbericht. Landwirtschastsnachrichlen. Anschließend: Uebersicht über die Hanplueranstaltungen der kommenden Woche. 18.15: Vortrag: Herbstfärbung u. herbstlicher Laubfall. 18.45: Vastelstunde. 19.15: Englischer Sprachunterricht für Anfänger 19 45: Zeitangabe, Wetterbericht. 20 00: SiMphoniekonzert (LiederhaUe Stuttgart). Anschließend: Nachrichten» dienst. Sportvordericht, Funkstille.
Die neueste „Funk-Illustrierte" (20 stet» vorrätig bei 8. W. Zaiser-Ragold.
AnswSrts Gestorbene.
Tonbach: Christian Züfle, Holzhauer, 73 I.
Friedlichst«!: Friedrich Kode, Veteran von 1870/71, 81 I. Gündringen: Xaver Schmitz, Landwirt, 64 I. Sindelfingen: Gottfried Oßwald, Gasthofbesitzer. Neuenbürg: Luise Fischer geb. Seitz.
„ Else Girrbach, 18 I.
Büchertisch.
Hans Land, der durch viele Dramen und Romane (Staatsanwalt Jorvan, Der neue Gott, Artur Jmhoff, Die hl. Ehe, Stiefkinder der Gesellschaft u. a.) bekannte Dichter, läßt soeben im Verlag Dr. Willmar Schwabe in Leipzig O 29 ein neues Werk „Mayas Traum und Erwachen" erscheinen. Den Hintergrund dieses psychologisch überaus seinen Romans bilden vie jüngsten Strömungen in der ärztlichen Wissenschaft; schon aus diesem Grunve dürfte er des lebhaftesten Interesses aller literarisch Gebildeten sicher sein.
Auf alle in obiger Spalte angezeigte« Bücher und Zeitschriften nimmt die Buchhandlung von E. W. Zaiser. Nagold, Bestellungen entgegen.
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Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten einschließlich der Beilage „Haus-, Garten- und Landwirtschaft".
Verunreinigung der Nagold und Waldach
Man sollte glauben, daß die Achtung vor der mit so großem Aufwand durchgeführten Nagold- und Waldachverbesserung es von selbst verbietet,
in die Flüsse Schutt, Unrat und andere Gegenstände, sowie Tierleichen zu werfen. Trotzdem werden die Flüsse immer wieder verunreinigt. Ich bitte dringend, die Abfälle auf die Aussüllplätze an der Emmingerstraße und in der Lehmgrube zu verbringen. Auch das Ablagern auf Plätzen und Winkeln innerhalb der Stadt ist verboten.
Zuwiderhandlungen werden streng bestraft.
Nagold, den 21. Nov. 1928.
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