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Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter"

Der Gouverneur tm Staat Neuyork

Reuyork, 8 Nov. Franklin Roosevelt, ein entfernter Detter des früheren Präsidenten Roosevelt, aber der Demo­kratischen Partei angehörig, hat bei den Gouverneurswahlen für den Staat Neuyork 28 WO Stimmen auf sich vereinigt und gilt, obwohl aus 66 Wahlbezirken die Ergebnisse noch ausstehen, als gewählt.

Amerikanische Bittschrift an den Papst

Neuyork, 8. Nov. Im Namen der Katholiken von Nord­amerika ist von drei angesehenen Männern Neuyorks eine Bittschrift versandt worden, die erklärt, daß sie das rein kirchliche Interesse geltend machen wolle, indem sie gegen die Beherrschung des Kirchenregiments durch die italie­nische Nation Einspruch erhebe. Seit 400 Jahren sei der Papst immer ein Italiener gewesen, mehr als 70 v. H. aller Kardinäle stammen aus Italien und es habe sich der Ge­brauch herausgebildet, daß im Kardinalskollegium Italien mehr Vertreter habe als alle andern Länder zusammen. Die nordamerikanischen Katholiken bitten demgegenüber, in Uebereinstimmung mit der Erklärung des Papstes Sixtus V. (15851590): 1. Die Kardinäle sollen aus allen Nationen »m Verhältnis zur Zahl der Katholiken einer Nation er­nannt werden. 2. In allen kirchlichen Kongregationen und Instituten, die in Rom für alle Nationen errichtet sind, sollen Priester aus allen Völkern im Verhältnis angestellt sein. 3. Jede Nation soll in Rom ihr Kolleg haben zur höheren Ausbildung ihrer Priester, die die römischen Schulen besuchen. An der Spitze jedes Kollegs soll ein Kardinal die­ser Nation stehen. Kleine Nationen können gemeinsame Kollegien haben. 4. In der Academia ecclesiastica mögen die geignetsten Priester aus allen Völkern im Verhältnis aus­genommen werden. 5. Die Kardinäle sollen jedes fünfte Jahr oder wann immer es nötig erscheint, die Bischöfe ihrer Nation besuchen.

Die Bittschrift wurde an den Papst, alle Kardinäle, Erz­bischöfe, Bischöfe, apostolischen Vikare. Ordensgenerale und Rektoren der katholischen Universitäten versandt. * ,

Württemberg

Stuttgart, 8. November.

Einweihung der Landeshebammenschule. Heute vor­mittag wurde die neue Landeshebammenschule in Stuttgart- Berg, Obere Straße 2, in Anwesenheit verschiedener Minister feierlich eröffnet. Finanzminister Dr. Dehlinger wies in einer Ansprache darauf hin, daß durch die Zusammen­arbeit zwischen Staat und Stadt Stuttgart die Aufgabe ge­löst werden konnte, für die Landeshebammenschule den dringend benötigten Neubau und für das Städtische Katha­rinenhospital eine Erweiterung zu erreichen. Trotz der ge­spannten Finanzlage konnte der Staat die Baukosten von 2,68 Millionen zur Verfügung stellen. Weitere Ansprachen hielten Staatspräsident Dr. Bolz, Obermedizinalrat Dr. Fetzer, Oberbaurat Winker, Oberbürgermeister Dr. Lautenschlager, Dr. Burk-Stuttgart und Univer­sitätsprofessor Dr. Mayer- Tübingen. Die Feier, die im großen Hörsaal des Neubaus abgehalten wurde, war von musikalischen Vorträgen des Orchesters der Württ. Hochschule für Musik unter Leitung von Professor Leonhardt und des Professors W. Kemp ff umrahmt.

Probe für die Lichtschau. Am Freitag abend 6 Uhr findet eine Probebeleuchtung für die tags darauf beginnende Stutt­garter Lichtschau statt.

Württ. Landestheaker. Generalintendant Kehm hat als diesjähriges Weihnachtsmärchen ein kürzlich vollendetes Märchenspiel von der Stuttgarter Schriftstellerin Jella Lep- mannDer singende Pfennig" angenommen. Die Urauf­führung findet am 2. Dezember im Kleinen Haus statt.

Die 5. Schlacht- und Mastviehausstellung in Stuttgart. In einer gemeinsamen Sitzung der für die Fleischerzeugung, den Biehverkehr und die Fleischverwerkung für den Stutt­garter Bieh- und Schlachthof in Betracht kommenden Organisationen wurde die Abhaltung der 5. Schlacht- und Mastviehausstellung in der 2. Hälfte des Monats April 1929 beschlossen. Neben Mastvieh und geschlachtetem Ge­flügel werden diesmal auch Frischfleisch und Fertigwaren ausgestellt. Gleichzeitig findet eine Messe für Maschinen, Geräte und andere Bedarfsgegenstände für die Landwirt­schaft und das Mehgereigewerbe statt. Die Geschäftsstelle befindet sich in Stuttgart, Mariensir. 33 bei der Württ. Landwirtschaftskammer.

50 Jahre Brauerei Leicht. Die Brauerei Robert Leicht. Baihingen a. F-, begeht in diesem Jahr das Fest des 50- jährigen Bestehens. Aus diesem Anlaß hatte Herr Robert Leicht die Vertreter der Presse zu einer Besichtigung seines Betriebs eingeladen, um so der Oeffentlichkeit Kennt­nis von dem aufblühenden Unternehmen seines verstorbenen Bakers, des Dr. h. c. Kommerzienrat Robert Leicht, des Begründers der Firma zu geben, das heute das größte dieser Art in Württemberg und wohl das einzige große Brau-Unternehmen ist. das noch nicht zu einer Aktien­gesellschaft wurde und auch nicht werden wird- Herr Robert Leicht jr. begrüßte in liebenswürdiger und launiger Weise die Gäste und betonte in seinen weiteren Ausführungen, daß nicht, wie vielfach in Laienkreisen behauptet würde, das Bier von dem Chemiker gemacht werde, sondern von den Braumeistern, die alte erprobte Leute seien und nach dem alten Rezept aus Gerstenmalz, Hopfen, Wasser und Hefe das Leichtsche Bier Her­stellen, das heute weit über die Grenzen Württembergs hinaus bekannt und beliebt sei. Ein Gang durch den muster­gültig geleiteten Betrieb zeigte, wie hier, besonders in den letzten 10 Jahre'.., aus- und aufgebauk, sowie eine Organi­sation geschaffen wurde, die mit technischen Hilfsmitteln, mit fließendem Band, eine Brauindustrie größten Ausmaßes schaffte, die es ermöglicht, vom Eintreffen des Rohmaterials bis zum fertigen Bier und seiner Zwischenprodukte in rationellster Meise zu arbeiten und doch etwa 500 Ange­stellte und Arbeiter beschäftigt. Dabei besteht ein schönes Verhältnis zwischen Arbeitgeber, Angestellten und Ar­beitern.

Stuttgart, 8. Nov. Lehrberechtigung. Dem Assistenten am pädagomschen Seminar der Universität Tübingen, Dr. Gerhard Pfahler, ist die Lehrberechtigung für PÄxrgogik und Psychologie an der philosophischen Fakul­tät der Universität Tübingen erteilt worden.

Cannstatt. 8. Nov. Leichenländung. Der seit 27. Oktober 1928 vermißte 67 Jahre alte Friedrich Schaaf wurde am 7. November nachmittags bei der König-Karls- Brücke als Leiche aus dem Neckar geländet. Es liegt Selbst­mord vor.

Ludrvigsburq. 8. Nov. Von einem Hund in die Lippe gebissen. Hier wurde ein Mann aus Neckar­gröningen eingeliefert, den ein Hund in die Lippe gebissen hatte. Der Mann mußte sich sofort in ärztliche Behandlung begeben, da mit einem solchen Biß sehr leicht die Uebertra- gung giftiger Keime möglich ist. Ebensowenig soll man sich von Hunden belecken lassen, da dabei leicht die Uebertragung von Würmern möglich ist. Vor längerer Zeit ist hier ein Mann aus solcher Ursache elend gestorben.

Backnang, 8. Nov. EinweihungderLandwirt- schaftsschule. Der Beschluß der Amtsversammlung, die angekaufte Schuhfabrik Zebert zu einer Landwirtschafts­schule umzübauen, ist in 2X> Monaten unter Verwendung der verwilligten Mittel in Höhe von 25 000 Mark in zweck­entsprechender Weise durchgeführt worden. Am Montag wurde die neue Schule feierlich eingeweiht.

ep. Gaildorf, 8. Nov. Kriegerheimat Rappen­hof. Der Rappenhof, die von dem Kriegerdankbund in erster Linie zum Erholungsaufenthalt für schwerkriegs- beschädigte Kameraden in der Nähe von Gschwend OA. Gaildorf eingerichtete Kriegerhümat, erhielt vor wenigen Tagen den Besuch von Kirchenpräsident l). Dr. v. Merz, der in Begleitung von Oberkirchenrat Sch aal, Bundes­sekretär Eppler und Prof. Mülter, dem zweiten Vor­sitzenden des Kriegerdankbunds, sich durch die freundlichen Räumlichkeiten des Hauses führen ließ. Daran schloß sich ein Gang durch den Garten, vorbei an den Gefallenen­gedenksteinen, durch die Heldenallee und den Heldenhain, sowie eine Besichtigung der landwirtschaftlichen Gebäude. Der Kirchenpräsident drückte in einer Ansprache seine Be­friedigung aus über die Arbeit, die im Rappenhof für die Krieger und Kriegerfamilien geleistet wird und schloß mit einem warmen Wunsch für das Werk.

Grafenberg. OA. Nürtingen, 8. Nov. DieWünschel- rute als Helfer. Die Wassernot in der Gemeinde hat immer noch nicht ihr Ende erreicht. Der Gemeinderat ließ deshalb den bekannten Geologen Oberlehrer Stettner von Heilbronn kommen. Dieser beging mit einer Wünschel­rute das Gelände des Grafenbergs und Florians. An zahl­reichen Punkten konnte er unterirdische Wasseradern fest­stellen, doch waren sie immer nur schwach. Reich an Wasser wäre das Gelände um den Florian, aber die Schichten sind Metzingen zugeneigt, sodaß das Wasser dorthin abfließt. Stettner stellte auch bei zwei Quellen Mineralwasser fest, von denen die eine stark eisenhaltig ist. Vielleicht kann sie für Grafenberg noch von Bedeutung werden.

Leutkirch, 8. Nov. Von der Silberfuchsfarm. Am Dienstag ist auf der SilberfuchsfarmGermania" bei Tautenhofen der erste Transport Silberfüchse angekommen. Der zweite wird im Laufe dieser Woche folgen.

Von der Landwirtschaftsschule. Die hiesige Landwirt- Ichaftsschule hat ihre Pforten für das Wintersemester wieder geöffnet. In den unteren Kurs sind 31 Schüler neu einge­treten, der obere Kurs zählt 25 Schüler. Im letzten Winter­halbjahr betrug die Schülerzahl 72.

Lorch OA. Welzheim, 8. Nov. Alte Eichen. In den Kiesgruben des Sand- und Kiesgeschäfts Aichele in den Meterhöfen wurden in einer Tiefe von etwa fünf Metern verschiedene, jedenfalls schon vor Jahrhunderten dort an­geschwemmte Eichen ausgegraben. Das Holz ist gut und steinhart. Die Stämme sind sechs bis sieben Meter lang und haben etwa sechzig Zentimeter im Durchmesser. Das Ende, dem Wurzelstock zu. geht in das Nachbargrundstück und dürfte noch stärker sein.

Aus Stadt und Land

Nagold, 9. November 1928

Wir brauchen in unserer Sprache ein Wort, das wie Kindheit sich zu Kind verhält, so das Verhält­nis Volkheit zum Volke ausdrückt. Der Erzieher mutz die Kindheit hören, nicht das Kind. Der Ge­setzgeber und Regent die Volkheit, nicht das Volk. Jene spricht immer dasselbe aus, ist vernünftig, be­ständig, rein und wahr. Dieses weitz niemals vor lauter Wollen, was es will. Und in diesem Sinne soll und kann das Gesetz der allgemein ausge­sprochene Wille der Volkheit sein, ein Wille, den die Menge niemals ausspricht, den aber der Ver­ständige vernimmt, den der Vernünftige zu befrie­digen weitz und der Gute gern befriedigt. Goethe.

Auch eine Visitenkarte

I

Ich habe mich glänzend unterhalten!"

So. Eine Gegenfrage bitte. Worüber ?"

Nun, da war einer, der hat ganz reizende Witze er­zählt. Wir kamen aus dem Lachen gar nicht heraus.»

Solche Worte können eine Visitenkarte sein, auf der viel mehr steht, als auf einer noch so schön gedruckten. Sie enthüllt das Denken und Empfinden, die geistige. Stellung eines Menschen, seine Erziehung und seine Kultur.

Die Rede kann auch anders lauten.

Es war entsetzlich langweilig."

Wovon haben Sie denn gesprochen?"

Lkch, von lauter langweiligem Zeug. Von Literatur, von wissenschaftlichen Dingen, von Philosophie. Davon will man doch nicht unterhalten sein." ,

Ja, und wovon möchten Sie sprechen, damit Sie sich

t unterhalten?"

Das weiß ich nicht. So etwas fragt ein galanter ensch auch gar nicht, der weiß, worüber man spricht, ohne langweilen."

Der verheißende, ermunternde Augenaufschlag sagt utlich, wovon man sprechen darf: Einige Komplimente, rige Scherze, erst zart, dann immer gewaltiger, bis es kein agnis mehr ist, auch von Dingen zu sprechen, von denen rn nicht spricht.

Keine Visitenkarte? O doch, man braucht keine andere, ie gedruckte Karte wäre doch falsch, zeigte den wahren enschen nicht. Das Wort hat ihn viel bester enthüllt.

Aber es ist nicht überall und geht nicht immer so. ach die gute Unterhaltung ist nicht ganz ausgestorben, ach in unserer Zeit haben gelegentlich zwei oder mehrere enschen etwas zu sagen, es braucht nicht immer gelehrt sein, nicht immer tief, nicht immer wissenschaftlich, zu- al wenn dieses Misten näher betrachtet nur oberflächlich «ernommen ist, um sich vielleicht interessant zu machen, cd um sich auch zu denGebildeten" rechnen zu können, ach ein ganz schlichtes Wort kann von einem zum an- rn fliegen, aber es ist Zeugnis einer wahren Per,on- hkeit, besitzt eigene Note und erfreut, weil es einen An- rng erweckt, eine Saite rührt, die viele andere nicht ge- offen. Auch das Wort ist ja Zeugnis der Persönlichkeit

_Freitag, 9. N ovember 1928

und es bedarf nicht immer vieler Worte, um den Men­schen zu erkennen. Es kann starre, nichtssagende Phrase sein, angelernt, eingeprägt, wie wenn ein Papagei nach­plappert, was man ihm vorgesagt hat, hundertmal, immer dasselbe. Es kann aber auch persönliche Prägung besitzen kann davon Zeugnis ablegen, daß einem ein Selbständiaer' ein Geschlossener, fest in sich Ruhender gegenübersteht. ' Und gerade die Art der Unterhaltung, jene Form des Zwiegesprächs, das dazu dient, die Stunden zu füllen die sonst leer wären, wenn je eine Stunde leer sein kann nt Zeichen für den Menschen, ist Visitenkarte, ja noch mehr ist Dokument, Paß, Ausweis, bester bekundend als eine Photographie. Die kaum ein geschickter Photograph re- touchieren, verbessern. Die Unebenheiten verschwinden un­ter seiner gewandten Hand, die Schatten werden aufae^ hellt, das Bild wird harmonisch. Die Visitenkarte der Unterhaltung, die einer führt, gutheißt oder verwirft kün det von ihm ohne Retouche und ohne Verschönerung'

Es läßt sich nicht behaupten, daß heutzutage viele Visitenkarten dieser Art abgegeben werden, an denen man sich freuen kann. Aber das liegt bestimmt nicht an den Visitenkarten.

Dienstnachrichten.

Der Herr Staatspräsident hat je eine Lehrstelle an der evang Volksschule in Oberreichen bach OA. Calw dem Lehrer Paul Bohlinger in Rohrdorf OA. Nagold, Wald­renn ach OA. Neuenbürg dem Lehrer Jakob Schüttle da­selbst übertragen.

Durch Entschließung des Herrn Kirchenpräsidenten ,st die 4. Stadtpfarrsteke in Feuerbach. Dek. Cannstatt, dem Stadt- pfarrverweser Albert Schmückte in Calw übertragen morden.

2009 Mitwirkende beiBlutsbruderschaft"

Ein Teil der Aufnahmen zu dem Standardfilm der ParamountBlutsbrüderschaft", der Samstag u. Sonntag in den Löwenlichtspielen läuft, wurde im Heimatelier in Hollywood gedreht; ein großer Teil der Szenen wurde je­doch in der großen amerikanischen Wüste von Arizona aus­genommen. Es war nun ein, Problem, die 2000 mit­wirkenden Komparsen, Schauspieler, technischen Arbeiter und sonstigen Hilfskräften aller Art in diese Wüste zu transportieren und dort zu verpflegen. Lastautos wurden in Salonwagen umgewandelt, Proviantkolonnen aus­gerüstet, Material für Bauten, Zelte und Baracken, mit­geschleppt.

Dieser Zug durch die Wüste nahm viele Monate in Anspruch. Die Handlung des Films spielt zu einem großen Teil in und um ein Wüstenfort. Der Held der Geschichte soll einen berühmten Saphir, denBlue Water" gestohlen haben. In Wirklichkeit hat er nur die Imitation dieses Juwels entwendet, um dessen Besitzerin vor Unannehmlich­keiten zu bewahren. Eine Originalität im Aufbau der Handlung liegt darin, daß der Schluß der Geschehniste bereits zu Beginn des Films gezeigt wird.

Sonnenfinsternis. Eine Teilsonnensinsternis ist am 12. November im größten Tei! von Europa sichtbar. Für Deutschland kommen die Vormittagsstunden in F age, doch wird man die Teilfinsternis nur bei günstigem Wetter be- obachten können.

Wart, 8. Nov. Treue Dienste. Seit 35 Jahren ist die nunmehr 60 Jahre alte Dienstmagd Anna Maria Theu­rer ununterbrochen, im Dienste des Gutsbesitzers und Schultheißen a. D. Joh. Lutz und dessen Eltern. Zuver- läßig und pflichtgetreu hat sie all die Jahre hindurch auf ihrem Posten gestanden und wurde auch bereits durch be­hördliche Instanzen für ihre treuen Dienste geehrt. Aber auch dem Brotherren gereicht das Ausharren einer An­gestellten auf einem Posten zur Ehre.

Herrenberg, 8. Nov. Unfall. Gestern abend halb 8 Uhr fuhr der Walzenfllhrer Frank von hier mit seinem Fahrrad im Ellltensteinerweg auf einen dort am Wegrand unbeleuchtet stehenden Wagen so unglücklich auf, daß er schwer verletzt und in bewußtlosem Zustand ins hiesige Krankenhaus verbracht werden mußte.

Herrenberg, 8. Nov. Von der Landwirtschaftsschule. Mit 42 Schülern konnte die Landwirtschaftsschule mit die­ser Woche ihr Winterhalbjahr eröffnen. Es ist erfreulich» daß sich so viele Eltern entschließen konnten, ihre Söhne in die Landwirtschaftsschule zu schicken. Wie nötig der theoretische Unterricht neben guter Praxis ist, erfährt der Jungbauer täglich. Den heutigen Ansprüchen vermag nur einguter Schulsack" zu genügen. Die Wirtschaftsformen der Jetztzeit können ohne ihn nimmer bewältigt werden. Selbst der scheinbar einfachste, mittlere und kleine land­wirtschaftliche Betrieb bedarf einer besonderen Fachbil­dung. Hören wir die ehemaligen Winterschüler. Nicht hoch genug können sie ihre hier erworbenen Kenntnisse schätzen, was auch alljährlich die stark besuchten Wiederholungs­lehrgänge deutlich zeigen. Das Beste nur will die Land­wirtschaftsschule und Schulleitung den Schülern, den Bauernsöhnen mitgeben und sie für den sich Jahr um Jahr steigerndenKampf ums Dasein" rüsten. In vorderster Linie reicht sie die helfende Hand als Verbündete. Wer wollte sie ausfchlagen? Sie ist unser bester Vundesgenoj! , dermit Rat und Tat" überall einspringt und Wegweiser wird für eine bessere Gegenwart und schönere Zukunzi- Wir Jungbauern müssen mit ihm marschieren. .

Ein Ehemaliger.

Frcudenstadt, 8. Nov. Im Ruhstein-Gebiet vermißt.

Vermißt wird seit Sonntag, den 4. November 1928, Regierungsrat Dr. Eugen Vollmer, 34 Jahre alt, - cher sich mit dem Touristenzug 6.38 von Karlsruh s ^ Ausführung einer Fußtour in die Gegend von ^ Höfen begeben hat. Er wurde zuletzt in dem K "^lite

auf

dem Ruhe st ein gesehen. rv von

er sich um 11 Uhr vormittags. Seither fehlt jede p

Hausach. 8.. Nov. Tödlicher Unfall. In A" barten Hauserbach ereignete sich ein schwerer ^

Dienstknecht Anton Streif der bei dem Re "eb ^ ^nb schäftigt war, kam der Hochspannungsleitung z war sofort tot.