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»agotter T-gblatt ,Der Gesellschafter
Mittwoch. 23. Mai 1828
Die Phosgen-Explofion in Hamburg
Zu dem schweren Unglück, das sich am Sonntag abend im Hamburger Freihafengebiet ereignete, wird weiter gemeldet:
Auf dem Gelände der Chemischen Fabrik HugoStol - zenberg, die sich im Konkurs befindet, platzte plötzlich ein mit Phosgen-Flüssigkeit gefüllter Tank. Durch die Berührung mit der Luft entwickelte sich sofort eine ungeheure Menge Giftgase, die sich besonders in dem preußischen Gebiet Haarburg-Wlhelmsburg ausbreiteten und zahlreiche Erkrankungen verursachten. Die Feuerwehr griff alsbald todesmutig ein, doch war ihre Tätigkeit zunächst nur beschränkt, da die Phosgen-Gasmasken erst aus Ratzeburg herbeigeholt werden mußten. Durch Zuleitung von Wasser und Ammoniak, das zum Teil ebenfalls von auswärts beschafft werden mußte, gelang es der Feuerwehr, weitere Gasbildung zu verhüten, so daß die Gefahr für Hamburg selbst zurzeit beseitigt zu sein scheint. Das regnerische Wetter verhinderte das Aufsteigen der freien Gasmengen: sie breiteten sich am Boden weiter aus, und es ist daher nicht ausgeschlossen, daß in Wilhelmsburg weitere Erkrankungen eintreten.
In Hamburg befinden sich 98, in Harburg 30, in Wilhelmsburg über 100 Erkrankte in den Spitälern. Etwa 350 Bewohner der verseuchten Straßenzüge wurden zunächst in den Auswandererhallen der Hamburg-Amerika-Linie untergebracht. Sie konnten aber inzwischen wieder ihre Woh- nungen aufsuchen. Bis jetzt sind acht Erkrankte gestorben, bei vielen anderen besteht ernste Lebensgefahr, so bei vier Feuerwehrleuten und fünf Polizeibeamten.
Die Polizei fordert alle Personen, die sich am Sonntag abend in der Nähe des Unglücksorts befunden haben und irgendwelche Uebelkeitserscheinungen merken, auf, sich unverzüglich in die Krankenhäuser zu begeben, da die Vergiftungen zuerst nur an ganz leichten Atmungsbeschwerden zu erkennen sind. Vor dem Genuß von Lebensmitteln, die mit dem Gas in Berührung gekommen sein könnten, wird gewarnt.
Das Unglück wird auf Abreißen des sogenannten Doms, des oberen Verschlusses des Behälters zurückgeführt. Dessen Beschädigung beruht wahrscheinlich auf einem äußerlich nicht erkennbaren Materialfehler. Der Behälter war vorschriftsmäßig geprüft und nicht beanstandet worden.
Die Erreauna der Bevölkerung ist groß, namentlich dar
über, daß es gestattet wurde, derart schwer wirkende Gift- gase in unmittelbarer Nähe dichtbesiedelter Wohngebiete zu lagern. Das Unglück erhält einen besonders schreckhaften Charakter durch die besondere EigenschaftderPhos- gengase, die schwerer als die Luft und völlig unsichtbar sind.
Das Phosgen ist ein v e r f l ü f s i g t e s G a s. Im Weltkrieg, als die Franzosen und Engländer anfingen, Giftgase als Kampfmittel zu gebrauchen, wurde auch in Deutschland ein Giftgas hergestellt. Zurzeit wird es nur noch in ganz kleinen Mengen hergestellt. Es findet Verwendung bei gewissen Gruppen von Färb st offen, für die es vorläufig unentbehrlich ist. Die Herstellung und Aufbewahrung wird unter großen Vorsichtsmaßregeln betrieben. Die Gefährlichkeit des Phosgen geht daraus hervor, daß bereits ein halbes Gramm Phosgen auf ein Kubikmeter Luft genügt, um tödliche Wirkungen bei einer Person hervorzubringen, die nur eine Minute lang diese Mischung einatmet. Es genügen also schon minimale Mengen Phosgen, um die Luft in einem gewissen, hiernach zu berechnenden Umkreis zu vergiften. Regen zerstört die Phosgengase sofort. Aber nicht nur Regen, sondern Feuchtigkeit jeder Art bildet Schutz gegen Phosgen-Vergiftungen.
Die IG. Farbenindustrie AG. erklärt, daß sie zur Firma Stolzenberg keinerlei Verbindungen unterhalte und nie Verbindungen gehabt habe; das im Hamburger Hafen befindliche Phosgen sei nicht von ihr oder einem der ihr angeschlossenen Werke geliefert worden.
Untersuchung durch den Völkerbund?
Die Londoner Blätter schreiben zu dem Unglück in Hamburg, es scheine eine Verletzung der Abrüstungs- und Entwaffnungsvorschriften vorzuliegen: der Fall müsse durch den Völkerbund untersucht werden. — Demgegenüber wird halbamtlich von deutscher Seite erklärt, daß die Herstellung von Phosgen und der Handel damit in Deutschland nicht ohne weiteres gegen den Versailler Vertrag verstoße. Die Herstellung ist gewissen Firmen erlaubt und der Handel ist frei. Ob im vorliegenden Fall ein Verstoß gegen das Kriegsgerätegesetz vorliege, sei noch nicht festgestellt.
^ Aeckarweihmgen OA. Lndwigsburo. ?<>. M^i. Poetische Wählerin. Eine Wählerin hat ihrsni von Steuerschmerzen bedrückten Herzen in folgenden poetischen Worten Ausdruck gegeben: Mögen nach den Reichstagswahlen — Sinken unsere Steuerzahlen. — Daß wir wieder froher streben — Unsrer Arbeitspflicht ru leben. — Dies wünscht mit bescheidenem Sinn — Eine Reichstagswählerin.
Reukliugen. 22. Mai. VomSchloß Lichtenstein. Die zerklüfteten Felsen der Dobelschlucht mußten zum Teil von losen Steinen geräumt und untersucht werden, weil die unten befindliche, starke benützte Verkehrsstraßs immer mehr von herabrollendem Steinwerk gefährdet war. Mit Flaschen- zug und Turmseil mußte bei dem waghalsigen Unternehmen vorgegangen werden. Die Leitung lag inchen Händen von Oberamtsbaumeister Staiger in Reutlingen, die Aussüh- rung der gefährlichen Arbeit besorgte Dach'deckermeister Hell- goth aus Laichirw-n mit Hilfe seiner beiden Söhne.
Tübingen. 22. Mai. Todesfall. 3m Alter von 69 Jahren verschied gestern Karl B a y h a, früherer Besitzer des Hotels zum Lamm. Im Jahre 1922 verkaufte er sein Geschäft an den derzeitigen Besitzer G. Ackermann und zog sich ins Privatleben zurück. Die Welnhandlung ging an H- Heugle über.
Eislingen OA. Göppingen, 22. Mai. Unregelmäßigkeiten bei der Postkasse. Seit einigen Wochen ist lt. „Hohenstaufen" der hiesige Oberpostmeister Bauer seines Amtes entsetzt und verhaftet, weil sich bei einer unvermuteten Revidierung seiner Kasse Unregelmäßigkeiten ergeben haben.
Aus Stadt «ud Land
Nagold. 23. Mai 1928
Selbst wenn wir im schönsten Chor sängen, Menschen und Vögel und Sterne zusammen, es sänge doch jedes für sich allein, es wäre alles nur Stimme der Sehnsucht, nur Wettgesang ums Verschwiegenste.
Dehmel
Dieusterledigung
Die Bewerber um die Pfarrei Haiterbach Dek. Nagold haben sich binnen 3 Wochen beim Evgl. Oberkirchenrat zu melden.
Beuren OA. Nürtingen und Else Eberhard, Geschäftsführerin des Berbandes der weiblichen Handels- und Büro- angestellken in Stuttgart.
Die Beteiligung der Frauen aa den Wahlen. In den Städten (nicht Oberämtcrn) Stuttgart, Um und Heilbronn haben die Männer und die Frauen getrennt abgestimmt. Das Ergebnis macht dem staatsbürgerlichen Eifer der Frauen alle Ehre, es haben mehr Frauen als Männer von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht wobei allerdings zu beachten ist, daß die Zahl der wahlberechtigten Frauen größer war als die der Männer. In Stuttgart haben abgestimmt zum Reichstag 91512 Männer, 97 545 Frauen: zum Landtag 90 496 Männer, 96 555 Frauen: in Ulm zum Reichstag 13 340 Männer, 14 581 Frauen, zum Landtag 13 290 Männer, 14 549 Frauen: in Heilbronn zum Reichstag 12138 Männer. 13 229 Frauen, zum Landtag 12 069 Männer, 13151 Frauen.
Stuttgart. 22. Mai. Todesfall. Der frühere Oberhofmeister und Kammerherr, Generalleutnant a. D. Eck von Reischach, ist hier im Alter von 87 Jahren gestorben. Er war Oberhofmeister der Königin und in Stuttgart eine sehr bekannte Persönlichkeit.
80. Geburtstag. Geheimer Hofrat Dr. Robert Krieg feiert am 28. Mai auf seinem Landgut bei Neckarfieinach in seltener geistiger und körperlicher Frische seinen 80. Ge- burtskag. Krieg hat sich als Facharzt für Hals- und Nafen- Krankheiten und seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen große Verdienste erworben.
ep Jahresversammlung der Evangelisch-Kirchlichen Bereinigung. Gestern vormittag fand im Herzog Christoph bei zahlreichem Besuch von Geistlichen und Gemeindegliedern aus den verschiedensten Gegenden des Landes die Jahresversammlung der Evangelisch-Kirchlichen Bereinigung statt. Der Vorsitzende, Skadtpfarrer Kohler-Degerloch, erstattete den Jahresbericht und Inspektor Grüner aus Winnenden den Kassenbericht. Im Mittelpunkt der Tagung stand ein Vortrag von lin'iversikäksprofessor Dr. Fezer - Tübingen über die Frage: .Was bat uns die neue Wendung in der Theologie zu sagen?" Mit vorbildlicher Klarheit führte der Redner in die Grundoedanken der Theologie Karl Barkbs ein- Der wertvolle Vortrag bildete ein Zeugnis vom Vordringen der Barkhschen Theologie. An den Vortrag schloß sich eine lebhafte und fruchtbare Aussprache an.
Difziplinarhof für Körpcrschaftsbeamte. Das Staats- Ministerium hak den Oberlandesgerichtsrat Rau, ordentliches Mitglied des Disziplinarhofs für Körperschaftsbeamte, zum Stellvertreter des Vorsitzenden dieses Disziplinarhofs für die Dauer der Bekleidung seines derzeitigen Hauptamts ernannt.
Verzicht auf ein Bergwerkseigentum. Rack einer Bekanntmachung des Oberbergamts hat der Fabrikant (Ingenieur) Leo Werner Nieland, zur Zeit in Berlin, auf das ihm am 7. August 1923 unter dem Namen .Nieland 1' zur Gewinnung von Fahlerzen (Zinn-, Kupfer-, Nickel-, Kobalt- und Silbererzen) verliehene Bergwerkseigenkum in dem auf den Gemeindemarkungen Hallwangen und Dornstetten OA- Freudenstadt, gelegenen Grubenfeld verzichtet.
Krankheitsstatistlk- In der 19. Jahreswoche vom 6. bis 12. Mai wurden in Württemberg folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Diphtherie 13 (tödlich —), Kindbettfieber 1 (2), Körnerkrankheit 1 (—), Tuberkulose der Lunge und des Kehlkopfs, sowie anderer Organe 8 (30), Scharlach 81 (2), Typhus 2 (—), Fleischvergiftung 1 (—), Spinale Kinderlähmung 2 (1).
Cavnltatt, 22. Mai. Um eine Autolinie. Bon Oeffingen über Schmiden soll eine Kraftfahrtinie nach Tannstatt eingerichtet werden. Die Reichsbahndirektion Stuttgart hat »egen die Einführung dieser Linie beim Ministerium des Innern Einspruch erhoben.
Der Verkehrsturm. Seit Montag befindet sich vor dem neuen Bahnhof zur Verkehrsregelung am Hindenburgplatz ein Verkehrsturm, zunächst provisorisch in der Form einer hölzernen Kanzel. Die Neuerung lockte in starkem Maß das Publikum an, das sich offensichtlich über den Verkehrsturm belustigte. Später soll ein überdeckter Verkehrsturm aufgestellt werden.
Aus dem Lande
Besigheim, 22. Mai. Ehrenbürger. Am Sonntag, 20. Mai vollendete Medizinalrat Dr. Lang sein 87. Lebensjahr. Aus diesem Anlaß hat der Gemeinderat dem Medi- zinalrat Dr. med. Karl Lang das Ehrenbürgerrecht der Stadt verliehen in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste als praktischer Arzt (er war auch über 40 Jahre hier Oberamtsarzt) und in dankbarem Gedenken an seine vielen Wohltaten, die er hiesigen Bürgern als edler Menschenfreund erwiesen hat.
Schorndorf, 22. Mai. Theatergemeinde. Die Vorstellungen der württ. Volksbühne haben hier viel Anklang gefunden. Es wurde von einigen Theaterfreunden eine Theatergemeinde ins Leben gerufen, so daß das Fortbestehen der Württ. Volksbühne gesichert und der Wiederbeginn der Vorstellungen auf September festgesetzt ist.
Tübingen, 22. Mai. Der württ. Landesfische- reiverein veranstaltet vom 9.—11. Juni seinen diesjährigen Fischereitag.
Trichtingen OA. Sulz, 22. Mai. W e r t v o l l e r R i n g. Ein hier gefundener Silberring ist vom Landesamt für die Altertumssammlung um 6000 -K erworben worden. Als wohl einziger in Deutschland gemachter Fund solcher Art wäre sein Altertumswert vielleicht ein höherer gewesen.
Schwenningen, 22. Mai. Uebernachtungsgele- genheit auf dem Pleiten. Vom Pfingstsamstag ab wird auf dem Plettenberg in den Häusern im Steinbruch des Zementwerkes Balingen eine Wirtschaft mit Uebernach- tungsgelegenheit und einfacher Beköstigung in Betrieb genommen. Vorerst wird der Betrieb Samstags und Sonntags und Feiertags geführt. Das Zementwerk Balingen bat die Häuser in anerkennenswerter Weise dem Schwäb. Albverein zur unentgeltlichen Benützung zur Verfügung gestellt.
Alm. 22. Mai. Todesfall. Frau Emilie Wagner geb. Krauß, die Witwe des vor drei Jahren verstorbenen Oberbürgermeisters Dr. v o n W a g n e r, ist im 61. Lebensjahr auf ihrem Ruhesitz in Schachen am Bodensee von ihrem langen Leiden durch den Tod erlöst worden. Durch ihre große Leutseligkeit war sie allgemein beliebt.
In eine recht dumme Sache sind zwei junge Burschen, und zwar der Kaufmann Josef Bochtter und der Kaufmann Karl Kieste, beide in Laupheim wohnend, gekommen. Kieste hatte mit seinem Freund eine Autofahrt gemacht, die mit einem Zusammenstoß mit einem andern Auto bei Ulm endete. In dem Prozeß über die Entschädigungsansprüche hat nun Kiesle in drei verschiedenen Terminen falsche Aussagen gemacht. Er wurde vom Schwurgericht wegen fahrlässigen Falscheids zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt und ihm auf 3 Jahre Bewährungsfrist gewährt. Sein Freund Bochtter, der in die Sache verwickelt wurde und andern nachgeschwätzt hat, wurde freigesprochen.
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Pfingstfahrten
Rheinlandfahrt. Vor einiger Zeit wiesen wir schon an dieser Stelle auf den neuen 25sitzigen 8 Zylinder Mercedes-Benz Luxus-Fernreise-Omnibus der Fa. Venz LKoch hin, mit dem sie als erste Fahrt einen Rheinlandausflug während der Pfingstfeiertage unternehmen wird. Der Komfort des Wagens ist wirklich einzigartig, so daß auch bei einer solch weiten Strecke — Heidelberg-Mainz- Wiesbaden-Rüdesheim-Koblenz- durch die Pfalz zurück — von einem „zu weit" gar nicht die Rede sein. Wie aus dem Anzeigenteil ersichtlich, sind noch einige Plätze frei. Eine Anmeldung sollte jedoch umgehend erfolgen, damit eine Quartierbestellung — aller Wahrscheinlichkeit nach in Rüdesheim oder Aßmannshausen — während der vielgereisten Zeit zu Pfingsten rechtzeitig erfolgen kann.
Bodenseezug. In Kreisen des Publikums ist die Meinung verbreitet, daß der sogen. Bodenseezug, der nach dem Fahrplan an den beiden Pfingstfeiertagen, sowie am 3. Juni, 1. Juli, 5. August und 2. September verkehrt, nur mit Fahrkarten nach Konstanz benützt werden könne. Mit dem Zug kann nach und von allen im Aushang- und Taschenfahrplänen genannten Haltstationen gefahren werden. Abfahrt in Nagolnd 6.15 Uhr, Rückkunft nach Nagold 22.53 Uhr. Fahrpreis hin und zurück mit Sonntagsrückfahrkarten z. B. nach Konstanz Mt. 7.30, nach Rottweil Mt. 3.10, nach Oberndorf Mk. 2.30. In der Frühe günstiger Anschluß in Eutingen nach Freudenstadt-Schramberg.
Jselshausen, 18. Mai. Ausflug des Gesangvereins „Frohsin n". Unser Verein hatte auf den Himmelfahrtstag seinen Ausflug festgesetzt. Es war geplant, mit dem neuen Omnibus des Herrn Nägele von Rexingen ins Murgtal und nach Baden-Baden zu fahren. Als wir uns am Ausflugsmorgen versammelten, sah es aus, als sollte der ganze Ausflug ins Wasser fallen, denn der Himmel öffnete seine Tore und es sah nach Landregen aus. Wir aber ließen uns die Stimmung nicht verderben. Mit einem frischen Lied, unter der Leitung unseres Dirigenten. Herrn Hauptlehrer Wolf, nahmen wir von unserem Heimatdorfs Abschied und fuhren um 1-7 Uhr ab in der Richtung nach Freudenstadt. In rascher Fahrt ging es durch das noch schlafende Freudenstadt hinunter durch das herrliche Tal der Murg. Alles wurde rasch durchfahren. Manche konnten es allerdings nicht ganz begreifen, daß wir all die einladenden Wirtschaften so rechts und links liegen ließen. Erst an der Schwarzenbach-Talsperre hielt unser Auto um 149 Uhr an. Wir stiegen aus und beschauten uns die Staumauer von allen Seiten. Wie erstaunten wir ob der ungeheuren Ausmaße dieses Werkes. Der rauhe Wind und ab und zu niedergehende Regenschauer mit Schnee untermischt, trieben uns wieder in die wohlige Wärme unseres Autos. Und weiter ging es, vorbei an den schönen Kurhäusern Herrenwies-Hundseck, Sand hinunter auf wohlgepflegten, aber kurvenreichen Straßen ins liebliche Tal der Oos. Schon um 1411 Uhr begrüßten wir die weltbekannte Bäderstadt und uns begrüßte die Sonne, die uns nun für den Rest des Tages so ziemlich treu blieb, so daß wir noch wohl zufrieden mit ihr sein konnten In Baden-Baden gab es natürlich viel zu bewundern. Wir gingen zunächst zum Kurgarten und Kursaal. Auf dem Wege fiel uns auf, daß die elegante Welt nicht mehr rm Auto herumfährt, sondern wieder zu der Kutsche zurück gekehrt ist. Die Anlagen im Kurgarten sind wunderschön angepflanzt und auch die Eleganz des Kursaals zeugt davon, daß die Badeverwaltung ihren Gästen den Aufenthalt wirklich angenehm machen will. Ein Teil von umging nun ins Konzert in den Kursaal: die andern besichtigten die mit Gemälden geschmückte Trinkhalle. Dorr wurde auch das Wasser der heißen Quelle versucht. Cs waren aber alle einig, daß ein Glas Bier besser schmess^ als das Wäger. Deshalb begaben wir uns auch zum MN- tagessen nun ins „Rheingold", wo uns das sehr gute Essen trefflich schmeckte. Allerdings meinten etliche, für einen Holzmacher hätte die Portion nicht ganz gereicht, um 142 Uhr waren wir wieder im Auto, um auch noch unser württembergischen Bäderstadt Wildbad einen Besuch a