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RagolLer Tagblatt „Der Gesellschafter
Montag, 23. Juli 1928
begegnet man heute allenthalben einer erstaunlichen Geringschätzung den Weißen gegenüber, während die Völker ein Natio- nalbcwußtzein an den Tag legen, das oft an Selbstüberhebung grenzt. Es wäre aber ein Irrtum, zu glauben. Englands Stel- mng sei in Indien erschüttert. Die Briten haben es als bewährtes Nolonialvolk verstanden, ihre dortige Stellung gegen Angriffe von mußland wie von China her zu stärken und sie sind auf der Hut. Lie Verdrängung der Engländer aus Indien, würde auch, wie ssi^ri c ^ ^ohl weiß, das Chaos für das Land bedeuten. D e u t schland dagegen genießt heute in Asien ein noch größeres Ansehen als vor dem Weltkrieg, besonders in China, das die an- Meißen — nicht zuletzt auch wegen des Weltkrieges — verachtet und vielfach haßt. In Asien weiß man wohl, von wem und warum der Weltkrieg gemacht worden ist. Der Inder schreit nach deutschen Waren, die er allen anderen, auch den englischen vorzieht. Eine gesteigerte geschäftliche Betätigung des deutschen ^"usmanns, am besten Hand in Hand mit dem Engländer, würde m Indien, das ein unermeßlich reiches Land ist, begrüßt werden. VZenn dies mit Takt begonnen würde, könnte Indien einer der größten Zukunftsmärkte für Deutschland werden.
Me Skaalsunkerstnhung der englischen Kohlenindustrie. Wie die Daily News and Westminster Gazette' mebdet. soll sich die Hilfeleistung des Staats für die englische Kohlenindustrie in der Weise vollziehen, daß die englischen Privatbahnen einen Staatsbeitrag erhalten, der es ihnen ermöglichen soll, den 'Frachtsatz für Kohlen durchschnittlich um 9 bis 11 Penny <76 bis 92 Pfg.) für die Tonne herabzusehen, was besonders bei Lieferungen ins Ausland ins Gewicht fällt. Damit soll die Forderung einer jährlichen Auswanderung von 20000 Mengen, besonders Bergarbeitern, nach entfernten Kolonien oder Dominien verbunden werden.
Anwachsen der Arbeitslosigkeit in England. Nach den letzten ^seskstellungen ist die Arbeitslosigkeit in England m der vorletzten Woche um fast 25000 gestiegen und die Gesamtzahl beträgt seht 1242 000 oder fast 206 000 mehr als um dieselbe Zeit im Bor- siwr- Oesfentlichkeit zeigt sich beunruhigt. .Daily Mail' weist daruf hin, daß Deutschland fast nur halb so viel Arbeitslose habe und daß deren Zahl ständig zurückgehe während sie m England zunehme. Die britischen Industriellen hätten falsch gerechnet, als sie vor vier Jahren annahmen, daß die Festigung der deutschen Währung und der Dawesplan eine günstige
Rückwirkung auf die britische Industrie haben werde. Zwischen '.924 (Annahme des Dawesplons) und 1927 fei die deutsche Ausfuhr um 2480 Millionen Mark gestiegen, die britische um 184 Mill. Mk. gefallen.
Einstellung der mittleren Elbschisfahrt. Da die Elbe am Pegel in Dresden den außergewöhnlichen Tiefstand von 212 Zentimeter unter Null erreicht hat, haben die Schiffahrtsgesellschaften den regelmäßigen Betrieb eingestellt.
vom deutschen Weinbau und Weinmarkt. Bei der gegenwärtig fast tropischen Hitze vermögen sich die kleinen Träubchen rasch zu entwickeln. Nach den einzelnen Berichten aus den deutschen Weinbaugebieten nahmen tierische und pflanzliche Schädlinge des Rebstockes keine Ausdehnung, die zu Befürchtungen Anlaß gibt. Aus der Rheinpfalz wird gemeldet, daß in den letzten Tagen an der mittleren Haarat die Motten des Sauerwurms in größerer Stärke zu fliegen begonnen haben. In den Weinbergen macht sich stark die Gelbsucht bemerkbar. In der rheinischen Gemarkung Unden- heim hat man gegen diese Krankheit einen bemerkenswerten Versuch unternommen und mehrere Rebzeilen gründlich gewässert, und nach drei Tagen zeigte sich denn auch der volle Erfolg. Das schwere Unwetter am 3. 7. im Trierer Weinbaugebiet, an der unteren Saar, im Ruwertal und der oberen Mosel hat verheerend gewirkt, so daß hier die 1928er Weinernte meist ganz dahin ist. Die anderen Weinbaugebiete sind vom Unwetter bisher mehr verschont geblieben. — Die Lage am Weinmarkt ist im allgemeinen unverändert ruhig. Das Weingeschäft ist unbedeutend, dazu kommt noch, daß die Weinversteigerungen, von zwei Ausnahmen abgesehen, unverändert sind.
Berliner Gekreidepreise, 21. Juli. Weizen märk. 24.30—24.50, Roggen 25.30—25.50, Wintergerste 20.60-21.60, Hafer 23.90-25. Mais 25-25,30, Weizenmehl' 30-83,50, Rogenmehl 34.40-36,50. Weizerckleie 15, Roggenklei« 17.
Bremen. 21. Juli. Baumw. Midöl. Univers. Stand, loco 23.19.
Märkte
Schweinepreise. Bernloch: Milchschweine 24—30. — Blau- ! selben: Milchschweine 18—27. — Ilshofen: Milchschweine 16—28. ! — Mergentheim: Läufer 40—45, Milchschweine 20—28 °4l.
Stuttgarter Obst- und Gemüsemarkt, 21. Juli. Erdbeeren Garlenprestlinge) 30—50: Himbeeren 50—60; Stachelbeeren 1Z bis 20; Johannisbeeren (rot) 15—20; Heidelbeeren 50—60; Kirschen 20-40; Kartoffeln (neue) 7-8; Buschbohnen 45—50; Erbsen iz bis 15; Kopfsalat 6-12; Blumenkohl 20-60; Rote Rüben 8—lg- Karotten (runde) 8—25; Zwiebel 8—10: Zwiebel mit Rohr lti bis 12; Gurken (große 20—40); Gurken (kleine) 1.—; Reiticke 6—15; Sellerie 10—30; Spinat 10—15; Kohlraben (Kopf) 4 —g ^
Besitzwechsel. Die in Waldenburg OA. Oehringen am Marktplatz gelegene Konditorei Vollmer, mit der gleichzeitig ein Cafe verbunden ist, ging um 20 000 ^ an Franz Graf aus Frie- dingen Amt Konstanz käuflich über.
Fruchtschraune Nagold.
Markt am 21. Juli 1928.
Verkauft
14,87 Ztr. Weizen Preis pro Ztr. ^ 13.50—14 50
6,68 . Gerste .... 12.00—1300
11,96 . Haber .... 13.00—13.75
Zufuhr stark, Handel gedrückt, Käufer fehlten.
20 Ztr. Weizen sind noch aufgestellt in der Schrannenhalle Nacktster Fruchtmarkt am Samstag, den 28 Juli 1928
Auswärts Gestorbene.
Bettenhausen: iPauline Trick geb. Schaidle, 37 I. Schenkenzell: Severin Kilgus, Verlader, 70 I. Oberiflingen: Anna Walter ged. Fischer, 40 I.
Beilagen-Hinweis
Unserer heutigen Nummer liegt eine Beilage betr. „Saison-Ausverkauf" der Fa. Eugeu Schiler, hier, bei, die wir der Beachtung unserer Leser empfehlen. 262
Das Welker
Unter Lein Einfluß des westlichen Hochdrucks ist für MraW dag immer noch vorwiegend heiteres und trockenes Mtter W erwarten.
3m Konkursverfahren s
über das Vermögen des Emil Sältzer, Inhabers s einer Möbelfabrik in Altcusteig, und zugleich der l gleichnamigen Einzelfirma hat der Gemeinschuldner einen Zwangsvergleichsvorschlag eingereicht.
Dergleichstermin
vor dem Unterzeichneten Gericht ist auf Freitag, 10. August 1928, nachmittags 4 Uhr, bestimmt. Der Vergleichsvorschlag und die Erklärung des Gläubi- gerausschufses sind auf der Gerichtsschreiberei zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt.
' Den 21. Juli 1928.
263 W. Amtsgericht Nagold.
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^ Nagold—Mindersbach. ^
^ lloelueik - knlsllung. ^
AE Wir beehren uns Hiemil, Verwandte, AE AE Freunde und Bekannte zu unserer am AE AE Dienstag, den 24. Fuli 1928 AE stattfindenden Hochzeitsfeier in das Gasthaus AE zur „Rose" in Nagold freundlichst einzu- AE laden. 218 AE
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LS Wir bitten, dies statt jeder besonderen W ^ Einladung entgegennehmen z» wollen. ^
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bewiesene Teilnahme, besonders für den erhebenden Gesang des Gesangvereins, den Nachruf der Vorstände des Krieger-, Radfahrer- und Gesangvereins, die vielen Kranzspenden, sowie für die zahlreiche Leichenbegleilung von hier und auswärts sagen wir den herzlichsten Dank. JmNamendertrauerndenHinterbliebenen: die Gattin:
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