Seite 2 Nr. 161

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Donnerstag, 12. Juli 1SL8

Seite 3 -

amerikanischen Gäste einer Einladung der Stadt zu einem Bierabend in der Villa Berg. Der Lehrergesangverein brachte mehrere Chöre zum Vortrag. Am Donnerstag werden die Sänger das Deutsche Anslandinstitut besichtigen und eine Rundfahrt durch die Stadt und ihre Umgebung machen.

TNaffeavergiftung. Von der Vergiftung, vermutlich durch Genuß von Fischen, die sich auf etwa 200 Teilnehmer an der Rheinlandreise des Deutschen Touringklubs erstreckt, sind auch zwei Herren und zwei Damen aus Stuttgart betroffen worden. Ein Herr ist inzwischen wieder genesen, die übrigen befinden sich noch in ärztlicher Behandlung.

Vom Tage. Gestern abend 6 Uhr ereignete sich an der Verkehrsinsel in der Königstraße ein bedauerlicher Unfall. Während eine Frau einen haltenden Straßenbahnzug der Linie 1 besteigen wollte, setzte sich dieser in Bewegung, wo­durch die Frau herunterfiel und unter einen Wagen geriet Der Frau wurde ein Bein abgefahren.

Stuttgart, 11. Juli. Mandatsübergang. Wie verlautet, wird der neue Präsident der Landesversicherungs­anstalt Andre auf sein Landtagsmandat zugunsten des früheren Reichstagsabg. Groß (Ztr.) verzichten. Andre steht im 50. Lebensjahr.

Zweite höhere Justizdienstprüfung. Infolge der kürzlich oorgenommenen zweiten höheren Iustizdienstprüfung sind 38 Referendare zu Gerichtsassessoren bestellt worden» dar­unter eine Dame.

Cannstatt. 11. Juli. In geistiger Verwirrung. Eine zeitweise geistigen Störungen unterworfene 37 I. a. geschiedene Frau ist gestern nachmittag im Neckar bei Münster durch das Mitglied eines Schwimmvereins nackt und völlig erschöpft angetroffen und ans Ufer gebracht wor­den. Die Frau wurde ins Cannstatter Krankenhaus ein­geliefert.

Frankenbach, 11. Juli. Keine Straßenbahn Frankenbach Heilbronn. In der Gemeinderats- sttzung berichtete der Vorsitzende über die gepflogenen Ver­handlungen mit Oberbürgermeister Beutinger-Heilbronn be­züglich einer Skraßenbahnverbindung FrankenbachHeil­bronn. Diese zeitigten keinen Erfolg. Gemeinderat Bohl gab die Anregung, mit der Poskdirekkion zu verhandeln, ob es nicht möglich wäre, durch Autoverkehr bessere Verkehrs- Möglichkeiten zu schaffen. Der Vorsitzende will nach dieser Richtung hin Schritte unternehmen.

Oehringen. 11. Juli. Das Tuberkulofenkran- kenhaus aufdemMainhardter Wald noch in weiter Ferne. In den letzten Tagen war verschiedent­lich zu lesen, die Amtskörperschaft Oehringen plane die Er­stellung eines Tuberkulosenkrankenhaufes auf dem Main- Hardter Wald. Vorerst handelt es sich dabei lediglich um eine Anregung, mit der sich noch eine ganze Anzahl weiterer Amtskörperschaften zu befassen haben werden. Die Verwirk­lichung steht noch in Frage und liegt zum mindesten in wei- t«r Ferne.

Hall, 11. Juli. Rundfunk und Jedermann. Der Süddeutsche Rundfunk Stuttgart hat mit der Leitung des Iedermann-Festspiels in Schwäbisch Hall die Uebertragung des Iedermann-Festspiels auf den Rundfunksender Stuttgart vereinbart. Der Gedanke der Uebertragung mußte aber aufgegeben werden, da der Verlag desJedermann" (S. Fischer, Berlin) eine zu hohe Tantieme für die Uebertragung gefordert hat. - .

Bad Mergentheim, 11. Juli. Besichtigung. Unter Führung von Professor Dr. Bohnenkamp der Univer­sität Würzburg statteten 85 Studenttn und Studentinnen der Würzburger Klinik auf Einladung der Kurverwaltung Bad Mergentheim einen eingehenden Besuch ab. Nach einem ausführlichen Vortrag von Chefarzt Dr. Hang (Hotel Kurhaus) erfolgte ein Rundgang durch das Bad und die der Bad Mergentheim AG. gehörenden Hotels und Kuranstalten. Besonders anerkannt und vom ärzt­lichen Standpunkt begrüßt wurde die einheitliche und ziel­bewußte Leitung des Bades in medizinischer, Kur- und hotel- technischer Beziehung.

Bei Baugrabungen an der Trillbergsteige kamen Mam­mutknochen zu Tage. Die städtische Sammlung birgt nun von drei Stellen rund um die Stadt Reste dieses Vor­zeitriesen.

Heilbronn. 11. Juli. E r k r a n k u n g e n a n V e r g i t - tung. Auch einige Heilbronner haben an der Rheinland­fahrt des Deutschen Touring-Clubs teilgenommen, die em so böses Ende genommen hat. Zwei von ihnen sind gleich­falls an Paratyphus erkrankt.

DieGemeinschaft der Freunde" braucht ein neues Do- mizil. Wie die Neckarzeitung berichtet, tragt sich cheGe­meinschaft der Freunde" in dem benachbarten Wustenrot, die einen gewaltigen Aufschwung genommen hat und me letzthin wieder über 8 Millionen Mark Baugelder aus ,ns- ge amt 571 Bausparer verteilt hat, jetzt ernstlich mit dem Gedanken, einen Domizilwechsel vorzunehmen, da anschei­nend doch die Verhältnisse in Wüstenrot der riesigen Ent- wicklung nicht mehr genügen. Wie das Blatt hört, hat me Stadt Ludwigsbuqr alle nur erdenklichen Schritte getan, das Unternehmen nach Ludwigsburg zu bekommen, oder doch Teile davon. Zwischen der G-d.F. und dem Heilbronner Steuerausschuß habe es Differenzen wegen Auslegung des Begriffs derGemeinnützigkeit" gegeben. Das Blatt tritt dafür ein. daß alle Schritte unternommen werden, um die Gesellschaft, die etwa 200 Angestellte habe, nach Heilbronn zu bringen.

Münsingen. 11. Juli. Gefährlicher Unfug. Beim neuen Lager wurden in der Samstagnacht zwei Telegra­phenstangen, die auf der Straßenseite lagen, quer über die Straße gelegt, offenbar in der Absicht, durch dieses Hinder­nis einen Unfall herbeizuführen. Malermeister Lorch von hier fuhr mit einigen Begleitern mit Kraftfahrzeugen gegen 12 Uhr nachts vom Lager heimwärts, konnte jedoch noch rechtzeitig das Hindernis bemerken und halten, während zwei aus entgegengesetzter Richtung kommende Reichswehr- iöldaten ihre Fahrzeuge schwer beschädigten. Wer die Veran­lasser dieses Bubenstücks sind, konnte noch nicht ermittelt wer­de».

Tübingen. 11. Juli. Umbau des Museums. Mit Beginn der Sommerferien wird der schon 1914 in Plänen sestgelegte Umbau des Moseums-Resiouranks durchgeführt werden. Der Umbau soll bis zum Beginn des Winter­semesters beendet sein. Zum Vorstand der Museums­gefellschaft ist an Stelle des zurückgetretenen Prof. Dr. Heg- ler Prof. Dr. Oertel, Dozent für Anatomie, gewählt worden.

Tübingen. 11. Juli. Ludwig Sontheimer 's. Einem bedauerlichen Unglücksfall ist am Sonntag der im ganzen Land bekannte Kaufmann Ludwig Sontheimer hier zum Opfer gefallen. Herr Sontheimer, der schon viele Jahre Oberschützenmeister des Schwarzwaldgaus und Vor­standsmitglied des Mürtt. Landesschühenverbands ist, nahm an dem Schühentag in Geislingen a. St. teil, wo er zum Ehrenschühenmeister ernannt wurde. Auf der Heim­fahrt bemerkte er. als er in Plochingen umsteigen mußte, daß er die Ehrenurkunde im ersten Zug habe liegen lassen. Er eilte in den Zug zurück, der sich bereits in Bewegung gesetzt hatte, geriet dabei aber zwischen Trittbrett und Rand­stein der Rampe und wurde schwer verletzt. Ins Johanniter- Krankenhaus in Plochingen verbracht, starb Herr Sont­heimer schon am andern Tag. Er stand im 69. Lebensjahr. Lange Jahre war er Bürgerausschußobmann und Gemeinde­rat in Tübingen, wo er in der Münzgasse ein bedeutendes Hausartikeloeschäft betrieb. Mehr als 30 Jahre war er Schützenmeister und Oberschusienmeisker der Tübinger Schühengilde. Mit ihm ist ein kerndeutscher Mann dahin­gegangen.

Friedrichshafen. 11. Juli. Verstimmung. Es ist allgemein ausgefallen und hak Unwillen erregt, daß die Reichsregierung es nicht für nötig gehalten hat. stcy bei der Taufe des Luftschiffs .Graf Zeppelin* amtlich vertreten zu lassen, obgleich mehrere Reichsbeamke aus Berlin, dis. tags zuvor amtlich am Luftfahrerkag in Konstanz teilgenom­men hakten, in der Zeppelinhalle anwesend waren. Selbst den zahlreichen ausländischen Gästen ist das Verhalten der Reichsregierung und des Reichsverkehrsministers unerklär­lich geblieben.

Aldingen O.-A. Spaichingen, 11. Juli. Verhaftung. Der beim hiesigen Postamt angestellte Postmeister Reine, wurde, wie derSchwarzwälder Bote" berichtet, verhafte und in das Untersuchungsgefängnis Rottweil eingelieferr. Ein größerer Fehlbetrag in der Postamtskasse ist der Grund.

Ans Stadt und Land

Nagold, 12. Juli 1928.

Der Charakter ist der größte Multiplikator mensch­licher Fähigkeiten. Kuno Fischer.

Bom Kirchenbezirkstag

Zum Kirchenbezirkstag versammelten sich gestern in unserer Stadt wieder wie alljährlich die Geistlichen und die Vertreter der Kirchengemeinderäte des Bezirks. Ein Gottesdienst in der Stadtkirche eröffnete morgens die Tagung Leider hatten sich hiezu nur ganz wenige Nagolder eingefunden! Pf. Reger- Enztal-Enzklösterle sprach über 1. Kor. 1, 18. Damit wies er auf den rechten Ausgangspunkt, Emst, Ziel und Verheißung aller kirchlichen Arbeit hin. Daran anschließend fanden die Verhandlungen im Vereinshaus statt, an denen u. a. auch Herr Landrat Baitinger, Herr Schulrat KnödIer und Herr Stadtschultheiß Maier teilnahmen. Herr Dekan Otto be­sprach in seinem Bericht eingehend die kirchlichen Verhältnisse in unserem Bezirk. Aus der eingehenden kirchlichen Sta- tistik seien einige Zahlen herausgegriffen: In unserem, 1925 in 32 Kirchengemeinden 25620 Evangelische zählenden Bezirk kommen auf I Pfarrer im Durchschnitt 1165 Seelen. Lebend geborene eoang. Kinder waren es 1927: 471 (gegenüber I92K eine Abnahme um lO'/scho, gegenüber 1910 um über 44"/g). Die Abnahme ist säst im ganzen Bezirk gleichmäßig stark! Wir stehen in unserem Bezirk bereits unter dem Reichsdurchschnitt, trotzdem unser Bezirk ein überwiegend ländlicher ist!! Tauf Unterlassungen: 1; Taufen durch Pre­diger von Freikirchen und Sekten: 2; von 4 Mischehekindern wurden 3 evangelisch, 1 katholisch getauft. Konfirmiert wurden 594 Kinder (1926: 469). Eheschließungen Evan­gelischer: 142 (1910! 174), kirchlich getraut wurden 136, da­runter von 4 eo.-kath. Mischehen 3 eoang. Trauungen; von Predigem der Freikirchen, bezw. Sekten wurden 2 Paare ge­traut. Sterbesälle: 309 (1910 : 402), darunter wurden 2 durch Prediger von Freikirchen bezw. Sekten bestattet. Die Zahl der Abendmahlsgäste mit 13245 ist nur wenig gesunken gegenüber dem Vorjahr. Die Opfer hielten sich im Berichtsjahr erfreulicherweise auf derselben Höhe wie bisher; die Unterschiede in der Opferwilligkeit der einzelnen Gemeinden sind sehr große. Kindergottesdienste sind es 34 mit 2062 Kindern; Christenlehren in sämtlichen 32 Kirchengemein­den. Uedertritte zur eoang. Kirche: 4; Austritte: 7 (2 zu den Methodisten, 5 zu den Neuapostolischen). Die Zahl der Austritte ist seit Jahren ständig zurückgegangen, trotzdem die Wühlarbeit der Setten, besonders der Neuapostolischen, rach wie vor in unserem Bezirk stark ist. Austritte zum Atheismus oder zur Religionslosigkeit gab es im Bezirk bisher keine. Im letzten Teil seines ausführlichen Berichts gab Herr Dekan Otto nock einen kur­zen Ueberblick über die große freiwillige und freie Arbeit in unseren Gemeinden (Kleinkinderschulen, Krankenpflegestationen, Jugendarbeit, Volksbund, Gemeinschaften u. a) Wenn auch keine Statistik die tiefsten Vorgänge und letzten Werte in unserer kirchlichen Arbeit zu erfassen vermag, so ergab dieser ganze Ueberblick doch ein im allgemeinen erfreuliches Bilo vom christ­lichen und kirchlichen Leben, von treuer amtlicher und freier Arbeit. Nach der Aussprache hierüber und nach Erledigung verschiedener geschäftlicher, die Gemüter sichtlich auch bewegen­der Angelegenheiten hielt uns schließlich noch der (auch hier wohlbekannte) Stuttgarter Jugendpsarrer Wüterich einen sehr gut orientierenden, klaren, von großer Sachkunde und warmer Liebe zur Jugend zeugenden Vortrag über: »Wie kön­nen die Jugendämter und die evangelischen Gemeinden zum Besten der Jugend Zusammenarbeiten?" Hierauf wurde der Kir- chenbezirkstag mit Gebet und Gesang beschlossen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im HotelPost" wurde unter der sachkundigen Führung von H. Landrat Baitinger und H. Oberamtsbaumrister Schleicher mit großem Interesse noch das »neue" Bezirkskrankenhaus besichtigt.

hihschlag und Sonnenstich. So sehr sich Hitzschlag und Sonnenstich in ihren Erscheinungen gleichen, so verschieden sind sie sich in ihrer Entstehungsursache. Der Hitzschlag kommt durch eine Art Wärmestauung im Körper zustande, die besonders durch angestrengte Arbeit, unzweckmäßig ge­wählte (dunkle oder enganliegende) Kleidung entsteht, zu­mal wenn dem Organismus zu viel teste und zu wenig flüs­sige Nahrung zugeführt wird. Der Hitzschlag entsteht also durch eine Hemmung der Wärmeabgabe. Beim Sonnenstich handelt es sich um eine starke Erhitzung des Körpers durch direkte Sonnenbestrahlung. Besonders wenn man sich zur Mittagszeit mit entblößtem Kopf zu lange den Sonnen­strahlen aussetzt, kann eine Reizung der Hirnhäute entsteh««» die bei abnormer Steigerung der KärpenvZrme den äugen»,

blicklichen Tod zur Folge bciben kann. Zur Vorbeugung gegen den Hitzschlaa und Sonnenstich empfiehlt sich außer der Bedeckung des Kopfes und Vermeidung zu starker Son­nenbestrahlung, besonders wäbrend der Mittagszeit, die An- Wendung von Zitronensaft, Wenige Trovfen, die man, so­fern kein Wasser vorhanden ist, auf die Zunge träufelt, ge­nügen vollkommen, um die durch die Hitze erschlafften Le- bonsgeister wieder zu beleben. Für häufige Abkühlung des Körpers ist durch kalte Waschungen, Duschen, Bäder und den vorsichtigen Genuß von kaltem Zitronenwasser zu sorgen.

»

Herreuberg, 12. Juli. Die staatliche Bezirksrindvieh­schau brachte Heuer folgende Ergebnisse des Preisgerichts: Jungfarren Klaffe ^ (1827 Mon. alt): Gebrüder Adlung Sindlingen, 2. Preis. Gemeinde Gärtringen 3 Preis Jung­farren Kl. 8 (2'/.3 Jahre alt): Gemeinde Mötzingen 2b. Gemeinde Breitenholz 2s. Gemeinde Haslach 3. Altfarren Kl 6 (über 3 I. alt): Gemeinde Affstätt 1. Preis. Gemeinde Gärtringen 3. Preis. Jungkühe Klaffe ^ (35 Jahre) Chr. Böß, Oberjesingen 3ck. Joh. Widmayer, Affstätt 3Z. Domäne- pächter Ruoff, Niederreutin 3a. Gebr. Adlung, Sindlingen 2b. R. Ruoff, Niedei reutin 2b, 3K, 2c- Gebr. Adlung, Sindlingen 2ck, 1-, 3d, 2s- Christian Fleck, Entringen 3k. Martin Reichert, Haslach 3c. Jak. Lutz, Gärtringen 3e. Altersklasse der Kühe (über 5 I. alt): R. Ruoff, Niederreutin 2e, 1c, 2c, 3g, 2s, 3b, 1s. Gebr. Adlung. Sindlingen Id, 2cl. Wilhelm Unsöld, Müller, Gültstein 2b. Joh. Köhler, Nusringen 3ck. Gutsbesitzer Treß, Hohenreutin 3e.

Calw, 11. Juli. Laudrat Rippmann 6V Jahre. Mit dem heutigen Tage vollendet der Amtsoorstand unseres Bezirks. Herr Landrat Rippmann, das 60 . Lebensjahr. In den Jahren 190215 und wiederum vom Jahre 1925 an hat Landrat Rivp- mann in unserem Bezirk seines Amtes in sehr verdienter Weise gewaltet und sich durch seine leutselige und aufrechte Wesensart in selten reichem Maße die Liebe und das Vertrauen seiner Unter- gcbeben wie der ganzen Einwohnerschaft des Bezirks erworben.

Althengstekt OA. Calw, 11. Juli. Verkehrs Unfall. Am Sonntag wurde hier ein lOjähriges Mädchen von einem Auto überfahren. Das Mädchen wurde von dem Wagen­führer in schwerverletztem Zustand in das Bezirkskranken­haus verbracht.

Freudenskadk, 11. Juli. Zimmerbrand. Im Hause Loßburger Straße 30 war am Montag eine Bewohnerin verreist, ohne das elektrische Bügeleisen abgestellt zu haben. Auf ihren telephonischen Anruf abends, nach der Sache zu sehen, wurde das Zimmer geöffnet. Dichter Rauch schlug )en Eindringenüen entgegen. Sofort wurde der Löschzug alarmiert, der aber nicht mehr einzugreifen brauchte, weil inzwischen die Gefahr behoben war. Es war nur das Bügelbrett und der Tisch durchgebrannk.

Freudenstadt, 11. Juli. Besuch Dr. Stresemanns.

Reichsaußenminister Dr. Stresemann, der zurzeit zur Kur nn Sanatorium Bühlerhöhe weilt, besuchte gestern Freudenstadt. In seiner Begleitung befanden sich sein Sohn, der behandelnde Arzt sowie ein Beamter des auswärtigen Amtes. Das Mittag­essen wurde im Hotel Waldeck eingenommen; später wohnten die Herren nach einer Besichtigung des Marktplatzes dem Kon­zert im Kurgarten an. Die Rückfahrt nach Bühlerhöhe erfolgte durch das Murgtal.

Freudenstadt, ll. Juli. Amtsversammlung. Bei der unter Vorsitz von Landrat Knapp abgehaltenen Amtsver­sammlung stellte sich der Voranschlag der Amtßkörperschaft für l928 folgendermaßen: Die Gesamteinnahmen belaufen sich auf 550895 LL, die Gesamtausgaben auf 1066 487 L^, was eine Unzulänglichkeit von 5>5 592 .LL ergibt. Unter Ver­wendung von Restmitteln und des Aufwertungsfonds an die OberamtSsparkasse sind als Amtskörperschaftsumlage noch 475 000 LL aufzubringen, im vergangenen Jahre 462 000 LL. Diese Umlage wurde von der Amtsversammlung angenommen. Erfreulich ist die Geschäftsentwicklung der Oberamtssparkaffe. Ihre Spareinlagen sind innerhalb 4 Jahren von 272000 ^ auf 2Vs Mill. Mark gestiegen und die Bilanzsumme von einer halben Million auf beinahe 3V? Millionen Mark. Gegen die Aufhebung des Reichsbahnbauamls Freudenstadt, die im näch­sten Jahre erfolgen soll, werden Schritte unternommen.

1

kleine Nachrichten ans aller Welt

Ein llniversitäkslandheim. Die Studentenhilfe Heidelberg errichtete gemeinsam mit dem Amt für Leibesübungen m Oberstausen (Allgäu) 800 Meter hoch, ein Universitäts- landheim, ein zweistöckiges Bauernhaus mit acht Räumen. Verpflegungskosten 3 Mark täglich Höchstsatz.

Ankunft der ersten Karl Schurz-Studenten ln Deutsch­land. Die Bereinigung Karl Schurz in Berlin ist jetzt dazu übergegangen, aus eigenen Mitteln amerikanischen Studen­ten längere Reisen nach Deutschland zu ermöglichen. Sie verfolgt damit den Zweck, schon unter der amerikanische" Jugend Freunde für das Deutschtum zu werben. Das 3m ternational Education Office in Neuyork ist von der Kan Schurz-Vereinigung beauftragt, jeweils diejenigen Studen­ten auszusuchen, die sich im Studium des Deutschen beson­ders ausgezeichnet haben. Diese erhalten dann als Prämie eine Freireise nach Deutschland. Der erste Trupp der Karl Schurz-Studenten ist am Dienstag in Hamburg eingetros- fen. Die Reise führt zunächst über Stettin nach Danzig und von hier nach Berlin, Süddeutschland und dem Rhein.

DaS badische Pionierdenkmal kommt nun nach einem neueren Beschluß der Pioniervereine nicht auf die Windeck rei Bühl, sondern in die ehemalige Garnisonstadt Kehl.

Fräulein Pfarrer. Die Kölner Kreissynode hat beschlos­sen, daß die Vikarin in geschloffenen Anstalten jeder Art die volle amtliche Befugnis in Predigt und Sakrament haben

soll.

Eine Treppe eingestürzk. Der an der Zerennerstraße lNr. 21) gelegene Teil des Melanchthonhauses in Pforzysim wird zurzeit völlig umgebaut. Das im Umbau neuenreu Treppenhaus stürzte gestern nachmittag aus noch unbek-i" ter Ursache plötzlich in sich zusammen, zwei Arbeiter un sich begrabend. Der 47jährige Maurer August Müller .

Wii,erdwgen wurde so schwer verletzt, daß er bald oa .

im Stadt. Krankenhaus starb. Er hinterläßt Frau und 3 Kinder von 13 und 3 Jahren. Der Fall ist umso traurig ' als die Frau im Kraneknhause gestern einer Blinddarm p ration unterzogen wurde. Der 61jährige Maurer Hans ler von Pforzheim, verheiratet, Vater eines Kindes, iw in Lebensgefahr.

Fünf Anwesen niedergebrannt. In der Gemeinde H e pensch wand bei St. Blasien (bad. Schwarzwaldl . den fünf landwirtschaftliche Anwesen mit sämtlich- ,, liegenden Gebäuden eingeäschert. Auch mehrere Stm

I

vieh sowie za Von dem Ir

Russische ^ schen Versuch sich von sowie triebsgeheimn eine weitere ist, ob der ur Ludwig au Stellungen b< Dorm'erwerkei

Ludwig wurd haben von M Dr. Eduar t e r Beamten! ren führte ihr reits ein Ges

Der Dauzi seürelär Juliu- ger Paul Sch deleien mit Z (407 000 Mar gerichk in Dan strafe und 3 l naken Gesang Geschäftsleute

Schweres < Budapest ereil ses. in dem größere Mein mern mit Koh sion. die das wandelte. Di ihre Tochter. < unter den Tri

Sauskod.

Männer und ,

Afghanis^,

Atatninistc ns, Mustapha Kei freundschaftlich der Türkei nob Pascha währei Angora dieser Aman Ullah si Ratgebern ein.

Hartnäckige 16. April d. I wollfabriken : in den Ausskai worden waren, versuchten nun der aufzunehr kehrten jedoch werden von S nähme des Be

Der Bande Mitglied einer einander seit lc Polizei eine E Fund gemacht. Finger als A> Geschosse dient die Wirkung i sogenannten D

Me Zahl i wird nunmehr 8 Lebende gefi reffet worden.

Schiffbruch, ist der 2000 T sonen auf ein gesetzt werden, werden.

Bei einer ! nien) ist eine Die 6 Insassei worden sein.

von Henr (Marga

52 Fortsetzung