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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter-
langen Darlegungen zu dem Ergebnis, daß die von allen Seiten angestrebte Verwaltungsvereinsachung sich niemals in der Richtung auf eine Aufhebung von kleineren oder mittleren Oberamtsstädten bewegen dürfe, weil sowohl in Beziehung auf die Aufgaben dieser Unterbehörde als reiner Verwaltungsbehörde eine Ersparnis nicht erzielt werden Eönne und dann weiterhin der angestrebte Zweck, durch Zusammenlegung dieser Amtskörperschaften als Selbstverwaltungskörper. größere Leistungsfähigkeit zu erzielen, nicht erreicht werde. Um so lauter und eingehender muß der Ruf nach gründlichem, einheitlichem Abbau der öffentlichen Aufgaben. der eine Verringerung der Zahl der Beamten und damit eine Verwaltungsvereinfachung auf allen Gebieten von selbst bringt, erhoben werden. Die einzig mögliche Verwaltungsreform — nicht nur in Württemberg — liege nicht auf dem Weg über Abstoßung und Einschränkung eines Teils der vom Staat übernommenen Verwaltungsausgaben, vermehrte Zuweisung derselben an Gemeinden und Selbstverwaltungskörper, Verlegung der Zuständigkeit nach den unteren Behörden durch Zuweisung von Geschäftskreisen der Mittel- und Zentralbehörden. Abkürzung des Instanzenwegs. Verhütung der Inanspruchnahme mehrerer Behörden in der gleichen Sache, Einschränkung der Prüfung und Beaufsichtigung untergeordneter Behörden durch höhere Behörden auf das notwendigste Maß. Zurückschraubung der Gesetzmaschine, Ausscheidung veralteter Gesetze usw.
Jahre Schuhmacherinnung. Die Schuhmacherinnung zu Stuttgart und die Einkaufsgenossenschaft für das Schuhmachergewerbe in Stuttgart feiern gemeinsam am Sonntag, 20. Mai, zwei wichtige Gedenktage: Die Innung begeht ihre 500-Iahrfeier. verbunden mit einer Bannerweihe, und die Genossenschaft feiert ihr Miähriqes Jubiläum. Die Schuhmacherinnung hat zu ihrem Jubiläum eine Festschrift herausgegeben.
Böblingen, 14. Mai. Eröffnung des Flughafen. Hotels. Am Samstag wurde das im Anschluß an das neue Verwaltungsgebäude errichtete Hotel eröffnet. In 12 wohnlich eingerichteten Zimmern mit fließendem warmen und kalten Wasser können 16 Gäste Unterkunft finden. Der Speifefaal des Hotels bietet Platz für etwa 200 Personen. Mne besondere Anziehungskraft auch auf Stuttgarter Ausflügler werden die untere und die obere Hotelterraffe aus- Äben, auf denen insgesamt 500 Personen dem Starten und Landen der Flugzeuge anwohnen können. In den Kellerräumen ist außerdem eine „Schwemme" eingerichtet.
Maulbronn, 14 Mai. Ei n K i r ch e n j u b i l ä u m. Am 14. Mai 1178 wurde nach der ältesten Ueberlieferung die Maulbronner Klosterkirche eingeweiht. Es sind also nun 75^ Jahre, daß in unserem Maulbronner Tal dieses ehrwürdige Gotteshaus steht.
Lorch OA. Welzheim, 14. Mai. Totschlag. Auf dem Metzelhof erschlug am Freitag abend der etwa 40 Jahre alte Gotth. Abele seinen 60jährigen Onkel, den Bauern und Bahnarbeiter Abele. Der Täter stellte sich am Samstag früh dem Gericht in Welzheim und erzählte, daß er seinen Onkel mit einem Sieb erschlagen habe. Nach Darstellung von anderer Seite soll der Getötete zuerst auf feinen Neffen geschaffen haben.
Hall, 14. Mai. Er sch werre Amtsunterschla- g u na. Der 38 I. o. verheiratete Briefträger Georg Fuchs von Älaufelden O.-A. Gerabronn wurde wegen sechs Verbrechen der erschwerten Amtsunterschlagung, in Tateinheit mit Urkunden- und Briefvernichtung zu der Zuchthausstrafe von 1 Jahr 2 Monaten sowie zu der Geldstrafe von 900 Mark verurteilt. Der Angeklagte hatte Gelder in Höhe von 040 Mark unterschlagen und die zur Eintragung der Einnahmen und Ausgaben bestimmten Register unrichtig geführt. auch ihm anoertraute Urkunden und Briefe vernichtet. Dem Angeklagten wurde von seinem Vorgesetzten das beste Zeuanis ausgestellt. Durch den Neubau eines Hauses war der Angeklagte in Schulden geraten. Der nicht in Haft befindlich« Angeklagte hat inzwischen die unterschlagenen Beträge durch Aufnahme eines Darlehens ersetzt.
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Die verlorene Krone
von HenriettevonMeerheimb Roman (Margarete Gräfin von Bünau) aus dem
Jahre 1866
17. Fortsetzung (Nachdruck verboten)
Es war eine Deputation der Bürger Hannovers, welche nach Herrenhausen kam, um den König dringend zu bitten, eine Verständigung mit Preußen zur Erhaltung des Friedens doch noch herbeizuführen.
Zu spät!. In derselben Stunde bereits war Prinz Ysenburg bei Graf Hallermund eingetreten, um die Antwort des Königs Georg entgegenzunehmen.
Die etwas gewundene Erklärung des Grafen Hallermund, daß das Schreiben dem König Georg zur Unterschrift vorläge, beantwortete Prinz Ysenburg mit der scharfen Gegenfrage: „Sind die preußischen Vorschläge angenommen — oder nicht?"
Gras Hallermund sagte, eine augenblickliche Annahme habe zwar nicht erfolgen können, vielleicht ließen sich aber die preußischen Forderungen noch etwas modifizieren.
„Nein!" entgegnete Prinz Ysenburg. „Ich bedauere, eine ausweichende Antwort nicht mehr annehmen zu können, und erkläre auf Befehl meines königlichen Herrn hiermit den Krieg."
Graf Hallermund sah dem hinausgehenden verblüfft nach. An ein so energisches Auftreten hatte er nicht gedacht. Obgleich er stets, auch noch in der letzten Mimfte dem König Georg von einem Bündnis mit Preußen abriet, fiel ihm in dieser Stunde die Verantwortung doch schwer auf die Seele, in deren Hintergrund sich ihm selbst unbewußt immer noch die Hoffnung auf ein Nachgeben von Preußen erstreckt haben mochte.
Nun raffte er seine ganze Tatkraft zusammen, um den König und die hannoversche Armee möglichst schnell in Sicherheit zu bringen, damit letztere unverzüglich den Anschluß an die süddeutschen Truppen gewänne. In äußerster Hast wurden die nötigsten Reisevorbereitungen getroffen.
Die Ereignisse dieser verhägnisvollen Nacht drängten
Dienstag, 15. Mai 1928
Aokkenburg, 14. Mai. Pilgerzug aus dem Oberland. Heber 700 Pilger aus dem Oberland trafen hier ein und wurden in feierlichem Zug abgeholt und hinaus zum Gnadenort geleitet. Der Bischof richtete im Weggental eine Ansprache an die Pilger. Er prägte das bedeutsame Wort: Wir müssen manchmal rückständig sein, um anständig zu sein.
Magskadk. OA. Böblingen, 14. Mai. Verfrühtes Beileid. Dieser Tage kamen vom Gäu gegen 18 Personen in Trauerkleidung mit Kranzspenden hier an, um der Beerdigung eines Verwandten anzuwohnen- Laut fernmündlicher Benachrichtigung war der Mann gestorben. Als die Trauernden das Haus betraten, waren sie baß verwundert, den Totgesagken am Tisch sitzen zu sehen, wo er mit gutem Appetit sein Mittagessen verzehrte. Es stellte sich heraus, daß die Trauergäste einem üblen Streich zum Opfer gefallen waren. Der Totgesagke war natürlich nicht schlecht überrascht, als er die Kunde von seinem Tod vernahm. Der Täter, der diesen Unfug getrieben hak, wird, wenn er heraus- zubringen ist, von den Folgen sicher nicht minder stark überrascht sein.
Sigmaringen. 14. Mai. Versuchsfahrten der Reichsbahn im Donautal. Am 7. und 9. Mai hat die Reichsbahn zur Ausprobierung eines neuen Lokomo- tioentyps Versuchsfahrten auf der Strecke Ulm—Sigmarin- gen—Tuttlingen und zurück unternommen. Diese sollen auch auf der Strecke Ulm—Friedrichshafen stattfinden. Die „Einheitslokomotive" für Personenzüge wurde 1926 gebaut. Von 4 Achsen sind 3 gekoppelt mit 13 To. Achsendruck. Ihr Gesamtgewicht beträgt 54,6 To.: sie kann 16 Kubikmeter Wasser und 6 To. Kohlen aufnehmen und zeichnet sich hinsichtlich ihres wirtschaftlichen Betriebs durch eine beträchtliche Kohlenersparnis aus. Diese Einheitslokomotive, die eine Höchstgeschwindigkeit von 90 Kilometern in der Stunde erreicht, wurde vom Reichsbahnausbesserungswerk Berlin- Grunewald samt Personal und einem Lokomotivmeßwagen nach Ulm geleitet. Der Zweck dieser Versuchsfahrten ist, mit der Einheitslokomotive, die ganz auf den Austauschbau konstruiert ist, ihre Teile also rasch umwechseln kann, die bisher im Donautalverkehr verwendeten, zu schweren bäuerischen Lokomotiven noch dieses Jahr zu ersetzen.
Aus Stadt und Land
Nagold. 15. Mai 1928 Gedanken wollen oft wie Kinder und Hunde, daß man mit ihnen im Freien spazieren geht.
Morgenstern
Vom Rathaus
Die nächste öffentliche Gemeinderatssitzung findet morgen, Mittwoch nachmittag 6 Uhr statt.
Der neue Fahrplan
Mit dem heutigen Tag ist der neue Fahrplan der Reichsbahn in Kraft getreten. Die Abfahrtszeiten nach den einzelnen Richtungen sind folgende:
Richtung Eutingen:
7,23 — 8,39 Eilzug — 11,04 — 12.30 — 15,02 Samstags — 16,09 — 17,05 D-Zug vom 1. Juli bis 15. Sept. — 19,02 — 20,22 Uhr
Richtung Calw:
4,26 Werktags — 5,58 — 8,43 — 10,31 — 12,15 D-Zug vom 1. Juli bis 15. Sept. — 13,49 — 17,25 — 18,22 Werktags — 18,44 Sonntags — 20,43 Eilzug — 22,16 Uhr. Richtung Altensteig:
(ab Stadtbahnhof — Hauptbahnhof ca. 9—10 Min. früher) 7,36 Werktags — 8,53 Sonntags — 9,10 Werktags — 12,50 — 13,59 Werktags — 18,00 — 20,57 Uhr.
Altensteig» 14. Mai. Schrecklicher Unglücksfall. Die 15jährige Tochter Elsa des Hilfsarbeiters Johannes Seeger war heute mittag >44 Uhr auf dem alten Friedhof damit beschäftigt, den Blumenschmuck eines Grabes herzurichten. Im Begriffe, ein Körbchen mit Erde aufzuheben und wegzutragen, wollte sie sich scheinbar an
einem Grabstein Halt suchen. Dieser stürzte jedoch um und begrub das Mädchen unter sich. Durch einen Schrei und durch Dritte aufmerksam geworden, begaben sich sofort einige Anwohner des Friedhofs zur Unfallstelle, fanden aber das Mädchen in hoffnungslosem Zustand, da sie mit dem Hals aus eine Erabeinfassung zu liegen kam und so von beiden Seiten erdrückt wurde. Der rasch herbeigeeilte Arzt konnte nur noch den Tod durch Wirbelsäulenbruch feststellen. Die Verunglückte war das Fünfälteste von 11 lebenden Geschwistern.
Rohrdorf, 14. Mai. „All Heil!" Der hiesige Rad fahrerverein „Immergrün" errang sich gestern auf dem Sportfest in Eutingen im Korsofahren einen 2a-Preis in Klasse /k. Wie wir hören, ist die tadellose neue Ausrüstung des ganzen Vereins (gleiche neue Sportsanzüge etc.) von den Preisrichtern anerkannt worden.
Sulz, 14. Mai. Jubiläum. Gestern konnte unsere Gemeinde unter zahlreicher Beteiligung eine würdige Feier begehen. Es waren anfangs Mai ds. Jrs. 25 Jahre, daß unsere Kinderschwester Albertine Wurst an der hiesigen Kleinkinderschule tätig ist. Sie hat im Laufe dieser Jahre in unermüdlicher und aufopfernder Tätigkeit ununterbrochen an dieser Schule gewirkt, so daß ein großer Teil unserer Gemeinde zu ihren ehemaligen Schülern gehört. Darum hatte auch der Gemeinderat beschlossen, die Schwester in einer öffentlichen Feier, woran die ganze Einwohnerschaft und namentlich die früheren Schüler teilnehmen sollten, zu ehren. Um 2 Uhr sammelten sich die Festteilnehmer im Hofe der Schule, wo die eigentliche Feier im Freien stattfand. Erschienen waren außer den hiesigen Eemeindegliedern noch Herr Inspektor Lorch vom Mutterhaus in Großheppach, etwa 25 Kinderschwestern aus nah und fern und eine stattliche Zahl von Verwandten der Schwester. Nach einigen netten Reigen der Kinderschüler ergriff Herr Schultheiß Henig das Wort. 2n seiner Rede, die zunächst der Begrüßung galt, würdigte er die treuen Verdienste der Jubilarin während der langen Zeit von 25 Jahren, wünschte ihr noch eine lange, frohe Arbeit an der Kinderschule und übergab ihr hierauf als Zeichen der Dankbarkeit der Gemeinde einen prachtvollen Blumenstrauß mit einer Widmung und einem ansehnlichen Geldgeschenk, worüber die Schwester sichtlich gerührt war. Herr Pfarrer Gerber und Her Hauptlehrer Veyl sprachen ebenfalls Worte der Dankbarkeit und Anerkennung. Darauf ergriff Herr Inspektor Lorch das Wort, nicht um die Verdienste der Kinderschwester zu rühmen, sondern dem den Dank abzustatten, der alle die Jahre hindurch die Kraft zur Arbeit gegeben hat. „Lobe den Herrn, meine Seele!" war der Erundzug seiner Rede. Ein Jubiläumstag solle nicht nur ein Tag der Freude, sondern auch ein Tag ernster Prüfung und Einkehr sein. Nachdem nun der Jungfrauen chor ein Lied gesungen hatte, wurde die Feier in die unteren Lokale unseres Schulhauses verlegt, wo duftender Kuchen und dampfender Kaffee auf blumengeschmückten Tafeln der Festteilnehmer harrten. Es war ein schönes Bild, wie sich jung und alt am Jubeltag der Kinderschwester zusammenscharte zur gemeinsamen Feier. Alles war freudig gestimmt und zum Gesang bereit, nicht zuletzt die Jugend. Ein naher Verwandter der Schwester, Herr Ministerialrat Kälber aus Stuttgart, dankte im Namen der Jubilarin für alle ihr erwiesene Ehrung und auch Schwester Karoline aus Nagold sprach im Namen ihrer Kolleginnen Worte des Dankes aus für die ehrende Feier, die ihrer Verufsgenossin zuteil wurde. Befriedigt ging man nach Stunden auseinander. . Den Abschluß der Feier bildete am Abend ein Ständchen des Liederkranzes vor der Wohnung unserer Kinderschwester.
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sich wie ein kurzer schwerer Traum zusammen. Niemand kam zur klaren Besinnung. Alles ging in Hast und lleber- stürzung vor sich.
Im Schloß von Herrenhausen blieb natürlich alles wach. Kammerherren und Lakaien liefen hin und her. —
Der König war ruhig und gefaßt. Die Königin und die Prinzessinnen nahmen sich in bewunderungswürdiger Weise zusammen. Der letzte Abschied bestand nur in einer langen, innigen, wortlosen Umarmung.
Auf dem Bahnhof ging es lebhaft zu. Fuhrwerke mit Kriegsbedürfnissen standen in langen Reihen, Züge wurden rangiert, viele Bürger halfen freiwillig bei der kaum zu bewältigenden Arbeit.
Als der Wagen des Königs mit den wohlbekannten mausgrauen Pferden heranfuhr, entblößten alle Umstehenden die Häupter. Am Arm des Kronprinzen betrat der König den Bahnsteig. Eine lautlose Stille herrschte.
„Sind viele Menschen versammelt?" fragte der König die Herren feiner Begleitung.
„Majestät, halb Hannover ist auf den Beinen, um seinen König noch einmal zu sehen."
Der Kriegsminister von Brandts, der diese Antwort gab, ahnte nicht die furchtbare Wahrheit seiner Worte.
Georg V. trat sofort, nachdem er eingestiegen war, an das offene Fenster des Eisenbahnwagens. „Ich gehe mit dem Kronprinzen zur Armee," sagte er mit lauter, fester Stimme, „und vertraue die Königin und die Prinzessinnen der Liebe der Hannoveraner an."
Ein donnerndes „Hoch!" war die Antwort. Schluchzende Stimmen, die ein „Auf Wiedersehen" riesen, mischten sich hinein.
Graf Hallermund und Medem standen mit ernsten Gesichtern hinter dem König. Der alte Kriegsminister sah wachsgelb und krank infolge der durchwachten Nacht aus,- noch invalider erschien der General von Tschirschnitz. Diese beiden Stützen des Königs genossen weder das Vertrauen des Volkes noch der Armee. Dagegen brachen alle unwillkürlich beim Anblick des alten Oberstallmeisters von Heub- ner, dessen rotes Vollmondgesicht unter dem borstigen weißen Haar jedermann lieb und vertraut war, und beim Erscheinen von Rammingens schneidiger Reitergestalt noch einmal in ein donnerndes „Hoch!" aus.
„Auf Wiedersehen — auf Wiedersehen!"
Tücher und Hüte wirbelten in der Luft, als der Zug langsam aus der Bahnhofshalle hinausglitt.
Der König winkte grüßend mit der Hand. Sein vornehmes, bleiches Gesicht mit den toten Augen war das letzte, was die getreuen Hannoveraner erkennen konnten. Wie eine Vision erschien es ihnen, und es stimmte sie schwermütig, obwohl keiner ahnte, daß sie ihren geliebten Herrscher an diesem rosig anbrechenden Junimorgen wirklich zum letztenmale in feiner Hauptstadt als König gesehen hatten.
8. Kapitel
„So — gerade so, kreuz und quer sind wir marschiert!"
Der magere, gelbliche Zeigefinger des Kriegsministers Brandis fuhr in unruhigen Wellenlinien über die Tischplatte.
Der Generalstabschef Lordemann, der neben ihm stand, zuckte die Schultern, „Exzellenz, es ging nicht anders!
„Ach was — ging nicht anders!" Der Kriegsminister stieß seinen Stuhl zurück. „Ich will Ihnen etwas sagen, mein lieber Cordemann, ich bin ein alter Praktikus, und ihr Herren vom Eeneralstab habt in Hannover immer nur auf dem Manövergelände operiert. Im Kriege heißt.es aber stramm vorwärts nicht einen Tag rückwärts, einen vorwärts — einmal rechts und links — jetzt hüh, morgen hott!"
„Sehr richtig, Aber wir sollten doch jeden Zusammenstoß mit den preußischen Truppen vermeiden! — Einen Schlachtplan gab es darum ebensowenig wie eine bestimmte Marschordnung. Wir waren ja stets wie an ein Leitft" gebunden, da wir unsere Bewegung nach denen des Feindes richten mußten, um — auszuweichen!" -
„Gott feis geklagt — das ist wahr!" stimmte GE Hallermund bei, der bisher still am Fenster gesessen Hane und in den leise rieselnden Regen hineinsah. Jetzt wanm er sein Gesicht dem Sprecher zu. Merkwürdig alt und zusammengefallen sah er aus. Heber seinem noch bis vo kurzem glänzend schwarzen Haar lag ein grauer Schimme Der elegante, eitle Weltmann war in dieser kurzen Zn > seit der Abreise von Hannover, ein alter Mann geworoen- „Warum vertrödelte man die Zeit in Güttingen? erregt fort. „Was habe ich gebeten, gedrängt, damit Ser Majestät und die Armee in Sicherheit gebracht und den süddeutschen Bundestruppen vereinigt werde^llmson, Der Zeitverlust ist jetzt nicht mehr zu ersetzen. Wrr lonw ten längst die Bayern erreicht und damit gewönne
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(Fortsetzung folgt)
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