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dem Erfolg, daß eine Bausirma 60 000 NM. mehr bekom­men habe, als sie zu beanspruchen hatte. Um den Betrug zu verdecken, seien Schweigegelder in Höhe von 500 RM. und von 1800 RM. an technische Angestellte der Baufirma gezahlt worden. Das Staatsministerium wird um Auskunft ersucht, ob ihm die erwähnten Vorgänge bekannt geworden sind, ferner was geschehen ist, um die Schuldigen zur Ver­antwortung zu ziehen, und wie es zu verstehen ist. daß die betreffende Baufirma trotz der vorgekommenen Unregel­mäßigkeiten mit großen öffentlichen Aufträgen erneut be­dacht worden ist.

Ehrendoktor. Dem Genergldirektor der Westfälisch- Anhaltischen Sprengstoff-AG. Chemische Fabriken in Ber­lin W. Landmann. wurde in Anerkennung seiner gro­ßen Verdienste um die Entwicklung der militärischen Pul­ver- und Treibmittelhersiellung sowie um die Hebung der Grubensicherheit durch Vervollkommnung der wettersicheren Bergwerkssprengstoffe von der Technischen Hochschule Stutt­gart die Würde eines Dr. Ing. e. h. verliehen.

Aus dem Parieileben. Am Samstag und Sonntag fand hier ein Vertrelertag der Deutschnationalen im Herzog Christoph stakt. Es wurden dabei die Wahlverbände für die kommende Landtagswahl festgesetzt und die Landesliste auf­gestellt. auf die als Vertreterin des Landesfrauenausschusses Frau Klara Klotz gesetzt worden ist. Staatspräsident Dr Bazille sprach über dos Verhältnis zu den übrigen Parteien. Weitere Vorträge hielten Schulrat Grabert - Ludwigsburg über das Reichsschulgesetz, Landtagsabg. Hiller über die Mittelstandpolitik und Staatspräsident Dr. Bazille über die württ. Landespolitik, ferner Reichs­tagsabgeordneter Siller über die Politik der Reichstags­fraktion und Finanzminister Dr. Dehlinger über die Steuergesetzgebung.

Neues Allersheim. Der kath. Kirchenbauoerein Staff- lenberg hat unter der Leitung von Professor Hummel in der Stafflenbergstraße ein zweites Altersheim im Rohbau erstellt, das 42 Zimmer enthalten und im kommenden Som­mer eröffnet werden wird. In dem Neubau befindet sich , auch ein Saal für Zwecke der künftigen Pfarrgemeinde der Christus-König-Kirche. In dem Saal werden regelmäßige ^

Nagoldcr TagülattDer Gesellschafter"

Gottesdienste abgehalten werden. Das ganze Anwesen in der Stafflenbergstraße ist eine Stiftung von Professor Dr. Miller.

Prüfung in Kurzschrift und Maschinenschreiben. Die nächste Prüfung in Kurzschrift und Maschinenschreiben fin­det am Sonntag, den 11- März, vorm. 9 Uhr, in der Städt. Handelsschule, Kanzleistr. 13 statt. Anmeldungen sind unter Benutzung der bei der Handelskammer bzw. bei den Stenographenverbänöen und der Städt. Handelsschule er­hältlichen Formulare bei der Handelskammer, Kanzleistr. 33 einzureichen. Von dort können auch die Sgtzungen und Prüfungsordnungen, die über die bei den Prüfungen ge­stellten Anforderungen genauen Aufschluß geben, kostenlos bezogen werden.

Bestrafter Aebermut. Der 22jährige Oberfunker Niko­laus Mauderer von der 1. Kompagnie der Nachrichtenabtei­lung 5 in Cannstatt setzte am 3. Oktober v. 3. einen Feuer­melder in der Waiblingerstraße mukwillig in Tätigkeit, wo­durch die Feuerwache 3 in Cannstatt alarmiert wurde. Das Gericht bestrafte den Ilebermut mit 200 Mark Geldstrafe.

Meineid. Das Schwurgericht hat den led. Kanonier August Klumpp vom Artillerie-Regiment von Ludwigs­burg von der Anklage des Meineids freigesprochen, jedoch wegen Unterschlagung zu,3)4 Monaten Gefängnis und Aus­stoßung aus dem Heer verurteilt.

Stuttgart, 14. Februar. Disziplinarhof. Das Staatsministerium hat den Ministerialrat Dr. Springer im Wirtschaftsmmisterium zum ordentlichen Mitglied des Disziplinarhofs für Staatsbeamte für die Dauer seines Hauptamts ernannt.

Srankheiksstatistik. In der 5. Iahreswoche vom 29. Januar bis 4. Februar wurden in Württemberg folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Diphtherie 25 (tödlich), Kindbettfieber 3 (1), Tuberkulose der Lunge und des Kehl­kopf, sowie anderer Organe 6 (33), Scharlach 45 (), Typhus 2 (), spinale Kinderlähmung 1 ().

Genen die Fälschunaen von Schulzeugnissen. Um Fäl-

Die neue württ. Besoldungsordnung

Die neue württ. Besoldungsordnung ist nunmehr im Druck erschienen und dem Landtag zugegangen. Nachdem das Reich mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 an die Grund­gehälter seiner Beamten erhöht hat, mußte auch Württem­berg diesem Vorgang folgen, da die Landesbeamten nicht wesentlich schlechter besoldet sein dürfen als die Reichs­beamten. Die besonderen Verhältnisse Württembergs in verschiedenen Verwaltungszweigen bedingten aber doch ein mehrfaches Abweichen von der Besoldungsordnung des Reichs. Aus diesem Grund mußten sowohl bei den Beamten des höheren als des mittleren Dienstes mehr Besoldungs­gruppen als in der Reichsbesoldungsordnung geschaffen werden. Ferner verlangte die Eingliederung der Polizei in die Besoldungsordnung die Schaffung einiger Sonder gruppen. Die im Jahr 1920 eingeführte zweijährige Aufrückung im Grundgehalt ist beibehalten wor­den. Die Beamtenschaft legte auf diese Beibehaltung der kürzeren Aufrückungsfrist besonderen Wert. Auch der Kinderzufchlag ist geblieben. Er soll aver runsttg m einer für alle Altersstufen gleichen Höhe von monatlich 20 -K gewährt werden. Der Frauenzuschlag ist in den Grundgehalt eingebaut worden und daher als besonderer Zuschlag fortgefallen. Als Ausgleich dafür sollen nach dem Beamtengesetz, das demnächst vorgelegt werden wird, die ledigen Beamten bis zum vollendeten 45. Lebensjahr den um eine Tarifklasse niedri­geren Wohnungsgeldzuschuß erhalten. An dem gegenwärtigen System des Wohnungsgeldzuschusses ist nichts geändert.

Die Ausgaben, die der Aufbesserung entsprechen, find auf rund 20 Millionen Mark jährlich zu ver­anschlagen. Her genaue Aufwand wird zurzeit von den ein­

zelnen Ministerien noch verechnet. Die Finanzlage Wurliem- bergs wird, wie aus dem vorgelegten Entwurf des Staats­haushaltplans für 1928 zu entnehmen ist, vom Planjahr

1928 ab esnichtmehrermöglichen, auseigenen Mitteln die vollen Kosten der V eso l düng s- erhöhung zu bestreiten. Württemberg ist wie die anderen Länder darauf angewiesen, daß ihm für die Deckung der Mehrkosten durch die Reichsgesetzgebung ein gangbarer Weg geöffnet wird.

Im einzelnen enthält die Besoldungsordnung bei den auf steigenden Gehältern 18 Besoldungsgruppen, bei den festen Gehältern 3 Besoldungsgruppen und bei den Gehältern der Hochschullehrer 2 Besoldungsgruppen. Den niedrigsten Gehalt enthält die Besoldungsgruppe 18 mit 15002100 -N jährlich, den höchsten Gehalt enthält bei den aufsteigenden Gehältern die Besoldungsgruppe 1 mit 8400 bis 12 600 °4l. Die akademisch vorgebildeten Beamten be­ginnen in Gruppe 4 b mit 48007500 -st, Zu diesen Ge­hältern kommen aber noch beträchtliche Wohnungsgeldzu­schüsse, und zwar von 96 -st in der Tarifklasse VII Orts­klasse O bis zu 2520 -st jährlich in der Tarifklasse 1 bei der Sonderklasse. Der Ministergehalt beträgt 24 000 -st jährlich ohne Wohnungsgeldzufthuß. Die Gehälter der Hochschul­lehrer betragen in der Gruppe 1 750012 600 -st (alle ordentlichen Professoren) und in Besoldungsgruppe 2 (außerordentliche Professoren) 57009000 -st.

Die neuen Gehälter können erst ausbezahlt werden, wenn der Landtag die Besoldungsordnung und die Nach­tragspläne für 1927 und 1928 genehmigt hat. Inzwischen muß der Staat sich weiter mit Vorschüssen behelfen. Es ist damit zu rechnen, daß die neuen Gehälter normalerweise nicht vor 1. Mai ausbezahlt werden können.

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Stuttgart, 14. Febr. Im großen Stadtgartensaal trat j heute vormittag 9.30 Uhr uner dem Vorsitz des General- , direktors Dr. D e b a ch-Geislingen die Metall und Blech verarbeitende Industrie Württembergs und Badens zu­sammen, um zu einer Reihe von wichtigen Tagesfragen Stellung zu nehmen.

Dr. Debach wies darauf hin, daß die Tagung durch die Not der Metallwarenindustrie veranlaßt wurde. Als eine solche bezeichnete er besonders die Borgw iri­sch ast der letzten Jahre und verlangte, daß es der Wirt­schaft wieder ermöglicht werde, das notwendige Betriebs­kapital aus eigener Kraft anzusammeln. Er warnte aus­drücklich vor der vielfach in der Oeffentlichkeit, nament­lich aber bei der Arbeiterschaft festzustellenden Ver­wechslung der Begriffe Mengen-« und Ge­winnkonjunktur, und verlangte dringend von den Regierungen und Behörden eine Senkung der Steu­ern und sonstigen öffentlichen Lasten, sowie Verschonung der Metall-warenindustrie mit produktionshindernden gesetz­lichen Eingriffen.

Staatsrot Rau gab die Versicherung, daß der württem- bergischen Regierung das Wohl der Metall verarbeitenden Industrie besonders am Herzen liege und forderte ein har­monisches Zusammenarbeiten mit Regierung und Behör­den. Reichstogsabgeordneter Oberbürgermeister Dr. M o st-- Duisbura sprach überDas Notprogramm der deutschen Wirtschaft". Er warnte vor einer Vogel-Strauß-Politik. Die Daweslasten bauten einen ungeheuren Dermbgensverlust nach außen hin. der mit jeder Stunde größer wird, während wir noch nicht wissen, ob irgend welche Aussicht besteht, unsere Haüdelsbilanz, deren Fehlbetrag auf ungefähr 4,5 Milliarden jährlich anzuneh­men sei, in absehbarer Zeit auf eine>erträgliche Form um­zubuchen. Die landwirtschaftliche Frage sei für unsere Wirtschaft eine der ernstesten Fragen. Es sei kaum zu erhoffen, daß eine Produktionssteigerung der deutschen Landwirtschaft in absehbarer Zeit in einem solchen Umfang erwartet werden könne, daß eine Besserung zu erzielen sei. Wenn es nicht gelinge, mit Hilfe der Ausländs­anleihen die Steigerung der Produktion für den eige­nen Verbrauch und die Steigerung der Ausfuhr herbeizu» führen, werden diese Ausländsanleihen uns zum Ver­derben werden. Bezüglich der Inanspruchnahme

wirtschaftlicher Wertedurchdie öffentliche

Hand wies Dr. Most daraus hin, daß sich diele etwa von 6,5 auf 16 Milliarden nach dem Krieg gesteigert hoben. Dies müsse für den unmittelbaren Verbrauch einen wach­senden Verlust des Vermögens darstellen. Führen wir in dieser Entwicklung fort, wie sie augenblicklich herrscht, dann muß zunehmender Verlust des Vo-lksvermögens, Verlust unserer Währung und damit schwerste Erschütterung der Nation und schließlich Untergang des Staates das Ende sein. Das zu verhindern, gibt es nur dis einzige durch­greifende Maßnahme^ Herabsetzung der nicht unbedingt- notwendigen und nicht unmittelbar der Produktion dienen­den Ausgaben. Das gelte besonders von der Ratio­nalisierung der Privatwirtschaft, die auch bis heute noch keinen Idealzustand bedeute, ober auch für die B e - Hörden, die zu einer Ve»waltungsreform kom­men müssen. Dr. Most kritisierte dabei scharf das Ueber- maß an öffentlichen Ausgaben, das Uebermaß an Gesetzgebung, das Uebermaß an Verwal­tungsinstituten. Alle müssen in geeigneter Zeit das nötige tun, ehe eine äußere Zwangsmaßnahme die Entwicklung in eine Linie treibe, die an Stelle eines Zusammenschlusses von Nord und Süd eine Trennung zwischen Liesen Teilen Deutschlands mit sich bringen würde.

Geh. Rsgierungsrat Dr. jur. M a h n k e - Berlin sprach über die Bilanz der Handelsverträge aus dem Gebiet der Metallwarenindustrie. Er stellte fest, daß der Metall und Blech verarbeitenden Industrie der deutsch- französische Handelsvertrag nur wenig Vorteile gebracht hat, daß aber die Auslegung, welche die französische Regierung bisher den Ver­tragsbestimmungen gegeben Hat, sowie die bevorstehende neue französische Zolltarifnovelle geeignet sind, hier auch diese wenigen Vorteile abzuschneiden. Um so größere Be­deutung gewinnen für diese Industrie die Verträge mit den östlichen und südöstlichen Staaten Europas, insbesondere mit Polen und der Tschechoslowakei. Die Industrie erwarte daher von der Regierung, daß diesen Staaten gegenüber möglichst bald die hauptsächlich auf lanowir - ' schaftlichem Gebiete liegenden Zugeständnisse zum ä- schluß der Verträge geschaffen werden.

Dr. G ä r n a n d t s - Berlin berichtete über die Kartell- und Rohstoff-Politik der deutschen Metallwarenindustrie.

Nachmittags fand ein Bortrag mit Lichtbildern von Fabrikbesitzer Krauß-Schwarzenberg über die Metallindu­strie in Amerika statt.

Mittwoch, 15. Februar 1928

iIchungen der Prädikate' auf Schulzeugnissen vorzubeugen,

ordnete der preußische Unterrichtsminister an, daß die Ur­teile auf den Zeugnissen, die den Schülern und Schülerinnen an den höheren Schulen ausgestellt werden, stets durch Worte, nicht durch Zahlen gegeben werden.

Aus r>M Lande

Ruik, OA. Stuttgart, 14. Febr. Eine rohe Tat. Ein hiesiger Bürger fand am Samstag früh im Wald­graben auf dem Weg nach Hebelfingen ein Pferd in elen­dem Zustand liegen. Das Pferd konnte, wie sich später herausstellte, nicht mehr weiter und war von seinen aus­wärtigen Besitzern während der stürmischen Nacht zum Samstag einfach im Stich gelassen worden. Diese rohe Tat rief hier großen Unwillen hervor. Das Pferd wurde dann von der Polizei erschossen.

Schwaigern, 14. Febr. Noch ein Frühlingsbote. Der Storch der Storch, so riefen die Kinder am Samstag. Majestätisch stolz, aber von seiner weiten Reise sichtlich er­müdet, traf der Skorch am Samstag hier ein, umkreiste das alte Nest auf dem hohen Dörr-Spätschen Haus und ließ sich dann auf seinem nicht gerade zugfreien Aussichksturm nieder. Ein weiterer Frühlingsbote!

Unterhaus«» OA. Reutlingen, 14. Februar. Hohes Alter. Bei bester Gesundheit feierte am Samstag im Kreise ihrer Angehörigen Frau Elisabeth Hartstein ihren 98. Geburtstag. Der Gemeinderat und der Kirchengemeinderat ließen der Jubilarin unter Ueberreichung eines Angebindes die besten Glückwünsche überbringen.

Tübingen. 14. Febr. Umzug derMetzgergesellen und -lehrlinge. Zum erstenmal nach losgen Jahren veranstalteten die Tübinger Mehgergesellen und -Lehrlinge am Sonntag ihren geschichtlichen Umzug durch die Stadt. Daraus 4 Reiter, dann eine Musikkapelle, die Lehrlinge mit den Wahrzeichen der Innung, die Gesellen, einige Wa­gen aüch ein Wurstkessel fehlte nicht, aus dem warme Knackwürste gespendet wurden. Alt und Jung freute sich über das Wiederaufleben dieses alten Brauches.

Schwenningen, 14. Februar. An der Staatlichen Höheren Fachschule für Feinmechanik. Uhr­mache r e i und Elektrotechnik hier beginn! am 1. Mai das neue Schuljahr. Sie bildet junge Leute theore­tisch und praktisch in obengenannten Berufszweigen aus und zwar in zweijährigem Lehrgang (mit Gehilfenprüfung nls Abschluß), wenn die Betreffenden 1 oder 2 Jahr? schon in einer mechanischen oder Uhrmacher-Werkstatt gelernt baben, oder in Ijährigem Lehrgang (Fortbildungskurs mit Meisterprüfung als Abschluß) solche Gehilfen, die außer vollendeter Lehrzeit mindestens zweijährige Braxis Nach­weisen.

Dätzingen. OA. Böblingen, 14. Febr. Todesfall. Die älteste Frau der Gemeinde, Frau Gräfin Dillen- S p i e r i n g, ist am Samstag im Alter von 91 Jahren gestorben. Sie war eine Wohltäterin der Armen und Kleinen.

Ludwigsburg, 14. Febr. Todesfall. Nach drei­wöchigem Krankenlager ist Oberstleutnant a. D. Adolf Wetzel einer Herzlähmung erlegen. Der Entschlafene war am 11. Februar 1844 in Ludwigsburg geboren als Sohn des Vorstands des damaligen Töchterinstituts. Er war Kriegsteilnehmer von 1866 und 1870/71. Auch im Weltkrieg stellte er sich noch in der Heimat zur Verfügung-

Ravensburg, 14. Febr. Landesverband derG'a- sermeisterWürttembergsundHohenzoller-- Am Sonntag fand hier eine Besprechung des Ausschusses vom Landesverband der Glasermeister Württembergs und Hohen- zollerns statt. Es wurde beschlossen, den diesjährigen Ber- bandskag am 12. und 13. Mai in Ravensburg abzuhalteir. Zugleich soll eine Ausstellung in Werkzeugen und Holz­bearbeitungsmaschinen neuester Bauart für das Slaserhandi- werk und verwandter Berufe stattfinden. -

Aus Stadt und Land

Nagolo, 15. Februar 1928.

Begeistere du das menschliche Geschlecht

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Für treue Dienste

Dem Eemeindewaldschützen Eottlieb Bruckner von Unterjettingen wurde aus Anlaß der Zurücklegung seines 40. Dienstjahres vom Vorstand des Waldbesitzerverbandes für Württemberg und Hohenzollern als Anerkennung für seine treue Arbeit die Ehrenurkunde für langjährige treue Dienstleistung verliehen.

Aufhebung des Oberamtmannstitels.

Mit dem Inkrafttreten der neuen württ. Vesoldungs- ordnung wird der TitelOberamtmann" fallen gelassen und dafür der TitelLandrat" eingeführt. Diese Aende- rung wurde erforderlich, nachdem im Reich der Amtmann­titel beim mittleren Dienst eingeführt ist. Die bisherigen Oberamtmänner haben sich schweren Herzens zu dem Ver­zicht auf den in Württemberg historischen Titel des Ober­amtmanns bereit erklärt.

Borspielabend

Donnerstag 8>L Uhr werden zum Vortrag kommen Klavier- und einstimmige Chorwerke von I. S. Vach und ein Orchesterwerk von Corelli.

Hauptversammlung der Baumwartevereinigung.

Am. vergangenen Sonntag fand im Gasthaus z.Sonne" in Rohrdorf die gut besuchte Hauptversammlung der Baum­wartvereinigung des Bezirks statt. Nach der Begrüßung durch Vorstand Stempfle wurde in die Tagesordnung eingetreten. O.-A.-Baumwart Walz erstattete den Kas­sen- und Geschäftsbericht, aus dem zu ersehen war, daß der Verein seine Aufgabe, Förderung des Obstbaues, auch im letzten Jahr voll erledigte. Bei den folgenden Wahlen wollte der Vorstand eine Wiederwahl ablehnen, wurde aber nach langer Debatte wieder dazu bewogen, eine solche noch­mals anzunehmen. Das Kassier- und Schriftführeramt, das seither vom O.-A.-Vaumwart besorgt wurde, wurde auf seinen Wunsch getrennt und als Schriftführer See- g e r-Ueberberg einstimmig gewählt. Auf den Bericht über die Vaumwartprüfung folgte eine längere Aussprache, bei der einmütig zum Ausdruck kam, daß bei der Prüfung et­was nicht ganz in Ordnung war und es wurde vom O.-A.- Vaumwart schließlich empfohlen, mit der Landwirtschafts kammer künftig mehr freundschaftlichere Beziehungen anzu­knüpfen. Als Stundenlohn wurde wie im Vorjahr 80 -Z und bei Veredelungen ebenfalls wie im Vorjahr 10 ^ pro Reis festgesetzt, obwohl das hiezu erforderliche Mate-