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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Dienstag, 24. Juli 1928

Tübingen. 23. Juli. 7 0. Geburtstag von Prof, i von H e ck. Am 22. Juli beging einer der angesehensten und erfolgreichsten Lehrer der Tübinger Hochschule, der Senior der Zuristenfakultäk Prof. Dr. Philipp von Heck, feinen 70. Geburtstag. Er wirkt seit 1901 ununterbrochen in Tübingen.

Am 4. und 5. August findet in Tübingen der 40er Tag der Hohenzollern- siliere statt. Am Samstag abend, den 4. August, wird Dr. Walter Bloem über seine Weltreise einen Vortrag halten.

Tübingen, 23. Juli. Amis Unterschlagung. Das kiesige Schöffengericht verurteilte den Kaufmann Wilhelm Heß von Wössingen zu 8 Monaten und den Stefan Weiß zu 3 Monaten Gefängnis. Beide hatten als Angestellte der Oberamtssparkasse Rottenburg 9400 Mark unterschlagen.

Dendelsheim O.-A. Roitenburg, 23. Juli. Von der französischen Fremdenlegion zurückge­kehrt. Bor einiger Zeit kehrte ein Sohn der hiesigen Ge­meinde. Artur Cordois, nach Zjähriger Dienstzeit bei der französischen Fremdenlegion aus Algerien zurück. Er war mit einem Kameraden durch falsche Angaben nach Marsrille gelockt worden, lieber seine Dienstzeit in Algerien hatte der Heimgekehrte nur Schlimmes zu berichten. Zur Auf­klärung über Menschenoerbrauch bei der Fremdenlegion mag noch folgendes dienen: 69 junge Leute aus Deutschland waren es, die damals mit Eordois von Marseille nach Al­gier fuhren nur 12 von diesen kamen 1928 in Marseille wieder an-

Rottweil. 23. Juli. Manöver. In der Zeit vom 14. bis 21. September finden in der Gegend Rottenburg, Horb, Sulz, Oberndorf, Rottweil die Herbstübungen des verstärk­ten 13. (württ.) Infanterieregiments statt.

Laupheim, 23. Juli. Tödlicher Verkehrsunfall. Der in Oberkirchberg wohnhafte 28 I. a. Bauunternehmer Karl Dilger stürzte bei Dellmensingen mit seinem Motorrad und starb 4 Stunden später. Die näheren Umstände sind noch nicht bekannt.

Hagenbuch OA. Biberach, 23. Juli. Schweres Brandunglück. Am Samstag brach in dem Stadel des Landwirts Anton Pfender ein Brand aus, der außerordent­lich rasch um sich griff und in der großen Menge der vor­handenen Futtervorräte gute Nahrung fand. Der Schaden ist ungeheuer groß. Das im Rechteck gebaute Gebäude ist völlig ausgebrannt. Es stehen nur noch die Grundmauern von beiden Flügeln. Verbrannt sind etwa 50 Wagen Heu und Dürrklee, sowie die Repsernte von etwa 2 Morgen und eine große Menge an Stroh und Streue. Während das Vieh, etwa 30 Stück und die vier Pferde, unter großer Ge­fahr aus den Ställen gebracht und geborgen werden konn­ten, ist die ganze reiche Fahrnis verbrannt. Die Pferde mußten rückwärts aus dem Stall geschafft werden, da be­reits die Platten herabstürzten und die Tiere scheu machten. Der Brand dürfte durch einen Schaden des Motors, der zum'Futterschneiden im Betrieb war, ausgebrochen sein.

Neresheim, 23. Juli. Landwirtschaftlicher Lehrgang. Ein voller Erfolg war dem Landwirtschaft­lichen Lehrgang beschicken, der in diesen Tagen in der Land­wirtschaftsschule des Klosters Neresheim stattgefunden hat. Etwa 80 junge strebsame Landwirte, meist ehemalige Land­wirtschaftsschüler, waren zusammengekommen Die Leitung der Tagung lag in den Händen des Schulvorstands, Bene­diktinerpaters Bruno Seeger. Zahlreiche Sachverständige in bürgerlichem Gewand und im Ordenskleid hielten Vor­träge über die mancherlei Gebiete und über dringende Fra­gen und Sorgen der Landwirtschaft. Lichtbilder und eine rege Aussprache erhöhten den Wert der einzelnen Vorträge. Eine Besichtigung des Klostergutes und seiner einzelnen Be­triebe zeigte, daß bei fortschrittlicher Arbeit, bei Fleiß, Wis­sen und Können auch auf dem rauhen und steinigen Härts­feld aus der Landwirtschaft etwas herauszuholen ist. An die Lehrtagung schloß sich die Generalversammlung der Ehe­maligen der landwirtschaftlichen Klosterschule Neresheim an mit freudigem Wiedersehen nach Jahren der Trennung.

Bom bayerischen Allgäu, 22. Juli. Spinale Kinder­lähmung. Eine Schmal zfontäne. Die spinale Kinderlähmung, die wiederholt schon in Kempten Opfer ge­fordert bat, tritt dort neuerdings recht hartnäckig auf. Be-

Ausklang in Wien

Der AestMg

Dien, 23. Juli. Das Sängerbundesfest erreichte gestern seinen Höhepunkt mit dem Aufmarsch des großen Fest- zugs, der 200 000 Sänger aus oller Welt vereinigte. Ein­geleitet wurde die Heerschau der Sänger mit einer Huldi­gung Franz Schuberts vor dem von Tribünen um­säumten Burgtor am Ring, wo sich die geladenen Festgäste eingefunden hatten, unter denen man Bundespräsident Hainisch, den deutschen Gesandten Graf Lerchenfeld. Bundeskanzler Seipel und sämtliche Leiter der deutschen Sängerbünde bemerkte. Der Vorstand des Festausschusses, Schul, ot Iaksch, hieß den Bundespräsidenten namens der ganzen deutschen Sängerschaft willkommen. Bandespräsi­dent Dr. Hämisch erwiderte mit einer Ansprache, in der er die Hoffnung aussprach, daß die jetzige Feier ein Ansporn sein werde, für die Erhaltung deutscher Kultur un«;Mr die Entwicklung deutschen Geisteslebens zu wirken. 1

Dann trat der Festzug uatc: den Klängen der Deutsch­landlieds, das Hunderttausende begeistert mitsangen, beim Geläut aller Glocken und beim Schmettern der Fan­faren vom Rathaus seinen Marsch an. Berittene Fanfaren­bläser, Festwagen und Fahnenträger bildeten die Spitze des Zugs. Auf dem ganzen Weg wurden den Teilnehmern des Festzugs ununterbochen Huldigungen der Zuschauer bereitet, vor allem den Vertretern der besetzten und geraubten Gebiete, ferner den sudetendeutschen Sängern, den alpen­ländischen Sängerbünden in ihren schönen Volkstrachten. der Schar der Frauen in Kostüm. Die Deutschen aus A:n e- rika und Südafrika wurden stürmisch bejubelt.

Unter den zahlreichen Einzelgruppen, die dem Festzug ein besonders malerisches Gepräge gaben, erfreute der TrachtenfestzugVolk und Heimat" als Teil des Festzugs die Zuschauer am meisten. Die deutschen Landsmannschaften in Wien und die deutschen Volksgesangvereine boten in ih­rer malerischen Tracht ein schönes Bild. Altwiener Trach­ten, Bayern, Egerländer, Gottscheer, Jglauer, Schlesier und Sachsen bildeten seinen ersten Teil. Oberösterreicher, Salz­burger, Tiroler, Vorarlberger, Kärntner mit den Unter­gruppen Gailtal, Glanral, Metznitztal und Löbling, schließ­lich Steirer und Burgenländer den zweiten Teil. Die ganze Gruppe bot ein naturgetreues Bild deutschen Volkstums.

Der Festwagen des Männergesangvereins Rosegger- dund war mit der überlebensgroßen Büste Peter Roseg­gers geschmückt. Hinter diesem Feskwagen gingen die Ge­sangvereine der Schneiderinnungen Leipzig, Dres­den, Magdeburg, Essen und Stettin.

Der Festwagen .Oberösterreich" von Professor Zkrath entworfen, zeigte einen würfelförmigen Aufbau mik den Wappen von Linz, Wels, Steyr und Ried, überragt vom Wappenschild Oberösterreichs und dem Abzeichen des Sängerbunds. Umgeben war der Feskwagen von den Trach­tengruppenGoldene Hochzeit vor 100 Zähren", Mostwagen und Drescherwagen- Der oberösterreichischs Sängerbund.

der mit 100 Vereinen und über 1200 Sängern vertreten war, war einer der stärksten Gruppen im Zug und erweckt« stürmische Begeisterung.

Die Durchführung des Festzugs bot ein Bild musterhafte' Ordnung. Der Eindruck, den der Vorbeimarsch einzelner Gruppen aus den bedrängten deutschen Gebieten auf die Zuschauer machte, wird diesen unvergeßlich bleiben. Fast ausnahmslos sangen die Vereine aus dieser Gegend beim Vorüberziehen an den Tribünen mit den Ehrengästen und

ceits sind zwei Todesfälle zu verzeichnen. Zn Kempten ereignete sich in den Allgäuer Fleischwerken eine Explo­sion. Mit einem mächtigen Knall flog das Venkal aus dem Schmalzkessel, in dem sich 10 Zkr. kochendes Schmalz be- änden. Durch den nachdrückenden atmosphärischen Druck »ildeke sich im Augenblick eine gewaltige siedende Schmal,z- ontäne von etwa 6 Meter Höhe. Die Belegschaft der Fett- chmelzabteilung konnte sich noch rechtzeitig in Sicherheil -ringen.

auch im'weiteren Verlauf ihres MarschesDie Wachj am Rhein" und denRheinischen Sängergruß".

In der Sängerhalle, wo an 40 000 Personen den Fest­zug erwarteten, nahmen auf dem Riesenpodium des un­geheuren Raumes über 35 000 Sänger Aufstellung und trugen nun unter Begleitung von 400 Musikern Massen­chöre vor. Immer und immer wieder erscholl Beifall.

Der Festzua zog mit seinen letzten Gruppen erst um 7 Uhr abends durch den Ring an den Tribünen der Ehren­gäste vorbei, bauerte also 9 Stunden. Die großen Wiener Eesangsvereine bildeten mit den besonders abwechslungs­reich und künstlerisch gestalteten Gruppen der Gesanqs- vereine der österreichischen Länder den Schluß. Als letzter marschierte der Schubertbund, auf seinem Festwaaen eine überlebensgroße Büste Franz Schuberts, vor das sielt des Bundespräsidenten Hämisch, der, von einer kleinen Mit­tagspause abgesehen, trotz der ziemlich großen Hitze vom frühen Morgen ab den ganzen Tag ausgeharrt hatte. Der Schubertbund ehrte das Staatsoberhaupt durch den Sänger­gruß.

Kundgebung Loebes

Für den Sonntag abend hatte Bürgermeister Seitzdis Vorstände der Deutschen Sängerschaft zu einem Abend­essen in den Festsaal des Rathauses eingeladen. Der Vor­sitzende des Sängerbunds, Dr. List, dankte für die Auf­nahme in Wien. Der Präsident des Deutschen Reichstags, L o e b e, ergriff hierauf das Wort. Der Tag des Festzugs sei zur größten Anschlußkundgebung und Ein. heitskundgebung der Deutschen geworden, die die Welt je gesehen habe.Wir werden der ganzen Welt eine Kunde mitbringen: Wir waren nicht in einem fremden Land und wir kamen nicht aus einem fremden Land. Weil wir ein Volk sind und eine Nation, wollen wir auch ein Staat sein (Stürmischer Beifall). Kann man auf die Dauer einem 70-Millionen-Volk verbieten, was jedem an­deren Volk erlaubt wird? (Rufe: Nein!) Ebensowenig wie die italienische Einigung oder die Einheit der südslawischen Völker verhindert werden konnte, noch viel weniger wird man verhindern können, daß das deut.sche Volk sich das Selbstbestimmungs­recht erringt. Herr Benesch und Herr Marinkowitsch, wenn sie dem deutschen Volk bas Recht bestreiten, dann sa­gen wir Ihnen, Sie vernichten damit die massnrr obarts ihrer eigenen nationalen Entstehung!" (Stürmischer Beifall.)

Mit dieser Veranstaltung hak das Sängerfest seinen Abschluß erreicht.

Unfälle beim Sängerfest

Samstag nachts erlitten zwei reichsdeutsche Sänger Un­fälle. Theodor Frank aus Stuttgart stürzte aus einem Wagen des Riesenrads im Prater drei Meter tief ab und erlitt erhebliche Verletzungen, sowie eine Gehirnerschüt­terung. Der 64jährige Tischlergehilfe Karl Resak aus Württemberg stürzte aus einem Skraßenbahnzug und zog sich Rißwunden am Hinkerkopf zu.

Vor einigen Tagen war ein sächsischer Sänger durch einen Sturz aus dem Fenster tödlich verunglückt. Am Sonntag brach der 46jährige Privatbeamke Christin» Kraus aus Wiesbaden beim Aufstellen des Festzugs, vom Schlag getroffen, kok zusammen. Ein Mitglied des pommer- schen Sängerbunds namens Schmiedel kletterte Sonn­tag früh auf bas Geländer der Aeichsbrücke, verlor das Gleichgewicht und stürzte tödlich ab. Der Festzug verlief ohne ernstere Unfälle, allerdings hatte die Rektungsgesell- schafk in etwa 600 Fällen meist leichte Ohnmachlsan fälle einzugreifen.

Die Pariser Presse bespricht, wie nicht anders zu erwarten war, das deutsche Sängerfest mik hämischen, gif­tigen Artikeln. Der französische Gesandte hak vor Beginn des Festes Wien verlassen. Und er hak rechl daran getan!

Tie verlorene Krone

von HenriettevonMeerheimb Roman (Margarete Gräfin von Bünauj dem

Jahre 1866

56. Fortsetzung (Nachdruck verboten.)

Mit tiefen Atemzügen sog sie die kühle Morgenluft ein die Heimatluft, die von den blauen Bergen ihrer Kindheit her­unterwehte, aus dem langsam und stolz dahinziehenden Fluß zu ihr emporstieg.

Als eine alte Frau mit rotem Kopftuch über dem wirren schwarzen Haar ihr bettelnd die Hand hinhielt, stürzten ihr die Tränen übers Gesicht. Die Alte knickste und küßte Giselas Ell­bogen, freudig überrascht durch das uuerwarket hohe Geldge­schenk, das sie empfing.

Gisela tupfte schnell mit dem Tuch gegen ihre feuchten

Augen »Wach auf, Bubi-Liebling!' Sie küßte das

Köpfchen, das schlaftrunken an der Schulter der Wärterin lag. »Wir sind gleich da beim Großpapa, weißt du, wo das große braune Pferd in der Halle steht, voü dem ich dir erzählt habe.'

Bei dem Zauberwort ermunterte sich der Kleine sofort und rieb mit beiden Fäusten den Schlaf aus den Augen.

Mit ihrem Kinde an der Hand betrat Gisela das Haus ihres Vaters wieder.

Der alte Graf war ein Frühaufsteher. Gisela wunderte sich daher nicht, daß schon zu dieser frühen Stunde auch das Dienstpersonal auf und bei der Arbeit war. Trotzdem erschie­nen ihrem geschulten Hausfrauenblick die Zimmer, die sie durch­schritt, vernachlässigt und öde. Der jugendliche Diener und eine recht unordentlich aussehende Magd in kurzem Rock und weiter, loser Jacke, die in der Halle fegten und sich dabei leb­haft unterhielten, warm ihr fremd. Beide starrten sie mit er­staunten Augen an, als sie so ruhig eintrat und um diese Zeit schon nach dem Grafen fragte.

»Er geht im Garten spazieren,' meinte der Diener und fragte, wm er melden solle.

Gisela wollte antworten, aber Bubi zerrte sie vorwärts. Da gab es kein Halten. Das Pferd, das große, braune Pferd, daS mußte er nicht nur sehen, sondern auch sofort besteigen.

Gisela hob das Kind beim Durchschreiten des Saales auch in : den Sattel. Sie mußte daran denken, wie sie noch vor weni- ' gen Tagen ihn auf einem wirklichen Pferde gehalten hatte. - Damals ging Königseck an der anderen Seite, seine Augen suchten die ihren mit einem glücklichen Aufleuchten über des Kleinen Jubel.

Sie brachte keine Antwort heraus über die vielen Fragen, die Bubi sofort hervorsprudelte. Warum das Pfero nicht lau­fen könnte, wollte er wissen, und auch, weshalb der Sattel mit rotem Samt bezogen sei. Die altmodischen Zügel und spitzen Steigbügel befremdeten den kleinen Reiter sehr. Er versuchte vergeblich, sie mit den kurzen Beinchen zu erreichen.

Sitz allein, Bubhund halte dich recht fest!' befahl Gise­la. Sie ließ das Kind los, denn sie sah ihren Vater durch den Garten auf die Halle zukommen' Sie ging ihm entgegen. Schon von weitem bemerkte sie, wie gebückt er ging, der graue Kopf war schneeweiß geworden es war ein alter, sehr alter Mann, der auf sie zukam, dem wahrscheinlich fast das Herz brach über den Zwist mit seinem Sohne, dem einzigen Menschen auf der Welt, den er liebte. Von dem Vater fort sah sie dann ihr eigenes Kind an, und sie begriff plötzlich alles die über­triebene Liebe, den grenzenlosen Schmerz. Groll, Zorn und Bitterkeit vielen von ihr ab, sie fühlte nur noch Mitleid, tiefes, heißes Mitleid das alles begreift und darum alles verzeiht.

Der alte Graf sah ernst auf, als er sckon im Eingang der Halle war. Er blieb, auf seinen Stock gestützt, stehen und starrte Gisela an wie eine Erscheinung aus einer anderen Welt. Dann lief ein jähes Erschrecken über sein vergrämtes Gesicht. »Lexi! was ist mit Lexi geschehen?' sagte er dumpf. »Du weißt etwas von ihm, Gisela, und bist deshalb hergekommen, um mich vorzubereiten. Hat er sich'

Er steckte abwehrend beide Hände vor, als ob ein fürch­terlicher Schlag ihn treffen sollte. Der Stock entglitt seinen zitternden Fingern und fiel laut polternd auf die Steinfliesen.

Der Kleine auf seinem hohen Pferd erschrak. »Heh mich 'runter, Mama!' schrie er.

Aber Gisela achtete zum erstenmal im Leben nicht auf ihr Kind. Sie legte ihre Hand auf den Arm des Vaters. »Ja Vater ich komme zu dir, um dir von Lexi zu erzählen. Er war bei uns und hat mir alles gesagt. Jetzt ist er als Freiwilliger mit in den Krieg gezogen. Er ist bei dem alten Regiment meines Mannes und steht in seiner Schwadron".

»Habt ihr ihm diese Verrücktheit in den Kopf gesetzt?'

schrie der Graf wütend, trotzdem er gleichzeitig erlöst aufatmete.

Nein. Aber wir haben ihm auch nicht abgeredet. Das hätte auch nichts geholfen. Lexi war fest entschlossen und da­rum ist ihm mein Mann behilflich gewesen, sein Ziel zu er­reichen. Er will auf ihn achten so gut wie möglich.'

Wie kann er das im Kriege? Ein toller Streich! Mein Sohn, ein Gras Waldstein, ein österreichischer Edelmann, der zieht mit den Preußen aus'

Der alte Graf machte ein Gesicht, als ob ein Weltunter­gang gegen diese ungeheuerliche Tatsache eine geringfügige Kleinigkeit sei.

Mir '

I

G

gefiels von Lex!"

.Natürlich gefällt dir!' Du du Preußin du! Ist das dein Bub, der da auf unserem altem Wallensteiner aul herumzappelt?'

Das ist er.' Gisela trat zu dem Kinde und drehte seinen blondlockigen Kopf dem Vater zu.Schau ihn an! bat sie.

Grad so hat der Lexi auch auf dem Pferd da gesessen, wie er klein,' sagte der alte Waldstein leise vor sich hm- Seine Stimme brach plötzlich ab.Mein Bub mein lieber Bub!'

Vater, du siehst ihn wieder! Und er wird als em an­derer zu dir zurückkommcn paß nur aus!

Das will ich ja gar nicht! So grad so, wie er rg, möcht ich ihn wieder haben. Macht mir nur keinen ledernen, pedantischen Preuß aus meinem feschen Buben!

Na, wenn Lexi ein bißl solider würde, täts am Ende nix schaden,' meinte Gisela.Uebrigens kannst du Lep» Schulden bezahlen. Ich habe dem Gericht meinen Verzinn eingeschickt."

Dein Mann willigte ein?'

»Wir könnten unser Kind selber ernähren, meinte er Willst du mich hier behalten, während des Krieges, Vater, od bin ich dir lästig?' » ia

Wenn du bleiben magst dann bleib! Du verstehst > das Haushaltführen. Hier geht alles drunter und drüber, i ich die alten Leute entlassen habe.'

Warum tatest du denn das?' >

Frag nicht so dumm, Mädel! Ich muß doch dem « . die Schulden bezahlen, und das Bormundschaftsgencht may>" mich auch ewig an dein Erbteil! Glaubst du, das wam mir alles von selber zu?'

(Fortsetzung folgt)

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