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Nagolder TagblattDer Gesellschafter

Neueste Nachrichten

Vortrag Dr. Skresemanns beim Reichspräsidenten

Berlin, 14. April. Der Herr Reichspräsident empfing heute den Reichsministeer des Auswärtigen Dr. Stresemann zum Vortrag.

Weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit

Berlin. 15. April. In der Arbeitslosenversiche- r u n g fiel die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Zeit vom 15. bis 31. März um rund 190 000 (von 1200000 auf 1001 000) oder um 15,8 v. H. (Bei den männlichen Arbeitslosen 17,2, bei den weiblichen 7,6 o. H.) In der Krisenfürsorge ging die Zahl der Haupt­unterstützungsempfänger von 212 000 auf 197 000, also um 6.9 v. H. zurück. Die Zahl der Notstandsarbeiter hat weiter (um 21,4 v. H.) zugenommen und betrug am 31. März insgesamt rund 86000. Davon entfielen auf Personen, die in der Arbeitslosenversicherung unterstützt worden find, 66 000 und auf solche aus der Krisenfürsorge 20 000 . > > , »

Graf Westarp tritt aus dem Vorstand der Deutsch- Konservativen aus

Berlin. 15. April. Graf Westarp hat an den Vor­sitzenden der Deutschkonservativen Partei ein Schreiben ge­richtet, in dem er erklärt, daß er sich genötigt sehe, aus dem Vorstand der Konservativen Partei auszutreten. In der Begründung erklärt Graf Westarp u. a.:Entscheidend ist für mich, daß ich die Aufforderung der Berliner Konser­vativen, den völkisch-nationalen Oppositionsblock zu wählen, für einen verhängnisvollen Fehler halte, da ein Erfolg der nationalen Sache und des konservativen Gedankens bei der kommenden Wahl nur erzielt werden kann, wenn die rechts­stehenden Kreise geschlossen die Dentschnotionale Volkspartei wählen. Die äußere Trennung von der Konservativen Par­tei bedeutet für mich keinen Wechsel der Politik".

Die Aclion Francaise gegen den Pariser Nuntius

Paris. 15. April. Zwischen derAction Frangaise", einer extrem royalistisch-nationalistischen und nicht einfluß­losen Parteirichtung in Frankreich, und dem Vatikan be­steht schon seit längerer Zeit ein gespanntes Verhältnis. Der Vatikan hat schon wiederholt Veranlassung genommen, auf kirchlichem Gebiet gegen die Action scharfe Maßnahmen zu ergreifen. Die Action ist stets der Ansicht, daß das Vor« gehe,, des Vatikans gegen ihre Bewegung auf das Be- treiben des Kardinal-Staatssekretärs Gasparri zurückzu­führen sei. In der Nummer vom 12. April sucht nun das Blatt der Action. die gleichnamigeAction Frangaise", in einem längeren Aufsatz Gasparri zu belasten und als einen seiner Hauptmitarbeiter den Nuntius in Paris, Monsignore Maglione. hinzustellen, der während des Kriegs und bis zu seiner Ernennung zum Nuntius in Paris Nuntius in Bern gewesen ist. DieAction Fran?aise", die schon wäh­rend des Kriegs mit recht zweifelhaften Dokumenten gearbei­tet hat, sucht in dem Artikel nachzuweisen, Maglione habe während des Kriegs Zusammenkünfte deutscher Sozial­demokraten mit internationalen Pazifisten in Bern be­günstigt und sei auch selbst für den deutschen Militärattache in Bern tätig gewesen, worüber er nach Rom berichte! habe. Zum Beweis wird einstreng geheimer" Brief Mag- liones an Kardinal Tedesschini vom 8. September 1918 aus Bern angeführt:

Der Monsignore hat mir einen Besuch gemacht. Cr hat mir mitgeteilt, daß der deutsche Militärattache neue Weisungen erhalten hat und den Auftrag, Nachrichten über die Verlegung der 1. amerikanischen Armee zu sammeln. Aber er war noch nicht in der Lage, eine Antwort zu erteilen. Er glaubt nicht, daß die Amerikaner gegenwärtig eine Offensive suchen. Aber das Hauptquartier befürchtet dies und bereitet sich darauf vor. Man sieht im Hauptquartier einen Angriff auf Lille und an der Aisne voraus, und man hält große Kavallerie- und Garde­streitkräfte im Hinblick auf diese Möglichkeit bereit. Man würde gern genaue Nachrichten haben und hierfür eine Belohnung bis zu 1 Million Franken versprechen. Die Schweizer Gewährs­leute haben keine ernst zu nehmenden Aufschlüsse gegeben."

Aus einem Zusatz zu diesem Brief darf man schließen, daß der Schreiber am 8. September 1918 von Bern abge­reist ist und in dem Brief den Angriff der Amerikaner vom 12. September auf Saint-Mihiel ankündigt.

Völkische Tagung der Deutschnakionalen

Berlin. 14. April. Der völkische Reichsausschuß der Deutschnationalen Äolkspartei trat heute gemeinsam mit der Bismarckjugend, dem Stahlhelm und den Vereinigten Vaterländischen Verbänden im Landtaasaebäud? m einer völkischen Tagung zusammen, der auch Prinz Oskar von Preußen beiwohnte. Der Vorsitzende, Graf Westarp, betonte in der Eröffnungsansprache! die Deutschnationale Bolkspartei halte an ihrer monarchischen Gesinnung und an ihrer Gegnerschaft gegen die Republik fest. Trotz ihres Ein- tritts in die Regierung habe sie den Widerstand gegen das fetzige Regierungssystem und die unbeschränkte Macht des Parlamentarismus nicht aufgegeben. Sie werde dag auch nicht tun, wenn sie noch einmal Regierungspartei werden sollte. In einer Rede über die Außenpolitik bezeichnete es Abgeordneter v. Freytagh-Loringhoven als den Grundfehler der Stresemannschen Politik, daß er Deutschland an das Versailler Mächtesystem eingliedern wolle. Die Deutschnatio­nalen könnten eine für Deutschland gesunde Außenpolitik nur in der Verständigung mit den natürlichen Gegenspielern Frankreichs sehen.

Stuttgarter Besuch in Frankfurt

Frankfurt a. M., 15. April. Anfangs voriger Woche trafen 16 Mitglieder des Bauausschusses des Gemeinderats vpn Stuttgart unter Führung von Stadtbaudirektor Dr. Maier hier ein, um die Siedlungs- und Bautätigkeit der Stadt Frankfurt kennen zu lernen. Nach Frankfurt am Main besichtigte der Ausschuß noch einige rheinische Städte, um dann nach Holland weiter zu fahren.

Württemberg

Stuttgart. 15. April. Zusammentritt des Land­tags. Wie wir hören, wird der Landtag voraussichtlich am 24. April seine Vollsitzungen wieder aufnehmen, um den siebten Nachtragsplan für das Jahr 1927 und den Personal­etat für das Jahr 1928 zur Erledigung zu bringen.

Das Staatsministerium hat eine Bekanntmachung über die Beurlaub» n g von Beamten zur Vorbe­reitung ihrer Wahl in den Reichstag oder L g nd t a g erlassen. Beamte, Angestellte und Arbeiter des Staats, öie sich durch eine Bescheinigung des Vorstandes ihrer Partei oder Wählervereinigung über ihren Platz auf der Wahlliste ausweisen und als ernstliche Wahl­

Montag, 16. April 1328

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bewerber anzusehen sind, sollen auf ihr Ansuchen zur Vor­bereitung ihrer Wahl drei Wochen Urlaub erhalten.

Vierte Aenderuag des Sörperschaftsbesoldungsgesehes. Dem Präsidium des Landtags ist der Entwurf eines Gesetzes über eine vierte Aenderung des Körperschaftsbesol­dungsgesetzes ^»gegangen. Der Entwurf bezweckt die An- vassung der für die Körperschaftsbeamten geltenden Besol- oungsvorschriften an das soeben verabschiedete Besoldungs­gesetz für die württembergischen Staatsbeamten.

Anwahrheiken des «Berliner Tageblatts". Das «Berliner Tageblatt" bringt zur Ernennung des Ministerialrats Dr. Beihwänger eine Reihe v»>n Mitteilungen über angeb­liche Bindungen des Staatspräsidenten gegenüber dem Ministerialrat Dr Beißwänger, über Einrichtung eines Spitzelsystems, über die beabsichtigt gewesene Ernennung des Dr. Beißwänger zum Gesandten in Berlin, über Empfehlungen des Staatspräsidenten im den Herrn Reichs- innenminister usw. Alle diese Behauptungen des «Berliner Tageblatts sind unwahr.

Zur Erinnerung an den schwäbischen Dialektdichter Georg Knapp. Bor hundert Jahren, am 13. April 1828, wurde zu Schwendi, OA. Laupheim. der Kunstschriftsteller und Dialektdichter Hermann Georg Knapp geboren, der heute noch in einzelnen seiner Gedichte im Volk fortlebt. H. G. Knapp hat seine Gedichte in schwäbischer Mundart in einem Band unter dem Titel: Hellauf und Glattweg mir dem Motto:Gang nu, i kenn Di, Du bist von Schwendi" im Fahr 1873 veröffentlicht. Er war auch seinerzeit Schrift­leiter an dem Ulmer Schwäbischen Wordenblatt, dem Almer Tagblatt und dem Rißboten, lebte von 1864 ab in Stuttgart als Privatlehrer für Sprachen und Musik, wo er am 8. Januar 1890 starb. Im Jahr 1862 kalte er sich mit sei­ner Landsmännin Viktoria Magg aus Laupheim vermählt, eine echte Oberschwäbin, die auf alle Dialcktdichtungen ihres Gatten bedeutenden Einfluß ansübte.

6us dem Lande

Waiblingen, 14. April. 8 0. Geburtstag. Herr Friedr. Buck, früherer Verleger desRemstalboten" und Kriegsveteran von 1870/71, feierte am Osterfest seinen 80. Geburtstag im Kreise seiner Familie. Vom Kabinett des Reichspräsidenten lief ein Glückwunschschreiben ein, samt seinem Bild mit eigenhändiger Unterschrift. Auch vom Stadtschultheißenamt wurde ein Glückwunschschreiben über­sandt.

Heilbronn. 14. April. Ein gutes Vorzeichen. Die Weinmorchel wurde in einem Weinberg von Hermann Albrecht, Goethestraße, gefunden. Das deutet auf ein gutes Weinjahr.

Aalen. 15. April. Feier aus Anlaß derBre­men" in Amerika. Nach dem Eintreffen der (ver­frühten) Meldung von der Landung derBremen" in Mit- chellfield wurden hier gegen 10^ Uhr abends die Glocken- geläutet. Oberbürgermeister Schwarz hielt eine An­sprache, in der er den Sieg deutschen Wagemuts feierte. Der Aalener Gesangverein sang hierauf ..Deutschland dir, mein Vaterland" und das Deutschlandlied, in das alle An­wesenden einstimmten. Auch Stadtpfarrer Kraus ergriff zu dem freudigen Ereignis das Wort.

Böblingen, 15. April. Unregelmäßigkeiten bei der Ortskrankenkasse. In den letzten Wochen wurde durch die Prüfungsstelle des Württ. Krankenkassen- Lerbands in Stuttgart die Geschäfts- und Rechnungsfüh­rung der hiesigen Ortskrankenkasse einer genauen Nach­prüfung unterzogen. Dabei haben sich wesentliche Unstimmig­keiten in der Kassen- und Rechnungsführung ergeben, die für den Geschäftsführer die Beranlassung bildeten, mit so­fortiger Wirkung von seinem Amt zurückzutreten. Einer Schädigung der Kasse ist zunächst durch Leistung einer ent­sprechenden Sicherheit vorgebeugt.

500jähriges Jubiläum der Almer Messe. 3m Fahr 1428 er­teilte Kaiser Sigismund der damals mächtigen Reichsstadt Alm durch eine besondereFreiheit" das Recht,uff den heiligen Affahrk-Tag" oder zu einer sonst beliebigen Zeit «ewiglich alle Jahre einen Fahrmerkt und Messen abzuhal­ten." Seither spielte sich die Messe, von nah und fern stark besucht, regelmäßig ab. Das 500jährige Jubiläum soll am 10. Juni mit einem Wecken durch eine Landsknechkskapelle beginnen,- dann wird ein historischer Festzug mit Kaufmanns­wagen aus dem 15. Jahrhundert vom alten Söflinger Kloster- Hof ans nach dem Münsterplatz ziehen, wo ein Herold den Brief Kaiser Sigismunds verlesen wird. Auf ein Zeichen fallen die Hüllen aller Meßskände. Die Teilnehmer an der Fubiläiimsmesse werden besonders ausgewählt und eine Schauwoche der Almer Geschäftsleute wird mit der Messe verbunden sein.

Friedrichshofen, 14. April. Von den Dornier- werken. Major Banko-Sevilla weilt seit mehreren Tagen hier, um Verhandlungen über den von ihm bestellten Dornier-Superwal zu führen.

Aus Stadt und Laub

Nagold, 16. April 1928

Im Alter versteht man besser, die llnglücksfälle zu verhüten, in der Zugend sie zu ertragen.

Schopenhauer.

Aprilsonntag

Es ist nun schon einmal so, daß uns der April gehörig an der Nase herumführen kann; ob jetzt die schönste Sonne scheint und es Augenblicke darauf regnet, blitzt und don­nert und dann wieder die Sonne mit dem strahlendsten Gesicht da ist, das sind für Freund April nur Kleinig­keiten. So hätte man auch mit den kühnsten Träumen einen solchen Sonntag nicht erwartet, nachdem am Sams­tag bis in die Nacht hinein der Sturm den Regen in allen Tonarten gegen die Fensterscheiben klatschte. Man hatte sich schon mit einem gemütlichen Sonntag in seinen vier Wänden abgefunden und so allerhand an den schönen Sonnentagen stets verschobene und zurückgestellte häusliche Pläne in sein Programm ausgenommen. Mit vielleicht etwas wehmutsvollen Blicken wurden die neuen Frühjahrs- roben der Damenwelt von ihren Besitzerinnen betrachtet und in eine Hintere Ecke des Schrankes gehängt und dann vielleicht der Bettzipfel etwas höher wie sonst über die Ohren gezogen: ja, bei dem Regenwetter . . .! Ja, und nun? Klarer, herrlicher Sonnenschein vom frühesten

Morgen an. Da waren wieder alle Pläne über den Hau­fen geworfen und die menschliche Elastizität wurde auf eine gute Probe gestellt, denn viele gibt es, die von ge­machten Plänen nur schwer lassen könn., auch wenn sie noch so widersinnig sind. Die Mehrzahl, die hatte es aber doch wohl erfaßt und raus ging es in die werdende, grünende Welt, wo es knospt und sproßt, wo der Dämmerzustand der rauhen kalten Zeit dem Erwachen in Frühlingsfröhlichkeit gewichen ist. wo der Frühling an alle Pforten pocht und mit seiner Kraft jegliche Adern durchströmt, die braunen Knospen springen und jetzt schon an geschützten Stellen die weißen Blütenblätter vor dem Grün der Bäume vor­herrschen läßt: Frühling, ja du bist's dich Hab ich ver­nommen! Der Schwarzwaldverein hatte es so mit sei­nem ersten Ausflug gut getroffen und mit einer stattlichen Anzahl konnte die geplante Wanderung nach Mötzingen Ergenzingen und Bondorf durchgeführt werden. Wie es war. wo man war und . . . wann man heimkehrte, wissen wir nun ausnahmsweise mal nicht, dafür können wir aber an anderer Stelle über die Versammlung der S.P.D. imLöwen"-Saal berichten. Auch der Abend, bzw. die Hauptversammlung des Kriegervereins nahm einen be­friedigenden Verlauf. Vor allem fand die Schießplatz­frage eine angebrachte Lösung, insofern als nach langer , reger Debatte ein Antrag Wreden, sich an der Hälfte der Baukosten der Schützenvereins-Schießbahn zu beteiligen, angenommen wurde. Später fand der Lichtbildervortrag Unser Hindenburg" allgemeinen Beifall und von Kame­rad K o ch vorgetragenen Lohmiller Gedichte trugen wesent­lich zur gemütlichen Gestaltung des Abends bei. Alles in allem, war es wieder einmal ein gemütlicher, zünftiger aber auch üblicher Abend im Kreise der Kameraden des Krieger- und Militär-Vereins. Es war nur zu bedauern, daß der Besuch so verhältnismäßig schwach war. Doch nicht nur einen Sonnen Sonntag hatten wir, sondern auch einen Weißen Sonntag, den Tag im Jahre, an dem die jungen Christen der katholischen Kirche zum ersten Mal zum Tische des Herrn gehen. Welch freudiges Bild ist es, die jungen, frühlinghaften Kinder in ihren weißen Kleidern mit dem Kränzchen im Haar durch die Frühlings­sonne wandern zu sehen, gleich blühenden Blumen, froh ^ und hoffnungsvoll. Und heute morgen ist wieder April, der es macht wie er will . . . nämlich zurAbwechslung" es kräftig regnen läßt.

Sozialdemokratische Wahlversammlung Gestern nachmittag hatte die S. P. D. zu einer Wahl­versammlung in denLöwen"-Saal eingeladen, die vom Vorsitzenden der hiesigen Ortsgruppe, Eemeinderat J l g, mit Begrützungsworten und dem Wunsche auf einen sach­lichen Verlauf eröffnet wurde. Landtagsabg. Dr. Schu h- macher sprach über das Thema:Die Mißwirtschaft der Bürgerblockregierung und die kommenden Reichs- und Landtagswahlen". Er führte dabei in kurzen Zügen un­gefähr folgendes aus: Wenn bei den Wahlen 1924 die Rechtsparteien mit derUnmöglichkeit der Erfüllungs­politik" gearbeitet haben, und sich auf diese Weise in die Regierung Hineinsetzen konnten, so ist doch während der ganzen Zeit ihrer Regierung nicht der geringste Versuch gemacht worden, die Kriegsschuldlüge zu widerrufen und die Stimme gegen die Erfüllungspolitik zu erheben. Ihr Streben in die Regierung ist das Ansinnen gewesen, klas­senpolitische Vorteile zugunsten des nationalen Geld­beutels zu erringen, nationale Politik ist das Portemon­naie der besitzenden Klasse. Wurden große Worte geredet gegen das Dawesabkommen, so hat man bei der Rechten die indirekten Steuern Tabak, Bier etc. erhöht, weil man die direkten Steuern von sich abwälzen wollte und hat dadurch die Dawesabgaben von 1200 aus 1500 Millionen gesteigert. Das Infame dabei ist der Mißbrauch der nationalen Politik". Wir hätten in Frankreich niemals eine Reaktion erlebt, wenn sie in Deutschland nicht er­starkt wäre; und ebenso wird es in England werden. Aus diese Weise ist selbstverständlich eine internationale Ver­ständigung bedeutend erschwert. Was haben nun die Rechtsparteien außenpolitisch während ihrer Herrscherzeit erreicht und getan ? Ist die Rheinlandräumung bezweckt worden, hat man die Reduzierung der Besatzungstruppen im Rheinland auch nur einigermaßen erreichen können, > hat man überhaupt aktive Außenpolitik getrieben? Nichts ^ ist geschehen! Diese Herren wollten dies auch gar nicht, ihr Streben war innerpolitische Macht zur Füllung ihres Geldbeutels. Es ist unsere Pflicht bei den kommenden Wah­len, die D. N. Partei auch nur von der Möglichkeit, in eine Regierung zu kommen, auszuschalten, damit das Spielen mit den politischen Leidenschaften und der gläubigen und unerfahrenen Jugend aufhört. Die Ausgaben für Reichs- Heer, Polizei usw. hat man leichten Herzens erhöht, dafür Mittel für soziale Fürsorge, die an und für sich nur ein Kleines von dem anderen darstellen, gestrichen. Derjenige : Deutsche, der nicht für eine energische Sozialpolitik ist und nicht in erster Linie dafür sorgen will, ist nicht sozial und wer nicht sozial ist und sich national nennt, spricht eine unverschämte Lüge aus. Skandalös und zum Himmel schreiend ist die Steuer- und Zollpolitik dieser sogenannten nationalen Kreise. Der Steuersatz der großen Einkommen hat sich erniedrigt und ist heute in unserem armen Deutsch- « land geringer als im reichen England und Amerika; da- ^ gegen weisen die Steuerbeträge der kleinen Leute höhere Zahlen auf wie in diesen Ländern. Zu den traurigsten : Kapiteln gehört auch die Zollpolitik der Rechten immer ' mit dem Gedanken des eigenen Vorteils im Hintergrund. § Ein großes Teil der Erwerbslosigkeit ist darauf zurück- ! zuführen, weil die Möglichkeit einer billigeren Einfuhr für Rohmaterial genommen wurde, und man dafür, B konkurrenzfähig zu bleiben, an den Löhnen und an Arbeits­kräften sparte. Die Not der Landwirtschaft ist wohl ohne Zweifel groß, doch nicht größer, wie die anderer ^ Stände und wie sie z. T. früher war. Die Landwirtschaft soll , wohl durch Kredite unterstützt werden und zwar derjenige, der kreditwürdig ist. Doch wo sind die bisher gegebenen Kredite hingewandert? Zu 60A an 810 000 Groß­grundbesitzer in Ostelbien und nur zu 40 A an die Mil­lionen von kleinbäuerlichen Betrieben. So wurden Mn- lionen und aber Millionen wertlos verpulvert und nicht im Sinne der deutschen Wirtschaft verbraucht, denn dre 60 A wurden weniger zur Rationalisierung verwandt als zur Gestattung eines luxurösen Lebens. Die Regierung in Württemberg hat während ihrer Zeit deutlich und klar sozial und wirtschaftspolrtisch auf Seiten der besitzenden Klasse gestanden und hat keinerlei Gefühl und Sinn für das Volk gehabt. Man sprach soviel von dem geringen Preis, den die Landwirtschaft für ihre Erzeugnisse bekam und sprach auch von dem hohen Preis, den der Verbraucher bezahlen muß, doch was hat man gegen die Verminderung dieser Preisspanne getan? Wiederum nichts! Nicht bester steht es mit der Handelsvertragspolitik, bei der man stets den Mund so vollgenommen hat und nachher immer wie­

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