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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

langen des warmblütigen Schlags, bei den Schauen in Mengen a. Br. und Laupheim nur Zuchthengste, Zucht- ftuten, Pferdefamilien und -Sammlungen des kaltblütigen Schlags und bei der Schau in Weil der Stadt Zuchtsturen des warmblütigen Schlags und Zuchthengste, sowie Zucht­stuten des kaltblütigen Schlags und außerdem Pferdefami­lien und -Sammlungen beider Zuchtrichtungen zugelassen.

Oberregierungsrak Knapp schwer erkrankt- Der ln wei­ten Kreisen Württembergs bekannte Oberregierungsrak Knapp-Stuttgart, Mitglied der evang. Oberschulbehörde, in der er das Referat über die Fachlehrerinnen der Volks­schulen, Handarbeits- und Hauswirkschaftslehrerinnen inne hak, ist schwer erkrankt. Oberregierungsrak Knapp war früher in Bönnigheim Skadkpfarrer und wurde dann ln den Oberschulrak berufen. Der Schwererkrankte steht im 60. Lebensjahr.

Am die Staakspräsidentschaft. In der Zentrumspresse wird ausgeführk, daß das Zentrum bei der bevorstehenden Regierungsbildung die Staaispräsidentschaft fordern müsse, ob die Koalition nach rechts oder links vollzogen werde.

Me Denkmalweihe -er 26. Landwehr-Inf.-Dlvision skr- det am 3. Juni, vormittags 11 Uhr, auf dem Waldfriedhof m Stuttgart statt.

Aus dem Lande

Marbach a. R.» 24. Mai. Eine Postkarte 20 Jahre unterwegs. An das hiesige Postamt kam ein« Ansichtspostkarte vom Schillermuseum zurück, die am 1. Mürz 1908 in Marbach aufgegeben worden war. Die Karte ist nach Camden (Vereinigte Staaten von Nordamerika) ge­richtet und wurde von dort am 1. April 1928 zurückgesandk, da .Adressat unbekannt'.

Waiblingen, 24. Mai. Jubiläum- Die bekannte Bäckerei und Gastwirtschaft .Der goldne Hahnen' befindet Pch nunmehr 100 Jahre im Besitz der Familie Kaufs- mann.

Schorndorf. 24 Mai. Altes Holzfachwerk. Bei den E'-neuerungscrbeiten des Außenputzes der Gaupp'schen Apotheke kam an der Giebelseite ein schönes altes Holzfach­werk aus dem 17. Jahrhundert zum Vorschein. Dadurch erfährt unser schöner Marktplatz ein« wertvolle Zierde.

Schlier OA. Ravensburg, 24. Mai. Hohes Alter. Im hohen Alter von 93 Jahren starb Frau Sabine Elisabeth Geiger, Witwe des vor 19 Jahren verstorbenen Schrei­ners und Kirchengemeinderats Christian Geiger. Ihr kör­perliches und geistiges Befinden war bis zum Schluß befrie­digend.

Meckenbeuren OA Tettnang, 24. Mai. Der 8 Jahre alte Sohn des Landwirts Rcckeisen wollte von einem Vor­dach der Scheune auf einen mit Gras gefüllten Wagen springen, fiel jedoch zu Beden und erlitt eine schwere Ge­hirnerschütterung.

Dom Bodensee. 24. Mai. Anschlußkundgebung. Am 10. Juni findet in Lindau anläßlich des an diesem Tag in Bregenz staktfindenden österreichischen Reichsparkeikags der Großdeutschen Volkspartei eine Kundgebung für den Anschluß Oesterreichs an Deutschland stakt.

Roktweil, 24. Mai. Die Mafferversorgungs- gruppe .Oberer Neckar' gescheitert. In einer Aussprache von Vertretern der beteiligten Gemeinden wurde die geplante Gruppenwasserversorgung .Oberer Neckar' abschlägig beschieden. Es ist vorgesehen, den Plan zu gegebener Zeit wieder aufzugreifen.

Schwenningen. 24. Mai. Einspruch gegen Ak­kordabzüge. Die Arbeiterschaft der zusammengeschloffe- nen Firmen Kienzle und Th. E. Haller erhob in einer Betriebsversammlung gegen die von der Firma Kienzle vor­genommenen Akkordabzüge Einspruch.

Bietigheim. 24. Mai. Wühlmääuse. In auffallend großer Zahl treten Heuer die Wühlmäuse in Gemüse- und Blumengärten auf. Diese gefräßigen Tiere richten besonders an Baumanlagen durch Abnagen der Wurzeln ungeheuren Schaden an und mehrere Gartenbesitzer haben außer der Vernichtung von Setzwaren schon den Verlust größerer Bäume zu beklagen.

Hellbraun, 24. Mai. Fe st genommen. Der Kauf­mann Willy Wolfs von hier, der noch verschiedene Strafen zu verbüßen hat und gegen den ein neues Verfahren schwebt, ist mit einem geliehenen Auto durchgegangen. Er wollte auf seiner Flucht das Auto verkaufen und dann nach Amerika auswandern. Auf Grund eines von der Kriminal­polizei erlassenen Funksoruches wurde er jetzt in Rempa im Rheinland verkästet und das Auto beschlagnahmt.

ISertissen, 24. März. Herbes Schicksal. Im un­weit gelegenen Ebersbach wurde ein wandernder Geselle von einem Aebelsein erfaßt und brach auf der Straße zusammen. Bei der Personalienfeststellung ergab sich, daß es sich um einen ehemaligen Oberleutnant aus Dresden handelt, der stellenlos und ohne Vermögen, seiner Wertsachen beraubt, zu Fuß einen Verwandten am Bodensee aufsuchen wollte.

T«8ll«gea, 24. Mai. Notlage der Schuhindu­strie. Die hiAge Schuhindustrie befindet sich wieder in einer schweren Krisis. Das beweist auch nachstehendes , von dem Zentralverband der Schuhmacher, Mitgliedschaft Tutt­lingen, beim Stadtvorstand eingelaufene Schreiben:In -er Schuhindustrie herrscht wieder eine Wirtschaftskrise. Die Situation verschlimmert sich derart, daß selbst größere Be­triebe gezwungen sind, nicht nur verkürzt arbeiten zu lassen, sondern auch ganz die Betrieb« stillzulegen. Die Arbeiter­schaft der Schuhindustrie ist dadurch in große Not geraten. Aus diesen Verhältnissen heraus sind wir gezwungen, der Stadtverwaltung davon Mitteilung zu machen, und die eben so höfliche wie dringende Bitte zu stellen, die Stadtverwal­tung wolle Mittel zur Verfügring stellen, und solchen Fa­milien, die durch die Kurzarbeit in Not geraten, Hilfe lei­sten." Nach den gemachten Erhebungen ist gegenwärtig in allen Fabriken ganz oder teilweise Kurzarbeit eingeführt. Drei Tage in der Woche wird gearbeitet in 8 Betrieben.

3 und 4 Tage in 2 Betriebe«, 4 Tag« in 12 Betrieben und s Tage in 9 Betrieben.

Ariedrichrhafen. 24. Mai. 50. Geburtstag. Direk- kor Dr. Ludwig Dürr, der erprobte Gehilfe des Grafen Zeppe in, vollendet am 4. Juni den SO. Geburtstag. Die ^ .r^ che Hochschule in Stuttgart hat ihm den Ehrendoktor verliehen, und die Stadt Friedrichshafen ihn zum Ehren- kurzer ernannt. . - ^

Aus Stadl und Land

Nagold, 25. Mai 1928

Die Haushaltungsbücher der Erfahrung sind darum so schwer zu benutzen, weil die Geschichte nur die ein­zelnen Posten bemerkt, aber nie Summe und Trans­port zieht. Ludwig Börne

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Vom Sorgen!

Wer kennt sie nicht, die allzutreue Begleiterin des Menschen, Frau Sorge, im grauen Gewand? Einem jeden von uns hat sie wohl schon mehr oder weniger Gesellschaft geleistet, ungewollt ist sie die Ursache schlafloser Nächte. Da sitzt sie am Bett des alten Mütterleins, das sich um den fernen Sohn sorgt und lockt ihr manchen Seufzer aus be­drängtem Herzen. Frau Sorge wacht am Lager des Haus­vaters und macht, daß seine Gedanken mit dem Wohl und Wehe der Seinigen beschäftigt sind. Die Mutter denkt be­kümmert an ihre Kinder, denen sie alles Schöne und Gute geben möchte und oft nicht kann. Selbst das Schulkind hat schon seine kleinen Sorgen, ob es heute wohl seine Auf­gaben richtig hat, oder ob der Lehrer heut wohl wieder seinen schlechten Tag haben wird und so fort. Alle, alle sind sie im Bann des Sorgengeistes. Aber muß das so sein? Haben wir denn keine Macht, dies alles uns fern­zuhalten oder uns doch wenigstens nicht davon beherrschen zu lassen? Doch, wir können und sollen uns unsres Lebens freuen, des Lebens, das uns gegeben ist, um sich und seinen Nächsten zu dem zu erziehen, das aller Menschen Aufgabe ist, ein Licht und Trost für unsere Umgebung zu sein und zu werden. Das können wir aber nur, wenn uns nicht alle die kleinlichen und oft unnötigen Sorgen hemmen. Schauen wir froh in die Zukunft, mag kommen, was da wolle, alles wird zu unsrem Besten dienen müssen, wenngleich es im ersten Augenblick nicht so aussieht.Froh zu sein, bedarf man wenig, und wer froh ist, ist ein König", das sind wahre Worte. Wie oft kann ein einziges sonniges Gemüt manch­mal viele Menschen aufheitern und fröhlich stimmen. Es gibt ja so viel Schönes selbst im allerärmsten Dasein, daran sich Auge und Herz erfreuen kann. Blicke in das Auge des Kindes, da leuchtet dir so viel Unschuld und Reinheit entgegen. Sehe dich mit offenen Augen in der Natur draußen um, jeder Strauch, jede Quelle, jeder Baum eugt von der ewigen Allmacht und wir armselige Menschen­kinder wollen an jedem kleinen Ungemach nörgeln? Nein, wir wollen auf der Suche nach allem Edlen und Schönen die Bitterkeiten des Lebens zu mildern und froh zu wer­den versuchen.

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Besitzwechsel

Fräulein Luise Besier von Reutlingen verkaufte ihre hier besitzenden Grundstücke im Kreuzertal und Kirch- giebel im Flächengehalt von 96,17 Ar um RMk. 10.500., an Eärtnereibesitzer Hermann Raas, hier. Der Abschluß erfolgte durch das Immobilien- und Hypothekengeschäst Albert Preßburger in Horb a. N.

Pfingstverkehr bei der Reichsbahn

Ueber Pfingsten verkehren zur Bewältigung des zu er- erwartenden starken Personenverkehrs eine Reihe von Sonderzügen und Vorzügen. Die Sonderzüge sind in den auf den Stationen angeschlagenen grünen Plakaten er­sichtlich. Die Vorzüge verkehren in kurzen Abständen vor den fahrplanmäßigen Zügen, ll. a. verkehrt am Samstag, 26. Mai, Vorzug 917 Pforzheim Eutingen Rottweil, Nagold ab 15.58 llhr. Dieser Zug ist auch am 27. und 28. Mai bis Hochdorf vorgesehen. Weiter verkehrt am Pfingstsonntag ein Sonderzug von Hochdorf nach Pforzheim, Nagold ab 19.54 Uhr, Anschluß von Altensteig. Auf der Nebenbahn NagoldAltensteig verkehren am Pfingst­montag folgende weitere Züge: Altensteig ab 14.49 und 18.55, Verneck ab 14.55 und 19.01, Ebhausen ab 15.08 und 19.14, Rohrdorf ab 16.16 und 19.22, Nagold-Stadt ab 15.32 und 19.38, Nagold Bhf. an 15.40 und 19.40. An Zug 15.40 Anschluß Richtung Eutingen. An Zug 19.40 An­schluß Richtung Eutingen und Pforzheim. Nagold Bhf. ab 16.25, Nagold-Stadt 16.35, Rohrdorf 16.49, Ebhausen 16.57, Berneck 17.10, Altensteig an 17.16 Uhr.

Gehaliszurücksiusung ist unzulässig. Eine für mittelbare Staatsbeamte wichtige Entscheidung hat dieser Tage die zweite Zivilkammer des Landgerichts Trier getroffen. Die Handwerkskammer Trier hatte im Frühjahr 1926 den Beschluß gefaßt, die Gehälter ihrer vier Beamten um je eine Gruppe zurückzustufen. Gegen diesen Beschluß hatte der langjährige, inzwischen in den Ruhestand getretene Kammersyndikus Dr. Schulz Klage beim Landgericht er­hoben und dabei insbesondere geltend gemacht, daß der Herabstufungsbeschluß eine Verletzungwohl erworbener Rechte" im Sinn des Artikels 129 der Reichsverfassung dar-- stelle und demgemäß unzulässig sei. Das Gericht hat nun dem Klageantrag stattgegeben und die Kammer zur Nach - Zahlung der sämtlichen einbehaltenen Gehaltsbeträge, zur Zahlung eines der bisherigen Gruppe 12 entsprechenden Ruhegehalts, sowie zur Tragung der beträchtlichen Kosten des Rechtsstreits verurteilt.

Unzulässige Reklame. Ein Konsumverein hat zu einer Besichtigung seiner Betriebs- und Lagerräume geladen und dabei Proben ausgelegt und diesen Waren von Einzel­handelsgeschäften gegenübergestellt. Das Reichsgericht hat in einer Hiewegen vom Einzelhandel angestrengten Klage auf Unterlassung entschieden; eine sog. persönliche Reklame, mit der die Leistungen des Konkurrenten herabgesetzt wer­den, sei unstatthaft. Unstatthaft sei auch, heimlich Waren im Geschäft des Konkurrenten zu Vergleichszwecken anzu­kaufen. Alles das sei keine objektive Grundlage für die unparteiische Vergleichung der Preise.

Herrenberg, 24. Mai. Hohes Alter. Frau Medi­zinalrat Dr. Hartmann feierte gestern ihren 80. Ge­burtstag. Der Skadkvorstand sprach ihr seine Glückwünsche ans.

Wildbad. 24. Mai. Einweihung des Kur- kheaters- Am Mittwoch wurden anläßlich der Ein­weihung des erneuerten Staatlichen Kurtheakers die Heil­bäder, die allen Anforderungen der Neuzeit entsprechen» von der Presse ans Einladung des württ. Finanzmini- steriums besichtigt. Medizinalrat Dr. Schober hielt einen Vortrag überHeilquellen in Deutschland und Brasilien'. Am Abend fand die Aufführung des FestspielsDer Ueber- fall in Wildbad' und der Operette .Zarewitsch' statt.

_Freitag, 25. Mai 1828

Neuenbürg, 24. Mai. Verschwindende Säg­mühlen. Nach einem Ausschreiben beabsichtigt die Firma Krauth L Co. in Höfen (Enz) das Gebäude der früheren Dobler Dorfsägmühle im Eyachtal auf Abbruch zu verkaufen. Unser auf Zusammenschluß und Rationali­sierung eingestelltes modernes Wirtschaftsgebahren kommt eben auch in der Holzindustrie zur Geltung, und der Ver­gleich einer alten primitiven Dorfsägmühle mit einem neuzeitlich eingerichteten Sägewerk stellt den Fortschritt aus diesem Gebiete deutlich vor Augen. Das Idyll von der im stillen Tal einsam liegenden Sägmühle. wo der Wan­derer dem Räderspiele, dem Wasser und dem Schaffen der Säge zuschaut und seine Gedanken darüber spinnt, findet sich immer seltener. Die alten Mühlen verschwinden fast spurlos. Im romantischen Eyachtal ist jetzt keine einzige mehr im Gang.

kleine Nachrichten ans aller Mell

Das Gifigasunglück in Hamburg. Das Gasunglück hat ein neues Todesopfer gefordert, so daß nunmehr die Zahl der Toten 11 erreicht.

Ein Frontkämpfer schreibt: Im Feld haben wir, und auch die Feinde, bei Gasangriffen, wenn sie rechtzeitig er­kannt wurden, stets alles verfügbare Brennmaterial besonders Stroh aus den Unterständen angezün­det. Das Gas, ganz gleich welcher Art, wurde Lurch den Rauch und das Feuer verzehrt;' Gaskranke gab es dann nicht, sondern nur leichte Raucherkrankungen. Wir haben in solchen Fällen niemals die Gasmaske gebraucht. Die An­sicht, daß der Regen das Gas unschädlich mache, ist nicht ganz richtig. Der Regen nimmt das Gas mit sich in die Erde, wo es seine zerstörende Wirkung fortsetzt. Ich emp­fehle, sich einmal die Gegenden der ehemaligen Front anzu­sehen, in denen während es Kriegs viel mit Gas gekämpft worden ist. Dort wächst heute, 10 Jahre nachher, noch kein Halm, und es wird dort wohl auch nie wieder etwas wach­sen, denn der Erdboden ist von den Gasen völlig getötet worden.

Werkvolle Erwerbungen hat das Berliner Museum ge­macht. Von privater Seite wurden eine köstliche bisher un­bekannte Zeichnung Rembrandts (Knabe, der ein schlafen­des Kaninchen einfängt) und eine Landschaft des englischen Malers Gainsborough zum Geschenk gemacht; ein weiteres Bild des letzteren Meisters wurde käuflich erworben.

Der elektrische Betrieb der Berliner Stadtbahn und Vor­ortbahn wird Anfang Juni dem öffentlichen Verkehr über­geben. Die ersten elektrischen Züge verkehren zwischen Erkner und Potsdam; in der letzten Zeit haben bereits Probefahrten stattgefunden.

Werbung für Auswanderung nach Kuba. Die kubanische Regierung hat ihren Gesandten in Washington beauftragt, nach Europa zu reisen und mit europäischen Regierungen über die Einwanderung in Kuba zu verhandeln. Kuba wünscht hauptsächlich polnische, tschechoslowaki­sche und schweizerische Auswanderer, denen beson­dere Vergünstigungen in Bezug auf Landerwerb gewährt werden sollen.

Schwerer Straßenbahnunfall. Zwischen Gelsenkirchen und Buer verfing sich der Puffer eines Straßenbahnwagens in dem Hinterrad eines Lastkraftwagenanhängers. Zwei Straßenbahnwagen wurden aus den Schienen gerissen und stürzten um. Dabei wurden zwei Personen getötet, 9 schwer und 10 leicht verletzt.

Schweres Hagelunwetter in Ostpreußen. Ein Unwetter hat durch Wolkenbrüche von Regen und Hagel in der Ge­meinde Langenwalde im Kreis Braunsfeld schweren Scha- den angerichtet. Der Hagel erreichte teilweise eine Hohe von einem Meter. Seine Körner, die zeitweise hühnerei- groß waren, vernichteten die gesamte Obstblüte und die Saaten und erschlugen viele Vögel, darunter sogar Storche, und Hasen in großer Zahl.

Ein französisches Flugzeug verbrannt. Ein franzö­sischer Doppeldecker war kurz nach dem Ausstieg in Köln genötigt, auf dem dortigen Flugplatz aus bis jetzt noch un­bekannten Gründen eine Notlandung vorzunehmen. Das Flugzeug geriet dabei in Brand und die drei französischen Insassen kamen ums Leben.

Rückkehr eines Totgesagken- Der im Weltkrieg in rus­sische Gefangenschaft geratene Bernhard Schweink aus Rees am Niederrhein ist nach 12jährig»r Abwesenheit in die Heimat zurückgekehrk. Da er inzwischen für tot erklärt worden war, hak seine Frau eine andere Ehe eingegangen.

Unterschlagung. In dem polnischen Zollamt Sosnowice wurden sechs Beamte, darunter der Direktor Medynsti, wegen Unterschlagung von etwa 50 000 Mark verhaftet.

200 Todesopfer in Vrownsville. Aus dem brennenden Matherbergwerk wurden bis jetzt 60 Tote geborgen. Man hat die Hoffnung aufgegeben, die übrigen 140 Bergleute retten zu können. Unter den Tausenden, die jammernd die schwelende Grube umstehen, befindet sich ein älteres Ehe­paar namens Bootz (anscheinend Deutsche), dessen vier Söhne an dem Unglückstag (19. Mai) zum erstenmal in das Kohlenbergwerk eingefahren waren. Die Explosion soll durch eine Beschädigung der elektrischen Stromleitung ver­ursacht worden sein.

Lynchjustiz. In Center (Texas) wurde ein Neger, der einen weißen Mann ermordet hatte, verhaftet. Die erbit­terte Volksmenge entriß der Polizei den Schwarzen und knüpfte ihn im Hof des Poljzeigebäudes auf.

Todesfall. Im Alter von 50 Jahren ist in Berlin der Schriftsteller Paul Schlesinger, genannt Sliog, ge­storben. Er hat u. a. einige Theaterstücke wie Pong- Majong geschrieben.

Zum 70. Geburtstag des Königs von Schweden. 2r>

Schweden wurde eine Landesversammlung veranstmte., deren Ertrag dem König Gustav V. an seinem 70. Geburt^ tag übergeben werden soll. Di« Sammulng hat bis jetzt l-s? Millionen Kronen (1,96 Mill. Goldmark) ergeben. Die Sw' tung soll zur Bekämpfung der Kriegskrankheiten Verwender werden.

ie Bildersälschung in Frankfurt. Zu dem Skandal der rfälschung in Frankfur wird weiter berichtet: rer Angestellter einer Musikalienhandlung ;r Zeit, ohne, irgendwelche Fachkenntnisse zu 0^8 ' sogenannten fliegenden Bilderhandel auf. Die -vr rb er von dem Maler Baumann in brantsurt. vor 15 Jahren wegen Bilderfälschungcn bestraft