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Nagolüer Tagblatt „Der Gesellschafter"
Kundgebung der württ. Metallindustriellen
Der Verband württ. Metallindustrieller veröffentlicht zum Lohnkampf in der ganzen deutschen Metallindustrie eine Denkschrift, in der es u. a. heißt:
Nach Ablauf des für die Mitteldeutsche Metallindustrie gültigen Tarifs stellten die Gewerkschaften di« Forderung, den bisherigen tariflichen Ecklohn von 75 L auf 90 F zu erhöhen. Der Satz von 75 F war nur Tarifsatz, während die tatsächliche Entlohnung weit über diesem Satz lag, und zwar betrug der Durchschnittslohn der Facharbeiter Wer 23 Jahren im Lohn S1 -Z. im Akkord 102—104 H der Angelernten im Lohn 73—75 4, im Akkord S6—98 -Z und der Hilfsarbeiter im Lohn 64—65 H, im Akkord 78—79 Da direkte Verhandlungen scheiterten,
trat -er Schlichtungsausschuß in Tätigkeit, der einen Schiedsspruch abgab, nach welchem der Tariflohn und damit auch die bestehenden Verdienste um 3 ^ erhöht werden sollten. Die Arbeitgeber nahmen diesen Schiedsspruch trotz erheblicher Bedenken an. die Gewerkschaften lehnten ihn ab. Als die Arbeitgeber hierauf die Derbindlichkeitserkläruna des Schiedsspruches beantragten, zogen die Gewerkschaften, ohne die Entscheidung des Neichsarbeitsministers abzuwarten, etwa 50 v. H. der Beleafchas.en aus den Betrieben heraus, wodurch die Metall- Industrie genötigt war, auch die restlichen 50 v. H. auszu- sperrm. Der Reichsarbeitsminister lehnte die Verbindlich, keitserklärung ab unter dem Druck einer Erklärung der Gewerklcbaften. daß sie aucki bei Verbindlichkeitserklaruna
den Streik weiterführen würden. Die streitenden Parteien wurden durch das passive Verhalten des Reichsarbeitsministers gezwungen, den Streit unter sich auszutragen. Es wurde immer deutlicher, daß der Vorstoß in Mitteldeutschland grundsätzliche Bedeutung insofern hat, als der Metallarbeiterverband bei dieser ersten Lohnbewegung. die im Jahr 1928 in einem Bezirk der Metallindustrie stattfindet, versucht, eine Lohnerhöhung in einem Ausmaß zu erzwingen, das für die Industrie untragbar ist und damit einen Vorgang für die im Frühjahr in der ganzen Industrie zu erwartenden Lohnverhandlungen zu schaffen. Bei dieser Sachlage sah sich der Gesamtvevband Deutscher Metall- industrieller genötigt, einem Mitgliedsverband die erforder- liche UnterstMmg zuteil werden zu kaffen.
Auch di« Unternchnerschaft ist weit davon entfernt, den ihr im Interesse der Wirtschaft ausaezwungenen Kanwf zu begrüßen; sie ist aber entschlossen, dem Einsatz der Macht- mittel der Gewerkschaften in entsprechender Weise entgegen- zutreten in der klaren Erkenntnis, daß die KonkurrenMhig- keit der deutschen Wirtschaft durch nichts mehr gefährdet wird, als durch Lohnerhöhungen, für die keine sachlichen Grunde vorhanden und die lediglich geeignet sind, die Grundlage der deutschen Wirtschaft zu gefährden. Mit Deutlichkeit muß darauf hingewiesen werden, daß die Wirtschaft politische Rücksichtnahmen nicht zu tragen vermag, die zweifellos die Haltung der Gewerkschaften grundlegend beeinflussen.
Das Schanksiättenoeseh auf ni'.beftimint!> Zeit vertagt
Berlin, 17. Febr. Im volkswirtschaftlichen Ausschuß des Reichstags wandte sich Ministerialdirektor Dr. Reichardt gegen den Abbruch der Verhandlungen über das Schankstättengesetz und hielt die Erledigung für durchaus möglich. Der Ausschuß einigte sich dahin, heute die Beratungen fortzusetzen. Er nahm die Paragraphen 12, 13 und 14 an und vertagte sich auf unbestimmte Zeit.
Antrag auf Zoösreiheik für Gefrierfleisch
Berlin. 17. Febr. Die sozialdemokratische Fraktion hat im Reichstag den Antrag eingebracht, das Gefrierfleisch überhaupt .zollfrei einzulassen. Sollte dieser Antrag ab- gelehnt werden, so wird beantragt, die zollfreie Menge von 2.4 auf 2,8 Millionen Zentner jährlich zu erhöhen.
Die Anträge haben keine Aussicht auf Annahme. Von anderer Seite wird ein mäßiger Zoll von 25 bis 30 Mark für alles ausländische Gefrierfleisch aus Ausnahme vorgeschlagen, damit die betrügerischen Monopolgewinne unmöglich gemacht und doch der Landwirtschaft der nötige Schutz zuteil werde. — Bekanntlich haben in den 12 Monaten vom Mai 1926 bis April 1927 einige Monopolfirmen durch den Handel mit Freischeinen für Gefrierfleischeinfuhr und andere unerlaubte Maßnahmen bei dieser Einfuhr nebenher einen Profit von mindestens 14 Millionen Mark machen können.
Line neue Parteigruppe
Berlin. 17. Februar. Die Reichstagsabgeordneten Döbrich, Dorsch und Hanse haben sich im Reichstag zu einer selbständigen Parteigruppe unter dem Namen „Christlich-nationale Bauernpartei" zusammengeschlossen.
Roch immer über 10 v. H. Erwerbslosigkeit
Berlin, 17. Februar. Nach den Ermittlungen des Allgemeinen deutschen Gewerkschaftsbundes stellte sich Ende Januar 1928 bei 10 259 berichtenden Zweigvereinen (im Dezember 10 085) mit 3 836 898 Mitgliedern (3 747 013) die Zahl der Arbeitslosen auf 437 442 (484 502) oder in - Wertteilen der Mitglieder,iahl aill 11,4 (12.9) und der Kurzarbeiter auf 133 338 (112 618). 3.5 (3) v. H.
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Der Bau der Sahara-Bahn
Paris, 17. Febr. Der sozialrepublikanische Abgeordnete und Bürgermeister von Constantine (Algerien), Mori- naud, weiß im „Petit Bleu" einiges über den Regiernngs- plan zum Bau der Sahara-Bahn zu erzählen. Er hebt hervor, daß zu diesem Zweck die deutschen Sachleistungen Herangehen werden sollen (Schienen. Schwellen, rollendes Material). Man werde davon'wtwa für eine Milliarde Franken brauchen. Der gesamte Bahnbau werde etwa 2 Milliarden kosten. Im Sommer nächsten Jahrs w- de der staatliche Studienausschuß zur Ausarbeitung des endgültigen Plans so weit sein, daß er der Regierung fein Arbeitsergebnis vorlegen könne. Es hand-e sich um das größte nationale Unternehmen, das Frankreich ins Leben rufen könne, denn dadurch, daß es auf diese Weise den gesamten nord- und westafrikanischen Kolonialbesitz fest „in die Hand bekomme", werde es zu einer Macht von 70 Millionen Einwohnern werden
Württemberg
Stuttgart. 17 Februar.
7°>. Geburtstag. Kommerzienrat Felix Krais, em Führer des Stuttgarter Verlagsbuchhandels und der geistige Vater der Fachschule für das Buchdruckgewerbe in Stuttgart, Ehrenmitglied des Deutschen Buchdruckeroereins und nahezu 20 Jahre lang Mitglied der Stuttgarter Handelskammer, vollendet am 18. Februar das 75. Lebensjahr.
Ern neuer Landeskommandont. Generalmajor von Greifs, Kommandeur des Jns.-Rgts. Nr. 13 und Landeskommandant von Württemberg seit September 1926, ist mit Wirkung vom 1. März zum Inspekteur der Wassensch-ilen ernannt worden. Das bedingt einen Wechsel in der Landeskommandantur. Sein Nachfolger ist Oberst Schmidt, seither im Stab des Infanterie-Regiments Nr. 13.
Mit Wirkung vom 1. März 1928 wurde Generalleutnant Föhrenbach. Artilleriesührer der 5. Division in Stuttgart, zum Kommandanten der 6. Division und Befehlshaber im Wehrkreis 6 ernannt unter gleichzeitiger Enthebung von der Stellung des Landeskommandanten in Baden. An seine Stelle wurde Generalmajor W ä n k e r von Dankenschweil, Kommandeur des Jns.-Rgts. 14. zum Landeskommandanten in Baden ernannt.
Theatersoaderzug nach Stuttgart. Nachdem im Herbst v. I. mit den vom Verein für Fremdenverkehr Stuttgart und von der Leitung des Landestheaters im Benehmen mit der Reichsbahndirektion ausgeführten Theatersonderzügen nach Stuttgart sehr gute Erfahrungen gemacht wurden und von den verschiedensten Seiten der Wunsch der Wieder- bolnno derartiaer Beranstaltunaen geäußert worden ist
wird 'am Sonntag, den 11. März, ein Theatersonderzug aus der Gegend von Ebingen, Balingen, Hechin- gen, Rottenburg und Tübingen geführt werden. Die Fahrkarten (mit 33)4 v. H. Ermäßigung) und die Theaterkarten zu dem stark herabgesetzten Preis von 4 -R, 8 -A und 2 -A werden schon vom Montag, den 20. Februar, an bei den in Betracht kommenden Bahnstationen aus- gegeben. Für die Theatersondervorstellung, die nachmittags 3 Uhr stattfindet, ist die Lortzingsche Oper „Zar und Zimmermann" gewählt worden.
Äom Arbeiksmarkt. In der Berichtswoche zeigte sich eine geringe Besserung. Am 7. Februar waren im Aröetts- nachweisbezirk Stuttgart 2880 und am 15. Februar 2899 Arbeitslosenunterstützungsempfänger vorhanden. In der Krisenunterstützung standen am 7. Februar 737 und am 15. Februar 744 Personen.
Glückliche Gewinner. Ein Gewinn von 50 000 Mark fiel aus Nr. 45 002 der Preußisch-Süddeutschen Klassen- lotterie nach Württemberg. Das Los ist von der Firma I. Schweickert, Stuttgart, verkauft worden und wird von acht verschiedenen Spielern gespielt.
Stuttgart, 17. Februar. Titeländerungen in Württemberg. Mit dem Inkrafttreten der württem- bergischen Besoldungsordnung wird der Titel Amtmann für sämtliche akademische Beamte fallen gelassen. So heißen die Oberamtmänner künftig Landräte, die Amtmänner Regierungsräte, die Vergamtmänner Bergräte und die Gewerbeamtmänner Gewerberäte. Die Landwirtschaftsinspektoren bekommen den Titel Oekonomieräte. Die Ober-' amtstierärzte heißen künftig Veterinärräte und die Oberamtsärzte Medizinalräte.
Zum Lohnkampf iv der Metallindustrie. Eine Funktionärversammlung des Deutschen Metallarbeiterverbandes, Verwaltungsstelle Stuttgart, nahm eine Entschließung an, in der der Aussperrungsbeschluß der Metallindustriellen mit der Aufforderung aller Metallarbeiter des Verwal- tÜHgsbereichs beantwortet wird, die über den Tarif sstnaus- geysrde Ueberzeitarbeit sofort einzustellen. Den im Kampfe stehe >ck>en mitteldeutschen Metallarbeitern wurden 3000 Mart überwiesen. Von der drohenden Aussperrung der "Metallarbeiter werden in Württemberg 78 000 Mann bekrönen.
Rottweil, 17. Febr. Beförderung. Dr. Alfons K u rf e ß, bisher Studienrat in Charlottenburg, ein Sohn des Oberlehrers a. D. Ant. Kurfeß dahier, ist zun Direktor am Staat!. Gymnasium in Sigmaringen ernannt worden. Er wird seine neue Stelle am 1. April antreten.
Salach OA Göppingen, 17. Febr. Vom Zug getötet. Der Eisenbahnarbei^er Maier von Nenningen O.A. Geislingen wurde gestern mittag, als er mit Ausbesserungsarbeiten am Bahndamm beschäftigt war, zwischen hier und Eißlingen von der Lokomotive eines Schnellzuges erfaßt und auf die Seite geschleudert. Er erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß der Tod augenblicklich eintrat.
Sigmaringen i. Hohenzollern, 17. Februar. Ueber- schwemmung. Die Wassermassen der hochgehenden Donau haben in kurzer Zeit das ganze Wiesengelände in einen einzigen großen See verwandelt. Die Laizerstraße, wie auch die Burgstraße bis zu den ersten Häusern stehen vollständig unter Wasser. Auch die Wiesen gegen Sigmaringendorf sind überflutet. Im Lauf des gestrigen Tages ging jedoch der Wasserstand langsam zurück.
Aus Stadt und Land
Nagold» 18. Februar 1928.
Der allgemeine Drang der öffentlichen Meinung, wenn auch in seiner ausgesprochenen Gestalt irrig, ist doch nie ohne einen tiefer liegenden, wahren Beweggrund. Fried r. Jul. Stahl.
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?08eimur
ttascimur — eine lateinische Grabinschrift auf deutschem Boden: .Man fordert uns'. Ein seltsamer Gedanke, und doch eine dreifache, tiefe Lebenswahrheit-
Das Leben fordert uns. Kein Mensch steht völlig für sich allein. Bon Familienvätern und Müttern ganz zu schweigen — du, junger Mensch, sollst deinen Eltern Stutze, deinen Kameraden ein Borbild, deinem Stand und drmem Bolk ein tüchtiges Glied sein. Und d» Einsamer, auf dich
sehen andere Einsame, ob du am Leben verzweifelst oder tapfer deine Last bis ans Ende trägst. Jedem gilk die Forderung, die im indischen Sprichwort liegt: .Welch einen Haufen Finsternis verjagt ein einziges kleines Licht!'
Und der Tod fordert uns. Wer zieht die Folgen daraus? Einmal — wer weiß wann? — kommt der Augenblick, wo das Leben unwiderruflich abgeschloffen, unveränderlich geprägt ist. Dann muß es so. wie es geworden ist.
Samstag, 18. Februar 1828
vor einer letzten- höchsten Instanz.
Das Leben und der Tod fordern -ns- west Go« «S fordert. Biele hören das nicht gern und viele bestreiken «s. Aber hat der seinerzeit als Magus des Südens bekannt schwäbische Denker Oetinger so ganz unrecht gehabt mit seinem Ausspruch: .Im Gewissen ist der Mensch selbander mit Gott?' Soll unser Dasein Gehalt gewinnen, maß es Gestalt gewinnen nach dem, was Mt ist und was Gott vo, uns fordert. Nichts bindet uns so fest ans Leben, nichts macht uns so ernst und so froh, als dieses Wissen: Wir sind kein Spiel des Zufalls und der Laune; man fordert uns!
Feste und Veranstaltungen
Nagold — Samstag:
6.59,9 Uhr Maskenball des Schützenvereins im Kurhaus ..Waldlust".
7.28 „ Maskenball des Musikvereins „Concorbia"
im „Trauben"-Saal.
Sonntags
2.30 „ Kreisliga-Freundschaftsspiel S. V. N. I. —
Sportfreunde Tübingen auf dem Sportplatz an der Calwer Straße.
5.00 u. 7.30 Uhr Palästina-Film „Das heilige Land und Vater Schnellers Liebeswerk (Syr. Waisenhaus)" in der Stadtkirche.
Samstag und Sonntag:
Radio-Ausstellung in der „Traube" (siehe Anzeige).
Ebhausen — Sonntag:
3 Uhr Vortrag „Das Werk der Gemeinschaft der Freunde in Wüstenrot" im „Waldhorn"".
Vausparkonten bei der OA.-Sparkasse Nagold
Wie aus dem Inseratenteil ersichtlich ist, sind neuerdings bei der Oberamtssparkasse zur Förderung des Klein- wühnungsbaues Vausparkonten eingerichtet worden.
Nach den aufgestellten Bestimmungen kann jeder Sparer zu beliebiger Zeit sein Sparbuch als Bausparbuch bezeichnen. Als Höchstbetrag ist für einen Bausparvertrag die Summe von 30 000 RMk. vorgesehen. Die Einzahlungen werden mit dem allgemeinen Spareinlagenzinssuß (z. Zt. 6?-L) — im Gegensatz zu anderen Vauspareinrich- tungen, die sie nur mit 2?L verzinsen und dazu noch für j die ganze Dauer des Vertragsverhältnisses einen Verwal- : tungskostenbeitrag von 1 pro Mille verlangen, der aber ! bei der Oberamtssparkasse wegfällt — verzinst. Die Bau- - darlehen, welche in Höhe von 50 des Verkehrswerts von ! Boden und Neubau ausgegeüen werden, sind mit 1?L über ! dem Zinsfuß für Spareinlagen zu verzinsen. An den ! Darlehen sind jährlich zuzüglich der durch die fort- j schreitende Tilgung ersparten Zinsen zu tilgen. An Stelle ! des Neubaues kann unter Umständen auch der Kauf eines ! Wohnhauses treten. Besondere Vorteile dieser ! Vauspareinrichtung sind vor allem die gute Ver- ! zinsung der einbezahlten Beträge, die Nichtbelastung mit j Verwaltungskosten, die Möglichkeit, die einbezahlten Be- ^ träge im dringenden Bedarfsfall — und zwar ohne Verlust, wie bei dem sonst üblichen Verkauf eines Bausparvertrags — auch für andere Zwecke zu verwenden und die weitmöglichste Ausschaltung der dem Kollektivsystem anhaftenden Benachteiligung der weniger leistungsfähigen Bausparer zu Gunsten der Kapitalkräftigeren durch namhafte Zuschüsse aus laufenden Mitteln zur Förderung des Kleinwohnungsbaues seitens der Oberamtssparkasse.
In den interessierten Kreisen wird die Einrichtung von Vausparkonten bei der Oberamtssparkasse Nagold ohne Zweifel lebhaft begrüßt werden.
Der Besuch der Schulen im Oberami Nagold im Schuljahr 1927/28
Das württ. Kultusministerium hat auf Grund eines Landtagsbeschlusses für das Schuljahr 1927/28 zum ersten Male nach dem Krieg wieder eine ausführliche Statistik über den Besuch der Schulen zusammengestellt. Die in der Zusammenstellung angegebenen Schülerzahlen zeigen bei den Mittel- und den -höheren Schulen den Stand zu Beginn des laufenden Schuljahrs. Bei den Fortbildungs- und Fachschulen mußten die Zahlen des letzten Winters (Stichtag 1- Januar 1927) eingesetzt werden, da einzelne Schulgattungen nur im Winter Unterricht haben. -
Ueber die einzelnen Schulen im vberamtsbezirk Nagold wird darin folgendes berichtet:
Frauenarbeitsschule in Nagold: 1. Kurs 49 (davon S Gäste), 2. Kurs 66 (davon 9 Gäste), 3. Kurs 81 (davon 0 Gäste) Schülerinnen. Als Gäste befinden sich daneben in Abendkursen in Kurs 1 0, Kurs 2 30, Kurs 3 30 Schülerinnen.
Landwirtschaftliche Winterschule in Nagold: 42 Schüler.
Die Latein- u. Realschule in Nagold besuchen in 6 Klassen 1S2 Schüler, davon 32 Mädchen. In der Lateinschule befinden sich hievon 33 Schüler s dabei 2 Mädchen), in der Realschule 119 Schüler (dabei 30 Mädchen). Die Kosten für die 6. Klasse trägt die Stadt Nagold.
Die Mittelschule in Nagold, die aufgehoben wird, besuchen 23 Schülerinnen. Diese Anstalt gehört zum Geschäftskreis des Evang. Oberschulrats (Bezirk Nagold).
Die Realschule in Wildberg, eine Gemeindeprivatschule, weist 24 Schüler auf, von denen 8 Mädchen find.
Realschule in Altensteig: 46 Schüler (davon 11 Mädchen) in 5 Klassen; daneben zählt die private Lateinschule in Altensteig 9 Schüler (dabei 5 Mädchen).
Unsere „Feierstunden"
Karneval steht auf dem Kalender, ein Karnevalsgeficht macht das Wetter, der Karnevalkobold steckt im Menschen und schließlich lacht auch Karnevalsstimmung in Wort und Bild aus unserer Bilderbeilage. Weiter ist des 100. Todestages des großen Tondichters Franz Schubert gedacht, eine Fliegeraufnahme führt uns nach Stralsund, die Bilder vom Tage zeigen uns: Pferdetransport mittels Flugzeug, Das achtjährige Kraftwunder aus der Mark, Der indische Fakir Blaaman, Ein fahrbarer Flammenwerfer, Blick auf die Earmifch-Partenkirchener Rennbahn, Riezlern im kleinen Walsertal u. a. m.
Abtrelung von Beamtenbezügeu zum Heimstättenbau. Die Reichsministerien des Innern und der Arbeit hoben dem Reichsrat eine Verordnung zur Genehmigung ?»oehcn lassen, wonacki bestimmte Teile der Beamtenbesoldung nir Zwecke des Heimsiöüenboues sür die betreffenden beiseite gelegi hezw. verwendet werden können.
Verminderung der Schienenstöße. Die Deutsche Reichs- babn will, um das Reisen angenehmer zu gestalten, aus den