ittwoch, 20. Juni 1928

Seite 3 Nr. 142

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Mittwoch, 2V. Juni 1928

rd Land

old, 20. Juni 1928 ren die Ohren, damit er fort liebreich anhört! ldig da liegt es. Hermann Oeser

Erziehung?

Kindes von seiner Jch- öhlichen, selbstverständ- i

> geschieht, indem man ^

ert und seine selbstsüch- f

ge, Feigheit. Trägheit,

und bekämpft, llatur sind die treibende :e es verkehrt, den Jch- zu wollen. Aber ebenso cderungen nachzugeben, nkind unentwegt sein Beinchen strampelt, so rdliche Machtprobe, ein cht nachgeben darf, will wenn es auch für die rhnmal bequemer wäre, seines Wunsches zum

> eine rechte Erziehung :it denken, sondern nur ß davon ausgehen, die nd es an Zucht zu ge- izu, maßlos zu werden, ihnen nach und erfüllt i und entschuldigt das nem faulen:Er hats nicht er-, sondern ver )as gewalttätig seinem

auch ruhig ins Wassr nes törichten Wunsches rd nicht aus einem solch rs Fordern gewöhnter )n vielleicht das Leben aus den schmerzhaften enschen lernen. Meist n seiner ungebändigten en Behagen ohne auf rehmen und steht bald lternherzen ihrem Lieb- i, so fürs ganze Leben

Auto ^

gt, spritzt es, und wenn tzt es erst recht.

-eiß das und fährt auf n gemäßigtem Tempo, n Schmutz abbekommt,

auffeure. Es gibt aber ch nicht viel um Pfützen und unbekümmert hin- links oder rechts, oder iht, und alles, was in

i duldsam. Sie flüchten : schmutzaufwühlender, ljagt, retten sich angst- doch noch etwas abbe- mst hinter dem Gefährt

r die Chauffeure. Der mgsn der Gerichte An- tz. Und außerdem gibt ctrabestrafung, weil er ruß bei nassen, pfützigen von den Passanten zu i wird. Vor allem nicht ;e geht.

eur in solchen Fällen: unter für ihn eine sehr

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>. Volksschule in Freu­sprechend in den Ruhe-

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»eimat" führt uns ein rs Thema vor Augen: ri einem Zisterzienser- Deutschland einzig da- wohlerhalten in Maul­

te auf dem Gebiet des nigung E. D. hak die- z an Angehörige des und Jagdaufseher, die s besondere Verdienste 975 RM. ausbezahlk. plome verliehen.

rrsbuchs für 1S2S. Am gäbe des Reichs-Kurs­ungen in den Sommer­in die neuesten Fahr- Frankreich, Großbrikan- enland, Mesopotamien, >er Türkei. Der Preis tellungen nehmen lule utschen Reichsbahn, lngen und Reisebüros empfohlen, weil sonst lusgabe auf Lieferung

stach einer Mitteilung st der Weg nach lüsten daher die Bnef- m Punta Arenas, das

jetzt den Rainen MagaUanes führt, bis auf weiteres über Neuyork geleitet werden, damit sie von da mit den jeden Donnerstag durch den Panamakanal nach Chile fahrenden Schiffen befördert werden können. Die Beförderungsdauer von Neuyork bis Valparaiso beträgt etwa 21 Tage, so daß Briefsendunqen frühestens in einem Monat von Deutsch­land nach Chile gelangen.

Die Post klagt darüber, daß jetzt Fruchtsendungen und dergleichen in großer Zahl als Päckcyen eingsliefert werden, deren Inhalt während der Beförderung meist verdirbt, aus­läuft und andere Sendungen beschmutzt und beschädigt. Die Post macht darauf aufmerksam, daß die Versendung von schnellverderbendsn und nässenden Sachen, wie Früchten. Beeren. Butter. Fetten usw. in Päckchen während der heißen Jahreszeit, wenn nach dem Wärmegrad die Gefahr besteht, daß der Inhalt verdirbt und Flüssigkeit absetzt, unzulässig, im übrigen aber nur dann gestattet ist, wenn die Ver- vackung und namentlich die innere Umhüllung zweckent­sprechend eingerichtet sind.

Mötzingen, 19. Juni. Generalversammlung. Am vergangenen Sonntag hatte der Darlehenskastenverein seine Aneralversammlung angesetzt, zu der Obrerevisor Heuschmidt - Rottweil erschienen war. Die Bilanz 1927 bzw. der Jahresbericht 1927 zeigte folgendes Bild: Vuchum- satz im vergangenen Jahr betrug 631 402,30 Mk., Barum­satz 213 628,94 Mk. Auf Geschäftsguthaben wurde eine acht­prozentige Dividende beschlosten. Vom Reingewinn 1648,30 Mark., wurde die Hälfte dem Aufwertungsfonds gutge­schrieben. welcher jetzt gegen 3000 Mk. beträgt. Der Rest wurde dem Reserve- und dem Betriebsfonds zugewiesen. Der Warenumsatz belief sich auf 16 Waggons Brennholz, 5 Waggons Kohlen und 5 Waggons Kunstdünger. Auch wurde eine Kunstdüngerstreumaschine angeschafft. Gesamt­wert dieser Einkäufe ca. 20 000 Mk. Nach einer Mahnung zum Sparen wurde Zimmermann Eottlieb Müller als Äufsichtsratsmitglied neu gewählt. Die übrigen Wahlen beließen die bewährten Persönlichkeiten auf ihren Posten.

Mötzingen, 19. Juni. Unglücksfall. Als gestern vormittag Schultheiß Hagenlocher sein Pferd einspan­nen wollte, scheute der immer etwas unruhige Gaul und ginh durch, wobei sein Herr unter die Räder des Wagens gerissen wurde, die dann über ihn hinweggingen. Genaueres über die Verletzungen ist noch nicht bekannt. Soviel man hon. handelt es sich um einen Achselbruch. Der Verun­glückte, der vor wenigen Monaten seinen 70. Geburtstag feiern konnte, wurde sofort per Auto ins Krankenhaus nach Nagold gebracht. Der Fall trifft die Familie umso härter, als Frau Schultheiß schwer krank darniederliegt; vor einigen Wochen mußte auch der Knecht mit einem doppel­ten Beinbruch ins Nagolder Krankenhaus eingeliefert werden.

Altheim O.A. Horb, 19. Juni. Vom Pferde zu Tode geschlagen. Vor einigen Monaten kaufte der Landwirt Athanasius Scherrrnann ein Roß, das ihm wohl als Durchgänger bekannt war, das er aber durch gute, liebevolle Behandlung zu bessern hoffte. Nachdem er am Pfingstdienstag vormittag die Pferde vom Wagen gespannt hatte und die Scheune verlosten wollte, ging das Pferd wiederum durch. Er wollte es am Strange festhalten, wurde dabei aber so unglücklich auf die Seite geschleudert und von dem Roß, das sonst lammfromm war, andieSchläfe geschlagen, daß er nun nach qualvollen drei Wochen am letzten Donnerstag seinen inneren Verletzungen erlegen ist. Der Verstorbene erreichte ein Alter von 59 Jahren und hinterläßt eine Witwe mit neun Kindern.

Horb, 19. Juni. An einem schweren Unglücks­fall vorbei. Am letzten Sonntag Abend 7 Uhr kamen ein Omnibus und ein Lastauto mit Ausflüglern aus Villingen von Rottenburg her die steile Bildechinger Steige herunter. In halber Höhe konnte sich das an zweiter Stelle fahrende Lastauto nicht mehr halten und fuhr so stark auf den vollbesetzten Omnibus auf, daß dessen Rück­seite schwer beschädigt wurde. Die Pastagiere des Omnibus hatten sich nach vorne geflüchtet und kamen mit dem Schrecken davon. Nachdem der Omnibus die Weiterfahrt angetreten und eben den Stadteingang passiert hatte, sauste das Lastauto in voller Fahrt hintendrein. Zum Glück ge­lang es diesmal dem Wagenlenker, an dem Omnibus vor­beizukommen. In rasender Fahrt gings die Bildechinger Gaste herunter über den Marktplatz und ein Stück in der steilen Marktgaste hinauf bis zurRose." Mit einer zer­drückten Laterne und einigen anderen Beulen kam er davon. Fast wie ein Wunder war es, daß während der ganzen aufregenden Szene kein einziges Auto von Freudenstadt oder Rottweil her die Steige aufwärts fuhr, während vor und nachher, wie stets an den Sonntag­abenden, ein Wagen dem andern folgte. Es hätte ein fürchterliches Unglück geben können. Die steile Bildechinger Steige ist für Kraftfahrzeuge von jeher eine gefährliche Strecke gewesen. Schon seit Jahren sind Pläne für eine neue, weniger steile und übersichtlichere Straßenführung von Horb nach Vildechingen ausgearbeitet. Es scheint aber, daß mit dem Bau noch so lange gewartet wird, bis ein großes Unglück geschehen ist. Am Sonntag Abend hat nicht viel mehr gefehlt dazu.

Freudenstadt, 19. Juni. Ein neues Auto ver­brannt. Gestern nachmittag 3 Uhr ereignete sich in der Murgtalstraße ein Autobrand, der in der kurzen Zeit von 10 Minuten einen ganz neuen Wagen vollständig zer­störte. Der Besitzer faßte im Autohaus Ziegler Benzin, der Wagen wurde zum Abfuhren angelasten, plötzlich schlug eine 'Stichflamme gegen den Führersitz heraus. Der Lenker des Autos verließ sofort den Wagen, im gleichen Moment stand ver Motor in Flammen, der Tank des Autos explodierte, Liter Benzin enthaltend. Löschversuche waren gegenüber der riesigen Feuersäule vergeblich. Der Wagen ist versichert.

Freudenftadt, 19. Juni. Mit dem 1. Juli wird das neue Promenadehotel eröffnet. Ihm wird die Vollendung des Kursales folgen. Von dieser Woche ab wird die LoßburgerStraße gesperrt. Sie wird umgebaut und w 10 bis 14 Tagen so das Werk vollendet sein. In Dornstetten wird diese Woche das Schwimmbad eröffnet. An der Herstellung desselben waren auch Stutt­garter Firmen beteiligt. In Erzgrube wurde durch Stauung der großenWasterstube an der Nagold ein großes

AnMet Fenster und Balkone!

Freischwimmbad gewonnen, aus dem Stausee sollen auch einige Ruderboote angeschafst werden.

kleine llachrichleo ans aller Welt

Exzellenz Dr. Hamman 's. Exzellenz Dr. Hammann. der von 1894 bis 1916 Pressechef -es Auswärtigen Amtes war, ist im Alter von 76 Jahren gestorben.

Großer Juweleneinbruch am Surfürstendamm in Berlin.' 59 000 Akk. Beute. Juweleneinbrecher suchten in der ver­gangenen Nacht das Geschäft von Boß Nachfolger, Inhaber Schilling, in dem Hause Blumenthalerstraße 9, an der Ecke des Kurfürstendammes, heim. Die Verbrecher gingen vom Hof aus durch die Keller vor. Zwei Türen öffneten sie mi> Nachschlüsseln. Eine dritte bohrten sie an und schnitten aus der Mitte ein Stück heraus, so daß ein schmächtiger Mensch gerade hindurchkriechen konnte. Dieser beseitigte von innen das Schloß und ließ seine Komplizen ein. Die Einbrecher kamen so zunächst in den Lagerkeller eines Kolonialwaren­geschäftes, das neben dem Iuwelenladen liegt. Sie bohrten dann' ein 50 mal 40 Zentimeter großes Loch durch die Decke, die aus einer Beton- und zwei Holzschichten besteht. Durch das Loch stieg wahrscheinlich nur wieder der Schmächtige hinauf und machte sich an die Schaufenster­auslage heran. Er holte die wertvollsten Sachen, Juwelen and Goldwaren aller Art, Brillantringe usw., mit den Kar­auschen heraus und reichte sie seinen Komplizen hinab. Im Keller lehrte die Bande die Kartuschen. Bevor sie den Ort ihrer Tätigkeit verließen, taten sie sich in dem Vorratskeller der Kolonialwarenhandlung an Speisen und Getränken gütlich.

Der Streik in der Rheinfchifsahrt beendet. Nachdem der Schiedsspruch im Lohnstreit in der Rheinschiffahrt durch den Reichsarbeitsminister von Amts wegen für verbindlich erklärt worden ist, wurde heute die Arbeit in der Rhein- jchiffahrt wieder ausgenommen. Dagegen hält, wie wir wei- .er erfahren, der Streik in den Häfen unvermindert an.

Regengüsse und Ueberschwemmungen in Lettland. An­dauernde Regengüsse haben in verschiedenen Gegenden Lettlands, insbesondere im Stromgebiet der kurländi- schen Aa, die Landwirtschaft aufs schwerste geschädigt. Fel­der und Wiesen sind überschwemmt. In 40 Gemeinden der Mikauer Gegend ist nirgends mehr als die Hälfte der Aecker bestellt. Kartoffeln und Sommergetreide sind verfault. Dis Weiden sind verschlammt, wodurch die Lage der Viehbestände katastrophal geworden ist. Die Regierung ergreift Hilfs­maßnahmen.

Bluttat im Gerichtssaal in Wien. Im Verlaufe eines Chrenbeleidigungsprozesses, der vor dem Hietzinger Be­zirksgericht stattfand, hat der Redakteur Oskar Poffl den Redakteur Bruno Wolf vomNeuen Wiener Journal" während der Verhandlung durch drei Revolverschüsse in die Brust getötet. Der Täter war vor geraumer Zeit von Wolf der Bestechung und Erpressung geziehen worden. Bei der von Poffl eingebrachten Verleumdungsklage wurde der Klage recht gegeben. Poffl hatte nunmehr gegen Wolf die Ehrenbeleidigungsklage eingereicht, in deren Verlauf Posst den Redakteur Wolf getötet hat.

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Der Selbstmord der Völker Europas

Einen vielsagenden Eindruck von dem Rückgang der Fort- pflanzungscnergie unter den europäischen Völkern vermittelt eine inWirtschaft und Statistik" erschienene Aufstellung des Statisti­schen Reichsamts, die eine Uebersicht über die eheliche Fruchtbar­keit in den europäischen Ländern enthält. Darnach hat Deutsch­land den stärksten ehelich en Geburtenrückgang .zu verzeichnen.

Bis 1900 war mit Ausnahme Frankreichs ein ziemlich gleich­mäßiger Durchschnitt von 280300 ehelich lebend Geborenen auf je 1000 verheiratete Frauen zu beobachten. Der Durchschnitt ging dann ständig zurück und wurde am fühlbarsten im Deut­schen Reich. Hier entfielen in den letzten Vorkriegsjahren nur noch 202,3 eheliche lebend Geborene auf 1000 Ehefrauen, also um 29 v. H. weniger als in den Jahren 1900 und 1901. Den nächst stärksten Geburtenrückgang hatten Belgien mit 27 v. H., Luxemburg mit 21 v. H., die Schweiz mit 19 v. H. und England mit 16 v. H aufzuweisen. Selbst in Frankreich nahm die eheliche Fruchtbarkeitsziffer trotz ihres bereits äußerst niedrigen Standes noch um 17 v. H. ab.

Während und nach dem Kriege sind die Ziffern rapid weiter gesunken. Nach einem leicht zu erklärenden Anstieg der ehelichen Geburtenziffer in den ersten Nachkriegsjahren war schon im Jahre 1924 diese Zahl im Deutschen Reiche mit 146 Geburten auf 1000 Ehefrauen um 28 v. H. niedriger als im Durchschnitt der Jahre 19 l2 und 1913, so daß ihr gesamter Rückgang seit 1900 nunmehr 49 v. H. (also genau die Hälfte) betrug. So hatte schon im Jahre 1924 das Deutsche Reich und England mit 146 bezw. 148,4 auf lOOO fast die gleiche niedrige eheliche Fruchtbarkeit wie Frank­reich. . ^

Letzte Nachrichten

Müller-Franken unterbreitet ein vorläufiges Regierungs­programm.

Berlin, 20. Juni. Die Reichstagsfraktion der Deutschen Volkspartei setzte am Dienstag Nachmittag zeitweise in An­wesenheit des Außenministers Dr. Strefemann, die Be­sprechung über die von den Fraktionen ausgestellten bzw auszustellenden Forderungen fort. Beschlüsse wurden nicht gefaßt. Die Besprechung wird am Mittwoch mittag fort­gesetzt werden. Wie die TU. erfährt, dürfte der Abg. Müller-Franken heute, Mittwoch, den Unterhändlern der einzelnen für eine Koalitionsbildung in Frage kommenden Parteien ein vorläufiges Regierungsprogramm vorlegen.

Baden gegen die Amnestie.

Karlsruhe, 20. Juni Am Dienstag wurde im badischen Landtag ein kommunistischer Antrag auf Erlaß einer Amnestie für politische Gefangene zur Beratung gestellt. Namens der badischen Regierung erklärte Ministerial­direktor Haffner, daß die badische Regierung aus sachlichen Gründen den Erlaß einer Amnestie ablehne. Ein solcher Erlaß würde das Rechtsempfinden weiter Bevölkerungs­kreise verletzen und eine starke Herabminderung der Staats­autorität zur Folge haben.

Der Abflug der Bremeuslieger nach Hamburg und Berlin.

Bremen, 20. Juni. Die Bremenflieger werden am Mittwoch vormittag um 10 Uhr mit derEuropa" begleitet von 15 Flugzeugen der deutschen Lufthansa und der deut­schen Verkehrsfliegerschule Bremen verlassen und um etwa 10 40 Uhr in Hamburg eintreffen. Um 12 Uhr mittags er­

folgt der Abflug der Vremenflieger von Hamburg, sodaß sie um 2 Uhr in Berlin eintreffen.

Amundsen bei Nobile-

Berlin, 20. Juni. Berliner Blätter geben eine Meldung desMorgenblattes" in Oslo wieder, daß Amundsen am Dienstag glatt neben Nobile gelandet sei. Eine Bestätigung der Meldung von anderer Seite liegt nicht vor.

Maddalena unverrichteter Sache zurückgekehrt.

Rom, 20. Juni. Ein Funkspruch derCitta die Milano" meldet, daß Dienstag 5.25 Uhr Maddalena zur Suche nach Nobile gestartet und um 11.45 Uhr unverrichteter Dinge zurückgekehrt sei. Er habe Nobile trotz eifrigen Suchens nicht finden können.

Ricklins und Rosses Freilassung abgelehnt.

Paris, 20. Juni. Wie aus Kolmar gedrahtet wird, hat das Kassationsgericht das Gesuch Ricklins und Rosses, Fashauers und Schalls, auf vorläufige Freilassung abge­wiesen. Kurz vor 12 Uhr wurde ihnen im Gefängnis von Kolmar dieser Beschluß mitgeteilt. Schall soll ihn mit gleichgültigem Lächeln ausgenommen haben. Fashauer da­gegen schrie:Ich habe es vorhergesehen!" und Ricklin erklärte:Das ist sehr bedauerlich, das ist ein Unglück!" Rosse befindet sich bekanntlich im Gefängnis in Mühl­hausen.

Spiel und Sport

Oberjettingen. Radsport. Der in Württemberg wohl bekannte Rennfahrer Georg Rinderknecht von hier hat bei dem am Sonntag in Ostelsheim stattgefundenen großen Radrennen über 150 Kilometer um das goldene Rad die Siegespalme errungen. Sein Bruder Karl er­hielt ebendort beim Jugendfahren den 2. Preis. Im Neu- lingssahren erhielten unter starker Konkurrenz von 75 Fahrern den 5. Preis Konrad Saier und den 6. Preis Rudolf Maser. Theodor Rommel holte sich bei dem Sportfest in Würzbach im Hauptfahren den 1. Preis.

Sendefolge der Siidd. Rundfunk A.-E. Stuttgart

" Donnerstag, 21. Juni:

12.30: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 13.50: Nachrichtendienst. 12.45t Plauderei Uber Blumenpflege. 10.15: Nachmittagskonzert. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.12: Vortrag: Von der Weltfahrt derEmden". 18.45: Äerzteoortrag: Die Verwendung von bestrahlter Milch zur Bekämpfung und Verhütung der Rachitis. 1S.I2: Dortrag: Hochencnd und Ferien 19 30: Zun» Gedächtnis Hermann Essigs. 20.12: Der König hat's gesagt. (Koni. Oper.) Anschließend: Nachrichtcirdienst, Funkstille.

Freitag, 22. Juni:

12.15: Landwirtschaftsfunk. 12.30: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 13.50: Nachrichtendienst. 10.15: Nachmittagskonzcrt. 18,00: Peitangabe, Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichten. 18.15: Vortrag': Die Wechseljahre des Manne» (Freiburg). 18.45: Vortrag: Geselligkeit in Vergangenheit und Gegenwart. 19.15: Englischer Sprachunterricht für Anfänger. 19.45: Uebersicht Uber dt« Hanptveranstaltungen der kommenden Woche, Zeitangabe, Wetterbericht. 20.15: Shmphonielonzert. Anschl.: Erotcskenabend. Nachrichtendienst, Sportoorbericht.

Samstag, 23. Juni:

12 30: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 13.50: Nachrichtendienst. 14.00: Jugendstunde. 15.00: Unterhaltungskonzert. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht. 1855: Bortrag: Selbstbildnisse Albrecht Dürers (Freibnrg). 18.45: Vortrag: Aus der Spr-uchproxis der Militärverforgung. 19.15: Vortrag: Das gesetzlich» Erbrecht der Verwandten, der Ehegatten und des Fiskus. 13.45: Bericht de» Landesarbeitsamts. Anschließend: Zeitangabe, Wetterbericht, Eportsunkdienst. 20.15: Funkbrettl. Anschließend: Nachrichtendienst, Tanzmusik.

Die neuesteFunk-Illustrierte" (20 stets vorrätig bei E. W. Zatser-Ragolv.

Handel und Verke-r

Berliner Dollarkurs. 19. Juni. 4,180 G.. 4,188 B.

6 o. H. Dt. Reichsonleih« 1927 86.75.

Dt. Abl. Anl. 1 50.75.

Dt. Abl. Anl. 2 53.

Dt. Abl. Anl. ohne Ausl. l8.50,

Franz. Franken 124.19 zu 1 Pfd. St., 25,44 zu 1 Dollatr.

Berliner Geldmarkt, 19. Juni. Tagesgeld 5.875 v. H., Monats­geld 7,58,5 o. H., Warenwechsel 6,875 v. H., Prioatdiskont 6,625 o, H. kurz und lang.

Erhöhung des Privatdiskonls. Der Prioatdiskont ist auf beiden Sichten um je von 6)4 auf 6)6 erhöht worden.

Von der Handelskammer. Die Handelskammer Ravensburg hielt am 14. Juni in ihrem neuen Sitzungsraum hier unter dem Vorsitz von Direktor Ruile ein« Vollversammlung ab, in der zu­nächst Syndikus Gummersbach einen eingehenden Bericht er­stattete über eine Reihe wichtiger seit der letzten Sitzung von der Kammer behandelter Fragen. Als Umlage sollen wieder 5 pro Milli« des umlagepflichtigen Gewerbekatasters erhoben werden. Die bayr. Regierung hat beim Reichsrat einen Antrag auf Erlaß eines Gesetzes zum Schutz der Herkunftsbezeichnung des Hopfen» (Hopfenprovenienzgesetz) eingebracht. Die interessierten Wirtfchasts. kreise des Kammerbezirks, die Hopfenbauer und Hopfenverbrmrchsr, wie auch der bezirkseingesessen« Hopfenhandel begrüßen das Ge­setz. Die Handelskammer ist der Ansicht, daß durch das Gesetz die unbedingt notwendige Erzeugung von Quolitätshopfen ganz wesent­lich gefördert wird und daß der gute Ruf des heimischen (Tett- nanger) Hopfens durch den Zwang der HerkunftÄbezoichnmig nur gewinnen kann. Die Vollversammlung sprach sich einstimmig für das Gesetz «ms.

Gründung der bayerischen Zngspihbahn A.-G. Wie einer Der- liner beteiligten Finna mitgeteiit wird, erfolgt heute in München die Gründung derBayerischen Zugspitzbahn A.-G." mit einem Kapital von 5 Millionen Reichsmark und dem Sitz in Garmisch,. Zweck der Gesellschaft ist der Bau einer gemischten Reibungs- und Zahnradbahn vom Bahnhof Garmisch-Partenkirchen über Eids« zum Platt und einer Standseilbahn vom Platt auf den Augspitz- gipfsl. Di« Bausrist läuft bis zum 31. Dezember 1932.

Der Zentraloerband der Angestellten, Gau Württemberg und Hohenzollern, hielt seine Tagung hier am letzten Samstag und Sonntag ab. Dabei wurden mehrere Entschließungen angenom­men: Der Gautag fordert, daß das Gesetz über di« Berufsausbil­dung vom Reichstag in beschleunigter Weife fertiggestellt wird, um den immer größer werdenden Mißständen im kaufmännischen Lehrlingsrvesen Einhalt zu gebieten. Das Derufsausbildungsgesetz muß di« Möglichkeit geben, den zur Lehrlingsausbildung ungeeig­neten Betrieben das Recht der Lehrlingshaltung zu entziehen. Die Durchführung und Ueberwachung des Ährlingsschutzes ist paritätisch zusammengesetzten Kommissionen, in denen den Angestellten ein moßgebnde Mitbestimmungsrecht zusteht, zu übertragen. Das Be­rufsschulwesen erfordert eine Neugestaltung, die di« theoretische Berufsausbildung entsprechend ihrer Bedeutung berücksichtigt. Schule, Lehr- und Arbeitsstätten sind zu einer organischen Ein­heit zu gestalten. Der Gautag verlangt gesetzliche Regelung des Urlaubs fiir die Lehrlinge und jugendlichen Angestellten und rich. tet an den Reichstag die Forderung, di« Altersgrenze in der An- g-estelltenoerflchenmg von 65 auf 60 Jahr« herabzusetzen, di« Warte­zeit auf 60 PfijchtmonatsbeitrSge zu verkürzen, sowie di« Leistungen