Seite 2 Nr. 74

Nagolder TagblitttDer Gesellschafter

dunds statt. Der Vorsitzende Pittinger erklärte, daß durch di« neue Gründung eine Partei ins Leben gerufen werden soll«, die neben den wirtschaftlichen in erster Linie di« völkischen Belange gewahrt wissen will. Die neue Partei ist in den mährisch-schlesischen und den böhmischen Kreis eingeteilt, deren Landesparteileitungen einen gemeinsamen Ausschuß (Neichsleitung) bilden. Mit dem Reichslandbund im Deutschen Reich und mit der Christlich-Nationalen Bauernpartei soll so'

fort Fühlung genommen werden. In Nationalen Fragen wird das Zusammenarbeiten mit den deutschen Parteien des sudetendeutsche» Sprachgebietes zur Pflicht gemacht. Der Parteitag beschoß, für die kommenden Wahlen in die Lan­des- und Bezirksvertretungen eigene Listen aufzustelley.

Die Notlage in Wales ohne Beispiel London, 27. März. Im Unterhaus erklärte bei einer Be­sprechung der Notlage in den Bergwerksbezirken, besonders im südlichen Wales, der Wohlfahrksminister Neville Chamberlain, die Lage in einigen Bezirken sei sehr ernst und ohne Beispiel, es werde jedoch das Richtige sein, die Hilfsmaßnahmen wie bisher den örtlichen Wohl­fahrtsbehörden mit staatlicher Unterstützung zu überlassen. Das Augennierk müsse sich darauf richten, die Leute, die bei der darniederliegenden Grubenindustrie keine Aussicht aus Wiederbcschäftigung haben, in andere, günstigere Bezirke zu verbringe». Der konservative Abgeordnete Borthby forderte die Regierung auf, die Grubenbesitzer zum Bekriebs- zulammenschluß und zur Bildung von Berkaufsvereinigungen (Syndikaten) zu ermuntern. Eine gründliche Umgestaltung des englischen Grubenbetriebs sei unbedingt nötig.

Württemberg

Herzogin Maria Theresia 1°

Altshausen. 27. März. Die zweite Tochter Herzog Al- brecht» von Württemberg, Herzogin Maria There­sia, als Klosterfrau im Kloster Elbingen bei Rüdesheim, ist nach langem, mit sehr großer Geduld ertragenem Leiden gestorben.

Die Verstorbene ist geboren am 16. August 1898 im Schloß Rosenstein bei Stuttgart. Der Tod ist mit ihrem Hinscheiden zum viertenmal in der herzoglichen Familie ein­gekehrt: am 13. August 1923 starb Herzogin Amelie, 1924 die Gemahlin des Herzogs Philipp, im Oktober des letzten Jahrs die Mutter von Herzog Albrecht und am 24. März dieses Jahrs starb der Bruder, Herzog Philipp.

Stuttgart, 27. März.

Denkmalsweihe. Am nächsten Sonntag, 1. April, fin­det bekanntlich die Einweihung des Denkmals für die Ge­fallenen der Flieger-, LufIjchifser - und Flug­abwehrverbände aus dem Waldfriedhof in Stuttgart statt. An der ernsten Feier werden die Tradiiionstruppen

2. R-R. 19, 9. A.-R. 5 und 1. K.-A. 5 teilnehmen. Herzog Albrecht von Württemberg, General Reinicke, Justizminister Beyerle und Dr. Dürr, der bekannte Mitarbeiter Zeppelins, haben ihr Erscheinen zugesagt. Während der Feier werden über dem Waldfriedhof einige Flieger von Böblingen Krei­sen. Die Vereine treffen sich am Eingang des Waldfried­hofs und sind 1.30 Uhr nachmittags anmarschbereit. Nach 1.30 Uhr sind die Zugänge zum Waldfriedhof für die übrigen Teilnehmer geöffnet. Anschließend findet eine Zusammen­kunft der früheren Angehörigen der Luftskreitkräfte im Kon­zertsaal der Liederhalle statt.

Nationalsozialistische Landkaqskandidaken. Die National­sozialisten in Württemberg haben zur Landtagswahl fol­gende Kandidaten aufgestellt: 1. Professor Mergen­thal e r - Korntal. 2. Rechtsanwalt Siegel-Geislingen,

3. Neichsbahnsekretär Schlumpberger, 4. Arbeiter Dreher.

Gotteslästerungs-AnklagK. -Wie dieSüddeutsche Ar­beiterzeitung" mitteilt, ist gegen dis Redakteure derSüd­deutschen Arbeiterzeitung" Ma,c . H a m m e r. Wilhelm Schwa b, Otto L ü in ni l e und Richard I > nus Straf­verfolgung wegen Gotteslästerung eingeleilet worden, weit in der Zeitung in einigen Artikeln die .Kirche eineInsti­tution zur Berdu-mnnng der Masse" genannt worden war.

Stuttgart, 27. März. Schul- und Konkordats- frage. Der Nechtsansschuß des Landtags befaßte sich gestern mit einem deutsch-völkischen Antrag we­gen der mit dem päpstlichen Stuhl zu treffenden Verein' barung über die Bischofswahl und einer Eingabe des Evang. Volksbnnds znr Schul- und Konkor- batsfrage. Der Berichterstatter, Abg. Roos (BP.) er­läuterte die augenblickliche Rechtslage und betonte, bei der letzten Bischofswahl sei man auf neue Vereinbarungen ange­wiesen gewesen Das frühere Einspruchsrecht des Staats sei in den für die letzte Bischofswahl getroffenen und nur für diese geltenden Uebereinkommen, wenngleich in wesent­lich abgeschwächter Form, als politisches Erinnerungsrechk erhalten. Dagegen sei das frühere Wahlrecht des Kapitels wesentlich eingeschränkt. Es sei aber fraglich, ob die Re­gierung bei der durch die Weimarer Verfassung festselegten weitgehenden Ilnabbänmokeit der Kirche in d-»r Lage sei, dieses Wahlrecht des Kapitels gegenüber der Kurie durch- Zusehen. Der Antrag des Berichterstatters, den deutsch­völkischen Antrag der Staatsregierung als Material zu überweisen, wurde angenommen und ein Zentrumsantrag, den deutschvölkischen Antrag als erledigt zu betrachten, ab- gelehnk. Zu der Eingabe des Ev an g. B o l k sb un d s er­klärte der Staatspräsident, es sei nicht beabsichtigt, Fragen des Schulwesens in etwaige Vereinbarungen mit der Kurie einzubeziehen. Ein Antrag des Berichterstatters Roos, durch diese Erklärung die Eingabe für erledigt zu er- klären, wurde angenommen. Von der Regierung wurde er­klärt, es sei selbstverständlich, daß ein formelles Abkommen, inÄ>esondere aus materieller Natur, dem Landtag zur Genehmigung vorgelegt werde. Verfassungswidrig sei das Bedangen eines soz. Antrags, daß auch für die Führung von Verhandlungen Genehmigung des Landtags notwen­dig sei.

Stuttgart. 27. März. Die Beisetzung des Her- zogs Wilhelm von Urach. Die Beisetzung des ver­storbenen Herzogs Wilhelm von Urach in der Familiengruft im Ludwigsburger Schloß wird am Samstag vormittag vom Bahnhof Ludwigsburg aus unter militärischen Ehren stattfinden.

Mittwoch, 28. März 1928

Seite 3 -

Der deutsche

Zu dem gestern gemeldeten deutschen Trans-Ozeanflug erfahren wir noch folgendes:

Am Montag früh ist in aller Heimlichkeit der bekannte deutsche Flieger Haupt mann Köhl mit Herrn von Hünefeld in dem FlugzeugBremen" D 1167 des Nord­deutschen Lloyd vom Flugplatz Berlin-Tempelhof zur Lust­fahrt über das Atlantische Meer aufgestiegen. Seit einigen Tagen hatte Köhl schon Probeflüge unternommen.

Die Fahrt ging bei anfänglich günstigem Ostwind und sichtigem Wetter vonstatten; nach knapp SIL Stunden landete dieBremen" auf dem Flugplatz Beldonelin Südirland, etwa 15 Kilometer von Dublin, wo nach vorher getroffener Vereinbarung mit der englischen Regierung den deutschen Fliegern als Vertreter des Norddeutschen Lloyd jede Unter­stützung bereitwilligst erteilt wurde. Die etwa 1600 Kilo­meter lange Strecke hatte das Junkersflugzeug mit einer durchschnittlichen Stundeng'eschwindigkeit von 170 Kilo­metern bewältigt.

Hauptmann Köhl meldete den Junkerswerken in Dessau nach seiner Landung, daß die Maschine in bester Ordnung sei, trotzdem mit starken Gegenwinden zu kämpfen ge­wesen sei.

»

In den Plan der Uebermeerfahrt waren nur wenige Personen eingeweiht, darunter der Monteur Köhls, Spind-- l e r, der im Weltkrieg in der Kompagnie Köhls gedient hat und von ihm 1922 zu den Junkerswerken gebracht wurde. Nicht einmal Frau Köhl wußte von der Sache: Köhl hatte ihr nur mitgeteilt, daß er einen Probeflug nach Irland unternehmen wolle.

Für die Reise nahm Hauptmann Köhl lediglich fünf Thermosflaschen mit Tee und Kaffee und einige belegte Brote mit. Er lehnte auch ein Rettungsgummi-boot ab: dieses sei ganz überflüssig, sagte er, denn bei einem Absturz ins Meer würde das Gummiboot nur die letzte Stunde der Flieger unnötig verlängern. Das Flugzeug soll so wenig wie mög­lich belasttet sein. In den letzten Tagen wurde hinter ver­schlossenen Türen des Schuppens ein 425 Liter fassender Benzinbehälter angebaut. Diese Maßnahme ist erfolgt, weil Köbl erklärte, er müsse aeaebenenfalls im Nebel oder bei

Uebermeerflug

Regen mit E i s b i ld u n g'auf der Maschine rechnen und wolle keineswegs durch eine Ueberlastung des Junkers- flugzengs eine Katastrophe heraufbeschwören. Um diese ge­fährliche Vereisung, an der wahrscheinlich Hinckcliffe ge­scheitert ist. zu verhindern, hat Köhl auf der einen Trag­fläche ein Thermometer montieren lassen, von dem er nur mit einer Kopfwendung die jeweilige Temperatur ab­lesen kann. Ein zweites Thermometer im Innern des ge­schützten Führersitzes zeigt den Wärmegrad an. so daß die Insassen jederzeit Vergleiche anstellen können. Köhl kann mit seiner Maschine (ein Junkers L 5 von 270 PS.) dies­mal 1250 Kilogramm Benzin und Oel für die lange Reise mitnehmen, so daß das Flugzeug einen Aktionsradius von etwa 6700 Kilometer hat- Nach den Ent­schlüssen der letzten Nacht will Köhl etwa 350 Kilometer süd­lich des sogenannten großen Kreises fliegen, also südlich der Strecke, die Lindbergh auf dem Flug nach Paris «ungeschla­gen hatte. Dadurch verlängert sich zwar die Flugstrecke über dem offenen Meer, jedoch baden die Flieger den Vor­teil. daß sie in wärmeren Luftströmungen fliegen als auf dem nördlicheren Kurse. Köhl will auch diesmal wieder, wie er vorher erklärte, Cap Race ansteuern, hat also bis dahin rund 3000 Kilometer über dem Atlantik zu fliegen. Von Cap Race bis Neuyork beträgt die Flugstrecke dann noch rund 2000 Kilometer.

Nach Auskunft der Wetterdienststellen soll sich in den letzten Stunden das Wetter über dem Atlantik wiederum verschlechtert haben. Köhl müßte mit einem Gegenwind von 30 Kilometer in der Stunde rechnen.

An Stelle Spindlers soll, wie TU. berichtet, der Pilot Loose von Dessau die Fahrt begleiten. Von Amerika wird gemeldet, daß die Temperatur teilweise 14 Grad unter Null liege.

Nach einer Korrespondenzmeldung ist Hauptmann KW vor Antritt seines Fluges endgültig aus der Deutschen Luft- ! Hansa ausgeschieden, nachdem in den letzten Tagen eine Aus­einandersetzung zwischen der Direktion der Lufthansa und Köhl erfolgt war. Die Lufthansa sei der Ansicht, daß ein Transozeanflug von Kontinent zu Kontinent nur mit Flug­booten ausgeführt werden könne, die über mindestens drei Motors verfügen.

süllung c Forderun regelt un

Der Z Bejoldun« Mittelschi MI die Kupping« . Cali eoangelis Lehrer K übertrage

Wieder die mit Spaziergi ingen Bo plauder r bild verb starb ar Karl W kam der gart, wo und im ! Hochzeit der Ents Sohn, H< Ueberfüh am Vez.- Sängertr Vorstand«

wird seit Otto Br Junge vo gen gegen Hofs gesek Gestalt, k rötlichbra dürsten a an das L

Stuttgart, 27. März. Ernennungen im Volks­schuldienst. Der Staatspräsident har im Geschäftskreis des Evang. Oberschulrats 14 Oberlehrer zu Oberlehrern in Besoldungsgruppe 9 und 21 Hauptlehrer zu Oberlehrern (Oberlehrerin) in Gruppe 8, ferner im Geschäfkskreis des Katholischen Oberschulrats 6 Oberlehrer zu Oberlehrern in Gruppe 9 und 6 Hauptlehrer zu Oberlehrern in Gruppe 8 ernannt.

Der Groheinkaufsverein der Kolonialwarenhändler Württembergs hat am 19. ds. Mts. seine 24. Jahreshaupt­versammlung im Kursaal in Cannstatt abgehalten. Die Leitung der gut besuchten Veranstaltung, die mit einer Warenausstellung verbunden war lag in den Händen des Vorsitzenden des Aufsichtsrates Höche l-Vacknaug, der bei Eröffnung daran erinnerte, daß der E. K. W. in die­sem Jahre aus ein 25jähriges Bestehen zurückblicke, wes­halb im Herbste eine besondere Festlichkeit veranstaltet würde. Aus dem Geschäftsbericht, erstattet vom Vorsitzen­den des Vorstands, C. A. Herrman n-Stuttgart, ist her­vorzuheben, daß der Gesamtumsatz um 1 Million auf 8 Millionen gewachsen ist. Der Mitgliederstand zeigt eine Zunahme. Die Weinabteilung hat sich so stark entwickelt, daß die vorJahresfrist übernommenen Kellereien schon zu klein geworden sind und deswegen ein Umzug in größere Räume notwendig ist. Wirtschaftlicher Anschluß an den Einzelhandelsverband wurde vollzogen. Die satzungsmäßig ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder Fran z-Biberach, H ö ch e l - Backnang, Höhn-Emünd, K u r z-Stuttgart, R e e s-Epfendors werden durch Zuruf wiedergewählt. Aus Mitgliederkreisen wird vorgeschlagen, auch die Frauen in die Sterbekasse des E. K. W. aufzunehmen, doch wird die Anregung auf Wunsch des Vorsitzenden bis zum nächsten Jahre vertagt. Eine längere und recht tiefgründige Aus­sprache wurde durch die Frage entfesselt:Wie verhalten wir uns bei den kommenden Wahlen?" Durchweg empfeh­len die Redner bei den, den Mitgliedern nahestehenden Parteien vorstellig zu werden, Wünsche vorzutragen und möglichst Angehörige des Berufes als Kandidaten vorzu­schlagen, die an aussichtsreiche Plätze auf den Wahlzettel gesetzt werden sollten.

Erdbeben. Die Bebenwarte Hohenheim verzeichnete gestern Montag nachmittag 3.51 Uhr (28 Sekunden) eine starke Erschütterung in einer Entfernung von etwa 220 Kilo­meter. Eine Minute später erfolgte der Hauptstoß, der auch in Stuttgart verspürt wurde.

Um 2.41 Uhr (5 Sekunden) wurden auch im Geodätischen Institut der Technischen Hochschule in Karlsruhe Erschütte­rungen von solcher Stärke verzeichnet, daß die Aufzeich­nungsvorrichtungen des Apparats beschädigt wurden. Der Herd des Bebens wird in den Alpen vermutet.

Am Dienstag vormittag 9.33 Uhr zeichnete die Erd- physikalische Warte bei der Sternwarte München ein hef­tiges Beben in etwa 190 Kilometer Entfernung. In der Stadt selbst wurde die Bodenbewegung wahrgenommen.

Hohenheim, 27. März. Ein sehr heftiges Nah­beben. Auf das Nahbeben von gestern nachmittag folgte heute vormittag 9 Uhr 34 Min. ein sehr heftiges Beben, das auch wieder in Stuttgart verspürt wurde. Nach den Berechnungen der hiesigen Erdbebenwarte beträgt die Herd­entfernung 400 Kilometer. Die Aufzeichnung an allen hie­sigen vier Instrumenten erfolgte mit seinem scharfem Ein­satz um 9 Uhr 33 Min. 24 Sek. und endete gegen 9 Uhr 50 Minuten.

Aalen. 27. März. Viele Bewerber. Um die er­ledigte Stelle eines Buchhalters bei der hiesigen Stadtpflege hatten sich 39 Bewerber gemeldet. Für die Stelle eine- Führers der Straßenwalze der Amtskörperschast waren so­gar 48 Bewerbungen eingegangen. Elftere hatte der Ge« meinderat, letztere der Bezirksrat zu vergeben.

Alm. 27. März. Der Omnibus-Räuber von Göppingen. Ein tiestrauriges Bild jugendlicher Ver­kommenheit gab die gestrige Verhandlung gegen den 1909 in Kleineislingen geborenen, zuletzt in Göppingen wohn­haften Hilfsarbeiter Otto Birkenmaier. Trotz seiner Jugend hat der Angeklagte, der aus einer rechtschaffenen Familie stammt, schon ein sehr bewegtes Leben hinter sich. Mit 12 Jahren fing er mit kleineren Diebstählen an. Seine Sckulzeit war auch recht wechselvoll. Auch die Lehrstelle

wechselte er öfters und konnte das Stehlen nicht lassen. Sein i Vatere ließ ihn schließlich in die Zwangserziehungsanstalt - Schönbühl verbringen. Auch hier nahm er zweimal Reiß- , aus. Schließlich hatte er eine ganz angenehme Stelle als ! Hilfsarbeiter und hätte sein Auskommen gehabt. Aber er s führte ein liederliches Leben. Gläubiger drängten ihn, daß k er sie bezahlen solle. Es war sein Plan, dem Kassier des l Verkehrsomnibus GöppingenJebenhausen durch einen Ge- waltstreich die Kasse abzunehmen. Am 28. Januar, abends j 9 Uhr, paßte er an der HaltestelleWaldeck" das Auto ab. s Bewaffnet war er mit einem sechsläufigen Revolver, das § Gesicht hatte er mit einer grünen Maske verhüllt. Der Wagenführer glaubte, es handle sich um einen Fahrgast und j brachte den Wagen auf das Haltezeichen gleich zum Stehen. > Der Angeklagte trat mit vorgehaltenem Revolver an die j Türe und forderte das Geld. Zufällig stand noch ein zweiter Chauffeur auf dem Chauffeurplatz. Als der Angeklagte den zweiten Cbauffeur kommen sah, gab er einen Schuß ab, der den Chauffeur Bauer in den Arm traf. Dann suchte er bas Weite im nahen Wald, wo er sein Rad verboraen hatte, und fuhr nach Hause. Hier kleidete er sich in eine Maskerade und ging auf den Ball der Sportvereinigung. Der An­geklagte ist trotz seiner Jugend schon zweimal wegen Dieb­stahls und einmal wegen eines schweren Sittlichkeitsver­brechens vorbestraft. Er wurde wegen schwerer räuberischer Erpressung, wegen versuchten Totschlags, wegen unberech­tigten Waffentragens zu der Gefängnisstrafe von 3 Jahren 4 Monaten und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. In An­betracht der Jugend wurden ihm mildernde Umstände zu­gebilligt.

Aus Stadt und Land

Nagold, 28. März 1926 Des Mannes Wert ist nicht im Kleide, und ob er geh' in Gold und Seide.

Des Mannes Wert ist im Gemüte und in der angestammten Güte. Arabisch

*

Zum Klassenwechsel

Wird's ihm hinüberlangen?" bangen seit Monaten manche Eltern!Mit den Versetzungen und Prüfungen wird es der Jugend heutzutage aber auch immer schwerer gemacht", entschuldigen sie sich. «

Ob man das ehrlich behaupten kann? Wohl kaum,' denn unsere Zeit neigt überall dazu, Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen und Erleichterungen über Erleichte­rungen zu schaffen. Unsere Jugend aber ist es nicht mehr gewöhnt, sich zu sammeln und ihre Schulpflichten über Sport und Vergnügen zu stellen. Dadurch erschwert sie sich das Lernen unendlich und schließlich suchen Eltern und Kinder fälschlicherweise die Schuld bei der Schule und ihren Lehrern und klagen über Ueberbürdung.

Es mag sein, daß manche Kinder überlastet sind, zumal, wenn sie in Schulen gehalten werden, in die sie ihrer Be gabung nach nicht passen, oder wenn trotz allen Fleißes die Kraft nicht ausreicht, den Schulanforderungen nachzu­kommen. Da ist mit dem Klassenwechsel die beste Zeit ge­kommen, eine Aenderung vorzunehmen, d. h. erstere in andere Schulen zu tun, letztere ruhig und ohne Wehklagen die Klasse wiederholen zu lassen. Wo aber dieUeberbür­dung" nur ein Deckmantel ist für Unaufmerksamkeit um) Faulheit, da sollte das schlechte Zeugnis nicht mit Gleich­gültigkeit hingenommen werden; sonst verlieren die Kin­der die Achtung vor ihren Eltern.

Kräfte werden nur gewonnen an Widerständen. Das weiß unsere Jugend durch den Sport ganz genau. Warum wollen wir ihr deshalb zugestehen, daß sie den Schwierrg- teiten des Denkens und Arbeitens in der Schule auswerchi und alle Schulansordernngen von vornherein als Eingrrsse in ihre persönliche Freiheit betrachtet? Weil die Schule den jungen Menschen für seine Lebensaufgaben vorbererten will, auch in der zielbewußten Ausdauer, muß das El­ternhaus ihre Bestrebungen unterstützen. Die Eltern dür­fen die Ursache für ein schlechtes Zeugnis nicht m erster Linie bei den Lehrern suchen, sondern in ihrem eigenen mangelhaften Hand-in-Hand-Gehen mit der Schule und m ihrer Kinder mangelhaftem Fleiß. Unbedingte Pflicht

Der L den Krai Ständcher genomme:

findet in statt. Ge für eine ' Bach. M

Von e stehende ^ Der Ausf einen schö stein. Nc ftadt begc war die tigten wi) weiter na rückten di tenstein v Rappen « wir das c dann die Nebels ke kung man Nebelhöhl hervorgeb und Sche: wartete. Heimatstä Tages no> noch, an ihres frei Pfarrer ls

Erzieh Waisenre: beziehen nicht übe! stimmten fahr eine

Alten a m 2 1. s! tat, die gibt der § Wohlverdi in tiefes nähme de Am 16. I stammt

von dem: nieder ge rat kann kauf zu o kür welck hat. E lös, von Lchlagrei! 197 RMk. l e r, welc lassen, km wirtschaft- stn, die s,

ausschreib« genomiüer genehmigt bei einer ^te Ikachp sarrenscha Farren au Ser, Nag «eres in U. ds. M Tasel'sche) geboten. E M Kauf

Aung- ai

oetrage si,