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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

worden. Als er sich hier weigerte, seine Haltung gegen Pil- sudski zu ändern, sei er erschossen worden.

Die polnische Regierung erklärt die Nachricht als eine Erfindung, über den Verbleib Zagorski macht die Regierung aber keine Mitteiluna.

Viikllemberg

Sknttgark, 28. September.

Todesfall. Der in Fachkreisen weitbekannte Mitinhaber der Schriftgießerei C. E. Weber, Emil Ratzky, ist nach nur kurzer Krankheit gestorben.

Gedenkfeier für eine schwäbische Siedlung in Brasilien. Am Dienstag, 2. Oktober, 8 Uhr abends veranstalten das Deutsche Auslandsinstitut und der Handelsgeographische Verein im großen Saal des Hauses des Deutschtums ge­meinsam eine Gedenkfeier aus Anlaß des 25jährigen Be­stehens der bekannten Kolonie Neu-Württemberg in Bra­silien. Die Anwesenheit von Frau Marie Faulhaber, »er Witwe des bekannten langjährigen Leiters der Kolonie, wird Gelegenheit geben, Einzelheiten über die Lebensarbeit dieser Schwaben zu hören. Außerdem werden Generalkonsul Dr. Wanner und Pfarrer Dr. Aldinger, Kleinbott­war, sprechen, während ein Lichtbildervortrag von Pfarrer Grisebach die Geschichte Neu-Württembergs in großen Zügen schildert.

Stuttgart. 28. Sept. 75 Jahre Hauptbahn Bruch- s a lU l m. Am 1. Oktober 1853, vor nunmehr 75 Zähren, ist als letzte Teilstrecke der württembergischen Hauptbahn, die Westbahn BietigheimMühlackerVieltenBruchsal eröffnet worden. Der Bau der Linie BietigheimBruchsal kostete Württemberg 11368 461 Mark oder 206 399 für einen Kilometer. Erbauer der Westbahn war der berühmteste württembergische Eisenbahningenieur, Oberbaurat Etzel, der nach Eröffnung der Bahn 1853 in schweizerische Dienste trat und später die Brennerbahn erbaut hat, deren Eröffnung er nicht mehr erlebte.

Villa Berg. Die Wirtschaftsräume in der Villa Berg sind von Montag den 1. Oktober ab bis Frühjahr nächsten Jahres geschlossen. Schloß und Gemäldesammlung können bis auf weiteres wie bisher täglich besichtigt werden.

Eßlingen, 28. Sept. Große Unterschlagungen. In der Üntersuchungssache gegen den nach Veruntreuung von etwa 150 000 -K flüchtig gewordenen Kaufmann Chri­stoph Roth von hier haben laut Polizeibericht die kriminal­polizeilichen Ermittlungen w a. ergeben, daß Roth einen Teil der veruntreuten Gelder zur Gewährung von Darlehen an Privatpersonen, insbesondere an Geschäftsleute, verwen­det hat.

Böblingen, 28. Sept. Amerikanische Gäste auf dem Flugplatz. Am Dienstag wurde der Flugplatz Böblingen von der amerikanischen Luftreisegesellschaft be­sichtigt. I. Leslie Kincaid, Vorsitzender der American Hotel- Gesellschaft und Samson B. Barr von der National Capitol Luftfahrt trafen unter Führung des Herrn Banzhof vom Stuttgarter Hotelbesitzerverein in Böblingen ein, besichtigten Hotel, Hallen und Flugplatz und besuchten dann noch den Klemmschen Leichtflugzeugbau in Sindelfiygen.

Tübingen, 28. Sept. G i f t m o r d v e r s u ch. Die 23- jährige Kaufmannsfrau Hedwig Angele, geb. Buschle, von Pfronstetten OA. Münsingen, lernte gelegentlich einer Ein­quartierung im Zahr 1927 den 23jährigen Gefreiten Gustav Reiff vom Reichswehrbakaillon in Tübingen, gebürtig aus Reutlingen, kennen. Es entspann sich ein Verhältnis, dem aber der Ehemann Angele im Weg stand- Er sollte daher be­seitigt werden. Reiff hatte an dem Verhältnis in erster Linie ans dem Grund Interesse, weil er von der Frau brav mit Geld versehen wurde. Zm März ds. Zs. schickte er ihr ein Fläschchen Karbollösung, am 26. April eine Warzengift­tinktur, beide hakten aber bei Angele nicht die gewünschte Wirkung. Am 15. Zuni schickte Reiff ein stärkeres Gift, das aber die Frau dann doch nicht anwendete! Das letzte Gift wäre unfehlbar todbringend gewesen. Das Schwurgericht verurteilte Reiff zu 7 Zähren, die Frau Angele zu 5 Zäh­ren Zuchthaus und zu je 10 Jahren Ehrverlust.

Dornstetten OA. Freudenstadk, 29. Sept. Ehrenbür­ger. Der Fabrikbesitzer Zakob Muh in Buenos Aires in Südamerika ein Dornstekter Bürger hak nach einer größeren Pause und im 71. Lebensjahr seine Vaterstadt Dornstetten und die Stätten seines früheren Wirkungskreises wieder besucht. Die Gemeindeverwaltung hat ihm in An­erkennung seiner vielen Verdienste um seine Heimatgemeinde und ihre Bewohner das Ehrenbürgerrecht der Stadt Dorn- stekken verliehen und ein Oelgemälde von Dornstellen über­reicht.

Rottweil, 28. Sept. Lausbubenstreiche. Die Schutzhütte auf dem Lemberg wurde von Bubenhand ver­wüstet, der Papierkorb angezündet, die Möbel heraus­gerissen. Am Turm ist das massive Albvereinszeichen ver­bogen. Der Heuberg-Baargau hat für Mitteilungen, die zur Ergreifung der Täter führen, eine Belohnung ausgesetzt.

Alm. 28 Sept. E i! ? n b a h n u nf a l l. Geste-n nacht um 10 Uhr ist der Stückg. erzug 9283 MengenUlm bei d^r Einfahrt in die Station Herrlingen auf den Sliuß- teil des Nahgüterzugs 9239 ScheillingenUlm aufgestoßen, dabei sind der Packwagen und 2 Güterwagen des Zugs 8283 entgleist und beschädigt worden. Der Zugführer und der Schaffner dieses Zuges wurden leicht verletzt. Die Schuld trifft den Fahrdienstleiter in Herrlingen, der den Zug 9283 auf ein belegtes Gleis einfahren ließ.

heilbrona, 28. Sept. Banknotenfälscher. Die Kriminalpolizei in Frankfurt a. M. hat, wie bereits ge­meldet, am 26. ds. Mts. den verh. 34 I. a. Zeichner Emil Horvath aus Rudolfsgrund in Ungarn und den 23 I. a. led. Flaschner Lorenz Schniering aus Darmstadt, beide in Bückingen wohnhaft, sestgenommen, da sie «ine größere Anzahl falsche 100 Reichsmarkscheine im Besitz hatten. Da ßestgestellt wurde, daß das Falschgeld in Bückingen her- gestellt worden ist, hat die hiesige Kriminalpolizei eingehende Ermittlungen angestellt und bei verschiedenen Personen in Böckingen und Heilbronn Durchsuchungen vorgenommen, wo­bei die Druckpresse und das Werkzeug, mit dem vermutlich die falschen Scheine gefertigt worden sind, in Böckingen ge­sunden und beschlagnahmt werden konnten. Außerdem wur­den einige Personen, die der Beihilfe dringend verdächtig erschienen, vorläufig festgenommen, aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Soweit bis jetzt bekannt ist, haben die in Frank­furt Festgenommenen auf dem Volksfest in Cannstatt zwei der gefälschten Reichsbanknoten in Zahlung gegeben. In

zwei weiteren Fällen blieb es beim Versuch. Bei den Falsch­stucken handelt es sich um eine plumpe Fälschung der Reichs­banknote der ersten Ausgabe vom 11. Oktober 1924.

Sontheim a. N 28. Sept. Hartnäckiger Selbst­mörder. Kürzlich wollte sich ein 16jähriger Bursche mit Gas vergiften, wurde aber daran gehindert. Nun hat er sich vor einigen Tagen im Untersuchungsgefängnis in Heilbronn, wo er wegen Diebstahlsverdacht weilte, erhängt.

Die Vorsitzenden der Arbeitsämter im Bereich des Landesarbeilsamts Südwestdeutschiand

Arbeitsamt Aalen: Oberrechnungsrat Müller, Schorn­dorf; Bad Mergentheim: Regierungsrat Dr. Haffa, Stuttgart; Baden-Baden: Arbeitsamtsdirektor Eiche, Baden-Baden: Balingen: Regierungsrat Kretschmer, Balingen: Btoerach: Regierungsrat Dr. Rohrer, Saul- gau; Bruchsal: Dr. Rieb er, Stuttgart; Eßlingen: Re­gierungsrat Mangold Eßlingen: Freiburg: Regierungs­rat K l e i n, Rastatt: Gmünd: Regierungsrat Dr. Kuhnle, Ravensburg: Göppingen: Regierungsrat Dr. I ä ck, Göp­pingen; Hall: Regierungsrat Raith, Schorndorf; Heidel­berg: Syndikus Dr. Kocks, Mannheim; Heidenheim: E. Oswald, Stuttgart: Heilbronn: Oberrechnungsrat Weil, Heilbronn: Karlsruhe: Direktor Denninger, Karls­ruhe; Kehl: Bürgermeister Dr. Krauß, Kehl; Konstanz: ruhe: Kehl: Bürgermeister Dr. Krauß, Kehl; Konstanz: Verwaltungsdirektor März, Freiburg: Lahr: Stadt­rat Richter, Lahr; Lörrach: Regierungsrat Kühne, Stuttgart: Ludwigsburg: Stadtschultheiß Haller, Tros- singen; Mannheim: noch unbesetzt: Mosbach: Landessekretär Stockert, Karlsruhe: Nagold: Dr. Paul, Berlin; Offen­burg: Stadtrat Zoll, Freiburg: Pforzheim: Regierungs­rat Dr. Bühler, Stuttgart: Rastatt: Geschäftsführer Dr. Cutter, Freiburg; Ravensburg: Oberrechnungsrat Brüstle, Ravensburg: Reutlingen: Reg.-Rat Vrendle, Stuttgart: Rottweil: Regierungsrat Günter, Rottweil; Sigmaringen: Geschäftsführer Dr. E m t e r, Sigmaringen: Stuttgart: Verwaltungsdirektor Christ. Stuttgart: Tutt­lingen: Verwalter Kopf, Tuttlingen: Ulm a. D.: Landrat Dr. Stahlecker, Balingen: Villingen: Stadtr. U e b l e r, Villingen, Waldshut: Syndikus Dr. Tischer, Freiburg: Weinheim: Geschäftsführer Seyler, Schwenningen.

Aus Stadt uud Laad

Nagold, 29. September 1928. Zeit hat, wer Ewigkeit hat. Ihm ist der Augen­blick heilig und mühevoll, wert des Verweilens, entronnen der Hast. Keller.

Deine Augen

Ueberall las man in den letzten Wochen den Namen Tol- stoi. Ein Mann, dessenverlorene Physiognomie" ihrer äußeren Hülle nach den Geistmenschen nicht verriet, der er war; ein Mann mit einerbreiten Nase und dicken Lippen , wie er sich selbst beschreibt. Aber etwas besaß Tolstoi, et- Was, was kein gemaltes Bild verrät und von dem doch jeder einzig sprach, der jemals dem Gewaltigen ins Antlitz gesehen, das waren seine Augen, für die Gorki das schil­dernste Wort fand:In seinen Augen besaß Tolstoi hundert Augen".

Die Augen sind das Größte am äußeren Menschen. Le­bendige Augen schaffen Leben und Licht, tote Augen ver­breiten Leere und Langeweile. Die Augen sind die mächtig­sten Herren, aber auch die untrüglichsten Verräter des Wesens des Menschen, die erst einmal dann nicht mehr gefährlich" sind, wenn sie erloschen. Taufend Worte kön­nen nicht ausdrücken, was ein Blick der Liebe oder des Hasses, der Bewunderung oder Verachtung ausdrückt. Der Blickstoß eines innerlich gesunden Menschen durchschlägt wie ein Schuß alle Panzer, wie Diamant durchschneidet er alle Spiegel. Die Augen eines edeln Herzens lassen alle äußere Häßlichkeit vergessen: der Blick eines Teufels verdirbt die schönste Maske.

Die Augen sind der Spiegel des Innern; deineSeele ist die Quelle deiner Augen. Darum hat einmal ein Großer gesagt:Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn dein Auge einfältig ist, ist dein ganzer Leib Licht; so aber dein Auge ein Schalk ist, so ist auch dein Leib finster." Dar­um können wir auch uns den Großen, der diese Worte sprach, nicht vorstellen ohne diese ewig wachen, klaren Au­gen, mit ihrer vollendeten Güte und Barmherzigkeit, wie mit ihrem königlichen Anspruch. Wer solche Augen hat, der sieht wahr, dem gehört alle Welt und alles Wissen.

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Dienftnachrichteu

Der Herr Staatspräsident hat den Forstmeister Eantz in Neuenbürg seinem Ansuchen entsprechend auf das Forst­amt Plochingen versetzt.

Feste und Veranstaltungen

Samsta g:

Nagold: l.40 Uhr Schlußübung der gesamten Feuerwehr mit Weckerlinie.

Sonntag:

Nagold: °/i11 Uhr Handballspiel am Kleb T.V.N - Jugend- Seminarjugend.

Rotfelden: 3 Uhr Herbstfeier des Radfahrervereins .Wander­lust" im .Waldhorn".

Herrenberg: 2 Uhr Kreisversammlung des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten etc. in der .Post".

Die Sprechstunde der Tuberkulosenfürforgestelle

findet von jetzt ab wieder jeden 1. Montag im Monat im Bezirkskrankenhaus, im Nebengebäude unten im Garten, von 2 Uhr ab, statt.

UnsereFeierstunden"

Heute bildet eine Kohlezeichnung eines Weserstädt­chens den Kopf unserer Vilderbeilage. Die Erzählung von C. Richter erfährt ihren Schluß, eine kurze Skizze von W. Euise erzählt von Glück im Unglück, Fr. Leukenthaler belehrt uns über wahre Nächstenliebe an Hand einer Be­gebenheit aus dem Leben Pestalozzis und H. Möllendorff zeigt uns die Notwendigkeit von Atempausen im Leben, wann und wo es auch sei. Die Bilder berichten uns wieder­um so allerlei: In einem Blumentopf gezogene Weintrau­ben. Herbstübungen des Deutschen Psadfinderbundes, 50 Jahre Städtische Blindenanstalt in Berlin, Der chinesische Zopf verschwindet, Die Autokatastrophe von Monza, Ehren­denkmal für Dr. Karl Peters, dem Eroberer von Deutsch-

Samstag, 29. September 1928

Ostafrika, Schwerer Schiffszusammenstoß am Paaensand Eisenbahnkatastrophe bei der Station Saitz, Der ei-2 Gustav wieder in Berlin, Sprungtuchübungen, Aus den Kinderjahren der Eisenbahn, Häuserfabriken und schließt eine seltene Naturaufnahme, eine Wasserhose. ^

Skeuerkerminkalender für die Landwirtschaft Oktober Igzz

l- Rentenbankzinsen fällig -X Jahresrate.

1. Oktober: Staats- und Gemeindesteuern (Grund- Gebäub» Gebäudeentschuldungs- und Gewerbesteuer!

5. Oktober: Lohnsteuer für die Zeit vom 16. bis 30 Sevtemk-- bzw. für den Monat September. ^

l"- Umsatzsteuer für 1. Juli bis 30 September

20. Oktober: Lohnsteuer für die Zeit vom I. bis 15 Oktober sern der Betrag von .»l 200.- erreicht wird. '

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e?. Vorsicht mitNebenverdienst" oderHeimarbeit"' Hauflg liest man in der letzten Zeit Anzeigen, die einen schonen Nebenverdienst" möglichstmühelos" oder b- queme Heimarbeit" versprechen. DerZeitungsverlaa" "dm- Organ der deutschen Zeitungsverleger, weist wiederbolt darauf hm, daß diese Angebote zum größten Teil Schwin delangebote sind, denen man mit größter Vorii^t gegenübertreten sollte. Sehr häufig stecken unter dielen Anzeigen gewissenlose Ausbeuter. Sie ziehen den Inter­essenten, die sich auf solche Anzeigen gewöhnlich in großer Zahl melden und sich nach einer Darlegung des Arbeits­amts der Stadt Frankfurt a. M. überwiegend aus dem Heer der Arbeitslosen oder der sonst wirtschaftlich schwachen Bevölkerung zusammensetzen, noch den letzten Groschen aus der Tasche Darum Vorsicht mitNebenverdienst" und Heimarbeit !

Jagd und Fischerei im Oktober

Die Brunst des Hochwilds erreicht ihren Höhepunkt und flaut Mitte des Monats ab. Damit endet auch für Bayern die Schußzeit des Rothirsches, während sie in den übrigen deutschen Staaten noch fortläuft. Die für Kahlwild beginnt in Baden, Thüringen und Hohenzollern mit Monatsanfang, in Preußen, Württemberg, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg, Lübeck, Braunschweig, Anhalt und Lippe mit dem 16. d. M. Die Brunft des Damwilds setz! in seinem Verlauf ein. Der Abschuß weiblicher Stücke deckt sich mit dem des vorerwähn­ten Rotwilds. Rehe haben in Bayern schon Schonzeit. In Sachsen, Württemberg, Baden, Hessen, Waldeck, Hohenzollern und Lübeck (vom 16. ab) fällt dieselbe für weibliches Reh­wild. Der Hase ist nun in sämtlichen Staaten, in Württem­berg und Oldenburg vom 16. ab frei, im Lauf des Monats nehmen die Waldtreibjagden ihren Anfang. Vom Federwild dürfen Auerhähne nur noch in Mecklenburg-Schwerin, Birk­hühner dortselbst, in Oldenburg und Anhalt, erlegt werden. Fasanen sind schußreif und beginnt ihr Abschuß mit Aus­nahme jener Staaten, wo er schon im September gestattet war, in Sachsen, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg, Anhalt und Lippe mit dem 1., in Thüringen mit dem 16. Oktober. Rebhühner sind vollwertig. Der Zug der Wildgänse, der Enten und der Waldschnepfe kommt voll in Gang und es lohnen sich besonders die Birsch auf Wildenten an geeignete» Gewässern, sowie der Besuch des Falls und Strichs.

Aesche» Regenbogenforelle, Hecht, Barsch, Barbe, Zander und Schied beißen gut. Der Huchen geht in kleineren Ge­wässern an die Angel. Forelle, Bachsaibling und Seeforelle laichen. Rutten gehen in Reußen. Die Krebse paaren sich-

Altensteig, 28. Sept. Jagdglück. Hirsche scheinen Heuer in unserer Gegend nicht selten sein. Schon einige muß­ten ihr Leben lassen. Am oberen Hang der Heselbronner Steige hatte gestern vormittag Joh. Gg. Hauser jr. zum Lamm" in Zumweiler das Glück, einen Hirsch, bei dem sich noch eine Hirschkuh befand, vor die Flinte zu bekom­men. Mit einem wohlgezielten Schuß erlegte er das statt­liche Tier. Es wird bei Alb. Luz hier ausgehauen und wiegt ausgenommen 185 Pfund. So ist zu lesen in einer Nach­bar-Zeitung. Jedem Jäger und auch jedem Naturfreund muß sich das Herz im Leibe herumdrehen, wenn er diese Notiz vor Augen bekommt, denn zum Jägertum gehört auch das Hegertum und das scheint bei unseren Jägern leider vielfach geschwunden zu sein. Auf Hirsche zu jagen, sicherlich, das ist ein wonnig Gefühl, doch noch viel befriedi­gender muß einem Menschen sein, wenn er ein Stück Wild, das hier sonst seit Jahren nur beobachtet wurde, wenn es aus einem Nachbarrevier wechselte und weiterzog, nicht jagt sondern hegt, denn der Jäger ist in Wirklichkeit kern Jäger, bei dem nie derHahn in Ruh" sein kann und der immer nur daran denkt, daß sein lieber Angrenzer...! Im vorliegenden Falle wäre es wohl gut möglich gewesen, daß dies Schalenwild in unseren Wäldern wieder heimisch ge­worden wäre. Nehmt Euch ein Beispiel an Jagdrevieren in anderen deutschen Ländern und laßt doch auf unseren an und für sich günstigen Wildbahnen wenigstens wieder einen einigermaßen Wildbestand aufkommen, zur Freude eines jeden Menschen, vor allem auch zur Freude und zum Nutzen des Jagdpächters selbst. Es möchte auch sonst einem gewöhnlichen Sterblichen nie mehr vergönnt sein, im grü­nen Walde ein Stück Wild zu sehen. In unserer Gegend sind wir ja sowieso nicht mehr weit davon, daß wir zur Erfüllung eines solchen Wunsches in einen Zoo fahren müssen. Eines ohne das andere ist noch niemals im Leven etwas gewesen, alle drei gehören zusammen: Jäger, Heger und Forstmann.

Pforzheimer Sanitäter in Wildberg.

Wildberg, 28. Sept. Am Sonntag, den 22. Sept. be­suchte die freiwillige Sanitätskolonne von Pforzheim unre Leitung ihres ehrwürdigen Ehrensührers Anton H erneu. der Kolonnenärzte Dr. Dirr und Dr. Eheman n low des Kolonnenführer-Stellvertreters Vauman n geieg - lich ihres Jahresausfluges in 60 Mann Stärke AK Die Mannschaften zogen mit klingendem Spiel/"Oy . Marsch von Teinach über Neubulach in das Stavrch , um im Schwarzwaldhotel zu tafeln und ihr kamerad>q l- liches Fest mit Musik und Gesang zu begehen. Mitgueocr der Calwer-Kolonne hatten sich unterwegs angeWossen Der geschmückte und schön gewärmte Saal lud zur Fe) 1 ein. Ehrenführer Heinen begrüßte die Gaste aus W - berg, sprach kräftige Worte zu seiner Kolonne, welcher 32 Jahre vorsteht, und wies auf vergangene und kmnm Pflichten hin. Seine Worte klangen aus m ein H H.... das Vaterland. Stadtschultheiß Schmelzle begruyre die Anwesenden seitens der Stadt Wrldberg, GH von Noorden zog eine Parallele zwischen A Z Sanitäterbcruf und hofft, daß der alte deutsche E s Pflichtgefühl in Sanitätskolonnen erhalten blewe. ^ Führer Baumann sprach für die anwesenden Kolonnen