Seite 2 — Nr. 165
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Dienstag, 17. Juli 1928
3u dem schweren Eisenbahnunglück in München
Wie gestern berichtet, ereignete sich am Sonntag abend auf de §
Münchner Hauptbahnhof ein schweresEisenbahn- u nglü ck. Kurz nachdem der Vorzug des Nürnberger Sportzugs den Bahnhof verlassen hatte, wurde in dem dritten Wteil des dritten Wagens des Vorzugs aus bis jetzt unbekannten Gründen die Notbremse gezogen, so daß der Zug zwischen der Hacker- und der Donnersbergevbrücke plötzlich stillstand. Schon vorher war bemerkt worden, daß die Plombe der Notbremse gelüst war. Während nun der Lokomotivführer und der Zugmeister des Vorzugs die Ursache des Ziehens der Notbremse feststellen wollten, näherte sich bereits der Nachzug, der Nürnberger Sportzug (beschleunigter Personenzug. Nr. 52841) und fuhr auf den Vorortzug auf. Der Anprall war fürchterlich. Diebeiden letzten Wagen des Vorortzuges wurden ineinander ge- schoben. Die Wagemvände zerbrachen unter entseAichem Krochen. Die Reisenden wurden Mischen den Banken eingeklemmt und es ertönten jammervolle Hilferufe. Zum GMck waren säst alle Fenster geöffnet, so daß diejenigen, die Geistesgegenwart genug besessen hatten, beim ersten Stotz die Beine hochzuziehen und die deshalb vor den schlimmsten Verletzungen bewahrt geblieben waren, durch die Fenster ins Freie gelangen konnten.
Durch die eindringenden Heizgase aus der Lokomotive des Sportzuges entstand im letzten Abteil 1. Klasse des Vorzuges ein Brand, der sich rasch auf die beiden letzten Wagen ausbreitete. Das Feuer hielt bis über Mitternacht an. Die letzten Toten konnten erst nock Witterung aeboraen werden.
Sie sind gräßlich verstümmelt und zum Teil verkohlt. Die Münchener Feuerwehr, die Bahnhofbereitschaft und die Freiwillige Sanitätskolonne arbeiteten im Verein mit der Landespolizei angestrengt an den Trümmern bis in die frühen Morgenstunden, wo festgestellt werden konnte, daß sich keine Reisenden mehr in dem verunglückten Zug befanden. Es ist als ein Glück zu bezeichnen, daß der letzte Wagen nur schwach besetzt war. Die Unfallstelle selbst bietet ein grauenvolles Bild der Verwüstung.
Die obersten Reichsbahnbeamten erschienen sofort auf der Unglücksstelle. Es ist zunächst zu untersuchen, von wem die Notbremse gezogen worden ist: ob hier etwa ein verbrecherischer Plan oder ein sträflicher Unfug vorliegt. Sodann ist noch unaufgeklärt, wie der folgende Sportzug abgelassen werden konnte, obgleich der Vorzug den Block noch nicht durchfahren hatte, die Strecke also noch nicht frei gegeben war.
Aus den gänzlich ausgebrannten Wagen wurden neun Tote geborgen (fünf Männer und drei Frauen), darunter Hauptmann Max Niedermayer und Oberleutnant Rudolf Deising er von der Landespolizei in Augsburg. Der schwerverletzte Käsereibefitzer Gottfried Rebele aus Augsburg ist kurz nach der Verbringung in die Universitäts- klinik gestorben. Verletzt wurden 13 Reisende, davon 6 schwer. An der Freimachung der Gleise wurde mit allen Kräften gearbeitet, so daß die Gleise schon am Montag nachmittag freigegeben werden konnten. Lange Zeit waren auch die Ein- und Ausfahrten wegen der langen Schlauchleitungen zur Unterdrückung des Feuers gesperrt. i . .
komm. Am Sonntag vormittag war dann die 54. ordentliche Generalversammlung, zu der sämtliche Sektionen Deutschlands und Oesterreichs Vertreter gesandt hatten. Der erste Vorsitzende, Exz. v. Sydow. begrüßte die stattliche Der- sammlung, besonders als Ehrengäste Staatspräsident Dr. Bolz, Oberbürgermeister Dr. Lautenschlager und Oberstleutnant a. D. Stockmaier. Der Jahresbericht läßt erkennen, daß der Gesamtoerein auch im abgelaufenen Jahre 1927/28 eine recht bedeutende Tätigkeit entfaltet hat und in den Bahnen ruhigen Fortschrittes gewandelt ist. Die Zahl der Sektionen beträgt 436, die Zahl der Mitglieder 195 000. Der Kassenbericht für 1927, der ein Defizit von 9500 aufweist, wurde genehmigt, ebenso der Voranschlag für das Jahr 1929, der in Einnahmen und Ausgaben mit 1070 000 Mark abschließt. An Beihilfen für Hütten und Wege wurden für 1928 185 000 bewilligt, darunter in Württemberg an die Sektionen Biberach, Reutlingen, Gmünd, Ulm und auch Hohenzollern. Als Ort der nächsten Hauptversammlung 1930 wurde Klagenfurt gewählt. Zuletzt wurden die Neuwahlen des Vorstands, des Hauptausschusses und Verwaltungsausschusses, der Rechnungsprüfer und der Schiedsrichter je für die nächsten 5 Jahre bis 1933 vorgenommen. Als 1. Vorsitzender wurde Oberbaudirektor Rehlen- München, als 2. Vors. Univ.-Prof. Dr. v. Klebelsberg- Innsbruck und als 3. Vors. Reg.-Rat Dr. Borchers- Bremen gewählt. — Den Abschluß der Tagung bildeten Ausflüge auf die Schwäbische Alb und an den Bodensee, sowie Alpenfernfahrten nach Vorarlberg und Tirol. ,
Stuttgart. 16. Juli. Verfahsungsfeier und Sangerreise. In einem Teil der Presse wird die Teilnahme an der Verfassungsfeier am 11. August mit der Aus- z>Mung von Beiträgen für die Reise zum Wiener Sänger- U an die Mitglieder des Schwäbischen Sängerbundes, Gau Stuttgart, in Verbindung gebracht und daher die Vermutung ausgesprochen, als handle es sich um eine zwischen der Leitung des Gaues Stuttgart und der Stadtverwaltung ab- gErterte Sache. Diese Permutung ist, wie uns von amtlicher stelle mitgeterlt wird, unrichtig. Die Stadtverwaltung hat mit dem etwas eigenartigen Vorgehen der Gauleitung oes Schwäbischen Sängerbundes nichts zu tun.
Glückwunsch des Skaatspräfidenken. Der Herr Staats- prasrdent hat dem Herrn Professor Dr. Konrad Miller ^s Anlaß seines diamantenen Priesterjubiläums ein sehr warm gehaltenes Glückwunschschreiben zugehen lassen.
Die Rettungsmedaille wurde dem Zimmermeister Fra Laver Kuen in Riedlingen verliehen.
Gefängnis entlassen. Der Kommunist Stern, vvnnstatt, ist am Freitag aus der Strafanstalt entlassen woroen. Er war vom Reichsgericht wegen Zersetzungsarbeit
unser der Polizei und der Reichswehr zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. — Wie die „Süddeutsche Arbeiterzeitung" erfährt, sind die politischen Gefangenen des großen Stuttgarter Kommunisten-Prozesses, die bis jetzt im Zuchthaus Ludwigsburg untergebracht waren, nach der Strafanstalt Hohenasperg übergeführt worden.
Alugzeugreklame der Firma Tieh. Durch eine eigenartige Reklame zeigte am Sonntag und Montag das Warenhaus Tieh seinen diesjährigen Saisonausverkauf an. Sechs Flugzeuge von der Böblinger Werft mit der weithin leserlichen Aufschrift „Tietz" kreisten stundenlang über der Stadt und überflogen die Umgegend, wobei Anzeigen abgeworfen wurden.
Vom Tage. Am Sonntag nachmittag stieß an Ser Ecke der Tal- und Ludwigsburaerstraße in Feuerbach ettr Lastauto mit einem von Zufenhausen kommenden Straßenbahnzug der Linie 5 zusammen. Der Triebwagen wurde aus dem Gleis geworfen und die vordere Plattform zertrümmert. Eine Frau wurde erheblich, der Straßenbahnführer und einige Fahrgäste leicht verletzt.
Vom Welzheimer Wald. 16. Juli, lieble Folgen der Hitze. In vielen Orten herrscht große Massernot, da viele Pumpbrunnen nur noch spärlich Wasser liefern. Das Obst, das auf unseren Höhen eine gute Ernte versprach, fällt massenhaft ab. Die Waldbeeren schnorren zusammen. Die Wiesen sind so ausgebrannt, daß ein ergiebiger Oehmdschnitt auf keinen Fall mehr zu erwarten ist. Zum Glück gab es viel und gutes Heu. Aber die Hackgewächse, ein wichtiger Futterteil, verkümmern und verdorren. Alles lechzt nach ergiebigem Regen.
Aalen» 16. Juli. Solbädereinrichtung. Mit Beginn der Schulferien wird vom Jugendamt Aalen in Aalen, Vopfingen und Neresheim die Einrichtung eines örtlichen Solbads geschaffen werden.
ZNaichingen OA. Böblingen, 16. Juli. Zündender Blitz. Heute vormittag, kurz vor 12 Uhr, schlug der Blitz in die Oelmühle und Scheuer des Gotthilf Renz und züm dete. In kurzer Zeit stand die mit Heu und anderen Bo-- r'äten gefüllte große Scheuer, die noch zwei weiteren Besitzern gehörte, in Hellen Flammen und brannte vollständig aus. Der Schaden ist ziemlich beträchtlich.
WiM er stabt, 16. Juli. S t a d t s ch u l t h e i ß e n w a h l. Bei der gestern voroenommenen Neuwahl des Orksvorstehers wurden von 1335 Wahlberechtigten 810 Stimmen abgegeben. Gültig waren 650, dis auf den bisherigen Stadtschulkbeißen Schütz fielen. Die übrigen Stimmen wo- ren ungültig. Abends brockte die Musikkapelle und der Männer-Eetanrnerein dem Gewählten ein Ständchen.
Leonberg, 16. Juli. Landsturmkag. Der Einladung zu einer kameradschaftlichen Zusammenkunft der Angehörigen des Landsturmbakaillons Leonberg auf gestrigen Sonntag folgten annähernd 500 ehemalige Landstürmer. Am Ehrenmal der Gefallenen auf dem Friedhof fand eine Gedächtnisfeier stakt. Die Gedächtnisrede hielt Pfarrer Schmid. Oberst a. D. Z i e gl e r, der frühere Kommandeur des Landsturmbakaillons Leonberg, legte im Namen der Offiziere einen Lorbeerkranz nieder. Ihren verstorbenen Kameraden, Rechtsanwalt Dr. Roth, ehrten die Offiziere durch Niederlegung eines Kranzes an seinem Grab In Eltingen. Im Auftrag der Kameraden sprach unter Niederlegung eines Kranzes Kamerad Hornun g-München. Wei- ker ließ der Bezirkskriegerverband durch seinen 2. Vorsitzenden. Oberlehrer Leimenskoll, einen Kranz niederlegen. Mik klingendem Spiele marschierten hierauf die Kameraden durch die Stadt in den Saal des Gasthofs zur Sonne. '
Rottenburg. 16. Juli. Manöver. Das 13. Infanterie- Regiment (Ludwigsburg) wird im September auch in unserer Gegend feine Herbstübung abhalten. Aus diesem Anlaß werden größere Teile des Regiments vom 13. bis 14. September, ein kleinerer Teil auch vom 14. bis 15. September in Rottenburg einquartiert werden. Auch Kiebingen, Niedernau, Weiler, Wendelsheim und Wurmlingen werden Einquartierungen erhalten. ,
Roktenburg, 16. Juli. Hitzschlag. Auf der Seebron- ner Landstraße wurde am Sonntag nachmittag 5 Uhr ein Radfahrer bewußtlos aufgefunden. Ein Auto nahm ihn mit nach Herrenberg. Ein Hitzschlag bat den auf der Heimfahrt Begriffenen vom Rade stürzen lassen.
Rottweil, 16. Juli. Beschlagnahmte Leiche. Ein aus der Schweiz zu Besuch hier wellendes, etwa 16 Jahre altes Mädchen ist unerwartet gestorben und sollte nach Schwenningen zur Einäscherung übergeführt werden. Die Leiche wurde aber beschlagnahmt und in das hiesige Bezirkskrankenhaus geführt, wo die Sektion die Todesursache ergeben wird.
Aus Stadt und Land
Nagold. 17. Juli 1928. Ein einziger dankbarer Gedanke gen Himmel ist das vollkommenste Gebet. Bolth. Ephr. Lesstng.
Die große Hitze gebrochen - §
!
Der Sonntag, der 15. Juli, war bis jetzt der heißeste '
Tag dieses Jahrs, er hat seinesgleichen in vielen zurück- :
liegenden Jahren nicht. Das Jahr 1921 war gewiß ein heißes Jahr, aber eine Wärme von 44 Grad Celsius, wie j sie z. B. in Stuttgart zu verzeichnen war, hat es damals nicht gegeben. Kein Wunder, daß große Städte, die sonst !
einen wimmelnden Verkehr haben, wie ausgestorben schie- >
nen. Entweder waren die Menschen beim Morgengrauen schon aufs Land, in die Wälder oder an Seen und Flüsse zum Luft- oder Wasserbad geflüchtet, oder sie suchten Schutz in den wohlverschlossenen Wohnungen. . .
Groß ist die Zahl der Sonnenstiche, Hihschläge und tödlichen Anfälle beim Baden, die aus allen Gegenden — aus . Berlin allein neun Todesfälle beim Baden — gemeldet / werden. Für die Massenflucht der Menschen sind die Zahlen bezeichnend, die man aus Berlin berichtet, wo die ! Wärme im Schatten 38,7 Grad erreichte. Die dortige , Stadtbahn beförderte allein 2 Millionen Fahrgäste, also die Hälfte der ganzen Einwohnerschaft Groß-Berlins. Die Berliner Stern- und Kreisschiffahrt zählte am Sonntag 135 000 Fahrgäste. Die Freibäder waren überfüllt. So betrug die Besucherzahl in runden Zahlen im Wannfeemid 80000, in Müggelsee 26 000, in Rangsdorf bei Zossen s 18 000. Das Wasser der Seen hatte eine Wärme von 29 Grad. Trotz der zahlreichen Ausflügler, die Berlin viel- fach schon am Samskag verlassen hakten, betrug der Wasser- verbrauch an einem Tag nach amtlicher Angabe 478 000 Kubikmeter. , ^
Menschen, Tiere und Pflanzen lechzten nach einer Kühlung, die am Montag mittag ein sehr schweres Gewitter brachte. Blitze und krachende Donnerschläge folgten ln raschem Zug aufeinander, begleitet von strömendem Regen.
Ae verlorene Krone
von Henriettevon Meerheimb Roman . (Margarete Gräfin von Bünau) ^8 dem
Jahre 1866
53. Fortsetzung (Nachdruck verboten.)
»Dich bestrafen? Ja — da hast du deine Strafe!' Er drückte einen leidenschaftlichen Kuß auf ihren Mund. „Gisela, du bist eine tapfere Seele! Wenn es Krieg gibt, wirst du das wieder beweisen.'
Sie wurde sehr blaß. „Ich würde für unser Kind leben,' sagte sie einfach. „Mein eigenes Leben wäre zu Ende, wenn du mir genommen würdest.'
.Geliebte!'
Bubi war aber nicht für rührende Szenen eingenommen. Er kletterte von hinten aus den Stuhl seines Vaters und schob sein lachendes Gesichtchen zwischen die Köpfe der Eltern.
Vielleicht war es ganz gut so, daß beide auf diese Weise aus ihrer Versunkenheit gerissen wurden, denn im selben Augenblick kam auch schon eine Ordonnanz herein und meldete, der Herr Oberst habe befohlen, die Herren Offiziere möchten sich binnen einer Stunde im Kasino zu einer Versammlung einfinden.
Gisela erschrak heftig. „Das hat gewiß etwas sehr Schlimmes zu bedeuten!' rief sie.
„Vielleicht will der Oberst uns nur irgend etwas Gleichgültiges sagen,' meinte Königseck. Er stand auf, um seine Uniform zu wechseln. Man sah ihm an, daß er selbst nicht recht an seine beruhigenden Worte glaubte.
Die junge Frau blickte vom Fenster aus nach bis seine elastische Gestalt hinter der nächsten Straßenbiegung verschwunden war. Bubi preßte sein Näschen noch eine Weile länger an der Scheibe platt.
Ein ihr selber unerklärliches Angstgefühl schnürte Giselas Herz zusammen. Kriegsgerüchte waren doch schon oft aufgetaucht und immer wieder verschwunden — auch jetzt lachte jeder bei dem Gedanken, man könne Krieg mit Frankreich wegen der spanischen Thronfolge führen. Das war natürlich nur ein Vor
wand. Aber wer Streit will, der bricht ihn eben vom Zaun. Wegen viel nichtigeren Ursachen geriet die Welt schon oft in Brand.
Sie saß ganz gegen ihre Gewohnheit untätig am Fenster und sah in den langsam verblassenden Abendhimmel hinein.
Wie lange die Offiziersversammlung heute schon dauerte! Wenn es nichts Wichtiges wäre, müßte Botho längst zurückgekommen sein.
Bübchen wurde zu Bett gebracht, und noch immer saß sie in banger Erwartung in ihrem kleinen Salon, über den die Abendschatten ihre silbergrauen Schleier spannen.
. An der Korridorklingel riß endlich eine ungestüme Hand. Gisela sprang auf. Sollte Botho seinen Schlüssel vergessen haben? Sie wollte hinauslaufen, um ihm zu öffnen, aber da ging bereits die Zimmertür auf. In dem geöffneten Rahmen der Türe stand eine schmale, dunkle Gestalt.
Hinter derselben erschien das erstaunte Gesicht des anmeldenden Burschen. „Graf Waldstein wünscht die gnädige Frau zu sprechen', brachte er endlich heraus.
„Leri — du'! Gisela lief auf den Bruder zu. Vergessen waren die langen Jahre, der Streit, der ganze Groll. Sie weinte und lachte m einem Atem, strich dem Brnder übers Gesicht und fragte tausend Sachen in derselben Minute, ohne ihm Zeit zur Antwort zu lassen.
„Gisa — altes Mädel! Daß du dich so freuen würdest, das — das hätte ich nicht gedacht. Na — am Ende vergeht die Freude bald wieder! — Dem Mann ist nicht zu Haus? Schadet nix — ich spreche erst lieber mit dir allein'.
„Setz dich, Leri! Hier in diesem Stuhl — da sitzt Botho immer, der ist am bequemsten. — Wo mein Mann ist? Im Kasino. Ach, frag nicht lang, Bub — erzähl mir lieber, wie du daher kommst! Was macht der Vater? Ist er noch arg bös? Der alte Brummbär. Will er denn gar nicht wieder gut werden? wenn er erst mein Büberl geschaut hätte —'
„Wo ist denn der Prinz'?
„Im Bett, Lexi. Willst ihn gleich sehen'?
„Später, Gisa. Er läuft uns ja nit weg'.
„Du bleibst hier, Lexi schläfst hier — gelt? Ich richte dir schnell ein Bett im Gaststube!'.
„Laß nur, laß! Du mußt doch erst wissen, ob dein Mann das mag'!
„Mein Mann'! Giselas Auge« glänzten. „Der ist gut. Lexij! Blitzdumm seid ihr, wenn ihr das nicht einsehen wollt.
— .So — und nun erzähle endlich. — Bist wieder einmal auf Urlaub — gelt? Und hast wirklich an dein Schwester! gedacht' ?
Graf Alex lachte scharf auf. „Jawohl, ich habe Urlaub
— auf unbestimmt!« Zeit, Gisela. Urlaub solang ich will' '
„Was soll das heißen'? Gisela sah de» Bruder bes«gt an. In Lexis hübschem Gesicht lag ein merkwürdig veränAc- ter Ausdruck, etwas Scheues und doch auch wieder verbissen Trotziges. Sie konnte den Ausdruck nicht ganF enträtseln, ab« er beängstigte sie. „Ich will die Lampe bestellen, daß man sich ordentlich sehen kann", schlug sie vor.
„Laß es dunkel — das ist mir lieber'! Er legte beide Arme um ihre Schultern und den Kops gegen ihre Brust.
Sie fühlte das Zucken seines Körpers. „Weis hat es denn gegeben, armer Lex'? Liebkosend strich sie übek fein blondes Haar, als ob es ihr kleiner Junge wäre, den st« beruhige" müsse. „
„Gisela — mit mir ists aus, wenn ihr mir nicht helft -
„Lexi — was ist geschehen? Kann dir unser Vater nicht helfen'? _ ^
„Nein'. Seine Stimme wurde hart. „Nach Pr»g ich nicht zurück, nicht eher, bis ich wieder den Kopf hoch tragen kann — Gisela, du bist gerächt'!
„Was denn nur? Sprich doch nicht in Rätseln, sage kurz, was passiert ist'!
„Schulden habe ich wieder'!
„Die hattest du ja immer'! ^
„Ja — aber nicht so viel! Wir haben gespielt, haben , Summen nur noch auf Zettel geschrieben. — Ich ^ es nie ausrechnen können, was ich in der einen tollen verspielt habe — viele, viele Tausende —"
(Fortsetzung folgt) ^
>ss schönste vsssr
vrerrten 8i« kesitreo, vsvn imm «r
oekmen. Xa KapkMS-ckpulv-r .
undrcüozi idrv krsmle. Viel«
<IsL Helipoa LdolicI»« üb-rtnktt. Os>m
,P«»«" kT-,-. 30 k>lx. 6°.
Teile 3 —
zweifellos gestiftet, wl Zn Sknktgai Linie 6 in
lriebssköruNl
Unheil wur Schläge wu Heute r Land, die vo usw. berichte genügend Hi kamen. So Stellen unsi schlägen in Nagold brac dadurch eiger schlägen. T ist, empfing und leichtere!
Bo« sch 10. Juli die diesem Zwee Rohrdoif au und Waldsck Gemeinden Forstmeister. sowie den Gi schlechte Wal fesselte in ein Besonders w Saarschulen die Bestelluri rechtzeitig erf ger Pflanzen Hauerei und l
Im „Oi Abschluß unl seine Befried! der Lehrwand den schönen dem Leiter de umsichtige Fr
Bo» der
In der i Einweihung d schule noch zu verschieben belag in den gen werden Spender, der chengemeinder, gen der hohen gelehnte Plasti K.G.R. nimm Die edle Figu das Erziehung bereits den Gi beschlossen: ( bei Taufen) i werden, die ir der Würde de
Am vergc von Zuhörern trägen Nowotr aus dem wohl: aus der engli kann Bach ziei geschichtlich de, müsse. Und e allem der Bäcl darauf kommt
gen
der
die
die