Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Dienstag, 17. Juli 1928

vienstag, 17. Juli 1928

Seite 3 Nr. 163

mlag. Der Einladung mmenkunft der Ange- Zeonberg auf gestrigen nalige Landstürmer. Am Friedhof fand eine Ge- aisrede hielt Pfarrer »er frühere Kommandeur legte im Namen der er. Ihren verstorbenen t h, ehrten die Offiziere an seinem Grab in El- m sprach unter Nieder- rnun g-München. Wei- i durch seinen 2. Dor- l l, einen Kranz nieder- chierten hierauf die Ka- Saal des Gasthofs zur

e r. Das 13. Jnsanterie- m September auch in abhalten. Aus diesem Regiments vom 13. bis ich vom 14. bis 15. Sep- rt werden. Auch Kie- »elsheim und Wurmlin- alten. ,

l a g. Auf der Seebron- g nachmittag 5 Uhr ein Ein Auto nahm ihn mit t den auf der Heimfahrt n.

nahmte Leiche. Ein eilendes, etwa 16 Jahre stvrben und sollte nach bergeführt werden. Die und in das hiesige Be- Sektion die Todesursache

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lagold, 17. Juli 1928. ,

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ren war, hat es damals i große Städte, die sonst . wie ausgestorben schie­len beim Morgengrauen der an Seen und Flüsse >k, oder sie suchten Schutz gen. , !

iche, Hihschläge und köd- ! z allen Gegenden aus im Baden gemeldet i

der Menschen sind die Berlin berichtet, wo die erreichte. Die dortige Mlionen Fahrgäste, also j

Schaft Groß-Berlins. Die j

hrt zählte am Sonntag er waren überfüllt. So Zahlen im Wannseessad §

Rangsdorf bei Zossen kke eine Wärme von 29 !

flügler, die Berlin oiel- ttten, betrug der Masser- mtlicher Angabe 478 099 -r

en lechzten nach einer ein sehr schweres Gewit- Donnerschlage folgten in von strömendem Regen.

n glänzten.Der ist gut. r das nicht einsetzen wollt. Bist wieder einmal auf r dein Schwesterl gedacht" - Jawohl, ich habe Urlaub Irland solang ich will - la sah de« Bruder I»Mt ; ein merkwürdig veränRv- ,och auch wieder verbiM nicht ganz enträtseln, ab« mpe bestellen, daß man pH

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'Zweifellos haben diese Gewitter auch manni-Kach Schaden gestiftet, worüber Berichte zur Stunde noch nicht vorliegen. Zn Stuttgart schlna der Blitz in einen Straßei-bahnzug de, Linie 6 in der Rosenberastraße, was eine längere B( triebsskörung in der Oberleitung zur Folge Halle. Weiteres Unheil wurde jedoch nicht anoerichtet. Sogenannte kalte Schläge wurden mehrere feskgestellk.

Heute morgen häuften sich die Meldungen auS Reich und Land, die von Hitzschlägen, Ertrinken beim Baden, Ohnmächten usw. berichteten. Aber auch der Witterungsumschlag brachte genügend Hiobspost, die wir allerdings noch nicht bestätigt be­kamen. So erzählt man von Hagelunwettern an verschiedenen Stellen unserer näheren Heimat und von zündenden Blitz­schlägen in Besenfeld und in Tailfingen bei Bondors. Die Nagold brachte heute früh ziemlich lehmiges Wasser und gibt dadurch eigentlich schon Zeugnis von übermäßig starken Nieder­schlägen. Trotzdem das Barometer über Nacht weiter gestiegen ist, empfing uns der Morgen wieder mit grollendem Donner und leichteren Regenfällen.

Forstliche Lehrwanderung

" Von schönstem Wetter begünstigt, fand am Dienstag, den 10. Juli die Lehrwanderung des Forstamts Nagold statt. Zu diesem Zweck versammelten sich vorm. 8 Uhr am Bahnhof Rohrdoif außer den staall. Förstern fast sämtliche Waldmeister und Waldschützen der unter staatl. Bewirtschaftung stehenden Gemeinden des Forstbezirks Nagold, um unter Führung von Forstmeister Barth die Staatswalddistrikte Staufen und Brand, sowie den Gemeindewald von Rohrdorf zu begehen. Gute und schlechte Waldbilver waren zu sehen und Forstmeister Barth fesselte in eingehenden Vorträgen das Jntresse der Teilnehmer. Besonders wurde auf die Beschaffung der Pflanzen aus eigenen Saatschulen hingewiesen, wo dies aber nicht möglich ist, sollte die Bestellung der Pflanzen bei den Pflanzenhandlungen so rechtzeitig erfolgen, daß sichere Gewähr für Lieferung erstklassi­ger Pflanzen gegeben ist. Auch über Kulturarbeiten, Holz­hauerei und Forstschutz wurden längere Vorträge gehalten.

ImOchsen- in Rohrdorf fand die Lehrwanderung ihren Abschluß und Forstmeister Barth drückte in einer Ansprache seine Befriedigung über das rege Interesse der Teilnehmer an der Lehrwanderung aus. Waldmeister Kleiner-Ebhausen hob den schönen Verlauf der Lehrwanderung hervor und dankte dem Leiter der Wanderung im Namen der Teilnehmer für die umsiäitige Führung und lehrreichen Vorträge.

Bo« der letzte« Kirchengemeinderats-Sitzung

In der Sitzung am 14. Juli wurde u. a. beschlossen, die Einweihung der im wesentlichen fertiggestellten Kleinkinder­schule noch um 4 Wochen auf Samstag, den I. September zu verschieben wegen der Schwierigkeiten, die sich beim Boden­belag in den unteren Sälen ergaben. Die Schwesternwohnun­gen werden aber bereits in diesen Tagen bezogen. Ein Spender, der nicht genannt sein will, hat die s. Zt. dem Kir­chengemeinderat von einem Gmünder Künstler angeöotene, we­gen der hohen Kosten aber s. Zt. vom Kirchengemeinderat ab­gelehnte PlastikChristus als der gute Hirte" gestiftet. Der K.G.R. nimmt diese hochherzige Spende mit großem Dank an. Die edle Figur, die in feinsinniger Weise den Charakter und das Erziehungsideal unsrer Kleinkinderschule betont, schmückt bereits den Giebel der Kleinkinderschule. Weiter wurde noch beschlossen: Es sollen künftig bei kirchlichen Trauungen (und bei Taufen) nur solche musikalische Darbietungen zugelassen werden, die in den Rahmen der kirchl. Handlung paffen und der Würde des gottesdienstlichen Raumes entsprechen.

darin seinen Ausdruck, daß dem Verein, den er zur Verbreitung der Musik Bachs gegründet har, nach der Feierstunde des letzten Donnerstag 10 Mitglieder aus Stadt und Bezirk beitraten.

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Rohrdorf, 16 . Juli. Der RadfahrervereinImmergrün» holte sich gestern m Wildbad beim großen Radfahrerfest im Korso- »ahren in der B-Klasse den I Preis. Wieder ein Erfolg und hierzu die besten Wünsche!

Mindersbach, 16. Juli. Der Sängerkranz errang bei starker Konkurrenz im höheren Volksgesang mit 52'/s Punkten in Dachtel einen 1. Preis. Wir gratulieren!

Sulz, 28. Juli. Tödlicher Anglücksfall. Zu dem schreck­lichen Unglück, das am Samstag Nachmittag über eine hiesige Familie hereinbrach und das wir gestern kurz meldeten, schreibt >nan uns: Der weit über die Grenzen unserer Markung hinaus bekannte Ziegler Heinrich Hörrmann, ein fleißiger und ge­schätzter Mann, fuhr mit einer Ladung Koks von Kuppingen nach Sulz, wobei das Pferd von den Stechmücken derartig geplagt wurde, daß es beim Abwehren der Fliegen über die Deichsel kam. Der Fuhrmann wollte dem Pferd Erleichterung verschaffen und es zudecken, wurde aber bei diesem Tun von dem sich heftig wehrenden Pferde mit dem Vorderbein so un­glücklich auf Schulter und Unterleib geschlagen, daß er schwer verletzt zusammenbrach und das Pferd ihn, aus dem Boden liegend, noch weiter zerstampfte. Zwei Unterschenkelbrüche mit einer stark blutenden Wunde waren die Folgen. Der 71jähr. Mann konnte sich nur noch an den Straßengraben schleppen, wo er von Vorübergehenden aufgefunden wurde, die alsbald Hilfe heranholten. Durch das zwischen Herrenberg und Wild­berg verkehrende Kursauto wurde der Unglückliche nach Hause gebracht, wo ihm ärztliche Hilfe bald zuteil wurde. Die beim Unglück entstandenen inneren Verletzungen waren aber offenbar oerart, daß eine eingeleitete Ueberbringung nach Tübingen wieder -ückgängig gemacht wurde, da Hilfe nicht mehr möglich war. Ilm Sonntag vormittag ist der Schwerverletzte seinen Wunden rlegen. Der hart betroffenen Familie wendet sich allgemeine Teilnahme zu, umsomehr, als es der zweite Unglücksfall ist, der 'N kurzer Zeit über die Familie hereingebrochen ist. Der beim Nagolder Verkehrsunsall an der Ankerbrücke verunglückte Sohn oes Verstorbenen liegt heute noch im Krankenhaus und sieht seiner Genesung entgegen. Die Zahl derartiger Unglücksfälle baust sich in der hiesigen Gemeinde immer mehr, sodaß die Mahnung zur Vorsicht nicht oft genug ausgesprochen werden kann.

Herrenberg, 16. Juli. Ein schweres Motorradunglück

ereignete sich am Sonntag mittag gegen 4' Uhr auf der Strecke RemmingsheimSeebronn. Auf der schmalen Straße kam ein Mötzinger Kraftfahrer zum Sturz und wurde mit ersten Kopfverletzungen aufgefunden. An seinem Auskommen wird zezweifelt.

Calw, 16. 3uli. Ehrung. Am Samskag durfte Alk- Veteran Karl Schaible in noch körperlicher und geistiger Frische seinen 80. Geburtstag feiern. Aus diesem Anlaß wurden ihm von der Dorstandschafk des Beteranen-Ber- eins 1870 und 1914, dessen Ehrenmitglied er ist, di« Glück­wünsche des Vereins nebst einem Angebinde überbracht.

Klosterreicheubach, 16. Juli. Beim Baden ertrunken.

Am Samstag erirank der etwa 30 Jahre alte Willy Dölker von Obermusbach beim Baden in der Murg. Das Murgbett bat an dieser Stelle oft unsichtbare, tiefe Felsspalten und in

eine salche muß der Bedauernswerte geraten sein, zweifellos »var er auch des Schwimmens unkundig und daher eine Ret­tung unmöglich.

Letzte Rachrichte«

Schwere Ausschreitungen am Schlesischen Bahnhos

Berlin» 17. Juli. Am Montag abend um 8 Uhr kam es am Schlesischen Bahnhof zu schweren Ausschreitungen. Wie die Polizei mitteilt, hatten sich zum Empfang von Amnestierten zu dieser Zeit etwa 2500 Personen am Bahnhof emgefunden. Der Aufforderung der Polizei, den Bürgersteig zu räumen, kam das Publikum nicht nach. Als ein Abgesandter des Ra­ren Frontkämpferbundrs bekanntgab, daß die Amnestierten erst am Dienstag kommen würoen, glaubte ihm die Menge nicht. Es entstand ein Gedränge, in dem die Polizei angegriffen wurde. Die Polizeibeamten machten darauf vom Gummtknüp- vel Gebrauch. Als jetzt vom Publikum mit Flaschen und Steinen geworfen wurde, feuerten die Polizisten einige Schreck­schüsse ab. Auch auf die Beamten wurde einmal geschaffen, jedoch wurde kein Beamter verletzt. Verletzt wurden dagegen mehrere Presonen durch die Polizei, jedoch nicht infolge der von ihr abgegebenen Schüsse. Zwei Personen, ein Mann und eine Frau, wurde zwangsgestellt.

Erhöhung des österreichischen Nalionalbankdiskonts

Wien, 17. Juli. Der Generalrat der österreichischen Na­tionalbank hat die Erhöhung der österreichischen Bankrate von 6 v. H. auf 6'/, v. H. beschlossen.

Für de« Giftgaskrieg

New-A»rk» 17. Juli. Der amerikanische Chemieoerband die nationale Vereinigung für die chemische Landesverteidigung, die es übernommen hat die amerikanische Oeffentlichkeit über i>en richtigen Gebrauch von Giftgasen im Kriegsfall zu unter­richten, setzte sich dafür ein, daß Amerika für die Aufhebung von Giftgasverbotsverträgen eintritt. Der Verband fordert, das Amerika sich nicht die Hände durch Unterzeichnung unaus­führbarer internationaler Uebereinkommen binden solle. Das Das Bestreben des Verbandes zielt darauf ab, die Oeffentlich­keit für die Anwendung des Giftgases im Kriegsfälle zu ge­winnen und betont mit Nachdruck, daß man unmöglich Ver- iräge, die den Gaskrieg verbieten, unterzeichnen könne, falls » ine wirkliche Landesverteidigung gesichert sein solle. Die öf­fentliche Einstellung gegen den Giftgasgebrauch, so erklärt die Gesellschaft weiter, stelle viele Chemiker vor falsche Arbeits­voraussetzungen.

Samojlowitsch an Mussolini

Kowno» 17. Juli. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die Mutter Viglieris an Unschlicht, den Leiter des russischen Hilfsausschusses ein Telegramm gesandt, in dem sie erklärt, sie werde ewig dankbar sein für die R ttung ihres Sohnes. Prof. Samojlowitsch sandte an Mussolini ein Antworttelegramm. Er hebt darin hervor, daß es nur dank der großen Tatkraft der russischen Oeffentlichkeit und der Hilfe der Sowjelregierunz gelungen sei, die Menschen zu retten, die ihr Leben für die Wissenschaft und die Menschheit eingesetzt hätten. Auch der Sowjetgesandte in Rom erhält täglich Danktelegramme aus allen Teilen Italiens und Vertretern aller Gesellschaftsklassen.

Sportrundschau vom Sonntag

Nowotny

Am vergangenen Donnerstag fand sich eine stattliche Zahl von Zuhörern ein, die fast den Seminarsaal füllte, um den Vor­trägen Nowotnys zu folgen. Er spielte Präludien und Fugen aus dem wohltemperierten Klavier, Choräle und das Präludium aus der englischen Suite in umoll von I. S. Bach- Alan kann Bach ziemlich viel anders spielen; ja man könnte teilweise geschichtlich den Nachweis führen, daß er anders gespielt werden müsse. Und einer der Zuhörer mag im Recht fein, daß es vor allem der Bach Nowotnys war, den wir hier hörte». Aber darauf kommt es hier gar nicht zu allererst an.

Zunächst einmal war im Vortrag jede Einzelheit so vom Blute des Spielers erfüllt, daß vielleicht gerade diese persönliche Auslegung mehr Herzen gewann, als das sachliche Spiel, das man sonst bei Bach mit Recht zu fordern gewohnt ist. Sodann aber verdient bei Nowotny ein Wort Shakespeares besondere Beherzigung: Nehmt alles nur in allem! Seine Erscheinung bedeutet eine Empörung gegen den Konzertsaal in seiner heuti­gen Gestalt, wahrscheinlich gegen das Berufsmusikertum und die zivilisatorische Gestaltung der Musik überhaupt. Er ist nicht der einzige Empörer. Wir hören die Anklage in vielstimmigen Chören aus den Kreisen der Jugendbewegung. Der Virtuos, der Sänger, der Kapellmeister, die Orckestermnsiker, die Chöre, die heute den Konzertsaal beherrschen, so heißt es, dienen im allgemeinen (von einzelnen Ausnahmen abgesehen) weder der Musik, noch den Zuhörern, noch unserem Volke im ganzen, son­dern ihrem Bedürfnisse nach Geltung, Macht und auch nach materiellen Gütern (sie müssen es ja wohl auch tun). Weder die Musiker noch die große Zahl der Zuhörer, die einander nichts angehen, noch die Konzertagenten oder die Bericht­erstatter fühlen gewöhnlich wirkliche Verantwortung für die Musik und für unser Volk. Keine Gemeinschaft mit einheit­lichem Glauben, mit gemeinsamen Bekenntnissen findet sich im Konzertsaal zusammen, sondern die Gesellschaft, eine unverbun­dene, verantwortungslose Masse von Einzelnen.

Zweierlei möchte ich auf diese Angriffe entgegnen. Erst­ach einmal: Für dieses Publikum, das sich im Konzertsaal und Theater zusammenfindet, haben Beethoven, Wagner und Brück­er ihre Werke geschaffen. Und wenn der Konzertsaal zerstört A, so haben diese Männer zunächst keine Heimat mehr, wie auch immer diese Heimat ausgesehen haben mag. Ferner : Wer k» einmal versucht hat, weiß, wie schwer es ist, eine Gemeinde herzustellen. Uebrigcns, sie hatte vor 200 Jahren noch eine >shr schöne Heimat, die Musik. In Kirche und Schule näm- «ch- Und wer es nur immer gut meint mit der Musik und unt unserem Volke, wird ihr dort die Tore weit auftun. Und ^aute noch glauben kann, wird gewiß hoffen, daß aus dieser ^chEehr der Musik in die Schule heilende Kräfte erwachen für Musik sowohl als für die Menschen, die sie ja beide heute auch nötig genug haben. Kehren wir nun, nachdem wir einen unerfreulichen Flug in die Weite getan haben, mit unseren Ge­danken in unser kleines Städtchen zurück, so finden wir, daß es dort aus gesehen einen vorteilhaften Eindruck macht. Die ^lhörer, die sich so oft in unseren Vorspielabenden zusammen- gnu'rwen haben, waren schon immer so eine Art Gemeinde, und snamcher frühere Lehrer oder Schüler des Seminars wirkt heute m diesem Sinne in einer anderen Stadt Württembergs. No- wotty) hat das auch deutlich empfunden und ausgesprochen, als 5^ h'er ^vielte, ebenso wie wir ihn von unserer Seite als Bun­desgenosse, n begrüßt haben. Das fand deutlich und ehrenvoll

Fußball

Diesmal wäre es angebracht gewesen, den Monat Juli mit einem Spielverbot für Fußball zu belegen; denn es war keine restlose Freude, in dieser Hundstaghitze Verbands- und Privatspiele auszutragen. Auch das Publikum ließ sich nicht >n allen Fällen anlocken; die gemeldeten Zuschauerzahlen bei sen D.F.B.-Meisterschaftsspielen blieben teilweise weit hinter den Erwartungen zurück. So bedeuten z. B. 12 000 Zuschauer in München beim Spiel

Bayern Kölu-Lülz 3:2

für die bayrische Landeshauptstadt gar nichts. Man hatte zwar den süddeutschen Meister von vornherein favorisiert; aber Köln-Sülz stellte bis zum Wechsel bei Halbzeit vollauf seinen Mann und konnte das Spiel bis dahin unentschieden (2 : 2) halten. Die Hintermannschaft der Bayern war am Sonntag sehr schlecht und ihr ist es auch zu verdanken, daß der nord­deutsche Meister lange Zeit den unentschiedenen Stand hielt. Erst nach der Pause drehte der Bayernsturm auf und erzielte noch 3 weitere Tore, die den viel bejubelten Endsieg erbrachten.

Noch mehr Freude löste in München das gute Abschneiden von Wacker bei der Tennis Borussia in Berlin aus, wobei die Wackerleute mit 4: > Toren einen überlegenen Sieg feierten. Die Berliner konnten den süddeutschen nicht annähernd das Wasser reichen. Es ist erfreulich, daß Süddeutschland gleich zwei Mannschaften in die Vorschlußrunde hinübergebracht hat. Die anderen Gegner dieser Runde ergaben sich auS den Spielen Holstein Kiel Hertha B.S.C. Berlin 0:4 V.f.P. Königsberg Hamburger Sportverein 0:4 brachten also erwartete Ergebnisse, die nur hinsichtlich der Scherheit des dabei errungenen Sieges überrascken.

L ISo sind also aus Süddeutschland Bayern und Wacker München, aus Berlin Hertha B.S.C. und aus Ham­burg der Hamburger Sportverein zunächst die 4 An­wärter aus den engeren Meisterschaftswettbewerb. Damit dürf­ten sich auch die stärksten Mannschaften aus den ursprünglich l6 Teilnehmern durchgesetzt haben; der Endkampf kann also interereffant werden.

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Die Spiele in Süddeutschland

Die süddeutschen Vereine hatten wohl lebhaften Spiel- oetrieb, ohne aber sonderliche Ergebnisse zu tätigen. Meist war es schlimmster Sommerfußball, der geboten wurde und dies noch vor fast überall leeren Zuschauerrängen. Man hat eben zurzeit und im Zeichen der großen Hitze das Interesse mehr auf die Wohltaten der Natur gerichtet und sucht seine Aus­spannung im Schalten der Wälder oder im kühlenden Wasser der Seen und Flüsse.

Trotzdem gab es teilweise interessanten Besuch, so in Stutt­gart 2 Spiele des Tiroler Meisters, Athletik Sportklub Inns­bruck, der sich im Verhältnis zu seinem Können sehr anständig aus der Affäre zog. Die Ergebnisse sind:

Stuttgarter Sportklub A.S-N. Innsbruck 2:2 (Samstag) F.V. Zuffenhausen A.S.C. Innsbruck 4:2 (Sonntag).

Die Spielweise der Tiroler war sehr primitiv und konnte keinen Maßstab für die Beurteilung der Stärke des österreichi­schen Fußballsports bilden. Dazu ist Innsbruck zu weit von der österreichischen Fußballmetropole Wien entfernt; die Spiel­form würde etwa der eines mittleren Kreisligavereins bei uns entsprechen.

Das Unentjchieden beim Stuttgarter Sportklub bedeutet schon einen kolossalen Achtungserfolg für die Tiroler; die Stutt- »arter lieferten auch ein dementsprechend flaues Spiel und mußten sich sogar den Ausgleich gefallen lassen. Am Sonntag machte der Stuttgarter Sportklub seine Blamage wieder wett, indem er den Sportverein Göppingen mit 8:0 Toren schlug.

Zuffenhausen lieferte eine weit bessere Partie für die Inns­brucker ; der Sieg des absteigenden Bezirksligavereins enttpricht gerechterweise dem Spielverlauf.

Auch die Stuttgarter Kickers die in Frankfurt weilten, mußten sich wieder einmal eine Niederlage gefallen lassen: sie unterlagen dem Fußballsportoerein mit i!2 Toren, wobei sie allerdings 3 Ersatzleute in ihren Reihen hatten.

Leichtathletik.

In Düsseldorf gingen am Samstag und Sonntag die deutschen Leichtathletikmeisterschasten vor sich, die in allen Teilen glänzend verliefen. Bei einem solch auserwählten Teilneh­mermatertal mußten natürlich deutsche Rekorde ihr Leben lassen Auch nach Württemberg fielen 2 Meisterschaften, darunter eine wiche mit Rekordleistung, nämlich die deS Stabhochspringers Müller vom T.V. Cannstatt mit 3,82 m Auch Wenninger- Stuttgarter Kickers brachte die erwartete Meisterschaft im Ham­merwerfen mit 43,74 m nach Hause. Die übrigen Ergebnisse sind folgende:

100 m Lauf Corts-Berlin 10,4 Sec. (Weltrekordzeit)

200 m Körnig-Charlottenburg 21,6 Sec.

400 m , Büchner-Magdeburg 48,4 Sec.

800 m . Engelhardt-Berlin 1,52,4 Min.

1500 m , Wichmann-Karlshorst 3,58,4 Min.

5000 m Boltze-Hamburg 15.09 Min.

10000 m , Kohn-Berlin 33,36,4 Min. 2. Helber Stutt­gart 34,07,5 Min.

110 m Hürdenlauf Steinhardt-Karlsruhe 15 Sek.

400 m Neumann-Berlin 55 Sek.

Diskuswerfen bestarmig Paulus-Wetzlar 47,35 m (neuer deut- ^ scher Rekord)

beidarmig Lignau-Dortmund 79,32 m.

Vllmmerwersen Wenmnger-isrungari 43,74 m.

Speerwerfen bestarmig Schlokat-Jnsterburg 62,34 m

beidarmig Stoscheck-Breslau 103,83 m (neuer

deutscher Rekord)

2. Günther-Stuttgart 100,25 in.

Kugelstoßen bestarmig Hirschfeld-Allenstein 15,46.2 m

beidarmig Hirschfeld-Allenstein 26,45 m Stabhochsprung Müller-T.V. Cannstatt 3,82 m (neuer deut. - scher Rekord)

Jochsprung Bonneder-Regensburg 1,90,5 m Veitsprung: Köchermann Hamburg 7,45,5 m

3. Schneck-T.G. Stuttgart 7,01 m

Der Stand des Zehnkampfs ist bis jetzt nach 5 Wertun­gen folgender:

Lemperle-Köln 301 Punkte.

Barth-Nürtingen 297 Punkle.

Bei den Damenmeisterschaften in Charlottenburg gab es bis jetzt einen Weltrekord und einen neuen deutschen Rekord Den Weltrekord im Kugelstoßen errang Fräulein Heublein- Elberfeld mit 11,96 m; den neuen deutschen Rekord die4-j-100 m Damenstaffel von 1860 München in der guten Zeit von 49,7 Sec.