nstag, 31. Januar 1828

Seit« 3 Nr. 25

Ragolder TagblattDer Gesellschafter"

Dienstag, 31. Januar 1828

nd Land

old, 31. Januar 1928.

Wiege beginnen.

Franxois.

rsammlung.

fand gemeinsam die Ver­haft und des Landw. diese Zusammenlegung ließ, so stand diese Hin- Herr Oberamtstierarzt ammlung und trug das nommenen Ober-Farren- daß diese im Aufträge rs der Zentralstelle vor- tellung ergab, daß der Beurteilung der Fairen in strengerer ist, als der gte und demgemäß eine ft, ja sogar ausgemerzt geschlossen werden, daß her ein zu strenges Vor- e nicht berechtigt waren.

:ung aus. daß dieses Er- nden uns Farrenhalter Seschaffung von Farren ät zu sehen und von sich jrem Streben den Züch- s.

spektor Dr. Walther >en Stand der Fleckvieh- >ie Entwicklung der ein­früheren Landschlägen nzelnen die planmäßige der Abstammungsnach- >ohenlohischen Fleckvieh- oller Farren blutlinien r Erhaltung ebensolcher 6ie viele Arbeit, aber n Zuchten liegt, könne er Zuchttiere sehen. Für r früher eine hohe züch- gutes Kuhmaterial ge- eine gute Zucht erfolg­sprach den Wunsch aus, igen von den Züchtern f eröffnete Herr Euts- sammlung des Landw. ftge Not der Landwirt- inkt wie noch nie ange- >ahmen von der Regie- :einssekretär Bulmer rrgriff Herr Landwirt- u seinem Vortrag über die für den Oberamts- Die sogen. Selbstbera- ß unbedingt verdrängt Landw. Schule Frage k muß eine passend zu- ausgesät werden, im uzerne als beste Futter- im Frühjahr unbedingt r Rotklee könne, wenn lligen rasch wachsenden rrt werden. Wirtschaf- ptrolle spielt, sollte dem ' iken u. hierfür statt der el einführen, wo Feld- Diskussion der Vorträge ng und es wurde be- die Weidegenossenschaft eramtmann Vaitin - die Unterstützung der

reichhaltig war, san­nt und Beifall und mit dner konnten die Vor- n.

hristl. Vereins

. V.

ie ordentl. Mitglieder- roßen Saal des evang. wie sonst, konnte Vor- agesordnung eröffnen, den Mitarbeitern den riftführer d. Eeschäfts- ! Tage ragen aus dem n Jahr heraus,' so iit bachtal in ihren Aus mer tief eingeschrieben, n Neubulach und das n reichen Gewinn. rnsache gerecht zu wer- rtreters zum Vorturn- ft. Die eingeführten : Beachtung und find n Darbietungen neben >r Zeit im Leben des iesige und auswärtige ch, die Bibliothek mir mfzufrischen.Bilde' Charakterbilder bilden » isleitung bestrebt, den bedeutender Männer ik erhält immer mehr ang; denn Jugend hat igen. Dabei ist zu be ;es nicht nur aus rein aus solchen, die aus Dann wird Musik zur stück Andacht. An- rem Bericht Mitteilen,

; den öffentl. Veran- hgesührt werden, sowie Mitglieder zuzuschrei- Wahlen wurden durch ;schuß-Mitglieder wie- ;r Mitgliederliste und ze entgegengenommeu «4stündigen Verhand- verlaufene Tagung hindurch wurde klar nnsleben unüberwind- rber nicht für Gottes allen Orten uns zur

Verfügung steht. Auch unter der hiesigen Jungmanner- welt ist des Landes noch sehr viel übrig einzunehmen (Jos 13 1) Und nicht bloß äußerlich, sondern auch inner­lich gilt' es: mehr heiliges Land einnehmen! Denn ein Verein wächst umsomehr, nicht je größe.rer Betrieb in demselben ist, sondern je wichtiger das Vereinsleben für dos persönliche Leben des Einzelnen ist. B.

Beerdigung.

Ein großes Trauergefolge, an dessen Spitze der Militär- und Beter. Verein mit umflorter Fahne marschierte, er­wies gestern einem geachteten und geschätzten Mitbürger, Ehr. Moser zumgrünen Baum", die letzte Ehre. Der Verstorbene, der 72 Jahre alt wurde, hatte in seinem Leben viel Sorgen und Gebrechen zu tragen und litt sehr darunter, daß er nicht mehr arbeiten konnte. Trostreiche Worte richtete H. Stadtpsarrer Presse! an die Hinter­bliebenen, Schreinermeister Walz als Vorstand des M. u. V. Verein legte dem Kameraden, der über 40 Jahre dem Verein angehörte, einen Kraz nieder. Er ruhe im Frieden!

Agsa-Lichtbildervortrag.

Heute abend 8 Uhr findet imLöwen"-Saal ein hoch­interessanter Lichtbilder-Vortrag, gehalten von Ing. W. Sürth-Dresden, statt, worauf wir alle Amateur-Photo­graphen und Freunde der Lichtbildkunst, insbesondere auch die Kreise, die dem Photosport bisher noch ferne standen, ganz besonders Hinweisen. Sürth spricht in packender, leicht­verständlicher und humorvoller Weise über alle Anwen­dungsgebiete der Amateurphotographie und verbindet seinen Vortrag mit packenden Vorführungen, die außer­dem durch über 200 erstklassige Lichtbilder, zum Teil in Naturfarben, unterstützt werden. Besonders sei - darauf hingewiesen, daß eine farbige Aufnahme einer Dame aus dem Publikum gemacht, sofort entwickelt und im Lichtbild gezeigt wird. Der Eintritt ist frei. Karten sind in der hiesigen Stadtdrogerie von Rud. Hollaender zu haben.

Aufnahmeprüfung für die Lehrerseminare.

Am gestrigen Tage, Montag, den 30. Januar, fand an den verschiedenen Seminaren des Landes die schriftliche Aufnahme­prüfung statt, die z. T. so gehandhabt wird, daß an demselben Tage an allen Seminaren sämtliche Schüler, die sich angemeldet haben, die gleichen Aufgaben zu lösen bekommen. Die Korrektur der Aufgaben wird ebenfalls, um eine ganz gleichmäßige Be­urteilung zu erreichen, für alle Arbeiten einheitlich durch eine für das ganze Land jeweils bestimmte Prüfungskommission vorgenommen, die auch die mündliche Prüfung vorzunehmen hat. Im Seminar Nagold haben gestern 34 Schüler von Volks­und Realschulen aus den Bezirken des Schwarzwalds sich der schriftlichen Aufnahmeprüfung unterzogen. Die mündliche Prü­fung findet für sie bereits am 11. Februar am Lehrerseminar in Nürtingen statt, das Heuer die Prüfungskommission stellt. Die Prüfung ist in diesem Jahre etwas früher gelegt worden, um denjenigen Schülern, welche die Prüfung nicht bestehen, Gelegenheit zu geben, sich noch rechtzeitig nach einer anderen Ausbildungsmöglichkeit umzusehen. Wie wir hören, ist in diesem Jahre der Zudrang etwas schwächer, gewesen als im vorigen Jahre, wo mehr als die Hälfte nicht ausgenommen werden konnte. Wir mögen es den Bewerbern gönnen, daß dadurch ihre Aussichten Heuer etwas günstiger find als im letzten Jahre, wo mancher an sich durchaus brauchbare wegen des großen An­drangs nicht ausgenommen werden konnte.

Hengstpatentierung im Jahr 1928.

Bei der diesjährigen Hengstpatentierung hat u. a. der Privatbeschälhalter Christian Bruckner in Vondorf O.-A. Herrenberg für Hengste Probst, Hugo d'ans, Patente und dadurch die Ermächtigung erhalten, im Jahr 1928 das Beschälgewerbe zu betreiben.

Hanerbach, 29. Jan. Landwirtschaft l. Vortrac An zwei Abenden der letzten und vorletzten Woche sprach Haupt lehrer B r e i n i n g vor einer Versammlung hiesiger Bürge über die wichtigsten Grundlehren der Landwirtschaft. Der au dem Berufsleben des Landwirts entnommene Stoff, insbesor dere die Felddüngung, wurden durch pflanzenphysiologische, phr sikalische und chemische Versuche veranschaulicht. Seinen ther retischen Ausführungen entnehmen wir folgendes: Der wies tigfte Bestandteil einer jeden Pflanze ist das Wasser. Ihre großen Wassergehalt ersehen wir aus dem Gewichtsverlust beir Trocknen (Gras-Heust Aber so wenig wir Menschen von Was ser allein leben können, ebenso wenig vermag es die Pflanz, «sie braucht zum Aufbau ihres Körpers feste Bestandteil, Nährstoffe oder Dünastofje genannt. Diese Nährstoffe sin zwar im Boden enthalten. Aber dadurch, daß wir die Pflav zen bei jeder Ernte nach Hause nehmen, führen wir auf jede, Erntewagen, schon Jahrhunderte lang, eine Menge Nährstoff nach Hause, die die Pflanzen dem Boden entzogen haben.. Dip führt zu einer Verarmung des Bodens, ja zu einer Erschöpfun desselben, falls wir nicht für einen Ersatz der entzogenen Nähr stoffe sorgen. Dies erreichen wir durch eine sachgemäße Dün gung. Die 4 Hauptnährstoffe, die von unfern Kulturpflanze' in besonderem Maße benötigt werden, sind: N Nitrogeniur «Stickstoffs, K Kalium «Kalis, P - Phosphor «Pho- phorsäure), Ca Calcium «Kalks. Diese 4 Hauptnährstoff den animalischen «Mist, Gülle, Abtritts und in de: Kunstdüngern enthalten. Sie sind in Wasser löslich und kön nen nur in gelöstem Zustand von den Pflanzenwurzeln aus Abkommen werden. Die Dünger können eine volle Wirkun dann ausüben, wenn genügend Bodenfeuchtigkeit vorhan en ist. Die gelösten Nährstoffe steigen in sehr seinen Röhr Haarröhrchen, in den Pflanzen hoch, ähnlich der Würfelzucker. Das Wasser ist so der Träger, der di s-in,. den Zweigen und Blättern bringt. Nachdem e

erfüllt hat, verdunstet es durch die Blätter «ei Mio,,--,!" Liter täglichst Die Nährstoffe bleioen in de

zurück und werden zum Aufbau des Pflanzenkürper verdunstet' Wärme vorhanden ist, desto mehr Waste

me En,» 'mehr Wasser mit Nährstoffen muß nächst c SonMmtienV "Annr,-ch"Eer, so im warmen Boden «Humus nur innNele^^tz-"- dürfen wegen der Wasserverdunstun tioke.r Zustand versetzt werden. Da Bodenfeuck

de?^nnpmi?t"^^^o?g im jedes Pflanzenwachstum ist, mu u dm 9-7, e^ '^.H"bst durch tiefes Graben, Pflügen, Rigole möaUcküt n,'^ MnnL ^en, daß in, Herbst und Wime einaeäünaer/e Boden eindringen kann. Dies

feinem Boden Frühling und Somme

und Sommermnne^ n "i in den warmen Frühling-

durch Haattä^^ aboetrocknet. wiederu,

Werden die Oberfläche, wo sie nutzlos verdunste

Rechen Nacken ^ Oberfläche durch Egger st^En, hacken u. dgl. immer wieder zerstört so wird die schär

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und ^ werden die Haarröhrchen wiederhergestcll

re Feuchtigkeit steigt zum Samenkorn. Nach der Keimun

l sollte jedoch bald wieder gehackt oder geeggt werden. Wenn * auf diese Weise die Bodenfeuchtigkeit auch über regenarme Zei­ten hinweg erhalten bleibt, wird eine Düngung reichere Erfolge bringen. Mist, Gülle, Abtritt u. dgl. enthalten sämtliche er­wähnten 4 Hauptnährstoffe, aber in einer Menge, die heute nicht mehr genügt. Wir müssen mit Kunstdüngern nachhelfen. Die bekanntesten Stickstoffdünger sind: Natronsalpeter, schwefelst Ammoniak, Kalkstickstoff. Ohne Stickstoff kein Pflanzenleben. Mischungsversuche zeigten, daß durch unsachgemäße Mischung von Kunstdüngern der Landwirt großen Schaden erleidet.

Mischungen von schwefelst Ammoniak und Kalk, schwefelst Ammoniak und Thomasmehl, Mist und Kalk, Mist und Thomas­mehl zeigten das Entweichen des gasförmigen Ammoniak, d. h. des wertvollen Stickstoffs. Auch Wärme vertreibt den Stickstoff, namentlich aus Mist und Gülle, Wasser hält ihn fest. An war­men Somertaaen sollte daher der Mist hin und wieder mit kal­tem Wasser übergossen werden. Auch sollte der Mist festgc- treten werden und schattig lagern. Namentlich beim Äüs- breiten des Mistes an sonnigen Tagen entweicht viel Ammoniak, bzw. Stickstoff nutzlos in die Luft, bei Regen und Schneefall nicht: Mist und Gülle sollten deshalb nur an trüben und reg­nerischen Tagen geführt werden, andernfalls in großen Haufe» liegen lassen, mit feuchter Erde zudecken oder gleich unter­graben. Das Entweichen des in Mist, Gülle, Abort enthol- ! tenen wertvollen Stickstoffs kann auch verhütet werden, indem man Eisenvitriol oder Gips auf den Allst streut, bzw. in der Gülle verrührt. Besonders zu empfehlen ist die Verwendung von Torfmull als Streu; es hält den Ammoniak fest, reinigt so die Stallluft und wird zu einem wertvollen Dünger. Schmet­terlingsblütler, also Bohnen, Erbsen, Linsen, Saubohnen und Klee nehmen mit Hilfe der an ihren Wurzeln befindlihen Knöllchen den Stickstoff direkt aus der Luft auf. Sie benötigen keine Stickstoffdüngung. Im Gegenteil, sie bereichern den Bo­den selbst mit Stickstoff, gräbt oder hackt man sie unter, so brauchen die nachfolgenden Pflanzen nur noch geringe Stickstoff­düngung. «Fortsetzung folgt.!

Altcnsteig, 28. Jan. Gemeindgratssitzung am 2 5. Jan. 1928. Genehmigt wird ein Stangenver­kauf vom 17. Januar mit einem Forstpreis von 4 539 »N und einem Durchschnittserlös von 119 A. Beim 1., nicht ge­nehmigten Verkauf wurden 110,7geboten. Ferner fin­det ein Brennholzverkauf vom 13. ds. Mts. mit einem Forstpreis von 2 412 .K «Durchschnittserlös 134^)

! und ein in Simmersfeld abgehaltener Schlagreisig- § Verkauf vom 14. ds. Mts. mit einem Erlös von 887 i Genehmigung. Die Fa. Eebr. Erhardt, Sägewerk i in Enztal beanstandet einige Stämme des am i 19. Dezember gekauften Rundholzes. Nach den Verkaufs- ^ bedingungen wird wegen etwaiger Mängel des Holzes von seiten der Stadtgemeinde keine Gewähr geleistet. Die Ver- ! kaufe werden stets so zeitig bekannt gemacht, daß das Holz l auf seine Güte vom Liebhaber besichtigt werden kann.

, Aehnliche frühere Beanstandungen anderer Firmen wurden j nicht berücksichtigt. Es wird daher mit 8:4 Stimmen be- j schlossen, in diesem Fall keine Ausnahme zu machen und j auf die Beschwerde nicht einzugehen. Die Einführung des I 8. Schuljahres im kommenden Frühjahr und die große !, Schülerzahl in den untersten Klassen erfordern die Anstel- j lung einer weiteren unständigen Lehrkraft bei der hie­sigen Volksschule. Der Ortsschulrat hat die Errichtung einer weiteren Lehrstelle beantragt. Es wird einstimmig beschlossen, beim Oberschulrat ein Gesuch um Zuteilung eines Lehrers einzureichen. Für das laufende Wirt­schaftsjahr wird der Waldbewirtschaftungsbei­trag der mit der hiesigen Stadt im Veförsterungsverband stehenden Gemeinden wie im Vorjahr bei 3 -1« pro Hektar belassen, trotzdem der Bewirtschaftungsbeitrag des Staats ! von 3.30 »N auf 3.40 ,1« erhöht wurde.

Walddorf, 30. Jan. Bedauerlicher Unglücks­fall. Heute mittag zwischen 3 und 4 Uhr ereignete sich ! hier ein bedauerlicher Unglücksfall. Der Zimmermeister Heinrich Kirn war damit beschäftigt, Zaunpfähle für ! einen Gartenzaun zu schlitzen und bediente sich der Kreis- ! säge. Dabei wurde die Hälfte eines gesägten Pfahles mit ! solcher Wucht gegen Kirn geschleudert, daß derselbe an der rechten Eesichtshälfte schwere Verletzungen davontrug. Durch die Wucht des Schlages fiel der Verunglückte rück­wärts auf den Boden und zog sich dabei noch eine Ver- I letzung am Hinterkopf zu, so daß er bewußtlos liegen blieb.

! Durch herbeieilende Leute wurde der Verletzte sofort in die j Wohnung des Schneidermeisters Adam Hiller, bei dem er ! gerade arbeitete, verbracht. Der herbeigerufene Arzt, Herr ! Dr. Sigel-Ebhausen, legte Kirn einen Notverband an und verbtachte ihn ins Bezirkskrankenhaus nach Nagold. W< wünschen gute Besserung.

!

i Oberjettingen, 30. Jan. Autounglück. Gestern i ereignete sich auf der Straße HerrenbergNagold, im Spi­talwald, unweit der Einmündung der Kuppinger Straße in die Hauptstr., ein Autounglück, das leicht noch schwerere Folgen hätte haben können. Ein Stuttgarter Auto, besetzt : mit einer 5köpfigen Familie «Eltern, 1 Tochter und 2 ^ Söhne), befand sich auf dem Wege nach Nagold und fuhr etwa um «45 Uhr an der genannten Stelle vorüber. Da die Straße stark vereist ist, kam das Auto ins Gleiten und i rutschte nach einigen Steuerversuchen hin und her, zuletzt ! gegen die linke Seite der Straße «von der Fahrtrichtung aus gesehen). Da das Personenauto nicht mehr gehalten ! werden konnte, so fuhr es schräg über die Böschung hinunter, knickte einiges Gebüsch zusammen und rannte in voller Wucht gegen einen Baumstamm. Die Tochter stieg im letzten Augenblick noch aus dem Wagensenster, wurde je­doch noch erheblich verletzt. Durch Elassplitter erhielt sie starke Schnittwunden im Gesicht. Die übrigen Jnsaßen kamen heil davon. Das Auto wurde beim Anprall an den Stamm stark beschädigt. Sämtliche Fenster wurden zer­splittert, der Motorkastendeckel weit hinausgeschleudert. Der Motorkasten selbst wurde eingedrückt, das Steuer gänzlich verbogen. Die verletzte Tochter wurde mit einem Auto ins Krankenhaus nach Herrenberg geführt. Dieses Unglück dürfte eine Warnung für alle Fahrer sein. Im Spittelwald bleibt die Straße meist lange vereist, so daß selbst bei mäßigem Fahren, wie es hier der Fall war, ein Gleiten nicht ausgeschlossen ist. Das gilt nicht nur für die Autos, sondern auch für Motorradfahrer und Radler.

Herrenbcrg. Bezirksratssitzung am 25. Jan. 19 28. Die Frage der Errichtung einer neuen Land­wirtschaftsschule wurde eingehend erörtert. Hiebei wurde insbesondere festgestellt, daß für die Unterbringung des Bezirksvermessungsamts, der Oberamtsbaumeister, der Ver­waltungsaktuare und der Bezirksfürsorgerin unbedingt Räume geschaffen werden müssen. Weiterhin wird ausge­führt, daß mit der Errichtung eines staatlichen Vermes- sungsamts in Herrenberg im Blick auf die sohr zahlreichen zum Teil bereits beschlossenen, zum Teil in naher Aus­sicht stehenden Feldbereinigungen gerechnet werden muß. Zur Unterbringung dieses staatlichen Vermessungsamts müssen gleichst die erfordert. Räumlichkeiten bereitgestellt werden. Dies alles zwingt mit Notwendigkeit dazu, die Errichtung eines Neubaus ins Auge zu fassen. Run steht aber bei Ausführung des neuen Stadtbauplans die Land­

wirtschaftsschule in aller nächster Nähe der Staatsbahn einerseits und der verkehrsreichsten Hauptstraße anderer­seits. Der sachgemäße Schulbetrieb ist hiedurch ernstlich gefährdet. Eine Wegverlegung der Schule in eine ruhi­gere Lage ist dringend erwünscht. Hiezu kommt noch, daß die Einrichtung einer Schule für Mädchen in nahe Aussicht zu nehmen ist. Eine solche Schule könnte in der bisherigen Landwirtschaftsschule nicht untergebracht werden. Weiter­hin kommt in Betracht, daß die Oberamtssparkasse unter ihrer Lage, abseits vom Verkehr schwer zu leiden hat. Diese kann nur gedeihen, wenn sie an den Hauptverkehr, in die Nähe des Bahnhofs verlegt wird. Alle diese Umstände fordern gebieterisch die Erstellung eines Neubaus und zwar einer Landwirtschaftsschule, die auch den Anforderungen gerecht wird und die Verlegung der Oberamtssparkasse. Ein Bau ist unter allen Umständen erforderlich. Die Er stellung eines Landwirtschaftsschulgebäudes an der Bis­marckstraße ermöglicht es, die bezüglich der Landwirtschafts­schule und der Oberamtssparkasse gemachten Fehler mit einem Schlage grundlegend aus der Welt zu schaffen. Der Neubau ist trotz der Ungunst der Verhältnisse zur Zeit möglich, da die Umlage der Amtskörperschaft hiedurch nicht erhöht wird. Die Verzinsung und Amortisation des aufzu­wendenden Kapitals sollen vielmeher tunlichst durch Ein sparungen erfolgen, die sich aus dem Wegfall der Kosten für den Walzpark u. der Verminderung der in den Voran­schlag einzustellenden Auswertungsrate für die Oberamts­sparkasse aufergehen. Neben anderen kleineren Gegen­ständen wurde die Lieferung und die Veifuhr von Steinen auf die Amtskörperschaftsstraße genehmigt.

Letzte Nachrichten

Wieder ein Erdrutsch in der Nordschweiz.

Basel, 30. Jan. In der Nähe von Choindez an der Strecke LausanneBasel löste sich eine mit Wald bestan­dene Erdmasse in 200 Meter Breite vom Felsen los und zerstörte die Gleise der Schweizerischen Bundesbahn. Ein Arbeiter bemerkte rechtzeitig die Katastrophe, wodurch ein gerade fälliger Schnellzug zum Halten gebracht werden konnte. Der Vahnverkehr ist völlig gesperrt, weil man noch weitere Erdrutsche befürchtet.

Wieder ein amerikanisches U-Boot vermißt.

New Port, 30. Jan. Das Marinedepartement teilt mit. daß das Unterseeboot S 3, ein Schwesterschiff des vor einiger Zeit gesunkenen U-Bootes S 4 am Samstag südlich von Kap Hatteras «Virginia) verschwunden ist. Man be­fürchtet, daß das U-Boot während eines schweren Sturmes, der am Samstag bei Kap Hatteras wütete, gesunken ist. S 3 befand sich auf dem Wege zu den Wintermannovern bei Cuba.

Der belgische Finanzministcr gegen Revision des Dawes-Planes.

Brüssel, 30. Jan. Jft^einer in Namur gehaltenen Rede über die Finanzlage erklärte Finanzminister Houtart, Bel­gien würde niemals zulassen, daß der Dawesplan ange­tastet werde. Der Minister fügte hinzu, daß die Alliierten großmütig gewesen seien, indem sie nicht nach Deutschland die Brandfackel getragen hatten, die von Deutschland nach Belgien hineingetragen worden sei. Deutschland müsse seine Schulden bezahlen. Dieser Standpunkt sei auch von der belgischen Regierung gegenüber Parker Gilbert wäh rend seines Brüsseler Aufenthaltes vertreten worden.

Die Junkerswerke stillgelegt.

Dessau, 30. Jan. Im Zusammenhang mit dem Streik bei den Anhaltischen Metallfabriken sind heute auch die Junkerswerke stillgelegt worden. Damit ruht jetzt in sämtlichen anhaltischen Metallfabriken der Betrieb. Die Zahl der Streikenden in Dessau beträgt nunmehr 6 000, die der Streikenden in ganz Anhalt 10 000.

Zur Not der mecklenburgischen Landwirte.

Schwerin, 30. Jan. Im mecklenburgischen Kreise Reu- Kalen gaben zum Schluß einer Protestoersammlung etwa 100 Landwirte aller Vesitzgrößen die einstimmige Erklä­rung ab, daß sie sich angesichts ihrer wirtschaftlichen Not­lage außerstande sehen, noch weiter Landessteuern zu zahlen.

Telefonverbindung HollandAmerika eröffnet.

Amsterdam, 31. Jan. Die Telefonverbindung zwischen Holland und Amerika wurde heute durch ein Gespräch zwischen dem holländischen Außenminister und Staats­sekretär Kellogg eröffnet.

Sport

Stuttgarter Sechstagerennen. Am 2. Februar, abends 8 Uhr, beginnt in der Stuttgarter Sport-Arena «Stadthalle) das Sechs­lage-Rodrennen, die erste Veranstaltung dieser Art in Stuttgart. Es wird ununterbrochen, bei Tag und Nacht, 148 Stunden lang, gefahren. An dem Wettbewerb beteiligen sich hervorragende Fah­rer aus Deutschland, Schweiz, Holland, Italien, Belgien uiü) Frankreich, darunter der bekannte holländische Dauerfahrer Piet oan Kempen. Für Preise sind insgesamt 70 000 Mark ausgesetzt. Der Straßenbahnverkehr zur Stadthalle wird über die Dauer des Rennens die ganze Nacht hindurch aufrechterhalten.

Handel vud Verkehr

Berliner Dollarkurs. 30. Jan. 4.1925 G., 4.2005 B.

b v. H. Dt. Reichsanleihe 1927 86.75.

6F o. H. Dt. R.-Postschatzanw. 92.

Abl.-Rente l 51.80.

Abl.-Rente ohne Ausl. 16.25.

Franz. Franken 124.02 zu 1 Psd. St., 25.44 zu 1 Dollar.

Die landwirtschaftliche Erzeugungsskeigerung im Laus des 19. Jahrhunderts betrug: 1. Vermehrung der Ackerbau- f l ä ch e: bei Weizen 102^5 o. H., Roggen 29 v. H., Hafer 62 v. H Kartoffeln 25 v. H.. 2. Steigerung der Gesamt erzeu- gung: Weizen 247,3 v. H.. Roggen 112,9 v. H.. Hafer 337,4 v. H.. Kartoffeln 132 v. H. 3. Gesteigerter Ertrag auf je 1 Hektar: Weizen 70 v. H., Roggen 65 v. H., Hafer 170 v. H., Kartoffeln 111 o. H. Aus dieser enormen Produktionszunahme bis zum Jahre 1900 gegenüber dem Jahr 1800 ist ersichtlich, welche rationelle und intensive Arbeit die deutsche Landwirtschaft im Laufe des vorigen Jahrhunderts geleistet hat, wobei ihr allerdings die Verwendung des Kunstdüngers sehr zustatten kam.

Die Deutsche Baumwollindustrie hat gegen ein weiteres Ent­gegenkommen bei Handelsverträgen mit dem Ausland in Bezug .ruf Baumwollsabrikate beim Reichswirtschaftsministerium Ein­spruch erhoben, namentlich sollen die schlimmen Erfahrungen, die man beim deutsch-französischen Handelsvertrag (Elsaß) gemacht habe, im bevorstehenden Vertrag mit der Tschechoslowakei nicht wiederholt werden.

Aus der Industrie. Die Deutschen Linoleumwcrke haben bei einem Umsatz von 70 Millionen Mark im Jahr 1927