Seite 2 Nr. 25

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Dienstag. 31. Januar

Luftschutz für Volk und Heimat

lieber aieses Thema sprach auf Einladung ehemaliger Angehöriger der Flugabwehr Archivrat Grvßkreutz, b« i« Weltkrieg in» Stab des Kommandeurs der Lust­streitkräfte verwendet war. Er führte n. a. aus: Während des Weltkriegs wurde» vom Herbst 1915 bis Herbst 1918 elf Fliegerangriffe auf Stuttgart ausgeführt, bei denen etwa 136 Bomben von durchschnittlich 50 Kg. abgeworfen wurden, die zur Folge hatten: 22 Tote, 74 Ver­wundete, sowie einen Sachschaden von über 319 800 -K. Der erste Angriff am 22. September 1915 forderte die meisten Opfer, und zwar 7 Tote und 46 Verwundete. Die -rohe Zahl ist darauf zurückzuführen, daß damals die Ein­richtung zum Schutze der Bevölkerung noch unooükommen und vor allem darauf, daß die Einwohnerschaft noch nichl genügend über das richtige Verhalten bei Fliegerangriffen aufgeklärt war. Heute kann ein einziges Bombengeschwa­der zu 100 Flugzeugen in einem Angriff rund 100 000 Kg. eknoerfen. also etwa 14mal so viel als in den Jahren 1915 bis V18. Besonders schwierig ist die Lage für Deutsch­land, dem bekanntlich durch den Versailler Vertrag die militärischen Abwehrmittel gegen Luftangriffe voll­ständig genommen sind. Deshalb ist es ein dringendes Gebot für Deutschland, zürn mindesten diejenigen Schutz­maßnahmen oorzubereiten, die geeignet find,' wenigstens die Wirkung der Bomben cmf das Leben und Eigentum »nferes Volks abzuschwächen. Sie werden dargestellt durch aSe jene Maßnahmen, die unter Begriff despassiven" oderzivilen" Luftschutzes fallen, der »ns durch die Staaten der Entente ruaestandeu ist.

Zu diesemZivilluftschutz" gehört vor allem die Auf­klärung des Volks über das richtige Verhalten bei Luftangriffen, um die Verluste an Menschenleben zu ver­mindern: Einrichtungen eines Warnungsdienstes, um die Bevölkerung rechtzeitig vor Luftangriffen warnen zu können; Maßnahmen, um Brände, die durch Brand­bomben heroorgerufen werden, löschen zu können. Dafür wäre besondere Ausstattung der Feuerwehr mit vermehrtem Personal und Material erforderlich. Die Möglichkeit, daß aus der Lust auch Gasangriffe gegen die Zivilbevöl­kerung erfolgen, erfordert die Einrichtung eines Gas­schutzdienstes, wie er überall im Ausland besteht, des­gleichen muß die erste Hilfeleistung bei Verletzungen durch Spreng- oder Gasbomben organisiert werden in Anleh­nung an die vorhandenen Einrichtungen der freiwilligen Sanitätskolonnen des Roten Kreuzes. Bauliche Maß­nahmen, die den Bürgern wenigstens Schutz gegen Splitter­wirkung von Bomben gewähren können die Wirkung von Luftangriffen abschwächen. Nachts muß die Beleuchtung eingeschränkt oder ganz abgestellt werden, um den Fliegern das Auffinden des Ziels zu erschweren oder unmöglich zu machen.

Um zu praktischen Ergebnissen zu kommen, müssen sich Sachverständige des Luftschutzes zusammentun mit Vertretern der Regierung, der Stadtverwaltung, der Wirtschaft, der technischen Berufe, der Presse usw. und das Möglichste zu erreichen suchen, was zum Schutz von Leben und Eigentum der Bevölkerung notig ist.

Vertrag über die Regelung der deutsch-litauischen Grenzver- HÄtniffe, ein Fischereiabkommen, ein wasserwirtschaftsiches Akckommen und ein Milikärabkommen. Aus dem Gebiet der Handelsvertragsverhandlungen, die im Juli vorigen Jahrs «ngeleitek wurden, ist ein wesentlicher Fortschritt dadurch erzielt worden, daß die Richtlinien für die Weiterführung -er Verhandlungen festgelegt und verschiedene Punkte grund­sätzlich geklärt werden konnten. Endlich wurde bezüglich -es Memelgebiets über verschiedene strittige Fragen ein Ein­verständnis erzielt.

Aufklärung eines schweren Verbrechens

Hamburg, 30. Jan. Der Hamb- Korr, meldet aus Bre­men: Das furchtbare Unglück in den vier Luftschiffhallen der Reichsmarin« bei Ahlhorn (Dorf in Oldenburg) während -es Kriegs. 5m Winter 1917 flogen diese Hallen in die Lust und 40 bis 50 Menschen büßten das Leben ein. Run soll man auf die Spur gekommen sein, daß ein gewisser W., -er aus der Ahlhorncr Gegend stammt und als Feldwebel dort staüonierk war, von den Engländern mit 2 Millionen Mark bestochen worden sei, die Hallen in die Luft zu fprengen. Er befestigte eine 10 Meter lange Zündschnur mit Ladung an einem Gasrohr, aus dem die Ballone der Luft­schiffe gespeist wurden, die die bekannten Bombenangriffe gegen England ausführten. Der Verräter habe sich später von dem Judaslöhne zwei Rittergüter gekauft. Er sei schon längere Zeit beobachtet worden.

Landtagswahlen in Mecklenburg-Stretch

Neu-Stretch, 30. Jan. Die Neuwahlen hatten folgendes Ergebnis: Sozialdemokraten 19 264 Stimmen (vorige Wahl 14 306), Deutschnationale 10 606 (10 415), Handwerk u. Ge­werbe 5172 (4615), Kommunisten 3564 (4172), Demokraten 2362 (3058), Deutfchvölkische 1960 (2294), Auswertungspartei l886 (0), Deutsche Volkspartei 1825 (2031), Haus- und Grundbesitzer 1593 (1569), Ver. Erbpächter 1414 (0), Klein- andwirte 665 (1765), Dorfbund 559 (0), Deutsche Reform- Partei 128 (0).

Die Sitze verteile sich folgendermaßen: Sozialdemokra­ten 13 (12), Deutschaationale 8 (10), Handwerk 4 (4), Kom­munisten 3 (3), Demokraten 2 (2), Deutfchvölkische 1 (1), Aufwertung 1 (0), Deutsche Volkspartei 1 (1), Haus- und Grundbesitzer 1 (1), Erbpächter 1 (0), Kleintanbunrte 0 (Ij, Dvrfbund 0 (0), Deutsche Reformpartei 0 (0).

Die Wahlbeteiligung betrug 80 v- H.

>. Das französische Volt in Waffen

Paris. 30. Januar. In der Universität Sorbonne hielt Kriegsminister Painleve gestern einen Vortrag über die Berber eitu ng der Jugend für. den Kriegs­dienst. Dazu seien Stufen ins Auge zu fassen: 1. die körperlich. Ertüchtigung der Kinder in der Schule, 2. die sportliche Durchbildung und 3. die eigentliche militärische Borbereitungszeit. Nur unter diesen Voraussetzungen könne die einjährige Dienstzeit eingeführt und das Volk in Waffen gebildet werden. Die Aufgabe sei so ernst, daß sie durch ein Gesetz geregelt^werden müsse. Dieses Gesetz werde der Kammer demnächst .zugehen. Der Minister er­wähnte, daß sich bereits 40 000 Offiziere für die Reseroe- offfzierskurse eingeschrieben hätten.

Der englische Kirchenstreit

London. 30. Jan. Die St. Luthbert-Kirche in Darwen war am Sonntag von über 1000 Personen besucht. Als der Vikar, der zur Richtung der anglo-kakholischen Vereinigung gehört, amtieren wollte, wurde er daran verhindert. Die Kirchenbesucher erhoben stürmisch Einspruch gegen seine Ab­wesenheit und stimmten die Rationalhymne an. Der Vikar mußte di« Hilfe der Polizei anrufen. Vor der Kirche war eine große Volksmenge «»gesammelt, die eine drohende Hal­tung gegen die Geistlichen annahm Sie mußten unter dem Schutz der Polizei die Kirche verlassen.

Riedermehelung mexikanischer Truppen

London, 30. Jan. Die .Times' meldet aus Neuyork, bei La Barca (Staat Ialisco) sei eine Abteilung von 500 Mann mexikanischer Bundestruppen von römisch-katho­lischen Aufständischen überfallen worden. Keine 20 Mann seien entkommen. In einem andern Gefecht im Staat Rayarit seien von den Truppen über 50 Mann gefallen.

England und Transjordanland London, 30. Januar. Nach einer Blätlermeldung gleicht der neue Vertrag zwischen England und Transjordanland demjenigen mit dem Irak. Transjordanien solle zwar un­abhängig sein, England behält aber die Beaufsichtigung der Finanzen und der Gerichtsbarkeit durch sogenannte Rat­geber. auch die Oberaufsicht über das ganze Land soll beim englisä)en Oberkommissar in Jerusalem, Lord Plumer, ver­bleiben, der den TitelResident" führt. Transjordanien bat lediglich einengesetzgebenden Rat" von 15 Mitgliedern zu wählen. - Die Freude über diesen Vertrag dürfte in Trausjordcilüen nicht größer sein als im Irak.

Die Ministerpensionen

«Eine neue Niederlage des württembergischen Staatspräsidenten."

Von zuständiger Seite wird mitgeteilt:

Unter dieser Ucberschrift bringt das Neue Tagblatt die Mitteilung, daß das Reichsgericht in der umstrittenen Frage der württembergischen Ministerpensionen gegen die Auf­fassung der Württ. Regierung entschieden habe. Die Ent­scheidung des Reichsgerichts ist der Württ. Regierung heute zugegangen. Die Württ. Negierung hatte die Auffassung vertreten, daß die parlamentarischen Minister grundsätzlich etwas anderes seien als die früheren König!. Minister und daß es mit der öffentlichen Moral unvereinbar sei, Pen­sionen an Minister zu zahlen, die nach ganz kurzer Amts­zeit im vollen Besitz ihrer Arbeitskraft aus dem Minister­amt scheiden. Dieser Auffassung hat sich das Reichsgericht nicht ongeschlossen. Zwar sagt auch das ReichsgerichtEs mag zuzugeben sein, daß die grundsätzliche Gewährung eines lebenslänglichen Ruhegehalts an einen jeder Zeit ent- laßbaren Minister, der bereits nach kurzer Amtsführung und in voller Dienstfähigkeit ausscheiden kann, nicht unbe­denklich ist."Aber," so fährt das Reichsgericht fort,un­ter der früheren Regierungsform war die Frage in der­selben Weise geregelt" und führt dann aus. daß zwischen den früheren König!. Ministern und den jetzigen parlamen­tarischen Ministen eben ein wesentlicher Unterschied in der rechtlichen Stellung nicht bestehe.

Aus dieser Entscheidung des Reichsgerichts macht das Neue Tagblatt" eineNiederlage des württ. Staatspräsi­denten". Diesem Versuch einer Irreführung der öffent­lichen Meinung muß entgegengehalten werden, daß der Staatspräsident und die übrigen Minister eine Rechts­auffassung vertreten haben, die sich gegen ihre eigenen persönlichen Interessen rich­tete. Nach der Entscheidung des Reichsgerichts stehen ihnen beim Ausscheiden aus dem Amt höhere Bezüge zu, als sie selbst für richtig gehalten haben; sie haben eine ge­setzliche Regelung gefordert, nach der ihnen geringere Bezüge zustehen sollen. Es verrät eine merkwürdige Denk­weise, aus der Niederlage der Steuerzahler, deren Interessen allein von der württ. Regierung vertreten wur­den, eineNiederlage des Staatspräsidenten" zu machen.

Vürllembekg

Stuttgart. 30. Januar.

höhere Bauschule. Der Staatspräsident hat den Pro­fessor Dr.-Jng. Wünsch an der Höheren Bauschule in Stuttgart zum Professor a. g. St. an dieser Stelle ernannt.

Ahreudiebstahl. Aus dem Uhrenladen der Firma Hilter u Co., Königstrahe 38. mnr-en in der Nacht zum Samstag, wahrscheinlich in den ersten Morgenstunden, durch Zer­trümmerung eines Schaufensters goldene Herren-- und Damenuhren im Wert von etwa 7000 -4t entwendet.

Zum Vollzug der Gewerbeordnung. Eine Verordnung des Wirtschaftsministeriums zum Vollzug der Gewerbeord­nung bestimmt: Soweit gegen Verfügungen der Ortspoli­zeibehörde im Sinne des Paragraphen 42b der Gewerbe­ordnung der Rekurs zulässig ist, geht er an den Bezirksrat desjenigen Gemeindebezirks, in dem das (ambulante) Ge­werbe betrieben wird oder betrieben werden will.

Genehmigung der Tübinger Jubiläumsstiftung 1327. Durch Beschluß des Staatsministeriums ist derTübinger Jubiläumsstiftung 1927" mit dem Sitz in Tübingen die nachgesuchte Genehmigung erteilt worden. Die Stiftung ist unter die Aufsicht des Kultministeriums gestellt worden.

Slus dem Lande

Möhringen a. F., 29. Jan. Eifersuchtsdrama. Der 18jährige Willy Schmidt von hier schoß in der Tübinger Straße aus die 17jährige Klara Walz von hier, mit der er längere Zeit ein Verhältnis gehabt hatte, das aber von ihr vor einiger Zeit gelöst worden war. Die Kugel wurde an einer Haarnadel abgelenkt, sodaß das Mädchen un­verletzt blieb. Schmidt richtete hierauf die Waffe gegen sich selbst und schoß sich eine Kugel durch den Kops, die alsbald leinen To- herbeiführte.

Weilderstodt, 30. Jan. Eine dumme Geschichte. Zwei Wirte von hier gerieten in einer hiesigen Wirtschaft miteinander in Streit. In besten Verlauf biß der eine den andern in die Nase und in einen Finger. Der Gebissene liegt schwer krank darnieder.

Asperg OA. Ludwigsburg, 30. Jan. Fund. In der Bahnhofstraße beim Haus des Totengräbers Knecht am alten alemannischen Friedhof wurden beim Abdolen drei Schädel und ein Kurzschwert (Sax) gefunden. Das Schwert hat einen auffallend langen Handgriff. Einer der Schädel war ungewöhnlich groß und stark, wie man sie selten trifft. Die Funds stammen aus dem 5. und 6. Jahrhundert n. Ehr.

Aus Stadt und Land

Nagold, 31. Januar 1928.

Alle Erziehung muß in der Wiege beginnen.

* Franxois.

Landwirtschaftliche Versammlung.

Am Samstag, den 28. Januar fand gemeinsam die Ver­sammlung der Viehzuchtgenossenschaft und des Landw Bezirksvereins statt und obwohl diese Zusammenlegung eine größere Beteiligung erwarten ließ, so stand diese hin­ter den Erwartungen weit zurück. Herr Oberamtstierarzt Dr. Metzger eröffnete die Versammlung und trug das Ergebnis der im Jahre 1927 vorgenommenen Ober-Farren- schau vor. Bemerkenswert war, daß diese im Aufträge und in Anwesenheit eines Vertreters der Zentralstelle vor­genommene Farrenschau die Feststellung ergab, daß der Maßstab den diese Behörde in oer Beurteilung der Fairen angenommen hat im allgemeinen ein strengerer ist, als der von der Bezirksfarrenschau angelegte und demgemäß eine .Anzahl Fairen niederer eingeschätzt, ja sogar ausgemerzt wurden. Daraus kann mit Recht geschlossen werden, daß die seitherigen vielfachen Klagen über ein zu strenges Vor­gehen der Bezirksfarrenschaubehörde nicht berechtigt waren. Der Vortragende sprach die Erwartung aus daß dieses Er­gebnis der Oberfarrenschau-Gemeinden uno Farrenhalter ein Ansporn sein möge, in der Beschaffung von Farren mehr denn bisher auf gute Qualität zu sehen und von sich heraus die Bezirksfarrenschau in ihrem Streben den Züch­tern zu Helsen, zu unterstützen.

Hierauf nahm Herr Tierzuchtinspektor Dr. Walther das Wort zu seinem Vortrag über den Stand der Fleckvieh­zucht in Württemberg. Er zeigte die Entwicklung der ein­zelnen Fleckviehzuchten aus den früheren Landschlägen heraus und erklärte sodann im einzelnen die planmäßige Zucht. Besonders hob er den Wert der Abstammungsnach­weise hervor, welche im fränkisch-hohenlohischen Fleckvieh­zuchtverband zur Schaffung wertvoller Farren blutlinien geführt und auch schon Erfolge zur Erhaltung ebensolcher Kuhblutlinien gezeitigt haben. Wie viele Arbeit, aber auch welch großer Wert in diesen Zuchten liegt, könne man an dem hohen Preiserlös dieser Zuchttiere sehen. Für den Oberamtsbezirk Nagold, welcher früher eine hohe züch­terische Leistung aufwies, sei noch gutes Kuhmaterial ge­nügend vorhanden, auf welches sich eine gute Zucht erfolg­reich aufbauen lasse. Der Redner sprach den Wunsch aus, daß er in diesen seinen Bestrebungen von den Züchtern wirksam unterstützt werde. Hierauf eröffnete Herr Guts­besitzer Kleiner die Generalversammlung des Landw. Bezirksvereins und wies auf die jetzige Not der Landwirt­schaft hin, welche auf einem Höhepunkt wie noch nie ange­langt sei und unbedingt Hilfemaßnahmen von der Regie­rung verlange. Nachdem Herr Vereinssekretär Bulm er den Kassenbericht erstattet hatte, ergriff Herr Landwirt­schaftslehrer Haecker das Wort zu seinem Vortrag über Futterbau. Vor allem betonte er die für den Oberamts­bezirk notwendige Entwässerung. Die sogen. Selbstbera- sung nach Luzerne und Rotklee muß unbedingt verdrängt werden durch Ansaat, wofür die Landw. Schule Frage bogen ausgibt. Im Hinteren Bezirk muß eine passend zu­sammengestellte Kleegrasmischung ausgesät werden, im oordern Bezirk verdient vor allem Luzerne als beste Futter­pflanze den Vorzug. Sie muß jetzt im Frühjahr unbedingt kräftig geeggt werden. Lückenhafter Rotklee könne, wenn er nicht zu schlecht ist, mit dem billigen rasch wachsenden westerwoldischen Raygras ausgebessert werden. Wirtschaf­ten in den die Viehhaltung die Hauptrolle spielt, sollte dem Ackerfutterbau mehr Beachtung schenken u. hierfür statt der Dreifelderwirtschaft den Fruchtwechsel einführen, wo Feld­bereinigung beendigt ist. In der Diskussion der Vorträge kam die Weidefrage zur Besprechung und es wurde be­schlossen, nunmehr bestimmt in die Weidegenossenschaft Weiherhof einzutreten und Herr Oberamtmann B aitin - ger stellte in dankenswerter Weise die Unterstützung der Amtskörperschaft in Aussicht.

Obwohl die Tagesordnung sehr reichhaltig war, fan­den die Vorträge volle Aufmerksamkeit und Beifall und mit ven Worten des Dankes an die Redner konnten die Vor­sitzenden die Versammlung schließen.

Generalversammlung des Christi. Vereins junger Männer e. V.

Letzten Sonntag nachm, wurde die ordentl. Mitglieder­versammlung des C. V. j. M. im großen Saal des evang. Vereinshauses abgehalten. Präziser wie sonst, konnte Vor­stand Reichert dieselbe mit der Tagesordnung eröffnen. Nach Worten der Begrüßung, dabei den Mitarbeitern den Dank aussprechend, erstattete der Schriftführer d. Geschäfts­bericht. Manch schöne und gesegnete Tage ragen aus dem gemeinsamen Erleben im verflossenen Jahr heraus; so rli die 6. Südd. Reichsfreizeit im Monbachtal in ihren Aus Wirkungen in die Herzen der Teilnehmer tief eingeschrieben, die Teilnahme am 25. Jahresfest in Neubulach und das Bundesfest in Stuttgart wurde zum reichen Gewinn. Um kommenden Aufgaben in der Turnsache gerecht zu wer­den, wurde die Entsendung eines Vertreters zum Vorturn­kurs in Münsingen freudig begrüßt. Die eingeführten Frage-Abende finden ihre steigende Beachtung und find dafür angetan, mit ihren vielseitigen Darbietungen neben den Bibelstunden den Pulsschlag der Zeit im Leben des jungen Mannes zu zeigen. Durch hiesige und auswärtige Spenden in Büchern war es möglich, die Bibliothek mir z. T. recht wertvollem Material aufzufrischen.Bilde' bilden" sagt ein sinniges Wort und Charakterbilder bilden den Charakter, darum ist die Vereinsleitung bestrebt, den jungen Mitgliedern den Lebenslauf bedeutender Männer zum Lesen zu empfehlen. Die Musik erhält immer mehr u. mehr die ihr zukommende Bedeutung; denn Jugend hat immer Freude am Lied und am Singen. Dabei ist zu be achten, daß die Schönheit des Gesanges nicht nur aus rein gesungenen Tönen besteht, sondern aus solchen, die aus einem dankbaren Herzen kommen. Dann wird Musik zur Trägerin edler Sitten, zu einer Stück Andacht. An­schließend konnte der Kassier in seinem Bericht Mitteilen, daß eine teilweise Schuldabtragung den öffentl. Veran­staltungen, die von Zeit zu Zeit durchgeführt werden, forme dem Wohlwollen der unterstützenden Mitglieder zuzuschre^ ben ist. Bei den vorgenommenen Wahlen wurden durch Akklamation die ausscheidenden Ausschuß-Mitglieder wre- dergewählt. Als nach Verlesung der Mitgliederliste und beim PunktVerschiedenes" Anträge entgegengenommen und erledigt waren, konnte nach Zuständigen Verhand lungen der Vorstand die ruhig verlaufene Tagung schließen. Durch alle Beratungen hindurch wurde klar gezeigt, daß Schwierigkeiten im Vereinsleben unüberwind­lich sind für die eigene Kraft, aber nicht für Gottes Macht, die zu jeder Stunde u. an allen Orten uns zur