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Nagolder TagblattDer Gesellschafter

Freitag, 27. Juli 1928

Teile 3 N

Von der bäuerischen Grenze. 26. Juli. Ein tödlicher Insektenstich. Die 33 3. a. Landwirksfrau Adelheid Schöpfer in Emersacker, Mutter von mehreren Kindern, wurde vor 8 Tagen von einem Insekt in die Lippe gestochen. Die Wunde wurde anfangs nicht beachtet, nach einigen Tagen aber stellte sich Blutvergiftung ein, an deren Folgen die Frau gestorben ist.

Dom bayerischen Allgäu. 26. Juli. Kleine Chronik. Die nun seit 4 Wochen anhaltende Trockenheit beginnt für viele Alpen bedenklich zu werden, da die Quelläufs ver­siegen und die Wasserbehälter vertrocknen. An sonnigen Hängen verdorrt die Weide und wird zu Stroh, die Erde ist völlig ausgedörrt, der Boden hart wie Stein. Der Was­sermangel zeitigt beim Vieh Freßunlust. Der Firnschnee ist schon seht so weit zurückgegangen, wie es in normalen Jah­ren erst im September der Fall ist. Die bereits vor zwei Jahren durchgeführten Ausgrabungen am Lindenberg bei Kempten werden demnächst wieder ausgenommen. Bekannt­lich ist bei den seinerzeit unter Leitung von Professor Dr. Reinecke gemachten Grabungen ein öffentliches Herbergen­haus aus römischer Zeit mit Vorhof, Binnenhof, Anter- kunfksräumen, größeren und kleineren Zimmern, Halle und Flügelbauten entdeckt worden. Der frühere Mehger- melster Josef Regner aus Oy stürzte an der Wertachbrücke bei Nesselwang etwa 8 Meter tief ab und wurde schwer verletzt.

Aus Stadt uud Land

Nagold, 27. Juli 1928.

Die Fraußist eine Aufgabe, und die Ehe nicht immer eine Lösung.

Das Kornfeld ___

Ein"Kornfeld im Juli, das ist ein Wald, eine Weide, ein wogendes Meer.

Rechts und links recken Millionen Halme, grüne und bei­nahe gelbe, sich aufwärts, mit den Aehren, die ihre Spitzen dem Konzert der blühenden Felder zuneigen. Es rauscht eine Hymne über den Weg, unsagbar stolz und unsagbar zart.

Da erklingt das Lied des täglichen Brots ; das Brot des Königs wie des Bettlers; alles in derselben Aehre.

Ihr geht durch das Kornfeld. Die Halme überragen euch. Ihr badet in den Aehren. Ueber euch ziehen die Wolken, in der Ferne seht ihr eine Kirchturmspitze; um euch ist es still nur die Aehren singen und raunen.

Das Kornfeld. . . Die Dichter besingen es, und die Halme summen den Refrain. -

Das Kornfeld . . . altes, vergessenes Bild. Jeder Halm ist ein Mensch in der Welt; du und ich sind Halme; alle gleich, der eine schießt höher und reicher hinauf, aber für alle, Halm und Mensch, ist die Sonne gleich, der Regen gleich und gleich scharf die Sense, die bald kommt.

Das Kornfeld . . . Siehe die Blumen im Kornfeld: die Kornblume mit einem blauen Kranz; wer weiß, nach wie vielen Wettstreiten um Feldjuwelen, gekrönt. Der Mohn, der rot flaggt für mysteriöse Züge. Die weiße Winde und die violette Kornrade, die ihre Becher reichen, um wunderbaren Tau auf­zufangen.

Alle diese Blumen wiegen sich mit den Halmen, und sind die Dichter und Künstler, die Maler und edlen Mitarbeiter des lebenden Grüns, das lebendes Gold und lebendiges Blut der Menschen werden soll.

Ich hörte eine mahnende Stimme am Abend . . .

.Nimm dir die Zeit, und gehe an ein Kornfeld, und suche dort das Licht außen und in dir selbst*.

O

Jährlich 2 Millionen Reichsmark für kaufmännische De- nchsbjlouna. Die Verwaltung des Deutschnationalen Hand- lungsgehilfen-Verbands hielt Ende Juni in Köln eine Sitzung ab, in der sie sich mit der Durchführung der Be­schlüsse des Dresdener Verbandstags des DHV. vom 8. bis 10. Juni befakte. Der Dresdener Verbandstag hat be­

schlossen, jährlich eine Summe von 2 Millionen -A zur Er­richtung von Ortsgruppen und Jugendheimen zur Verfügung zu stellen. In der Form von Kauf­mannsgesellschaftshäusern sollen für die ein­zelnen Ortsgruppen des Verbandes im In- und Auslands Ortsgruppenheime errichtet werden, in denen die Bildungs­bestrebungen des Verbandes ihre Stätte finden können, wo aber auch gleichzeitig die Geselligkeit gepflegt werden kann. In einer Reihe von größeren und mittleren Städten be­stehen schon derartige Häuser, z. B. das Gorch-Fock-Haus in Hamburg, ferner in Köln, Frankfurt a. M., Gießen, Kott- bus usw. Auch im Gau Schwaben wird der DHV. in ab­sehbarer Zeit über ein solches Heim verfügen.

Das unsere Kinder essen sollen. Ein englischer Kinder- arzt gibt den Müttern folgenden Rat für die Ernährung der Kinder: Gebt euren Kindern keine schweren Speisen, aber frisches Gemüse und frisches Obst, so viel wie möglich. Zwingt euren Kindern nie das Essen auf, wenn sie nicht wollen. Es schadet niemand, selbst einem kleinen Kinn nicht, einmal eine Mahlzeit zu überschlagen. Denkt daran, daß eine gute Speisenverdauung nur dann vor sich geht» wenn die Nahrung mit Appetit gegessen worden ist. Gebt den Kindern niemals etwas zwischen den Mahlzeiten; und wenn ein Kind über Hunger klagt, dann gebt ihm ein Glas Wasser. Denkt daran, daß Früchte und Milch Nahrung sind, und deshalb nicht zwischen den Mahlzeiten, sondern dabei gegessen werden sollten. Versucht einmal, den Unter­schied kennen zu lernen, zwischenechtem" undleckerem" Hunger. Achtet darauf, nach jeder Mahlzeit die Zahnbürste zu gebrauchen. Tee und Kaffee sind keine Kindergetränke.

»

Frendenftadt, 26. Juli. Leichenlündung. Zu der in

Nr 169 des .Gesellschafter* vom 21. d. Mts. gemeldeten Auf­findung der Leiche eines im Schwarzenvachstausee Ertrunkenen ist nackzutragen, daß es sich bei dem Toten nicht um den Kantinier Günther handelte, vielmehr um einen.Anderen, von dessen Verschwinden im Schwarzenbachsee bisher nichts bekannt war. Dies fei zur Richtigstellung nachgetragen.

Aus aller Welt

Zahle«, die zu denke« geben!

Unter dieser Ueberschrift brachten die DresdenerBausteine* folgende Uebersicht:

Deutschland Frankreich Amerika Belgien England Minister: 80 13 10 9 10

Abgeordnete: 2365 911 435 340 1634

Auf je 1000 Einwohner im innerdeutschen Verwaltungs­betrieb kamen 1913: 0,05 Reichsbeamte, 1925: 1,4.

Todesfall. In München ist Freiherr Karl von Cetto. lang­jähriger Präsident des Bayerischen Landwirlschatfsraks und Gründer der Bayerischen Landwirtschaftsbank, im Alter von 88 Jahren gestorben.

Reue Ruhmeszeichen aus der Wartburg. Nachdem kürz­lich die Fahnen der Thüringer Regimenter auf die Wart­burg überführt wurden, sollen am 12. August noch die Stan­darten des ehemaligen 2. Jägerregiments (Langensalza) und des 6. Reiterregiments (Erfurt) ebenfalls im Bankettsaal der Wartburg Ausstellung finden. Mit der Feier wird eine Gefallenenfeier im Kriegerehrenmal in Eisenach verbun­den.

Vorbereitungen in Oberammergau. Die Proben für die Paffionsspiele Oberammergau 1930 werden in den nächsten Monaten beginnen. Als Spielleiter wird Georg Lang tätig sein. Die Spielerzahl beziffert sich auf etwa 450. Das Pas- sionstheaker soll umgebaut werden und der Zuschauerraum 4200 Sitze erhalten. Der Umbau erfordert einen Aufwand von 700800 000 Mark.

Eigenartiger Motorradunfall. In Daun in der Eifei legte sich eine scheugewordene Kuh auf die Mitte der Land­straße. Unmittelbar darauf kam ein Motorradfahrer, der über die Kuh stürzte und schwere Verletzungen davon trug. Sein Mitfahrer wurde getötet.

. Lord Balfour 80 Jahre. Der englische Minister Lor! Balfour feierte am 25. Juli den 80. Geburtstag. In einen, Glückwunschschreiben nannte ihn König Georg den .treuen und bewährten Ratgeber dreier Könige'.

Versenkte Munition. Die V. Z. berichtet, bei Greifen- Hagen (Pommern) hätten Arbeiter bei Baggerarbeiten ln der Oder Granaten, Minen und größere Mengen Gewehr­munition gefunden. Das zuständige Wasserbauamt und die Skrompolizei sei in Kenntnis gesetzt worden, die die Fund­stelle in einem Umkreis von 200 Metern absperrten. Bei der weiteren Absuchung seien 50 Granaten und Gewehr- munikion gefunden worden. Es sei noch unbekannt, woher die Munition stamme.

Wie amtlich gemeldet wird, ist die Meldung des Ber­liner Blatts stark übertrieben. Am 13. Juli sind bei Bag­gerarbeiten 17 Fliegerhandbomben, 29 Wurfgranaten und 135 Schuß Infankeriemunition im Schlamm gefunden wor- den. Von einem .geheimen Maffenlager' kann keine Rede sein.

Rücktritt des Grafen Kalkreuth. Wie der .Iungdeulsche' meldet, wird Graf Kalkreuth, der erste Präsident des Reichslandbundes auf 1. August sein Amt niederlegen An seine Stelle tritt der früheren Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, Schiele. Zweiter Bundespräsident bleibt Reichstagsabgeordneter Hepp.

Tragödie des Alters. Der 70 Jahre alle Kaufmann Johann Kramme in Berlin hak sich erhängt, nachdem ihm in den Garvens-Werken, wo er über 40 Jahre treu gedient hakte, seine Stellung gekündigt worden war.

Französische Heldentaten. Ein französischer Alpenjäger, der sich in Gesellschaft von drei weiteren französischen Sol­daten befand, packte am Sonntag abend in Ludwigshafen a. Rh. auf der belebten Platanenallee plötzlich ein vorüber­gehendes Mädchen und würgte es so furchtbar, daß es bei­nahe erstickt wäre- Derselbe Kerl rempelte dann einen Herrn, der des Wegs kam, an und warf ihn gegen einen Bretter­zaun. Auch andere Personen wurden in ähnlicher Weise mißhandelt.

Die französische Unteroffizierschule in Landau hielt in den städtischen Parkanlagen Schießübungen mit Gewehrgrana ten ab.

Brückeneinsturz in Südkirol. Bei Parksching in Süd- ttrol stürzte während eines Gewitters ein Steg über den Töllbach, auf dem sich etwa 20 Personen befanden, infolge der starken Belastung ein. Sämtliche 20 Personen stürzten in die Tiefe, 5 von ihnen erlitten schwere Verletzungen.

Unterschlagung. Auf die Anzeige des Berwaltungsraks einer Bank in Brüssel wurde deren Direktor wegen Unter­schlagungen, dle sich aus mehrere Millionen belaufen sollen, verhaftet.

Flugzeugabsturz. Bei Warschau ist ein polnisches Flug-- zeug abgestürzt. Der Führer wurde tot unter den Trüm­mern hervorgezogen.

Zugszusammenstoß. Bei Ottawa (Kanada) stieß ein- kerzug auf einen Zug, der Truppen vom Manöver heim- beförderke. Drei Soldaten wurden getötet, viele verletzt Auch viele Pferde sind umgekommen.

Rom. die drittgrößte Stadt Italiens- Die neuen Volks­zählungen in Italien ergaben, daß Rom an dritter Stelle steht in Hinsicht auf die Einwohnerzahl der italienische Städte. An erster Stelle steht Neapel mit 960 000, dam, folgt Mailand mit 941000 und an dritter Stelle folgt Rom mit 867 000 Einwohnern. Trotz aller Bemühungen Mussolinis um die Hebung der italienischen Bevölkerungs­ziffer also noch immer keine italienische Millionenstadt!

Aman Allah gegen die Bielweiberei. Aus London wird berichtet: König Aman Allah berief eine Versammlung hoher Beamter zu sich nach Kabul und erklärte ihnen, die Viel­weiberei solle in Afghanistan abgeschafft werden. Jeder Regierungsbeamte, der sich eine zweite Frau nehme, werde entlassen. Wie es mit den Beamten gehalten werden solle, die bereits eine Mette Frau haben, werde ein Rat von

Schicksal auf Robben-Riff

Skizze von Richard Euringe r.

Scott blieb in den Klippen hängen. Tom schleppte sich weiter, winkte und schrie; es war ein atemloses Keuchen, dieser Schrei! Wurde er nicht gehört? Wurde er nicht ge­sehen? Sie rührten sich nicht, die beiden auf der Bank. Sie starrten in seiner Richtung, zwei Männer, halb Lotse, Halo Eskimo, reglos wie Wachsfiguren, die ein Witzbold zu Füßen des Leuchtturms ausgesetzt.

Sie sind tot, gestorben, graute dem Bootsmann, um­gekommen auf der Insel, verhungert, vergessen. Da hocken sie nebeneinander und starren mich an! Mumien mit offenen Augen! Wie schrecklich! Sie verdrehen die Köpfe! Sie sind nicht tot! (Bin ich denn betrunken, oder nur so ausgepumpt, daß mir gespenstet!)

Er machte schlapp. Er sah sich gerettet. Er sah zwei Ge­sichter, Menschengesichter, Indianer-, Bauern-, Fischer-, Eskimo-Gesichter; die blickten sich an. Seltsam unlebendig und maschinenhaft, aber nicht tot.

Da machte er schlapp.

Sie werden mich bergen, war sein letzter Trost.

Vor vierzig Jahren, als es galt, dem Drehfeuer auf Robben-Riff einen Leuchtturmwächter zu bestellen, fiel die Wahl unter vier Bewerbern auf den Schwiegersohn des Lossen, Christoph, dem die Walfischfängerei verleidet war, seit er die Krau genommen hatte.

Seine Puppe in den Arm zu nehmen, dünkte ihn erbau­licher als Tran zu sieden, und es Paßte ihm schon gar nicht mehr, zwischen Pack- und Treibeis eingesargt, jahrelang her­um zu irren, während ihm sein Strohsack kalt und feine Liebste mißlaunig wurde!

Da kam ihm der Leuchtturm eben recht. Ein Bett und ei« Stuhl, ein Tisch, eine Bank, ein Feuerlein in der Bran­dung. Sie fürchteten die Insel nicht, die Nebel nicht, die Stürme nicht; sie lachten sich ins Fäustchen ob ihrer Einsamkeit.

Ticktack mit dem Uhrwerk wanoerte das Drehfeuer von Dämmerung zu Dämmerung. Dunkelheit kannten sie nicht; Mhend düsterte das Abendrot ihrer Nächte um den Turm, als fingen die Wolken Feuer, als breche der Himmel vulkanisch auf. So ritt der Turm durch den Nebel.

Manchmal glitzerte das Meer. Felsengrell sonnte sich die Klippe in prallem Blendblau. Dann war Tag.

Im Flattern der Wäsche war Tag, im funkelnden Krei­schen der Vögel. Zwielicht blieb der Rest. Rosiger Wider­schein von Wand zu Wand, wehendes Schattenspiel riesen­

hafter Spiegelbilder vor den Fenstern, und die dröhnende Stille der brüllenden See. Es machte müde, den Mund aufzu­tun wider dies betäubende Gesumm. Leise wiegte der Turm im Wind unter sanften Stößen. Schnee hieb gegen die Schei­ben. Huuui heulten die Drähte. Ticktack mit dem Uhrwerk wanderte das Licht. Die Brandung schoß Salut.

Manchmal, wenn Christoph schlief sie lösten sich ad, duselte die Frau ein wenig, schreckte auf, machte sich zu schassen, gähnte und schlief wieder ein.

Leise wiegte sich der Turm im Wind. Und ifie Stube war eng. Kinder gab es nicht zu striegeln. Schiffe zogen nicht vorbei. Traumlos schlief der Mann seinen Srebenstunden- schlaf. Dann soll der Kaffee koche«. Dann soll er nicht krakee- len, wenn sie schon schläft. Laß sie mal nicken! Sie ist dran.

Christoph und sein Weib gewöhnten sich das Stundeu- zählen ab. Wer nicht wachte, schlief. Wer nicht schlief» der duselte. Und sie lösten sich ab.

Sonntags und an Sonnentagen nahmen sie sich bei der Hand und umwanderten die Insel. Schritt für Schritt und Blick für Blick. Und nach jedem blieben sie ein Viertelstünd­chen stehen und guckten sich um. Ganz als machten sie die Runde um den Turm.

Sommers saßen sie zuweilen auf der Bank und lugten aus. Christoph rauchte» Mary schwieg. Gab es doch nichts zu erzählen. Sie waren zusammen Krnder gewesen, Fischer­kinder, Lotsenkinder; hatten Ebbe, Flut und Fang, Kirchgang und Tanz gemeinsam erlebt, und der Rest an Abenteuern war längst ausgetaufcht. Es gab weder Nachbarntratsch noch Politik, weder Lüge noch Neuigkeit. Sie verständigten sich gut durch das bißchenDa" undDort", eine halbe Handbewegung und ein stummes Nicken. Ein Finger zuckte; das hieß genug. Das Kinn schrieb eine Rune in die Luft. Christoph schnup­perte den Frost. Mary senkte die Lider: ja.

Das Paßte so ganz anders in die dröhnende Verwunfchen- heit ihres einsilbigen Halbschlafs als das mühevolle, nichts­sagende Wort.

Sie berührten sich mit ihren Blicken; sie verlernten es, sich voll ins Gesicht zu sehen, als sei die Begegnung schamlos. In der Enge ihres Beieinander spürten fie sich körperlich.

Wen der Druck beängstigte, der entzog fick durch den Schlaf. Oder sie kämpften sich ab wie die Branouug, die sich aufbänmt, ehe sie sich zerschlägt.

Leise wiegte sie der Turm. Sie schwiegen nur noch tiefer.

Wie sie sich den Dienst abnahmen, teilten sie sich in das bißchen Haushalt, Zeug und Kleider. Christoph rückte den Topf auf den Herd-Ring, Mary stiefelte im Oelzeug um die Feuerkammer. Beim Aufwinden der Erdölfässer half sie mit; er melkte die Ziepe, er flickte das Red.

Langsam wuchs ihr puppiges Figürchen in den groben Kittel. Mit den Jahren setzte ihr törichtes Gesichtchen Jahres­ringe an; eine derbe Breite.

Sie glichen sich an. Sie lasen einander die Miene ab, jede Muskelregung. Die Art zu kauen, die Unterlippe vorzuschiebeil und das Kinn zu stützen. Die Art zu lauschen, zu äugen» mit der Hand die Augen zu beschatten.

Seit sie Seemannsstiefel trug wie er, nahm sie auch dir Weise an, mit dem Knie zu gehen, diesen plumpen, selbst­bewußten kurzen Wächterschritt. Vorerst drollig hllflos. Mit der Zeit als ernsthafte Gewöhnung.

Als sie priemen und spucken lernte, wurde sie att; breit und schwer und hölzern wie ei« Mann. Das Gesicht ver­witterte zu Leder, und die Zähne wackelten.

Machte das Kontrollschiff, das sie mit Petroleum um Proviant eindeckte, zwei, dreimal im Jahre» fest,.!» verschanzten sich die beiden wunderlich, hielten sich anein­ander fest, ließen sich nicht ausfragen, blieben harthörig w» - feindlich, mißtrauisch, verschlossen, stumm.

Immer deutlicher erwies ihr Wächtertum sich als W- wehr unberufener Störung.Meidet!" funkelte der Leucht» strahl.Meidet! Meidet Robben-Riff!"

Sie blieben einander. Sie lösten sich ab. Nnes dop, das andere schlief. Oder sie dämmerten beide.

Ticktack mit dem Uhrwerk wanderte der LmnpenkE- Sie taten den Mund nicht mehr auf. Ihre Gesten schrumpfte» in der Enge unter dem Druck der wüsten Weite zusamm«^ Sie rückten aufeinander und hielten füll. Sie duckten sich VA der Brandung; sie ließen der Stille das große Wort. Uno «e Stille brüllte.

Seit sie es vermieden, Auge in Auge zu schauen, sie nebeneinander her. Schwerfällig ulä schweigsam, sam mit Regung im klammen Raum. ^

Einmal glitzerte das Meer. Felsengrell sonnte sich ^ Klippe in prallem Blendblau. Da hockten sie unten aus "v Bank. Nebeneinander. Stumm und att. -Aoei Mani^tz

Zwei Mam^

Brüder vielleicht, halb Lotse, halb Eskimo, reglos wie Wa^* figuren, die ein Witzbold zu Füßen des Lenchttuims a»»

^ ^Jn den Klippen hing, gescheitert, ein Erschöpfter. Einer schleppte sich näher, winkte und schrie. Oder schrie er Sie rührten sich nicht, die beiden auf der Bank. Sie starrr ihn an. Sie drehten sich die Köpfe zu, seltsam Zögernd maschinenhaft... Und wandten sich ab, rappten ihren hoch, riegelten sich ein und lauschten...

Er schrie nicht mehr. Der Feiudling. .

Er ließ der Stille bas große Wort. Und d« Stsle brüll».

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