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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
schäften je nach der Vermögenslage des Arbeitnehmers, nach der Zahl der Kinder, ferner nach der Zahl der geklebten Veitragswochen und gezahlten Beiträge schwanken zwischen 2 und 4 Mark täglich. Von den Metallarbeitern sind nur etwa 30 v. H. organisiert. Die 213 000 Ausgesperrten sind aber nicht durchweg Metallarbeiter; es kommen auch Maurer, Schreiner, Modelltischler und andere in den Betrieben beschäftigte, anderwärts organisierte Leute hinzu, so daß die Gesamtzahl der Organisierten im Prozentsatz etwas steigt.
Am Dienstag haben die Gewerkschaften die Gegenklage beim Arbeitsgericht in Essen eingereicht. Die Gewerkschaften sind vom Arbeitsgericht aufgefordert worden, sich zur Klageschrift der Arbeitgeber zum 10. d. M. zu äußern.
Der Arbeiterführer des christlichen Metallarbeiterverbands, Franz Wieder, geriet am Sonntag in einer Versammlung in Duisburg in einer Rede in solche Erregung, daß er bewußtlos zusammenbrach. Sein Zustand ist immer noch sehr bedenklich.
Württemberg
Stuttgart, 7. November.
kunstgewerbliche Vorträge des Landesgewerbemuseums. Das Landesgewerbemuseum veranstaltet auf Wunsch gewerblicher Vereinigungen Vorträge über kunstgewerbliche Fragen. Im Anschluß an solche Vorträge können kunstgewerbliche Gegenstände nach ihrem kunsthistorischen und ästhetischen Wert besprochen und die Besitzer oder Erzeuger unentgeltlich beraten werden. Es können auch Beamte des Landesgewerbemuseums zu Erläuterungsabenden entsandt werden. — Zum Vorlesen und Vorführen in Versammlungen gewerblicher Vereinigungen stehen folgende Vorträge mit Lichtbildern unentgeltlich zur Verfügung: „Die Entwick- lung der Schrift", von Hofrat Petzendorfer; „Symmetrie und Gleichgewicht", von Professor Dr. Pazaurek; ,^unst und Luxus", „Schönheit und Handwerk", „Das neuzeitliche Kunstgewerbe in Württemberg", „Möbelschmuck", von Dr. H. H. Josten; „Modernes Spielzeug", von Dr. Max Schesold. — Anträge auf solche Veranstaltungen sind an die Direktion des Landesgewerbemuseums, kunstgewerbliche Abteilung, Stuttgart, Kanzleistraße 19, zu richten.
Versuchsballone. Vom 12. bis 17. November steigen an vielen Orten Europas (auch in Deutschland) zu wissenschaftlichen Zwecken unbenannte Versuchsballon auf. Der Finder eines solchen wird gebeten, ihn samt dem daran befindlichen Selbstschreibegerät sorgfältig zu behandeln und nach der am Ballon oder am Gerät befindlichen Anleitung zu verfahren. In der Regel zahlt die den Ballon absendende meteorologische Anstalt dem Finder eine angemessene Belohnung. Die Ballone sind mit dem leicht brennbaren Wasserstoff gefüllt, daher ist Vorsicht geboten. In Zweifelsfällen wende man sich an die nächste Ortspolizeibehörde oder an die Württ. Landeswetterwarte in Stuttgart.
Stutigarl, 7. Nov. Zur Ernennung des Ministerialdirektors im K u l t m i n i st e r i u m. Da in einem Teil der Presse unrichtige Nachrichten über die Vorgänge gebracht werden, die der Ernennung des Ministerin.- rats Meyding zum Ministerialdirektor im Kultministerium vorangingen, so hat Kultminister Dr. Bazille an die Schriflleikung des Schwab. Merkur folgende Berichtigung übersandt: .In Ihrer Nummer 519 vom 5. November 1928 bringen Sie unter der Ileberschrift .Der Nachfolger von Präsident Dr. von Bälz* die Behauptung, daß Herr Ministerialrat Dr. Beißwänger ursprünglich zum Ministerialdirektor im Kultministerium ausersehen gewesen sei und daß eine Gegenbewegung gegen diese Absicht den Herrn Staatspräsidenten Dr. Bolz in seinem Widerstand gestärkt habe, so daß schließlich auch der Kulkminister sich selber habe überwinden müssen. Beide Behauptungen sind unrichtig. Da, wie in den beteiligten Kreisen bekannt ist, nie die Absicht bestand, den Herrn Ministerialrat Dr. Beiß- wänger zum Ministerialdirektor im Kultministerium zu ernennen, so gab es in dieser Frage auch keine Meinungsverschiedenheit zwilchen dem Herrn Staatspräsidenten und dem Kult mini st er.'
Aenderung des Ortsklassenverzeichnisses. Am die 5t leine Anfrage Nr. 72 des Abg. Winker und Ulrich (S.) hat das Finanzministerium wie folgt geantwortet: „Schon bei der Beratung des Reichsbesoldungsgesetzes im Reichsrat ist Württemberg für die gesetzliche Festlegung eines bestimmten Endtermins der Einführung eines neuen Ortsklassenverzeich- nisses eingetreten. Gemäß oem Beschluß des Landtags vom 29. März 1928 hat das Finanzministerium sodann beim Reichsfinanzministerium auf eine möglichst baldige Durchführung einer den Verhältnissen entsprechenden Aenderung des Ortsklassenverzeichnisses hingewirkt. Das Reichsfinanzministerium vermochte jedoch bis jetzt über den Zeitpunkt der Einführung eines neuen Ortsklassenverzeichnisses keine Mitteilung zu machen."
Die Versorgung der Kriegsbeschädigten. Der Landesverband Württemberg des Zentralverbandes deutscher Kriegsbeschädigter und Hinterbliebener hatte für Sonntag eine Dertreterversammlung nach Ulm einberusen, die vom ganzen Lande sehr zahlreich besucht war. Der 1. Vorsitzende, Landtagsabgeordneter Hartmann erstattete Bericht über die Entwicklung des Landesverbandes. Der Geschäftsführer des Zentralverbandes. Otterbach, gab einen Tätigkeitsbericht über die Arbeit des Zentralverbandes. Es lei sest- gestellt, daß die Zahl der versorgungsberechtigten Kriegsbeschädigten in den letzten drei Jahren um 40 363 gestiegen und die Zahl der versorgungsberechtigten Hinterbliebenen nicht zurückgeangen sei. Vom Zentraloerband seien bei der Reichsregierung und beim Reichstag Anträge eingeceicht, die vorhandene Härten beseitigen sollen. Insbesondere in der Hinterbliebenenversorgung — die Frage der Heilbehandlung der Hinterbliebenen — und die Frage der Vergünstigung für die Schwerbeschädigten auf der Eisenbahn, sei noch nicht abgeschlossen.
künstlerischer Erfolg. Bei dem vom Verband Pfläzischer Industrieller veranstalteten Preisausschreiben für Verdienstmedaillen, die langgediente Angestellte und Arbeiter erhalten sollen, ert-ielt Professor Lörcher - Stuttgart die Hälfte des für den 2. und 3. Preis zur Verfügung stehenden Geldbetrags für den von ihm eingereichten Entwurf.
Das „Stuttgarter Reue Tagblatt" hat vor wenigen Tagen sein neues Eeschäftsgebäude, ein lkstöckiges Turmhaus von 61 Meter Höhe, in Betrieb genommen. Der Bau ist nach den Plänen des Stuttgarter Architekten E. Otto Oßwald in neuzeitlichen Formen errichtet und verleiht dem ganzen Stadtbild ein besonderes interessantes und
markantes Gepräge. Aus Anlaß der Einweihung des Turmhauses hat nun der Verlag des genannten Blattes eine 108 Seiten starke und in typographischer Beziehung mit besonderer Sorgfalt ausgestattete Sonderbeilage unter dem Titel „Stuttgart empor" herausgebracht. Die Beilage enthält zahlreiche, mit charakteristischen Bildern geschmückte Aufsätze aus ersten Federn, sowie viele Begrüs- sungskundgebungen namhafter Persönlichkeiten aus dem ganzen Reich, und gibt so ein anschauliches Bild von dem machtvollen, in ganz Deutschland mit Aufmerksamkeit beobachteten Aufstieg der schwäbischen Landeshauptstadt, als dessen Sinnbild das hochragende Tagblatt-Turmhaus sich darstellt.
Aus dem Lande
Oehringen. 7. Nov. Ein Alt-Veteran. Heute feierte der Veteran von 1870/71, Mühleisen, seinen 80. Geburtstag in erfreulicher Rüstigkeit.
Hall. 7. Nov. Kindstötung. Die 19 Jahre ölte ledige Haustochter Frida Zipfel von Schmerbach OA. Mergentheim wurde wegen Kindstötung vom Schwurgericht bei Zubilligung mildernder Umstände zu 2 Jahren Gefängnis. abzüglich 3 Monate und 15 Tage Untersuchungshaft, sowie zur Tragung der Kosten verurteilt.
Tübingen, 7. Nov. Akademische Preisverteilung. Im Festsaal der Universität fand die akademische Preisverteilung statt. Nachdem der Kanzler der Universität, Professor Dr. v. Rümelin, einen Vortrag über „Gleichheit vor dem Gesetz" gehalten hatte, fand die Verteilung der von den Fakultäten zuerkannten Preise statt. Die Preise der evangelisch-theoogischen Fakultät haben erhalten cnd. kheol. Lothar Schmidt und stud. theol. Ernst Käseman. Die Preispredigt erhielt Vikar Helmut Goes in Dornheim. Der Preis der katholisch-theologischen Fakultät siel Josef Gantert aus Ehingen zu. Die philosophische Fakultät gab ihren Preis stud. phil. Otto Herzig aus Rottenburg. Die naturwissenschaftliche Fakultät gab ihn cand. math. Otto Trinkner aus Wildbad und Dr. Otto Weyer.
Neresheim, 7. Nov. Familienforschung. Oberlehrer Schmid hat in den letzten Jahren sämtliche Stammbäume der Neresheimer Bevölkerung von 1664 bis in di« neueste Zeit in einem umfangreichen handschriftlichen Buch angelegt (9306 Geburten, 7511 Todesfälle, 1820 Ehe- schließungen). In einem Vortrag zeigte er das Ergebnis. seiner Forschungen auf. Die Berufe der meisten Familien sind festgelegt, sowie Herkunft, Geburt, Tod, Eltern. Seit 1664 sind es 1233 verschiedene Familiennamen. Interessant ist das Ergebnis der großen Arbeit über Sterblichkeit, Kindersterblichkeit, Kriegszeiten, gefallene Feinde, unbekannte Gestorbene; Zuzug Fremder nach dem 30jährigen Krieg aus Steiermark, Kärnten, Tirol, über Verkehrsenkwicklung und dabei gemachter Fehler. Es ist eine dankenswerte Leistung und geeignet, den Heimatsinn zu stärken.
Ulm. 7. Nov. Einbrüche. In den letzten Tagen mehrten sich die Fälle vollendeter oder versuchter Wohnungs- einbrüche in dem Stadtgebiet. In einem Fall sind auch zwei Sparkassenbücher durch emen Dieb gestohlen worden.
Das Urteil zu dem Autounglück in der Neutorstraße. Gestern nachmittag wurde das Urteil in der Strafsache gegen den Kaufmann Wilhelm Clauß von Stuttgart und Direktor Karl Willich von Ulm wegen fahrlässiger Tötung — es wurden bekanntlich 2 Personen, Mutter und Kind, getötet und 5 Personen teilweise schwer verletzt — verkündet. Beide Angeklagten wurden der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen. Clauß erhielt 2 Monate Gefängnis oder 6000 Mark Geldstrafe, Willich erhielt 1 Monat Gefängnis oder 3000 Mark Geldstrafe.
Wagen i. A., 7. Nov. Mini st erbesuch. Neichs- ernährungsminister Dietrich und Staatsrat Rau besichtigten gestern die M i l ch w i r t s ch a f t l i ch e Le h r- und Forschungsanstalt und einige andere milchwirtschaftliche Betriebe. Die Lehranstalt hat einen Reichszuschuß von 100 000 Mark bekommen, den sie wohl brauchen kann. Von Wangen fuhren die Herren nach Ravensburg, besichtigten dort das Lagerhaus der Schwäbischen Obstzen - trale und folgten sodann einer Einladung des Präsidenten Adorno von der Landwirkschaftskammer auf dessen Gut Kaltenberg zu einer kurzen Besichtigung. In Tetknang wurde das Lagerhaus der Kaufstelle der landwirtschaftlichen Genossenschaften besichtigt. Dann ging die Fahrt nach Friedrichshafen zum Besuch der Meierei der Zeppelin- wohlfahrk GmbH. Am 5.30 Ahr reiste der NeichsernährungS- minister nach Berlin zurück.
Vom bayerischen Allgäu, 7. Nov. Zinkerzfunde am Breitachdurchbruch. — Schneegestöber. Sprengungen am Breitachdurchbruch brachten Erze zutage, die sich als Zinkblende und Rotzinkerz entpuppten. Die Erze weisen auch starken Schwefelgehalt auf. Man nimmt an, daß sich eine Erzader von der Breikach bis Tiefenbach erstreckt, die sich bis zum Illerkal durchzieht und den Mineralquellen in Tiefenbach und Au bei Fischen ihren wertvollen Gehalt verleiht. Es handelt sich nun darum, ob das Zinkvorkommen abbauwürdig ist. — In den Allgäuer Bergen setzte bereits am Samstag heftiges Schneegestöber ein. so daß der Schnee schon am Nachmittag his zur Seealpe herunterging. Während es am Sonntag im Tal regnete, hielt der Schneefall in den Bergen an.
Sigmaringen, 7. Nov. Straßenbaugesetz. Der Gemeindeausschuß des preußischen Landtags hat den Entwurf des Straßenbaugesetzes für die Hohenzöllernschen Lande unverändert angenommen. Danach werden die Gemeinden von den ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigenden Wegebaulasten befreit. Die öffentlichen Wege werden neu eingeteilt.
Ans Stadt »ad Laad
Nagold, 8. November 1928 Das ist wirklich Kultur: daß der Mensch jene innere Disziplin besitzt, die die primitiven Triebe veredelt.
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Die Schwäbische Bilderbühne
gibt am Freitag, 9. und Samstag, 10. Nov., abends 8 Uhr im Festsaal des Seminars den äußerst interessanten Film „Im Schatten des Urwalds". Die Geheimnisse des größten Stromgebietes der Erde tun sich vor unseren Augen auf. Majestätisch und in endloser Weite trägt der Amazonas seine gelben.Wogen dem Ozean zu. An seinen Ufern, dun kel und undurchdringlich, dehnt sich der Urwald. Unberührt. seit Jahrtausenden, steht er da und bewahrt vor
Donnerstag, 8. November 1928
zu heben, Ziel und Sehnsucht aller kühnen Forscher und Entdecker waren. Aus der Fülle des Gebotenen sei nur einiges erwähnt: Wer kennt den Piranha, den gefährlichsten aller Fische — gefährlicher als der Haifisch? Nicht großer als eine Manneshand, lebt er zu Tausenden in den Gewässern. Das Gebiß macht ein Drittel des Fisches aus Nichts wiedersteht den messerscharfen Zähnen. Ahnunas- los Badende, oder Vögel, die über das Wasser streichen werden angefallen und in wenigen Minuten ist nichts mehr als das Skelett vorhanden. Vor diesen kleinen Un geheuern fürchtet sich der Eingeborene ungemein Jed- Begnung mit ihnen, wird zu einem Erlebnis das in sei nem düsteren Grauen nie mehr aus der Erinneruna wei»c' Die kleinen Piranhas sind die Herren des Stromes- di» Krokodile sind dagegen harmlose Geschöpfe. Oder ein an deres Beispiel: In Brasilien leben von den 400 Ameisen arten, die man kennt, allein, 360 Arten. Die interessante sten unter ihnen sind die Blattschneider. Wir beobachten die unermüdliche Arbeit ihrer Millionen, das Entlauben gewaltiger Baume, die langen disziplinierten Arbeiterzüge. Wir fragen uns beim Anblick dieser wunderbaren Organisation: kann, der blinde Instinkt solche Leistunaen vollbringen, — oder strahlt schon hier der Helle Funke des
Geistes?-Diese Beispiele sollen genügen, um eine
Andeutung dessen zu geben, was der Film uns bietet Versäume niemand diese schöne Gelegenheit, sein Wissen aus eine angenehme Art zu berreichern.
Immer näher
kommt der Familienabend des Württ. Schwarzwaldvereins, Ortsgruppe Nagold, ja, er ist schon näher herangerückt, als er es programmäßig sein sollte. Wie wir hören, wurde er nämlich vom 24. auf den 17. Nov. einem Samstag vorverlegt. Bei diesem Anlaß wird das Handharmonikaorchester Trossingen zu hören sein und wie immer versprechen Musik, Theaterstücke, Tanz und andere Aeberraschungen einen vergnügten u. genußreichen Abend.
Die Nschereiversammlung
muß, wie aus dem Anzeigenteil hervorgehl, nochmals verschoben werden. Sie findet nunmehr am 25. November statt.
„Die schwarze Nagold"
In unserer Horber Nachbarzeitung lesen wir: Was mir letzter Tage wieder, wie schon oft, bei Reisen in das Rheinland gleich anderen Reisenden auffiel, war bei der Fahrt durch das schöne Nagoldtal die Ansicht des tief dunklen, fast tintenschwarzen Gewässers, welches die Nagold zur Enz hinunterführt. Schaut man, über die Ursache dieser Erscheinung nachdenkend, vom Zuge aus, wo dieser dem Flusse nahe ist, das Bett des letzteren genauer an, so erkennt man bald, daß der schwarze Boden des Talgrundes durch das Wasser herausscheint und darf wohl auch annehmen, daß dieser auf das Wasser abfärbt. Zur schwarzen Nagold patzt aber auch die schwarze Nacht in den Vahntunnels des Nagoldtales, da sie aus lauter Rücksicht auf reisende Braut- und (Ehepaare?) von unbeleuchteten Zügen durchfahren werden; man darf halt von der „schwäbisch« Eisebah et verlange, daß se weage dene paar Sekun-' da in ihra Wäga bei Tag! Liachter anzllnda lot", des verbietet wohl d'Finanza. Dear Hauchdorfer Tunnäll ischt grad a langsams Vaterunser lang, des paßt, wenn ma moant, ma fahr imma Sarg unterama Berg dure"! Besser, als „sotteche" Zeitungen leasa mit ihrer illustrierta Nacktkultur! (Wer mag da diesmal „entgleist" sein, sicherlich kein Eisenbahnwagen. D. Schr.)
Ungeklärte Lage des kaufmännischen Skellenmarkks. Die Lage auf dem kaufmännischen Stellenmarkt ist im Augenblick ziemlich ungeklärt. Unverkennbar wird auch der kaufmännische Stellenmarkt von den Arbeitskümpfen in der Textil-, Metall- und Werftindustrie stark beeinflußt. Das zeigt sich besonders in einer Zurückhaltung gegenüber Neueinstellungen -in den betroffenen Gegenden. Dazu ist auch die Beschäftigungslage in den hauptsächlichsten Wirtschaftszweigen sehr unterschiedlich. Die erhoffte Besserung in der Beschäftigung der Textilindustrie hat sich noch wenig gezeigt. In der Metallindustrie, besonders in der Maschinenindustrie, wird aus verschiedenen Bezirken eine gute Beschäftigung gemeldet, während vor allen Dingen die eisen- und stabl- erzeugenden Industrien ungünstiger berichten. Günstiger liegen die Verhältnisse in der chemischen Industrie. Die Schuhindustrie hat nach wie vor zu kämpfen. Diese zum Teil recht ungünstigen Erscheinungen werden aber wieder wettgemacht durch steigende Nachfrage aus dem Handel, der durch das einsetzende Wintergeschäft eine Belebung erfahren hat. Der bisher beobachtete Mangel an tüchtigen jungen Stenotypisten, Buchhaltungskräften und Verkäufern der verschiedenen Branchen in den großen Städten ließ auch im Berichtsmonat nicht nach.
ep. Heimliche Einwanderung. Es ist bekannt, daß aus der Ermöglichung ungesetzlicher Einwanderung in die Vereinigten Staaken von Nordamerika unlautere Elemente zum Schaden auch deutscher Auswanderer eine blühendes Geschäft gemacht haben. Neuerdings seht nun auch, wie der Evangelische Hauptverein, Beratungsstelle für Auswanderer, Berlin N. 24, Oranienburger Straße 1314 mitteilt, eine heimliche Einwanderung nach Argentinien ein. Die hierfür tätigen Schmuggler verlangen natürlich erhebliche Geldbeträge. Auswanderer sollten dies« sparen. Die Einreisebeskimmungen sind leicht zu erfüllen. Sie sind für Württemberg beim Deutschen Auslands- Institut Stuttgart, Charloktenplatz 1, zu erfragen.
Hochdorf OA Horb, 7. Nov. Zur kommenden Schutt- heißenwahl. Infolge Ablauf der Wahlzeit des Sch - heißen Pfeiffle wurde die hiesige Ortsvorsteherstell s Bewerbung ausgeschrieben. Der jetzige Stelleninya > wieder Bewerber, doch sind auch starke StromiE - Händen, einen Nichtfachmann an die Spitze der E zu bringen.
Freudenstadt, 7. Nov. Realschulneubau. In der letzten Sitzung des Eemeinderates wurde emstnnmg schluß für den Bau einer Realschule gefaßt, der sich nach den vorliegenden Plänen und Kostenvoranschl g ^ 600 000 -N belaufen wird. Von 5 m der enge - ^ stehenden Entwürfen wurde der des Architekten - D ^ zur Ausführung angenommen. Mit dem Bau soll, soba Witterung im Frühjahr es zulatzt, begonnen weroen. Vorarbeiten sind bis dahin zu erledigen.
Calw, 7. Nov. Das neue Singen, Evang '^mbach- im Monbachtal. Zu einer evang. Smgwoche im